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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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11.10.2009
 

Gift und Gegengift
Im „Haus der deutschen Sprache“ getroffen

Um die Rechtschreibreform macht man dort bekanntlich einen Bogen, stumme Folgsamkeit genügt ja auch.
Aber es gibt einen Giftschrank, und darin stehen sickmachende Fläschchen. Eins davon heißt ungefrühstückt. Das Räsonieren über ungefrühstückte Kinder hat kein höheres Niveau als die herkömmliche Sprachpflege mit ihrer unwissenschaftlichen Logelei und eben auch Sick.
Bei LEO werden dagegen in ähnlichem Zusammenhang Klassikerzitate gebracht, darunter ein sehr bekanntes von Bismarck und ein wohl weniger bekanntes von Schiller:

Bismarck
An seine Frau
Vendresse, 3. September 1870

... Gestern früh 5 Uhr, weckte mich der General Reille, um mir zu sagen, daß Napoleon mich zu sprechen wünschte. Ich ritt ungewaschen und ungefrühstückt gegen Sedan, fand den Kaiser im offnen Wagen mit 3 Adjutanten und 3 zu Pferde daneben auf der Landstraße vor Sedan haltend"

Schiller: Turandot
"Zweimal ward ich in dieser Nacht zu ihr
Geholt; sie hatt' es gar zu eilig; kaum
Ließ sie mir Zeit, den Fuß in die Pantoffel
Zu stecken; ungefrühstückt ging ich hin."

Man könnte dazu anmerken, daß die Partizipien von Hause aus nichts mit der Diathese (Aktiv/Passiv) zu tun haben und daß es von einer ursprünglicheren Verwendung noch viele Reste gibt, worüber die größeren Grammatiken Auskunft geben. Aber das wäre schon zuviel der Aufklärung, es würde die Behaglichkeit der Sprachpfleger stören.

Eine weitere Klügelei aus dem Haus der deutschen Sprache:

»In den HDS-Giftschrank, so schreibt uns Kai H., gehöre auch das neumodische fußläufig. Das macht uns kopfdenkig: "Läufig“ allein ist leider von der Bedeutung her anders besetzt, und "gehläufig“ klänge zum Verwechseln ähnlich wie "geläufig“. Aber wer hat wen eigentlich um einen Ersatz für "in Laufentfernung“ oder "zu Fuß erreichbar“ gebeten?«

Also ich finde das Adjektiv ungemein praktisch und habe es hier auch schon mal verwendet.

Eduard Engel hatte für solche Besserwisser die Bezeichnung "Sprachmeisterer" und wollte nichts mit ihnen zu tun haben.



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Kommentare zu »Gift und Gegengift«
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 11.10.2009 um 12.01 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#15088

Ein Zitat von Karl Marx kann ich dazu auch noch liefern, freilich in einer Übersetzung. Bekannt ist es dennoch:

Was soll man zu diesem Genius sagen, der ungefrühstückt im Zickzack spaziert? Und was zu diesem Spaziergang, der keinen anderen Zweck haben soll, als die Bourgeois durch die Steuern zu vernichten, während gerade die Steuern den Zweck haben, den Bourgeois die Mittel zu verschaffen, sich als herrschende Klasse zu behaupten?

Quelle: Marx/ Engels: Werke, hrsg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Bd. 4 [Mai 1846 bis März 1848], Berlin: Dietz 1959, S. 164; www.zeno.org.

Der Erstdruck des Textes erfolgte zuerst auf französisch: Karl Marx: Misère de la philosophie. Réponse à la »Philosophie de la misère« de M. Proudhon. Paris – Bruxelles: A. Frank – C. G. Vogler 1847. Unser Zitat steht im zweiten Kapitel: II La métaphysique de l'économie politique, 3. La concurrence et le monopole.

Die deutsche Übersetzung, die von Engels herausgegeben wurde, erschien erst nach Marx’ Tod: Das Elend der Philosophie. Antwort auf Proudhons „Philosophie des Elends“. Deutsch von E. Bernstein und K. Kautsky. Mit Vorwort und Noten von Friedrich Engels. Stuttgart: Dietz 1885.
Für einen Vergleich gebe ich im folgenden den französischen Originaltext:

Que dire de ce génie qui, étant à jeun, se promène en zigzag? et que dire de cette promenade qui n'aurait d'autre but que de démolir les bourgois par les impôts, tandis que les impôts servent précisément à donner aux bourgois les moyens de se conserver comme classe dominante?

