Kommentare zu »Kopfrechnen« |
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Kommentar von rjb, verfaßt am 08.02.2009 um 18.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13876
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Diese Logik kann ich allerdings nicht nachvollziehen. Das Wort "Computer" wird hier mMn zur Bezeichnung einer Klasse von Objekten gebraucht. Es gibt ja auch solche Formulierungen wie "Computer verändern unser tägliches Leben", oder auch "der Computer verändert unser tägliches Leben", oder "In sprachlichen Dingen ist der Mensch ein schwacher Kopfrechner."
"Hans hat keinen Computer" bedeutet, daß Hans zu keinem der Objekte in dieser Klasse in der Relation des Besitzers steht. "aber Grete benutzt ihn ["den Computer" als Bezeichnung einer Objkektklasse] gern" bedeutet, daß Geräte gerne mit oder an Objekten aus dieser Klasse arbeitet. Es könnte aber trotzdem einzelne Objekte aus der Klasse geben, die Grete nicht gerne benützt, und es ist nicht gesagt, daß irgendein Objekt der Klasse "ihres" wäre. In dem Satz wird offenbar implizit, aber durchaus nachvollziehbar, unterstellt, daß zwischen "einen haben" und "gern benützen" eine positive Korrelation besteht. Das wird durch die Verbindung der beiden Teilaussagen mit "aber" ausgedrückt, und auch einem Leser, der den Satz nicht verstehen kann, weil er keine Ahnung hat, was ein Computer ist, könnte sich zumindest diese Korrelation erschließen (in anderen Fällen trifft so eine Korrelation ja nicht zu: wer gerne mit dem Zug fährt, besitzt in aller Regel trotzdem keinen). Insofern ist das ein Beispiel, daß in einer sprachlichen Aussage mehrere logische Aussagen stecken können; und daß das Verhältnis von Sprache und Logik(en, denn es gibt da ja so allerlei) verwickelter ist als oft angenommen, aber Unlogisches kann ich in dem Satz nicht feststellen. Es können sich lediglich Widersprüche zu vorab gemachten Voraussetzungen, etwa über die anzuwendende Logik, ergeben.
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Kommentar von Karl-Heinz Isleif, verfaßt am 08.02.2009 um 19.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13878
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Könnte man den logischen Bruch nicht so verstehen, daß Grete die Haare ihres Bruders deshalb nicht spalten kann, weil der gar keine hat...?
KHI
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.02.2009 um 19.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13879
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Liebe(r) rjb, in dem Satz
"Hans hat keinen Computer, aber Grete benutzt ihn gern." wird das Wort "ihn" verwendet, welches implizit den bestimmten Artikel enthält. Es bezieht sich also nicht auf irgendeinen Computer, sondern auf genau den Computer, der gar nicht existiert, der gar nicht genannt wird. Das ist unsinnig.
Soll es so interpretiert werden, wie Sie das tun, dann müßte der Satz heißen: "Hans hat keinen Computer, aber Grete benutzt gern einen."
In diesem Fall ist beides unbestimmt, daher so in Ordnung. Es fehlt natürlich jetzt die Information, daß Grete auch selbst einen Computer besitzt, aber wenn man gutes Deutsch reden will, kann man eben nicht immer alles in einen einzigen Satz packen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.02.2009 um 19.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13880
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"ihn" könnte sich natürlich auch auf die ganze "Klasse" der Computer beziehen, aber dann kann man den Anfang nicht so stehenlassen. Man könnte etwa sagen:
"Hans mag den Computer nicht, aber Grete benutzt ihn gern."
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Kommentar von Robert Roth, verfaßt am 08.02.2009 um 21.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13881
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Herr Riemer, so ganz will mir Ihre Interpretation nicht in den Kopf.
Lautet der Satz Hans hat keine Angst, aber Grete ganz viel,dann bezieht sich ganz viel (davon)doch auch auf die nicht vorhandene Angst.
Oder habe ich jetzt einen Bruch in die Logik gebracht?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.02.2009 um 22.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13882
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Ja, Herr Roth, das stimmt, ist aber im Grunde nichts anderes als ich meinte. Ich habe ja geschrieben, wie es auch geht:
"Hans hat keinen Computer, aber Grete benutzt gern einen."
Das ist so wie:
"Hans hat keinen Computer, aber Grete hat ganz viele."
Und das ist dann schon fast Ihr Satz.
Meine Theorie ist: Wenn beide Seiten unbestimmt sind, oder beide Seiten bestimmt, dann ist es in Ordnung. Sonst nicht.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.02.2009 um 22.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13883
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"Hans hat keine Angst, aber Grete ganz viel, dann bezieht sich ganz viel (davon) doch auch auf die nicht vorhandene Angst."
Ich glaube, das ist ein Trugschluß. Alles ist hier unbestimmt. Ganz viel (davon) bezieht sich nicht auf Hans' nicht vorhandene Angst, sondern auf die vorhandene (allgemeine) Angst, von der Hans keine hat.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.02.2009 um 23.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13884
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Entschuldigung, ich habe immer noch einen kleinen Nachtrag.
Prof. Ickler hat ja schon ein Beispiel gegeben, daß es doch mit der Kombination unbestimmt/bestimmt möglich ist. Es geht damit gleichzeitig eine Sinnerweiterung vor sich: von ihn (den Computer) zu ihren (eigenen).
Meine u.g. "Theorie" liefert also wohl nur eine hinreichende Bedingung, keine notwendige. Anders gesagt: Das "sonst nicht" hätte ich weglassen sollen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.02.2009 um 04.19 Uhr
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Auf den Begriff "Logik" verzichte ich gern. Es geht um den Unterschied zwischen bestimmter und unbestimmter Bezugnahme (definiter und indefiniter Referenz), einen ganz alten Hut. In meiner eigenen "Philosophie" gibt es übrigens zwar Objekte, aber keine "Klassen" von Objekten. Das sind bloß Redeweisen.
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Kommentar von Falk Borutta, verfaßt am 09.02.2009 um 14.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13886
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Aus dem Satz geht nicht eindeutig hervor, wer gemeint ist. Spitzfindig könnte ja auch Hans gemeint sein, den Grete gern benutzt.
Ich würde so etwas Stilblüte nennen. Etwa auch der folgende Satz.
Gestern haben wir Schweine geschlachtet, Opa war auch dabei.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 09.02.2009 um 15.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13887
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Hans benutzt keinen Computer, aber Grete benutzt ihn gern.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.02.2009 um 19.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13888
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Ist in diesem Zitat mit Kopfrechnen nicht genau das gemeint, was man auch Sprachgefühl nennt?
Dann hieße das, die Menschen hätten im allgemeinen oder im Durchschnitt ein eher schlechtes Sprachgefühl. Na ja, ich weiß nicht ...
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 11.02.2009 um 00.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13889
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(id=29#4577/87/88 gehören eigentlich hierher)
Unsere Grete hat keine Eier. Aber ich esse sie doch so gern. Auch "pronoun of laziness", wenn's die Pluralform ist? Das Beispiel ist natürlich und auch nicht mißverständlich. (Und mir sollte auch keiner vorwerfen, daß ich Kannibale bin, meine ich.) Da "kein" der "negierte indefinite Artikel" ist (und Pluralformen hat, was "ein" nicht hat), akzeptiert man beim Computer-Beispiel wohl "ein" (als Negation der Negation [wie schön!]) ohne weiteres, unbeanstandet, nicht jedoch gleichermaßen das normale Personalpronomen. Im Schriftlichen, wo sprachlicher Selbstausdruck mit Händen, Füßen und Gesichtszügen (bei gleichzeitiger Beobachtung, ob der Angesprochene auch verständnisvoll folgt) eben nicht drin ist, ist natürlich beim Ausgangsbeispiel "einen" statt "ihn" geradezu ideal ("ihren" nur, wenn's wirklich ihrer ist!).
"Ich würde das Personalpronomen "ihn" nicht auf "keinen Computer" beziehen", sagt Kratzbaum. Natürlich nicht! Und warum nicht? Weil klar ist, was gemeint ist. Übrigens habe ich auch keinen Computer, den ich verkaufen kann. Jedoch kann man nicht einen Computer, den es nicht gibt verkaufen (jedenfalls nicht legal). Und: Grete benutzt den Computer, um im Leben schneller Lösungen von bestimmten Problemen zu finden. Und wenn sie dazu *einen* Computer benutzte, dann wäre das auch nicht groß anders; es sei denn, der Zusammenhang machte da etwas sehr Unterschiedliches daraus. — Ich meine, gute Schreiber drücken sich hier schon klar genug aus, auch wenn wir keine Regel formulieren können, nach welcher wir versagenden Sprachgeforderten eins auswischen könnten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.02.2009 um 05.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13890
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Nur damit kein Mißverständnis aufkommt: Mit dem Begriff "pronouns of laziness" ist keine Kritik verbunden! Es geht einfach um Beschreibung der üblichen Redeweisen. Ist versuchter Mord Mord? Natürlich nicht. Falschgeld ist kein Geld, obwohl die Wortbildung es nahelegt. Die analytische Philosophie hat sich ausführlich mit "fake guns" usw. beschäftigt. Ich selbst habe mal eine kleine Sammlung schiefer Attribute angelegt, die sozusagen die Existenz des Gegenstandes in Frage stellen, von dem dennoch die Rede ist; vielleicht interessiert es jemanden:
Sprachpflege kann fehlende Kenntnisse unsichtbar machen, herbeischaffen kann sie diese aber nicht. (SD 1984:105)
Viel wichtiger als die Frage nach den Ursachen des verkümmerten Nationalstolzes ist die nach dessen vitaler Bedeutung für ein Volk. (Das Parlament 11.5.85:15)
Fehlende oder unzureichende Aktivitäten des Betriebsleiters sind überwiegend die Hauptursache für seine Erfolglosigkeit. (FAZ 14.9.85:13)
Auffällig sowohl an der Ratgeber-Literatur als auch am Kursangebotist die fehlende Vermittlung zwischen psychologischen und linguistischen Aspekten in den Lehrprogrammen. (Karl-Heinz BAUSCH/Siegfried GROSSE: Praktische Rhetorik. Mannheim 1985:8)
Noch 1919 bedauerte der erste Evangelische Kirchentag die in den Friedenswirren zerborstene Allianz von Thron und Altar. (FAZ 13.3.85:11)
Der noch kaum spürbare Abbau der Arbeitslosigkeit ist ein Indiz dafür, daß die Arbeitslosigkeit zu einem großen - vielleicht zum größten - Teil nicht konjunktureller, sondern struktureller Natur ist. (FAZ 19.1.85:15)
Manche Arbeiten enthalten mehr fehlende als vorhandene Wörter. (Gerhard ERNST in: Werner HÜLLEN u.a., Hg.: Lernzielbestimmung und Leistungsmessung im modernen Fremdsprachenunterricht. Frankfurt 1975:104)
Fehlende Fahrpraxis bedeutet ein hohes Unfallrisiko. (FAZ 27.2.84:7)
Shampoo gegen schnell fettendes Haar (Werbung)
Die unzulängliche Versorgung mit diesem Element (Magnesium) wird vielfach durch einseitige Ernährung, Alkohol, harntreibende Medikamente, Erbrechen und Durchfall begünstigt. (FAZ 21.11.85:I)
Die für DDR-Maßstäbe modernen und komfortablen Wohnungen in der Neustadt waren zu DDR-Zeiten trotz ihrer geringen Größe begehrt. (FAZ 10.10.92:Beilage)
Viele ökologische Probleme Andalusiens beruhen auf der fehlenden Bewaldung der Gebirge. (SZ 22.11.90:61)
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 12.02.2009 um 21.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#13902
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Hier haben wir ein echtes Beispiel für das *pronoun of laziness*: "Police in the South Carolina county where Michael Phelps was photographed smoking from a marijuana pipe have been arresting people as they seek to make a case against the superstar swimmer [...]" (Minneapolis *StarTribune.com*, 12.2.09) Wer will hier eigentlich dem armen Phelps an den Kragen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.01.2010 um 09.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#15636
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Über "Lichtjahre" als vermeintliches Zeitmaß haben wir schon manches Mal geschmunzelt, ohne uns besonders aufzuregen, denn so ist der Mensch nun mal.
Da ich gerade wieder auf "Jahrmillionen von Jahren" gestoßen bin, habe ich es mal bei Google eingegeben und bin doch erstaunt, wie viele Belege es dafür gibt oder geben soll.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2010 um 16.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#17543
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Hier noch ein aktuelles Beispiel:
Fehlende Enteisungsmittel legen Berlins Flughäfen lahm
(Tagesspiegel online 9.12.10)
Das sind wahre Wundermittel, die selbst dann so heftig wirken, wenn sie fehlen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2010 um 17.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#17544
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Dasselbe zehn Minuten später:
Enteisungsmittel fehlen: Berlins Flughäfen lahmgelegt
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2012 um 08.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#20592
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Zum 80. Geburtstag des Philosophen Ernst Tugendhat schrieb die FAZ am 8.3.2010:
Die kaum zu unterschätzende Wirkung seines Werks verdankt sich vor allem diesem Effekt.
Meiner Ansicht nach eine Kontamination aus nicht zu unterschätzen und kaum zu überschätzen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 03.05.2012 um 10.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#20593
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Ich denke zwar auch, daß hier eine solche Kontamination vorliegt; offenbar hat sich der Autor beim Zusammensetzen der Bestandteile verheddert. Die Wendung »kaum zu unterschätzen« ist aber so verbreitet, daß ich mich frage, ob nicht bei manchem Schreiber mehr dahintersteckt. Dazu folgende Überlegung des Advocatus Diaboli:
nicht zu unterschätzende Wirkung warnt vor einer Unterschätzung der – großen – Wirkung.
kaum zu überschätzende Wirkung besagt, daß die Wirkung so groß ist, daß es kaum möglich ist, sie höher einzuschätzen, als sie in Wirklichkeit ist.
kaum zu unterschätzende Wirkung besagt, daß die Wirkung so unübersehbar groß ist, daß es kaum möglich ist, ihre Größe nicht zu erkennen.
Man könnte also sagen, daß nicht zu überschätzen und nicht zu unterschätzen im Grunde nur verschiedene Aspekte ein und derselben Aussage betonen, nämlich dort das Ausmaß der Wirkung und hier ihre Unübersehbarkeit.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2012 um 09.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#20761
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Die Schwäche im sprachlichen "Kopfrechnen" zeigt sich oft bei Konstruktionsmischungen. Die Süddeutsche Zeitung schrieb einmal:
Zu einem der bedeutendsten deutschen Dichter zählt Wolfgang Hilbig.
Die Münchner Stadtwerke ermahnten ihre Kunden:
Nur so wenig Waschmittel wie unbedingt erforderlich verwenden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.10.2012 um 12.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21794
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Die Reimereien in den Poesiealben waren an Geistesschlichtheit schwer zu unterbieten. (Martin Mosebach in SZ 27.10.12)
Gemeint ist natürlich zu überbieten - offensichtlich eine Konstruktionsmischung, wie man sie oft findet und auch meistens wohlwollend überliest.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.10.2012 um 08.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21821
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Havers führt als Beispiel für volkstümlich-unlogische Ausdrucksweisen an: "zwischen A und zwischen B" statt "zwischen A und B". Ein vergleichbarer Fall ist eine der berühmtesten Stellen bei Marx:
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. (MEW, Bd. 1:379)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 31.10.2012 um 10.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21823
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Ist das wirklich vergleichbar? Ich verstehe dieses in einem nicht wie zugleich A und B, sondern mehr wie in einem A und in (noch) einem B bzw. wie zum einen A und zum andern B.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.11.2012 um 18.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21862
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Ein Schachbrett ist schwarz und weiß.
Daraus folgt:
1. Ein Schachbrett ist schwarz.
2. Ein Schachbrett ist weiß.
Einen Gegenstand mit solchen widersprüchlichen Eigenschaften kann es gar nicht geben.
(Ein eleatischer Hirntwister.)
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Kommentar von Andreas Blombach, verfaßt am 06.11.2012 um 20.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21863
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Dem kann man sich sicher von mehreren Seiten nähern.
(1) "Das Schachbrett ist schwarz und weiß" ist nicht unbedingt in zwei getrennte und unabhängig voneinander gültige Aussagen auflösbar.
(2) Die beiden Aussagen "Das Schachbrett ist weiß" und "Das Schachbrett ist schwarz" sind nur dann widersprüchlich, wenn sie zwingend bedeuten, das komplette Schachbrett sei weiß bzw. schwarz.
(3) "[X] ist [y-farbig]" ist für gewöhnlich keine absolute Aussage, soll heißen, es wird nicht behauptet, die ganze Entität habe eine (und nur eine) bestimmte Farbe.
(4) "[X] ist [y-farbig]" muss als Äußerung einen bestimmten Anlass haben. Ein solcher Anlass könnte z.B. sein, dass X überwiegend y-farbig ist und diese Tatsache (aus welchen Gründen auch immer) relevant erscheint.
(5) "Das Schachbrett ist weiß" oder "Das Schachbrett ist schwarz" würde man nicht sagen, weil keine Farbe (der Einfachheit halber betrachte ich sie mal als solche) überwiegt. Daraus ergibt sich womöglich die Intuition, "Das Schachbrett ist weiß" sei falsch/unwahr.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 07.11.2012 um 13.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21868
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Stichwort eleatisch:
Wettrennen eines Läufers gegen eine Schildkröte, die Schildkröte hat 10 m Vorsprung.
Gleichzeitiger Start;
wenn der Läufer dort ist, wo die Schildkröte zum Startzeitpunkt war, ist die Schildkröte bereits ein Stückchen weiter;
wenn der Läufer dort ist, wo die Schildkröte zum nächsten betrachteten Zeitpunkt war, ist die Schildkröte bereits wieder ein Stückchen weiter;
usw. bis in die Unendlichkeit.
Fazit: Der Läufer kann die Schildkröte auch bei unendlicher Fortsetzung dieser Betrachtung nie einholen, geschweige denn überholen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.11.2012 um 16.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21928
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Dem Autor verbleibt am Ende die schöne Aufgabe, sich bedanken zu dürfen. (Friedhart Klix: Erwachendes Denken. Berlin 1983:11)
Vor lauter Höflichkeit hat der Verfasser zwei Ausdrucksweisen vermischt. Das Dürfen kann ja keine Aufgabe sein.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.11.2012 um 23.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21954
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Wie kann man quasi verspätet wirken und gleichzeitig um Lichtjahre seiner Zeit voraus sein? Die Deutsche Gesellschaft für Humangenetik zeigt, wie es geht. (FAZ, 14.11.2012)
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Kommentar von ppc, verfaßt am 23.11.2012 um 13.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21976
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Die Floskel "seiner Zeit um Lichjahre voraus" ergibt für mich keinen Sinn. Ein Lichtjahr ist eine Entfernung; dann könnte man seiner Zeit auch um fünfhundert Meter oder um drei Kilo oder fünf Grad Kelvin voraus sein.
Ich denke, daß solche Floskeln von Leuten erfunden werden, die von der Sache (d.h. von phyikalischen Einheiten) selbst keine Ahnung haben und trotzdem mit kuhlen Worten protzen wollen. Die breite Masse, die auch keine Ahnung hat, blubbert es dann nach.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.11.2012 um 23.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21977
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Eine Erzählerin ihrer selbst
Denn die schwedische Autorin ... hat in dieser ... Lebensgeschichte zweier Frauen lose Bruchstücke ihrer eigenen Biographie verbaut.
(FAZ, 23.11.2012)
Der Titel klingt im ersten Moment ganz gut. Aber ist er das? Wenn jemand über mich schreibt, ist er dann "mein" Erzähler? Erzählt er "meiner" oder von mir?
Ich meine, der FAZ-Titel sollte heißen: "Eine Erzählerin von sich selbst".
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.11.2012 um 11.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21979
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Außerdem gilt die Entfernung, die man unter einem Lichtjahr versteht, nur im luftleeren Raum. In anderen Medien ist sie kürzer, weil die Lichtwellen langsamer laufen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2012 um 12.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21980
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Die Kritik an der Redensart mit den Lichtjahren geht mir, ehrlich gesagt, zu weit. Natürlich wird der Begriff oft falsch verwendet. Aber schließlich sagt man seit je seiner Zeit meilenweit voraus (s. Google-Belege), wo ja Raum und Zeit in derselben Weise durcheinandergehen. Redensarten, wie gesagt.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 24.11.2012 um 22.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21987
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Seiner Zeit voraus sein, meint doch wohl einen Weg. Physikalisch kann man seiner Zeit nämlich nicht voraus sein, da sind immer alle in der Gegenwart. Es ist also offensichtlich jener Weg gemeint, den ein anderer noch zurücklegen muß, um auch dorthin zu kommen, wo die Referenz schon ist. Wobei der Weg hier meist in einem übertragenen Sinn gemeint ist, und wenn man einen sehr weiten Weg (oder großen Vorsprung) versinnbildlichen will, kann es eben auch ein Lichtjahr sein. Wieso nicht?
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 25.11.2012 um 00.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21988
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Schon wenn jemand seiner Zeit »um Jahre voraus« ist, muß er ein besonderer Mensch sein. Man braucht das nicht noch zu steigern, aber offenbar ist die Verlockung, es zu tun, unwiderstehlich. Ähnlich die allzu laute »1000prozentige Sicherheit«, mit der manche etwas zu wissen meinen. Manchmal ist weniger eben mehr.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.11.2012 um 01.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21989
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Seiner Zeit voraus zu sein meint wohl vor allem, seinen Zeitgenossen voraus zu sein. Und je nachdem, auf welchem Gebiet das der Fall ist, oder auch einfach bildhaft ausgedrückt, kann man den Vorsprung in allen möglichen Maßeinheiten messen.
So ist es also doch kein geeigneter Beleg für die Verwechslung des Lichtjahres mit einer Zeiteinheit, trotzdem fand ich die Diskussion ganz lehrreich.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 25.11.2012 um 09.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21993
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Die Bezeichnung Lichtjahr beinhaltet schon eine Zeitkomponente!
Betrachtet man nämlich etwas in einer Entfernung eines Lichtjahres, sieht man ein Jahr in die Vergangenheit. Wenn man also die Sonne am Horizont untergehen sieht, ist sie in Wirklichkeit schon ca. 8 Minuten zuvor "untergegangen". Betrachtet man eine totale Sonnenfinsternis, sieht man ein Bild, das aus Licht zusammengesetzt ist, das ca. 8 Minuten Zeitversatz hat und nur aufgrund dieses Versatzes so aussieht, wie es aussieht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.11.2012 um 15.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22001
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Angeblich haben wir ja ein lineares Zeitmodell, die Zukunft kommt auf uns zu usw., während die Antike ein zyklisches hatte. Das ist alles Unsinn, es gab und gibt immer die verschiedensten Bilder, unter denen wir die Zeit fassen, je nach begrenztem Problem, das es zu lösen gilt.
"Die Zeit läuft mir davon." – Welches Zeitmodell liegt denn einer solchen Redeweise zurgunde?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2012 um 04.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22094
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Der Dativ ist auch nicht mehr, was er früher war:
Einige andere Tiere gelten als unrein, etwa Juden und Moslems. (FAZ 2.9.88)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2012 um 16.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22105
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Eine sehr häufige Konstruktionsmischung geht nach folgendem Muster:
Die Grammatikalisierung beschränkt sich jedoch nicht nur auf den Wechsel der Wortart. (Klaus-Peter Wegera/Sandra Waldenberger: Deutsch diachron. Berlin 2013:153)
Also beschränkt sie sich noch auf anderes?
Gemischt aus "beschränkt sich nicht auf den Wechsel" und "bezieht sich nicht nur auf den Wechsel" oder so ähnlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.12.2012 um 06.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22158
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Wie Stifter kann Hilbig eigentlich nicht erzählen. (FAZ 25.6.94)
Eine Zweideutigkeit der häufigeren Art. Können beide nicht erzählen oder Hilbig nicht so gut wie Stifter?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.02.2013 um 04.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22658
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Ein Leserbriefschreiber berichtet in der FAZ vom 19.2.13, wie oft er schon Politiker angeschrieben habe, weil der Ausdruck erneuerbare Energie falsch sei. Er meint offenbar, die Physik sei die einzige Instanz, die den Sprachgebrauch in diesem Fall festlegen dürfe. Das ist der Standpunkt der „Allgemeinen Semantik“, die ja auch am Aufgehen der Sonne und anderen sogenannten „ptolemäischen Redewendungen“ herumdokterte. Ein weites Feld für Besserwisser.
Gerade lese ich noch in der FAZ etwas über eine neuartige "Stecknuss". Dieser Schraubenschlüssel-Einsatz (Schraubendreher?) heißt fachsprachlich Nusse, Plural Nussen, aber allgemeinsprachlich Nuß, Nüsse.
Es gäbe also viel zu tun. Schließlich ist alles und jedes irgendwo auch verfachlicht. Um bei den Nüssen zu bleiben: Erdbeeren sind bekanntlich keine Beeren (wie Kürbisse), sondern Nüsse. Man kann sie aber doch nicht Erdnüsse nennen, es sei denn, die Erdnüsse würden endlich Erdbohnen genannt, denn sie sind ja eigentlich Hülsenfrüchte und keine Nüsse. Walnüsse auch nicht. Es gibt aber Fächer, die alle diese Nüsse und Nichtnüsse zum "Obst" rechnen.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 19.02.2013 um 18.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22668
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Spaß macht das Sinnieren über Erdnüsse und Erdbohnen aber doch. In den siebziger Jahren hieß es in der Werbung: "Mars bringt verbrauchte Energie zurück." Der Autor Bernhard Lassahn fragte ratlos: "Verbrauchte Energie – wofür brauch ich die?"
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Kommentar von Oliver Höher, verfaßt am 19.02.2013 um 20.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22669
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Gehören Erdbeeren nicht vielmehr zu den Rosengewächsen?
Der Hinweis, daß Erdbeeren zu den Rosen gehören, findet sich zumindest auf den Schildern im hiesigen botanischen Garten. Zugegeben, dort findet man auch "Fleisch fressende Pflanzen", aber deswegen müssen ja nicht alle Hinweise auf den Schildern (im botanischen Sinne) falsch sein.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 20.02.2013 um 02.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22670
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Bei der Stecknuß lautet das Grundwort in der Fachsprache wohl eher Nuß, Plural Nussen (nicht "Nusse, Plural Nussen"). Es heißt im Singular ja auch Stecknuß und nicht Stecknusse.
Im Wikipedia-Artikel zum Schraubenschlüssel sehe ich bei Nusse einen Tippfehler, allerdings den Plural betreffend. Es heißt da: ... Steckschlüssel-Einsätze („Nusse“, umgangssprachlich „Nüsse“). Daraus ergibt sich, daß der Schreiber den Plural angeben wollte. Vermutlich wollte er schreiben: („Nussen“, umgangssprachlich „Nüsse“). Aber ganz sicher bin ich mir auch nicht ...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.02.2013 um 08.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22673
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Wie ich zu meinem Erstaunen sehe, sind Walnüsse doch Nüsse:
www.pm.ruhr-uni-bochum.de/pm2006/msg00255.htm
Wer hätte das gedacht!
Aber "Nuß" betrifft doch wohl die Morphologie und nicht die genetische Ordnung? Dann wäre die bekannte Zuordnung der Erdbeeren zu den Rosengewächsen nicht relevant.
Seit ich weiß, was Erdbeeren wirklich sind, picke ich die Nüßchen ab und werfe das vermeintliche Fruchtfleisch weg. Es ist ein bißchen mühsam, Kokosnüsse bringen mehr, aber Opfer müssen gebracht werden (wie Lilienthal vor seinem Absturz sagte).
Was Herr Wrase über die Nussen sagt, ist auch bedenkenswert. Vielleicht so ein Fall wie Muttern und Mütter oder Betten und Flußbette, das hatten wir ja schon.
Zum Kopfrechnen noch was Kurioses:
„Kaffee macht nicht impotent und auch auf die Zeugungsfähigkeit hat Kaffee keinen Einfluss. Im Gegenteil: Kaffee wirkt aphrodisierend und steigert die Lust! Laut einer Studie der Universität Michigan sollen Kaffeetrinker sexuell aktiver sein als Verweigerer des schwarzen Goldes; und brasilianischen Wissenschaftlern zu Folge soll Kaffee sogar die Spermien beweglicher machen.“
(ratgeber.t-online.de/kaffee-mythen-was-ist-wahr-was-ist-luege-/id_54099864/index)
Und das soll kein Einfluß sein? Darauf gleich noch eine Tasse!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.02.2013 um 09.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22674
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Warum sollte ein volkstümlicher Begriff von "Energie" nicht sein Recht behalten? Jeder Verbraucher weiß, daß eigentlich nichts durch Verbrauch wirklich verschwindet. Es landet letzten Endes im Müll, in der Luft oder im Klo.
Energieverbrauch ist einfach die Degradierung, Endstation Wärme. Mars bringt die Energie sofort zurück, das stimmt schon.
Die Energieunternehmen rechnen nach Grundgebühr und Verbrauch ab. Sie können sich auch physikalischer ausdrücken, aber das würde die Rechnung nur komplizierter, nicht billiger machen.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 20.02.2013 um 13.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22679
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Nicht einmal Wikipedia, nur der Kleine Wahrig unterscheidet bei "Energie" sauber zwischen 1 (Physik, Chemie): Fähigkeit, Arbeit zu leisten und 2 (allgemein): Tatkraft. Deshalb gehört die "kriminelle Energie" zu 2 und ist leider nicht physikalisch oder chemisch nutzbar.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 22.02.2013 um 14.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22699
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Aber Mars bringt bestimmt auch verbrauchte kriminelle Energie sofort zurück.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 07.03.2013 um 14.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22765
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Eine Million Menschen bekommt schon seit 2005 Hartz IV (Spiegel online, 7.3.2013)
Das ist auch eine Art von Rechenschwäche. Theoretisch ist Singular genauso richtig wie Plural, weil sowohl Menschen eine genauere Bestimmung von eine Million sein kann (dann Singular) als auch umgekehrt (dann Plural). Die Leute tendieren oft dazu, den Singular zu nehmen, also eine Million als Kern des Subjekts wahrzunehmen. Vielleicht deshalb, weil eine Million vorne steht; wohl auch deshalb, weil die Million ihrerseits ein Zahladjektiv (eine) als Begleiter hat, das wertet sie grammatisch auf.
Aber das ist natürlich Blödsinn. Es sind immer noch Menschen, die Hartz IV bekommen. Eine Zahl bekommt kein Hartz IV. Außerdem ist es üblich, die Zahlen als Attribut des Gezählten aufzufassen: ein Mensch, zwei Menschen, eine Million Menschen.
Ganz falsch ist der Singular bekommt dennoch nicht. Man kann die vielen Menschen als Masse zusammenfassen und diese mit der Million bezeichnen. Nicht schön, nicht besonders überzeugend, aber möglich.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 07.03.2013 um 16.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22766
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Ich denke, daß in "eine Million Menschen" das Wort "Menschen" früher ein partitiver Genitiv war. Ebenso wie in "Tausende Menschen", "Hunderte Menschen".
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 08.03.2013 um 14.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22767
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Falls das so gewesen sein sollte, spielt es für die spontane Grammatik der heutigen Deutschen keine Rolle. Damit der Genitiv überhaupt wahrnehmbar ist, müßte er ja mit Artikel konstruiert und ausgesprochen bzw. niedergeschrieben werden.
Ich stelle folgende Behauptung dagegen: Fast alle Sprecher drücken dasselbe im Plural aus. Der Hang zum Singular ist nur beim Schreiben auffällig. Die Leute sehen vorne am begonnenen Satz Eine Million mitsamt dem Artikel und meinen, dies sei dann wohl das Subjekt.
Es kommt wohl auch vereinzelt beim Sprechen zur Konstruktion mit Singular. Dabei dürfte es sich in der Regel um ein Versehen handeln, das einer scheinbar naheliegenden Analogie geschuldet ist:
Eine Million ist viel.
Eine Million Menschen bekommt Hartz IV.
Normalerweise funktioniert die "richtige" Analogie:
Zwei Menschen bekommen Hartz IV.
Tausend Menschen bekommen Hartz IV.
Eine Million Menschen bekommen Hartz IV.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 08.03.2013 um 14.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22768
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Kann man diese Behauptung auch belegen?
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 08.03.2013 um 15.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22769
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Hier noch was zum Grübeln:
Eine Million und ein Mensch bekommt Hartz IV.
Eine Million und ein Mensch bekommen Hartz IV.
Eine Million ein Menschen bekommen Hartz IV.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 08.03.2013 um 17.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22770
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Wieso seid ihr so gemein zu mir?
Nein, das kann ich natürlich nicht belegen. Ich meine aber, daß es mir meistens auffällt, wenn jemand diesen Singular mündlich konstruiert, und es kommt selten vor. Mit einer Ausnahme: Sprecher in Funk und Fernsehen. Warum? Weil die eiskalt ihren Text ablesen, auch wo er schief ist. Sie sprechen nicht spontan, nicht natürlich.
Gerade gestern habe ich wieder im Fernsehen so eine Macke gehört, die für das Schriftliche typisch ist. Da ging es um die chemischen Elemente, und der Sprecher sagte doch tatsächlich "Potassium" statt "Kalium". Daß sein Text eine billige Laien-Übersetzung aus dem Englischen war, konnte man auch sonst immer wieder heraushören. Jedenfalls sagt kein Deutscher von sich aus "Potassium", aber Profi-Sprecher tun es. Und ich meine nun, im Fernsehen den obengenannten Singular immer wieder mal vorgelesen zu bekommen und ihn sonst deutlich seltener zu hören.
Zu Herrn Metz: Das ist natürlich trickreich hoch zwei. Die Unklarheit in diesem Fall hat ja nun andere, weitere Gründe und kann deshalb nicht als Einwand gegen meine vorige Darstellung verwendet werden. (So verstehe ich den Hinweis von Herrn Metz auch nicht.)
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 08.03.2013 um 18.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22771
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Natürlich versteht man, was gemeint ist, wenn jemand Hartz IV „bekommt“.
Es ist aber keine elegante Ausdrucksweise. Jemand bezieht Unterhalt gem. Hartz IV gefiele mir schon besser.
Im dritten Satz von Hrn. Metz dürfte wohl ein Wort zuviel stehen geblieben sein.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 08.03.2013 um 22.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22772
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Wenn man z. B. nach »eine Million Kölner« sucht, ist es nicht leicht, überhaupt einen (schriftlichen!) Beleg für das Prädikat im Singular zu finden. Der Plural ist wohl üblicher, aber ob das etwas mit mündlicher vs. schriftlicher Ausdrucksweise zu tun hat, ist eine andere Frage.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 09.03.2013 um 05.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22774
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"Hang zum Singular" war mißverständlich ausgedrückt. Es klingt so, als ob ein massenhaftes Phänomen dabei herauskommt. Das meinte ich nicht. Ganz überwiegend wird auch beim Schreiben der Plural gewählt, das ist richtig. Aber auch dem Singular begegnet man als Leser, und ich habe meistens den Eindruck: "Beim spontanen Sprechen würde sich der Verfasser wahrscheinlich anders ausdrücken." Wie gesagt, beweisen kann ich das nicht.
Ich habe aber noch eine weitere mögliche Quelle für den Singular gefunden. Im Internet geistern Hinweise herum, daß "strenge Grammatiker" nur den Singular akzeptieren, als ob eigentlich nur dieser korrekt sei. Das erzählen sich irgendwelche Sprachinteressierten gegenseitig. Das ist sick, aber Tatsache. Womöglich hatte der Schreiber beim SPIEGEL so eine sprachpflegerische Empfehlung im Hinterkopf und hat absichtlich gegen sein Sprachgefühl verstoßen. Das könnte auch sein.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 09.03.2013 um 06.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22775
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Zitat aus Duden, "Richtiges und gutes Deutsch"
Stichwort: Million
Abschnitt: Eine Million Londoner war/waren auf den Beinen
"Auch wenn nach Million das Gezählte im Plural folgt, steht in der Regel das Verb im Singular, weil das Subjekt Million formal ein Singular ist: Eine Million Londoner war auf den Beinen. Oft wird aber nach dem Sinn konstruiert und das Verb in den Plural gesetzt: Eine Million Londoner waren auf den Beinen."
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Da haben wir den Salat. Duden leitet seine Grammatik nicht aus der Sprache ab, wie sie vorzufinden ist, sondern paßt die Darstellung der Sachlage einer bereits feststehenden Theorie an. Vielleicht hat man in bewußt täuschender Absicht zu der Formel "in der Regel" gegriffen: Sie klingt wie "meistens", kann aber auch nur bedeuten "nach einer grammatischen Regel". Man fragt sich, was häufiger ist: "in der Regel" oder "oft". Der Eindruck des Lesers dürfte sein: "Singular ist der Normalfall. Plural kommt auch immer wieder mal vor, ist aber die Ausnahme." Totaler Blödsinn!
