Kommentare zu »Basta« |
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.10.2022 um 05.13 Uhr
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Ich stoße gerade noch einmal auf den "Basta!"-Leserbrief des Jugendbuchautors Thomas Jeier. Gerade was er "eher ungewöhnlich" findet, nämlich die herkömmliche, grammatisch richtige Schreibweise es tut mir leid, ist längst wieder die einzig zulässige. Basta! Es ist ihm egal, aber er hätte sich wohl besser nicht ausdrücklich dazu geäußert und seine Blöße gezeigt.
Es gibt diese Schriftsteller, die sehr viel Text produzieren und es dann dem Lektorat überlassen, die Sprache normgerecht zu redigieren. (Wie Goethe, ich weiß schon!)
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 29.04.2012 um 12.52 Uhr
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Kürzlich hab ich ein Buch gelesen, das ich noch ungelesen im Regal stehen hatte, Dan Browns Sakrileg (erste [deutsche] Auflage, Mai 2006).
Das Buch ist in 98er-Schreibung gehalten, das Sprachgefühl wird also häufig ad absurdum geführt, phasenweise wimmelt es vor Stolpersteinen bzw. mißverständlichen Schreibungen.
Zwei Fragen erheben sich für mich in diesem Kontext:
Erstens, wie war es möglich, daß damalige Lektoren so etwas als sinnrichtige deutsche Schreibung weitergeben konnten?
Und zweitens, werden solche Werke regelmäßig an die neueste Reformstufe angepaßt oder sind aktuelle Exemplare in der selben Verwirrschreibung wie 2006 gedruckt?
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 11.12.2006 um 23.44 Uhr
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Das köllsche l hat Entsprechungen im Englischen und im harten l einiger slawischer Sprachen: z.B. im böhmischen l des Tschechischen, im harten l des Ukrainischen.
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 11.12.2006 um 20.33 Uhr
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Da wir nun schon bei der Phonetik und im Rheinland angekommen sind: In Köln wird beispielsweise das l fast immer als Doppel-l gesprochen. Der Kölner kauft nicht etwa Milch, sondern "Millsch". Wenn vornehmer Besuch zum Essen kommt, holt man "dat jute Sillberbestäck" aus der Schublade.
Sollte das etwa schon die ganze Anlehnung von "Tollpatsch" an "Töllpel" sein? Wo kommt der Etymogler, der diesen ganzen Unfug fabriziert hat, denn eigentlich her? Us Kölle?
Also doch nichts mit Andresen via Grimm. So einfach kann des Rätsels Lösung manchmal sein. Und zudem hat ja auch die Karnevalszeit angefangen. Allaaf!
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Kommentar von Oswald Spengler, verfaßt am 11.12.2006 um 19.56 Uhr
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Das klingt plausibel, aber erscheint der kulturpessimistische Kassandra-Song nicht dennoch ein bißchen konstruiert?
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Kommentar von Christoph Schatte, verfaßt am 11.12.2006 um 19.41 Uhr
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Erosion lange schon
Natürlich hat auch Bertelsmann vordeformatorische Schulabgänger als Redakteure und so. Es zeigt sich nun allerorten, daß die Bildungsmisere ihren Lauf lange vor der Deform ihren Lauf nahm. Am deutlichsten sieht man es an Zeitungen, Büchern und (schriftlichen) Verlautbarungen z.B. aus Bildungsministerien. "Schreib deinen Kram ohne Scham!", so lautet jetzt die Devise. Die Destruktion der deutschen Graphie ist im Grunde genommen nur die organisierte und institutionalisierte "vertiefende" Fortsetzung des antiautoritär und so Angekochten, nun aber wird die Misere – dank des Marsches durch die Institutionen – mit der "demokratischen" Staatsmacht im Rücken ihrer Vollendung entgegengeführt. Frau Lühmanns Text ist also nur ein ganz gewöhnlicher Beleg für den Durchschnitt des heutigen Schreibgeschehens.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 11.12.2006 um 16.14 Uhr
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Sachzwang ist doch schon ein Euphemismus, auf den man in diesem Kontext nicht zurückfallen sollte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.12.2006 um 16.08 Uhr
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In meinem Rechtschreibwörterbuch steht natürlich auch "Stopp" – warum sollte ich das ändern wollen? In "Falsch ist richtig" kommt es aber nur als Zitat vor. Und das Buch "Richtig falsch" war der Grund, warum mein Verlag diesen Titel leider nicht verwenden konnte.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 11.12.2006 um 15.34 Uhr
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Gleichgerechtigung für alle einsilbigen Artikel, Pronomen, Präpositionen mit kurzem Vokal! Keine Sonderrechte für ein Relativpronomen "dass" oder "daß"!
