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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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12.07.2005
 

Vor Gottes Face

Randbemerkungen zu einer Jugendbibel
(Neue Jugendbibel mit Kommentar und Lexikon, hg. vom Deutschen Katecheten-Verein. Verlag Katholisches Bibelwerk 2002.)

Geht es Euch nicht auch so ähnlich, wenn ihr die Bibel zur Hand nehmt ...
Alles andere wäre Menschen verachtend.
Gebt acht ...
irgend etwas
„Gewalt und Unterdrückung!“ muss ich rufen.
gegenüber gestellt
du hast recht
du hast Recht
eine Zeitlang
es war David Recht
auf hebräisch
Menschen, die Zungenreden, haben ein besonderes Gespür ...
die Sehnsuch nach einem zu Hause
das hundertfache
19jährig
sie ist die erste, die Mose kritisiert
kennst Du solche Frauen?
zu schulden kommen lassen
tut mir nicht Leid, tut mir Leid
der einzige; als einziger
am heftig-sten
Allerheilig-sten
er-sten
gebt acht
auseinanderzusetzen
er tat mir so Leid
Die Mutter hofft, ihren Sohn bei Gott wieder zu sehen.
von Außen betrachtet
Lybien
was das wichtigste ist

Außerdem einige Druckfehler und sonderbarer Stil: „von einer face-to-face-Begegnung mit Gott“ usw., aber politisch korrekt: „Die Verfasser und Verfasserinnen der verschiedenen Schriften des Alten und Neuen Testaments“, „Römer und Römerinnen erobern im 1. Jh. v. Chr. den Ostmittelmeerraum“, „Samariter und Samariterinnen sind Angehörige eines Volkes ... usw. Unkommentiert wird die Empfehlung des Paulus berichtet, daß es am besten wäre, aufs Geschlechtsleben völlig zu verzichten. Auch die mehrmals erzählte Geschichte von den hundert abgeschnittenen Vorhäuten der eigens zu diesem Zweck erschlagenen Männer wäre wohl erläuterungsbedürftig – wenigstens für die Firmlinge, denen diese Jugendbibel zugedacht ist.



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Kommentare zu »Vor Gottes Face«
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Kommentar von Wolfgang Scheuermann, verfaßt am 13.07.2005 um 09.25 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=182#686

Ist bekannt, wieviele Römerinnen an den Eroberungen beteiligt waren?
 
 

Kommentar von Walter Lachenmann, verfaßt am 13.07.2005 um 15.14 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=182#688

Bei der Verleihung der diversen Trophäen des Deutschen Filmpreises konnte man im Fernsehen Zeuge werden, wie sich einer der Preisträger ganz besonders bei den »Mitgliederinnen und Mitgliedern« seines Teams bedankte.
 
 

Kommentar von Gabriele Ahrens, verfaßt am 14.07.2005 um 09.17 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=182#690

In einer Habilitationsordnung unserer Universität heißt es:

"Wer eine Habilitation in einem Fachbereich anstrebt, kann nach Stellungnahme einer für das Fachgebiet zuständigen Hochschullehrerin oder eines für das Fachgebiet zuständigen Hochschullehrers befristet von der Dekanin oder dem Dekan des Fachbereichs den Status einer Habilitandin oder eines Habilitanden erhalten."

Nach Anweisung der Gleichstellungsstelle muß darauf geachtet werden, daß die weibliche Form immer an erster Stelle steht. Kurz darauf wurde die Gleichstellungsstelle in "Frauengleichstellungsstelle" umgetauft, wohl, weil ein Mann sich dort beschwert hat, daß es ja keine Gleichstellung mehr sei, wenn die Frauen immer zuerst genannt werden.

Ich finde, um die Gleichstellung wiederherzustellen, sollte einer Gleichstellungsbeauftragten oder einem Gleichstellungsbeauftragten die Aufgabe übertragen werden, darauf zu achten, daß in der Hälfte der Fälle die männliche Form an erster Stelle steht.
 
 

Kommentar von Wolfgang Scheuermann, verfaßt am 14.07.2005 um 13.20 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=182#692

Dem Sozialgesetzbuch IX ("Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen") verdanken wir nicht nur eine sehr schöne Definition eines Arbeitsplatzes (in § 73):
"Arbeitsplätze im Sinne des Teils 2 sind alle Stellen, auf denen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen, Beamte und Beamtinnen, Richter und Richterinnen sowie Auszubildende und andere zu ihrer beruflichen Bildung Eingestellte beschäftigt werden."
Unbeabsichtigt ist der interfraktionellen Arbeitsgruppe, die das Gesetz formuliert hat, auch eine fiese Diskriminierung von Frauen und Kindern gelungen, indem sie in den § 1 hineinschrieben, daß das Gesetz auch den Bedürfnissen von Frauen und Kindern Rechnung tragen müsse.

Wichtig für den korrekten Eingestellten ist aber natürlich nur die korrekte Einstellung.
 
 

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