Es würde mich nicht wundern, wenn Sick das abgeschrieben hätte.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 09.03.2013 um 09.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22776
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Vor einem halben Jahrhundert schrieb der Duden in der ersten Ausgabe seines Zweifelsfällewörterbuchs (Hauptschwierigkeiten der deutschen Sprache, 1965) unter dem Stichwort Kongruenz (Numerus zwischen Subjekt und Prädikat > singularische Mengenangaben wie Menge, Masse usw. mit dem Gezählten im Plural):
»Wenn einem singularischen Mengenbegriff wie Anzahl, Bande, Dutzend, Gros, Gruppe, Hälfte, Handvoll, Haufen, Heer, Heide, Kreis, Mandel, Masse, Mehrzahl, Menge, Million, Paar, Reigen, Reihe, Schar, Schock, Teil, Trupp, Unmasse, Volk, Zahl usw. das Gezählte im Plural folgt, dann müßte, streng grammatisch gesehen, das Prädikat im Singular stehen, weil das Subjekt formal singularisch ist: Eine Menge fauler Äpfel lag unter dem Baum. Eine Menge von faulen Äpfeln lag unter dem Baum. Eine Menge faule Äpfel lag unter dem Baum. Eine Menge Konjekturen wird nötig sein (Freytag). Es war eine Menge Leute da (Hesse). Daneben findet sich aber auch in der Hochsprache der Plural des Prädikats. Der Sprecher entscheidet hier mehr nach dem Sinn. Der Plural des Prädikats findet sich vor allem dann, wenn das Gezählte als Apposition im gleichen Fall wie die Mengenangabe steht: ... wo eine Menge sonderbare Sachen herumliegen (Th. Mann). Neben: ... herumliegt. Eine Unmasse Familien geraten aneinander (H. Mann). Neben: ... gerät aneinander. ... schreiten eine Anzahl Pilger ... (Nigg, Wiederkehr 140). Neben: ... schreitet eine Anzahl Pilger ... Bei grammatisch sichtbarer Abhängigkeit des Gezählten, d. h., wenn das Gezählte als Beifügung im Genitiv oder Präpositionalfall angeschlossen ist, ist der Plural etwas seltener: Die Hälfte meiner Gedanken waren immer bei ihr (Grass, Blechtrommel 425). Neben: ... war immer bei ihr. In unseren Tagen sind ein Teil der theologischen biblischen Begriffe aus dem aktiven Wortschatz des Plattdeutschen verschwunden (O. Schwencke in: Muttersprache 73, 1963, 383). Neben: ist ... verschwunden. Eine Reihe von edlen und nüchternen Geistern haben den Rauchtabak verabscheut (Th. Mann). Neben: ... hat ... verabscheut. Merke: In allen diesen Fällen ist sowohl der Singular als auch der Plural des Prädikats korrekt. Beachte: Bei Mengenangaben, die eine genaue Zahl nennen, wie „Dutzend, Paar, Schock“ usw., steht häufiger das Prädikat im Singular, weil die Mengeneinheit den Ausschlag gibt: Ein Dutzend Eier (= 12 Stück) kostet 3 Mark. Dieses Paar [Schuhe] kostet 30 Mark. Aber (bei unbestimmter Menge): Ein Dutzend Bediente hatten die Arbeit übernommen.«
Nebenbei: Etwas unglücklich finde ich die Abwandlung von Literaturzitaten in der hier gewählten Form (»Neben …«), denn mit dem veränderten Zitat wird ja kein Beleg für die zuvor aufgestellte These beigebracht, sondern nur vorgeführt, wie das Zitat bei Anwendung dieser These auch aussehen könnte – nach dem Motto: Der Autor hat sich für A entschieden; hätte er sich für B entschieden, hielten wir das auch für richtig, weil es unserer These entspricht.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 09.03.2013 um 11.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22777
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Das nennt man wohl Sprachentwicklung. In meiner Deutschen Schulgrammatik von 1952 steht unter "Übereinstimmung zwischen Subjekt und Prädikat":
1. Bei einem Subjekt, das eine Menge bezeichnet und durch ein Substantiv oder Adjektiv näher bestimmt wird, steht das Prädikat meist im Singular: Eine Menge schöner Vasen glänzt ... Ein Dutzend, ein Haufen Neugieriger gafft ...
2. Im Plural steht das Prädikat, wenn man die Menge als eine Vielheit von Dingen ansieht: Ein Dutzend Gläser werden bewundert.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 09.03.2013 um 16.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22778
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Vielen Dank für die Dokumentation. Wahrscheinlich steht ungefähr dasselbe auch in den späteren Ausgaben bis heute. Die Darstellung ist zwar schon recht differenziert, krankt aber immer noch daran, daß wenige Kriterien herausgegriffen werden, an denen dann die Formulierung der Regelhaftigkeit aufgezogen wird.
Ein "Mengenbegriff" wie Million findet sich dann plötzlich neben 25 anderen, darunter Dutzend, Teil oder Unmasse, als ob das alles in dieselbe Kategorie gehört. Dabei gibt es alle möglichen Unterschiede.
Million steht in einer Reihe mit den normalen Kardinalzahlwörtern wie drei oder zehn, die anderen genannten Begriffe nicht. Million ist ein ganz bestimmter Wert, der sich in Ziffern schreiben läßt. Dutzend kann ein genauer Wert sein (zwölf), muß aber nicht. Wenn man Dutzend mit den Ziffern 12 schreibt, liest der Leser "zwölf" und nicht "Dutzend". Das kann bei der Million in Ziffernschreibweise nicht passieren. Dutzend wird oft als ungefährer Wert verstanden, Million auch, aber seltener.
Manche Mengenbegriffe wie hundert oder Million haben Zahlwörter als Begleiter wie ein bzw. eine; wobei dies auch ein unbestimmter Artikel sein könnte; das kann man vom Begleiter zwei nicht sagen. Schon an der Schreibung zweihundert vs. zwei Millionen sieht man Unterschiede, so ist Millionen eine gebeugte Form, hundert wird normalerweise nicht gebeugt (zweihundert). Man kann sagen Millionen Menschen, aber nicht Paare Menschen. Man kann ohne weiteres sagen ein Teil der Italiener; man könnte sagen eine Million der Italiener, das ist aber nicht üblich. Man kann sagen zwei Millionen, aber nicht zwei Unmengen. Man kann zwar zwei Teile sagen, aber nicht zwei Teile Menschen. So könnte man weitermachen.
Jede Menge Unterschiede zwischen Million und den anderen Mengenbegriffen gibt es, entsprechend gibt es viele Kriterien, Merkmale, Aspekte. Nur zwei oder drei davon herauszugreifen wird der Sache nicht gerecht.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 09.03.2013 um 17.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22779
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Wird ein Dutzend häufiger gerundet als eine Million? »Eine Million Kölner« stimmt ziemlich genau, aber natürlich nie exakt. »Eine Million Teile« kann eine grobe Übertreibung sein, ähnlich wie »Millionen Teile«. »Ein Dutzend Eier« hingegen sind in der Regel genau zwölf. Es ließe sich vermutlich sogar feststellen, daß »ein knappes Dutzend« fast immer für elf steht.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 09.03.2013 um 18.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22780
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Ein Dutzend Eier sind normalerweise genau zwölf, aber das ist die Ausnahme. Ein Dutzend Äpfel oder ein Dutzend Menschen, wie viele sind das? Da würde ich nicht auf genau zwölf wetten, bei mehreren Dutzend erst recht nicht. Zur Genauigkeit bei Teile hatte ich mich nicht geäußert. Jedenfalls gibt es diese vielen Unterschiede von Wort zu Wort und von Fall zu Fall. Eine Kategorie wie "bezeichnet eine genaue Anzahl" ist sehr fragwürdig: schon bei einem einzelnen Begriff, erst recht als angebliches Kriterium für eine Gruppe von Mengenbegriffen. Es ist Unsinn, an so etwas den Gebrauch von Singular oder Plural ausrichten zu wollen, wie es der Duden versucht.
Richtig an den Bemerkungen im Duden ist, daß "oft" nach dem Sinn konstruiert wird. Dieser überragend wichtige Aspekt kommt beim Duden zu kurz. Es kann im Einzelfall auch wieder verschieden aussehen, was "dem Sinn nach" jeweils bedeutet und wie schwer das Kriterium wiegt. Jedenfalls sagt man fast immer: Eine Million Menschen beziehen Hartz IV. Das Subjekt ist dem Sinn nach nicht die Million, sondern es sind viele Menschen, die Hartz IV beziehen. Ob es sich um genau oder ziemlich genau oder nur ungefähr eine Million handelt, spielt gar keine Rolle für die Konstruktion mit dem Plural. Dasselbe gilt für eine Million Londoner, die wohl kaum auf den Beinen war.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.03.2013 um 23.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22781
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Wenn man schon weiß, daß es 11 sind, wird man wohl auch elf sagen. Ein knappes Dutzend würde ich dann sagen, wenn ich nicht sicher bin, ob es 10 oder 11 sind.
Na ja, alles schön und gut, aber gegen Russen sind wir Deutsche im grammatischen Kopfrechnen doch arme Waisenkinder. Vielleicht ist es ja ganz interessant und auch amüsant, sich das mal anzusehen.
Grundregel im Russischen ist: Nach 1 steht Nominativ Singular, nach 2 bis 4 Genitiv Singular, 5 bis 20 verlangen Genitiv Plural. So geht es dann in Zehnerschritten bis 100 weiter, die Einerziffer bestimmt Kasus und Numerus des gezählten Substantivs. Ab 101 bis unendlich sind immer die letzten 2 Ziffern maßgebend.
So aber nur für Substantive (als Subjekt). Abweichend gilt für Adjektive nach 2 bis 4: männlich und neutrum stehen im Genitiv Plural, weiblich dürfen außerdem auch im Nominativ Plural stehen. Das führt dazu, daß attributive Adjektive und Substantive manchmal nicht im Kasus oder nicht im Numerus kongruieren.
Beispiel (eine Anzahl großer Bäume):
541 (fünfhundert vierzig ein) großer Baum
22 [der] großen [des] Baumes
12 [der] großen [der] Bäume
(Die Artikel in Klammern sollen hier Numerus und Kasus verdeutlichen, die im Russischen stehen würden.)
Ganz kompliziert wird es beim Prädikat. Je nachdem, ob das gezählte Substantiv belebt oder unbelebt ist, vielleicht ist es unbelebt, aber dennoch "handelnd", je nachdem ob das Verb eines des (Vorhanden-)Seins, Sich-Befindens ist oder nicht, steht es im Singular oder Plural. Verben im Präteritum Singular unterscheiden sich eigentlich auch nach dem Genus, aber direkt nach Zahlenangaben steht das Verb immer in der neutralen Form. Also auch keine Kongruenz zwischen Substantiv und Verb im Genus. Wieder gibt es eine Ausnahme für alle Zahlen, die auf 1 enden (nicht auf 11), hier besteht immer Kongruenz bei Adjektiv, Substantiv und Prädikat nach Genus, Numerus und Kasus (Kasus entfällt natürlich beim Verb).
Beispiel (eine Anzahl neuer Lehrer kamen an, saßen dort):
22 [der] neuen [des] Lehrers kamen an. (Belebtes Substantiv: Verb im Plural)
22 [der] neuen [des] Lehrers [es] saß dort. (Verb des Sich-Befindens: Singular, Neutrum)
21 neuer Lehrer [er] saß dort. (Nach 1: Verb im Singular und Genus des Subjekts)
Ist das gezählte Substantiv nicht Subjekt, gibt es weitere Zusatzregeln ...
Wie russische Muttersprachler das alles so schnell im Kopf "ausrechnen", ist mir wirklich ein Rätsel.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 10.03.2013 um 10.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22785
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Herr Riemer hat die unbestimmten Zahlwörter und Mengenangaben nicht erwähnt. Ähnlich ist es in allen slawischen Sprachen, also gemeinslawisches Erbe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.03.2013 um 14.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22787
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Hier noch eine merkwürdig zwitterhafte Mengenangabe:
Karol Wojtyla war als Papst fünf Mal nach Mexiko gereist. Kurz vor seinem Tod 2005 waren ihm fünf Ampullen mit Blut entnommen worden. Seitdem er im Mai von seinem Nachfolger Benedikt XVI. selig gesprochen wurde, gelten diese Ampullen als Reliquien, die von den Gläubigen verehrt werden dürfen. (Spiegel online 11.8.2011)
Die Ampullen "mit" dem Blut waren ihm wohl nicht entnommen worden. Andererseits geht es bei der Reliquienverehrung (auch in Aschaffenburg wird eine Ampulle verehrt) tatsächlich um die Ampullen, so daß es auch keine reine Mengenangabe ist.
seligsprechen muß nach Duden und Wahrig wie heiligsprechen zusammengeschrieben werden, obwohl das amtliche Verzeichnis nur das letztere enthält. Nach Wahrig ist der Grund, daß die Gesamtbedeutung nicht aus den Bestandteilen ersichtlich ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.03.2013 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22843
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In letzter Zeit bin ich mehrmals auf Wendungen wie sein Autobiograph gestoßen.
Roth hat einmal gesagt: "In meinen Büchern übersetze ich die Juden für den Leser" und sein Autobiograph David Bronsen meinte: "Hiob ist der jüdischste von Roths Romanen".
Manchmal ist es sogar angemessen, weil viele Leute sich ja eines geübten Helfers bedienen.
Ich habe das hier untergebracht, weil es um Kopfrechnen geht: die Kunst, bis 2 zu zählen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.05.2013 um 08.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23108
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Inzwischen zählt Chinesisch bereits zur meistgefragten Sprache in amerikanischen Colleges. (Die politische Meinung 447/2007:20)
Da bleibt nicht mehr viel zu zählen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.05.2013 um 12.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23224
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Nach Informationen des "Spiegel" werden die Hamburger Justizsenatorin Jana Schiedek und die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin Jutta Allmendinger entgegen anderslautender Spekulationen nicht in dem Kompetenzteam vertreten sein. (welt.de 18.5.13)
Warum sollten sie sich vertreten lassen, statt gleich selbst dazuzugehören?
(Kompetenzteam ist natürlich wie Exzellenzzentrum usw. zu bewerten.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2013 um 07.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23232
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Durch Ausschluss von Dr. Ulrich Porst verliert die CDU einen Sitz, der als parteiloses Mitglied weiterhin im Stadtrat vertreten ist. (Wikipedia über Gera)
Jetzt lassen sich nicht nur die Volksvertreter vertreten, sondern auch noch deren Sitze.
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Kommentar von ppc, verfaßt am 21.05.2013 um 10.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23235
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>entgegen anderslautender Spekulationen
Irgendwie sagt mir mein Unterbewußtsein: "entgegen anderslautende_N_ Spekulationen" – entweder Genitivitis oder bereits modern-progressiv-jugendlich-dudenlich-flippige Formulation.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 21.05.2013 um 21.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23238
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Ja, aber bei "trotz" hatte sich ja auch der Genitiv eingeschlichen und anerkannt Aufnahme gefunden, trotz dem/des doch allgegenwärtigen "trotzdem".
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.05.2013 um 11.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23241
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Bei Präpositionen wie trotz des/dem, dank des/dem, entgegen des/dem, gegenüber des/dem scheint es mir so zu sein, daß jeweils leicht unterschiedliche Sichtweisen vorliegen, etwa wie bei an der/die Tür klopfen, ohne daß ich aber bei den ersteren genau sagen könnte, was eigentlich der Unterschied ist. Der Dativ kommt mir vielleicht etwas direkter vor. Es kann auch nur ein Gefühl oder eine Stilfrage sein, wie man sich eben ausdrücken will. Vielleicht hat es auch damit zu tun, daß bei weiblichen Substantiven in der Einzahl der Unterschied gar nicht erkennbar ist, z. B. trotz der/der Krise. Dadurch sind auch bei männlichen und neutralen Wörtern beide Fälle in Gebrauch.
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Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 07.06.2013 um 08.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23367
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Claudia Roth hat auf n-tv eine schwierige Rechen- und Rechtsaufgabe aufgeworfen, indem sie auf die Ungerechtigkeit hingewiesen hat, das Ehegattensplitting rechtlich anders zu bewerten, "wenn zwei Männer zwei Männer lieben oder zwei Frauen zwei Frauen lieben".
Eine Ménage à trois ist ja kopfrechnerisch und auch sonst schon etwas schwierig, aber Viererbeziehungen? Und was ist mit gemischtgeschlechtlichen Viererbeziehungen oder noch mehr Beteiligten? Und welche Folgen hat das für das Ehegattensplitting und die Gerechtigkeit?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.06.2013 um 16.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23495
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Der geständige Doper Lance Armstrong hält es für „unmöglich, die Tour de France ohne Doping zu gewinnen“. (faz.net 28.6.13)
Aber als es noch kein Doping gab, hat doch schon manchmal jemand die Tour de France gewonnen?
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 02.07.2013 um 09.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23523
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Im Zusammenhang mit dem NSA-Abhörskandal wird im neuen SPIEGEL "3rd party state" übersetzt mit Partner dritter Klasse. Entsprechend schreibt Jakob Augstein in seiner Kolumne Deutschland, Verbündeter 3. Klasse und weiter unten im Text Deutschland, Verbündeter dritter Güte.
Das ist hochgradig irreführend. Jedenfalls wenn ich es richtig verstehe, gibt es aus US-amerikanischer Sicht erstens die USA (sozusagen die 1. Person Plural), dann Großbritannien, Australien, Kanada und Neuseeland, mit denen man direkt zusammenarbeitet und die man nicht abhört (sozusagen die 2. Person Plural, die USA sprechen direkt mit diesen Ländern). Übrig bleiben "dritte Staaten", darunter Deutschland.
Deutschland als "Verbündeter dritter Klasse" würde bedeuten, daß man Großbritannien usw. als USA-Verbündete zweiter Klasse einstuft und die USA als USA-Verbündeten erster Klasse (USA im Bündnis mit sich selbst).
Ich vermute mal, so blöd können die Leute beim SPIEGEL gar nicht sein, daß ihnen diese Unlogik nicht auffiel. Sie müssen sich ja gefragt haben, wer die Verbündeten zweiter und erster Klasse sein sollen. Meine Vermutung: Man hat bewußt die falsche Übersetzung gewählt, weil es nach einer krasseren Abwertung Deutschlands klingt. Ganz schön reißerisch.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 02.07.2013 um 09.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23524
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Third-party states sind ganz einfach Drittstaaten.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 02.07.2013 um 11.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23525
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Wieso können "so blöd [...] die Leute beim SPIEGEL gar nicht sein, daß ihnen diese Unlogik nicht auffiel"? In solche Fallen fällt man sehr leicht hinein, wenn man sowieso sein eigenes Eisen in jedem Feuerchen schmieden will, hier der Anheizung Volksgefühls, das die eigene Auflage und damit finanzielle Einnahme erhöht.
Ich bin übrigens der Meinung, daß genau wie ein Generalstab auch zu Friedenszeiten alle möglichen Pläne genauestens ausgearbeitet in seinen Schubladen hat und zu deren immer neuesten Stand alle möglichen zuverlässigen Informationen einsammelt, daß auch hier das Wort "Spionage" für die sachliche Diskussion dessen, was hier eigentlich vorgeht, ein viel zu emotionsgeladenes Reizwort ist. Hatte da nicht mal vor langem die westdeutsche Bundesregierung einen Senator aus Connecticut ganz schön in eigener Bezahlung? Ist ähnliches heute wirklich ausgeschlossen? Auch Speicherung von Daten, selbst in riesigen Mengen, die aber ohne genaue Einhaltung des Rechtswegs nicht eingesehen werden dürfen, finde ich als Beobachter des menschlichen Lebens ganz interessant. Denn auch die Verschrottung aller Atombomben macht nicht einen Atomkrieg unmöglich; die Pläne dazu sind in unserer Welt nun einmal da, und die Bomben könnten jederzeit wieder gebaut werden. Was ihren Einsatz verhindert, sind mein Gebet und rechtliche Bestimmungen dazu, — und letzterer Befolgung hängt dann auch wieder von der menschlichen Einstellung dazu ab, der Befolgung ethischer Auflagen also, nicht davon, daß in unserer Welt eben so einiges möglich geworden und damit in jeder Hinsicht einfach da ist. Daß nicht ist, was nicht sein darf, ist mir zu romantisch. Aber auch diese Haltung zu unserer Welt ist natürlich einfach da. Mal sehen, wie's weitergeht.
Zur "Vermutung: Man hat bewußt die falsche Übersetzung gewählt": Ach was da nicht alles in der Redaktionseile durchschlüpft; man kann im eben auch gegebenen Zeitdruck ja schließlich nicht jedes einzelne Wort auf der nach den jeweils neuesten Umständen austarierten Goldwaage genauestens erwägen, nicht wahr, ja. Und man errege sich bitte nicht allzu sehr über meinen Beitrag hier zu diesem Diskussionsstrang unter dem Titel "Nachsicht für fehlbare Menschen!"
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 02.07.2013 um 11.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23526
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Wie schon gesagt, ist ja nur eine Vermutung. Diese beruht unter anderem darauf, daß es so einfach ist, wie R. M. es ausgedrückt hat. Die Vermutung wird ja auch durch den letzten Beitrag gestützt, wo vom Zweck der Auflagensteigerung die Rede ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.07.2013 um 17.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23608
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Laut SPIEGEL hat das DIW herausgefunden, daß unsere progressive Einkommensteuer Frauen begünstigt, während das Ehegattensplitting sie benachteiligt. Ich bin erschüttert.
Dahinter steckt folgendes: Wenn Frauen wenig verdienen, zahlen sie auch wenig Steuern. Verdient der Mann mehr und werden sie gemeinsam veranlagt, entfallen auf die geringverdienende Frau etwas mehr und auf den Mann viel weniger Steuern, zusammen zahlen sie also weniger, als wenn sie jeder für sich Steuern zahlen müßten. Das liegt daran, daß die Eheleute als eine wirtschaftliche Einheit angesehen werden; sie haben ja auch gegenseitige Unterhaltspflichten usw., was für den Staat auch Vorteile bringt.
Angedeutet wird, daß die Vorteile des Splittings die Frauen dazu verführen könnten, sich mit schlechtbezahlter Arbeit zu begnügen. Damit ist aber zugestanden, daß auch die Frau mit dem Splitting insgesamt besser dasteht. Andererseits glaube ich nicht daran, daß die Frauen so denken. Sie würden wohl gern einen gutbezahlten Job haben und entsprechend auch mehr Steuern zahlen, wenn es denn so leicht möglich wäre.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.07.2013 um 04.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23653
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Um es mathematisch auszudrücken: Der kleinste gemeinsame Nenner ist die Langfristigkeit der Verträge. (Finanzanalytiker Volker Loomann in FAZ 13.7.13)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.08.2013 um 14.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23818
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Er schreit mich an, dass ich mich dafür verantworten werden muss. (Jana Scheerer: Mein innerer Elvis. Frankfurt 2010:213)
Google liefert Hunderte von Belegen für diese grammatisch sinnlose Abfolge (statt müssen werde/werde müssen).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.09.2013 um 05.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#23965
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Durch die Medien geistert zur Zeit ein Bericht der Otto-Brenner-Stiftung über Nebeneinkünfte der Bundestagsabgeordneten. 32 Millionen! Allerdings verteilt auf 188 Abgeordnete und 4 Jahre. Macht 170 000 pro Person in 4 Jahren. Besonders die vielen Anwälte verdienen ordentlich. (Die Abgeordneten der Regierungsparteien verdienen besonders viel, vielleicht weil sie mit ihren bürgerlichen Berufen größere Chancen haben als die roten und grünen Lehrer der anderen?)
Ist das nun viel oder wenig? Was wird anderswo verdient? Alle Abgeordneten zusammen kriegen weniger als ein einziger Fußballer oder Rennfahrer.
Mir scheint, die Zahlenspiele geben nicht den richtigen Aufreger her. Der Schaden, den die Abgeordneten insgesamt mit ihren Beschlüssen anrichten, ist unvergleichlich größer.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.09.2013 um 07.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24100
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Im FOCUS wird vorgerechnet, daß die ausscheidenden FDP-Abgeordneten den Steuerzahler weiterhin 6 Mill. Euro kosten werden (Übergangsgeld, Pensionsansprüche). Was soll das? Es gilt doch für alle 200 ausscheidenden Abgeordneten in gleichem Maße. Daß die Bundestagsmitglieder sich selbst sehr gut versorgt haben, ist allgemein bekannt, man kann es nicht der FDP allein anlasten.
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 24.09.2013 um 11.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24102
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Ein Leserbrief in faz.net befaßt sich mit der Wählerwanderung weg von den anderen Parteien zur AfD und zählt akribisch auf.
Das veranlaßt ihn zu dem Schluß, daß die als rechtspopulistisch gerügten AfD-Wähler als solche doch auch schon vorher zur Wählerschaft der verlassenen Parteien gehört haben müssen.
Nur habe man sie dort nicht so genannt.
Recht hat der Mann.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 24.09.2013 um 15.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24103
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Die ausscheidenden Abgeordneten sollten sich etwas Zeit lassen und das Ergebnis der Wahlwiederholung abwarten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.09.2013 um 17.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24123
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Australische Forscher haben festgestellt, daß Frauen doch auf die Größe des (schlaffen) Penis achten. Frauen sollten die digital erzeugten Bilder nackter Männer einschätzen.
"Die Körper unterschieden sich in drei Merkmalen: Körpergröße (1,63 bis 1,87 Meter), Verhältnis zwischen Schulter- und Hüftweite sowie Länge des schlaffen Penis (5 bis 13 Zentimeter). Der längste Penis hatte gegenüber dem kürzesten auch einen um 1,2 Zentimeter größeren Durchmesser. Dazu erhielten 105 Frauen die Aufgabe, die Projektionen nach ihrer Attraktivität zu bewerten. Dass es dabei um die Penisgröße ging, wussten die Frauen nicht."
(Letzteres ist unglaubwürdig. So dumm sind Frauen nun auch wieder nicht.)
"Das Ergebnis: Je größer der Penis, desto attraktiver der Mann – allerdings nur bis zu einer Penislänge von 7,6 Zentimetern. Das Ausmaß dieses Effekts war zudem abhängig vom Körperbau. Er verstärkte sich bei großen Männern und solchen mit breiten Schultern und schmaler Hüfte."
Das ist verblüffend. Zwischen 5 und 7,6 ist der Unterschied ja nicht sehr groß, der Sprung von 7,6 zu 13 cm ist größer als der von 0 zu 5. Die Ergebnisse widerlegen die Behauptung der Forscher eher, als daß sie sie beweisen.
(Der gleichzeitig in der FR abgebildete David des Michelangelo paßt dazu.)
Außerdem kann man auf den Bildern weder Intelligenz noch Geld erkennen, die traditionellen Konkurrenten der Penisgröße, ganz zu schweigen von Charaktereigenschaften, die manche dauerhafte und glückliche Beziehung überhaupt erst erklären.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.09.2013 um 10.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24128
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Auf Wikipedia sind Durchschnitt und Standardabweichung von Penislänge und -durchmesser auf Zehntelmillimeter genau angegeben. Ich frage mich, ob in den angegebenen Studien mit dem Meßschieber gemessen wird.
Übrigens steht das bei Wikipedia unter der Überschrift "Penis des Menschen", insgesamt findet Google dafür 14400 Stellen. Interessanterweise gibt es für "Klitoris des Menschen" nur eine einzige Fundstelle und für "Vagina des Menschen" gerade mal 451.
Die genannten 7,6 cm liegen verdächtig nah am geometrischen Mittel aus Minimum und Maximum: Die Wurzel aus 5 * 13 ist etwa 8. Das heißt, bei der Beurteilung der Attraktivität sind nicht absolute Größen, sondern Proportionen wichtig. Die attraktivste Größe liegt ungefähr ein Drittel unter dem Maximum und das Minimum liegt ungefähr ein Drittel unter der attraktivsten Größe. Die Studie belegt also nicht "je größer der Penis, desto attraktiver der Mann", sondern "je näher an der mittleren Proportion, desto attraktiver der Mann". Eigentlich für mich wenig überraschend.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2013 um 12.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24130
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Die Pointe der australischen Forscher war ja, daß die Penislänge wegen der besonderen Wertschätzung durch die Weibchen unter Selektionsdruck geraten sei. Dafür ist aber der Erfolg überraschend unbeträchtlich, verglichen etwa mit den Schwanzfedern der Paradiesvögel usw.
Wir kennen Penisfutterale der Naturvölker und Hasenpfoten unserer eigenen Vorfahren als Versuche, die Prächtigkeit des Meister Iste visuell zu pushen, aber das ist Kultur und kann hier nicht ernsthaft herangezogen werden.
Bei den erwähnten gutgebauten Männern mit breiten Schultern usw. scheint eine gewisse Minimalgröße des Penis erforderlich zu sein, damit der Körper insgesamt nicht verstümmelt oder zurückgeblieben wirkt. Im allgemeinen verweise ich aber noch einmal auf das interessante Buch von Richard Huber (Sexualität und Bewußtsein, bei amazon für 1 Cent erhältlich!), das die visuell wirksamen Reize (Auslöser) von jenen trennt, die auf andere Sinnesorgane wirken, insbesondere also die glatten von den warzig-rauhen.
Bei Statuen und Gemälden scheint mir der schlaffe Penis (samt Anhang, wegen der Temperatur notgedrungen überhaupt erst nach außen verlagert) meist unrealistisch klein gehalten zu sein, während der erigierte als eigentlich interessanter "Phallos" oft übertrieben groß dargestellt wird und sowohl in Indien als auch im antiken Griechenland die ganze Gegend bevölkerte.
Kriegen Sie auch so viele unerwünschte E-Mails, die eine sagenhafte Verlängerung innerhalb weniger Wochen versprechen? Es ist natürlich immer der erigierte gemeint. Der entspannte wirkt humoristisch und hat denn auch – um zum Sprachlichen zurückzukommen – allerlei komische Bezeichnungen auf sich gezogen. Der ganze Komplex ist von Sprachwissenschaftlern noch nicht entdeckt und durch die feministische Diskussion in wenig einfühlsamer Weise weggedrückt worden.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 27.09.2013 um 20.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24133
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Eine wenngleich unwissenschaftliche Notiz zur Attraktivität der Körperform: http://virchblog.wordpress.com/2013/01/30/sexismus-oben-breit-unten-schmal-2
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.10.2013 um 08.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24169
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„Der Tag der deutschen Einheit ist für viele nur noch ein Tag, an dem man frei hat. 23 Jahre nach dem Mauerfall ist es darum umso wichtiger, an die Bedeutung dieses Datums für Deutschland und die Demokratie zu erinnern.“
„Vor 23 Jahren, am 9. November 1989, fiel die Berliner Mauer. Menschen aus Ost- und Westberlin strömten an die Grenzübergänge und feierten die Öffnung der DDR-Grenzen. Viele DDR-Bürger nutzten ihre neu gewonnene Reisefreiheit für einen Ausflug in den Westen.“ (nordbayern.de 3.10.13)
Das Google-Doodle vom Tage zeigt Trabis, die an einem geöffneten Schlagbaum vorbei nach links rollen. Das wird dann wohl am 3. Oktober 1990 gewesen sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.10.2013 um 07.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24262
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Er ist verheiratet mit Ute Osten, geborene Haubitz, beide haben drei Kinder. (Wikipedia über Manfred Osten)
Dann hätten sie zusammen sechs? Meiner Ansicht nach müßte es heißen die beiden oder haben zusammen.
Die Grammatik von beide ist allerdings schwierig.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.11.2013 um 16.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24479
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Arme Menschen sterben zehn Jahre früher als reiche (Focus online 26.11.13)
Im Bayerischen Rundfunk wird daraus:
Armut wirkt sich auf die Lebenserwartung aus. (Bayern 5, 26.11.13)
Post hoc, ergo propter hoc.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2013 um 06.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24509
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Der Konflikt zwischen Tokio und Japan droht einmal mehr zu eskalieren.(welt.de 28.11.13)
Antonomasien lähmen das Denkvermögen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.12.2013 um 18.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24601
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Wir erleben ja immer wieder, daß uns nach Wahlen jemand vorrechnet, die Regierungsmehrheit sei eigentlich eine Minderheit usw. Besonders seltsam treibt es heute der SPIEGEL:
]Um die Dimensionen deutlich zu machen: Rund 2,4 Millionen Wähler haben bei der Bundestagswahl im September ihre Stimme CDU, CSU und SPD gegeben - gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten. 17,6 Millionen Deutsche entschieden sich dafür, Nichtwähler zu sein. Immerhin 2,7 Millionen Menschen mehr, als für den Wahlsieger CDU gestimmt haben.
Überdurchschnittlich viele Wahlverweigerer stammen aus sozial schwachen Milieus, wie eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung belegt, die SPIEGEL ONLINE vorliegt. Beteiligt waren auch das Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung und die Meinungsforscher von Infratest dimap. Deutschland entwickelt sich demnach zu einer Demokratie der zwei Klassen: Die oberen zwei Drittel der Gesellschaft haben deutlich mehr Einfluss auf die Zusammensetzung des Bundestags und der neuen Regierung genommen als das untere Drittel.
(...)
Wahlmüde sind vor allem Menschen in sozial schwachen Regionen, in denen die Arbeitslosigkeit hoch, die Wohnverhältnisse schlechter, der Bildungsstand und die Kaufkraft niedrig sind.
(...)
Die Demokratie in Deutschland ist nach den Ergebnissen in eine Schieflage geraten. Die Wahlmüdigkeit wird zum doppelten Problem: Nicht nur gehen zu wenige Menschen wählen, auch wird das Spektrum der vertretenen sozialen Schichten kleiner.
(spiegel.de 11.12.13.)
Wenn eine Regierung sich auf mehr als die Hälfte der „Wahlberechtigten (!) stützen kann, steht sie doch sehr gut da. Man kann nicht einmal sagen, daß diese Regierung nun gegen den Willen der 17,6 Mill. „Nichtwähler“ herrsche. Was deren Wille ist, läßt sich eben nicht feststellen, weil sie ihn nicht bekundet haben. Selber schuld.
Vielleicht sind viele Arbeiter heute informierter, selbstbewußter und wirtschaftlich besser gestellt, so daß sie teilweise nicht mehr zu jener Unterschicht zählen, die nicht wählt? Wenn die „oberen zwei Drittel“ (immerhin!) mehr Einfluß auf die Politik haben, so ist das doch nichts Neues. Neu ist vielleicht, daß es zwei Drittel sind und nicht nur ein Zehntel.
Die Wahlbeteiligung ist für ein Land ohne Wahlpflicht gut, viel höher als in den USA zum Beispiel.
Man kann auch auf die Teilnahme an der Wahl verzichten, ohne sich eigentlich dafür entschieden zu haben, „Nichtwähler zu sein“. Fehlte nur noch, daß Parlamentssitze für die Nichtwähler gefordert werden.
Durch solche Zahlenspiele eine „Schieflage“ zu konstruieren ist müßig. Die Verhältnisse sind einfach normal, und das scheint manche Leute zu stören.
Nachtrag: "Deutschland ist längst zu einer sozial gespaltenen Demokratie der oberen zwei Drittel unserer Gesellschaft geworden", schreiben die Forscher. "Die Demokratie wird zu einer immer exklusiveren Veranstaltung für Menschen aus den mittleren und oberen Sozialmilieus der Gesellschaft." (SZ 11.12.13)
Unter "exklusiv" stelle ich mir etwas anderes vor. In Berichten und Kommentar wird krampfhaft der Eindruck erzeugt, als sicherten die oberen Zehntausend durch Teilnahme an den Wahlen ihre Privilegien. Zugleich heißt es, die Gebildeten wählten, die Ungebildeten blieben zu Hause. Dann ist doch alles in Ordnung, denn wer will schon von Ungebildeten oder deren Helden regiert werden?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2013 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24602
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Wer noch zu den "exklusiven" oberen zwei Dritteln der Gesellschaft gehört, zeigt eine Äußerung der Grünen: Die Rente mit 63 komme "vor allem dem Facharbeiteradel zugute". Facharbeiter gehören also inzwischen zu denen da oben. An die Laterne mit ihnen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2013 um 06.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24606
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Die Religionskriege im Namen des wahren Gottes haben im 16. und 17. Jahrhundert die Bevölkerung Europas millionenfach dezimiert. (Josef Joffe in der ZEIT vom 12.12.13)
Können Sie folgen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.12.2013 um 12.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24626
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Im Bundestag hatte die 59 Jahre alte Merkel 462 Stimmen erhalten, wie Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) mitteilte. (faz.net 17.12.13)
Unwillkürlich fängt man an zu rechnen: 462 geteilt durch 59 ...
Im Ernst: Das Alter der Kanzlerin wäre vielleicht vorher erwähnenswert gewesen, wo es um ihre dritte Ernennung ging, aber mit der Zahl der Stimmen hat es rein gar nichts zu tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.01.2014 um 07.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24729
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Einen Tag vor seinem 45. Geburtstag hat sich bei Formel-1-Legende Michael Schumacher, der mit einem Schädel-Hirn-Traum im Koma liegt, offenbar keine weitere Besserung eingestellt. (welt.de 2.1.14)
Eine Legende, "die" im Koma liegt, wäre in der Tat kaum vorstellbar. Übrigens wird täglich berichtet, der Mann "kämpfe" ums Überleben, obwohl er doch im Koma liegt. Kämpfen tun eher die Ärzte, aber das Wort ist ohnehin so abgegriffen wie "fieberhaft", das sich bei passender Gelegenheit von selbst einstellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.01.2014 um 09.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24744
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Übrigens habe ich gestern bei Bayern 5 gehört, leider gebe es in Deutschland "einige Irre", die mit dem Umfang der Anteilnahme am Schicksal eines Mannes, der schneller als andere im Kreis herumgefahren sei, nicht einverstanden sind. Das sei aber bezeichnend für den Zustand Deutschlands, daß man keinen Sinn mehr habe für die Größe eines Menschen; dessen Vermögen sei schließlich auch nicht gestohlen, sondern ehrlich verdient usw. (Aus dem Gedächtnis zitiert.)
Die Welt der "Prominenten" tritt an die Stelle der gemeinschaftsbildenden Religionen. Verehrungskollektive bilden sich. Niemand sollte abseits stehen, dem Häretiker früherer Zeiten vergleichbar. Missionierung der Unwissenden, Verdammung der mutwillig Außenstehenden. Das erledigen die Medien. "Aus der Kirche kann man austreten, aus der Zwangsgemeinschaft der Gebührenzahler nicht."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.01.2014 um 11.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24928
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Wie bereits erörterrt, fordern Sprachpfleger:
„Bei einem Vergleich von nur zwei Personen oder Sachen verwendet man den Komparativ.“ (Dudengrammatik)
"Wer ist der größte von uns beiden?" wäre also falsch. Das ist unrealistisch, eine typische Sprachmeisterei.
Interessanterweise gibt es im neutestamentlichen Griechisch fast eine Umkehrung dieser Regel: ho mikroteros autôn = der Größte von ihnen, also der Komparativ mit Artikel im Sinne des Superlativs.
Und dies bringt mich auf eine vieldiskutierte, aber im Grunde immer noch nicht bewältigte Bibelstelle:
Matth. 11:11:
amên legô humin
ouk egêgertai en gennêtois gunaikôn
meizôn Iôannou tou baptistou
ho de mikroteros en têi basileiai tôn ouranôn meizôn autou estin
amen dico vobis
non surrexit inter natos mulierum
maior Iohanne Baptista
qui autem minor est in regno caelorum maior est illo
WArlich / Jch sage euch /
vnter allen die von Weibern geborn sind / ist nicht auffkomen /
der Grösser sey denn Johannes der Teuffer.
Der aber der Kleinest ist im Himelreich / ist Grösser denn er.
