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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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08.02.2008
 

Fru-Fru
Aufgelesenes

„Das 'Fru-Fru der Soutanen', wie der sozialistische Senator Alfonso Guerra das Rauschen der Bischofsröcke lautmalerisch nannte ...“ (SZ 4.2.08)
Die Zeitung hätte dudengemäß Froufrou schreiben und im Lexikon nachschlagen sollen, dann wäre die polemische Spitze gegen die Kleriker erst richtig herausgekommen.

tipptopp soll nach der Dudengrammatik S. 680 aus dem Englischen entlehnt sein – aber warum schreibt man es dann neuerdings mit doppelten Buchstaben?

Aus einem Beitrag in der "Zeitschrift für interkulturellen Fremdsprachenunterricht":

das Phänomen als Solches; Interkulturelle Kompetenz als Solche; so nützlich Beides zweifellos ist; dieses Bewusstsein weiter zu geben

(Meines Erachtens sollte man das Wort "interkulturell" mal eine Weile aus dem Verkehr ziehen. Das nur nebenbei.)

Ich lese in derselben Zeitung: mehrere Hundert Juden, hunderte von Flüchtlingen
Umgekehrt wäre es einleuchtender. Im zweiten Fall ist der substantivische Charakter durch das Attribut gesichert, im ersten wirkt das Zahlwort adjektivischer. Ähnlich verhält es sich mit dem reformierten dutzend/Dutzend.



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Kommentare zu »Fru-Fru«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.02.2008 um 10.22 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=964#11372

Vor einigen Jahren erschien der Schlüsselroman "Wer liebt, hat Recht" von Anita Lenz (Pseudonym). Ich habe das Buch seinerzeit wegen der Orthographie kurz besprochen; es ist eher unangenehm zu lesen, wenn man die Hauptakteure persönlich kennt. Die Verfilmung lief unter demselben Titel, kratzbaum hat seinerzeit die Großschreibung kommentiert. Auf der Großdruckausgabe bei dtv steht "Wer liebt, hat recht". Ich sehe gerade, daß Renate Schostack 1994 schon eine Erzählung unter demselben Titel veröffentlicht hat. Komisch, daß es da keine Probleme gegeben hat.
 
 

Kommentar von R. M., verfaßt am 08.02.2008 um 10.56 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=964#11373

tipptopp stand auch früher schon so im Duden (unter Hinweis auf die Herkunft). Möglicherweise hat das Augst überhaupt erst auf dumme Gedanken gebracht.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.02.2008 um 17.10 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=964#11375

Danke für die Berichtigung ("neuerdings" war falsch). Ich habe auch gar nichts gegen die Schreibweise, sondern führe sie in meinem Wörterbuch selber an, aber mich hat die kommentarlose Herleitung aus dem Englischen gestört. Das ist wie mit dem bereits besprochenen, nun wirklich neuen "Tipp": "engl. Trinkgeld".
 
 

Kommentar von Richtig löffeln, verfaßt am 11.02.2008 um 09.31 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=964#11390

http://www.frufru.at/
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.02.2008 um 17.58 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=964#11430

Nachdem ich auf den Internetseiten des IDS ("Grammis") auf die Schreibung "Außnahme" gestoßen war, gab ich das Wort bei Google ein und stieß auf mehr als 11.000 Belege! Ist ja klar: nach langem Vokal oder Diphthong ...
 
 

Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 14.02.2008 um 10.38 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=964#11435

Die Schreibung "auß" kenne ich aus Schriften der Frühen Neuzeit, also des 16. Jahrhunderts ff.
Ich habe bei Google auch mal nach "desshalb", "Außland", "Atlass", "außwändig" usw. gesucht – etliche Treffer.
Die Leute schreiben nicht nach Gefühl. Es wird stur ein Schema angewandt. Es ist ja so schön einfach und so entzückend logisch.
 
 

Kommentar von Pfarrer Kneipp, verfaßt am 18.02.2008 um 08.50 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=964#11464

Herr Mahlmann begnügt sich mit der Diagnose und läßt den Patienten ungeheilt nachhause hinken.
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 04.03.2008 um 16.28 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=964#11587

Immer Ärger mit "machen": Gelesen: "Diese Vergehen müssen öffentlich gemacht werden!" Was denn nun: In der Öffentlichkeit gemacht werden oder an die Öffentlichkeit gebracht werden? Sollten nicht doch besser die Schreibweisen "öffentlich machen" und "öffentlichmachen" den Sinn unterscheiden?
 
 

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