Quelle: Marx_Misere_philo.pdf
 
 

Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 11.10.2009 um 12.53 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#15089

Der Grimm hat ebenfalls das Schillerzitat als Beispiel für den intransitiven Gebrauch des Verbs:

frühstücken
1) intransitiv, ein frühstück halten oder einnehmen, jentare. frustücken, gentari. DIEFENBACH wörterb. v. 1470 sp. 138; frustucken, anpeisen (anbeiszen). voc. 1482 i 5a. bei DASYPODIUS fehlend, dagegen bei dem ihn ausschreibenden SERRANUS l 4b jentare, zu morgens essen, früstucken; früstucken. HENISCH 1264. unverkürzt frühestucken (s. d.), am frühesten wol fruestucken, welches ich aber nicht belegen kann. schw. hört man im gewöhnlichen leben frukostera, von frukost frühkost, welches aus dem nd. entlehnt wurde.

man sagt: wir wollen frühstücken; lassen Sie uns frühstücken; wir haben noch nicht gefrühstückt u. s. w.

ungefrühstückt gieng ich hin.
SCHILLER 606a
= ohne gefrühstückt zu haben, noch nüchtern.

2) transitiv, als frühstück einnehmen. kaffee, milch, ein butterbrot u. s. w. frühstücken. er frühstückte einen gebratenen jungen hahn.

(germazope.uni-trier.de)
 
 

Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 11.10.2009 um 14.43 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#15090

Auch wenn ich nun schon wieder allzu präsent in diesem Strang bin, trage ich trotzdem noch einige Dinge nach, die womöglich nicht ganz uninteressant sind.

Das DWDS-Corpus zeigt bei „ungefrühstückt“ sechs Treffer an, von denen vier gemeinfrei sind. Zwei aus den Tagebüchern Klemperers, einen aus dem Buch „Die Hygiene der Schulbank“, 1955 von Annemarie Weber herausgegeben, und einen aus der Autobiographie von Hildegard Knef (1970).

Das „Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache“ (WDG) weist, gewissermaßen als Ergänzung zum Grimm, noch darauf hin, daß „ungefrühstückt“ nicht attributiv gebraucht werden kann. Hat sich daran seit den 70er Jahren tatsächlich etwas geändert, das die besagten „ungefrühstückten Kinder“ zum Gegenstand einer ernsthaften Diskussion machen könnte, oder bleibt es schlicht bei einer Schöpfung der „Sprachmeisterer“?
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.03.2010 um 16.34 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#15782

Zu ungefrühstückt fällt mir noch ein, daß es im Lateinischen ja heißt pransus, potus, cenatus usw. mit aktivischem Sinn. Das ist eigentlich alt, denn das Verbaladjektiv war ursprünglich nicht auf passive Bedeutung festgelegt. Die Kenntnis dieser Formen könnte auf die deutschen Autoren eingewirkt haben.
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.03.2010 um 21.44 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#15805

Wenn mein Vater früher, in meiner Schulzeit, einmal zu irgendeinem Zweck seinen Lebenslauf abgeben mußte, begann er mit „Ich, der Unterzeichnete, ...“. Kurz darauf folgte unvermeidlich, daß er „gelernter Gärtner“ sei. Und jemanden, der immer seinen Mann gestanden hat, nennt man einen „gestandenen Mann“.

Als ich all diese Formulierungen zum ersten Mal hörte, beschlich mich immer eine leichte Irritation, natürlich ohne daß ich mir damals schon irgendwelche tieferen Gedanken darüber gemacht hätte. Man sagte das eben so, fertig. Heute vermeide ich diese Ausdrücke lieber. Auch die hier angeführten Zitate mit „ungefrühstückt“ können mich, ehrlich gesagt, nicht so recht überzeugen. Mögen andere es benutzen, ich selbst aber würde es, zumindest schriftlich, nicht tun, wenn es sich auch prädikativ gebraucht zugegebenermaßen ein wenig passabler anhört als attributiv.