Die Theologen und Pfarrer legen sich irgend etwas zurecht, aber in den großen Kommentaren steht klipp und klar, daß die Stelle schwierig bleibt. Nun habe ich von einer Theologin aus Korea einen interessanten Hinweis bekommen: In volkstümlicher Redeweise, die hier vielleicht durchschimmert, geht man mit der Logik des Vergleichs nicht so pingelig um, so daß Jesus vielleicht nur sagen wollte: "Keiner ist größer, sie sind alle gleich groß." Die theologischen Folgerungen kann ich natürlich hier nicht ausbreiten. Aber ich möchte aus dem Deutschen eine Stütze beisteuern. Wenn es im Märchen heißt: "Der König hatte drei Töchter, eine schöner als die andere", dann soll das nicht heißen, daß man die drei Töchter auf einer Skala zunehmender Schönheit anordnen kann, sondern es heißt einfach: Alle drei waren wunderschön/gleich schön. Deshalb ist es auch nicht heikel, wenn man zu einem Bekannten sagt: "Ihre Töchter sind ja groß geworden - und eine schöner als die andere!
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.01.2014 um 23.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24933
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Irgendwie hat sich die neutestamentlich-griechische Superlativbildung auf die neulateinischen Sprachen vererbt, denn italienisch, spanisch, portugiesisch, französisch, okzitanisch, katalanisch, sardisch wird (außer bei der unregelmäßigen Steigerung) der relative Superlativ mit dem analytischen Komperativ plus vorgestelltem Artikel gebildet und der absolute synthetische Superlativ (Elativ) mit dem Suffix -issimo. Z.B. italienisch: grande, piu grande, il / la piu grande, grandissimo / a. (Vieles im Gemein-Neulateinischen stammt nicht vom Klassischen Latein ab.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.02.2014 um 06.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25086
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21821:
Es geht um mehr als um das Ringen der höchsten Richter... (FAZ 8.2.14)
Das zweite um ist eigentlich unlogisch, es wäre richtig bei es geht mehr um A als um B. Aber man muß sich richtig anstrengen, um die Unlogik zu erkennen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.02.2014 um 16.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25094
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Auf einer Insel rund 7500 Kilometer östlich von Sotschi hat ein Mann in einer Kirche zwei Menschen erschossen. (Augsburger Allgemeine 9.2.14 online)
Der Tatort liegt also bei Sotschi, nur 7500 km weiter östlich.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.02.2014 um 21.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25096
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Zweimal Kopfrechnen in der FAS, 9.2.14:
»Die klassische Interpretation bezeichnet als Wahrscheinlichkeit das Verhältnis der Anzahl der interessierenden Ausgänge eines statistischen Geschehens zur Gesamtanzahl der überhaupt möglichen Ausgänge. Interessiert beim Münzwurf der Ausgang "Kopf", ist das einer von zwei möglichen Ausgängen. Die Wahrscheinlichkeit ist daher eins geteilt durch zwei gleich 0,5.« (Seite 62)
Das ist natürlich Unsinn. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht deswegen 0,5, weil es einer von zwei möglichen Ausgängen ist, sondern weil darüberhinaus jeder einzelne mögliche Ausgang gleichwahrscheinlich wie jeder andere ist. Beim Torwandschießen gibt es auch zwei mögliche Ausgänge, trifft oder trifft nicht, trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit eines Treffers kaum jemals 0,5.
»Diese Versuche künden letztlich davon, dass es auch in der DDR Ingenieure gegeben hat, die in der Lage gewesen wären, ein zeitgemäßes Auto zu bauen. Chapeau! Wer aber auch nur einen blassen Schimmer davon hat, wozu die Wirtschaftskraft der DDR nicht ausreichte, wird verstehen, dass diese Ideen nicht umgesetzt werden konnten, weil einige Betonköpfe das aus ideologischen Gründen nicht wollten, sondern weil es schlicht an allem fehlte, was dazu nötig gewesen wäre.« (Seite V12)
Hier wäre vor allem eine weitere Negation nötig gewesen:
»... daß diese Ideen nicht deshalb nicht umgesetzt werden konnten, weil ...«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.02.2014 um 08.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25160
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Was Bea übrigens machen könnte, ist einen Ausflug nach Paris. (FAZ 17.2.14)
Hat eigentlich Sick zu solchen "Fehlern" noch nichts gesagt? Kasusattraktion nennt es die traditionelle Grammatik.
Hier ist noch einer von derselben Sorte:
„Was ich möchte, ist euren Respekt.“ (Gerhard Schröder in SZ 13.4.99)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.02.2014 um 05.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25214
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Feldpostbriefe (...), die der nicht einmal zwanzigjährige Freiwillige Ernst Jünger zwischen 1915 und 1918 an die Familie geschrieben hat (FAZ 22.2.14)
Man müßte noch mal 19 sein!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.03.2014 um 06.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25384
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Noch zu
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24262:
Beide heirateten 2008. (FAZ 15.3.14)
Gemeint ist das Ehepaar Oetker. Es muß also heißen: die beiden, denn das Zusammentreffen der beiden Heiraten ist ja kein Zufall...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2014 um 15.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25399
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Das "Neue Deutschland" kann nicht einmal bis zwei zählen:
Auch da verlangt Qualität seinen Preis. (ND 17.3.14)
Die Zeitung beklagt die sinkende Auflage und kündigt eine Preiserhöhung an.
Aber eigentlich fiel mir zuerst die fette Überschrift auf:
USA bleiben der größte Todeshändler
Im Text erfährt man dann: „Größter Exporteur von Kriegsgütern bleiben laut dieser Statistik die USA mit einem Weltmarktanteil von 29 Prozent vor Russland (27 Prozent), dem weltweit größten Exporteur von Kriegsschiffen.“ Rußland ist also proportional ein viel größerer Waffenexporteur.
Das Foto zeigt übrigens lauter Kalaschnikow-Sturmgewehre und ist in Zeitungen schon früher verwendet worden. Typisch amerikanischer Exportartikel eben!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.03.2014 um 08.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25496
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Die indische Chronologie ist zum Verzweifeln. Über einen interessanten Linguisten vor Panini berichtet Wikipedia:
"Śākaṭāyana (fl. c. 9th century CE) was a Jain Sanskrit grammarian."
Man reibt sich die Augen. Anderswo heißt es dann:
"Der Jainismus (...) ist eine in Indien beheimatete Religion, die etwa im 6./5. Jahrhundert v. Chr. entstanden ist. Ein historisch fassbarer Gründer ist Mahavira (um 599–527 v. Chr)."
Und zu Mahavira:
"Nach traditioneller Überlieferung soll Mahavira 599 v. Chr. in Kundapura, einem Vorort der Stadt Vaishali (heute: Besarh, nördl. von Patna), geboren und 527 v. Chr. in Pavapuri gestorben sein. Die genauen Datierungen sind umstritten; die moderne Forschung nimmt eher eine Lebenszeit von etwa 497 v. Chr. bis 425 v. Chr. an."
Das sind also rund 400 Jahre Unterschied.
Die Inder neigen bekanntlich dazu, ihre Kulturheroen und deren Werke in eine unvordenkliche Vergangenheit zu datieren, und tragen darüber manchen Strauß mit den skeptischen Westlern aus.
Die Sache hat auch für uns eine gewisse Bedeutung, da sie den Unterschied von mündlicher und schriftlicher Kultur betrifft und die von manchen behauptete Abhängigkeit der Sprachauffassung von der Schrift. So hat sich auch Roy Harris über die altindischen Grammatiker geäußert.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 28.03.2014 um 11.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25497
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Worauf beruht die Überzeugung, daß Śākaṭāyana ein Vorläufer Paninis gewesen sei? »CE« steht für AD!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.04.2014 um 11.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25533
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Nun, Panini erwähnt ihn dreimal namentlich (3, 4, 11; 8, 3, 18 und 8, 4, 50).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.04.2014 um 12.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25534
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"Die 75-Jährigen heute sind wahrscheinlich so leistungsfähig wie die 65-Jährigen vor 30 Jahren", sagt Martin Halle, Direktor des Zentrums für Prävention und Sportmedizin der Technischen Universität München. "Das macht bestimmt zehn Jahre aus." (Süddeutsche Zeitung 2.4.14)
Stimmt genau!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.04.2014 um 22.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25562
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In der FAZ, 9.4.14, Seite N1 get es um den "Weißkittel-Effekt":
Der systolische Blutdruck war demnach im Mittel um sieben Millimeter auf der Quecksilbersäule geringer, wenn Krankenschwestern ihn maßen; beim diastolischen Blutdruck waren es vier weniger.
Was nun eigentlich, vier weniger als die Verringerung um sieben bei der systolischen Blutdruckmessung durch die Schwestern oder vier weniger, als wenn der Arzt höchstpersönlich den diastolischen Blutdruck maß?
Manchmal sollte man eben doch lieber ein Wort wiederholen. Hätte die Zeitung statt dessen z. B. geschrieben, ..., der diastolische war um vier Millimeter geringer, dann wäre die Sache viel klarer gewesen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.04.2014 um 06.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25574
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Wer eine angewandte Wissenschaft betreibt, ist ein angewandter Wissenschaftler, obwohl er nicht angewandt wird, sondern anwendet. Das könnte man als eine Art "Rückbildung" bezeichnen (wie den Familienunternehmer). Zugleich ist es ein Fall von schiefem Attribut, nur eben nicht aufs Kompositum bezogen (wie beim freilaufenden Hühnerhalter), sondern auf die Ableitung. Schematisch: angewandter (Wissenschaft)ler vs. angewandter Wissenschaft(ler). Pedanten wird es nicht gefallen, aber so ist es nun mal.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 11.04.2014 um 10.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25575
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Mit Google bekomme ich für "angewandter Wissenschaftler" 30 verschiedene Stellen angezeigt. Ist der Begriff wirklich schon allgemein akzeptiert?
Zu "erneuerbares Energiengesetz" zeigt Google 180 verschiedene Stellen und fragt, ob ich "erneuerbares Energien Gesetz" meine, worunter dann auch "Erneuerbares-Energien-Gesetz" fällt. Die letzten beiden mit der neutralen Adjektivendung sind aber nicht weniger schief.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.04.2014 um 10.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25580
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Die NSA hat Milliarden Dollar und unermeßliche menschliche Ressourcen investiert, um uns abzuhören, aber den ihr bekannten kostenlosen Königsweg "Heartbleed" hat sie laut eigener Auskunft nicht genutzt. Das ist hochanständig von ihr.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 12.04.2014 um 12.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25581
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Es gibt noch mehr Beispiele: das abgewandte Unheil - der abgewandte Zuschauer. usw.
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Kommentar von JungferimGrünen, verfaßt am 12.04.2014 um 14.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25582
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Wenn es einen "naturnahen Grünplaner" gibt, dann ist der Straßenplaner wohl der "naturferne Grünplaner". Guckst Du hier:
http://www.naturgartenplaner.de/
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 12.04.2014 um 16.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25583
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Zu #25580: Nicht nur "uns" abzuhören, sondern doch womöglich die ganze Welt! Ansonsten würde man als guter US-Steuerzahler sich aufregen müssen, wegen Verschwendung. Das einzige, was mir die Snowden-Affaire aufgezeigt hat, ist, daß die USA rechnerisch vielleicht doch nicht ganz so weit hinter China, Rußland, Isreal und ein paar weiteren levantinischen Staaten hinterher hinken, wie es mir davor den Anschein hatte. Anstand - noch dazu hohen, o mein Gott - erwarte ich eigentlich nicht, was internationale Beziehungen betrifft. Ich glaube, es war unter Adenauer, daß mal ein US-Senator, ich glaube aus Connecticut, ganz schön unter bundesdeutscher Bezahlung stand, und so geht es halt in der Welt der Mächtigen. Auch Diplomatie ist doch nichts weiter als Krieg mit anderen Mitteln. Zum Knigge bei sowas Bismarck: Wenn ein Diplomat niest und der andere Hatschi! sagt, das ist Fortschritt. Was würde nicht Merkel darum geben, sich die wichtigen Telefongespräche von Obama mit anhören zu können! Vonwegen, aber sowas tut man doch nicht! Sehr gewitzt finde ich da Alt-Präsident Jimmy Carter, der seine Briefe mit der Hand schreibt und sie dann schneckenpostalisch versendet. Der weiß, was da alles so vorgeht. Denn wenn die NSA "den ihr bekannten kostenlosen Königsweg "Heartbleed" [...] nicht genutzt" hat, dann glaube ich ihr das jetzt sicherlich, weil sie einen billigeren eigenen Weg nämlich schon hatte. Auch Umstellungen können ja auch einiges kosten. Und wer will schon für unnötige Mehrkosten aufkommen! - Mein Neffe in Deutschland sagt mir, ich sei zynisch. Mag sein; aber ich bin auch älter. Und er wählt auch die Grünen; das würde ich wiederum nie tun. Zu manchem wissen die ja was reichlich, Gott sei Dank, aber zu so manchem, wozu man eben auch Erfahrung braucht, wissen die viel zu wenig. Greenhorns, sagt man hier.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.04.2014 um 05.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25636
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Formaldehyd, dem eine krebs- und erbgutverändernde Wirkung zugeschrieben wird
(Nürnberger Nachrichten 24.7.04)
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 22.04.2014 um 04.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25640
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Unter der Überschrift "Peinliche Panne bei Übung: Polizisten beschädigen eigenen Wasserwerfer mit Eiern" berichtet Spiegel Online über einen Wasserwerfer, der testweise mit Wurfgeschossen traktiert wurde. Man sieht den Kraftwagen im Bild. Der Text führt zunächst dem Leser vor Augen, wie das Auto beworfen wurde.
Dann heißt es: Denn bezahlt hat den High-Tech-Wasserwerfer mit einem 10.000-Liter-Tank der Bund. Ich dachte: Mann, der braucht aber viel Benzin. Dann half mir das Kopfrechnen.
In diesem Fall ist es umgekehrt: Die Angabe stimmt, aber der Leser ist trotzdem in Gefahr, es falsch zu verstehen. Beim Tank eines Fahrzeugs denkt man zuerst an den Kraftstofftank. Ich hätte geschrieben: mit einem 10.000-Liter-Wassertank.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.04.2014 um 13.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25661
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Neulich gelesen: "der durchgebrochene Mittelstürmer". Das muß doch weh tun.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 25.04.2014 um 20.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25689
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Fußballdeutsch ist schmerzfrei und hat eigene Regeln. Da lautet der Konjunktiv II im Plusquamperfekt ja auch „den muß er reinmachen“, wenn das Tor verfehlt wurde.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 26.04.2014 um 00.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25691
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Naja, ein Konjunktiv II im Plusquamperfekt ist "den muß er reinmachen" ja eigentlich nicht. Es ist nämlich der Trainerschlußsatz nach der Erklärung von bestimmten Spielzügen und zeigt an, daß man sich so eine Gelegenheit nicht entgehen lassen darf. wenn man weiter gut bezahlt werden will. Die Montagmorgen-durchgebrochene-Sturmspitze formuliert das, jedoch adverbialiter, so: "den muß er einfach noch reinmachen", - zu einem Zeitpunkt, wo andere, Leute wie wir, schon überhaupt nicht mehr davon reden, aber wenn wir es täten, dann hörte sich's wohl so an: "den hätte er doch einfach nur noch verwandeln müssen." Aber dann streiten wir uns hier darüber, ob dieses "müssen" ein Ersatzinfinitiv ist oder (wie ich es natürlich richtig sage) ein zweites, nämlich starkes, Perfektpartizip. Aber keiner kann zugeben, daß er eigentlich gar nicht weiß, wie schwer es auch für einen hochbezahlten Profi ist, einen Ball in ein Tor zu verwandeln.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 26.04.2014 um 23.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25700
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„Den muß er reinmachen“ ist mir vor allem als spontane Moderatorenreaktion geläufig. Da mag ein Versagensvorwurf mitschwingen („normalerweise macht er den rein“), aber im Vordergrund steht bestimmt die Enttäuschung über die verpaßte „Großchance“. Und dann – Ersatzinfinitiv hin, Perfektpartizip her – finde ich auch: den MUSS er reinmachen!
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Kommentar von R. M., verfaßt am 27.04.2014 um 22.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25708
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Man kann als Fußballer auch noch lange nach Abpfiff sagen: »Wenn er den reinmacht, gewinnen wir das Spiel.« Das ist gewissermaßen historisches Präsens im Irrealis.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.05.2014 um 18.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25753
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Obwohl Roy Harris sich auch mit der indischen Nationalgrammatik beschäftigt hat, schreibt er:
„The compilation of word lists is a practice that goes back to the scribes of ancient Babylon (...): in oral communities no corresponding practice exists.“ (Rationality and the literate mind. New York, London 2009:100)
Hier scheint ihm entfallen zu sein, daß Panini auf umfangreiche Listen von Wörtern und Wurzeln zurückgreift, die zweifellos mündlich konzipiert wurden und bis heute auswendig zu lernen sind. Das wichtigste Stück ist der Dhatupatha, das Verzeichnis der Verbwurzeln. Text hier:
http://www.sanskritweb.net/cakram/dhAtupATha.pdf
In dem genannten neueren Buch kommt die indische Kultur nicht mehr vor, also gerade diejenige weitgehend mündliche Hochkultur, die bei weitreichenden Spekulationen dieser Art doch wohl als erste herangezogen werden müßte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.05.2014 um 08.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25780
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Die Zahl der Ampullen mit Papstblut schwankt von Woche zu Woche.
Laut FAZ vom 6.5.14 gibt es nur drei Blutreliquien von Johannes Paul II.
Aber das wird nicht das letzte Wort bleiben: "Rund hundert Blutreliquien von Johannes Paul II. werden weltweit verehrt." (kathweb 14.4.14)(http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/61759.html)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.05.2014 um 16.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25879
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Selbstverständlich stehen Sinti und Roma die Freizügigkeit innerhalb der EU zu. (Europa-Wahlprogramm der LINKEN)
Der Plural scheint, wie es bei gedankenlosem Reden zu gehen pflegt, von der benachbarten Wortgruppe zu stammen.
Im selben Text:
Wir fordern die Abschaffung des Bologna-Systems – weg von repressiven Studienordnungen hin zu einem selbstbestimmten, interdisziplinären und kritischen Studieren. Die Promotion sehen wir nicht als Studienphase, sondern als erste Etappe wissenschaftlicher Berufsausübung.
Was für ein Beruf sollte das sein? Wäre es nicht am besten, alle Prüfungen abzuschaffen, die ja immer fremdbestimmt sind, und jeden zum Doktor zu machen? Welche Art von Interdisziplinarität ist gemeint, die es nicht ohnehin schon gibt? Nur "kritisch" ist eindeutig: dogmatisch marxistisch-leninistisch.
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Kommentar von Andreas Blombach, verfaßt am 23.05.2014 um 19.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25882
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Das interpretiere ich etwas anders, nämlich so, dass die Promotion etwas für diejenigen sein sollte, die auch tatsächlich eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen wollen, und eben nicht dazu dienen sollte, sich bessere Chancen in Wirtschaft und Politik zu verschaffen. Vermutlich nicht mal eine Position, die die Linke völlig für sich vereinnahmt hat.
Auch sonst ist das alles nicht wahnsinnig außergewöhnlich – kein Scheuklappenstudium, bei dem keine Zeit mehr für Einblicke in andere Fächer mehr bleibt (und diese Tendenz gab es in einigen Studiengängen ja durchaus), kein stures Auswendiglernen, sondern "kritisches Studieren" (vieles klingt so, als sei es stark auf die Geisteswissenschaften ausgelegt). Marxistisch-leninistisch kommt mir das nicht vor, sondern ganz wie das, was ich an der Uni immer wieder gehört habe, dass nämlich die heutigen Studenten weniger nachdenken und Dinge kaum noch hinterfragen würden (ich kann das nicht wirklich beurteilen, aber vermute, dass die meisten Studenten früher auch nicht wesentlich besser waren).
Am fragwürdigsten finde ich noch diesen Punkt:
"Der Zugang zu höchster Bildung, also auch zum Studium, muss für alle erleichtert werden."
Aber auch hier kommt es natürlich darauf an, wie genau das gemeint ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.05.2014 um 20.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25883
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Lieber Herr Blombach, Sie sind eben noch jung und haben den Jargon nicht mehr im Ohr; daher verstehen Sie solche Sätze gutmütigerweise zu ihrem Nennwert.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 23.05.2014 um 21.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25884
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Einerseits war kritisch ursprünglich ein Tarnwort für »marxistisch«, andererseits haben sich die Hauptvertreter der »Kritischen Theorie« dann ja auch vom Marxismus denkbar weit entfernt. Insofern steht der Begriff heute wieder für jedwede und selbst die gutmütigste Auslegung frei. Unkritisch sind natürlich immer die anderen.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 23.05.2014 um 22.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#25885
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An der Uni Bielefeld gibt es eine "AG Analyse und Kritik". U. a. diskutiert sie darüber, "von links in die Linkspartei" einzutreten. Die AG veranstaltet Lesungen und Vorträge, in denen nachgewiesen werden soll, daß das kapitalistische System systemnotwendig ausbeuterisch ist und die Herrschaft der Bourgeoisie festigt.
Zeugen für die Verwerflichkeit des Systems sind die Technisierung der Produktion nebst Produktivitätssteigerung und zurückgehendem Bedarf an Arbeitskräften, die Konzernbildung der Produzenten und daß der von der werktätigen Bevölkerung erwirtschaftete Mehrwert in der Tasche des Fabrikanten landet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.06.2014 um 09.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26039
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Die Stadt rühmt sich gern seiner prominenten Wahlbürgerin J. K. Rowling. (FAZ 13.6.14)
Der Genusfehler ist wahrscheinlich mitverursacht durch den Wunsch, das zuvor erwähnte Edinburgh nicht zu wiederholen. Die Anpassung des Genus ist dann wie so oft vergessen worden.
Die "Welt" schreibt am selben Tag:
die "Harry Potter"-Autorin, die sich seit Neuestem unter dem Pseudonym "J K Galbraith" dem Schreiben von Krimis hingibt
Das ist auch wieder nicht richtig (Robert Galbraith).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2014 um 19.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26133
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„Sehr nützlich im Alltag sind Spiegel, ungestört von der bis heute kolportierten falschen Erkenntnis, daß ein Spiegel rechts und links vertausche (tatsächlich vertauscht er vorn und hinten).“ (Wolfgang Wickler in Ders./Lucie Salwiczek, Hg.: Wie wir die Welt erkennen. Freiburg,München 2001:103)
Nun, das kann man sicher besser ausdrücken. Was heißt denn "vorn und hinten vertauschen"?
Wahr ist, daß man Kinder und auch erwachsene Leute mit der Frage verwirren kann: Warum vertauscht der Spiegel rechts und links, aber nicht oben und unten? In Wirklichkeit bleibt rechts rechts, und oben bleibt oben. Aber gerade dabei geht unter, daß der Spiegel alles "spiegelverkehrt" zeigt, z. B. den Schriftzug auf meinem T-Shirt. Deshalb meinen wir ja auch, es müsse eigentlich alles auf dem Kopf stehen. Die Erklärung ist etwas aufwendiger, als Wickler nahelegt.
Übrigens kann man das geometrische Verständnis von Kindern und eben auch Erwachsenen mit der guten Frage auf die Probe stellen: Wie hoch muß ein Spiegel mindestens sein, damit du dich ganz darin sehen kannst? - Manche "sehen" es sofort, andere müssen sich eine Zeichnung machen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2014 um 06.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26312
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Wie eine Sensationsmeldung geistert durch die Presse, daß Geckos nicht durch Van-der-Waals-Kräfte, sondern durch elektrostatische Kräfte an Wand und Decke gehalten werden. Das ist aber doch kein Gegensatz, oder?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.07.2014 um 11.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26367
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Der amerikanische Zigarettenhersteller R.J. Reynolds Tobacco Company soll einem Gerichtsurteil zufolge der Witwe eines Kettenrauchers mehr als 23 Milliarden Dollar (17 Milliarden Euro) Schadenersatz zahlen. „Wir hoffen, dass das Urteil R.J. Reynolds und andere große Tabakkonzerne dazu bewegt, nicht länger die Leben unschuldiger Menschen in Gefahr zu bringen“, hieß es in einer Mitteilung des Anwalts der Klägerin Cynthia Robinson. "Ich hatte zuerst 'Millionen' verstanden und war schon aufgeregt", sagte Robinson der Zeitung New York Times. "Als ein Anwalt mir sagte, dass es um Milliarden geht, war das unglaublich." (...) 2011 war es dem Tabakkonzern Philip Morris gelungen, per Berufungsverfahren eine Strafe von 28 Milliarden Dollar auf 28 Millionen zu reduzieren.
Im Deutschen wäre das Verhören nicht möglich gewesen.
Das Urteil ist wieder mal so, daß ein Unterschied zwischen amerikanischer und deutscher Rechtskultur deutlich wird. In Deutschland würden die Richter vielleicht gleich in die Klapsmühle überstellt. Andererseits weiß ich nicht, ob die amerikanischen Tabakkonzerne nach den fabulösen Verurteilungen der letzten Jahre überhaupt je etwas gezahlt haben. (Werden die Anwälte prozentual nach den erstrittenen Zahlungen entlohnt?)
Interessant auch, wie man gerade auf 23 kommt. Beim Fall Philip Morris ist sonderbar, daß die Zahlung hinten um drei Nullen gekappt wurde, während vorn alles gleich blieb: 28, nicht mehr und nicht weniger. Auf die Nullen legt man anscheinend weniger Wert.
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 20.07.2014 um 17.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26368
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Im Deutschen wäre das Verhören nicht möglich gewesen...
aber in (am.) Englisch kann man sich bei a billion schnell mit a million verhören.
Jury hits tobacco company R.J. Reynolds with $23B verdict.
Aus USA Today.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.08.2014 um 05.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26470
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Wenn dreimal in die rechte Ecke geschossen wurde, muss der nächste Elfer in die linke gehen. Dieses Denkmuster lockt Fußball-Torhüter immer wieder in die falsche Richtung. Allerdings versäumen die Schützen oft, den Fehler auszunutzen. (spiegel.de 1.8.14)
Mathematisch gesehen bleibt jede Ecke gleich wahrscheinlich. Aber für den Torwart kommt es darauf an, wie der Schütze tickt. Wenn der ebenfalls meint, nach dreimal links sei nun rechts an der Reihe, dann liegt der Torwart ja richtig.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.08.2014 um 14.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26477
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FAS, 3.8.14, S. 44:
An nur einem Tag ließ das Tief 109 Liter Wasser auf den kleinen Ort Emmingen-Liptingen in der Nähe vom Bodensee hinunterplatschen.
Ungefähr eine Gießkanne Wasser pro Stunde auf ein ganzes Dorf, nicht gerade erfrischend.
Für Altenberge bei Münster hatte Quintia noch 98 Liter übrig, und in Kandel bei Karlsruhe mussten die Menschen immerhin noch 73 Liter pro Kellerquadratmeter schöpfen.
Pro Kellerquadratmeter? Soll das heißen, daß es im Keller geregnet hat? Oder daß das Wasser im Keller 7,3 cm hoch gestanden hat? Das Kellerwasser läuft ja wohl aus der ganzen Umgebung zusammen, wie hoch es im Keller steht, hat also mit der Regenmenge pro Quadratmeter nicht viel zu tun. Dieser Vergleich mit den 98 bzw. 109 Litern ist also unsinnig.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 03.08.2014 um 20.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26479
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»Irgendwann muß die rechte Ecke doch mal dran sein« (Laplace).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.08.2014 um 04.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26501
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Die Kirchensteuer wird deutlich seltener als Grund für den Austritt aus der Kirche angeführt als noch vor zehn Jahren. Das war einer der wenigen aus kirchlicher Sicht erfreulichen Aspekte, als die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) im Frühjahr ihre neue Mitgliedschaftsuntersuchung vorstellte. (FAZ 8.8.14)
Warum sollte es für die Kirchen erfreulicher sein, daß die Mitglieder nicht wegen des Geldes austreten? Ist das Geld wichtiger als der Glaube? Vielleicht ein weiterer Rechenfehler - außer dem neuen Kirchensteuereinzugsverfahren, dessen fatale psychologische Wirkung doch absehbar war.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 08.08.2014 um 09.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26505
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Vielleicht hofft die Kirche ja, »religiös indifferente« Abtrünnige eher zurückgewinnen zu können als solche, die des schnöden Mammons wegen ausgetreten sind.
Man müßte die weiteren Beweggründe derjenigen kennen, die angegeben haben, der Kirchensteuer wegen ausgetreten zu sein. Denn nur die wenigsten dürften die Kirche allein deshalb verlassen haben, weil sie sich die Mitgliedschaft nicht mehr leisten können oder weil sie von grundsätzlichen verfassungsrechtlichen Bedenken umgetrieben werden. Viele werden – zusätzlich oder sogar in erster Linie (waren Mehrfachnennungen möglich?) – ganz allgemein mit der Kirche wenig am Hut haben oder sogar dezidierte Gegner sein. Diese Frage ist für die Kirche viel interessanter als der reine Anteil derer, die die Steuer als Austrittsgrund genannt haben. (Im übrigen lassen sich bei solchen Erhebungen die Befragten bei der Wahl ihrer Antworten auch von Überlegungen leiten, die mit der eigentlichen Frage nichts zu tun haben.) Die Verfasser der EKD-Studie (http://www.ekd.de/download/ekd_v_kmu2014.pdf) wissen offenbar selbst nicht so recht, wie sie das Ergebnis in diesem Punkt deuten sollen und ziehen folgendes Fazit (S. 80 u. 83):
11. Konfessionslose
Rückgewinnbare Kirchendistanzierte oder überzeugte Religionslose?
[…]
Die meisten Konfessionslosen in Deutschland sind »Religionslose« oder religiös Indifferente. Eine reine Kirchendistanz bei gleichzeitiger Religiosität ist nur für Kleinstgruppen der Konfessionslosen feststellbar. Beantwortet man die im Titel gestellte Frage, dann gibt es ungleich mehr »überzeugte Religionslose« als rein »Kirchendistanzierte«. Rückgewinnbar sind diese nur selten. Freilich kann der Befund hinsichtlich seiner zukünftigen Relevanz unterschiedlich gedeutet werden: Zum einen ist die beobachtbare Gleichgültigkeit Religion gegenüber möglicherweise schwerer für Kirchen zu bearbeiten als eine pointierte Gegnerschaft. Zum anderen kann sie aber auch als Chance gedeutet werden. So haben die meisten Konfessionslosen, speziell im Osten, eigentlich nichts gegen Religion und wenig gegen die Kirchen. Damit entfallen Berührungsängste. Klar, missioniert werden möchte man nicht, aber wenn religiöse Themen zur Sprache kommen, triebe das nur noch sehr Wenige in Rage und Ablehnung. Gleichzeitig sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass dies der erste Schritt zu neuen Mitgliedern ist. Denn Konfessionslosigkeit ist mittlerweile mindestens genauso normal wie Kirchenmitglied zu sein – wenn nicht »normaler«.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 17.08.2014 um 11.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26569
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Die FAS stellt heute auf den Seiten 48/49 ein lustiges Rätsel. Man soll u.a. zehn Detailfotos von bekannten Bauwerken der Welt zehn Texten zuordnen. In einem der Texte heißt es:
... Die Zahl seiner Etagen ist eine Primzahl. Wenn man von dieser ihre Quersumme subtrahiert, bleibt eine ohne Rest durch neun teilbare Zahl übrig.
Der letzte Satz ist schon eine tolle Hilfe. Er gilt nicht nur für jede Primzahl, sondern überhaupt für jede beliebige natürliche Zahl, was man aus der Teilbarkeitsregel der Zahl 9 leicht ableiten kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.08.2014 um 07.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26601
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Die Medien haben sich darauf geeinigt, von "Terrorgruppen" zu sprechen, ob im Irak oder in Mali und Nigeria usw. Man erfährt nicht, wie groß die Gruppen sind und wieviel Rückhalt sie in der Bevölkerung haben. So überrascht einen dann immer wieder, wie leicht sie anscheinend ganze Regionen erobern.
Die Stärke der irakischen Armee wurde seinerzeit ins Phantastische hochgelogen ("viertstärkste Armee der Welt"). Sie löste sich in Luft auf und scheint immer noch nicht wieder zu existieren. Irgend etwas stimmt mit unseren Medien nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.08.2014 um 07.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26602
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Die Überreste einer Explosion vor 3700 Jahren liefern Astronomen wertvolle Erkenntnisse über Entstehung und Zerfall von Sternen. (...) Zu sehen ist eine gewaltige, zehn Lichtjahre messende Schockwelle, die sich in 7000 Lichtjahren Entfernung von der Erde durch den Weltraum wälzt. (...) Um die Explosion selbst sehen zu können, hätte man vor 3700 Jahren in den dunklen Nachthimmel blicken müssen. (Spiegel online 25.8.14)
Da hätte man nicht viel gesehen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 25.08.2014 um 15.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26603
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Der terminologische Unterschied ist schnell erklärt: Aus einer Terrorgruppe wird eine Terrormiliz, sobald sie sich japanische Pickups und russische Sturmgewehre zulegt.
Übrigens schreibt die F.A.Z. Yeziden, was zwar sinnlos ist, aber wohl die eigene vermeintliche Unabhängigkeit unter Beweis stellen soll.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.08.2014 um 15.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26622
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Demnach war mehr als jede siebte der gut 35.000 entnommenen Lebensmittelproben zu beanstanden (4730). (HA 29.8.14)
Also vielleicht sogar jede achte?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.09.2014 um 06.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26654
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Schwere Pilzvergiftungen nehmen in Deutschland zu (welt.de 3.9.14)
Man könnte meinen, daß die Bevölkerung im Begriff ist, von Giftpilzen dahingerafft zu werden, aber:
Von den bundesweit 34 Fällen, die bei der DAK-Gesundheit erfasst wurden, entfielen neun auf Bayern, vier weniger als im Vorjahr. In Niedersachsen landeten 2013 sechs Pilzsammler im Krankenhaus, vier mehr als 2012. In Nordrhein-Westfalen mussten 2013 vier Pilzvergiftung stationär behandelt werden. 2012 gab es dort noch keine Fälle.
Die wenigen Fälle werden auch auf Prozent hochgerechnet, wodurch sie etwas ansehnlicher wirken.
Übrigens gibt es, wie ich in mehr als sechzigjähriger Sammelei feststellen mußte, immer weniger (eßbare) Pilze in den Wäldern. Mich wundert es manchmal, daß meine Lieben mir blind vertrauen, wenn ich ihnen selbstgesammelte Mischpilze vorsetze. Ich würde keinem Pilzgericht von Freunden trauen. Gerade die gräßlichen Knollenblätterpilze haben sich stark vermehrt, und wie leicht gerät einer in den Korb, außer wenn ich selbst ihn fülle!
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 04.09.2014 um 17.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26658
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Die Zahl der Pilsvergiftungen dürfte erheblich höher liegen und ein ernsthafteres Problem darstellen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.09.2014 um 10.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26697
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Ich habe schon erwogen, nicht mehr an Wahlen teilzunehmen, weil ich keine Partei wählen kann, die z. B. so etwas Absurdes und Ungerechtes wie Fernsehgebühren von Nichtfernsehteilnehmern (sogar Fernsehhassern) beschließt (oder die Trennung von Kirche und Staat hintertreibt, um ein weiteres Beispiel zu nennen). Ich würde das die Parteien gern bei der Wahlkampfkostenerstattung spüren lassen,. aber sie haben vorgesorgt. Sie teilen sich den Gesamtkuchen proportional auf.. Daran ändert die Wahlbeteiligung nichts, solange sie nicht auf ein utopisches Tief sinkt.
Da wir keine Wahlpflicht haben, würde hier im Dorf eine Menge Leute erfahren, daß ich nicht an der Wahl teilgenommen habe.
Es bleibt mir also nur, zur Wahl zu gehen und einen Wahlschein voller Beschimpfungen abzugeben...
(Übrigens ist mir bekannt, daß die AfD die Rundfunkfinanzierung ablehnt.)
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Kommentar von Pt, verfaßt am 10.09.2014 um 10.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26698
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Ich nehme schon seit langem nicht mehr an Wahlen teil! Letztlich bestätigt man mit seiner Teilnahme nur das System.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 10.09.2014 um 14.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26699
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Als Kind wohnte ich in einem Bauerndorf, in dem jeder wußte, von wem die einzige Stimme für die Kommunisten kam. Das nennt man wohl soziale Kontrolle.
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 10.09.2014 um 14.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26700
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Genau so von mir praktiziert, lieber Herr Ickler.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.09.2014 um 14.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26701
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Hat man sich schweren Herzens für eine Partei entschieden, fühlt man sich nachher genötigt, alles oder ziemlich viel gut zu finden, was diese Partei tut. Zuerst geniert man sich nur, und es muß schon einiges zusammengekommen, bis man wieder auf Distanz geht. Die Freiheit des Urteils ist jedenfalls nicht mehr gegeben, wenn man sich die "Narrenkappe der Parteilichkeit" (Goethe) übergezogen hat.
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 10.09.2014 um 19.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26703
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Soweit kommt's noch, daß ich mir die Ansichten einer Partei zu eigen mache, nur weil ich sie gewählt habe. Ich kreuze ohnehin nicht die Bande an, die mir am besten gefällt, sondern die, die mir am wenigsten mißfällt.
Ich habe bislang an jeder Wahl teilgenommen und werde das weiterhin tun. Sicher bestätige ich damit das System; ich halte es auch bei allen Unzulänglichkeiten, Fehlern und wer weiß was noch für das beste, das wir je hatten und realistischerweise haben können.
Den Wahlschein mit Beschimpfungen vollzuschmieren, soll wohl ein Scherz sein; reichlich kindisch. Und dadurch, daß die Wahlhelfer den Bogen ungerührt auf den Haufen "ungültig" legen, auch völlig wirkungslos.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.09.2014 um 21.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26704
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Ja, das war ein Scherz, das haben Sie messerscharf erkannt. Aber daß man Dinge, für die man sich entschieden hat, anschließend signifikant besser beurteilt, ist eine bewiesene Tatsache. Die Werbepsychologie weiß es längst.
Im übrigen legen Sie sich ja offensichtlich auch eine Strategie zurecht, aber ob es die richtige ist, kann niemand sagen.
