Nachrichten rund um die Rechtschreibreform
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01.05.2008
„Demokratie mit Placeboeffekt“
„Rechtschreibreform“ immer negativ besetzt
Über die Rechtschreibreform (oder den Rat für deutsche Rechtschreibung) wird zwar in deutschen Zeitungen nicht berichtet, jedoch wird sie gelegentlich erwähnt – und dient dabei immer als Negativbeispiel. Das Dossier „Demokratie mit Placeboeffekt“ der Financial Times Deutschland ist nur einer der Belege in unserer Presseschau.
Financial Times Deutschland, 23. 4. 2008: „Demokratie mit Placeboeffekt“
»Placebo-Tatort Nummer eins ist Hamburg. Dort erreichte ein Bündnis aus Gewerkschaften und Globalisierungskritikern im Februar 2004 einen Volksentscheid gegen die Privatisierung der landeseigenen Krankenhäuser. Die Mehrheit war deutlich, die Wahlbeteiligung hoch. Verkauft hat der CDU-Senat die Krankenhäuser trotzdem. In einem zweiten Volksentscheid stimmten die Hamburger für Reformen im Wahlrecht. Umgesetzt wurde auch dieser Entscheid nicht. In Schleswig-Holstein machte der Landtag 1999 einen Volksentscheid gegen die Rechtschreibreform rückgängig. In Sachsen respektierte die Landesregierung 2001 den Entscheid gegen eine geplante Sparkassenfusion nur ein Jahr lang. Nach einer Schamfrist brachte sie einen ähnlichen Antrag erneut ein.«
(http://www.ftd.de/politik/deutschland/347163.html?p=2)
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. 3. 2008 (S. 4): „Schnittmenge“
»Wie ein Phönix aus der Asche erhebt die Mengenlehre sich von ihrem lange erkalteten Scheiterhaufen. Zwar noch nicht wieder in den Schulen, aber doch schon überall in der Politik. Und von dort, das lehrte uns die Rechtschreibreform, ist es bis in die Klassenzimmer nicht mehr weit. In den deutschen Parteien wird so begeistert nach Schnitt- und Vereinigungsmengen gesucht, dass es die reine Freude für konstruktive Mathematiker sein muss. An Opfern des Reformwahns der siebziger Jahre aber nagt der Zweifel: Wissen die Politiker (siehe wieder die Rechtschreibreform), mit was sie es zu tun haben?«
(zitiert nach http://www.sprache.org/bvr/bil2008101.htm)
ChannelPartner.de, 12. 3. 2008: „CeBIT - seit Jahren auf Entzug“
»Die Älteren werden sich vielleicht noch erinnern – vor genau zehn Jahren erschien einer meiner ersten Querschläger-Beiträge: Er hieß "Elf Gründe, warum ich nicht zur CeBIT komme". Was ist seither passiert? Inzwischen kam der Teuro, und wie die D-Mark verschwanden die Kanzler Kohl und Schröder - sie machten Platz für Angela Merkel. Damit nicht genug, haben wir in der Zwischenzeit die Agenda 2010 erlebt, eine Mehrwertsteuererhöhung, die vor der Wahl keiner wollte und danach mit drei Prozent zuschlug. Die vielen Skandale von Hartz über Kleinfeld bis Zumwinkel. Rechtschreibreform, Gesundheitsreform, Demokratieabbau.«
(http://www.channelpartner.de/index.cfm?pk=256671)
Die Welt, 20. 2. 2008 (online): „Stimmen der Bürger hören“ (D. Guratzsch)
»Mehr und mehr sind Bürgerbegehren zu einem Ventil und Korrektiv der Politik geworden. Ob in der laufenden Volksabstimmung in Berlin über die unsinnige Schließung des Flughafens Tempelhof, ob im Streit über die Waldschlösschenbrücke in Dresden, ob in den zahllosen Initiativen gegen die verkorkste Rechtschreibreform - überall, wo sich Bürger bevormundet fühlen, bilden Bürgerentscheide inzwischen eine erstaunlich wirksame Waffe, die die Politik zu fürchten begonnen hat.«
(http://www.welt.de/welt_print/article1698149/Stimmen_der_Buerger_hoeren.html)
Ärztezeitung, 19. 2. 2008: „Ein einheitliches Krebsregister muss her“
»Ärzte Zeitung: Ihr Spezialgebiet ist die Gynäkologische Onkologie. Wie bewerten Sie den bisherigen Verlauf beim Mammografie-Screening?