In dem Satz „Was soll man zu diesem Genius sagen, der ungefrühstückt im Zickzack spaziert“ scheint Marx gerade die dem Wortspiel entspringende Komik auszunutzen. In diesem Sinne finde ich es dann sogar wieder akzeptabel und meine, dieses Zitat ist eher ein Beleg für das Gegenteil.

Natürlich möchte ich auch auf keinen Fall zu den Spracheiferern gehören, die sich mit unwissenschaftlicher Logelei hervortun. Was ich aus diesem Tagebucheintrag wohl lernen kann, ist, mit sprachlicher Kritik zurückhaltend zu sein. Aber trotzdem möchte man ja wissen, was richtig und falsch ist. Was ist gutes und richtiges Deutsch, was ist nur schlechter Stil, und was geht überhaupt nicht. Angesichts der Beispiele von Prof. Ickler und Herrn Höher, auch andernorts „diesen Jahres“ u.a., die alle zumindest irgendwie bedenklich sind, ist das nicht gerade leicht zu entscheiden.

Kürzlich ging es hier in der Diskussion um „widererwartend“. Auch dafür findet man mit Google viele Belege oder Fehler, wie man’s eben nimmt, aber glücklicherweise ist keiner von Schiller oder einem anderen bekannten Autor dabei. Also kann man es wohl zu Recht, wie alle Diskussionsteilnehmer es taten, als falsch ansehen. Aber die Beispiele auf dieser Seite haben mich darin ziemlich verunsichert.

Zuletzt scheint es mir schwieriger zu sein, Fehler zu machen, als richtig zu schreiben.
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.03.2010 um 01.07 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#15806

Marx → Marx oder sein Übersetzer
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.03.2010 um 09.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#15807

Auch das Partizip I in passiver Bedeutung ist den Grammatikern natürlich nicht entgangen, vgl. etwa Behaghels Syntax II, S. 379 zum Typ "die vorhabende Spazierfahrt" (Schiller!). Behaghel führt solche Sachen auf die "logische Schwäche unserer Rede" zurück.
 
 

Kommentar von Magdeburger Volksstimme, 28. Januar 2010, verfaßt am 25.03.2010 um 22.35 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#15908

Bundesweit einziges Haus der deutschen Sprache steht in Köthen
Damit aus dem "Sale" wieder ein "Ausverkauf" wird
Von Elisa Sowieja

Wer glaubt, der Köthener Karneval sei der kulturelle Höhepunkt der anhaltinischen Stadt, irrt gewaltig: Denn in Köthen steht ein Haus der deutschen Sprache – das einzige in der Bundesrepublik. Herumgesprochen hat sich das bisher kaum. Uta Seewald-Heeg, eine der Gründerinnen, hat aber genaue Vorstellungen, wie das Haus bald Besucher anlocken und ihnen die deutsche Sprache schmackhaft machen soll.

Köthen. Groß sind die Räumlichkeiten nicht. Kaum mehr als 30 Quadratmeter misst jedes der beiden Zimmer. Üppig ausgestattet sind sie auch nicht. Die kleine Palme in der Ecke ist der einzige Blickfang im karg möblierten Sekretariat; in der Bibliothek quetscht sich neben den schmächtigen Regalen ein Bücherkarton an den nächsten.

Kaum zu glauben, dass in so kleinen Räumen so Großes passiert: Hier soll die deutsche Sprache dokumentiert, weiterentwickelt und ihren Muttersprachlern schmackhaft gemacht werden. Der kleine Komplex im Köthener Prinzessinhaus ist das einzige Haus der deutschen Sprache in der Bundesrepublik. Es trägt den Namen "Fürst-Ludwig-Haus" – benannt nach dem Gründer der "Fruchtbringenden Gesellschaft" (FG) aus dem 17. Jahrhundert.

"Die FG ist unser Vorbild", erklärt Uta Seewald-Heeg. Die 47-Jährige ist die Vorsitzende der "Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft" (NFG) – des Vereins, der das Haus der deutschen Sprache vor gut einem Jahr zum Leben erweckt hat. Sie zählt rund 250 Mitglieder – darunter Lehrer, Historiker und Journalisten. Finanziert wird die NFG durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Fördermittel.