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Kommentar von Peter Lüber, verfaßt am 11.12.2006 um 14.35 Uhr
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Autoren wie Thomas Jeier besitzen die Gabe, Kinder behutsam an die Rechtschreibgepflogenheiten des „Kultursenders“ 3sat zu gewöhnen. Über die Bushs, Amerikas erfolgreichsten Clan, teilt uns der Sender schriftlich folgendes mit:
„Hinzu kommt ein dichtes, über die Jahrzehnte aufgebautes und kaum noch durchschaubares Netzwerk an Beziehungen, dass so manche Unwegsamkeit zu beseitigen hilft.“ (Link)
Gert Scobel, der Grimme-Preisträger und „Kulturzeit“-Moderator pflegt die von ihm moderierten „Kulturzeit“-Sendungen mit dem Gruß „Good night and good luck“ zu beenden, damit alles gut werde.
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Kommentar von Nicht doch, verfaßt am 11.12.2006 um 13.39 Uhr
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Bloid, Helmut J
Richtig falsch
(Almstätter, H) ISBN 3-9801857-4-5
Gebunden
288 Seiten, 16 Abbildung(en), 19,5 × 13,5 cm
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Kommentar von Tobias Bluhme, verfaßt am 11.12.2006 um 13.30 Uhr
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Übrigens finden Findige selbst in "Richtig falsch" ein "Stopp".
Das entspräche der Duden-Schreibung von 1991.
stopp! (halt!); vgl. stop!; Stopp, der; -s, -s (Halt, Unterbrechung)
Duden Band 1, 20. Auflage, September 1991
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.12.2006 um 12.25 Uhr
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Falls mit "Richtig falsch" mein Buch "Falsch ist richtig" gemeint sein sollte – das Wort "Stopp" kommt darin als Zitat aus der amtlichen Neuregelung vor.
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Kommentar von S.L., verfaßt am 11.12.2006 um 10.03 Uhr
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Diese Basta-Politik wird in der Politikwissenschaft zur Zeit ziemlich intensiv untersucht und diskutiert. Im Prinzip ist Basta-Politik nichts anderes als Sachzwang-Politik. Gute Beispiel für diesen neuen Politik-Stil sind die Rechtschreibreform und die Durchsetzung der Hartz-Gesetze. Damals kündigte Gerhard Schröder vor der parlamentarischen Debatte (!!!) an, die Vorlage 1:1 beschließen zu wollen. Damit zerstörte er die demokratische Legitimation durch die Debatte im Parlament. Gesetze werden, wie man sieht, immer mehr auf der Basis von reinen Sachzwang-Abwägungen getroffen.
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Kommentar von Der Rezensent von "Das bunte Buch", verfaßt am 11.12.2006 um 09.59 Uhr
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Erstens erscheint die Zeitschrift bei Bertelsmann und druckt also nicht alles. Deshalb konnte ich nicht kritisieren, daß dieses Buch in Reformschrieb erschienen war, wohl aber – zweitens –, daß der Verlag seinem Anspruch bei der Umstellung nicht einmal gerecht geworden ist.
Übrigens finden Findige selbst in "Richtig falsch" ein "Stopp".
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Kommentar von R. M., verfaßt am 11.12.2006 um 08.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=742#6935
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Wohl wahr! Man hat vom basta schnell genug.
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Kommentar von David Weiers, verfaßt am 11.12.2006 um 07.16 Uhr
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Dieses "basta" ist immer wieder interessant... Und was für ungeahnte Möglichkeiten in seiner Verwendung stecken:
Es gibt eine Steuererhöhung und basta.
Es gibt eine Neuwahl und basta.
Es gibt Straffreiheit für Politiker und basta.
Es gibt den großen Lauschangriff und basta.
Es gibt Antiterrorgesetze und basta.