Auch ich habe bisher an jeder Wahl teilgenommen, rund fünfzig Jahre lang also, aber es fällt mir immer schwerer zu sagen, welche Partei mir am wenigsten mißfällt. Etliche Jahre habe ich selbst für eine Partei gearbeitet, war Kreisvorsitzender und Landtagskandidat... Wegen der Rechtschreibreform habe ich mit zahlreichen Abgeordneten gesprochen, von allen Parteien, bin deswegen nach Bonn, Kiel, Hannover und anderswohin gereist, und das hat mir noch mehr Einblicke gegeben als die eigene Parteiarbeit.
Durch Teilnahme an Wahlen legitimiert man nicht so sehr das System als diejenigen, die es zur Zeit ausfüllen. Nichtwählen delegitimiert also auch nicht das System, sondern die Vertreter. Daher meine Ansicht, daß Nichtwählen durchaus eine Option ist.
Übrigens erfahren die Hunderttausende von Wahlhelfern, zu denen ich auch lange Zeit gehörte, zwangsläufig einiges über die Wähler, ihre Nachbarn.
Gerade heute, als ich wie jeden Tag an der Wohnung des bayerischen Innenministers vorbeiradelte, fiel mir wieder das fast einstündige Gespräch ein, das ich mit ihm (Ritter vom Heiligen Grab) über die Rechtschreibreform führte, nachdem er meine Bücher zum Thema erhalten hatte. Wie konnte ich überhaupt glauben, daß sachliche Argumente bei solchen Leuten etwas bewirken! Je sachlicher, desto wirkungsloser, das versteht sich doch von selbst. Sachliche Argumente werden an einen untergeordneten Sach-Bearbeiter weitergeleitet, der sie dann entsorgt. Nur drohende Skandale bewirken etwas.
Söder wiederum steht im Verdacht, die mittelfränkische Junge Union in Sachen Rechtschreibreform auf Vordermann gebracht zu haben.
So könnte ich fortfahren. Die Opposition kann ich aber auch nicht wählen, weil es sie in Bayern praktisch nicht gibt. Lesen Sie mal das Protokoll der Landtagssitzung vom 27.10.1995 nach, als über die Rechtschreibreform debattiert wurde (nach der Regierungserklärung Zehetmairs). Nun, welche Partei ist das kleinere Übel?
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 10.09.2014 um 22.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26705
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Eigentlich machen es die Regierenden den unzufriedenen Wählern leicht, indem sie lautstark und wiederholt diejenigen Parteien benennen, die sie am wenigsten leiden können und mit denen sie niemals zusammenarbeiten würden. Je mehr die Denkzettel-Wähler nach der Wahl beschimpft werden, umso mehr haben sie ihr Ziel erreicht.
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 12.09.2014 um 07.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26714
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Zu #26703
So gehen eben die Ansichten auseinander. „Kindisch“ kann da überzogen sein.
Ich habe vor einigen Jahrzehnten eine große Wahl in einer großen Kommune komplett durchorganisiert bis zum Endergebnis.
Ganz so achtlos hat man die Ungültigen nicht auf den Haufen geworfen. Beim Auszählen stehen ja immerhin die aufgeregten Vertreter der gewählt werden Wollenden beieinander, beäugen sich, nichts soll ihnen verborgen bleiben. Jeder Zählende sieht jeden Stimmzettel. Interessant wird’s, wenn der Hieb eines Schmierfinken auf den Konkurrenten erfolgt: Häme. Das bleibt auch nicht im Klassenzimmer, dem Wahllokal.
Natürlich gibt es seriösere Methoden. Man schreibt Abgeordnete an. Von mir nicht selten praktiziert.
Gefällt diesem Ihr Brief, bekommen Sie eine Antwort, mißfällt er ihm, eben nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2014 um 10.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26716
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Beschimpfungen habe ich auf Wahlzetteln selten gefunden, Gesamtdurchstreichungen schon häufiger, leere Stimmzettel am häufigsten.
Übrigens weiß ich nicht, wie es jetzt in unserer Gemeinde gehandhabt wird, aber vor einigen Jahren mußten wir halbelektronisch auszählen. Das dauerte mit Einweisung und Fehlerbehebung doppelt so lange wie sonst, wir haben auch den Montag noch dazunehmen müssen. Und das bei einer Gemeinde von 2000 Einwohnern!
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 12.09.2014 um 11.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26719
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Ich hatte damals diese Wahl mithilfe einer ADREMA (Adressenmaschine) organisiert, einer gewissen mechanischen Vorstufe des Computers.
Das lief so gut, daß das vorläufige Wahlergebnis schon um 19:00 im Radio war.
"Beschimpfungen" waren sicherlich vor so langer Zeit eher selten, erweckten gleichwohl Aufmerksamkeit. Die Wähler waren ja noch brav und wählten das, was man ihnen sagte.
Heute ist es anders. Wähler sind häufig Wechselwähler geworden.
Die Parteienverdrossenheit spielt eine Rolle.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 12.09.2014 um 11.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26720
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Mir hat mal jemand erklärt, daß ungültige Stimmzettel sehr wohl einen großen Effekt haben: Jede Partei bekommt für jeden Wähler eine Wahlkampfkostenrückerstattung (bin nicht sicher, ob das wirklich so heißt, habe mich da nie näher damit beschäftigt). Wenn jemand also ungültig wählt, bekommt keine der Parteien was.
Auch wenn Beschimpfungen auf Wahlscheinen ''kindisch'' sind, so haben sie doch den großen Vorteil, daß der Wähler hier die Politiker mal beleidigen kann, ohne dafür gerichtlich belangt werden zu können, denn würde er gerichtlich belangt, wäre das der Beweis dafür, daß die Wahl nicht geheim war. Dann müßte das Ganze u. U. wiederholt werden. Wenn ich nicht aus anderen Gründen was gegen Wahlen hätte, so wäre das zumindest mal ein großer Spaß, insbesondere wenn die Beschimpfungen dann nach der Wahl anonym die Runde machen. Natürlich sollte man aufpassen, daß nicht von der Art der Beschimpfung auf den Wähler geschlossen werden kann.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 12.09.2014 um 11.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26721
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Bei der Abgabe eines leeren Stimmzettels hätte ich Angst, daß der erste Auszähler dann heimlich doch noch ein Kreuzchen draufmacht, und das wäre dann mit Sicherheit an der falschen Stelle.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2014 um 11.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26722
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Was die Wahlkampfkostenerstattung betrifft, so habe ich schon angedeutet, daß die Parteienfinanzierung insgesamt es sehr schwer macht, hier etwas abzuziehen; die Parteien bekommen also ihr Geld.
Die Möglichkeit der Wahlfälschung durch Wahlhelfer ist sehr gering, das Risiko für den Fälscher sehr hoch. Man sitzt an großen Tischen, jeder ist für jeden sichtbar, und es gibt auch "Publikum" (es könnte mehr sein!), das den Helfern auf die Finger sieht. Man könnte auch anordnen, daß keinerlei Schreibgerät herumliegt (außer beim Schriftführer, der aber die Wahlzettel nicht in die Hand bekommt).
Ich kann nur empfehlen, sich wenigstens als Zuschauer mal zu beteiligen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.09.2014 um 08.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26735
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Ein ungenaues Wissen kann auch richtig sein. In einer Untersuchung stellte er die Frage: „Welche Stadt hat mehr Einwohner: San Diego oder San Antonio?“ einmal deutschen, einmal US-amerikanischen Studenten. Das überraschende Ergebnis: die deutschen Studenten konnten die Frage öfter richtig beantworten (San Diego), weil sie von der anderen Stadt im Gegensatz zu ihren Kollegen noch nie gehört hatten. Er geht davon aus, dass teilweise uninformierte Entscheidungen auf unbewussten Faustregeln basieren, im vorliegenden Fall: Die bekannte Stadt ist wahrscheinlich auch die größere. – und dies führt häufig zum Erfolg. (Wikipedia über Gerd Gigerenzer)
San Diego hat inzwischen weniger Einwohner als San Antonio, und beide hatten schon seit Jahren ungefähr gleich viele. Das Beispiel ist also nicht gut gewählt. Hat man den Versuch auch mit San Francisco und Jacksonville oder Phoenix gemacht? Als Knabe war ich überrascht, daß das berühmte San Francisco gar nicht so groß ist. Auch Frankfurt "enttäuscht" und wird sicher von Ausländern, die es nur dem Namen nach kennen, als größer eingeschätzt.
In China gibt es rund 100 Städte mit mehr als 5 Mill. Einwohnern. Von den meisten hat man nie etwas gehört; diese werden wahrscheinlich unterschätzt. Was ist größer, Tsingtau (Qingdao) oder Chengdu?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.09.2014 um 16.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26739
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Dazu passend:
Das Militär hat gezielt die Dämme des Flusses Chenab durchbrochen, um die historische Stadt Multan vor den Fluten zu retten. Die Stadt hat rund zehn Millionen Einwohner. (Spiegel online 13.9.14)
Multan hat 1,6 Mill. Einwohner. Vielleicht wirkt sich hier die traditionelle indische Zahlenvöllerei aus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.09.2014 um 08.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26749
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Die Sache mit der Werbepsychologie hatte ich hier schon mal erwähnt: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=783#25994
Mein Beispiel war die Küchenmaschine "Thermomix". Gerade sehe ich, daß sie es in die Nachrichtenseiten geschafft hat, weil ein verbessertes Modell angeboten wird. Viele Kunden ärgern sich darüber, daß sie erst vor kurzem das bisherige Modell gekauft haben usw.
Der missionarische Ton zahlreicher Leserbriefe fällt immer noch auf. Ob das mit der Direktvertrieb-Methode zusammenhängt? Man ist nicht einfach in ein Geschäft gegangen, um unter zwanzig Küchenmaschinen eine auszusuchen wie bei "Saturn" oder so, sondern hat den Vertreter im Wohnzimmer gehabt und dann "aus Überzeugung" gekauft.
Es erinnert ein wenig an die "tiefe" Frömmigkeit in Ländern mit strikter Trennung von Staat und Kirche.
(Viele Leserinnen betonen, daß sie die Zeit, die sonst für das lästige Kochen draufgeht, dank Thermomix nun sinnvoller verwenden können. Ich bin da skeptisch, wie immer, wenn von Zeitersparnis und sinnvollerer Tätigkeit die Rede ist. Außerdem glaube ich den Berechnungen nicht, was den wirklichen Umfang der Küchenarbeit betrifft. Hausfrauen können bekanntlich nicht rechnen.)
Sämtliche modernen Gerätschaften zusammen müßten uns soviel Zeit sparen, daß wir fast nur noch dasitzen und zuschauen oder Bücher schreiben. Warum ist das nicht so?
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 14.09.2014 um 10.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26750
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"Sämtliche modernen Gerätschaften zusammen müßten uns soviel Zeit sparen, daß wir fast nur noch dasitzen und zuschauen oder Bücher schreiben. Warum ist das nicht so?": Als in den 70er Jahren Futurologie (Futures Studies) auch bei uns am College in war, wurden wir von begeisterten Gastrednern belehrt, daß wegen der Entwicklung der Technologie Ende des Jahrhunderts die zum Lebensunterhalt nötige Arbeitszeit auf nur zwei Stunden am Tag sinken werde und wir uns also ernsthaft Gedanken machen müßten, wie die viele neue freie Zeit vernünftig zu verbringen wäre. Diese Gedanken haben wir uns offenbar nicht so richtig gemacht, denn auch nach vier Jahrzehnten können wir Icklers Frage nicht so recht beantworten. Aber ich kenne wenigstens ein paar, die fast nur noch dasitzen und zuschauen oder Bücher schreiben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.09.2014 um 10.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26751
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Je leichter die Recherche durch das Internet geworden ist, desto mehr Zeit bleibt uns - für die Recherche durch das Internet. Ich kenne Menschen, die nur noch recherchieren und sich vom Zweck der Recherche jeden Tag weiter entfernen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.09.2014 um 10.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26752
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Ich habe noch nicht selbst an Tupperware- und Thermomix-Encounters teilgenommen, sondern kenne sie nur aus Berichten anderer. Sie scheinen sprach- und kommunikationswissenschaftlich noch wenig untersucht zu sein. Die Ähnlichkeit mit religiösen Sekten ist kaum zu bestreiten. Der missionarische Impuls wird weitergetragen, er gehört einfach dazu, daher die Beredsamkeit der Käufer: Kaufen heißt Proselyten machen. Erst wenn viele Tausende diese Geräte besitzen, fühlt man sich auf der richtigen Seite.
Anders die Einzelbettelei. Es ist schwer, an der Haustür jemanden abzuweisen, der für einen guten Zweck sammelt. Man kann schlecht sagen: Für Kinder in Not spende ich nichts.
Das Mütterchen aus demselben Dorf, das für die Caritas sammelt, legt die Spendenliste vor, auf der ohne Rücksicht auf den Datenschutz gleich zu erkennen ist, wieviel die Nachbarn gespendet haben: 20 Euro, 10 Euro oder – sieh da! - nur 2 Euro. Ich habe mich erst vor wenigen Jahren dazu durchgerungen, auch die Caritas-Sammlerin abzuweisen, und habe immer noch ein schlechtes Gefühl dabei. Je größer eine Organisation, je mehr gutwillige Helfer sie also an der Basis beschäftigt oder zu Fördermitgliedern macht, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, daß nach Bezahlung der Drücker und der eigenen Angestellten bis hinauf zum dicken Präsidenten noch etwas bei den Bedürftigen ankommt. (Weshalb ich aus sämtlichen wohltätigen Organisationen ausgetreten bin.) Sagt man möglichst unpersönlich, daß man grundsätzlich an der Haustür kein Geld spendet, weiß der Sammler Rat: er nehme ohnehin kein Bargeld, man brauche bloß zu unterschreiben, mit Widerrufsrecht selbstverständlich. Das Rote Kreuz gibt außerdem zu bedenken: „Haben Sie bedacht, daß Sie selbst einmal in die Situation kommen könnten (usw.)?“ Also wie der ADAC. Wenn ich den Lästling losgeworden bin, muß ich manchmal mitanhören, wie nebenan eine Nachbarin bearbeitet wird, und bin versucht, der einsamen Frau beizuspringen, die sich als viel weniger widerstandsfähig erweist.
Gegenüber der Werbung per E-Mail usw. hat die Bettelei an der Haustür auch etwas Archaisches und gewissermaßen Ehrliches, bis hinunter zum Pappschild der rumänischen Bandenmitglieder, die Habitus und Stimme professionell auf den (hierzulande allerdings wenig ansprechenden) Jammerton gestimmt haben. Da wird es dann richtig interkulturell.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.09.2014 um 05.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26754
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dpa rechnet vor:
Zwei Wahlen - und noch nicht mal fünf Prozent zusammen. Die wenigen Liberalen, die am Sonntag im Thomas-Dehler-Haus für die Fernsehkameras ihr enttäuschtes Gesicht hinhalten, sind Prügel gewohnt.
Aber laut Hochrechnungen 2,4 Prozent in Thüringen, 1,4 Prozent in Brandenburg? Das tut richtig weh.
Hätte die FDP in 16 Bundesländern jeweils 3 % errungen, wäre sie nach dpa-Rechenkunst mit 48 % stärkste Partei in Deutschland.
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 15.09.2014 um 05.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26755
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Zu diesen Rechenkünsten fällt mir schon wieder etwas ein, das reif fürs Kabarett wäre.
Als wir noch alle VW Käfer fuhren und es noch nicht die heutigen modernen Prüfstellen des ADAC gab, stand ab und zu am Mainzer Rheinufer eine mobile Prüfstelle. Dort konnte man sein Auto prüfen lassen. Mein Kollege fuhr also hin, der Mensch dort hielt in jedes der beiden Auspuffrohre eine Sonde, die einen Wert anzeigte. Den las der Kollege auch ab.
Dann bekam er einen Wisch in die Hand. Zu seinem Erstaunen war der Wert verdoppelt. Auf Frage erhielt er zur Antwort: sie haben ja auch zwei Auspuffrohre.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.09.2014 um 16.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26762
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Ich möchte keinesfalls so verstanden werden, als lehnte ich die Teilnahme an Wahlen ab. Ich selbst werde auch wählen, wenn ich es für richtig halte (wie bisher ausnahmslos). Aber es freut mich, daß Matthias Heine, mit dem ich sonst meistens überhaupt nicht übereinstimme, in der WamS und zwei Leser in der FAZ gut und klar dargelegt haben, warum unter gewissen Umständen Nichtwählen keineswegs verwerflich und auch kein Zeichen von Gleichgültigkeit ist.
Ja, wir haben das in der Schule anders gelernt, aber nun sind wir ja erwachsen und können uns die Sache anders zurechtlegen. Und damit will ich das Thema, was mich betrifft, abschließen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2014 um 10.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26771
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Mein ganzes Leben lang wollte ich wie Gary Cooper sein, und dann so etwas: Ein Quiz (http://www.destinationhollywood.com/movies/highnoon/triviatest_content.shtml) verlangt nicht nur von mir, Fred Zinnermann (!) als Regisseur zu identifizieren, sondern will, daß die Frage 6:
Who actually ends up killing the leader of the Miller Gang?
a) Will Kane
b) Kane's Wife
c) Kane's Deputy
mit b beantwortet wird!
Grace Kelly sah nicht nur gut aus, sondern hat am Ende auch alles richtig gemacht. Allerdings habe ich mir den Film jetzt ein paarmal wegen Tiomkins genialer Musik angesehen. Der Unterschied zu zeitgenössischen Filmen ist deutlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.09.2014 um 06.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26838
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"Ein Auslandsaufenthalt während des Studiums lässt demnach deutlich die Wahrscheinlichkeit steigen, mit jemandem aus einem anderen Land zusammenzukommen." (tagesspiegel.de 23.9.14 über das Erasmus-Programm)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.10.2014 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26918
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Wie im vorigen Jahr (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24169) führen die Medien ihre regierungsamtlichen Rechenkünste vor:
Mauerfall und friedliche Revolution - 25 Jahre ist das jetzt her. (Spiegel online 3.10.14)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.10.2014 um 06.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26927
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Durch die Medien geht ein Bericht über sehr aufwendige Genanalysen, mit denen die "wundersame Wanderung der Monarchfalter" erforscht worden sei. Man hat herausgefunden, daß die seßhaften Varietäten andere Flugmuskeln ausgebildet haben als die wandernden. Über die Wanderung selbst, die Orientierung also und damit die traditonell am meisten interessierende Frage, ist nichts dabei herausgekommen. Das Ganze ist wieder mal ein Nichtereignis.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.10.2014 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26957
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„Thought-experiments are no more experiments than monopoly-money is money.“ (Peter Hacker)
Es gibt noch mehr Autoren, die sich gegen "Gedankenexperimente" ausgesprochen haben. Nun werden unter diesem Stichwort zahlreiche Gedankenexperimente aus der Wissenschaftsgeschichte angeführt, u. a. das Einsteinsche, das zur Speziellen Relativitätstheorie führte.
"Die SRT ist durch einige klassische Experimente wie das Michelson-Morley-Experiment oder das Kennedy-Thorndike-Experiment sowie durch eine Vielzahl moderner Tests bestätigt."
Ich weiß nicht mehr genau, wie es sich damit verhielt, aber das Michelson-Morley-Experiment war doch erheblich früher als Einsteins Überlegungen und ist in diese bereits eingegangen, oder? Hätte Einstein sein Gedankenexperiment überhaupt erfolgreich anstellen können, wenn ihm nicht die empirische Tatsache der konstanten Lichtgeschwindigkeit bekannt gewesen wäre?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.10.2014 um 18.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26962
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Ich finde den Satz von P. Hacker recht treffend.
Aber das Wort wird allgemein verstanden und oft benutzt, wie die "erneuerbaren Energien". Man muß es akzeptieren, wer es nicht mag, braucht es ja nicht selbst zu verwenden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.10.2014 um 07.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26968
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Einverstanden. Mir ging es diesmal auch nicht um Kritik des Sprachgebrauchs (ich habe das Wort ja auch schon verwendet, sogar auf diesen Seiten), sondern um die Sache selbst, philosophisch. Besonders bedenklich kommen mir Überlegungen vor wie diese: Stellen wir uns Menschen vor, die nur Verstand, aber kein Gefühl hätten... Oder eben, wie anderswo apostrophiert: eine "reine" Liebe ohne Beimischung von Begierde... Kann man auch nur in Gedanken die Liebe aus dem Funktionskreis der Fortpflanzung (Geschlechtsverkehr plus Brutpflege) herauslösen? Schopenhauer würde lachen oder wenigstens grinsen.
Kann man hypothetisch Umstände ersinnen, die es unmöglich machen würden, überhaupt etwas zu ersinnen?
Ein Beispiel: Angenommen, es gäbe keine Reibung. Aber dann wäre die gesamte Physik eine andere, und wenn man es zu Ende denkt, wäre es in einer solchen Anderswelt nicht einmal möglich anzunehmen, es gebe keine Reibung.
(Ich spiele natürlich auf die Einleitung zur Kritik der reinen Vernunft an.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.10.2014 um 06.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27114
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Der Fotograf Alfred Wertheimer ist gestorben; berühmt durch die frühen Elvis-Bilder. Die Süddeutsche Zeitung schreibt:
Presleys Witwe Priscilla soll vor kurzem noch gesagt haben, dass kein Fotograf ihrem verstorbenen Mann jemals so nahe kam wie Wertheimer.
In den englischen Medien heißt es korrekt ex-wife, denn das Paar war schon lange geschieden, als Presley starb. Im Deutschen scheint es kein passendes Wort für solche Verhältnisse zu geben.
Priscilla lebt allerdings gewissermaßen davon, Presleys "Witwe" zu sein, wobei sie ihren Status als Vormund der gemeinsamen Tochter geschickt zu nutzen wußte und weiß.
(Wertheimer war übrigens im August noch topfit, meine Frau hat sich mit ihm unterhalten. Er erzählte auch noch einmal die Anekdote, wie die Unbekannte auf seinem "Kiss"-Foto 2011 endlich identifiziert wurde: Viele Frauen hatten sich gemeldet, bestanden aber die Prüfungsfrage nach ihrer Körpergröße nicht. Nur Wertheimer selbst wußte, daß die kleine Person eine Treppenstufe höher stand als Elvis... Frau Gray bestätigt die Geschichte; ihr Mann hatte sie gedrängt, sich zu outen.)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.10.2014 um 11.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27115
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Darüber, daß Presley verstorben ist, sagt ex-wife natürlich nichts aus. Der Ausdruck ist salopper als geschiedene Frau, aber im Prinzip auch nichts anderes.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.10.2014 um 21.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27205
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Banken müssen Gebühren noch nach zehn Jahren zurückzahlen
... Der Bundesgerichtshof urteilte am Dienstag in Karlsruhe, dass diese Ansprüche erst nach zehn Jahren – und nicht, wie die Geldinstitute meinten, schon nach drei Jahren – verjährt seien.
(FAZ, 29.10.2014, S. 16)
Was ist denn nun nach zehn Jahren – verjährt oder zurückzahlen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.11.2014 um 12.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27228
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„Notwendig sei demnach die Reduzierung des Ausstoßes der Treibhausgase um 40 bis 70 Prozent zwischen 2010 und 2050 und auf mindestens Null bis 2100.“ (SZ 3.11.14)
Mindestens Null? Fangen wir 2100 damit an, die Treibhausgase wieder einzusaugen?
Ein Foto zeigt die üblichen Kühltürme, die kondensierenden Wasserdampf ausstoßen, gegen das Licht ein furchterregender Anblick, aber völlig harmlos, denn das Wasser würde sowieso verdunsten.
Der Leser wird mit den immergleichen Zahlen erschlagen: 800 Experten haben 30.000 wissenschaftliche Untersuchungen ausgewertet. Ein Funktionär sagt, der Klimawandel passiere schneller als erwartet – was ja wieder einmal heißt, daß die Berechnungen falsch waren, nur eben in der korrekten Richtung: Es ist alles schlimmer als gedacht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2014 um 05.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27386
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Wenn man Eschers unmögliche Gebäude anschaut, erlebt man einen leichten Schwindel. Das gibt es auch bei Texten (unter "Delirium" habe ich einige Fundstücke zitiert).
Wie ist der Indikativ in folgendem Buchtitel zu beurteilen?
Leben – als ob es Gott gibt (Heinz Zahrnt)
Bei der Gelegenheit fällt mir ein, wie beliebt Zahrnts Bücher einmal waren und wie vergessen sie heute sind (das genannte gibt es für 1 Cent bei Amazon).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2014 um 05.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27391
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Umgekehrt kann auch der Konjunktiv wie ein Vexierbild wirken. Ich habe schon anderswo ("Musil") den komischen Vers von Wilhelm Busch über den Maikäfer erwähnt, der so kraß um des Reimes willen geschrieben ist. Aber was machen wir denn mit Goethe?
Nun weiß man erst, was Rosenknospe sei,
Jetzt, da die Rosenzeit vorbei;
Ein Spätling noch am Stocke glänzt
Und ganz allein die Blumenwelt ergänzt.
Es schwingt wohl mit, daß nun der Zweifel oder die Unwissenheit behoben ist.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 20.11.2014 um 11.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27393
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wissen, was es sey (sic) ist ganz normales Schriftdeutsch des 18. Jahrhunderts, also nicht notwendigerweise um des Reimes willen so formuliert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2014 um 07.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27423
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Unter den 13 Argumenten, die ein amerikanischer Psychiater gegen das voreheliche Zusammenleben vorträgt, ist auch dieses:
"Je länger Paare vor der Eheschließung unverheiratet zusammengelebt hatten, desto wahrscheinlicher ist es, dass es in der folgenden Ehe zu überhitzten Streitigkeiten, zu Schlägen und zum Werfen von Gegenständen kommt. Je länger die Paare unverheiratet zusammengelebt hatten, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit an."
Der zweite Satz wiederholt nur, was der erste schon aussagt. Vielleicht ist gemeint: "desto mehr Gegenstände werden geworfen"?
Man muß auch bedenken, daß das Werfen von Gegenständen kulturabhängig ist. Manche Leute sind so arm, daß sie gar nichts zum Werfen haben, andere haben das Werfen erst aus Fernsehserien gelernt und glauben nun, sie müßten werfen. Insgesamt eine eher windige Untersuchung.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 24.11.2014 um 12.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27424
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Was früher die Moralprediger waren sind heute die Psychologen und Psychiater, letztere haben es nur leichter, viel Geld zu machen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2014 um 13.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27425
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Natürlich gibt es zu jedem der 13 Argumente eine Quellenangabe. Bei der Unzahl von (angehenden) Soziologen und Psychologen müssen täglich Hunderte von "Untersuchungen" angefertigt werden. Gestern machte mich ein Freund auf die etwas zurückliegende Forschung aufmerksam, wonach die Hälfte der Männer, aber nur ein Viertel der Frauen auf dem Klo lesen. (Rossini soll auf dem Örtchen die Ouvertüren zu seinen erfolgreichsten Opern komponiert haben, während die ungeduldigen Musiker vor der Tür standen, weil sie bis zum Abend ja noch übern mußten.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2014 um 15.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27427
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Zu #27393:
Üblicher war der Indikativ, aber Hermann Paul sagt mit Recht:
„Sogar nach wissen erscheint der Konj. nicht selten: (...) daß ich schon nicht mehr weiß, daß jenes Büchelchen gedruckt sey Goe, Br. 28, 320, 6“ (Paul: Dt. Gr. IV:296)
Man müßte die Verwendungstypen genauer untersuchen. Im Zitat ist das Wissen negiert, was schon mal die Verhältnisse ändert. Konnte Goethe auf den Zwischenkieferknochen zeigen und fragen: Wissen Sie, was das sei? oder sagen Ich weiß, was das sei?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 24.11.2014 um 16.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27428
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»O! Paulus wußte, was das sey: Jesus Christus ist zur Rechten Gottes und vertritt uns!« (W[ilhelm] F[riedrich] Besser: Bibelstunden, Bd. 7, Halle 1861, S. 712)
Negation ist also nicht notwendig im Spiel. Vielleicht schon eher das gehobene Register.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2014 um 17.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27429
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Die Bemerkung zur Negation war auch nur auf das eine Beispiel gemünzt. Paul bringt ja auch noch mehr Beispiele, ohne Negation.
Auch heute noch können eigentlich faktive Verben in nichtfaktivem Sinn gebraucht werden.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 25.11.2014 um 14.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27434
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So lernt ich traurig den verzicht:
Kein ding sei wo das wort gebricht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.11.2014 um 15.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27435
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Das würde ich so umschreiben: "Ich mußte mich belehren lassen, daß kein Ding sei, wo das Wort fehlt." (Oder so ähnlich.) Jedenfalls keine faktive Aussage, daher bereitet der Konjunktiv keine Probleme.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 27.11.2014 um 18.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27452
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"Umschreiben" kann man allerdings auf vielfältige Weise. Das erinnert mich etwas an die Gedichtinterpretationen unseligen Andenkens. In dem ganzen Gedicht ist von "Belehrung" keine Rede. Mir kommt der Schlußsatz des Gedichts jedenfalls ziemlich apodiktisch vor.
Was wären denn eindeutige Kriterien für "faktive" Aussagen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.11.2014 um 02.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27453
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Nun, ich hatte nicht die Absicht, das Gedicht zu interpretieren oder auch nur eine Zeile adäquat zu umschreiben, sondern mein Versuch diente nur der grammatischen Erläuterung. Und "sich belehren lassen müssen" scheint mir – für diesen Zweck – nicht so weit von "lernen" entfernt. Faktivität ist eine grammatische Eigenschaft von Verben (und Verbalabstrakta) und hat nichts mit Apodiktizität von Aussagen zu tun. Ich mußte, um meinen Punkt klarzumachen, die beiden Zeilen in eine deutlichere hypotaktische Beziehung bringen als im Original.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.12.2014 um 13.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27487
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Der VCD hat herausfinden lassen, daß Fernbusse billiger, aber langsamer als die Bahn sind.
Außerdem kam heraus, daß die Hälfte aller Fernbusse mehr als sechs Minuten Verspätung hatte.
Insgesamt hat die Bahn mit leichtem Vorsprung die beste Bilanz, ökologische Gesichtspunkte eingerechnet. Da die Untersuchung vom VCD veranlaßt wurde, ist das Ergebnis tautologisch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.12.2014 um 07.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27501
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Die Deutsche Bahn übertrifft sich wieder mal mit Kundenwerbung durch das Hin und Her wegen der BahnCard. Noch wüster treibt es die FAZ, die einen Kommentator "Weg mit der BahnCard" fordern läßt. Die Bahn verschleudere, wie er sagt, ihre Tickets zum halben Preis. Der FAZ.Mann fährt offenbar nie mit der Bahn, sonst wüßte er, daß die BahnCard 50, an die er hier denkt, 255 Euro kostet. Nimmt man die viel zahlreicheren Besitzer einer BahnCard 25 hinzu, gewähren die Kunden der Bahn einen zinslosen Kredit von mehr als einer halben Milliarde! Das muß erst mal wieder "reingefahren" werden, folglich ist die BahnCard ein treffliches Mittel der Kundenbindung. Man kann sie auch als Mengenrabatt - auf sehr hoch angesetzte Normalpreise - ansehen, wie auch anderswo üblich. In der Schweiz fährt man mit Halbtaxe usw. Nach der Logik des FAZ-Autofahrers müßte die Bahn ihre Preise verdoppeln, um mehr Kunden zu gewinnen...
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Kommentar von R. M., verfaßt am 06.12.2014 um 10.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27503
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Thiemo Heeg hat recht. Es ist kein Zufall, daß es keine RyanCard gibt. Kein normal wirtschaftendes Unternehmen wäre auf eine solche Tarifstruktur gekommen – so etwas gibt es nur beim Staatsbetrieb.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.12.2014 um 11.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27568
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Alle Zeitungen drucken nun das "Unicef-Foto des Jahres 2014" ab. Meiner Ansicht nach eine Fälschung. Aus welcher himmlischen Lichtquelle ist denn der blonde Engel so gut von vorn ausgeleuchtet, wo doch sein Schatten ebenfalls nach vorn fällt? Wie paßt dieser Schatten denn zu den Beinchen, besonders dem hinteren? Die Schärfentiefe gibt auch zu denken, aber das mögen Fachleute beurteilen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.12.2014 um 15.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27585
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Die FAS schreibt heute auf Seite 1:
Stichproben der F.A.S. in mehreren Kommunen ergaben, dass mindestens sechs von zehntausend Bürgern ehrenamtlich für Flüchtlinge tätig sind. Hochgerechnet auf die 82 Millionen Einwohner Deutschlands, wären das knapp 50000 Menschen - dreimal so viele, wie zuletzt in Dresden auf die Straße gingen.
Einen so dummen Vergleich hatte ich der FAS bisher nicht zugetraut, die Einwohner Dresdens gegen die Einwohner der ganzen Bundesrepublik zu stellen.
Rechnen wir die 15000 Demonstranten der 530000 Einwohner Dresdens auf die 82 Millionen Einwohner Deutschlands hoch, dann ergibt das 2,3 Millionen aktive Gegner der gegenwärtigen Einwanderungspolitik. Und selbst wenn man in Betracht zieht, daß viele Demonstranten zugereist sind, selbst wenn nur die Hälfte der Demonstranten direkt aus Dresden kamen, dann wären das bundesweit immer noch über eine Million aktive Gegner bei knapp 50000 ehrenamtlichen Helfern.
Meint die FAS vielleicht, ihre Stichprobe sei repräsentativ, Dresden für Deutschland jedoch nicht? Wie auch immer, es dürfte sehr schwer sein, die Millionen Menschen der Bundesrepublik, die die aktuelle Einwanderungspolitik für falsch halten, auf unter 50000 herunterzurechnen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.12.2014 um 07.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27603
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Der heutige Google-Doodle enthält einen physikalischen Fehler: Die Zugleine des Schlittens müßte straff werden, wenn der Langläufer Schwung macht.
Manche werden das nicht bemerken, und das gehört zum großen Thema unserer Blindheit in naturwissenschaftlichen Dingen. Jeden wirklichen oder vermeintlichen Sprachschnitzer prangern selbst die Unbedarften an, aber Insekten mit vier Beinen oder Engel mit mächtigen Flügeln irgendwo an den Schulterblättern nehmen sie nicht als monströs wahr. Rien n'est beau que le vrai - davon sind wir noch weit entfernt. Eine Bildungsaufgabe für unsere Schulen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 24.12.2014 um 16.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27604
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Die Leine wird dadurch gespannt, daß der Schlitten der Fahrt einen größeren Widerstand entgegensetzt als der Skifahrer. Der Schlitten zieht von hinten. So ist, wenn der Fahrer Schwung holt, die Leine schon straff, sie kann nicht noch mehr gespannt werden, sondern beschleunigt im gleichen Moment auch den Schlitten. Da der Fahrer sofort durch seinen Schneewiderstand wieder gebremst wird, macht der Schlitten unmittelbar nach dem Stockschwung einen kleinen Ruck nach vorn, bevor auch er wieder gebremst wird und die Leine erneut spannt. Meiner Ansicht nach ist der minimale zeitliche Abstand zwischen Stockschwung und Leinenlockerung gut zu sehen. Das ist nicht schlecht gemacht und entspricht genau dem, wie es in der Realität aussehen würde.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.12.2014 um 18.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27605
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Beim Abschleppen eines Autos mittels Abschleppseil dürften ähnliche Effekte auftreten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.12.2014 um 22.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27606
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Sehen Sie das wirklich so? Ich nicht. Meine Wahrnehmung ist, daß das Seil genau in dem Augenblick durchhängt, in dem der Skifahrer beschleunigen müßte. Daher auch mein erster Eindruck, daß irgendwas nicht stimmt, bevor ich mir die Sache klargemacht hatte. Es war weniger das Seil als die Annäherung des Schlittens just nachdem der Fahrer die Stöcke in den Schnee gestoßen hat.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 25.12.2014 um 13.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27607
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Ein Verhalten, daß sich das Seil spannt und entspannt, kann eigentlich nur dann entstehen, wenn das Gewicht (Masse) des Schlittens einigermaßen kleiner ist als das des Schleppers.
In diesem Fall kann angenommen werden, daß die Reibung des größeren Schleppergewichtes mehr bremst als die des Schlittens. Daher wird sich das Seil (elastisch) spannen, bis die Geschwindigkeiten beider Körper gleich sind. Danach bremsen beide Körper reibungsbedingt ab, der Schlepper rascher als der Schlitten. Daher wird im Moment, wenn der Schlepper neu antaucht, das Seil durchhängend sein und danach je nach Elastizität einen mehr oder weniger starken Ruck auf den Schlepper ausüben, wenn dieser wieder antaucht und es sich wieder spannt.
Zur Abmilderung solcher Rucke haben Abschleppseile in der Mitte elatizitätsunterstützende Konstruktionen, um ein Reißen des Seils zu verhindern.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 25.12.2014 um 14.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27608
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»antauchen«?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.12.2014 um 01.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27609
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"Antauchen" verblüfft mich auch, sagt man das irgendwo für Schwung holen, anschieben?
Das leicht zeitversetzte Durchhängen der Leine ist zugegeben schwer zu sehen. Wenn man das bewegte Bild als gif-Datei herunterlädt und mit einem Videoprogramm (Quick Time o. a.) in Einzelbildern anzeigt, sieht man, daß die Leine gerade erst durchzuhängen beginnt, wenn die Skistöcke den hinteren Umkehrpunkt erreicht haben.
Im Idealfall entspricht aber der Anschieberuck bei gespannter Schnur einem elastischen Zusammenstoß, der Schlitten wird für einen Moment (bis die Reibung ihn wieder bremst) schneller als der Skifahrer, d.h. rein theoretisch und bei idealen Bedingungen müßte die Lockerung der Leine sofort im Moment des Abstoßens beginnen.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, daß der Schlitten bei leichter Bergabfahrt weniger stark vom Schnee gebremst wird als der Skifahrer und immer ein Stück aufholt und daß der Skifahrer beim Anschieben immer gerade das Seil spannt. So etwas meint sicher Prof. Ickler. Ich glaube, es ist eigentlich auch zuviel verlangt, bei so einer kleinen und nicht sehr genauen Darstellung womöglich mit der Stoppuhr die genauen Geschwindigkeits- und Beschleunigungsverhältnisse abzuleiten. Ich meine nur, so, wie es aussieht, sieht es für mich zumindest nicht grob verkehrt aus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.12.2014 um 04.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27610
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Wir sehen, was wir wissen, daher ja auch die optischen Täuschungen. Jeder hat wohl schon die Erfahrung gemacht, daß einem der Schlitten, den man hinter sich herzieht, unangenehmerweise in die eigenen Haxn fährt.