Kaufmann: Ich vergleiche das immer gerne mit der Rechtschreibreform: Es gibt noch einiges an Aufholbedarf.«
(http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/krebs/?sid=482686)
Braunschweiger Zeitung, 23. 1. 2008: „Verkehrte Schulwelt“ (Kommentar)
»Wenn es darum geht, Schülern, Lehrern und Eltern mit halbgaren Reformen das Leben zu versauern, macht Deutschlands Kultusministern und ihrer Konferenz niemand etwas vor. Nach dem Chaos um die Rechtschreibreform hat auch das Projekt G-8 beste Chancen auf einen Spitzenplatz in der Pleiten-Pannen-Peinlichkeiten-Liste deutscher Bildungspolitik.«
(http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/472071/artid/7867996)
Die Welt, 17. 12. 2007 (online): „Vorsicht, Propaganda“
»Eine andere beliebte Propaganda-Vokabel ist die Reform. Laut „Duden“ steht sie für eine „Verbesserung des Bestehenden“, ist also ein positiv besetztes Wort. Das nutzen hierzulande vor allem Politiker aus, indem sie jeden schmerzlichen Einschnitt, jede Steuererhöhung als Reform verkaufen. Damit soll vernebelt werden, dass viele der Gesundheits-, Steuer-, Renten- und Rechtschreibreformen der vergangenen Jahre eine Verschlechterung mit sich gebracht haben.«
(http://www.welt.de/vermischtes/article1461759/Vorsicht_Propaganda.html)
Die Welt, 6. 11. 2007 (online), Leserbriefe: „Kniefall vor der Dummheit“
»Rheinland-Pfalz gestaltet insofern aktiv mit, als mit dem neuen System ein weiterer Kniefall vor der wachsenden Dummheit der Bevölkerung gemacht wird; der erste war die Rechtschreibreform. Noch ein paar Reformen und wir sind - zumindest auf dem Zeugnispapier - nur noch von Intelligenzbestien umgeben.«
(http://www.welt.de/welt_print/article1334670/Leserbriefe.html)
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Kommentare zu »„Demokratie mit Placeboeffekt“« |
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 04.05.2008 um 11.43 Uhr
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In manchem Schlechten gibt es auch ein bißchen Gutes: Der Vize-Bundeskanzler Franz Müntefering hat alle Rechtschschreibreformgegner zu "Hochwohlgeborenen" erhoben. Er hat aber wohl nicht bedacht, daß das die in diesen Stand Erhobenen dazu verpflichtet, ihre Kinder und Enkel ebenfalls zu "Hochwohlgeborenen" zu erziehen, denn "Hochwohlgeborenheit" ist schließlich erblich.
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Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 04.05.2008 um 22.26 Uhr
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Neid- und auch schadlos anerkannt werden darf indessen, daß Herr Müntefering – anders als viele seiner Parteigenossen – im Lexikon seines Idiolekts das Wort "Hochwohlgeboren_" zur Verfügung hat, wahrscheinlich als eine ins soziale Heute geschleuderte literarische Reminiszenz.
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Kommentar von Hochwohlgeborener, verfaßt am 07.05.2008 um 16.14 Uhr
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Als ich bei der letzten Bundestagswahl in der Wahlkabine den Namen Müntefering auf dem Stimmzettel las, habe ich mich meiner Hochwohlgeborenheit erinnert und mein Kreuz genau deshalb nicht bei der SPD gemacht.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 08.05.2008 um 20.48 Uhr
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"heise.de" hat gerade den "Gestellten" erfunden: den "schwächer Gestellten".
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Kommentar von Tobias Bluhme, verfaßt am 21.05.2008 um 20.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#6750
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Die Landesstiftung Baden-Württemberg unterstützt die Aktion "klick ;-) mach mit", mit der Computerkurse durch Förderung attraktiver gemacht werden sollen.
Gerade halte ich das Begleitmaterial "Informieren und Recherchieren. Internet für Engagierte" in den Händen. Das Grußwort von Günther H. Oettinger ist in Vermeidungsschreibung gehalten, der Rest natürlich reformiert.
Auf Seite 27 lächelt mich aber folgendes Recherchebeispiel im Internet an:
Abbildung: Google-Suche "rücknahme rechtschreibreform" mit Suchergebnissen rechtschreibreform.de, rechtschreibreform.com, faz.net (angegebene 63.800 Treffer).