Damals, in einer Zeit, in der Literatur fast nur in Latein oder Griechisch verfasst wurde, hatten sich Hunderte Anhänger der deutschen Sprache in der FG zusammengefunden, um diese salonfähig zu machen – durch Grammatiken, Gedichte, Literaturkritiken, Übersetzungen.

Heute ist der Konkurrent der deutschen Sprache ein anderer: Englisch. "Schuld sind vor allem Internet und Werbung", erklärt Seewald-Heeg, die hauptberuflich als Professorin für Computerlinguistik arbeitet. "Es ist doch völlig unnötig, an die Schaufenster ‚Sale‘ zu schreiben", erzählt sie mit viel Eifer in der Stimme. "Laut einer Studie verstehen 50 Prozent den englischen Begriff gar nicht."

Und wie soll es ein Haus der deutschen Sprache schaffen, dass an den Schaufenstern wieder "Ausverkauf" steht? "Wenn die Menschen merken, dass ihre Muttersprache es wert ist, in einem eigenen Haus dokumentiert zu werden, setzt bei ihnen vielleicht ein Überlegensprozess ein – und sie verwenden ihre Sprache bewusster", sagt Seewald-Heeg.

Allein die Existenz solch eines Hauses reicht natürlich nicht aus, das ist der seriös wirkenden Frau mit der kirschroten Brille bewusst.

Es muss seinen Besuchern etwas bieten – was, sieht sie genau vor sich, wenn sie die Augen schließt: "Wir haben ein komplettes Gebäude mit großen Räumen", erzählt sie schwärmerisch. "In der Bibliothek trifft sich eine Schulklasse zur Lesenacht, nebenan lauschen Besucher einem Vortrag über die Entwicklung der deutschen Sprache. In einem anderen Raum stöbert eine Touristengruppe im Archiv der Geschichte der Rechtschreibreform."

Zwar haben schon zwei Touristenbusse das "Fürst-Ludwig-Haus" – dessen Räumlichkeiten übrigens die Stadt zur Verfügung stellt – besucht. Aber ansonsten ist es noch ein langer Weg von der Vision zur Realität. Noch fehlen Regale für die vielen Bücher, noch hält die NFG ihre Vorträge im Schloss, noch ist das Archiv nicht fertig sortiert.

Doch Seewald-Heeg ist voller Optimismus. "Was wir jetzt haben, ist eine Keimzelle", sagt sie.

Damit aus der Keimzelle ein "Fürst-Ludwig-Haus" entsteht, das der Schönheit der deutschen Sprache gerecht wird, ist vor allem der Fleiß der NFG-Mitglieder gefragt. Ihre Arbeit für die Gesellschaft verrichten sie ehrenamtlich, eine bezahlte Stelle für das Haus der deutschen Sprache gibt es nicht.

Im Moment sind sie dabei, die rund 5000 gespendeten Bücher zu sichten und in Bibliotheksregale einzusortieren, und zwar nach Gebieten: Wörterbücher, Grammatiken, Referenzwerke der deutschen Literatur.

Dass die Sammlung alles andere als trocken ist, zeigt zum Beispiel ein Wörterbuch der überflüssigen Anglizismen mit amüsanten Sprachpanschereien – von A wie "abgespaced" über N wie "newbie" bis Z wie "zippen".

Und um noch etwas anderes müssen sich die NFG-Mitglieder kümmern: Größere Räume müssen her. Mit ein bisschen Glück dauert das nicht mehr lange. "Wir haben schon ein neues Objekt im Auge", erzählt Uta Seewald-Heeg. Mal sehen, wann die ersten Kinder zur Lesenacht kommen.

(www.volksstimme.de)
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.05.2010 um 17.41 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#16209

Das "Haus der deutschen Sprache" empfiehlt:

»In vielen Familien, Firmen und Büros finden sich deutsche Rechtschreib-Wörterbücher. Sie sind praktische Hilfsmittel im sprachlichen Arbeits-Alltag.

Sofern sie die deutsche Rechtschreibung zum Gegenstand haben, sind allerdings nur die jeweils neuesten Auflagen verlässlich, da allein sie die 2006 vom „Rat für deutsche Rechtschreibung“ verkündeten Änderungen berücksichtigen. Die neue Schreibweise ist nämlich für manche Bereiche (z.B. Schulen oder amtliche Verlautbarungen) verbindlich. - Die Verlage, die Medien und das private Schreiben hingegen unterliegen weiterhin keinen staatlichen Rechtschreib-Vorschriften.

