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29.11.2006
Große Ohrfeige und kleiner Knicks
Die NZZ veröffentlicht ihre revidierte Fassung der Reformschreibung
Verbindlich ist "der neuste Duden". Übernommen werden, wo immer es geht, die traditionellen Schreibweisen.
Aber die NZZ geht weiterhin über das amtlich "Erlaubte" hinaus. Die Etymogeleien macht sie nicht mit: Quentchen, Stengel, behende, greulich usw. bleiben. Es bleibt ferner bei: Anzeige gegen Unbekannt, an Kindes Statt, Hungers sterben, Ohmscher Widerstand (ohne Apostroph; alternativ klein geschrieben), klein schreiben usw.
Die Großschreibung fester Begriffe ist auf Klassifizierungen der Biologie eingeschränkt (das wird sich kaum halten lassen).
Unverständlich ist: pleite sein, pleite werden, pleitegehen.
Schlecht auch heute Abend usw.
In vielen Bereichen also eine klare Absage an die Reform, um so unverständlicher, warum überhaupt noch etwas übernommen wird. Wem ist damit gedient? Den Schülern nicht und der EDK auch nicht.
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Kommentare zu »Große Ohrfeige und kleiner Knicks« |
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Kommentar von S.L., verfaßt am 01.12.2006 um 11.32 Uhr
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Ich habe eben am Kiosk in der Heavy-Metal-Zeitschrift "Heavy" geblättert. Erstaunlicherweise erscheint diese Zeitschrift in herkömmlicher Orthographie. Ich finde es ziemlich erschreckend, daß ausgerechnet ein Heavy-Metal-Blättchen den Qualitätszeitungen (NZZ, Welt usw.) vormacht, wie man richtig und leserfreundlich schreibt.
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Kommentar von Tobias Bluhme, verfaßt am 01.12.2006 um 12.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=729#6839
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Bei folgenden Wörtern werden Konsonanten verdoppelt: Ass (wegen: Asse) [...]
Ergebniss (wegen: Ergebnisse)
Zeugniss (wegen : Zeugnisse)
Vermächtniss (wegen: vermächtnisse)
...
Verbindungen mit sein werden getrennt geschrieben: [...] ich bin auf gewesen [...]
Mir stellt sich beim Lesen die Frage: Auf was ist er gewesen?
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Kommentar von Pt, verfaßt am 01.12.2006 um 13.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=729#6840
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S.L., was ist denn daran so erschreckend, daß ein Heavy-Metal-Magazin, was die Orthographie betrifft, bei der klassischen Rechtschreibung bleibt? Offenbar haben die Redakteure nicht nur einen Sinn für gute Musik, sondern auch für gute Rechtschreibung. Es ist immer imponierend, wenn man sich selbst treu bleibt. Ich denke, daß Rockmusik im allgemeinen und Heavy-Metal im besonderen genau dafür steht.
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Kommentar von Martin Gerdes, verfaßt am 01.12.2006 um 15.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=729#6841
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Bei folgenden Wörtern werden Konsonanten verdoppelt: Ass
Das häufigste Wort diesbezüglich ist in der Liste vergessen, nämlich dass. Gelegentlich habe ich den Eindruck, die Einheitsschreibung von Konjunktion und Relativpronomen sei bereits erreicht, allerdings in der Form "dass", nicht als "das".
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Kommentar von R. M., verfaßt am 01.12.2006 um 15.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=729#6842
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Ich glaube nicht das dass stimmt. Die Ersetzung von daß durch das kommt häufiger vor als die Ersetzung von das durch dass.
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Kommentar von Karsten Bolz, verfaßt am 01.12.2006 um 16.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=729#6843
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R. M.: "Ich glaube nicht das dass stimmt. Die Ersetzung von daß durch das kommt häufiger vor als die Ersetzung von das durch dass."
Genau diese Beobachtung mache ich auch bei der täglichen Arbeit. E-Mails von unserem Management sind voll gespickt mit diesem Fehler.
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Kommentar von Karin Pfeiffer-Stolz, verfaßt am 01.12.2006 um 18.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=729#6845
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"Sehr geehrte Damen und Herren,
da ich heute morgen in meiner Pause telefonisch von einer ihrer Mitarbeiterinnen sehr unfreundlich behandelt wurde und dass nur, weil ich so freundlich sein wollte, ... "
Diese Beschwerde flatterte mir gestern in die Mail-Box.
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