"Bei der Suche nach den Begriffen rücknahme rechtschreibreform erhalten Sie sehr viele Suchergebnisse. Sie können Ihre Suche innerhalb der Suchergebnisse fortsetzen, um beispielsweise herauszufinden, welche Zeitungsverlage die Rechtschreibreform zurücknehmen möchten bzw. zurückgenommen haben."
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Kommentar von DRadio Kultur online, verfaßt am 04.06.2008 um 17.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#6764
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»Es ist ein schlechter Witz, dass ausgerechnet Politiker glauben wollten, mit einer Rechtschreibreform das Deutsche voranbringen zu können. Sie haben sie versemmelt und ein Chaos in Schülerköpfen angerichtet.«
(http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/795357/)
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Kommentar von Echo online, 23. 5., verfaßt am 04.06.2008 um 17.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#6765
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»Kritisch und ohne Blatt vor dem Mund ging es um Themen wie den dummen Bürger, der nicht in der Lage ist, die Kommentare eines Steffen Jobst (Satire- und Lifestylemagazin „M55“) als Satire zu erkennen, die Verlängerung der Geschäftsöffnungszeiten trotz fehlender Kaufkraft oder auch die Rechtschreibreform und das Warten auf eine Rechenreform, wo alle Lösungen „irgendwie stimmen“.«
(http://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id=612536)
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Kommentar von Märkische Allgemeine, 5. 8. 2008, verfaßt am 11.08.2008 um 17.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#7267
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Björn Wagener zu den Diskussionen zum Thema Rauchen in Gaststätten
Das kennt man ja
Es ist mal wieder ein Hin und Her: Erst verbieten, dann ein bisschen erlauben, dann vielleicht doch wieder verbieten usw. Am Ende herrscht nur noch das Chaos.
Aber Moment mal, das kennen wir doch irgendwoher. Genau: von der Rechtschreibreform. Da war es ganz genauso: heiße Diskussionen, Übergangsregelungen. Alles sollte anders und viel besser werden, aber dann doch lieber nur ein bisschen oder – na ja, vielleicht noch mal überlegen ... Bis die ganze Sache von der Bildfläche verschwand. Seitdem schreibt jeder wie er will – der eine mit ein bisschen mehr Reform, der andere mit ein bisschen weniger. Wird schon stimmen. Die Deutschen sind wohl das einzige Volk, das mit seiner eigenen Sprache nicht zurechtkommt.
Und nicht nur damit. In der Raucher-Frage ist es genauso. Was soll das? Wenn sich die Politik schon einmischen muss, dann bitte konsequent. So oder so – Ja oder Nein. Dieses Herumgeeiere ist ja nicht zum Aushalten. Haben wir denn wirklich keine wichtigeren Probleme?
Und die Gastwirte stehen mittendrin und sollen sehen, wie sie sich bei dem ganzen Theater über Wasser halten. Wenn das so weiter geht, fängt der ein oder andere Nichtraucher-Wirt noch das Rauchen an – zur Beruhigung.
(http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11272554/61299/)
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Kommentar von Reutlinger General-Anzeiger, 20. August 2008, verfaßt am 20.08.2008 um 23.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#7331
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Vom Verhonza und Versalza
[...]
Nun ist dieses »verhonza« im Sinne von verderben, einem etwas schlecht oder mies machen, nur eine Seite des Gebrauchs dieses schönen Wortes. Eine andere ist, dass etwas verhonzt, verdorben ist: »D'Arbet«, oder »d'Gsondheit«. Ein nicht ganz toller Musiker kann »da ganz Beethova verhonza«, ein Amateur-Schauspieler die Rolle des »Faust«, oder der »Ophelia«. Und an einem »saubra Menschle«, die nicht zufrieden damit ist, wie ihr die Nase oder der »Bruschtkaschta« gewachsen ist, an der kann der Chirurg auch ganz schön was »verhonza«.
Gern wird auch vom »Sprachverhonzer« gesprochen. Vor allem im Zusammenhang mit der Rechtschreibreform war das Wort in aller Munde - und nicht nur im Schwäbischen. Bei uns meint man damit oft einen, der halt »a weng anders schwätzt als mer selber«. Glasklare »Verhonzung« ist es, wenn beispielsweise ein Sachse versucht Schwäbisch zu sprechen - oder umgekehrt. »Da rollt's oim d'Fußnägel auf«. (ara)
(http://www.gea.de/detail/1063695)
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Kommentar von Opinio / rp-online.de, 24. Aug. 2008, verfaßt am 26.08.2008 um 23.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#7339
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Mein Kind, das Versuchskaninchen!