Es gibt den Irakkrieg und basta.
Es gibt Luftverschmutzung und basta.
Und negativ geht das auch:
Es gibt keinen Pudding und basta.
Es gibt für Verbraucher keinen ausreichenden Schutz und basta.
Sogar in persönlichen Bereichen des Lebens anwendbar:
Es gibt eine Frau neben Dir und basta.
Schon toll! Und wenn man sich's gefallen läßt, dann geht auch folgender Satz:
Es gibt rechtsradikale Tendenzen in diesem Land und basta.
Basta – macht das Leben einfach.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.12.2006 um 05.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=742#6932
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Der Kommentar ist in doppelter Weise verfehlt. Wenn das Buch im Jahre 2000 erscheinen ist, konnte es die Revisionen selbstverständlich nicht berücksichtigen. Aber tiefer geht der Vorwurf, daß der Rezensent überhaupt die Umstellung auf die jeweils neueste Version der sog. Rechtschreibreform für notwendig erklärt. Der ganze Vorgang ist ein Beispiel für die ungeheure Vernichtung von Werten.
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Kommentar von Buchhändler heute, 2001, verfaßt am 11.12.2006 um 05.50 Uhr
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Ein ganz besonderes Märchenbuch
„Das Bunte Buch“ in Neuauflage
Die G&G Buchvertriebsgesellschaft in Wien hat dankenswerterweise eines jener Kinderbücher in neuer Auflage herausgebracht, die auf den Sammlerbörsen seit Jahren zu den gesuchtesten gehören. Dabei handelt es sich um die Märchen- und Geschichtensammlung „Das Bunte Buch“, die zunächst in den fünfziger Jahren herauskam und schon bald einen Nachfolgeband bekam.
[. . .]
Mit dem völlig neuen Satz sämtlicher Texte hat sich der Verlag jedoch eine Arbeit aufgehalst, die bei Reprintausgaben (und als solche wird dieses Buch verkauft) weder nötig noch sinnvoll ist. Dadurch haben sich bei den auf verschiedene Einzelautoren zurückgehenden Texten zahlreiche syntaktische, grammatikalische und orthographische Fehler eingeschlichen, die den Wert der Neuausgabe mindern. Zudem haben es die Herausgeber unterlassen, sich über die aktuellen Neuregelungen der Rechtschreibreform zu informieren, sodaß in vielen Fällen Umstellungen erfolgt sind, die bereits zurückgenommen wurden.
Das Bunte Buch. Geschichten, Märchen und Sagen. Reprint nach einer Sammlung von Josef Domany bearbeitet von Dr. Erwin Czerwenka und Martin G. Kouba. Wien: G&G, Kinder- und Jugendbuch, 2000. ISBN 3-7074-0107-3
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Kommentar von Ursula Morin, verfaßt am 09.12.2006 um 17.06 Uhr
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"Sie hatte dieses geheimnisvolle Funkeln in den Augen, dass die Männer verrückt machte."
Ob der Autor wohl tatsächlich glaubt, bei diesem "dass" handle es sich um die neue Rechtschreibung (und basta!)?
Schade, schade – ich bin vor einigen Jahren nach langjährigem Auslandsaufenthalt wieder in meine deutsche Heimat gezogen – u.a. mit dem Zweck, mein "deutsches Sprachgefühl" nicht verkümmern zu lassen. Nun – nachdem ich alle Zeitungsabonnements aus gegebenem Anlaß gekündigt habe – muß ich konstatieren, daß ich vom Regen in die Traufe gekommen bin.
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Kommentar von Peter Lüber, verfaßt am 08.12.2006 um 17.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=742#6919
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Noch immer erzählen die Omas
Ihren Enkeln Märchen von Kommas.
Kommas, Kommatas Sohn,
Weiß dies seit Jahren schon.
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Kommentar von S.L., verfaßt am 08.12.2006 um 14.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=742#6918
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Der größte orthographische Mangel in aktuellen Kinder- und Jugendbüchern ist meiner Erfahrung nach die Kommasetzung. Daß fehlende Kommas in vielen Fällen Stolperstrecken erzeugen, die die rasche Texterfassung beeinträchtigen, ist inzwischen bekannt. Den ganzen progressiven Autoren scheint dies aber egal zu sein.
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