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27.04.2010
Papier ist geduldig
Deutsch in der EU
Nach Zeitungsberichten strahlt der deutsche Außenminister, weil Frau Ashton ihm zugesichert hat, daß Deutsch neben Englisch und Französisch eine gleichberechtigte Rolle in der EU spielen soll. Andere weisen darauf hin, daß sie damit nur wiederholt hat, was ohnehin vertraglich festgelegt ist. Die Praxis sieht bekanntlich anders aus.
Es ist aber auch nicht einzusehen, warum nur die großen Sprachen diskutiert werden. Wie bei der Religionsfreiheit und anderen Menschenrechten kommt es doch nicht auf die Zahl an. Am Ende siegen also doch wieder Argumente der Kosten und der Praktikabilität. Gesteht man Deutsch dieselbe Bedeutung zu wie der Weltsprache Englisch und der traditionellen Diplomatensprache Französisch, dann stehen sofort die Spanier, Italiener usw. auf der Matte und wollen dieselben Rechte. Folglich bleibt alles beim alten. Ein unlösbares Problem.
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Kommentar von Robert Roth, verfaßt am 30.04.2010 um 10.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1301#16167
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Nach der der Homepage von Guido Westerwelle entnommenen Textpassage klingt das etwas anders:
Außenminister Westerwelle begrüßte besonders die Zusage der Hohen Repräsentantin, dass die deutsche Sprache im EAD eine wichtige Rolle spielen wird. Als meistgesprochene Muttersprache in der Europäischen Union werde Deutsch im EAD „prominent vertreten sein“, versicherte Ashton. Alle offiziellen Dokumente des Dienstes würden auch in deutscher Sprache vorgelegt. "Ich halte das für eine bedeutsame Erklärung", so Westerwelle (Hervorhebung von mir).
Zu der meistgesprochenen 'Muttersprache' kommt ja noch hinzu, daß im ehemaligen Jugoslawien, auch Ungarn, weitgehend Deutsch verstanden wird. Ich habe oft genug erlebt, daß Deutsch Verbindungssprache war. Auch in Ancona, im Fährhafen, diente Deutsch, weil mit Englisch, schon gar nicht Französisch nichts war.
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