Das neue Schuljahr macht es mal wieder deutlich: G8 und andere Schnellschüsse unserer Bundesregierung treffen die Falschen.
[...]
Zu dieser Zeit wurde der jahrgangsübergreifende Unterricht in NRW eingeführt, d.h. die Klassen 1 + 2 werden gemeinsam unterrichtet. Ich halte das für eine sehr sinnvolle Sache und an der Grundschule unserer Tochter wurde das schon seit vielen Jahren so praktiziert, also nichts Neues. Nur wurde aufgrund der jahrelangen Erfahrung diese Schule zum Anlaufpunkt jeglicher Delegationen. Man wollte diesem Unterricht beiwohnen. Ständig saßen lernwillige Lehrer im Klassenraum und beobachteten mit Argusaugen. War das nicht auch der Zeitpunkt, als die Rechtschreibreform griff? Ich erinnere mich nicht so genau, vermutlich weil ich versuche diese Unsinnigkeit aus meinem Gedächtnis zu tilgen.
[...]
http://tinyurl.com/6d77b2
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Kommentar von Welt.de, 30. November 2008, verfaßt am 30.11.2008 um 22.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#7422
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Ulrich Wickert: "Ich möchte nicht, dass der Staat sich in die Sprache einmischt. Reicht nicht, was Beamte und Politiker für ein Chaos mit der Rechtschreibreform geschaffen haben?"
(Quelle siehe http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=89#4291)
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 01.12.2008 um 01.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#7424
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Wieso nur Beamte und Politiker? Zuerst kamen die sog. "Experten": diejenige, die sich für Rechtschreibfachleute hielten oder die dafür gehalten wurden; dann noch die "Experten" wie Germanisten und Sprachwissenschaftler, die zu dem Unsinn geschwiegen haben.
Das Problem ist nicht die Obrigkeitsgläubigkeit der Öffentlichkeit, sondern die Expertengläubigkeit der Politiker.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 01.12.2008 um 10.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#7425
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Die Beamten haben eine Dienstvorgabe bekommen und hatten die Wahl, die Reform anzuwenden oder sich mit dem Vorgesetzten zu streiten. Die Politiker haben sich von sog. Experten belatschern lassen.
Diejenigen, die durch törichten vorauseilenden Gehorsam die Reform unterstützt und in der Öffentlichkeit etabliert haben, sollte Wickert unter seinesgleichen suchen: den Journalisten.
Wickert selbst läßt ganze Wälder unschuldiger Bäume für seine in Seniorengroßschrift gesetzten Allgemeinplätze sterben und wendet auch durch die Bank die Reformschreibung an. Was hält ihn davon ab, die bessere Rechtschreibung zu gebrauchen?
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 01.12.2008 um 12.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#7426
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Im Öffentlichen Dienst, in welchem nicht nur Beamte tätig sind, konnte man sehr schön beobachten, welchen Vorgesetzten Vorschriften mehr als Sinn und Verstand galten, indem sie sich weigerten, Schreiben in bisheriger Rechtschreibung zu unterzeichnen. Dagegen genügte "ss" statt "ß", denn mehr verstanden diese Leute nicht von der Reform. Dieser Typ von Mensch hat in Deutschland vieles möglich gemacht.
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Kommentar von Sportauto, 7. Juli 2009, verfaßt am 07.07.2009 um 13.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#7775
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Zehn Jahre Porsche 911 GT3
Generationenvergleich der sportlichen Elfer-Baureihe
[...]
Im Jahr 1999, mit dem ein Jahrtausend zu Ende ging, führte Porsche lange vor der offiziellen und hochgradig umstrittenen eine gänzlich unangefochtene hausinterne Rechtschreibreform durch: Die anno 1973 erstmals mit den Lettern RS, später auch RSR geadelten Sportmodelle der legendären Elfer-Baureihe firmieren seitdem unter dem Buchstaben-Ziffern-Kürzel GT3.
[...]
(www.sportauto-online.de)
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Kommentar von faz.net, 28. Mai 2010, verfaßt am 31.05.2010 um 16.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#8224
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Strengere Regeln lassen weniger Spielraum
Der Gesetzgeber hat das Bewertungsrecht nach mehr als 20 Jahren neu sortiert. Im Alltagsgeschäft von Immobilienbewertern sollte sich jedoch nicht viel ändern.