Damit jedoch die orthographischen Regeln und individuellen Präferenzen nicht allzu verwirrend auseinanderlaufen - z.B. für noch Lernende -, empfiehlt das HDS einen überlegten Umgang mit Altem und Neuem. Den erleichtert am ehesten die jüngste Ausgabe des Wörterbuchs „Wahrig. Die deutsche Rechtschreibung“. Auch die 24. Auflage des „Duden“ zeigt in vielen Fällen wenigstens noch, wo und wie weit man, wenn man es möchte, der bewährten Rechtschreibung treu bleiben kann.

Ein Regelungsmandat, gar über die Rechtschreibung hinaus, also etwa in grammatischen Fragen oder hinsichtlich der Akzeptanz neuer Wörter, hat keines der beiden Bücher.«

Ausdrücklich empfohlen und beworben wird auch "Das Handbuch der deutschen Rechtschreibung" von Evelyn Schärer. Es führt strikt in die Reformschreibung ein, schreibt natürlich auch durchgehend "selbstständig" usw.

Damit ist klar, wo das "Haus der deutschen Sprache" steht und was man keinesfalls von ihm erwarten darf.
 
 

Kommentar von Rominte van Thiel, verfaßt am 10.05.2010 um 19.06 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#16210

Hier handelt es sich um zwei verschiedene Dinge. Das im Zeitungsartikel beschriebene Haus der deutschen Sprache ist das "Fürst-Ludwig-Haus der deutschen Sprache" in Köthen. Initiator ist die Neue Fruchtbringende Gesellschaft. Das zweite "Haus der deutschen Sprache" gehört der Stiftung Deutsche Sprache und existiert meines Wissens bis jetzt nur als virtuelles Gebilde. Ziel der Stiftung ist wohl aber langfristig auch ein echtes Gebäude.
 
 

Kommentar von R. M., verfaßt am 10.05.2010 um 19.17 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#16211

www.hausderdeutschensprache.eu
Sprecher des Stiftungsvorstands und Stiftungsanschrift:
Prof. Dr. Walter Krämer
 
 

Kommentar von Thomas Paulwitz, verfaßt am 11.05.2010 um 09.15 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#16212

Lesen bildet: www.sprachpflege.info/index.php/Häuser_für_die_deutsche_Sprache
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.04.2011 um 11.44 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#18499

Mannheimer Morgen, 16.4.11, S. 19:

Das Freibad kostet: Einzelkarten: für Erwachsene 4 Euro, für Ermäßigte 3 Euro, Abendkarte (ab 18 Uhr) für Erwachsene und Ermäßigte: 2 Euro, Zehnerkarten für Erwachsene 32 Euro, für Ermäßigte 24 Euro.

Ob auch Ungefrühstückte zu den Ermäßigten zählen, stand leider nicht dabei.
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.04.2011 um 19.36 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#18569

Mannheimer Morgen, 30.4.11, S. 19:

Reine machen für den Start

Unter dieser Überschrift, obwohl sich reinemachen im Laufe der neuen Duden nie geändert hat, wiederholt die Zeitung die Gebührenliste fürs Freibad mit den Ermäßigten. Neu ist:

Ermäßigter Personenkreis: Schüler, Auszubildende, Studenten, Schwerbehinderte ab 50 v.H., Grundwehr- und Zivildienstleistende, Arbeitslose sowie Sozialhilfeempfänger

Immerhin keine Doppelnennung mit -innen, was natürlich aus Sicht des MM nicht heißen soll, daß es keine ermäßigten Frauen und ermäßigten Mädchen gibt.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.04.2013 um 06.25 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#22953

fußläufig steht auch in Eckhard Henscheids "Dummdeutsch", man weiß aber nicht warum, denn er gibt keinen Kommentar. Das ist bezeichnend für dieses Buch, das ich noch schlechter finde als Sick. Henscheid nörgelt an Wörtern herum, die er nicht kennt oder nicht in dieser Verwendung. Er gibt sich viel weniger Mühe als der dudengläubige Sick, die sprachlichen Erscheinungen wenigstens zu verstehen. Zu "Unkosten" beispielsweise schreibt er: „Uralt-Blödsinn, leider nicht auszurotten. Unkosten sind immer Kosten, sonst wären es keine. Oder so ähnlich.“ Wer will so etwas lesen? Es sieht aus wie der Papierkorb eines anderweitig interessierten Schriftstellers. Aber es hat sich sehr gut verkauft, in mehreren Auflagen.
Dieselbe Uninteressiertheit war übrigens zu bemerken, als er aus unerfindlichen Gründen zu einer Podiumsdiskussion über die Rechtschreibreform eingeladen war, vor 15 Jahren in München.