Natürlich war meine "wissenschaftliche" Kritik am Doodle nicht so ernst gemeint, ich bewundere diese geniale Idee und ihre trefflichen Ausführungen weiterhin sehr.
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Kommentar von stefan strasser, verfaßt am 26.12.2014 um 11.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27613
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Schwung holen ist die Bewegung der Arme nach vorne mit den Stöcken in der Luft. Ab dem Moment, wo die Stöcke dann in den Schnee gesetzt werden, um per Krafteinleitung Vortrieb zu erzeugen, spricht man – zumindest südlich des Weißwurstäquators – von antauchen. Zu diesem Moment sollte das Seil noch durchhängend sein.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 26.12.2014 um 19.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27617
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Lieber Herr Riemer,
Ihr erster Beitrag zu diesem Thema scheint mir nicht ganz konsistent.
Sie nehmen nämlich an, daß die Kraft des Abstoßens durch den Fahrer instantan auf den Schlitten übertragen wird und dieser daher "im gleichen Moment" beschleunigt wird. Gleichzeitig scheinen Sie anzunehmen, daß der "Fahrer" zuerst gebremst wird und der Schlitten erst später. Das könnte doch nur dann eintreten, wenn der Schlitten erst mit leichter Verzögerung beschleunigt wird. Hier scheint mir ein Widerspruch zu bestehen.
Natürlich kann es eine instantane Kraftübertragung nicht geben. Wie lange die Verzögerung dauert, hängt aber von der Beschaffenheit des Seils ab, die wir nicht kennen. Ich glaube allerdings nicht, daß die Verzögerung so groß ist, daß der Fahrer in dieser Zeit durch die Reibung nennenswert gebremst wird.
Ferner wissen wir nicht, welche Kraft auf den Schlitten wirkt, denn die Kraftübertragung durch das Schleppseil wird sicherlich nicht ganz verlustfrei sein. Das wird wieder von der Beschaffenheit des Seils abhängen.
Ich vermute allerdings, daß man beide Effekte vernachlässigen kann.
Entscheidend dürften dann die Unterschiede zwischen den Massen und den Reibungskräften von Schlitten und Fahrer sein, die wir natürlich auch nicht kennen.
Wenn der Schlitten nennenswert leichter ist als der Fahrer und auf den Schlitten annähernd die gleiche Kraft des Abstoßens wie auf den Fahrer wirkt, würde der Schlitten stärker beschleunigen als der Fahrer, wodurch es tatsächlich zu einem vorübergehenden Durchhängen des Seils käme. Das hätte aber zusätzlich zur Voraussetzung, daß die größere Beschleunigung des Schlittens nicht durch dessen größere Reibungskraft, die Sie ja auch annehmen, kompensiert wird.
Fazit: Das hängt von soviel unbekannten Faktoren ab, daß man nicht wissen kann, was genau passiert. Die Darstellung des Google-Doodles ist aber wohl nicht notwendigerweise physikalisch unmöglich.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.12.2014 um 21.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27619
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Das stimmt natürlich, lieber Herr Achenbach, es gibt eine Menge von Einflußgrößen. Wir können eigentlich nur über einen sehr vereinfachten, idealisierten Vorgang sprechen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2015 um 06.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27721
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Abgesehen von der Forschung an der Role and Reference Grammar arbeitete Van Valin mit Daniel L. Everett, Universität Manchester zusammen an einem Projekt der Informationsstruktur und Syntax in Amazonassprachen. Er hat dabei die Indianersprachen Lakhota und Yatee Zapotec erforscht. (Wikipedia zu Robert Van Valin)
Dazu hätte er nicht an den Amazonas reisen müssen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.01.2015 um 15.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27856
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Das "Handbuch der erklärenden Syntax" von Havers gibt es bei Amazon und bei ZVAB zu einem sehr mäßigen Preis. Schnell zuschlagen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.01.2015 um 04.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27937
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Umfrage unter 10- bis 17-Jährigen: Kinder wollen ins Grundgesetz (Spiegel 25.1.15)
Das Deutsche Kinderhilfswerk hat das herausgefunden. Angeblich wollen 73 Prozent der befragten 10- bis 17jährigen, daß die Kinderrechte (der UN) ins Grundgesetz aufgenommen werden, und stimmen darin mit Claudia Roth usw. überein. Sie wollen auch mehr Mitbestimmung in Kommune und Bundespolitik. Beklagt wird, daß nur ein Fünftel der Deutschen die UN-Kinderrechtskonvention kennt.
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Das ist alles sehr verdächtig. Welche Fragen haben solche Antworten suggeriert? Wer kennt einen Zehnjährigen, der in der Bundespolitik mitbestimmen möchte? Wissen die Kinder überhaupt, was das Grundgesetz ist und was hineingehört? Andererseits muß ich gestehen, daß ich die Kinderrechtskonvention nicht kenne und auch nicht kennen will. Wir haben unsere Kinder nach bestem Wissen und "nach Gefühl" aufgezogen, was soll da eine UN-Konvention ändern? Daß Deutschland diese Konvention nicht in Gesetzesform gegossen hat, wird anklagend vermerkt, aber welchen Sinn sollte das haben? Es kommt doch darauf an, wie die Kinder hierzulande wirklich dran sind. Da gibt es immer etwas zu verbessern, aber Grundgesetzartikel würden nicht helfen, auch nicht, wenn sie, wie gefordert, in der Grundschule beigebracht würden. Am Ende der zahlreichen Berichte liest man, worauf der Bericht wirklich hinauswill: die Behörden sollen leichter eingreifen können, auch gegen den Elternwillen. Es ist eben ein Kinderhilfswerk und kein Elternhilfswerk.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.02.2015 um 07.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27951
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Hans Werner Sinn ist ein einfallsreicher Kopf.
Wenn man die Geburten anregen will, ist es besser, das Kindergeld für das dritte Kind statt für das erste zu erhöhen“, sagte der Präsident des Münchener ifo-Instituts. „Denn Geld für das dritte Kind ist auch ein Anreiz, das erste zu bekommen, aber nicht umgekehrt“, meinte Sinn.(Focus 31.1.15)
Das Kindergeld hatte allerdings, wie schon mehrmals gesagt, nie den Zweck, die Geburtenrate zu erhöhen (das war bei seiner Einführung nicht nötig), sondern diente dem Ausgleich der Mehrbelastung, die mit der Aufzucht künftiger Rentenzahler verbunden ist. Diese Mehrbelastung beginnt mit dem ersten Kind. Eine Erhöhung ist angesichts der tatsächlichen Kosten natürlich wünschenswert.
Kürzlich urteilte der Bundesgerichtshof, es könne eine schwere psychische Krise auslösen, wenn ein Mensch erfahre, daß sein "Vater" nicht wirklich der leibliche Vater ist; daher sei die Anonymität des Samenspenders nicht schützenswert. (Was das faktische Ende dieser Zeugungsart bedeutet. Daß Adoptionen ähnlich wirken könnten, scheint niemand anzunehmen. Es wird also noch weniger Nachwuchs geben.)
Ich erwähne dies wegen folgender Überlegung: Wenn Eltern die 184 Euro für das erste und zweite Kind nebenbei einstreichen, weil sie auf die fetten 500 Euro für das dritte spekulieren, könnte das nicht auch katastrophal auf die zarten Seelen der Erst- und Zweitgeborenen wirken? Dich haben wir nur gekriegt, weil wir den Tertius wollten... Es soll ja Töchter geben, die ihre Existenz nur dem Wunsch der Eltern verdanken, endlich einen Sohn zu haben.
Eine Lösung des Problems hat Leo Tolstoi in seiner Fibel gefunden:
Drei Kranzkuchen und ein Kringel
Ein Bauer hatte großen Hunger. Er kaufte einen großen Kranzkuchen und aß ihn auf. Er hatte immer noch Hunger. Er kaufte noch einen Kranzkuchen und aß auch den. Und immer noch hatte er Hunger. Er kaufte einen dritten und aß ihn ebenfalls. Und auch jetzt war sein Hunger nicht gestillt. Da kaufte er sich Kringel. Und kaum hatte er den ersten gegessen, war er satt. Der Bauer schlug sich an den Kopf und sagte: „Was bin ich doch für ein Narr! Nun habe ich ganz umsonst das Geld für die Kranzkuchen ausgegeben. Mit dem Kringel hätte ich anfangen sollen!“
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.02.2015 um 21.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27973
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Le Pen sind Fehler unterlaufen seit dem 7. Januar. Dass die FN-Chefin sich am 11. Januar nicht eingereiht hatte in den großen "republikanischen Marsch" für Toleranz und gegen Terror – das nahmen ihr laut Umfragen sieben von zehn Franzosen übel.
(SZ, 2.2.15, S. 7)
Wikipedia: Bei der Europawahl 2014 wurde der Front National mit 26 Prozent stärkste Partei Frankreichs ...
Wo ist jetzt der große Stimmeneinbruch bei der Änderung von 26 auf rund 30 Prozent, aus dem sich schließen ließe, daß die Franzosen Le Pen irgendetwas besonders verübelten?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.02.2015 um 05.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28055
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Die OECD hat herausgefunden, daß Deutschland wieder mal Schlußlicht ist, nämlich bei der Reformfreudigkeit. Griechenland ist Spitzenreiter. So jedenfalls die Schlagzeilen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.02.2015 um 07.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28101
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In der FAZ vom 16.2.15 zeigen drei Mitarbeiter des „Exzellenzclusters Religion und Politik“, daß nicht nur die Anhänger monotheistischer Religionen zur Gewalt fähig sind, sondern beispielsweise auch Buddhisten. Als Beleg werden die japanischen Kamikaze-Flieger angeführt, die noch vor den Dschihadisten das Selbstmordattentat eingeführt hätten. Ist das nun ein exzellentes Argument – oder intellektuelles Kamikaze?
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 17.02.2015 um 12.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28103
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Ja, und die Kamikaze im 2. Weltkrieg wurden losgeschickt mit nur soviel Treibstoff, daß sie zwar das Angriffsziel erreichen konnten, aber nie damit hätten zurückkehren können. Ich erinnere mich auch an Hitlerjugendgerede (zu bemannten Torpedos), wo auch welche sich bereit erklärten, sich so "für Deutschland zu opfern." Das hatte nichts mit Religion zu tun, auch die Kamikaze-Idee nicht, sondern mit Nationzugehörigkeit bei Krieg, in Japan also nicht mit Buddhismus. Das Religionsverständnis ist in der japanischen Kultur ohnehin von unserm stark verschieden, und wenn deren Kami-kaze, "der Götter Winde", "göttliche Winde", massive Taifune, im 13. Jahrhundert zweimal Japan vor einer übermächtigen mongolischen Invasion bewahrt hatten, dann hatte das nichts mit buddhistischer Einstellung zu tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.02.2015 um 12.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28105
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Ja, eben, und auch der ebenfalls erwähnte Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen ist nicht in erster Linie ein Religionskonflikt. Der Buddhismus konnte sich in Indien nicht halten, weil er quer zum Kastensystem stand, so habe ich es gelernt. Die Verfasser haben Mühe mit dem Nachweis, daß auch andere als die monotheistischen, auf Rechtgläubigkeit versessenen Religionen "metzeln", wie es in der Überschrift heißt. Sie führen sogar die gewaltsame Abwehr der Intoleranz als Beispiel für Gewaltbereitschaft an. Ich würde mir vom Exzellenzcluster etwas mehr Sorgfalt wünschen, das Thema verdient es ja durchaus.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 18.02.2015 um 17.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28126
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Wobei Japan ja auch mehr (oder mindestens soviel) vom Schintô geprägt ist wie vom Buddhismus, der dort außerdem recht eigenwillige Formen (Zen, Amitaba) angenommen hat.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 18.02.2015 um 19.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28129
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Der Begriff ''gewaltbereit'' – oft im Zusammenhang mit Jugendlichen verwendet – ist ziemlich ideologisch und negativ vorbelastet. Jedoch sind auch Sicherheitsdienste, die Polizei oder eine Armee letztlich ''gewaltbereit''. Und da der Staat ein "Gewaltmonopol" für sich in Anspruch nimmt, ist es letztlich auch der Staat. Wasser predigen und Wein trinken, so lieben's die Moralisten! Warum jemand – abgesehen von denjenigen die "legal" Gewalt anwenden dürfen – zu Gewalt greift oder greifen muß danach fragen diese nicht. Die Welt wird sehr einfach, wenn man auf der Seite der Moral, des Staates oder Gottes steht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.02.2015 um 07.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28130
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Gestern brachte die FAZ ganzseitig den Vortrag eines muslimischen Gelehrten, der zeigte, daß der Koran in seinem historischen Kontext verstanden werden muß und dann dem kriegerischen Anschein zum Trotz ganz friedlich ist, geradezu ein Dokument der Religionsfreiheit usw. Ich habe es nicht zu Ende gelesen, weil ich es ohnehin glaube.
Das gehört eigentlich unter "Heilige Texte". Texte sind eben unendlich interpretierbar. Platon hat das im 7. Brief, mag er echt sein oder nicht, in die klassische Formulierung gebracht, als Begründung, warum er seine eigentliche Lehre nicht niedergeschrieben habe. Man sieht es auch an den noch gar nicht so alten marxistischen Schriften.
Soll man nun darüber verzweifeln oder frohlocken?
With or without religion, good people can behave well and bad people can do evil; but for good people to do evil — that takes religion. (Steven Weinberg)
"ideology" wäre treffender.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.02.2015 um 15.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28133
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„Was wir einnehmen, geben wir eins zu eins an die Menschen zurück.“
Das tut eigentlich jeder. Man nimmt Geld ein und gibt es wieder aus, natürlich an Menschen, wenn auch nicht unbedingt dieselben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.02.2015 um 16.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28174
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In Berlin ist ein Kleinkind an Masern gestorben: "Das Kind war geimpft, aber nicht gegen Masern." (Focus 23.2.15)
Da sieht man, daß die ganze Impferei nicht gegen Masern hilft. Außer einer Masernimpfung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.02.2015 um 04.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28181
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Mehr als 60 Prozent der Deutschen bezweifeln, dass Deutschland eine Demokratie ist. Zu diesem erschreckenden Ergebnis kommt eine neue Meinungsstudie. (Focus 24.2.15)
Liest man die Leserbriefe dazu, sieht man sofort, daß die Frage sinnlos ist und keine anderen Ergebnisse zu erwarten waren. Wenn den Zeitungen sonst nichts einfällt, geben sie Umfragen in Auftrag. (Das tut bekanntlich auch die FAZ, aufgrund alter Beziehungen immer bei Allensbach.) Damit wird dann Politik gemacht, aber es scheint sich abzunutzen, weil die vielen Spiegel, die uns nun täglich vorgehalten werden, einander aufheben und nur noch Langeweile erzeugen.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 24.02.2015 um 15.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28189
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Einer anderen Medienmeldung zufolge sind 90 Prozent der in Berlin an Masern erkrankten Kinder nicht dagegen geimpft. Auch eine Impfung bietet demnach keinen sicheren Schutz. Was die genaue Todesursache bei dem einen (in Ziffern: 1) – bereits vor Wochen – gestorbenen Kind war, scheint auch nicht ganz klar zu sein. Die ganze Medienkampagne, die sich jetzt wie auf Kommando über uns ergießt, ist mehr von Hysterie als von sachlicher Berichterstattung geprägt. (Allerdings scheint es auch vernünftige Kommentare zur wieder einmal geforderten Zwangsimpfung zu geben.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.03.2015 um 07.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28227
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Das Impfen ist immer mit schwierigen Risikoabwägungen verbunden. Das ist hier nicht der Ort für eine Diskussion, ich möchte nur die Jüngeren darauf hinweisen, daß wir bis vor 40 Jahren eine klaglos hingenommene Impfpflicht hatten, die tatsächlich zur Ausrottung der Pocken geführt hat. Nicht obligatorisch, aber bei uns praktisch ausnahmslos durchgeführt war die Polio-Schluckimpfung, mit phantastischem Erfolg. Als liebenden Vater schaudert's mich, wenn ich daran denke, was hätte passieren können, wenn wir diese und andere Vorsorgemaßnahmen nicht getroffen hätten.
Ich kenne Menschen, die, sobald es um Fragen der Lebensführung geht, weder das Kopfrechnen noch einfache medizinische Kenntnisse beherrschen, sich aber in okkulten Dingen sehr gut auskennen, z. B. in der energetischen Aufladung von Sand ... Warum auch nicht? Für die Immunisierung gegen Infektionskrankheiten sorgen ja wir anderen. Alles nur Statistik.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.03.2015 um 04.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28335
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Wie viele Prozent der Deutschen geben Putin die Alleinschuld am Ukraine-Konflikt? Allensbach findet es heraus, und das gibt eine Seite in der FAZ sowie den Aufmacher. Mindestens einmal pro Woche bezieht sich diese Zeitung auf Allensbach, aber was soll's? Wer liest das noch? Dabei ist die FAZ noch nie eine Freundin von Volksbegehren gewesen, aber diese Meinungsumfragen sind auch nicht viel anders, Populismus eben.
Bei uns in der Region darf das Volk abstimmen über eine neu zu bauende "Stadt-Umland-Bahn", die die Autofahrer von der Straße holen soll. Die Politiker feuern zusammen mit Umweltverbänden aus allen Rohren, und man hat den Eindruck, daß sie um so lauter werden, je mehr sie selbst daran zweifeln, daß der Bau neuer Regionalbahnstrecken etwas anderes werden kann als ein neues Milliardengrab. Freilich locken die hohen Zuschüsse von Bund und Freistaat – also dieselbe Falle, in die man schon mit so vielen Projekten gerannt ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.03.2015 um 04.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28358
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„Bei gleicher Bildung, beruflichem Status, Einkommen und Kinderzahl zeigen sich keinerlei Differenzen beim Gymnasialbesuch zwischen Protestanten und Katholiken, heißt es in einer Studie des Soziologen Marcel Helbig.“ (FAS 22.3.15) – Damit soll die Legende vom katholischen Mädchen vom Lande widerlegt werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.03.2015 um 14.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28364
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Gewöhnlich sind Haiattacken in dem Gewässer jedoch sehr selten. (Focus 22.3.15)
Nur manchmal kommen sie sehr oft vor.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.04.2015 um 04.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28513
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27568:
Von Bildern verstehe ich nicht viel, aber ich habe mich schon oft gefragt, woran es eigentlich liegt, daß man Filmbilder immer sofort von Dokumentarfotos unterscheiden kann, und zwar um so leichter, je neuer und "realistischer" der Film ist. Ob man nun eine "Holocaust"-Serie dreht oder das Leben Anne Franks oder Sophie Scholls oder eben wie jetzt wieder das KZ Buchenwald verfilmt – es ist immer derselbe Effekt. Filme dieses Genres, also Spielfilme, die mich mit historischen Grausamkeiten "erschüttern" wollen, habe ich mir noch nie angesehen und werde auch die neue Apitz-Verfilmung nicht sehen. Wie ich schon einmal berichtet habe, sollten wir Referendare damals "Holocaust" ansehen, um mit den Schülern darüber diskutieren zu können, und man galt fast als unmoralisch, wenn man sich weigerte, während ich es gerade umgekehrt als unanständig empfand, sich dem Spektakel auszusetzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.04.2015 um 07.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28535
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In unseren Medien wird verbreitet, ein Amerikaner habe sich durch zu viel Eistee (4 l täglich) Nierensteine zugezogen. Schuld sei das Oxalat im Schwarztee.
Typisches Beispiel, wie auch noch der letzte Unsinn aus der amerikanischen Provinz sich über uns und die ganze Welt ergießt.
("Der Arkansas-Fall scheint sehr ungewöhnlich zu sein, sagt der Nierenspezialist Randy Luciano von der Medizinschule der Yale University." – Ja, eben.)
Der Eistee, am besten noch gesüßt und mit Zitronensäure konserviert, paßt übrigens zum kindlichen Geschmack der Amerikaner.
Was die Säure betrifft, habe ich mir gerade etwas Greuliches von einem Zahntechniker erzählen lassen: Eine junge Frau, die an Bulimie gelitten hatte, besaß nur noch graue Zahnstummel, weil die Magensäure beim Erbrechen die Zähne in kurzer Zeit zerstört hatte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.04.2015 um 08.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28538
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Heute bietet sich die aufregende Gelegenheit, einer Sensationsmeldung beim Entstehen zuzusehen.
Junge Riesensonne beim Aufwachsen beobachtet
Mexikanische Forscher sind ganz aufgeregt: Sie haben einer jungen Sonne dabei zugesehen, wie sie sich entwickelt. Jetzt wittern sie die Gelegenheit, in den nächsten Jahren weiter hinzustarren.
(welt.de 3.4.15)
Man könnte meinen, daß es da wirklich etwas zu sehen gibt und der Astronom ganz aufgeregt seine Frau aus der Küche holt: "Ich muß dir da was zeigen."
In Wirklichkeit haben die radioastronomischen Aufnahmen über zwei Jahrzehnte hinweg gewisse Veränderungen festgehalten. Schneller geht es bei den großen Entfernungen nicht. Und der letzte Satz über die Gelegenheit zum Hinstarren ist so entstanden:
"Dieses Himmelsobjekt bietet uns die aufregende Gelegenheit, während der nächsten Jahre zu beobachten, wie ein sehr junger Stern seine frühen Entstehungsphasen durchläuft."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2015 um 12.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28556
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Als Konsequenz aus dem Germanwings-Absturz will Minister de Maizière künftig die Passagiere (!) wieder stärker kontrollieren lassen, und alle rätseln nun, wie der logische Zusammenhang herzustellen wäre. Andererseits diskutierten bei Maischberger, als noch wenig bekannt war, Experten über die technischen Probleme mit dem Airbus. Aber der hatte keine Probleme, er funktionierte nur allzu gut. Dann kamen die psychiatrischen Ferndiagnosen über den Kopiloten; sie hatten literarische Qualitäten, aber sonst? Käßmann steuerte die theologische Deutung bei. Jetzt fehlt noch die Verfilmung – wetten, daß sie kommt?
Nachtrag: http://www.focus.de/kultur/kino_tv/arbeitstitel-blackbox-mensch-erster-film-ueber-germanwings-katastrophe-in-planung_id_4775669.html
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2015 um 18.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28564
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Der SPIEGEL titelt: "Pilot: Der Alptraumberuf"
Makaber...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2015 um 09.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28658
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Nun glauben wir alles über den Charme des Darms zu wissen, doch weit gefehlt!
Der westliche Lebensstil verringert offenbar die Vielfalt der Mikroorganismen im Darm. Das zeigen unabhängig voneinander zwei Studien, die die Darmflora isoliert lebender Gruppen auf Neuguinea und im Amazonasgebiet analysieren. Im Darm von Menschen aus Papua-Neuguinea fanden Forscher eine deutliche größere Artenvielfalt als bei US-Studenten. Ein zweites Team schreibt, die Yanomami-Indianer im Amazonasgebiet von Venezuela hätten vermutlich die größte bekannte mikrobiologische Darmvielfalt weltweit.
Darum sind die Papua und Yanomami auch so rank und schlank und kerngesund und werden uralt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.04.2015 um 05.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28726
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Deutschland ist inzwischen ein fortschrittliches Einwanderungsland: Zu diesem Ergebnis kommt der Sachverständigenrat der deutschen Stiftungen für Integration und Migration (SVR) in seinem Jahresgutachten. (stern 28.4.15)
Das mag so sein, aber Sachverständige können nur Entwicklungen feststellen, nicht Fortschritt, weil dies ein wertender Begriff ist. Man denke an die Islamisten, die als Fortschritt bezeichnen, was andere als Rückschritt ansehen. Oder näherliegend: Während Bevölkerungswissenschaftler eine Erhöhung des Rentenalters für unumgänglich halten, hat die Regierung Nahles seine Herabsetzung als großen Fortschritt durchgesetzt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.05.2015 um 05.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28882
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Die FAZ-Wirtschaftsredaktion polemisiert in gewohnter Weise gegen die Kritiker des Totalherbizids (nicht „Pestizids“, wie Jan Grossarth ständig schreibt) Glyphosat und besonders gegen ein Unternehmen, das es aus dem Angebot nimmt. „Dann müsste es auch Kaffee, Alkohol und Zigaretten auslisten. Die werden von der WHO als mindestens so gefährlich wie Glyphosat eingestuft.“ „Doch die WHO facht die Debatte neu an. Zwar sind in der gleichen Krebsrisikoklasse wie Glyphosat auch Stoffe wie Kaffee und Diesel gelistet...“
Ich weiß nicht, auf welche Quellen sich der preisgekrönte Autor stützt, der in seinem Bericht ebenso wütend schreibt wie im dazugehörigen Kommentar. Aber wo sind denn die hundert Millionen Kaffee-Toten?
(Es ist schon etwas unheimlich, wenn auf den Feldern und auch in Nachbars Gartenbeeten rein gar nichts wächst außer der einen gentechnisch glyphosatresistent gemachten Pflanzenart. Laut Werbung ist das aber gut für die Umwelt.)
In derselben Ausgabe wird berichtet, daß die Schweiz eine Rundfunkabgabe nach deutschem Vorbild einführen will. Dann würde zwar auch der Nichtfernseher zahlen, aber schließlich finanzierten ja auch „elternlose Kinder“ die Schulen.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 15.05.2015 um 18.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28888
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Das Wort „Pestizid“ wird offenbar auch als Oberbegriff für Herbizide, Insektizide usw. gebraucht (so etwa im Französischen lt. Petit Robert). Dementsprechend hat sich das „Joint Meeting on Pesticide Residues (JMPR)“, eine gemeinsame Einrichtung von WHO und FAO, auch mit dem Herbizid Glyphosat befaßt und diese Substanz als nicht karzinogen eingestuft. Das entspricht auch der bisherigen Auffassung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR), der EU und nationaler Zulassungsbehörden.
Der Anlaß für die aktuelle Diskussion ist, daß die WHO-Organisation „International Agency for Research on Cancer (IARC)“ Glyphosat neuerdings als „wahrscheinlich karzinogen“ eingestuft hat. Schon in der Vergangenheit hat die IARC durch umstrittene Entscheidungen für Aufsehen gesorgt, insbes. durch die Einstufung der Ausstrahlung von Handys als „möglicherweise karzinogen“. Eine gewisse Skepsis gegenüber der Neubewertung von Glyphosat durch die IARC ist daher durchaus verständlich.
Insofern ist der Artikel in der FAZ keineswegs gänzlich verfehlt, enthält im einzelnen aber Unrichtigkeiten. So stuft die IARC Kaffee nur als „möglicherweise karzinogen“ ein. Als „wahrscheinlich karzinogen“ stuft die IARC neben Glyphosat u.a. auch offene Kamine, das Braten bei hoher Temperatur, Mate (heiß) und die Tätigkeit als Friseur ein.
Neu ist mir, daß in Deutschland gentechnisch modifizierte Pflanzen in nennenswerter Menge angebaut würden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.05.2015 um 05.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28890
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Na ja, der Walfang wird auch durch Fischerei-Abkommen geregelt, das hat nur praktische Gründe. Ich wollte mich auch ausdrücklich nicht um Gutachten der WHO kümmern, Bewertungen und Neubewertungen, sondern die rhetorische Aneinanderreihung von Kaffee, Zigaretten und Alkohol kritisieren. In einem gewissen Teil dieser Zeitung sieht man ja rot, wenn es grün wird, und die übliche Totschlagsargumentation ist: Wenn wir x verbieten, dann müssen wir gleich alles verbieten.
Ich weiß auch nicht genau, was den Mais glyphosatresistent macht; aus dem Wikipedia-Artikel glaubte ich entnehmen zu können, daß es die Gentechnik ist.
Kürzlich legte die FAZ dar, daß und warum die Energiewende gescheitert ist, während eine Verlagsbeilage zur selben Ausgabe die wunderbaren Investitionsmöglichkeiten gerade in diesem Bereich pries.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 16.05.2015 um 16.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28896
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Der Walfang wird nicht durch Fischereiabkommen, sondern durch das „Internationale Übereinkommen zur Regelung des Walfangs“ von 1946 geregelt.
Der Artikel in der FAZ richtet sich hauptsächlich gegen die Firma REWE, die den Verkauf von Glyphosat einstellen will. Interessant sind die Formulierungskünste von REWE in ihrer Presseerklärung:
„Die zur REWE Group gehörenden 350 toom Baumärkte werden bis spätestens 30. September 2015 keine Glyphosat-haltigen Produkte mehr führen. Seit heute (11.05.) besteht für die Märkte keine Möglichkeit mehr, derartige Produkte nachzubestellen.“
Offenbar ist damit nicht gemeint, daß Glyphosat spätestens ab 30. September wieder verkauft wird, sondern daß es bis dahin noch abverkauft werden kann. Schlußfolgerung für den Konsumenten: „Nichts wie hin, bevor es das nicht mehr gibt.“ So edelmütig ist REWE nun auch wieder nicht, seine Kunden ab sofort vor Krebs zu schützen.
Stolz erklärt REWE noch: „Damit handelt toom Baumarkt deutlich vor der anstehenden Entscheidung über die Verlängerung der EU-Zulassung für Glyphosat.“ Damit wird gleich klar, wo das Hintertürchen ist: Sollte die EZ-Zulassung doch verlängert werden, dann ...
Natürlich sind alle glyphosatresistente Pflanzen gentechnisch hergestellt. Gerade deshalb halte ich es für ausgeschlossen, daß solche Pflanzen auf deutschen Feldern wachsen, erst recht nicht in „Nachbars Garten“.
Ich sehe keinen Widerspruch zwischen den beiden Aussagen in der FAZ zur „Energiewende“. Solange wir Kunden die Erzeugung von Wind- und Sonnenstrom mit zig Milliarden subventionieren, und das völlig unabhängig davon, ob dieser Strom gebraucht wird oder nicht, solange ist der Bau etwa von Windflügeln doch eine nahezu risikolose Investition (wenn man nicht an „windige“ Geschäftsleute gerät) – völlig egal, ob die Energiewende gelingt oder nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.05.2015 um 17.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28897
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Ich hatte gar nicht an "das" Übereinkommen zum Walfang gedacht, sondern nur an die vielen internationalen Konferenzen der Fischereiministerien (Norwegen, Island, Japan), die auch für den Walfang zuständig sind. Davon liest man doch ständig.
"Auch der Fang von Meeressäugern (Walfang) ist ein Teilgebiet der Fischerei." (Wikipedia)
Der FAZ hatte ich keinen Widerspruch nachgesagt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2015 um 14.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28940
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Die OECD überrascht uns immer wieder mit ihren höheren Einsichten:
„Besonders ausgeglichen sind die Einkommen in den nordischen und einigen osteuropäischen Ländern wie Dänemark, Slowenien, der Slowakei und Norwegen.“
Aber nun mal im Ernst:
„In Deutschland verdienen die obersten zehn Prozent der Einkommensbezieher 6,6-mal so viel wie die untersten zehn Prozent.“
Ich kenne Ärzte, die 6,6mal so viel verdienen wie ich. Auch bei Siemens wird mehr verdient. Aber warum wird das in einem anklagenden Ton vorgetragen? Wo steht geschrieben, wie es eigentlich sein müßte?
„Als problematisch sieht die OECD den hohen Anteil atypischer Beschäftigung in Deutschland, wozu Teilzeit, Minijobs und befristete Beschäftigungsverhältnisse zählen. Er liege inzwischen bei nahezu 40 Prozent und sei hauptverantwortlich für die Lohnkluft.“
Das ist auch so eine Rechnung. Viele Menschen arbeiten absichtlich und gern in Teilzeit, weil das mit ihrer Lebensplanung genau übereinstimmt. Warum faßt man diese Menschen mit den unfreiwillig prekär Beschäftigten zusammen?
(Sollen alle gleich arm sein, und ist das wirklich erstrebenswerter als eine Ungleichheit, bei der die Durchschnittseinkommen dreimal so hoch sind wie im vermeintlich gerechteren Vergleichsstaat? Ich denke an das Beispiel Slowakei.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.05.2015 um 16.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29026
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„62,1% der Abstimmenden sprachen sich für die sog. Homo-Ehe aus. Das sind 39,42% der Abstimmungsberechtigten überhaupt. Dagegen waren 37,8% der Abstimmenden. Das sind 23,99% der Abstimmungsberechtigten. Etwa 35% der Abstimmungsberechtigten sind der Wahlurne ferngeblieben. Addierte man diese zu den Stimmen der Gegner hinzu, hätten sich ca. 59% gegen die "Homo-Ehe" ausgesprochen. In absoluten Zahlen bedeutete dies, dass 1,26 Millionen dafür und 1,94 Millionen dagegen gewesen wären (Angaben The Irish Times).“
So beginnt ein Leserbrief an die FAZ online. Typisch für die Rechenkunststücke, die nach jeder Wahl angestellt werden. Man schlägt die Nichtwähler einfach der Seite zu, auf der man sie gern gesehen hätte. Kurze Antwort: Qui tacet, consentire videtur. Guter Grundsatz, meistens. (Meiner Ansicht nach haben die Iren weniger für die Homo-Ehe gestimmt, die den meisten so gleichgültig sein dürfte wie mir, als gegen die Bevormundung durch die Kirche.)
Hatten wir nach dieser Arithmetik je eine Regierung, die von der Mehrheit der Wahlberechtigten gewählt war?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 31.05.2015 um 21.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29029
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Selbst nachgerechnet hat der Leser sowieso nicht. Denn aus so stark gerundeten Zahlen wie "etwa 35%" bzw. "ca. 59%" lassen sich unmöglich die genauen Angaben 1,26 Mio. bzw. 1,94 Mio. herleiten.
Die Irish Times geht offenbar von 3,2 Mio. Wahlberechtigten aus. Die angeblichen 59% Gegenstimmen entsprächen dann 1,89 Mio. und nicht 1,94 Mio. Daran sieht man schon, daß die Zahl 1,94 Mio. so, wie der Leser schreibt, nicht berechnet worden sein kann.
Die ersten 4 Sätze sagen, daß die Wahlbeteiligung 39,42/62,1 = 23,99/37,8 = 63,5% und damit die Nichtbeteiligung 36,5% (statt "etwa 35%") gewesen sein muß. Nach der etwas schiefen Ansicht des Lesers hätten sich also 36,5% + 24% = 60,5% (nicht 59%) dagegen ausgesprochen, und damit hätte er auch genau seine 1,26 Mio. dafür bzw. 1,94 Mio. dagegen erhalten.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 01.06.2015 um 00.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29030
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Hatten wir nach dieser Arithmetik je eine Regierung, die von der Mehrheit der Wahlberechtigten gewählt war?
Schon, aber nicht besonders oft. Wenn man mit »Regierung wählen« die Wahl der Parteien meint, die sie letztlich gebildet bzw. getragen haben (die Wähler wissen bei der Stimmabgabe ja noch nicht, welche Koalition am Ende zustande kommen wird), und wenn ich mich nicht verrechnet habe, war dies von 1961 bis 1963 (Kabinette Adenauer IV und V), von 1966 bis 1969 (Kabinett Kiesinger) und von 2005 bis 2009 (Kabinett Merkel I) der Fall.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 02.06.2015 um 14.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29035
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Aus einer Programmzeitschrift (Funk Uhr 22/2015) unter der Überschrift "Hauptstadt natürlich Berlin":
Rund 9.000 Eisdielen gibt es bei uns. Die meisten davon – logisch – in Berlin (ca. 500).
Mit einer Null mehr hätte die Rechnung gestimmt.
Noch ein Wort zu Wähleranteilen: Bei den jüngsten Unterhauswahlen in Großbritannien erreichten die Konservativen ihren großen Wahlsieg, mit dem jetzt durchregiert werden kann, mit gerade einmal 36,9% der abgegebenen Stimmen. Fast zwei Drittel der Wähler haben also ausdrücklich gegen die Konservativen gestimmt. Das hält man dort für demokratisch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.06.2015 um 14.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29037
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Für die "Ungerechtigkeit" des Mehrheitswahlrechtes hat man hierzulande wenig Sinn. Das "Demokratische" kann unterschiedlich definiert werden, radikaler Proporz muß ja nicht das einzige sein. Demokratisch kann auch sein, daß die Regierung auf demselben "ungerechten" Wege durch eine andere ersetzt werden kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2015 um 09.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29097
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In den Zeitungsberichten über Wallraffs Kantinenrecherchen wird mehr oder weniger kritikheischend festgestellt, das Essen komme "aus Großküchen". Woher denn sonst? Viele Restaurantbesucher wissen gar nicht, daß ein großer Teil des Essens (Hähnchenbrust, Gnocchi usw.) ebenfalls aus der Tiefkühltruhe und damit aus Großküchen kommt.
Unsere Jüngste hat ein FSJ in einem Behindertenheim gearbeitet und genauen Einblick in die Verpflegung gewonnen. Das Mittagessen kam aus einer Großküche (Kliniksküche), der Rest wurde in der eigenen Küche zusammengestellt. Alles tadellos, niemals die kleinste Gelegenheit zur Kritik. Das einzige, was sie schmerzte, war die Vorschrift, Nichtverzehrtes zur Vernichtung zu sammeln, auch wenn es einwandfrei war und wenigstens noch Schweinefutter ergeben hätte, aber auch das ist heute verboten. (Hierauf geht ein Großteil der Verschwendung zurück, der in den Medien regelmäßig angeprangert wird.) Ein bekanntes Problem sind die sehr geringen Preise, die den Caterern gezahlt werden.
Nicht die "Großküche", sondern was davorliegt, die Massentierhaltung und -schlachtung, ist das Problem.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 09.06.2015 um 09.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29098
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Gegen die Verschwendung von Lebensmitteln – setzen Sie eine gesetzliche Regelung durch!
www.change.org/p/an-den-bundesminister-f%C3%BCr-ern%C3%A4hrung-und-landwirtschaft-gesetzliche-regelung-gegen-die-lebensmittelverschwendung
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Kommentar von Pt, verfaßt am 09.06.2015 um 10.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29099
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Auf www.change.org gibt es auch Petitionen gegen Massentierhaltung, einfach mal nach diesem Begriff suchen.
www.change.org/p/landkreis-rotenburg-w%C3%BCmme-amt-f%C3%BCr-naturschutz-und-landschaftspflege-herr-cassier-torfabbau-klenkendorf-sandbostel-verhindern
www.change.org/p/deutschen-bundestag-enterben-zwangsversteigerung-zur-aufhebung-der-erbengemeinschaft-abschaffen
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2015 um 10.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29100
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Natürlich gibt es das, aber wir haben auch unsere Erfahrungen mit Petitionen gemacht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2015 um 10.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29101
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In diesen Zusammenhang gehört vielleicht die heutige Meldung, daß die Welthungerhilfe bei einer Demonstration bezahlte Schauspieler in drastischer Maske eingesetzt hat. Bisher hielt ich die Organisation für die einzige, die man gelegentlich mit einer Spende bedenken kann, aber jetzt ist für mich eine Grenze erreicht. Man denkt doch, daß Demonstranten für etwas demonstrieren, was ihnen am Herzen liegt. Wenn man sie aber nicht mehr von bezahlten Werbe- und Drückerkolonnen unterscheiden kann, hört der Spaß auf.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 09.06.2015 um 11.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29103
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Es gibt nichts, was nicht mißbraucht werden könnte. Selbst Wahlen können manipuliert werden.