[...] Praktiker wie der Berliner Sachverständige Eberhard Stoer sehen in dem nun vorliegenden Regelwerk vor allem eine notwendige Präzisierung und Anpassung an den zeitgemäßen Sprachgebrauch. Er fühlte sich während des Gesetzgebungsverfahrens etwas an die Rechtschreibreform erinnert: „Viel Gedröhne, und das Ergebnis ist dünn.“ Immerhin sei die nun vorliegende Novelle kein Rückschritt.
[...]
(www.faz.net)
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Kommentar von B Janas, verfaßt am 02.06.2010 um 13.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#8225
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Schönes Beispiel für die Wirksamkeit einer wohlbedachten Getrenntschreibung heute im ZEIT-Forum (Köhler-Diskussion):
"Leider kann das Volk nicht so einfach zurücktreten... es sollte einmal zurück treten!"
(Gewiß, "zurücktreten" ist wohl nicht reformbetroffen, steht aber in der Gefahr der Kollateralbeschädigung durch simple Analogiebildung.)
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 02.06.2010 um 14.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#8226
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betr. zurück treten: ein Tritt frei.
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Kommentar von Lahrer Anzeiger, 9. September 2010, verfaßt am 10.09.2010 um 11.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#8266
|
»Weg mit dem Sprach-Denglisch!«
[...]
»Inspiration kommt über die Muttersprache«, sagt Gerhard Stickel, ehemaliger Direktor des Mannheimer Instituts für Deutsche Sprache (IDS). »Leider« gebe es immer weniger Vorbilder, kritisiert der Verein Deutsche Sprache: »Selbst Politiker geben immer häufiger Sprechblasen von sich, die eigentlich nichts aussagen. Verstärkt wird dieser Trend durch immer kürzer werdende Nachrichten-Schnipsel im Fernsehen, wild wuchernde SMS- Botschaften, eine comicartige Chat-Sprache im Internet, den Rückgang des Bücherlesens und die verwirrende Rechtschreibreform.« Fast 80 Prozent aller Deutschen wüssten heute nicht, wie sie bestimmte Wörter schreiben müssen, beklagt der Verein. Und: »Mehr als die Hälfte ignoriert die Reform einfach.«
[...]
(www.baden-online.de)
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Kommentar von Rheinischer Merkur, 7. Oktober 2010, verfaßt am 07.10.2010 um 13.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#8295
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STUTTGART 21
Höchste Eisenbahn
[...]
»Ein Politiker mit Zeit zum Zwischenhalt könnte sich fragen, was diese Veränderungsallergie ausgelöst hat. Wer einige Groß-Innovationen am geistigen Auge vorbeirollen lässt, findet wenig Ermutigendes. Bei der Rechtschreibreform kam auf halbem Weg das Ziel abhanden, beim G8 bleibt die Kindheit auf der Strecke, vom Bologna-Prozess verstehen sogar Professoren nur Bahnhof. Auch bei Repräsentativbauten fehlen leuchtende Vorbilder: Für Hamburgs Elbphilharmonie sind die Kosten spektakulärer als die Architektur, die Stadt Bonn muss ihren Traum vom Weltkongresszentrum teuer bezahlen. Ob Bildung oder Bau: Verantwortung übernimmt keiner für die Fehlsteuerungen. Politik – ein Verschiebebahnhof. «
[...]
(www.merkur.de)
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Kommentar von Die Welt, 23. Oktober 2010, verfaßt am 26.10.2010 um 20.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#8311
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Rechtschreibreform auch für Plattdeutsch
Experten haben Schreibregeln für Niederdeutsch überarbeitet - Sprach-Einheit im Norden angestrebt
[...]
Im Gegensatz zur ausufernden hochdeutschen Rechtschreibreform wurde das neue plattdeutsche Standardwerk auf lediglich 24 DIN-A5-Seiten zusammengefasst. Widerstände an der Basis sind kaum zu erwarten, weil nahezu alle Schichten und Stände daran mitgearbeitet haben: Junge und Alte, Lehrer und Schüler sowie die Plattdeutsch-Beauftragten der einzelnen Kommunen. "Wir müssen mit unserer Sprache mehr den Menschen ansprechen und brauchten dazu die Stimme aus jedem Dorf", begründet Collmann die umfangreiche Arbeit an der Basis. Ein Problem bleibt allerdings: Die meisten Plattdeutsch Sprechenden haben das Schreiben ihrer Sprache nicht gelernt. Also versuchen sie, die Wörter in der hochdeutschen Schreibtechnik auf das Papier oder in den Computer zu bringen. Ihnen nimmt Cornelia Nath aber sogleich alle Berührungsängste: "Die Rechtschreibreform ist kein Gesetz, sie ist ein Angebot."