Nachtrag: Noch ein Beispiel. Zum Stichwort "ganzheitlich" sagt Henscheid: "Könnte irgendwie auf Luwig Erhard zurückdatieren; oder auf die deutsche Ganzheitspartei; hat aber auch irgendwas mit Pädagogik oder Medizin oder Aktion Gemeinsinn zu tun oder wie oder wem; aber das ist ja wurscht." (Dummdeutsch 92)
Nun war und ist "ganzheitlich" (wie "organisch") bekanntlich ein Schlüsselwort für eine sehr folgenreiche Ideologie, besonders in Deutschland, und es ist viel darüber geschrieben worden. Henscheid läßt sich die Gelegenheit entgehen, darüber etwas Gescheites und vielleicht wirklich Kritisches zu sagen, und begnügt sich mit dem hingeschmierten Ausdruck seiner Unlust zu jeder geistigen Anstrengung.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.04.2013 um 06.17 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#23021

Zum Stichwort "Unkosten":

Unkosten sind Kosten, aber nicht alle Kosten sind Unkosten. Die 6 oder 10 Milliarden Euro, die der Stuttgarter Bahnhof kosten wird, sind Kosten, nicht Unkosten. Das liegt aber nicht an der Höhe des Betrags. Wer etwas kauft, weil er es haben will, erstattet die Kosten, nicht die Unkosten. Unkosten entstehen gewissermaßen nebenbei, weil man etwas anderes haben will.

Die Nebenkläger bekommen nach der Terminverschiebung ihre dadurch entstandenen Unkosten erstattet. Viele hatten bereits Flüge oder Fahrkarten nach München gekauft oder Hotels reserviert. Beim Oberlandesgericht gingen bereits erste Anträge auf Erstattung ein, wie die für die Betreuung der Nebenkläger zuständige Beamtin sagte.

Die Nebenkläger wollten an dem Gerichtsprozeß teilnehmen, dafür nahmen sie die Kosten der Reise usw. in Kauf. Deshalb sind diese Kosten auch Unkosten.

Beim Schultheater wird dem Publikum nicht eigentlich die Aufführung verkauft, sondern es ist wie eine Einladung, bei der leider nebenher auch Kosten entstehen; darum bittet man um einen Unkostenbeitrag. Dieser Hintersinn kann natürlich auch eine Fiktion sein.

Auf dieser Linie würde ich die synonymische Differenzierung ausbauen. Die Auskünfte der Wörterbücher sind unzulänglich.
 
 

Kommentar von Vollgasfahrer, verfaßt am 18.04.2013 um 15.26 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#23026

Noch störender als Unkosten ist der Kostenaufwand. Wenn dieses Wort in Diskussionen fällt, kann man getrost abschalten.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2013 um 04.59 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#23030

Warum denn?
 
 

Kommentar von Vollgasfahrer, verfaßt am 19.04.2013 um 11.11 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#23032

Wenn umgangssprachliche Begriffe und Fachbegriffe nebeneinander auftauchen (Unkosten bzw. Kosten), wird es schon schwammig.
Werden obendrein Fachbegriffe wie Kosten und Aufwand zu einem neuen scheinbaren Fachbegriff verbunden, zeigt das neben Unkenntnis meist auch noch Imponiergehabe.