Solche Petitionen sind wichtig, um Mißstände an die Öffentlichkeit zu bringen, denn die ''Vierte Gewalt'' ist, wie wir ja alle wissen, dazu heute nicht mehr in der Lage. Das wird heute durch die ''Fünfte Gewalt'', das Internet, ermöglicht, wo die Betroffenen ihre Situation i. d. R. selbst schildern müssen, also keine Bearbeitung und Filterung durch Journalisten stattfindet. (Das wäre doch sicher eine gute Quelle für sprachwissenschaftliche Untersuchungen.) Und wenn wir nicht aufpassen, dann wird uns auch das bald genommen oder zumindest eingeschränkt:
www.change.org/p/wir-sind-f%C3%BCr-netzneutralit%C3%A4t-und-gegen-ein-2-klassen-netz-regsprecher-was-sagt-frau-merkel
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Kommentar von Thedor Ickler, verfaßt am 12.06.2015 um 16.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29132
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Wem ist gestern eine auffällige Person aufgefallen? (Polizeibericht Erlangen 12.6.15)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.06.2015 um 05.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29137
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„Mit der Alterung der Bevölkerung sinkt die Zahl derer, die noch in dem Bewusstsein aufgewachsen sind, dass Wählen eine staatsbürgerliche Pflicht ist.“ (Daniel Deckers FAZ 13.6.15)
Wann war es das in Deutschland, und aus welchen Zeiten stammt dieses Bewußtsein?
Zugleich werden Umfragen veröffentlicht, wonach eine knappe Mehrheit die Einführung der Wahlpflicht befürwortet. Aber mit falscher Begründung: Die Legitimitätskrise der Regierung soll künstlich beseitigt werden. Es soll so aussehen, als stünde die ganze Bevölkerung hinter der einen oder wenigstens der anderen Partei. ("Es muß alles demokratisch aussehen.") Die einzige annehmbare Begründung lautet: Aus der Teilnahme oder Nichtteilnahme der Bürger sollen keine Rückschlüsse gezogen werden können. Wenn alle in die Kabine gehen, hat das nichts zu bedeuten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.06.2015 um 04.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29156
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Vier seiner fünf Ehen scheitern. (FNP 16.6.15 über Stan Laurel)
Ja, natürlich. Wenn man von der Möglichkeit eines Todesfalls absieht, mußten vier Ehen scheitern, bevor er die fünfte eingehen konnte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.06.2015 um 09.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29210
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Die Umwelt-Enzyklika wirft in verschärfter Form das Theodizee-Problem auf, da sie sehr viele Einzelheiten erwähnt, die nach Ansicht des Papstes schieflaufen. Aber das ist nicht mein Problem, deshalb will ich es nicht weiter entwickeln. Interessant ist die Begründung, warum wir dem Artenschwund entgegenwirken sollen:
„Unseretwegen können bereits Tausende Arten nicht mehr mit ihrer Existenz Gott verherrlichen, noch uns ihre Botschaft vermitteln. Dazu haben wir kein Recht.“
Man denkt vielleicht an den Tasmanischen Beutelwolf, den Dodo oder auch die Haubenlerche, aber was ist mit der Anophelesmücke und dem Poliovirus? Sollen wir die auch mit franziskanischer Liebe willkommen heißen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2015 um 11.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29247
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Habe gerade irgendwo dafür gestimmt, daß Beckenbauer ins Gefängnis muß. Das ist ein urdemokratischer Vorgang: Mehrheit stattt Wahrheit. Ich weiß natürlich gar nicht, worum es geht, und mein Votum wird den Mann nicht hinter Gitter bringen. Das ist der einzige Unterschied zum Scherbengericht in der athenischen Demokratie. Auch damals brauchte man keine Gründe vorzubringen, warum man jemanden in die Verbannung schicken wollte.
Heute läßt z. B. die FAZ allwöchentlich vom befreundeten Institut Allensbach eine Befragung durchführen und macht dann Politik mit den Ergebnissen. Wie viele Deutsche wollen, daß Griechenland in der Eurozone bleibt? Fast niemand kann die wirtschaftspolitischen Zusammenhänge und Folgen auch nur annähernd durchschauen. Das macht aber nichts. Die Allensbach-Umfragen kosten Geld, aber es springt jedesmal garantiert ein seitenfüllender Artikel heraus. Ich lese sie allerdings nicht mehr, weil mir analytische Beiträge zur Sache selbst interessanter vorkommen als Analysen von dämlichen Umfrageergebnissen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2015 um 17.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29255
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Für die bei Havers besprochene unlogische Konstruktion (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#21821) gibt es ein berühmtes Beispiel:
Und ich will einen Bund machen zwischen mir und zwischen dir. (1. Mose 17,2, auch schon im Griechischen, wahrscheinlich auch hebräisch, was ich aber nicht lesen kann)
Die allerwenigsten werden je bemerkt haben, daß da etwas nicht stimmt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.07.2015 um 15.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29344
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Wie der Tagesspiegel berichtet, ist die Reichstagskuppel wegen der Sonnenhitze gesperrt worden. Manche Leser unterbreiten den Vorschlag, die Kuppel mit einer Öffnung oder Lüftungsschlitzen zu versehen, dann werde es auch ohne Klimaanlage angenehm dort oben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.07.2015 um 11.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29348
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Zu #27568:
Ich hatte das preisgekrönte, aber etwas seltsame Foto damals auch in einem FAZ-Forum kommentiert (www.faz.net).
Nun widmet "chrismon" dem Projekt ein paar Seiten (auch wieder mit manipuliert wirkenden Fotos), man kann sich auch direkt beim Fotografenpaar informieren: www.wannahavelove.de.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.07.2015 um 04.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29358
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Etwa Dreiviertel der zehn Schüler konnten am Anfang noch nicht richtig stricken. (nordbayern.de 27.6.15)
(Vielleicht waren es 72,6 Prozent?)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.07.2015 um 11.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29362
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Meiner Meinung nach ist außerdem auch wieder einmal die Großschreibung falsch. Als Zahladjektiv muß dreiviertel klein geschrieben werden.
Falls man es aber als Substantiv auffaßt, kann der unbestimmte Artikel nicht weggelassen werden: etwa ein Dreiviertel, und das Verb danach müßte im Singular stehen.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 07.07.2015 um 22.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29369
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Ich verstehe das so: ein dreiviertel = 1 3/4; ein Dreiviertel = 3/4;
Die Franzosen hatten ähnliche Probleme. Weil sie keine Großschreibung haben, haben sie zusätzliche Bindestriche eingeführt bei ihrer Rechrtscheibreform.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.07.2015 um 04.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29404
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Nun sind die Sachsen "Schlusslicht". Man möchte sie schon bedauern, aber es geht darum, daß sie den geringsten Prozentsatz an Kaiserschnittgeburten haben (FAZ 9.7.15), und der Zeitungsbeitrag spricht sich durchaus kritisch gegen diese Mode aus.
Irgendwie fehlt ein neutrales Wort für diese Position in Statistiken, mit dem man nicht gleich ein Abgehängtsein verbindet.
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Kommentar von Gast, verfaßt am 10.07.2015 um 18.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29408
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Schön finde ich das englische "back marker".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.07.2015 um 12.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29425
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Noch mal zu #23224:
Laut FAS ist Papandreou nicht einmal mehr im griechischen Parlament vertreten.
Die gewohnheitsmäßige Aufschwemmung alltäglicher Ausdrücke führt dazu, daß der Fehler gar nicht mehr bemerkt wird. Der nächste Schritt wird sein, daß der falsche Ausdruck normal wird, "vertreten sein" also "sich befinden, drinsein" bedeutet, ein weiteres Kopulasynonym.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.07.2015 um 16.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29463
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Im letzten Jahr sind 1 Prozent der Mitglieder aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Andererseits hat der Anteil der sonntäglichen Kirchenbesucher um 1 Prozent zugenommen. Man darf vermuten, daß ungefähr dieselben Menschen, die schon vorher nicht in die Kirche gegangen sind, dann auch ausgetreten sind. Von einer "Trendänderung" zu sprechen ist da wohl etwas verfrüht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.07.2015 um 13.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29471
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Das Fachmagazin "Auto, Motor und Sport" hatte berichtet, dass Bianchis Kopf bei dem Aufprall einer Verzögerung von 92g, also dem 92-Fachen des eigenen Körpergewichts ausgesetzt gewesen sein soll. (welt.de 18.7.15)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.07.2015 um 06.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29483
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Der Aberglaube (oder der Glaube und sein liebstes Kind) wird nicht wenig gestützt durch einen volkstümlichen, um nicht zu sagen allgemeinmenschlichen Rechenfehler. Wir gehen durch die Stadt und denken an einen bestimmten Menschen, und zwei Minuten später sehen wir ihn tatsächlich. So ein Zufall! Daraus wird leicht: Das kann doch kein Zufall sein!
In Wirklichkeit denken wir ständig an irgend etwas, und es wäre schon ein seltsamer Zufall, wenn uns nicht einiges davon auch tatsächlich begegnete.
Gestern las ich die Überschrift: Bill Cosby soll Frauen nach Sex bezahlt haben (SZ online 19.7.15) Der Name sagte mir nichts, und die Zeile fiel mir nur deshalb auf, weil ich dachte: "Nanu? Wenn er nicht bezahlt hätte, wäre es ja noch skandalöser." Zwei Stunden später stieß ich auf denselben Namen in einem Buch (Jacobs: The Know-It-All). So ein Zufall! Die natürliche Erklärung funktioniert wie oben.
Wenn man aus welchem Grund auch immer eine besondere Bereitschaft mitbringt, auf so etwas zu achten und ihm eine Bedeutung beizumessen, versinkt man leicht in einem Meer von Aberglauben und Beziehungswahn. Ich habe immer wieder Menschen getroffen, denen nicht mehr zu helfen war. Zum Glück blieb es meist harmlos, eine private Bedeutungserhöhung (höhere Mächte kümmern sich um einen...).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.07.2015 um 10.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29502
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Unter "Kopfrechnen" muß ich wohl auch folgende Meldung stellen:
"Das Betreuungsgeld hat gerade Frauen mit kleinen Kindern aus dem Arbeitsmarkt ausgeschlossen", sagte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) der "Bild"-Zeitung
(Focus 21.7.15)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.07.2015 um 08.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29544
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Aber das ist ein Stück weit eine Quittung dafür, Amazon im zukunftsträchtigen Online-Geschäft weit enteilt haben zu lassen. (FAZ 25.7.15)
= enteilen lassen zu haben
(Eine hoffnungslose Konstruktion, auf die man sich gar nicht einlassen sollte!)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.07.2015 um 13.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29573
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„Wir können nicht wegschauen, wenn ein Land, das bis gestern noch in die EU wollte, sich unter Erdogan in ein Mini-Pakistan mit einem autoritären Herrscher direkt an der europäischen Grenze verwandelt“, sagte Özdemir der „Passauer Neuen Presse“.
Mini? Süß!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.07.2015 um 07.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29581
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Alexander Kissler schrieb gestern, nun seien die Lügen der Rechten ("Das Boot ist voll") und der Linken ("Jeder kann bleiben") gleichermaßen widerlegt. Deutschland habe noch viel Platz usw.
Solche Überlegungen sind ziemlich sinnlos, weil es von vielen Umständen abhängt, wie viele Menschen (und welche) man aufnehmen kann oder will.
Über die Taschenkalender unserer Kindheit, unser hidden curriculum, habe ich schon berichtet, die höchsten Berge, die längsten Flüsse, die höchsten Löhne (Fliesenleger!) usw. Auch die Bevölkerungsdichte war faszinierend, ich erinnere mich an Holland als besonders dichtbesiedelt. Das alles hat mein Weltbild geprägt. Aber nach 60 Jahren wird es Zeit, sich nach dem neuesten Stand zu erkundigen. Holland liegt immer noch gut im Rennen, aber auch Südkorea und natürlich Bangladesh, das es damals noch nicht gab. In China leben die meisten Menschen, aber das Land ist auch sehr groß, freilich teilweise zu gebirgig zum Leben. Kanada ist nach wie vor menschenleer, dort könnte man ohne weiteres eine Millarde Flüchtlinge ansiedeln. Bei uns hat die Bevölkerung nicht zugenommen, aber wenn man von den Bergen runterguckt, zum Beispiel hier ins Regnitztal oder gar im Werdenfelser Land, ist man erstaunt über die Zersiedelung. Der Wohnraum in Deutschland wächst allein wegen der gestiegenen Ansprüche jährlich um die Wohnfläche von ganz Köln.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.07.2015 um 18.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29586
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Wenn nicht mehr ganz junge Männer noch Kinder zeugen, wird eigenartig stereotyp – so jetzt auch wieder von Sibylle Berg im SPIEGEL – die Frage gestellt, ob denn der Vater mit seinem Kind noch wird Fußball spielen können. Mir bekannte Menschen mit älteren Vätern finden durchweg das Fußballspielen nicht so wichtig wie Kinderlose.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.08.2015 um 09.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29726
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Und wo er groß und grün ist, wird der Mais meist schon ab März künstlich beregnet, um den hohen Bedarf für Futtermittel und die Verwertung in Biogasanlagen zu decken. (Spiegel online 10.81.5)
Im März kann man den Mais noch so sehr beregnen, er wird erfrieren. Acht Wochen später ist es dann richtig.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.08.2015 um 15.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29755
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«Getroffene Vereinbarungen gelten, auch über Wahltage hinaus», sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. (welt.de 21.8.15)
Griechenland muß also das geschenkte Geld auch nach der Wahl noch annehmen, das ist hart!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.08.2015 um 17.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29757
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„Höchste Geburtenrate seit 13 Jahren in Deutschland
Die Deutschen sagen offenbar Ja zur Familie. Im letzten Jahr wurden 33.000 Babys mehr als im Vorjahr geboren, außerdem entschieden sich 12.000 Paare mehr für die Ehe, so das Statistische Bundesamt.“ (Welt 21.8.15)
Kaum ein Leser bemerkt den primitiven Fehler, die Geburtenzahl mit der Geburtenrate zu verwechseln. Ebenso bei den Heiraten: Wie groß war die Alterskohorte?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.08.2015 um 06.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29763
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Die Frankfurter Rundschau kann sich zwar auch nicht von dem grundsätzlichen Fehler befreien, schiebt aber immerhin nach:
Für den Zuwachs bei den Geburten dürften vor allem zwei Gründe verantwortlich sein. Zum einen, erläutert Anja Conradi-Freundschuh, die Expertin des Statistischen Bundesamtes, gebe es relativ viele Frauen im gebärfähigen Alter zwischen 26 und 35 Jahren: „Seit 2008 hat sich die Frauenzahl in diesem Alter stabilisiert und nimmt sogar zu, was die Geborenenzahl auf einige Jahre positiv beeinflussen könnte.“ Tatsächlich zeigt die aktuelle Alterspyramide der Bevölkerung eine leichte Auswuchtung bei der Generation der um die 30-Jährigen. Bei den unter 20-Jährigen geht die Kopfzahl je Jahrgang aber deutlich zurück. Folglich, befürchtet Conradi-Freundschuh, werde sich die Gruppe der potenziellen Mütter nach 2020 wieder deutlich verkleinern. „Dadurch könnte ein neues Geburtentief entstehen“, heißt es bei der Wiesbadener Behörde.
Dem könnte freilich der zweite Trend einer stärkeren Zuwanderung entgegenwirken. Inwieweit die Flüchtlinge aus Syrien, Nordafrika und dem Westbalkan bereits 2014 zu dem kräftigen Geburtenanstieg beigetragen haben, vermag das Statistische Bundesamt noch nicht zu sagen. Die nach den Herkunftsländern der Eltern aufgegliederte Statistik erscheint erst in einigen Monaten. In Baden-Württemberg ist man schon etwas weiter. „Eine wichtige Ursache für den positiven Trend dürfte auch die in den vergangenen Jahren enorm angestiegene Zuwanderung sein“, glaubt deren Experte Werner Brachat-Schwarz.
Damit ist aus dem ganzen Jubel die Luft raus, aber das gibt natürlich keine so hübschen Nachrichten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.08.2015 um 05.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29766
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Viele Unternehmer benutzen die Sommerferien, um ihre Preise zu erhöhen. Sie nehmen mit Recht an, daß sich die Urlauber nach der Rückkehr nicht mehr genau erinnern, was die Sachen vor den Ferien gekostet haben.
Komischerweise glauben besonders die Schokoladenhersteller - wie jetzt Ritter -, eine Preiserhöhung mit höheren Rohstoffpreisen begründen zu müssen. Dabei könnte sich jeder ausrechnen, daß die Haselnüsse in der Schokolade nur einen kaum meßbaren Anteil am Preis ausmachen und eine Mißernte sich einfach wegstecken ließe. Auch muß der neue Preis ja wieder eine 9 als Endziffer aufweisen. Schokoladenpreise waren schon immer Kampfpreise, allerdings nur in einem von drei Marktsegmenten. Hier geht es um die Supermarktschokoladen. Daneben gibt es die gehobene Mittelschicht (Lindt & Sprüngli) und dann die wirkliche Oberklasse, für die Preise keine Rolle mehr spielen.
Mich beschäftigt das Tag und Nacht, weil ich gerade abzunehmen versuche und mir daher meine heimliche Lieblingsspeise strikt versage.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.08.2015 um 06.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29768
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Stefanie Zweig spricht mit acht Jahren bereits drei verschiedene Sprachen: Kikuyu, Swahili und Deutsch. (Wikipedia)
Wenn die Sprachen nicht verschieden wären, wären sie eben keine drei. Das erinnert mich an die heiligen drei Könige:
Die heilgen drei König', sie kommen allhier,
Es sind ihrer drei und sind nicht ihrer vier;
Und wenn zu dreien der vierte wär,
So wär ein heilger drei König mehr.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.08.2015 um 18.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29769
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zu #29763:
Wenn wir die hohe Einwanderung und niedrigen Geburtenzahlen der angestammten Bevölkerung nicht in den Griff kriegen, wird Deutschland und ein großer Teil Europas in drei Generationen zu einem anderen Kulturkreis gehören. Aber das scheint niemanden zu interessieren. Wenn sich zur nächsten Bundestagswahl nichts ändert, schafft sich das deutsche Volk eben ab.
Mir ist an dem Artikel etwas Sprachliches aufgefallen, die Zeile
Generation der um die 30-Jährigen. Bei den unter 20-Jährigen ...
Das Problem der unter 20-Jährigen oder Unter-20-Jährigen haben wir hier schon diskutiert, leider, wie mir scheint, immer noch ohne klares Ergebnis. Es ist vielleicht auch nicht ganz sicher, ob sich unter nur auf die Zahl 20 oder doch auf das (ggf. subst.) Adjektiv 20-jährig bezieht. Nach dem bewährten Duden schreibt man getrennt: unter 20jährig.
Aber hier kommen nun die um die 30-Jährigen. Der zweite Artikel kann sich wohl ganz eindeutig nicht auf das Adjektiv beziehen, sondern nur auf die 30. Da kommt mir die getrennte Schreibweise völlig ungrammatisch vor. Andererseits geht die Um-die-30-Jährigen auch nicht, denn einen Jährigen gibt es nicht. Und die Um-die-30jährigen hätten wieder das ursprüngliche Problem, die 30 gehört näher zur Wortgruppe um die 30 als zum Suffix. Wie sollte man das richtig schreiben?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.08.2015 um 08.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29789
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Alle 3,2 Sekunden wird ein Mensch dement.
Das wird schon stimmen, aber diese ständige rekordsüchtige Umrechnerei wirkt manchmal ein bißchen komisch. Da, zack! – schon wieder einer dement!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.08.2015 um 11.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29791
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Man kann sich darunter vor allem nichts vorstellen. Sagte man dagegen, jedes Jahr wird einer von 750 Menschen dement, was das gleiche ist, dann hätte man das viel klarer vor den Augen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.09.2015 um 17.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29854
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In einem halb scherzhaften Ausblick auf das Jahr 2100 sagt Jan Grossarth den Anbau von „Flachs, Leinen und Dinkel“ voraus. (FAZ 4.9.15)
Macht zusammen zwei.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.09.2015 um 06.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29900
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Eigentlich kann man dieses Jahr nicht von einer Saure-Gurken-Zeit (oder Sauren-Gurken-Zeit) sprechen, aber durch die Medien gehen jetzt zum Beispiel Berichte über mangelhafte Hygiene in Supermärkten. Die Gefahr ist wie so oft rein theoretisch (wie man so sagt). Es ist doch klar, daß die Griffe von Einkaufswagen, nachdem tausend schweißige Pfoten sie angefaßt haben, nicht keimfrei sein können, aber wer holt sich dort oder an Flaschenrückgabeautomaten tatsächlich eine "Blutvergiftung" oder auch nur einen Durchfall? Wer sich nach dem Eikaufen nicht die Hände wäscht, dem ist auch sonst nicht zu helfen (Haltegriffe, Türklinken, die Pfoten selbst).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.09.2015 um 08.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29978
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[Nadia Londsdale musste eigenen Angaben zufolge den kompletten Flug neben einem extrem übergewichtigen Mann sitzen.] Ganze neuneinhalb Stunden soll sie sich nicht bewegt haben können.
(focus.de 18.9.15)
Finden Sie den Fehler!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.09.2015 um 10.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29981
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Es kommt darauf an, was die Grundaussage ist, was also (angeblich) der Fall gewesen sein soll.
Sie kann sich nicht bewegt haben ->
Dann wäre der Satz im Zitat richtig, oder auch so:
... soll sie sich nicht können bewegt haben.
Aber das war es wohl kaum, was der Satz aussagen sollte.
Sie hat sich nicht bewegen können ->
Dann hätte ich geschrieben:
... soll sie sich nicht haben bewegen können.
oder
... soll sie sich nicht bewegen können haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.09.2015 um 11.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29982
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Vorbildlich gelöst! "Sehr gut" mit Sternchen!
(Aber im Ernst: Die Konstruktion ist knifflig, weil sie zwei geläufige Muster, den Ersatzinfinitv und die Frühstellung, verknüpft; daher die vielen Fehler. Das ist nicht gerade eine Ruhmesblatt des heutigen Deutschen.)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 18.09.2015 um 11.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29984
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Für den störenden Gebrauch von ganze anstelle von geschlagene hier ein frühes Beispiel von 1803: »weil er (1635) schrieb, daß ihn die Rosenkreuzer mit falschen Processen ganzer (!) dreyssig Iahre lang in der Irre geführt hätten.« (Christoph Gottlieb von Murr)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.09.2015 um 00.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29988
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Solche Fehler werden anscheinend oft gemacht. Hier sind noch ein paar Beispiele. Wegen der Infinitiv-Konstruktion ist eine Frühstellung hier kaum möglich, die Reihenfolge ist also recht eindeutig:
- Erst hinterher ... beteuerte er, mich nie umsetzen haben zu wollen.
(Ursula Sarrazin, Hexenjagd, Diederichs 2012, S. 159)
Er wollte mich nie umsetzen, also:
... mich nie umsetzen wollen (gewollt) zu haben.
- Der Mathe-Lehrer meiner Tochter hat unumwunden zugegeben, eigentlich Sport studiert haben zu wollen.
(www.spiegel.de)
Er hat nicht zugegeben, daß er Sport studiert haben will, sondern daß er Sport studieren wollte. Also:
... eigentlich Sport studieren wollen (gewollt) zu haben.
- Sie beteuerte, ihrem Hund doch nichts Böses getan haben zu wollen ...
(www.verkehrsportal.de)
Sie wollte ihm nichts Böses tun, also:
... ihrem Hund doch nichts Böses tun wollen (gewollt) zu haben
- Jobst bekennt sich noch heute dazu, mit diesem nicht ernst gemeinten Antrag vor allem Schlagzeilen gemacht haben zu wollen.
(de.wikipedia.org)
Schlagzeilen wollte er machen, nicht (oder wohl kaum) gemacht haben, also:
... vor allem Schlagzeilen machen wollen (gewollt) zu haben.
- Herr Edathy beschränkt sich in seinen Erklärungen darauf, nichts Strafbares getan haben zu wollen.
(www.lawblog.de)
Will er nichts Strafbares getan haben oder hat er nichts Strafbares tun wollen? Je nachdem, was gemeint ist, könnte dies als einziges der Beispiele hier ggf. so in Ordnung sein.
Ich habe den Eindruck, es gibt so eine Art zwanghaftes Verlangen, das Hilfsverb wollen (wie auch sollen) unabhängig vom Sinn immer ans Ende zu setzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.09.2015 um 08.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30040
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In der FAZ kritisiert Christian Schwägerl die deutsche Bevölkerungswissenschaft wegen ihrer Schrumpfungsprognosen. In Wirklichkeit sei die Bevölkerung gewachsen und wachse vorerst noch weiter. Ich kenne die Literatur nicht so gut, aber ich kann mich nicht erinnern, daß Birg (nicht erwähnt) und andere sich über Zunwanderung und das Hindurchwachsen des Bergs oder Bauchs der Babyboomer und ihrer Kinder durch die Bevölkerungspyramide Illusionen gemacht hätten. Wenn man nun optimistisch eine Steigerung der Geburtenrate auf immer noch sehr dürftige 1,6 % ansetzt, dazu die medizinisch erreichte Erhöhung der Lebenserwartung, und seelenruhig einen Zuwanderungssaldo von 500.000 pro Jahr ansetzt, mit einstweilen verstärkter Fortpflanzungsaktivität der Zugewanderten, dann wird die Schrumpfung in der Tat noch einige Jahrzehnte hinausgezögert. Damit ist aber die herkömmliche Bevölkerungswissenschaft nicht widerlegt. Repliken werden folgen.
Am problematischsten ist die rein statistisch eingerechnete Zuwanderung.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch anmerken, daß die von der EU geplante Klage gegen Deutschland und fast alle anderen EU-Staaten wegen der Asylpraxis die Zustimmung der Leute zu dieser überstaatlichen Einrichtung stark beeinträchtigen könnte. "Wir" haben der Abtretung staatlicher Souveränität zugestimmt, aber das heißt nicht, daß man ein für allemal darauf verzichten möchte, in so wichtigen Dingen überhaupt noch mitbestimmen zu können. Zumal die EU sich selbst nicht an ihre Verträge hält, wenn es opportun ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.09.2015 um 07.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30062
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Nicht zu vergessen das andernorts schon zitierte Beispiel vom Sprachpfleger:
Englischkenntnisse, die er nie beruflich anwenden werden kann (Reiner Pogarell in Zabel, Hg.: Denglisch, nein danke!. Paderborn 2003:199)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2015 um 06.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30098
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Bisher las man es ungefähr so:
Der Mensch kann etwa 10000 Gerüche unterscheiden. Die geübte Nase eines Parfümeurs erkennt bis zu 30000 Düfte.
Nun hat man herausgefunden:
Menschen sollen schätzungsweise über 1 Billion verschiedene Mischungen von Riechstoffen unterscheiden können. (Wikipedia Olfaktorische Wahrnehmung)
Die Hochrechnung beruht auf relativ wenigen Versuchen, aber abgesehen davon: Ist es denkbar, daß sich die Wissenschaft bisher um das 100.000.000fache verkalkuliert hat (oder sogar ein Mehrfaches, denn manche nehmen jetzt mehrere Billionen an, und das ist ausnahmsweise kein Übersetzungsfehler)?
Interessant noch die Fortsetzung:
Jedoch begrenzt der Mangel an sprachlichen Ausdrücken für Gerüche unser Vermögen, olfaktorische Nuancierungen differenziert mitzuteilen.
Unterscheiden ist nicht Wiedererkennen. Das wäre zu berücksichtigen, abgesehen von der absurd großen Zahl von Vokabeln, die man für Gerüche haben müßte. Hermann Ammann hat festgestellt, daß es für Geruchseindrücke (und fürs Gehör) keine ursprünglichen Adjektive gibt; der Geruchssinn ist den Verben überlassen, der Rest sind Vergleiche.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.10.2015 um 07.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30185
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Schwedische Forscher haben festgestellt, daß größere Menschen ein höheres Krebsrisiko haben.
Prof. Dorothy Bennett von der St. George University of London sagte gegenüber „BBC News“, dass es sehr plausibel sei, wenn das Risiko von Krebs mit der Anzahl an Zellen in einem Körper zusammenhängt. Krebs entsteht durch Mutation normaler Zellen. Größere Menschen bestehen aus mehr Zellen, fügte die Forscherin hinzu. So steige zum Beispiel das Risiko an Hautkrebs zu erkranken mit einer größeren Oberfläche der Haut.
Ich selbst habe festgestellt, daß zwei Menschen ein doppelt so hohes Krebsrisiko haben wie einer.
Sogar der SPIEGEL ist ratlos, was die praktischen Konsequenzen angeht. Kleiner werden geht ja nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.10.2015 um 05.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30205
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„Je länger ein Mensch vermisst wird, desto unwahrscheinlicher wird es leider, dass er noch lebt", betont jedoch ein LKA-Sprecher. Der berühmteste Fall, der diese These widerlegt, sei allerdings Natascha Kampusch, die nach acht Jahren aus der Gewalt ihres Entführers floh.“ (RhP 25.9.15)
Widerlegt ein Sechser im Lotto die These, daß ein Sechser im Lotto unwahrscheinlich ist?
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Kommentar von verschwunden, verfaßt am 06.10.2015 um 12.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30211
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Offenbar können Leute auch ''ganz legal'' verschwinden:
https://www.change.org/p/jugendamt-landkreis-friesland-amtsgericht-vechta-amtsgericht-varel-lassen-sie-meine-tochter-frei-beachten-sie-die-menschenrechte-das-grundgesetz-und-die-un-menschen-kinderrechtskonvention
https://www.change.org/p/an-die-%C3%B6sterreichische-justiz-an-die-%C3%B6sterreichische-politik-an-die-%C3%B6sterreichische-%C3%A4rzt-innenschaft-aufkl%C3%A4rung-im-fall-sadegh-ausf%C3%BChrliche-untersuchungen-f%C3%BCr-dara-rubens-luki-sadegh-%C3%BCber-mr-ct-schwarzlicht-psychiatrisch-die-seit-2011-akribisc
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.10.2015 um 17.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30363
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Zu beziehungsweise sagt der Duden online:
1. oder; oder vielmehr, genauer gesagt; Abkürzung: bzw.
2. und im anderen Fall; Abkürzung: bzw.
Synonyme
besser gesagt, das heißt, genauer gesagt, oder [vielmehr], richtiger gesagt, vielmehr; (bildungssprachlich) respektive
andernfalls, im anderen Fall; (bildungssprachlich) respektive
Die abgeleitete Bedeutung ist also an die erste Stelle getreten, was vor allem für das gesprochene Deutsch sicher zutrifft. Ebenso wie das heißt leitet es eine Selbstkorrektur ein, die in der Schrift eigentlich nicht nötig sein sollte: Indien, d. h. China usw. – das ist ärgerlich, denn Indien heißt ja nicht China, man hat sich bloß mit der Formulierung keine Mühe gegeben. Beim Überarbeiten eigener Texte sollte man all das rausschmeißen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.10.2015 um 07.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30391
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In München sucht die Polizei nach einem Dreijährigen aus dem Irak. 250 Beamte haben mit Hubschraubern und Hunden sieben Millionen Hektar Wald durchkämmt. (...) Insgesamt seien 7,1 Millionen Quadratkilometer Waldfläche im Münchner Norden abgesucht worden. (welt.de 31.10.15)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.11.2015 um 17.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30410
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Aus der "Welt"
http://www.welt.de/vermischtes/article148307795/Wie-man-5-x-3-in-Deutschland-geloest-haette.html
Ein einzelner Mathe-Test einer dritten Klasse in den USA erregt weltweit die Gemüter. Die Aufgabe war simpel: Löse 5 x 3 mittels wiederholter Addition. Der Schüler rechnete: 5 + 5 + 5 und kam auf das richtige Ergebnis: 15. Trotzdem wurde die Aufgabe als falsch angestrichen. Der Lehrer wollte, dass der Schüler den Rechenweg 3 + 3 + 3 + 3 + 3 geht.
Was dahintersteckt, und ob das Gleiche auch in Deutschland passieren könnte, haben wir die Deutsche Mathematikervereinigung gefragt.
Die Welt: Hallo Herr Vogt, Sie als Sprecher der Deutschen Mathematikervereinigung, hat der Lehrer aus den USA recht? Ist die Aufgabe wirklich falsch gelöst?
Thomas Vogt: Wenn man es sehr genau nimmt, ja, dann hat er recht. In dem Test ist gefordert, 5 x 3 zu rechnen, und das per wiederholter Addition. Fünf Mal die Drei, wenn man genau hinhört, merkt man schon, das bedeutet: 3 + 3 + 3 + 3 +3. Der Lehrer kann das so anstreichen, weil dieser Lösungsweg im Vorhinein vermutlich so gelernt wurde. Und er muss es auch so anstreichen, weil eine neue Didaktikreform in den USA, die Common Core State Standards, das meines Wissens so vorgibt. Nicht nur hierzulande regt man sich ja darüber auf, sondern vor allem auch in den USA. Wenn man auf Twitter mal das Hashtag #commoncore eingibt, findet man eine Menge weitere solcher Beispiele. Da geht es momentan ähnlich zu wie bei uns damals, als die neue Rechtschreibreform umgesetzt wurde.
Das ist nicht nur wegen des Vergleichs mit der Rechtschreibreform interessant. Ich bin kein Mathematiker, aber ich gebe erst mal den Lesern recht, die darauf hinweisen, daß die Aufgabenstellung nicht von "fünf Mal die Drei" sprach, sondern "5 x 3" (Use the repeated addition strategy to solve 5 x 3), und daß zunächst einmal die Kommutativität gilt, oder etwa nicht? Das muß der Schüler doch gelernt haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.11.2015 um 18.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30412
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Seine Frau war Anhängerin der damaligen Naturheilkunde, die „Gleiches mit Gleichem“ behandeln zu glauben pflegte. (Wikipedia über Booles Frau und ihre verhängnisvolle Krankenpflege)
... behandeln zu müssen zu glauben zu pflegen beschuldigt wird?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.11.2015 um 02.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30415
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5 x 3 spricht man im Deutschen als fünf mal drei, und ich denke, dieses mal ist zunächst genauso symbolhaft wie das x. Man kann es sich sprachlich veranschaulichen als fünfmal drei (3+3+3+3+3), aber genauso kann mal die Kurzform eines Verbs sein, etwa fünf mal[nehmen mit] drei (5+5+5).
Richtig deutlich wird es erst im praktischen Leben, wenn man z. B. 5 mal 3 Euro (3€+3€+3€+3€+3€) Schulden hat oder wenn man in einem andern Fall 5 Euro Schulden hat, aber das bei 3 Personen, also 5 Euro mal 3 (5€+5€+5€) rechnen muß.
Vielleicht ist im Englischen die Interpretation von times in 5x3 als Verb nicht so klar, aber in der Praxis macht man sicher auch keinen Unterschied zwischen 3 x $5 und $5 x 3, mithin keinen zwischen 3x5 und 5x3. Der Schüler brauchte deshalb von einem Kommutativgesetz noch gar nichts zu wissen, er hat es einfach intuitiv und gemäß seiner täglichen Erfahrung richtig gemacht. Mit so einem dummen Lehrer hat er allerdings nicht gerechnet.
Jemand, der so eine Rechnung als falsch bewertet, ist kein Lehrer. Der hätte auch die bekannte Rechnung des kleinen Gauß, 50 x 101 = 5050 als falsch bewertet.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 03.11.2015 um 15.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30426
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Mathematiker haben den Ergeiz, möglichst auf dem kürzesten Weg zum Ergebnis zu kommen. Das sollte man bei Schülern fördern und nicht bestrafen. Als die Rechner noch nicht so schnell waren, galt das auch für diese, und für richtig große Berechnungen gilt es auch heute noch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.11.2015 um 05.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30434
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Daß VW nun auch ein CO2-Problem haben soll, veranlaßt mich zu einer Frage in die Runde: Als was soll denn der Kohlenstoff aus dem Auspuff kommen, wenn nicht als CO2? CO, Ruß oder Benzindampf mögen keine "Klimakiller" sein...
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Kommentar von R. M., verfaßt am 04.11.2015 um 10.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30439
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sueddeutsche.de, ein Ableger von jetzt.de, schreibt dazu: »6,7 Milliarden Euro also, die voll reinhauen.« Echt kraß!
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 04.11.2015 um 11.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30442
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Falsche Angaben über den CO2-Ausstoß stehen in direktem Zusammenhang mit falschen Angaben über den Kraftstoffverbrauch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.11.2015 um 08.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30459
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Kann man eigentlich Autofahrer dauerhaft über den Kraftstoffverbrauch ihres Wagens täuschen? Sie wissen doch, wieviel sie tanken und welche Strecken sie zurücklegen. Mir erzählen sie gern und mit Stolz, wie wenig sie letztlich wieder mal verbraucht haben (verstecktes Selbstlob für ihre Fahrweise).
Und noch etwas: Sind die manipulierten Autos nicht großenteils mit staatlicher Förderung (Abwrackprämie) angeschafft worden – ein Geschenk, das ich als radfahrender Steuerzahler nie verstanden habe. (Das Geld könnte man jetzt für die Flüchtlinge brauchen, ebenso wie die Milliarde für die Hotelbesitzer.)
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 05.11.2015 um 17.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30467
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Natürlich nicht. Wie ich andernorts mal schrieb, glaubt auch bis auf ein paar naive Idioten keiner die Verbrauchs- und Abgasangaben der Hersteller. Die sind nur interessant für die KFZ-Steuer und beim Auto-Quartett nachts um drei.