[...]
WELT Online hat die Kommentarfunktion dieses Artikels geschlossen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
(www.welt.de)
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Kommentar von Südkurier, 15. Januar 2011, verfaßt am 24.01.2011 um 19.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#8481
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Für ein Dagegen
[...]
Da hilft nur positiv denken. Wenden wir uns deshalb lieber der anderen Seite zu. Den Dafürmenschen, den Befürwortern, den Jasagern. Was haben die nicht schon alles in bester Absicht und frohen Herzens gutgeheißen? Immobilienblase, Staatsverschuldung, Aktienspekulationen, Bankenkrise, Gesundheits-, Steuer- und Rechtschreibreform, Korruption, Umweltzerstörung, Lebensmittelskandal, Bahnchaos, Strom-Mafia, Atomkraftwerke, das Auseinandergehen der sozialen Schere und Lobbyisten-Wirtschaft. Die Liste ließe sich fortsetzen. Fast könnte man meinen, die Jasager seien die noch schlimmeren Finger als die Neinsager.
[...]
(www.suedkurier.de)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.01.2011 um 06.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#8482
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Zum "Jasager" haben wir ja alle aus der Schule noch Brechts schöne Verse im Kopf:
"Wichtig zu lernen vor allem ist Einverständnis.
Viele sagen ja, und doch ist da kein Einverständnis.
Viele werden nicht gefragt, und viele
Sind einverstanden mit Falschem. Darum:
Wichtig zu lernen vor allem ist Einverständnis."
Mehr ist dazu denn auch nicht zu sagen.
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Kommentar von n-tv.de, Frage & Antwort, Nr. 191, verfaßt am 27.09.2011 um 20.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#8700
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PIN-Code vergessen. Warum?
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Und wie ist das, wenn man beim Schreiben plötzlich nicht mehr weiß, ob es Ihr wart oder Ihr ward heißt? "Dann", lacht der Experte, "ist das oft einfach auf mit der Rechtschreibreform verbundene Unsicherheiten zurückzuführen."
[...]
(www.n-tv.de)
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Kommentar von Der Tagesspiegel, 4. Januar 2012, verfaßt am 06.02.2012 um 12.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#8883
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[...]
Immer dann, wenn er sich mit der Macht verbindet, wird der Dilettantismus zur Bedrohung. Aus den einfältigen Versagern werden professionelle Dilettanten. Wo sie erfolgreich sind, hat die Gesellschaft am Ende auszubaden, was sie in ihrer Selbstüberschätzung ahnungslos anrichten, gleich, ob sie als Banker die Einlagen ihrer Kunden verspielen, sich als Politiker mit einer Rechtschreibreform am Kulturgut der Sprache vergreifen oder ob sie einen Rettungsschirm nach dem anderen aufspannen, weil sie meinen, einmal gemachte Schulden ließen sich mit noch höherer Verschuldung aus der Welt schaffen.
[...]
Thomas Rietzschel lebt als freier Autor in der Nähe von Frankfurt/Main. Anfang Februar erscheint im Zsolnay Verlag sein Buch „Die Stunde der Dilettanten. Wie wir uns verschaukeln lassen“ (256 S., 17, 90 €).
(www.tagesspiegel.de)
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Kommentar von Main-Post, 19./20. Juli 2012, verfaßt am 06.08.2012 um 18.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#9034
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Die Tücken des Dialektes
Mein TauBär: Ich muß richtig schreiben
Das Leben ist kompliziert. Durch die Rechtschreibreform sollte es ja eigentlich einfacher werden, für mich aber ist alles noch schwieriger geworden. Denn ich muss zweigleisig fahren und mal die alte, mal die neue Variante wählen. Auf der Arbeit gilt selbstverständlich die neue Rechtschreibung.
[...]
(www.mainpost.de)
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Kommentar von derwesten.de, 19. Okt. 2012, verfaßt am 07.03.2013 um 17.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=586#9272
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Vom Studieren im deutschsprachigen Ausland
Lange nichts gehört von der Kultusministerkonferenz, jener Runde, der wir die Rechtschreibreform und allerlei Chaos in Lehrplänen zu verdanken haben. Denn in der KMK, die schon wortmalerisch nach Behörde und Bürokratie klingt, trafen sich die Schulminister der Länder, um sich über gemeinsame Probleme auszutauschen - und um dann jeweils unterschiedliche Schlüsse in ihrem Bundesland zu ziehen.
[...]
(www.derwesten.de)
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