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20.06.2011
Lachsäckchen
Humor in Beispielsätzen
Sprachwissenschaftler, die nicht mit Originalbelegen, sondern mit selbsterfundenen Beispielsätzen arbeiten, nutzen die Gelegenheit gern, um ihren besonderen Humor zu zeigen.
Natürlich ist John hit the ball, jener zu Tode gerittene Satz der Transformationsgrammatiker, wirklich unendlich öde. Aber die anspielungsreichen Schöpfungen, die man in so manchem Vortrag hinnehmen mußte, konnten auch zur Qual werden:
Die Hillu hat der Doris ihren Mann überlassen
usw.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2013 um 06.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1461#23643
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Humor hat was Rätselhaftes. Schon vor vielen Jahren fiel mir auf, daß ich mit Wilhelm Buschs Versen bei Ausländern, insbesondere aus Ostasien, keinen Erfolg hatte. Aber auch deutsche Zeitgenossen, die mir sehr nahestehen, können nicht einmal schmunzeln, wo ich Tränen lache. Einmal machte ich den Fehler, einem bekannten Dialektologen Matthias Koeppels Starckdeutsch-Gedichte zum Geburtstag zu schenken – ein totaler Mißerfolg. Für mich gehören sie zum Lustigsten, was ich kenne. Und nun seht sie euch an und schüttelt den Kopf über meine Einfalt!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.12.2013 um 10.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1461#24614
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In einem neuen Handbuch, das ich noch besprechen werde, kommen kaum Originalsätze vor, dafür unglaublich lustige selbstgemachte wie:
Ken, der ja bekanntlich in Barbie verknallt war, ging nicht zu Britneys Party.
(Jörg Meibauer/Markus Steinbach/Hans Altmann (Hg.): Satztypen des Deutschen. Berlin, Boston:de Gruyter 2013:11)
Warum sollten Linguisten ihre Untersuchungsgegenstände nicht selbst herstellen? Weil sie nicht wissen können, ob es nicht Gründe gibt, aus denen gerade diese Beispiele in Wirklichkeit nicht vorkommen. Alle Welt redet heute von "Korpuslinguistik" (als ob das was Neues wäre), aber in der Praxis kümmern sich viele gar nicht darum.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.09.2015 um 12.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1461#30152
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Mir fällt noch eine weitere Niederlage ein. In der Schule sollten wir ein selbstgewähltes Gedicht vortragen. Ich deklamierte Wilhelm Buschs "Meyer und Isolde" – ein kaum bekanntes Nebenwerk, das ich unbeschreiblich komisch fand. Vielleicht lag es an meiner mangelhaften Vortragskunst, vielleicht habe ich meinen eigenen Lachreiz nicht genügend unterdrückt, jedenfalls stieß ich auf eisernes Unverständnis. (Ich weiß nicht mehr, in welcher Klassenstufe es war.) Aber sehen Sie selbst! Ist es nicht wunderbar?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 30.09.2015 um 15.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1461#30153
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Das Unverständnis rührte vielleicht daher, daß das Ballädchen von drei Toten handeln soll, es dann aber zu vier Todesfällen kommt. Das muß die Zuhörer doch verwirren!
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