Es gibt Internetseiten wie "Spritmonitor" u. ä., auf denen Halter den Verbrauch ihrer Wagen dokumentieren. Wer wissen will, wieviel das Modell verbraucht, für das er sich interessiert, informiert sich dort.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 05.11.2015 um 18.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30468
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Der Skandal ist vielmehr, daß sich der Staat wissentlich so lange betrügen ließ, natürlich unter der Einflußnahme der Autoindustrie. Letztlich scheinen die Mehreinnahmen bei der Mineralölsteuer die Mindereinnahmen bei der Kraftfahrzeusteuer weit überwogen zu haben. Auch das hehre Gerede vom Klimaziel CO2-Minderung hat sich jetzt als jahrelange wissentliche Lüge erwiesen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.11.2015 um 16.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30533
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Zu einem einschlägigen Fall:
Die Polizei erklärt: "Hausbesitzer dürfen Einbrecher bis zum Eintreffen der Polizei festhalten, aber nicht niederschlagen." Sollte der Einbrecher die Anzeige nicht zurückziehen, werden Ermittlungen gegen den Mieter aufgenommen.
Nun muß die Polizei nur noch erklären, wie man im eigenen Keller einen Einbrecher festhält und gleichzeitig die Polizei ruft. Vielleicht sollte man ihn auf ein Bier nach oben bitten und warten lassen, während man telefoniert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.11.2015 um 15.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30540
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Dass ein Mensch mit diesem Lebensstil ein so hohes Alter erreichen kann, stellt die medizinische Forschung auf den Kopf. (Focus 28.9.15 über Helmut Schmidt)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.11.2015 um 16.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30558
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Selbstgekochtes online bestellen: Bei "OpenKitchen" kann man in Erlangen gesunde Hausmannskost aus der Nachbarschaft abholen oder als Hobby-Koch eigene Gerichte anbieten. Ein Pilotprojekt für Feinschmecker.
(Aber ist es selbstgekocht, wenn ein anderer es kocht? Wer es kocht, der kocht es freilich selbst - wer sonst? Verzwickte Frage.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.11.2015 um 18.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30581
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Daß die reichen Golfstaaten keine Flüchtlinge aufnehmen, begründen sie u. a. so: Sie seien eben zu reich, einen solchen Lebensstandard könnten sich die Flüchtlinge nicht leisten. Logisch.
(Gefunden im Deutschlandfunk)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2015 um 18.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30628
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Vor herrlicher Naturkulisse flattert ein Schmetterling von einer Blüte zur nächsten. Dieses Tier ist an Grazie kaum zu überbieten. (Focus)
Wer würde auf die Idee kommen, einen Schmetterling an Grazie überbieten zu wollen? Am Ende zieht man noch den Kürzeren und ist das Schlusslicht...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2015 um 03.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30662
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Nach einem UN-Bericht über Unwetterkatastrophen, den die ZEIT wiedergibt, wurden in den letzten 20 Jahren „mehr als vier Milliarden weitere Menschen verletzt, verloren ihr Zuhause oder wurden von Nothilfe abhängig. (...)
Zwei Drittel der 4,1 Milliarden Betroffenen lebten in einem der beiden Länder (sc. China und Indien). Dahinter folgen Bangladesch und die Philippinen mit jeweils etwa 130 Millionen Verletzten oder Obdachlosen.“
Demnach müßten in China und Indien alle, in Bangladesch fast alle Einwohner geschädigt worden sein, auf den Philippinen viele mehrmals, denn so viele Einwohner hat der Staat bei weitem nicht.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 24.11.2015 um 08.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30664
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Hier wurden wieder mal Milliarden und Millionen durcheinandergeworfen. Im Originaltext (http://www.unisdr.org/2015/docs/climatechange/COP21_WeatherDisastersReport_2015_FINAL.pdf) steht »4.1 billion people«, das sind nach modernem (zumal nichtbritischem) Sprachgebrauch 4,1 Millionen Menschen.
Die 130 Millionen in Bangladesch und auf den Philippinen stehen tatsächlich so im Bericht (S. 18), die Zahl könnte aber immerhin theoretisch stimmen, da der Berichtszeitraum in diesem Fall zwanzig Jahre beträgt und daher mehr Menschen betroffen sein können, als das jeweilige Land zu einem bestimmten Stichtag Einwohner hatte. Vielleicht hat man aber auch einfach die Zahlen einzelner Jahre addiert, so daß Personen, die über mehrere Jahre obdachlos usw. waren, mehrfach gezählt wurden.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 24.11.2015 um 08.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30665
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Hm, nun habe ich wohl selbst was durcheinandergeworfen. 4.1 billion people sind natürlich 4,1 Milliarden Menschen. Ich nehme an, daß es sich um irgendwelche Modellrechnungen handelt, deren Wertlosigkeit durch solche unrealistischen Ergebnisse freilich offen zutage liegt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2015 um 11.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30667
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Es sollen also knapp 2,8 Mrd. Chinesen und Inder in den letzten 20 Jahren verletzt oder obdachlos geworden sein. Woher nehmen und nicht stehlen?
Ich weiß nicht, wer diesmal dahintersteckt, aber gewisse Kreise haben die Neigung, möglichst hohe Zahlen in die Diskussion zu werfen, um damit die Dringlichkeit der von ihnen vertretenen Klimapolitik zu beweisen. Inzwischen glaubt man ihnen gar nichts mehr, und daran sind sie selbst schuld.
Wie ich heute in der FAZ lese, hat ein peruanischer Bauer genau ausgerechnet, welchen Anteil RWE am Klimawandel und folglich auch an den Kosten hat, die ihm möglichweise in der Zukuft durch gewisse Vorgänge in seiner ländlichen Umgebung entstehen könnten. Auf dies Summe verklagt er nun das Unternehmen und findet tatsächlich Rechtsanwälte, die seine Sache vertreten. Da es sich nur um ein paar tausend Euro handelt, sollte RWE zahlen und einen Werbegag daraus machen.
Anders jener jugendliche Bastler in den USA, der mit einer Bombenattrappe erwischt und anschließend von den Medien und sogar Präsident Obama verhätschelt wurde. Er klagt gleich auf 15 Millionen Dollar wegen Traumatisierung, und dazu strahlt er fröhlich in die Kamera. Er hat das amerikanische System begriffen, alle Achtung!
Wenn man sieht, was Traumatisierung von Jugendlichen wirklich ist, bleibt einem das Lachen im Hals stecken.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.12.2015 um 08.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30739
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Arme sterben früher. Sie ernähren sich schlechter, trinken zuviel usw.
In vielen Ländern trinken sozial besser gestellte Menschen häufiger – und manchmal auch mehr – als Menschen mit geringerem Bildungsgrad, schreiben die Forscher um Johan Mackenbach vom Erasmus University Medical Center in Rotterdam (Niederlande). In unteren sozialen Gruppen sei problematisches Trinkverhalten – etwa das Komasaufen – allerdings verbreiteter, infolgedessen seien alkoholbedingte Gesundheits- und soziale Probleme häufiger. (t-online 3.12.15)
Ähnlich zahllose andere Berichte. Arme trinken also mehr als Gebildete. Um keinen Preis darf die Vermutung ausgesprochen werden, daß es den Wohlhabenden im Durchschnitt gerade deshalb besser geht, weil sie intelligenter sind. Daß Begabte es weiter bringen, ist die letzte große Ungerechtigkeit. Daher die logischen Kapriolen vom Typ: Nachts ist es kälter als draußen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.12.2015 um 06.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30745
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Deutschunterricht ist das A und O der Flüchtlingspolitik.
Unter der Überschrift "Finanzen des Erzbistums Köln - Gut angelegtes Geld" wird über die Verwendung der steigenden Kirchensteuern berichtet:
"So ist laut Schon die Anzahl der Deutsch-Unterrichtsstunden in den Bildungswerken in diesem Jahr auf 150.000 Stunden vervierfacht worden."
Es ist nicht herauszufinden, wer diesen Unterricht wirklich bezahlt. Trägerschaft sozialer Aktivitäten bedeutet ja nicht Finanzierung: letztere kommt fast immer vom Staat, aber das wird meistens so verschleiert, daß Enthüllungsbücher erscheinen können, die eine Selbstverständlichkeit skandalisieren. Die Presse trägt eine Mitschuld daran.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.12.2015 um 17.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30805
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"Aus wie vielen Würfeln besteht ein Zauberwürfel?" Ich kann verstehen, daß die Aufregung einen Kandidaten unter sein Niveau gehen läßt, aber eigentlich ist das doch sehr banal, zumal wenn noch die Antworten zur Wahl gestellt werden.
Noch was vom selben Tag:
Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) hat eine deutliche Verschiebung der Klimagebiete festgestellt. Die Fläche der Wüsten schwankt zwar immer wieder geringfügig. In den vergangenen 15 Jahren war sie jedoch durchschnittlich um etwa 1,3 Milliarden Quadratkilometer größer als im 20. Jahrhundert. Das entspricht knapp der Fläche von Deutschland, Frankreich und Spanien zusammen. Die Permafrostböden sind dagegen in dieser Zeit um rund 1,8 Milliarden Quadratkilometer geschrumpft.
Höchste Zeit, etwas zu tun!
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Kommentar von R. M., verfaßt am 08.12.2015 um 18.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30807
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Es wird regelmäßig unterschlagen, daß vor allem Kanada und Rußland von einer Klimaerwärmung gewaltig profitieren könnten.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.12.2015 um 19.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30808
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Um 1,3 Milliarden Quadratkilometer größer?
Das ist eine Fläche von rund 36000km x 36000km.
Von wegen knapp Deutschland, Frankreich und Spanien zusammen. Da könnte man die ganze Erde mehrmals drin einwickeln.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 08.12.2015 um 22.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30809
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Deutschland, Frankreich und Spanien haben zusammen eine Fläche von rund 1,5 Millionen Quadratkilometern. Es muß also wohl Millionen statt Milliarden heißen.
Auch die deutschen (und auch die Handvoll niederländischen) Winzer könnten übrigens von der Klimaerwärmung profitieren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2015 um 07.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30811
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Die Sache mit dem Zauberwürfel geht doch noch etwas tiefer, mitten rein in die "zwei Kulturen". Daher auch die Diskussion. Es gibt Menschen (auch unter meinen Allerliebsten), die es richtig graust, wenn sie von weitem einer mathematischen Formel ansichtig werden, z. B. vom entsetzlichen Typ 18 : 3 = ?. Andere sehen die Lösung, bevor ihnen bewußt wird, daß es sich überhaupt um eine Aufgabe handelt.
Aus wie vielen Würfelchen ein Rubik-Würfel besteht, ist für manche eine recht schwere Aufgabe, die sie ohne Zeichnung kaum lösen können. Andere brauchen nicht mal hinzugucken, um die Antwort zu geben.
Dieser Unterschied zwischen den Menschen geht meiner Meinung nach sehr tief und wirkt sich in allen möglichen Lebensbereichen aus.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.12.2015 um 11.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30813
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Ich hatte die Sendung gesehen und fand die Aufgabenstellung recht unklar, was dort oft vorkommt, vor allem bei den Scherzfragen am Anfang. Es wurde ja nicht nach (Teil-)Würfeln gefragt, sondern nach "Steinen". Genaugenommen sind es auch keine kleinen Würfel. Daß man 26 Steine mit jeweils mindestens einer der 6 Würfelfarben von außen sehen kann, ist klar, aber was ist mit dem Achsenkreuz in der Mitte, gilt das auch als "Stein"? Auf die richtige, d.h. die gemeinte Antwort konnte man daher nur mit Hilfe der 4 vorgegebenen möglichen Antworten kommen, weil 27 nicht dabei war.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2015 um 08.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30851
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Malerische Bilder von Tuvalu zum Beispiel eignen sich gut, Berichte über die Klimakonferenzen zu illustrieren: das Inselparadies und seine unsichtbare Bedrohung, die sich aber doch schon ankündigt in den fröhlich lachenden Kindern, die knietief im Wasser waten.
Ich habe öfter gelesen, daß die Atolle für diesen Zweck ungeeignet sind, weil sie unter normalen Bedingungen mitwachsen, wenn der Meeresspiegel steigt. Viel mehr als drei Meter können sie naturgemäß nicht aus dem Wasser ragen, das sie wachsen läßt. Bangladesh oder Hamburg eignen sich besser.
Haben Sie gewußt, daß wegen Unterschieden in der lokalen Schwerkraft der Ozean Hügel und Dellen von mehr als 100 m hat? Man könnte vom Pazifischen in den Indischen Ozean runterfahren, ohne Kraft aufzuwenden....
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2015 um 09.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30852
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Bayerischer Rundfunk 31.7.2015:
10 Jahre Rechtschreibreform
Bayerischer Rundfunk 1.12.2015:
20 Jahre Rechtschreibreform
Daraus folgt: Ein Jahr hat rund 12 Tage.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.12.2015 um 05.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30973
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Die Statistik hält für die katholische Kirche aber auch einen kleinen Lichtblick bereit: Ihre Sonntagsgottesdienste werden wieder besser besucht. Der Anteil der Teilnehmer an der sonntäglichen Messe stieg von 10,8 auf 10,9 Prozent. (BR 24.7.15 über Kirchenaustritte)
Wenn so viele Menschen aus der Kirche austreten, ist zu erwarten, daß der Anteil der Kirchgänger unter den übrigen steigt. Das ist kein "Lichtblick".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.12.2015 um 06.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31058
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Manche sagen voraus, daß die Automatisierung in den nächsten Jahren 10 Millionen Arbeitsplätze kostet, während z. B. Hans-Werner Sinn meint, in den nächsten Jahren seien 36 Millionen arbeitsfähige Zuwanderer nötig (oder so ähnlich). Die Differenz ist größer als die Zahl der gegenwärtig Beschäftigten und erinnert an Klimaprognosen...
Einigermaßen sicher sind nur die bevölkerungsstatistischen Prognosen, weil die meisten Subjekte bereits geboren sind und sich zählen lassen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 01.01.2016 um 13.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31105
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Überall wurde prognostiziert, daß die Preise für Fernbusreisen steigen würden. Tatsächlich sind sie gefallen. Das hat auch Ruth Schneeberger (Süddeutsche) erkannt: »Seit Öffnung des Marktes für die Fernbusse sind die Preise eben nicht, wie immer prophezeit, gestiegen. Was auch daran liegen dürfte, dass mancher Anbieter schon wieder aufgegeben hat.« Logisch!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.01.2016 um 08.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31159
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Experten rechnen vor, daß Deutschland wegen der Zuwanderung seine nationalen Klimaziele nicht erreichen wird. Mit keinem Wort wird erwähnt, daß die Zuwanderer, wenn sie in ihrer Heimat blieben, ebenfalls Emissionen verursachen würden. Ob mehr oder weniger, steht dahin (bei uns sind die Standards höher). Wahrscheinlich bleibt es sich gleich, ob die Menschen hier oder anderswo gasen.
Vielleicht liegt es an der Grammatik: nationale Klimaziele sind nationale Ziele für das Klima, keine Ziele für nationales Klima...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.01.2016 um 05.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31166
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Fett ist wie Klima.
Fürs neue Jahr wird Abnehmen ohne Sport und ohne Hungern versprochen. Wir wissen längst, daß Sport nicht schlank macht (im Gegenteil, haben amerikanische Forscher festgestellt). Natürlich macht Sport mehr Spaß, wenn man nicht zu dick ist.
Oft haben wir gelesen, daß das Gehirn ein Drittel unserer Energiezufuhr verbraucht. Aber niemand zieht den naheliegenden Schluß, daß man mehr denken soll, um abzunehmen.
Heute kommen wieder die Sternsinger, sammeln Geld für hungernde Kinder und Süßigkeiten für sich selbst. Anschließend üben sie den lateinischen Konjunktiv (CMB).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.01.2016 um 14.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31244
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In Indien, so wird berichtet, ist Rohöl jetzt billiger als Mineralwasser. Ist das bei uns nicht so?
Nicht ganz vergleichbar: Ich sehe mal nach, was das Mineralwasser (Apollinaris) in einem Hamburger Restaurant kostet: über 10 € pro Liter! Natürlich ist es in Kästen vom Discounter billiger.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.01.2016 um 09.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31302
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(Zugleich zu "Gutmenschen"):
„Wenn wir bereit wären, pro Jeans einen Euro mehr zu bezahlen, könnte eine Näherin in Asien dafür statt 15 bis zu 40 Cent bekommen.“
Ich konnte mich vor längerer Zeit selbst davon überzeugen, daß die Herstellung von Textilien in Asien nichts mit dem Ladenpreis in Europa zu tun hat. Die Näherin würde auch dann nicht mehr bekommen, wenn der Ladenpreis doppelt so hoch wäre. It's the economy, stupid!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.01.2016 um 03.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31315
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Oft liest man 68iger usw., auch in Büchern. Der Fehler wird kaum je bemerkt. Der Mechanismus ist ungefähr: Da ist die Ziffer/Zahl, und dazu kommt das Suffix.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.01.2016 um 07.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31321
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In den Medien kann man eine „künstlerische Darstellung der Supernova ASASSN-15lh“ bewundern. Solche Abbildungen sind wertlos, besonders dann, wenn sie wie hier auch noch jenen Strahlenkranz zeigen, der ja nur ein Abbildungsfehler unserer Instrumente ist und bei einer zeichnerischen Darstellung füglich wegfallen könnte. (Genaueres hier: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1396#24557)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.01.2016 um 14.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31359
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„Millionen Jobs fallen weg“ - schreit die FAS in die Welt hinaus. Der Text unter der Schlagzeile erklärt, warum diese Prognose zu den Folgen der Automatisierung wertlos ist: Man kann zwar einigermaßen voraussagen, welche Stellen wegfallen, aber nicht, welche neuen entstehen.
Nachdem man beschlossen hat, die Sanktionen gegen Iran aufzuheben, beschließt man, daß Iran die Voraussetzungen dafür erfüllt hat. Geht doch, und das Gesicht ist auch gewahrt. (Nur Israel jubelt nicht mit.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.01.2016 um 15.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31381
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In Japan ist gerade der älteste Mann der Welt gestorben. Jetzt gibt es also keinen ältesten Mann der Welt mehr.
Die Zweideutigkeit von Kennzeichnungen (definite descriptions) ist im Anschluß an Donnellan sehr oft diskutiert worden (referentiell vs. attributiv). Natürlich weiß im Grund jeder, wie es funktioniert, es ist mehr eine Frage der logischen oder linguistischen Darstellung.
Der Bundespräsident ernennt die Minister auf Vorschlag des Bundeskanzlers. Gauck ist Bundespräsident, folglich steht im Grundgesetz, daß Gauck die Minister ernennt, und zwar auf Vorschlag Merkels, und zwar ernennt er Gabriel, von der Leyen, Dobrindt usw. (Letzterer will gerade entlassen werden, damit sein Chef Seehofer nicht eigenhändig die Koalition sprengen muß.)
Die Kennzeichnung nennt also einmal die Rolle, einmal das Individuum, das die Rolle jeweils spielt. Das gibt es in vielen Varianten, die sich auch sprachlich unterscheiden. Zum Beispiel im Artikelgebrauch: Er ist Bundespräsident – aber nicht: *Er ist ältester Mann der Welt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.01.2016 um 18.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31407
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"Hans-Werner Sinn nennt die Behauptung falsch, Deutschland könne seine 6000 Kilometer Grenze schon aus technischen Gründen nicht schützen. Denn gemessen an seiner Bevölkerungszahl habe Deutschland extrem kurze Grenzen. Seiner Rechnung zufolge würden auf jeden Bundesbürger gerade einmal 7,4 cm an Grenzlinie entfallen."
Also wenn sich nur zehn Prozent der Deutschen lückenlos an den Grenzen aufstellen, kommt kein Flüchtling mehr durch! Heiße Getränke liefert die Bundeswehr.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.01.2016 um 18.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31408
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Im Grundgesetz steht, daß Gauck die Minister ernennt? Es so zu formulieren ist doch wohl eine Stilblüte.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.01.2016 um 20.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31409
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Da hat Sinn sogar die Nord- und Ostseeküste mitgezählt.
Ich mußte über die ungewöhnliche Rechnung auch erst lachen, aber nach dem Zitat geht es auf onetz.de so weiter:
In Dänemark seien es 130 cm, in Schweden 56 cm, in Ungarn 22 cm.
Es kam ihm also auf einen Vergleich der Grenzlänge mit anderen EU-Staaten an, die er dafür anhand der Bevölkerungsgröße normierte, was ich dann doch gar nicht so lächerlich finde.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 22.01.2016 um 21.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31410
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Um Deutschland vor Einwanderern zu schützen, muß ein viel größerer Teil der Deutschen bei Polizei, Grenzschutz und Bundeswehr beschäftigt werden, und müssen die dadurch der Wirtschaft fehlenden Arbeitskräfte durch Einwanderer ersetzt werden. Klingt unsinnig, und ist es auch. Außerdem müssen auch die ausreisenden Fahrzeuge kontrolliert werden, ob sie z.B. für Flüchtlinge Bolzenschneider gegen Stacheldrahtzäune mitführen; Wackersdorf läßt grüßen. Alte Schmugglerwege werden wiederbelebt werden, auf denen man "schwarz", d.h. mit geschwärztem Gesicht, über die Grenze schleichen kann. Oder es braucht einen Eisernen Vorhang mit Selbstschußanlagen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 22.01.2016 um 21.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31411
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In Grönland müßte jeder Einwohner rund 79 000 cm Küste schützen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.01.2016 um 22.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31413
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#31410:
Man braucht Deutschland nicht vor Einwanderern zu schützen. Einwanderer greifen Deutschland nicht an, sie würden sich ja selbst schaden.
Niemand auf dieser Erde kann sich selbst zu einem Einwanderer nach Deutschland erklären. Deutschland bestimmt, auf Antrag wer Einwanderer wird und wer nicht. Zumindest sollte es so sein.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 23.01.2016 um 00.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31416
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Ich habe wohl den Fehler gemacht, "Einwanderer" ganz wörtlich als substantiviertes, mittels Präfix von "wandern" abgeleitetes Verb zu verstehen. Die Flüchtlinge "wandern" ja zu Fuß über die Grenze, also sind sie in diesem Moment "Einwanderer" nach Deutschland, und genau wörtlich das wollen die Flüchtlingsgegner verhindern. Wenn ein Wort mehrere Bedeutungen hat, kann man sehr schön aneinander vorbeireden.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.01.2016 um 01.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31417
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Na ja, lieber Germanist, Ihre letzten Beiträge zum Thema Grenze und Flüchtlinge (Selbstschußanlagen usw. a la DDR) sind halt sehr stark satirisch überzeichnet. Und wenn ein Wort mehrere Bedeutungen hat, kann man das vor allem auch sehr effektvoll für solche Satire ausnutzen, indem man z. B. das harmlos klingende Wort Einwanderer in Kontrast zu Stacheldraht, Eisernen Vorhang usw. setzt. Ich finde, diese Übertreibungen nicht fair, deshalb versuche ich eben, sie zu entlarven.
Sehen Sie, auch hier schon wieder, Sie benutzen (ganz im Einklang mit unseren Leitmedien) das Wort Flüchtlingsgegner. Wer ist denn ein Flüchtlingsgegner? Meinen Sie damit Leute wie mich, die gegen Masseneinwanderungen aus fremden Völkern sind? Ich bin sicher kein Flüchtlingsgegner, ich würde Flüchtlingen im konkreten Fall auch helfen. Hätten Sie statt dessen Regierungsgegner geschrieben, wäre ich mit dem Satz einverstanden. Warum aber muß es unbedingt Flüchtlingsgegner sein? Na klar, mit Regierungsgegner kann man rhetorisch nichts anfangen, es ist schließlich in einem sich immer noch demokratisch gebenden Staat nichts Besonderes, gegen die Regierung zu sein. Aber Flüchtlingsgegner, Gegner der Unschuldigen, da kochen die Gefühle hoch, sowas darf man doch nicht, ein sehr gutes Wort, den politischen Gegner zu diffamieren.
Ich möchte einfach dafür werben, sich bei der Wortwahl ein bißchen bewußter zu machen, was es wirklich bedeutet, ob es das ausdrückt, was man sagen will, oder ob man sich damit vielleicht zum Handlanger einer "schönfärberischen Berichterstattung" (R.M.) macht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.01.2016 um 10.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31422
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Lieber Herr Markner, ich habe mir den Scherz erlaubt, der falschen Logik zu folgen, die nicht zwischen der Rolle und ihrem Träger unterscheidet. Dann wäre "der Bundespräsident" identisch mit "Gauck", und man könnte das GG so lesen, wie ich es, als Reductio ad absurdum, zu lesen vorgegeben habe. Nichts für ungut, es war sehr verkürzt!
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Kommentar von R. M., verfaßt am 23.01.2016 um 11.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31425
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Zumindest in Schlagzeilen ist »ist ältester/größter Mann der Welt« vielfach belegt.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 23.01.2016 um 12.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31426
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Schlagzeilen sind oft Übersetzungen oder Verkürzungen ausformulierter Sätze und folgen besonderen Regeln: »Ältester Mann der Welt gestorben«, »CDU-Spitze bleibt bei Nein zu Obergrenze« und »Deutsche Bank mit Rekordverlust«. Wer eine Fremdsprache lernt, weiß ein Lied davon zu singen. Es kann sein, daß man in einer Sprache eigentlich schon sehr fit ist und trotzdem noch ratlos vor mancher Zeitungsüberschrift steht. Niederländische Schlagzeilen etwa kann man wirklich als Sondersprache bezeichnen, die man erst mal erlernen muß.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 23.01.2016 um 12.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31427
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Natürlich – aber Schlagzeilen zählen ja trotzdem zur Schriftsprache dazu, weshalb der Asterisk wenigstens erläuterungsbedürftig ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.01.2016 um 13.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31428
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Wenn man den Telegramm- und Schlagzeilenstil einbezieht, werden die grammatischen Regeln ziemlich unüberschaubar, ich würde das auslagern (wenn auch nicht ignorieren, da haben Sie recht). Interessanter ist aber der denkbare Übergang zur "Rollensyntax", wenn nämlich irgendeine Gemeinschaft dazu käme, den Posten oder eben die Rolle "ältester Mann" zu vergeben, also etwa wie: "Ich bin jugendlicher Liebhaber am Stadttheater".
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Kommentar von R. M., verfaßt am 23.01.2016 um 16.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31430
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Den Ältesten gibt es ja schon. Er ist Dorfältester kann bedeuten, daß der Betreffende einer von mehreren ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.01.2016 um 17.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31432
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Ein gutes Beispiel. Gerade die Zusammensetzung weist darauf hin, daß ein spezialisiertes Benennungsbedürfnis vorgelegen hat (nicht vorgelegen haben muß). Die ältesten Dorfbewohner würden in der Allgemeinsprache normalerweise nicht als Dorfälteste bezeichnet. Es ist aber möglich (Ad-hoc-Zusammensetzungen als syntaktisches Mittel besonders im heutigen Deutsch).
Der Plural verändert die Bedingungen der Artikelsetzung nochmals.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 23.01.2016 um 21.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31433
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Ich glaube, schon die Bindestrich-Schreibung "Dorf-Älsteste(r)" würde anzeigen, daß nicht die Standardbedeutung gemeint ist. Eigentlich ist es ein versteckter Genitiv "des Dorfes".
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.01.2016 um 11.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31438
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Es scheint mir, daß bei Substantiv-Zusammensetzungen manche Konsonanten-Kombinationen kein Genitiv-s des Bestimmungswortes vertragen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.01.2016 um 15.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31447
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Wikipedia
"Martinsches Gesetz (sic!)
Wenn man in einem Lexikon ein Wort nachschlägt, um sich seine Bedeutung zu erschließen, so wird dieses Wort durch andere Wörter erklärt. So steht im Duden. Deutsches Universalwörterbuch (²1989) für Sessel als wesentliche Erläuterung: Sitzmöbel. Kann man mit dem Erklärungswort Sitzmöbel nichts anfangen, so schlägt man auch dieses wieder nach und erfährt dazu: Möbel. Für Möbel erhält man: Einrichtungsgegenstand und als Erläuterung dazu wiederum Gegenstand. Auf diese Weise lassen sich für beliebige Stichwörter „Definitionsfolgen“ des Typs Sessel – Sitzmöbel – Möbel – Einrichtungsgegenstand – Gegenstand bilden, die dadurch gekennzeichnet sind, dass speziellere Ausdrücke durch immer allgemeinere ersetzt werden. Führt man dieses Verfahren für viele Wörter durch, ergeben sich Ebenen, die bei den spezifischen Stichwörtern (im vorgestellten Beispiel eben Sessel) beginnen und bei sehr allgemeinen Ausdrücken (hier: Gegenstand) enden. Diese Ebenen sind vom Speziellen zum Allgemeinen hin von immer weniger Ausdrücken belegt.“
(Zum Erkenntniswert dieser Überlegungen - sind sie mehr als trivial? - will ich mich hier nicht äußern.)
Dabei geht verloren, daß die Wörterbuchausdrücke nicht in gleicher Weise zu einem wirklichen Sprachausschnitt gehören. Sessel ist ein allgemeinsprachliches Wort, Sitzmöbel schon weniger. Möbel steht nicht einfach höher in der Hierarchie, sondern schräg dazu, wie Besteck zu Messer und Gabel. Auch Einrichtungsgegenstand ist kaum üblich. Wann gebraucht der gewöhnliche Sprecher Gegenstand?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.01.2016 um 18.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31450
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Systemproblem fordert unzählige Verkehrstote in China
Ein Autofahrer fährt in China einen Jungen an. Statt dem Kind zu helfen, fährt er noch mehrere Male über den Körper, um sicherzustellen, dass das Opfer wirklich tot ist. Diese als "Doppelschlag" bezeichnete Methode ist in China keine Seltenheit. Schuld ist ein Systemfehler, bei dem es Fahrer günstiger zu stehen kommt, wenn ihr Verkehrsopfer stirbt. (n-tv.de 24.1.16)
Diese Schauergeschichte geistert seit etlichen Jahren durch die Medien, wird auch durch ein sehr verschwommenes Video belegt. Soviel ich weiß, gibt es keinen Beweis, schon gar nicht für "unzählige" Opfer.
Dagegen wäre interessant zu wissen, was sich die Autofahrer gedacht haben, als sie gestern über einen Toten auf der deutschen Autobahn bretterten, ohne anzuhalten. Ich bin ja kein Autofahrer, aber merkt man wirklich nichts davon?
Aus meiner Zeit in Indien kann ich dagegen berichten, daß Autofahrern, wenn sie auf dem Lande einen Menschen oder eine Kuh anfahren sollten, geraten wurde, sich schnell davonzumachen und erst dann bei der Polizei zu melden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.01.2016 um 05.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31452
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Das Wortpaar abstrakt und konkret taucht erstmals im späten Mittelalter bei dem Philosophen Boethius auf. (Judith Schrauf: Vom Konkreten im Abstrakten. Diss. Marburg 2011:19)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.01.2016 um 18.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31479
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„Das menschliche Gehirn verfügt über 2 mal 10 hoch 10 Neuronen, von denen sich 95% nur mit hirneigenen Prozessen beschäftigen, und sie tun dies dadurch, dass jedes Neuron mit jedem [!] anderen Neuron über durchschnittlich 10 hoch 4 synaptische Verknüpfungen verbunden ist.“ (Ralf Erkwoh/Gerhard Blanken, Hochzahlen aufgelöst)
Das kann nicht sein, und der erste Teil ist auch problematisch, da sich Neuronen nicht „mit etwas beschäftigen“.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.02.2016 um 09.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31519
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Ein Gastbeitrag in der ZEIT spricht sich für das "bedingungslose Grundeinkommen" aus. Da eine meiner Töchter darüber vor langer Zeit eine Diplomarbeit geschrieben hat, interessiert mich das Thema auch. Der neue Aufsatz steht unter dem Titel "Geld für wirkliche Freiheit".
Nun ist es jetzt schon schwer, in unserem Sozialstaat zu verhungern. Neu wäre nur, daß der Zwang zur Arbeit entfällt. Der ist allerdings auch jetzt schon schwer durchsetzbar, weil viele aus vielen Gründen dem Arbeitsmarkt "nicht zur Verfügung stehen".
Die Hoffnung, daß es funktionieren könnte, spricht sich in zwei Sätzen aus, die ein traditionelles Argumentationsschema bilden:
1.000 Euro monatlich würde den meisten wohl nicht reichen.
...
Auch über die Finanzierung des Grundeinkommens wird heftig gestritten. Doch aufgrund des hohen Produktionsniveaus und unter dem Eindruck etlicher seriöser Studien scheint dies eher eine Frage des politischen, denn des ökonomischen Willens. Die Studien gehen davon aus, dass das Grundeinkommen bei entsprechender Besteuerung bezahlbar wäre.
Das letztere kennen wir aus der marxistischen Utopie: Die Produktivität der Maschinen soll den Müßiggang ermöglichen, oder allenfalls vier Stunden Arbeit, dann angeln, malen, Fußball gucken. Das kann wohl als widerlegt gelten. Tückisch ist die nebenbei erwähnte Besteuerung. Mein Grundeinkommen wäre ein Rechtanspruch gegen meinen erwerbstätigen Nachbarn; nur leicht verschleiert durch den zwischengeschalteten anonymen "Staat", aber das täuscht den Nachbarn nicht: er weiß sehr wohl, daß ich auf seine Kosten lebe. Warum sollte er das hinnehmen?
Der erste Punkt widerlegt das ganze Projekt: Wenn ich mit 1000 € nicht so leben kann, wie ich es möchte – wo bleibt dann die "wirkliche Freiheit"? Ist es nicht die oft karikierte Freiheit, unter Brücken zu schlafen?
Wirklich frei ist man nur im Schlaraffenland.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.02.2016 um 13.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31526
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Dasselbe noch einmal mit Kant:
Meine Freiheit, ohne Arbeit zu leben, stößt dort an eine Grenze, wo die Freiheit des anderen beginnt, die Früchte seiner Arbeit selbst zu genießen.
Oder mit dem kategorischen Imperativ: Es kann kein allgemeines Gesetz geben, wonach niemand zu arbeiten braucht. Denn dann würden die Güter und Dienstleistungen fehlen, von denen der einzelne leben könnte.
Nur als einsamer Jäger und Sammler in einem Niemandsland wäre ich ganz frei. Allerdings gibt es dort weder Steuern noch Grundeinkommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.02.2016 um 13.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31527
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Seit einigen Tagen geht durch die Medien, daß 10.000 bzw. (für Deutschland) 5.000 allein zugewanderte Kinder und Jugendliche "verschwunden" sind oder "vermißt werden" bzw. "als vermißt gemeldet" sind. Es steht aber nicht dabei, wer sie als vermißt gemeldet hat, anscheinend keine Angehörigen. Der Kinderschutzbund befürchtet das Schlimmste.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.02.2016 um 11.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31643
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Durch alle Medien geistert die Meldung, daß 5,5 Mill. Menschen "vorzeitig" durch die Luftverschmutzung sterben, aber in keinem Bericht wird gesagt, um wieviel vorzeitig. Zehn Tage, zehn Jahre? Sinnlos.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.02.2016 um 10.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31656
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Noch einmal zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30363
beziehungsweise und die schnell hingeworfene Abkürzung bzw. kann man allenfalls verwenden, wenn mehrere Fälle erwähnt sind und man sich dann der Reihe nach auf jeden einzelnen bezieht, aber selbst dann gibt es bessere Möglichkeiten. Alles andere ist unklar und lästig. Gerade wollte ich einen längeren Text (200 Seiten) von bzw. reinigen, stellte aber mit Erleichterung fest, daß ich es ohnehin kein einziges Mal verwendet hatte, außer in Zitaten, die denn auch alle ziemlich dumm waren.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 14.02.2016 um 14.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31658
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Zu #31321, der MM schrieb am 23.1.16 in seiner Wochenendbeilage auf S. 10:
Die sogenannte Supernova mit der Katalognummer ASASSN-15lh erstrahlte hell wie 570 Milliarden Sonnen und übertraf damit den bisherigen Rekordhalter um mehr als das Doppelte, wie Astronomen um Subo Dong vom Kavli-Institut für Astronomie und Astrophysik an der Universität Peking im US-Fachblatt "Science" berichten.
Um mehr als das Doppelte übertroffen, d. h. insgesamt mehr als dreimal so hell?
Auf der Seite des Kavli-Instituts steht aber:
more than twice as luminous as the previous record-holding supernova
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.02.2016 um 06.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31680
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Wissenschaftler des Medical Research Council der University of Cambridge haben herausgefunden, dass der Geburtsmonat einen entscheidenden Einfluss auf die eigene Gesundheit im Erwachsenenalter hat.
Usw., diese Meldung kommt ja jedes Jahr aufs neue, und manchmal (wie im SPIEGEL vor zehn Jahren) sind die Befunde gerade umgekehrt, aber ebenfalls entscheidend!
Und: Weitere Untersuchungen sind nötig...
(Diesmal entfuhr mir: "Meine armen Töchter!" – bis ich anderswo las, daß sie es als Winterkinder gut haben, während ich selbst höchst gefährdet bin.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 17.02.2016 um 10.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31685
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Sensationelle Meldung des Deutschlandfunks heute um 9.30 Uhr:
"In Griechenland sind in den vergangenen Tagen deutlich weniger Flüchtlinge angekommen als noch zu Beginn des Jahres. Wie die internationale Organisation für Migration mitteilte, wurden in der ersten Februarhälfte gut 16000 Menschen gezählt. Im gesamten Januar waren es 62000, fast viermal so viele."
Wären es im ganzen Januar nur doppelt so viele Menschen gewesen wie im halben Februar, wäre das ja schon ein enormer Rückgang gewesen. Aber sogar das Vierfache!
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Kommentar von Wikipedia-Leser, verfaßt am 17.02.2016 um 13.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31686
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Zu:
ASASSN-15lh ... und übertraf damit den bisherigen Rekordhalter um mehr als das Doppelte
>Um mehr als das Doppelte übertroffen, d. h. insgesamt mehr als dreimal so hell?
Richtig.
