27.04.2010


Theodor Ickler

Papier ist geduldig

Deutsch in der EU

Nach Zeitungsberichten strahlt der deutsche Außenminister, weil Frau Ashton ihm zugesichert hat, daß Deutsch neben Englisch und Französisch eine gleichberechtigte Rolle in der EU spielen soll. Andere weisen darauf hin, daß sie damit nur wiederholt hat, was ohnehin vertraglich festgelegt ist. Die Praxis sieht bekanntlich anders aus.

Es ist aber auch nicht einzusehen, warum nur die großen Sprachen diskutiert werden. Wie bei der Religionsfreiheit und anderen Menschenrechten kommt es doch nicht auf die Zahl an. Am Ende siegen also doch wieder Argumente der Kosten und der Praktikabilität. Gesteht man Deutsch dieselbe Bedeutung zu wie der Weltsprache Englisch und der traditionellen Diplomatensprache Französisch, dann stehen sofort die Spanier, Italiener usw. auf der Matte und wollen dieselben Rechte. Folglich bleibt alles beim alten. Ein unlösbares Problem.


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