Ähnliches ist zu beobachten, wenn Sozialpädagogen über Elektrotechnik und Energiewende reden.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2013 um 13.07 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#23033

Wenn man nicht beansprucht, neue Fachbegriffe einzuführen, kann man doch Aufwand, der in Kosten besteht, von anderem Aufwand (z. B. Materialaufwand) unterscheiden, oder nicht? Dann scheint mit "Kostenaufwand" sinnvoll.
Die Fachsprachen müssen von den Fachvertretern genormt und weiterentwickelt werden. Mit meinen Unterscheidungen zu "Unkosten" wollte ich ja auch nicht der Betriebswirtschaftslehre dreinreden. Aber wenn ein Wort seit 700 Jahren in Gebrauch ist, lasse ich mir ungern einreden, es sei ganz und gar sinnlos.
 
 

Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 19.04.2013 um 17.19 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#23034

Aufwandskosten finde ich okay,
Kostenaufwand kommt mir irgendwie tautologisch vor.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.10.2013 um 06.05 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#24268

Zu den ungefrühstückten Kindern, die morgens zur Schule gehen können, weil niemand sie gefrühstückt hat, könnte man noch die Kritik an scheinbaren Partizipien wie dem "Bedienten" stellen, der früher auch viele Sprachmeisterer erregte. Blatz weist auf viele weitere Fälle hin, die sich aus einer früheren Konstruktion erhalten haben, also hier "jemandem bedient sein". Ein gedienter Soldat ist einer, der durch Dienst erprobt wurde, ein verschwiegener Mensch einer, der zum Schweigen gebracht worden ist usw. (Blatz II, 608)
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2014 um 17.10 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#26366

Für fußläufig findet man jeden Tag in den Zeitungen mehrere Belege, wie sich schon durch Google-News leicht feststellen läßt. Daher kann man es auch nicht mehr dem Fachjargon (Duden) zuschlagen. Natürlich geht es meist um die Entfernung von Gebäuden, die Streckenführung in Städten usw. Es ist ein sehr nützliches, auch gut gebildetes Wort.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.07.2015 um 06.12 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#29515

Zum Bismarck-Zitat im Haupteintrag: Die Stelle wird auch angeführt in Hofmann/Leumann/Szantyr: Lat. Gramm. II:290, mit Hinweis auf Wackernagel (Vorl. I 136), der ebenfalls auf lat. iuratus, pransus, cenatus, potus usw. hinweist, die keinen passiven Sinn haben und vielleicht direktes Vorbild für ungefrühstückt usw. waren.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2015 um 08.59 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#30103

In einem gebrauchten Buch ist von mehreren Alternativen die Rede. Jemand hat mit Kugelschreiber an den Rand geschrieben (es ist der einzige Eintrag überhaupt): Es gibt nur 2 Alternativen, dann aber die 2 noch stärker übermalt: 1.
Ich mußte lächeln, wie immer, wenn ich der Geistesmechanik bei ihrem schlichten Wirken zuschauen kann.
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.10.2015 um 16.12 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#30171

Eine Mischung aus sinnvollen Ratschlägen und einer großen Menge pedantischer "Sprachmeisterei" findet man auch hier:

http://www.osnanet.de/monika.vickus/ew/deutsch.htm

und besonders hier:

http://www.osnanet.de/monika.vickus/ew/wliste.htm

bis hin zu "ungefrühstückt" und "Arbeitgeber/Arbeitnehmer".
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.04.2017 um 05.41 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#34866

Ein Leser der FAZ besteht darauf, daß sich derselbe Himmel über verschiedenen Menschen wölbt und nicht der gleiche. Das sei auch kein grammatikalisches Problem, sondern ein physikalisches.

Diese pedantische Unterscheidung gibt es nur in der Schule und dann in den Köpfen der "Gebildeten" wie Sick. Regional macht das Volk keinen Unterschied, und auch sonst gibt es weder Verwechslungen, noch läßt sich die Unterscheidung überhaupt durchhalten. Sind Farben, Töne, Religionen dieselben oder die gleichen? Ist eine (?) bestimmte Stelle im Gehirn der Menschen die gleiche oder dieselbe?

Sick und andere machen viel Aufhebens von der grotesken Möglichkeit, daß zwei Frauen im selben Kleid stecken...
 
 

Kommentar von derselbe, verfaßt am 12.04.2017 um 19.08 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#34870

Sogar Personen, die selbst nicht zwischen selb und gleich unterscheiden können, behaupten gern, daß es laut "Duden" keinen Unterschied gibt.

