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07.12.2007
Überkritisch
Reflexive Verben ohne Reflexivum
In der "Kritischen Ausgabe" bemängelt Manfred Poser den Gebrauch der reflexiven Verben ohne das Pronomen:
"Auf der T-Online-Homepage: 'Screensaver: Mit Winterlandschaften auf Weihnachten freuen.' – Ich freue dich, du freust mich.
Dallmayr-Kaffee, Werbung, eine Seite: 'Unterwegs / wie zu Hause fühlen.' – Fühlst du hier auch wie zu Hause, Schatz?"
Die Kritik ist übertrieben. Nicht nur bei Substantivierung fällt das Reflexivpronomen oft weg ("das Schwimmen und Sonnen"), sondern ganz regelmäßig auch in Überschriften und Aufforderungen wie "Bitte anschnallen!" "Setzen!" usw.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 08.12.2007 um 09.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=932#10917
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Ungewohnt ist mir dieser Gebrauch außer bei den angeführten "Ausnahmen" aber auch. Könnte man derartige Gegenwärtigkeiten unter Anglizismen einordnen (*feel like at home*, eigentlich auch *re-joice*)? Oder zeigen sie, daß hier bei unserm Sprachgebrauch etwas in den Vordergrund zurückkehrt, was nur eine Zeitlang nicht erster Stil war?
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Kommentar von ppc, verfaßt am 10.12.2007 um 17.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=932#10963
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Ich erinnere das nicht.
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Kommentar von David Weiers, verfaßt am 14.12.2007 um 09.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=932#11004
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Hinweis auf folgenden Link (siehe dort unter 2).
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Kommentar von R. M., verfaßt am 14.12.2007 um 10.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=932#11005
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War es in den alten Wiener Straßenbahnen, wo man die Aufforderung Bitte sich festzuhalten lesen konnte?
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 21.01.2008 um 22.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=932#11232
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Am Samstag in Sindelfingen gesehen:
Fluchtplan/Brandschutzordnung
Verhalten im Brandfall:
– Ruhe bewahren
– Brand melden
– In Sicherheit bringen
[...]
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 12.02.2008 um 19.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=932#11422
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Kommentar von R. M., verfaßt am 12.02.2008 um 23.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=932#11424
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Die Wiener Linien gaben übrigens im Januar 2006 bekannt, die Aufforderung Bitte sich festzuhalten durch ein schnödes Bitte festhalten ersetzen zu wollen.
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Kommentar von M. R., verfaßt am 13.02.2008 um 09.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=932#11426
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Das verwundert schon deshalb, weil man in Wien anstelle von "sich festhalten" "sich anhalten" sagt. Es müßte daher korrekt heißen: "Bitte anhalten" — im ÖPNV zuweilen ein frommer Wunsch.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 21.02.2014 um 23.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=932#25210
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»Wir ersehen soeben, daß sich auch in Norddeutschland der süddeutsche Spruch eingebürgert hat: „Da hört sich doch Alles auf!"« (Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland, 1878)
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