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10.10.2005
Fälscher Duden
Die Dudengrammatik enthält zahlreiche „Internetbelege“
Besonders in den Teilen, die Peter Gallmann bearbeitet. Sie sind allesamt im Sinne der Rechtschreibreform (Stand 1996) verfälscht.
Internet:
Sie können etwas Holzwachs auftragen, um die wasserabweisenden Eigenschaften des Finishes noch zu verbessern.
Gallmann zitiert:
Sie können etwas Holzwachs auftragen, um die Wasser abweisenden Eigenschaften des Finishes noch zu verbessern.
Internet:
die Susannen durchnumerieren
Gallmann zitiert:
die Susannen durchnummerieren
Internet:
Die Onkeln und Tanten, Cousins und Cousinen, die Neffen und Nichten aus der „unmittelbaren Nähe“ kennt man im allgemeinen.
Gallmann zitiert:
Die Onkeln und Tanten, Cousins und Cousinen, die Neffen und Nichten aus der „unmittelbaren Nähe“ kennt man im Allgemeinen. (194)
Internet:
Kleinlaut mussten jetzt die Helden dem Zwergen recht geben.
Gallmann:
Kleinlaut mussten jetzt die Helden dem Zwergen Recht geben. (218)
Internet:
Ich habe Edward und Alfred verwechselt. Nicht ersterer ist mein Ahnherr, sondern letzterer!
Gallmann:
Ich habe Edward und Alfred verwechselt. Nicht Ersterer ist mein Ahnherr, sondern Letzterer! (295)
Ich weiss ja genau dass man sich einfrieren lassen kann (265). Hier hat Gallmann sogar den Fehler aus der Quelle übernommen, ebenso in: Viele Tausend standen in den Seitenstrassen, weil der Platz voll war (391); zwei gelbe Stäbchen sind so lange wie ein oranges (351).
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Kommentare zu »Fälscher Duden« |
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Kommentar von Bernhard Berlinger, verfaßt am 10.10.2005 um 14.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=250#1094
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Guten Tag Herr Ickler,
könnten Sie mir evtl. die Belegstellen genau nennen? Ich möchte in meiner Eigenschaft als geplagter Redakteur die verantwortlichen Herren gerne und sehr bestimmt um eine Stellungnahme zu diesen Sprachverfälschungen bitten.
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Kommentar von Karsten Bolz, verfaßt am 10.10.2005 um 14.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=250#1095
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Einfach die obenstehenden Texte (z. B. "die Susannen durchnumerieren") mit "Kopieren" und "Einfügen" in eine Suchmaschine (Google) eingeben. Die Belegstellen werden Ihnen dann sofort angezeigt.
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Kommentar von Bernhard Berlinger, verfaßt am 10.10.2005 um 15.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=250#1096
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Einfach die obenstehenden Texte (z. B. "die Susannen durchnumerieren") mit "Kopieren" und "Einfügen" in eine Suchmaschine (Google) eingeben. Die Belegstellen werden Ihnen dann sofort angezeigt.
Hallo Herr Bolz,
das ist schon klar. Umgekeht meine ich's: Ich brauche die Stellen, an denen die mißratenen Duden-Enkel ihre Fälschereien verbreiten.
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Kommentar von rrbth, verfaßt am 10.10.2005 um 16.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=250#1097
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Hm,
das ist aber gelinde gesagt komisch, und eigentlich mag ich das kaum glauben. Neuschreibliche Belege lassen sich doch genügend finden. Weshalb wird da dann noch gefälscht? Dazu würde ich doch zu gerne mal Herrn Gallmann hören ...
Eigentlich könnte man diese Zitate (teilweise) auch als Belege gegen die _tatsächliche_ Akzeptanz der Reformschreibungen verwenden, denn zumindest Beleg 1 und Beleg 2 zeigen durch die ss-Schreibung, daß sie eigentlich reformiert gemeint sind.
Daran kranken auch alle Umfragen, wenn gefragt wird, welche Rechtschreibung man denn verwende. Eigentlich müßte es immer heißen, welche Rechtschreibung man glaube zu vewenden.
Die Schreibwirklichkeit, wie man an den Beispielen oben sehen kann, ist – abgesehen von der ss-Regelung – noch viel weiter von der Reformschreibung entfernt, als es die Umfragen glauben machen (wollen). „Allgemein üblich“ ist davon nur ganz wenig geworden.
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Kommentar von Jens Stock, verfaßt am 10.10.2005 um 17.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=250#1098
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Hier kann ich Ihnen nur recht geben, rrbth. Gerade in den sogenannten "unstrittigen Bereichen" haben sich viele Reformschreibungen, die im krassen Gegensatz zum bisherigen Schreibgebrauch stehen, überhaupt nicht durchgesetzt.
Und findet man diese Schreibweisen bisweilen doch in gedruckten Texten, so liegt es nicht selten daran, daß eine automatische, auf Reformkurs getrimmte Rechtschreibprüfung im allerletzten Moment eingegriffen und den natürlichen Sprachgebrauch ausgebremst hat.
Letzteres würde man wohl sehr, sehr oft zu Gesicht bekommen, wenn man häufiger die Gelegenheit hätte, das persönliche Manuskript eines Textschreibers mit dem endgültigen Printresultat zu vergleichen.
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