Tatsächlich ist die Frage, ob meine Frau und ich dasselbe Auto oder das gleiche haben, nicht so witzig, wie es manchen scheint, denn im Bekanntenkreis gibt es tatsächlich den Fall, daß ein Ehepaar zwei (ziemlich) gleiche Autos hat (vermutlich unterscheiden sich die Nummernschilder). Der Unterschied zwischen selb und gleich kann so leicht ein paar tausend Euronen betragen.

Auch stoße ich ständig auf Beispiele in meinem Beruf, und ich muß dann häufig nachfragen. Hast du gestern das gleiche Objekt vermessen oder dasselbe? Wenn sich nämlich die Meßergebnisse unterscheiden, ist es entweder eine Serienstreuung oder nur ein Meßfehler. Gibt es Computerprobleme, dann muß ich wissen, ob die Probleme immer auf dem gleichen Rechner auftreten (systematischer Serienfehler) oder auf demselben (dann muß ich den plattmachen oder neu[ ]installieren). Jedesmal muß ich mühsam nachfragen und es wie für Dumme formulieren: "Wie war das, betrifft der Fehler mehrere Rechner desselben Typs, oder tritt er bei genau diesem Exemplar auf?". Dazu kommt noch, daß einige heute sprachlich nicht mehr zwischen "Modell" und "Exemplar" unterscheiden können; alle Exemplare heißen dann "Modell".

Natürlich ist es in sehr vielen Fällen egal, oder man kann erraten, was gemeint ist, aber erraten oder sich aus dem Zusammenhang herleiten muß man so schon genug, insbesondere auf Englisch, und wenn man nun einmal die Möglichkeit hat, etwas explizit zu benennen, statt den Leser oder Zuhörer raten zu lassen, warum nicht? Ich könnte z.B. auch alle Vokale weglassen und so dem Leser eine spannende Denksportaufgabe bieten, ich sollte ihn aber vorher fragen, ob er das will.

Im übrigen wird auf den mir bekannten Schulen nur noch "gleich" gelehrt, nicht mehr "selb", und Müntefering würde so eine Unterscheidung in das gesellschaftliche Umfeld der "Hochwohlgeborenen" verbannen. Insofern hat sich das Ganze in ein paar Jahren eh erledigt, und auf Englisch geht es ja sowieso nicht. Die vorhandene alte Literatur kann man umschreiben (Suchen & Ersetzen).
 
 

Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.04.2017 um 19.16 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#34871

Wo der Unterschied eingeführt ist, wie in Fachsprachen, funktioniert er; und andererseits (wie bei jenem Auto) kann man sich auch anders eindeutig ausdrücken. Meine Bemerkungen bezogen sich auf die Allgemeinsprache.
 
 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 12.04.2017 um 21.41 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#34872

Daß der Leser gefälligst erraten soll, was der Schreiber meint, ist genau die Folge der "Schreib-Erleichterung" durch die Rechtschreib-Reform, die in Wirklichkeit eine -Verschlechterung ist. Ich glaube, die Erfinder dieses Effekts sind glühende Verehrer des Klassischen Lateins, das schon seinerzeit nicht als Umgangssprache geeignet war, sonst wäre nicht das Bürgerlatein nötig gewesen. (Ein Bürger-Griechisch war seinerzeit nicht nötig, sieht man vom Weglassen der Kleinbuchstaben in der KOINÄ ab.)
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.04.2017 um 23.36 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#34873

Wie ist das, wenn zwei Ereignisse gleichzeitig stattfinden, geschehen sie dann wirklich zur gleichen Zeit oder nicht doch viel richtiger zur selben Zeit? Also eigentlich selbzeitig ...
 
 

Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 29.01.2021 um 16.50 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1225#45123

Ich sehe gerade meine alte Bemerkung. Neuerdings heißt es ja sowieso ganz anders, nämlich zeitgleich.

Aber eigentlich wollte ich zitieren, was mir mein letzter Arbeitgeber in Sachen Betriebsrente heute schrieb:

Die Lohnsteuerbescheinigung erhalten Sie unaufgefordert Ende Februar.

Hätte mich auch gewundert, wenn ich aufgefordert würde, etwas zu erhalten.
Andererseits heißt es besonders in der Werbung auch immer "Finden Sie ...!"
Nur Hunde hören immer noch auf das altmodische "Such!"
 
 

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