Für Wikipedia hat jemand stumpf bei heise abgeschrieben, wo es genauso falsch steht. Ein Versuch, den Wikipedia-Artikel zu korrigieren, ist offenbar von einem "Super-Administrator" verhindert worden. Noch krasser finde ich allerdings Formulierungen wie "ist um das Dreifache kleiner". Daß man dabei ins Negative rutscht, merkt niemand, obwohl jeder, der so etwas schreibt, seinen Grundschulabschluß zurückgeben müßte.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 17.02.2016 um 14.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31688
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Das wäre ja noch schöner, wenn der Geburtsmonat einen "entscheidenden Einfluss" auf die Gesundheit anderer hätte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.02.2016 um 06.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31697
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Deutsche Ökonomen kritisieren die Asylpolitik. Die Mehrheit bezweifelt wirtschaftliche Vorteile durch den Flüchtlingszustrom. (FAZ 18.2.16)
Aus dem Artikel geht hervor: 40 % der Befragten erwarten Nachteile, 23 % Vorteile, der Rest ist unentschieden. „Eine relative Mehrheit erwartet eher (!) Nachteile für das Land. Das sagen 40 Prozent.“ Man hätte also titeln können: Die Mehrheit erwartet keine Nachteile. Überraschend ist vor allem die große Unsicherheit in dieser ökonomischen Frage. (Die Befragung wurde vom Ifo-Institut durchgeführt, das für seine Einstellung in dieser Frage bekannt ist.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.02.2016 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31731
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Im US-Bundesstaat Michigan hat ein Bewaffneter offenbar wahllos auf Menschen geschossen. (tagesschau.de 21.2.16)
Wäre er nicht bewaffnet gewesen, hätte er nicht schießen können.
Zum selben Vorfall:
Schütze feuert auf Passanten
Zum Schützen wurde er gerade durch dieses Feuern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.02.2016 um 06.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31745
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Noch ein paar Zahlenspiele:
Nach Ermittlungen der österreichischen Arbeitsagentur haben 90 % der Iraner Hochschulreife oder Berufsausbildung, 73 % der Iraker, 67 % der Syrer. (FAZ 20.2.16)
Ludwig Wößmann vom Ifo-Institut kennt die österreichischen Zahlen, nennt sie aber „nicht repräsentativ“. Er selbst hat keine anderen, sondern stellt nur Vermutungen auf. Über seinem Beitrag in der FAZ vom 22.2.16 steht: „Die große Mehrheit der Asylbewerber hat kaum schulische Bildung. 65 Prozent der Syrer erreichen nicht einmal das Pisa-Grundniveau.“ Das muß jeder Leser so verstehen, als bezöge sich die Angabe auf die syrischen Asylbewerber. Erst im Text wird klar, daß es beim Test um die Bevölkerung in Syrien ging. Wößmann gibt zu, daß das Niveau der syrischen Zuwanderer höher sein könnte. - Die Probleme sind groß, aber diese tendenziöse Darstellung ist nicht gerade hilfreich.
Einig sind sich alle in einem Punkt: Das Problem ist die Sprache. Daraus folgt eigentlich, was vordringlich zu tun ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.02.2016 um 05.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31799
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#28882
Jan Grossarth polemisiert schon wieder gegen die Glyphosat-Kritiker, wiederum sehr heftig im Ton:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/kommentar-gruenes-biergift-theater-14091018.html
Ich bin nicht der einzige, der sich über diesen Eifer wundert.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 27.02.2016 um 18.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31804
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Angesichts der Lächerlichkeit des neusten Angriffs auf Glyphosat durch ein sog. „Umweltinstitut“ empfinde ich den Beitrag in der FAZ eher als zurückhaltend.
Da werden also angeblich einige Mikrogramm Glyphosat im Bier gefunden. Wir werden belehrt, daß Glyphosat von einer Expertengruppe der WHO seit kurzem als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ eingeschätzt wird. Daß normales Bier einige Gramm Alkohol enthält, und Alkohol von derselben Expertengruppe als eindeutig krebserregend gewertet wird, wird nicht erwähnt.
In Wirklichkeit geht es gar nicht um Glyphosat, sondern um Monsanto und die Gentechnik. Monsanto ist wegen seiner Gentechnik für Grüne und andere Umweltbewegte der wahre Gottseibeiuns. Alles was Monsanto schädigt, ist erlaubt, selbst wenn man dabei Mütter vom Stillen abhält.
Man muß schon Anhänger von Verschwörungstheorien sein und glauben, daß die Experten der EU und des Bundesinstituts für Risikobewertung alle mit Monsanto unter einer Decke stecken, um auf derartige Kampagnen hereinzufallen.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 27.02.2016 um 23.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31805
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Die Monsantokritiker nörgeln Ihrer Ansicht nach vermutlich in derselben Ecke wie die Verwörungstheoriker, die den Waffengeschäften großer Konzerne humanitäre Ziele absprechen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2016 um 05.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31806
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Warum sollte man erwähnen, daß Bier Alkohol enthält? Das ist keine Nachricht.
(Und Mikrogramm klingt so schön klitzeklein...)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2016 um 06.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31807
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Weder Sie noch wir Verschwörungstheoretiker werden an Glyphosat sterben, eher am Alkohol, insofern sind wir schon mal im Unrecht. Damit ist aber die Frage nicht beantwortet, warum wir uns überhaupt mit Glyphosat im Wasser, im Bier usw. abfinden müssen, warum es also überhaupt Grenzwerte geben muß (und warum es nicht immer und überall dieselben sind). Wird nicht versichert, der Stoff baue sich in kurzer Zeit ab, so daß in Nahrungsmitteln eigentlich gar nichts mehr nachweisbar sein dürfte?
Nein, ich bin kein Verschwörungstheoretiker, schlage mich vielmehr seit je mit solchen herum, weil ich eher zum Abwägen neige. Um so mehr fiel mir auf, daß Herr Grossarth, sonst so gescheit, allein bei diesem Thema geradezu ausfällig wird. Es gehört schon einiges dazu, Andersdenkende ohne weiteres der "Hysterie" zu bezichtigen. Aber zu einem Teil der FAZ paßt es natürlich bestens.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2016 um 07.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31808
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Übrigens hatten wir fast die gleiche Diskussion schon mal: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=420#18519
Zufällig lese ich gerade heute in der FAS, daß "Wildpilze je nach Art und Standort noch erheblich radioaktiv belastet" sind. Auch daran werden wir nicht sterben. Ist das beruhigend? Wir werden nicht an A, B oder C sterben, weil wir sterben werden, bevor wir an A, B oder C sterben.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 28.02.2016 um 18.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31814
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Lieber Prof. Ickler,
vor 200 Jahren wären wir auch nicht an A. B oder C gestorben. Wir wären wahrscheinlich schon längst tot. Wenn wir heute noch leben, dann vermutlich dank der Erfolge von Medizin und Chemie. Der Nachteil sind nun einmal die Grenzwerte. Daß es verschiedene Grenzwerte gibt, liegt daran, daß diese verschiedenen Zwecken dienen.
Ein Grenzwert allein bedeutet aber noch nicht, daß oberhalb dieses Grenzwertes eine Gesundheitsgefährdung vorliegt. Es sind die Grünen und zahllose NROs, die dies gerne suggerieren, um mit ihren andauernden Tatarenmeldungen Wählerstimmen und Spendengelder zu ergattern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.03.2016 um 15.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31869
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Der Dopplereffekt (...) ist jedem bekannt, wenn er am Straßenrand genau hinhört. Je weiter sich ein Auto entfernt, desto mehr "dehnt" sich das Geräusch. (FAZ 5.3.16, zu Ehren Hubbles)
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Kommentar von Pt, verfaßt am 05.03.2016 um 17.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31871
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Zu #31814
Es gibt viele Leute, die da anderer Meinung sind. Es geht ja nicht nur darum, ob wir leben, sondern auch wie. Eine Sache, die zuerst als ''gut'' oder ungefährlich erscheint, kann sich im Laufe der Zeit sehr wohl als problematisch herausstellen.
Ein Grenzwert bedeutet aber auch nicht, daß unterhalb dieses Grenzwertes keine Gesundheitsgefährdung vorliegt.
Wenn man bedenkt, wieviel den Bürgern an Information vorenthalten wird, ohne daß man einen vernünftigen Grund dafür sehen kann, siehe z. B. hier: https://www.change.org/p/bitte-erteilen-sie-auskunft-%C3%BCber-tierversuche-in-hamburg?utm_source=petition_update&utm_medium=email/, dann muß man davon ausgehen, daß bestimmte Dinge eben doch oberfaul oder gefährlich sind, trotz anderweitiger Beteuerungen der Behörden oder der offiziellen Wissenschaft. Die Industrie hat einiges zu verlieren, wenn plötzlich keiner mehr ihre minderwertigen Produkte kauft.
Jemanden, der sich Gedanken über solche Sachverhalte macht, als ''Verschwörungstheoretiker'' abzutun kommt einem Denkverbot gleich. Es ist schon schlimm genug, daß sich so ein Wort als ''Totschlagargument'' eingebürgert hat.
Siehe dazu auch: Verschwörungstheorien erweisen sich immer öfter als wahr
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/verschwoerungstheorien-ia.html
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2016 um 05.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31872
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Vielleicht kann man sich darauf einigen, daß der Verbraucher wissen sollte, was er verbraucht, und daß man ihm keine Alternativen vorenthalten sollte.
Heute bringt die FAS eine Übersicht über Glyphosat, durchaus chemiefreundlich, aber mit so vielen ausdrücklich genannten Unwägbarkeiten und Unbekannten, daß die einzige seriöse Schlußfolgerung nur jener Grundsatz der Aufklärung und Entscheidungsfreiheit sein kann.
(Am Schluß wird die alternative Unkrautbekämpfung durch Unterpflügen zwar genannt, aber wegen des hohen Arbeitsaufwandes und der Bodenerosion kritisch beurteilt. Letzteres leuchtet mir nicht ein, da die ökologische Landwirtschaft meines Wissens die Bodenerosion durchaus zu verhindern weiß. Andererseits sind die von allem Kraut entblößten Maisanbauflächen sehr wohl der Erosion ausgesetzt, wie ich hier jedes Jahr beobachte. Das ist dem modernen Landwirt vielleicht nicht so wichtig, weil der Boden für ihn ohnehin nur Substrat für den Kunstdünger ist?)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 09.03.2016 um 08.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31904
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»Trump hat nun mittlerweile in 14 Gliedstaaten gewonnen. Die weniger wichtigen Ergebnisse aus Hawaii und Idaho, ebenfalls vom Dienstag, sind in dieser Zählung noch nicht inbegriffen«. (NZZ)
Warum nicht? (Hinweis an Beat Ammann: 14 + 1 = 15)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.03.2016 um 14.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31906
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14+2 war leichter zu verstehen, aber ein Druckfehler. Nachdem der nun auf 14+1 korrigiert wurde, versteht man die Rechnung aber gar nicht mehr. Deshalb sollte man wohl hinzufügen:
Trump gewann in Hawaii, Cruz in Idaho.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.03.2016 um 06.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31934
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In vielen Medien wird berichtet, daß der Negativ- oder Strafzins (der allerdings offiziell nicht so heißt) gesenkt worden ist und vielleicht noch weiter gesenkt werden soll. Eigentlich steigt er.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 12.03.2016 um 16.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31939
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Steigt die Temperatur auch, wenn sie unter den Gefrierpunkt fällt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.03.2016 um 08.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31952
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Der Betrag steigt. Für die Alltagssprache ein kleines Problem.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.03.2016 um 08.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31953
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Jan Grossarth titelt: Glyphosat rettet das Leben der Regenwürmer (FAZ 14.3.16). Er führt als Nachteil des Unterpflügens von Unkraut an, der Pflug „zerhäcksele“ die Regenwürmer. Wie jeder weiß, der seinen Garten umgräbt, zerhäckselt man dabei die Regenwürmer nicht, sondern zerschneidet ein paar, was aber gar nicht ins Gewicht fällt. Grossarth vergißt zu erwähnen, daß die Würmer von den Pflanzenresten leben, die teils untergepflügt, teils von den Würmern kunstvoll in ihre Gänge gezogen werden. Ein Totalherbizid läßt ihnen nichts mehr übrig. (Ein Blick auf die glyphosatbehandelten abgeernteten Maisfelder genügt: da ist alles tot.) Trotzdem scheint der neue Artikel etwas ausgewogener zu sein, vielleicht hat Grossarth entsprechende Zuschriften von Fachleuten des Ökolandbaus bekommen, die seine Glyphosat-Begeisterung gedämpft haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.03.2016 um 07.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31964
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Je länger er sprach, desto deutlicher wurde, dass er nicht nur um die Macht in Berlin, sondern auch in München bangt. (FAZ 15.3.16)
Ein Beispiel für die tägliche Unlogik. Korrekt wäre sondern auch die in München oder daß er um die Macht nicht nur in Berlin, sondern auch in München bangt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2016 um 12.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31981
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Wie die FR berichtet, will die AfD die Stigmatisierung von CO2 beenden, dazu ein Smogfoto von Pekinger Straßen:
Die Folgen von CO2 zeigen sich besonders deutlich in China. Doch für die AfD ist Kohlendioxid kein Schadstoff.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.03.2016 um 07.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31991
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Wie wenig das Genus noch "funktional belastet" ist, zeigt die riesige Menge von Kongruenzfehlern:
Diese Festlegung des Menschen auf das Tatsächliche findet nach Adorno seine Fortsetzung im Positivismus. (Wikipedia Adorno)
Diese Entwicklung, so Campbell, habe mit dem Zweiten Weltkrieg seinen nicht mehr zu überbietenden Höhepunkt gefunden. (Wikipedia Joseph Campbell)
(Die Richtung ist fast immer dieselbe: zum Neutrum/Maskulinum hin, auch unabhängig vom nächststehenden Substantiv.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.03.2016 um 07.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31993
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In dem alten Buch "Die Bedingungen der Fehlsamkeit" von Arthur Kießling habe ich vor langer Zeit gelesen, daß der Mensch am frühen Nachmittag am fehlsamsten ist, also besonders nach dem Mittagessen; jahreszeitlich ist er im Sommer besonders fehlbar. Kießling hat wohl nicht an Nachtarbeit gedacht. Nachts fabrizieren die Nachrichtenredakteure abenteuerliche Überschriften, die ich Frühaufsteher dann beim Morgenkaffee lesen muß, heute z. B. Russisches Passagierflugzeug abgestürzt (SZ 19.3.16) (In Wirklichkeit eine Maschine von Flydubai, bei Rostow abgestürzt.)
Die Schmerzempfindlichkeit ist nach Mitternacht am geringsten, weshalb man seinen Zahnarzt am besten gegen 2 Uhr morgens aufsuchen sollte. Dumm ist natürlich, daß er gerade dann am fehlbarsten ist.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.03.2016 um 23.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32020
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Aus dem ZDF-Heute-Journal, 21.3.2016, über das Jahr 2015:
Das Statistische Bundesamt registrierte einen Zuzug von knapp 2000000 Ausländern, darunter vor allem schutzsuchende Flüchtlinge. Zugleich zogen rund 860000 Ausländer fort, die meisten von ihnen EU-Bürger. Im Saldo blieben somit 1140000 Menschen in Deutschland, gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 49%.
Auch im Saldo sind die 1140000 aber immer noch Zuzügler, nicht Hiergebliebene.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.03.2016 um 08.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32108
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Auch zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#24479
Der SPIEGEL berichtet über die längst fällige Neuberechnung der relativen Armut in Deutschland. Die Karten sind recht interessant:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/armut-ob-sie-arm-sind-kommt-drauf-an-wo-sie-wohnen-a-1083908.html
Gesamtdeutsch leben wir hier in einer wohlhabenden Gegend, aber schon wegen der hohen Mieten und Immobilienpreise kommen viele Menschen im reichen Mittelfranken nicht besser zurecht als ihre Verwandten im armen Ostfriesland. Die Vernachlässigung der Kaufkraft fiel uns ja schon immer als grundlegender Fehler auf, auch im Vergleich der Staaten.
Auch interessant ist die Aufstellung, die der FOCUS bringt über die regionale Lebenserwartung. Demnach gehört Standal zu den Orten mit der geringsten Lebenserwartung, aber dort möchte ja sowieso niemand wohnen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.04.2016 um 07.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32160
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Kongruenzfehler beweisen, wie schon gesagt, daß Genus und Numerus wenig grammatische Nutzlast tragen. Natürlich werden solche Versehen in schriftlichen Texten meist ausgebessert, aber es gibt immer noch erstaunlich viele. Meist perseverieren das Genus oder der Numerus dicht davorstehender Nominalgruppen, seltener werden sie antizipiert:
Barbara Piatti hat eine Karte erstellt, auf denen die Wege der Figuren nachgezeichnet sind. (FAZ 2.4.16)
Hier werfen die Plurale ihren Schatten voraus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2016 um 09.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32173
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Bei Mossack Fonseca soll Medienberichten zufolge die Gründung einer Briefkastenfirma 1000 US-Dollar pro Jahr gekostet haben. Bei 300.000 Unternehmen ergibt das jährliche Erträge in Milliarden-Höhe. (focus.de 4.4.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.04.2016 um 08.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32208
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Nur etwa 32 Prozent aller Niederländer haben sich überhaupt am Referendum beteiligt. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung hat sich also noch nicht einmal ein Fünftel gegen den Plan der EU ausgesprochen. (ZEIT 7.4.16)
Wieder das Spiel mit der Bezugsgröße. Gibt es nach diesem Rechenverfahren überhaupt eine Regierung, die eine Mehrheit hinter sich hat?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 07.04.2016 um 09.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32209
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In Deutschland seit 1938 nicht mehr.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.04.2016 um 09.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32225
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Gunnar Bech hat sich vor langer Zeit mit "fehlerhaften" Konstruktionen dieses Typs beschäftigt:
Ich glaube es haben tun zu können.
Ich freue mich, ihn haben begrüßen zu dürfen.
(Gunnar Bech: "Grammatische Gesetze im Widerspruch", Lingua 12/1963: 291-299)
Das zu müßte bei haben stehen: Ich freue mich, ihn begrüßen dürfen zu haben (mit Ersatzinfinitiv dürfen statt gedurft).
Ersatzinfinitiv und Frühstellung sind zumindest im südlichen deutschen Sprachgebiet ganz geläufig, aber komplizierte Konstruktion wie die von Bech handelt sind überwiegen auf dem Papier zusammengedrechselt. Man findet kaum Belege:
Wieviel Gutes und Schönes muß er vorgehabt haben, und hat fort gemußt, ohne wirklich etwas haben tun zu können. (Elisabeth von Heyking. Tagebücher aus vier Welttteilen 1886-1904:48)
Der Nachweis, etwas nicht getan zu haben oder etwas nicht haben tun zu können, ist
logisch praktisch unmöglich. (SPD: Stellungnahme 16/9, Landtag NRW)
Das schreckliche Erlebnis, daneben gestanden zu haben und nichts haben tun zu können... (Daniela Prousa: Psychoanalytische Betrachtungen zum möglichen Zusammenhang zwischen Borderline-Persönlichkeitsstörung und infantiler Missbrauchserfahrung. Universität Bremen 2007)
Man kann sicher noch etwas mehr ergoogeln, aber es ist kein Wunder, daß die Intuition der Sprecher für diese seltenen Fälle nicht ausreicht.
Ich gebe zu bedenken: Der Ersatzinfinitiv zeigt ja schon, daß der Sprecher den gesamten Verbkomplex nicht mehr analytisch durchschaut. Sprecher, die den Ersatzinfinitiv ständig gebrauchen, sind sehr erstaunt, wenn man sie darauf hinweist, daß an seiner Stelle "eigentlich" ein Partizip II stehen müßte. Studenten haben Mühe, die "ursprüngliche" Fassung zu rekonstruieren. (Daher auch Fehler von diesem Typ: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29544) So erklärt sich auch, daß das zu einfach vor den letzten Infinitiv gesetzt wird, wie es bei der zu-Konstruktion üblich ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.04.2016 um 17.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32263
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Der im Haupteintrag genannte Indogermanist Wilhelm Havers hat nicht sehr viele, aber sehr gute Schriften hinterlassen. Wikipedia teilt über ihn mit:
Havers war Mitglied in folgenden NS-Organisationen: Nationalsozialistischer Lehrerbund, Nationalsozialistische Volkswohlfahrt, Reichsluftschutzbund und Reichsbund der Deutschen Beamten.
Also ein ganz schlimmer Finger, oder?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 13.04.2016 um 19.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32265
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Vor allem die Mitgliedschaft im Reichsluftschutzbund ist verwerflich. Schließlich hätte er ja auch mit der Taschenlampe den britischen Bombern den Weg zeigen können.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.04.2016 um 05.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32267
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Die Erwähnung der Nichtigkeiten fällt besonders auf, weil sonst nur ein paar biographische Daten mitgeteilt werden, aber nichts über seine Leistungen.
Dabei täte die Lektüre vielen wirklich gut, die heute mit Entdeckerstolz ihre neuesten Einsichten vortragen.
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Kommentar von Sigmar Salzburg, verfaßt am 14.04.2016 um 09.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32269
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Bei Wikipedia nicht selten. Mir persönlich bekannt:
Kurt Gudewill (* 3. Februar 1911 in Itzehoe; † 29. Juli 1995 in Kiel) war ein deutscher Musikwissenschaftler. [...]
… 1944 wurde er habilitiert, 1945 Dozent und 1952 außerplanmäßiger Professor für Musikwissenschaft.[1]
Gudewill war Mitglied (Nr. 166.492) der NSDAP vom 1. November 1929 bis 1. Oktober 1930 und erneut ab 1. Mai 1937 (Nr. 4.782.103). Er gehörte der SA seit 1933 an und war Tenorhornist im Musikzug der SA-Standarte 85 Dithmarschen...
Kein Wort über seine wissenschaftlichen Leistungen und darüber, daß er jahrelang Präsident der Internationalen Heinrich-Schütz-Gesellschaft war.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.04.2016 um 10.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32270
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Immerhin etwas entschiedenere Mitgliedschaft, wie man sie ja nicht selten gerade bei sonst schätzenswerten Autoren findet. Man gerät schon in einen Zwiespalt, wenn man das z. B. von bedeutenden Indogermanisten erfährt.
Kürzlich habe ich hier den Psychologen Walther Poppelreuter zitiert und den Namen absichtlich weggelassen...
Wenn jemand nicht gerade Verbrechen begangen oder von arisierten Lehrstühlen profitiert hat, könnte man solche biographischen Details auch weglassen. Es gibt allerdings Sprachwissenschaftler, bei denen das völkische Denken in die Theorie eingegangen ist. Den schwierigen Fall Weisgerber hatten wir schon erwähnt, weil er in die Vorgeschichte der Rechtschreibreform und die Selbstdarstellung der Reformer hineinspielt.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 14.04.2016 um 11.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32272
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Wenn jemand »alter Kämpfer« war und dann sogar zwischenzeitlich aus der Partei austrat, ist das sicherlich mitteilenswert. Die verpflichtende Mitgliedschaft in berufsständischen Organisationen ist es nicht.
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Kommentar von Sigmar Salzburg, verfaßt am 14.04.2016 um 13.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32274
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Noch zu Gudewill: Mit 18 war er für 11 Monate in der Partei. Erst 1937 trat er wieder ein, wegen des Fortkommens – wie der Plöner Musiklehrer Edgar Rabsch, den Paul Hindemith deswegen 1946 verteidigte. Der SA-Musikzug war vermutlich die einzige Gelegenheit an der Dithmarscher Westküste, als Hornist im Ensemble zu spielen. Welcher Musiker hätte darauf verzichtet!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.04.2016 um 04.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32283
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In mehreren Zeitungen wird Putin vorgehalten, daß er von 3 Mill. Fragen nur 80 beantwortet habe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.04.2016 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32288
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Bitter kann ihre Entscheidung allenfalls für den TV-Komiker Jan Böhmermann sein, der sich nun aller Wahrscheinlichkeit nach vor Gericht für seine mehr oder minder gelungene Satire verantworten werden muss.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jan-boehmermann-und-angela-merkel-der-rechtsstaat-gibt-sich-die-ehre-a-1087518.html
(statt: müssen wird)
(Übrigens ein guter Artikel, aber dank Stimmungsmache in den Medien verstehen viele nicht, warum Merkels Entscheidung richtig, ja fast die einzig zulässige war.)
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 15.04.2016 um 23.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32293
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Die einzig richtige Entscheidung wäre gewesen, auf das Grundgesetz und die Selbständigkeit der Strafverfolgungsbehörden in Deutschland zu verweisen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 15.04.2016 um 23.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32294
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Was heißt hier »selbständig«? Die Staatsanwaltschaften sind bekanntlich immer noch weisungsgebunden.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 15.04.2016 um 23.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32295
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Im Fall des § 103 sind die Strafverfolgungsbehörden in Deutschland eben nicht selbständig.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 16.04.2016 um 00.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32296
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Zu #32293:
Das hätte aber in diesem Falle nicht genügt, weil § 104a StGB ausdrücklich eine Ermächtigung der Bundesregierung zur Strafverfolgung verlangt. Solange diese Vorschrift in Kraft ist und nicht für verfassungswidrig erklärt worden ist, hilft ein allgemeiner Verweis auf die Gewaltentrennung in Deutschland nicht weiter.
Geltendes Recht ist anzuwenden, selbst wenn die Regierung ihre Absicht bekundet, eine bestimmte Gesetzesnorm demnächst abzuschaffen. In einem funktionierenden Rechtsstaat werden Gesetze auch dann angewendet, wenn sie den Staatsoberen gerade nicht in den Kram passen. Genau das ist ja der Unterschied zu despotischen Systemen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 16.04.2016 um 08.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32300
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In der ZDF-Sendung »aspekte« kommentierte Heribert Prantl den § 103 StGB gestern so:
»Mit demokratischen Gesellschaften hat so ein Paragraph nichts mehr zu tun. Warum soll die Ehre des Präsidenten Erdoğan oder des Präsidenten Obama oder von Herrn Hollande mehr wert sein als die Ehre von jedem anderen, der beleidigt wird? Das ist mit demokratischen Zeiten nicht mehr zu vereinbaren. Man sollte deswegen diesen 103 als Überbleibsel aus alten Zeiten schnell abschaffen und sollte sagen, es reichen die normalen Beleidigungsvorschriften, die für jeden gelten: Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung – all das wird bestraft, ob es nun um Heribert Prantl geht oder um Angela Merkel oder um Recep Erdoğan.«
Schon recht, man kann das so sehen. Aber dann gehört auch gleich der § 90 StGB abgeschafft. Warum soll die Ehre eines Herrn Gauck mehr wert sein als die des Herrn Prantl?
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Kommentar von Marco Mahlmann, verfaßt am 16.04.2016 um 17.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32308
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Ich hatte es in der Tat nicht parat, daß die Regierung in solchen Fällen die Ermittlungen anstoßen muß; allerdings wird die Sache dadurch ja noch verrückter. Mit der gefällten Entscheidungen hält es die Bundesregierung offenbar für möglich, daß ein Staatsoberhaupt durch solch ein Gedicht ernsthaft beleidigt wird. Ich bin sicher, daß jeder Kanzler von Adenauer bis Schröder sich nicht darauf eingelassen hätte. Der hätte gesagt: "Herr Erdogan, stellen Sie sich nicht so an, Sie Mädchen!"
Der Hinweis darauf, daß auch Paragraphen angewandt werden müssen, die abgeschafft werden sollen, aber eben im Moment noch gelten, ist gewiß richtig; ist aber die Welt untergegangen dadurch, daß in der Vergangenheit Spottlieder und Schmähschriften gegen andere Staatsoberhäupter kein solches Gerichtsverfahren nach sich gezogen haben? Was wurde alles über George W. Bush gesagt? Welche Häme wurde über Königin Elisabeth II. von England verbreitet? Und der Papst ist das Oberhaupt des souveränen Staates Vatikan; ich brauche wohl nicht zu erwähnen, was der sich schon alles bieten lassen mußte.
Warum brät Merkel Erdogan eine Extrawurst? Warum wird jetzt plötzlich der Staatsanwalt losgeschickt? Warum hat Merkel nicht die Chuzpe zu sagen, daß sie nicht zuständig ist, wenn Erdogan eingeschnappt ist?
Merkel hat sich mit ihrer Flüchtlingspolitik in eine Notlage manövriert, und sie glaubt, auf Erdogan angewiesen zu sein, um dort wieder rauszukommen. Um Erdogan nicht zu verärgern, läßt sie Böhmermann über die Klinge springen. Das ist ein Armutszeugnis für ihre Politik.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.04.2016 um 17.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32310
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Von mir kann Merkel ja inzwischen auch keine Stimme mehr erhoffen, der Türkei-Deal ist grundfalsch, aber in der Sache Böhmermann muß ich ihr ausnahmsweise mal recht geben.
"Warum brät Merkel Erdogan eine Extrawurst?" – Hat sie doch gar nicht, Erdogan wird nur eingeräumt, was im Gesetz steht.
"Warum wird jetzt plötzlich der Staatsanwalt losgeschickt?" – Der wird nicht von Merkel geschickt, sondern von Erdogan.
"Warum hat Merkel nicht die Chuzpe zu sagen, daß sie nicht zuständig ist, wenn Erdogan eingeschnappt ist?" – Genau das hat sie doch gesagt.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 16.04.2016 um 19.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32314
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Ein "allgemeiner Verweis auf die Gewaltentrennung in Deutschland" hilft schon deshalb nicht weiter, weil die Staatsanwaltschaft ja selbst Teil der Exekutive ist.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 16.04.2016 um 20.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32315
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Das stimmt. Ich hatte Herrn Mahlmanns Beitrag als Forderung nach einem Hinweis auf die Unabhängigkeit der Gerichte verstanden, wie sie jetzt öfter vorgetragen wird, aber er sprach von »Strafverfolgungsbehörden«. Daß die klassische Theorie der Gewaltenteilung der Praxis oft nicht gerecht wird, weiß allerdings auch jeder (Gewaltenverschränkung usw.).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.04.2016 um 08.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32342
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Die Häufigkeit und Unentbehrlichkeit der Partikel auch in der Allgemeinsprache steht in auffälligem Gegensatz zu ihrem Fehlen in der Logik. Die Logik erledigt alles mit und. Hermann Paul sieht den Unterschied darin, daß auch etwas nachträglich Hinzugefügtes einleitet, und etwas von vornherein Vorgesehenes.
Die Logik kennt auch kein nur und sogar. Wenn ich drei Kinder habe und der Nachbar vier, sieht ja jeder, daß es bei mir weniger, bei ihm mehr sind, das muß man nicht hervorheben. In der Logik ist ein bestimmtes nur allenfalls in
iff verkapselt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.04.2016 um 10.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32344
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Dieses "nur" (im Sinne von ausschließlich) benutzt man nicht nur im Englischen, sondern z.B. auch in diesem Satz.
Und in Fachtexten:
"dann und nur dann, wenn" ist auch in deutschen Texten (Math., Phil.) Synonym für "genau dann, wenn".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.04.2016 um 11.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32345
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Stimmt, auch als gdw ist es bekannt, wenn auch nicht so häufig wie die englische Form, scheint mir. (Ich hatte auch bloß salopp den Ort bezeichnen wollen, an dem "nur" in der Logik vorkommt. Eigentlich ist es ein Notbehelf, weil einige Sprachen hier kein eindeutiges Wort bereithalten.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.04.2016 um 14.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32348
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A: Ich habe drei Kinder und der Nachbar vier.
B: Der Nachbar und ich haben gleich viele Kinder.
Wenn wir von der reinen Logik ausgehen, können A und B beide gleichzeitig wahr sein. Der Nachbar und ich können ja tatsächlich jeder z. B. genau 10 Kinder haben. Dann ist sowohl A wahr als auch B.
A': Ich habe nur drei Kinder und der Nachbar vier.
A' und B können aber nicht gleichzeitig wahr sein. Letztendlich bedeutet nur drei das gleiche wie genau drei, während vier in diesem Kontext mindestens vier bedeutet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.04.2016 um 07.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32408
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Den Unglücken in Tschernobyl und Fukushima zum Trotz werden Hunderte Kernkraftwerke in aller Welt, auch in Deutschland, sicher betrieben. (Andreas Mihm in FAZ 26.4.16)
Wieso „zum Trotz“? Wenn ein Gerät kaputt ist, ein anderes noch nicht, ist das doch kein Widerspruch.
(Der Beitrag ist auch sonst logisch nicht kapitelfest.)
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 26.04.2016 um 09.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32410
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Der Fehler steckt doch im „sicher“. Kernkraftwerke sicher zu betreiben, ist gerade wegen der genannten Katastrophen vernünftig. Ihnen zum Trotz gibt es leider auch unsicheren Betrieb.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.04.2016 um 10.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32412
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Man könnte einen Satz interpolieren, der das Ganze logischer erscheinen läßt.
Ich möchte hier keine Diskussion über die Atomenergie eröffnen, aber der Schluß des Artikels scheint mir doch bemerkenswert – selbst für den Wirtschaftsteil der FAZ:
„Der deutsche Weg in der Energiepolitik bleibt 30 Jahre nach Tschernobyl ein Sonderweg. Er ist auch kein Grund für moralische Überheblichkeit oder besserwisserische Ratschläge. Diese klangen unlängst durch, als Umweltministerin Barbara Hendricks pünktlich zum Tschernobyl-Jahrestag Belgien aufforderte, zwei Atommeiler wegen deutscher Sicherheitsbedenken einstweilen abzuschalten. Offenbar glaubt die Sozialdemokratin, mit dieser ungehörigen Einmischung in belgische Atomangelegenheiten innenpolitisch punkten zu können. Aber wie würde sie reagieren, wenn die unter unkalkulierbaren deutschen Windstromeinspeisungen leidenden Niederländer, Polen und Tschechen sie auffordern würden, die Energiewende so lange auszusetzen, bis Deutschland deren technische Konsequenzen endlich im Griff habe?“
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Kommentar von R. M., verfaßt am 26.04.2016 um 11.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32413
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Ein Land, das solche Wirtschaftsredakteure hat, darf sich nicht wundern, wenn die Leute massenhaft gegen Freihandel demonstrieren gehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.04.2016 um 12.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32414
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Man beachte das höhnische "pünktlich" (sachlich falsch, weil das Thema seit Jahren diskutiert wird) und besonders die Stelle, an der das ominöse Wort "unkalkulierbar" untergebracht ist, nämlich im Zusammenhang mit der naturgemäß unsteten Windenergie – suggeriert wird aber der Eindruck einer äußerst riskanten Angelegenheit. Die ganze Aufrechnung der Risiken ist natürlich monströs: alternde Atomkraftwerke an der deutschen Grenze gegen im Aufbau befindliche Windenergiesysteme.
Übrigens steht, das muß man fairerweise sagen, gleich auf der nächsten Seite derselben Ausgabe der Gastbeitrag einer Grünen zum selben Gegenstand.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.04.2016 um 10.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32434
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Überschrift eines Artikels zur Weltklimaentwicklung, FAZ, 27.4.16, S. N1:
Ein halbes Grad mehr oder weniger können richtig wehtun
Guter Trick. Ein Euro in der rechten oder in der linken Hosentasche macht insgesamt schon zwei Euro.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 28.04.2016 um 16.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32439
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Jeder Maschinenbau-Lehrling lernt als erstes, daß eine Toleranz von z.B. +/– 1 mm einen Toleranzbereich von 2 mm bedeutet. (Maurer rechnen in cm.)
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 28.04.2016 um 18.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32441
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Von einer „Aufrechnung der Risiken“ kann ich in dem Leitartikel von Andreas Mihm nichts entdecken. Er fragt doch nur, ob man auf deutscher Seite gerne so oberlehrerhafte Forderungen empfangen würde, wie sie Frau Hendricks sie gegenüber den Belgiern erhebt. Als ob die belgischen Behörden und Fachleute lauter Deppen wären.
Es ist richtig, daß über dieses Thema seit Jahren geredet wird, darunter auch kürzlich bei Gesprächen zwischen belgischen und deutschen Fachleuten. Im Februar hat Frau Hendricks mit dem zuständigen belgischen Innenminister gesprochen. Frau Hendricks ist also bestens informiert über die belgische Haltung. Die öffentliche Forderung nach erneuter Stillegung der fraglichen Reaktoren ist daher rein zum Fenster hinausgesprochen. Die Annahme, daß sie damit „innenpolitisch punkten“ wollte, ist daher nicht von der Hand zu weisen, zumal sie wohl nicht gerne hinter den rot-grünen Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Reinland-Pfalz zuückstehen möchte.
Es ist schließlich nicht zu bestreiten, daß die „naturgemäß unstete“ Windenergie bis zu einem gewissen Grad „unkalkulierbar“ ist, und daß dadurch die Gewährleistung der Netzstabilität auch bei unseren Nachbarländern erschwert wird. Zumindest die Polen sollen darüber bereits geklagt haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.04.2016 um 19.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32444
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Lieber Herr Achenbach, manchmal ermahnen Sie uns, die Wörter nicht auf die Goldwaage zu legen, dann wieder tun Sie es selbst. Statt "Aufrechnung" hätte ich auch "Vergleich" oder "Gegenüberstellung" sagen können. Und bei "unkalkulierbar" tun Sie so, als wüßten Sie nicht, in welchem Zusammenhang diese Vokabel besonders oft gebraucht wird, sondern verstehen es absichtsvoll im harmlosen Sinne von "Der Wind weht, wann er will".
Jene Gegenüberstellung betrifft alternde Atomkraftwerke drüben und unregelmäßigen Wind hüben. Ist das ein sinnvoller Vergleich?
Heute steht schon wieder ein solcher Artikel von Mihm in der FAZ. Seine Einschätzung steht felsenfest. Hoffentlich irrt er sich nicht! (Mit Wackersdorf hatte die FAZ ja schon mal aufs falsche Pferd gesetzt und war dann in fast noch größerer Verlegenheit als die bayerische Staatsregierung.)
Nachtrag: „Nach dem Willen des belgischen Gesundheitsministeriums soll die Jodvorsorge ausgeweitet werden. Betroffen seien dann alle Bürger in einem Umkreis von 100 Kilometern um ein Atomkraftwerk, sagte eine Sprecherin der Behörde der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.“ (focus.de 29.4.16)
„Die Niederlande haben 15 Millionen Jodtabletten geordert, die für den Fall eines Atomunfalls an die Bevölkerung verteilt werden sollen. Alle Kinder und Jugendliche im Land sollten neuen Richtlinien zufolge Tabletten bekommen, teilte am Freitag eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums mit.“ (focus.de 30.4.16)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.04.2016 um 22.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32445
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Schon klar, lieber Germanist, aber würden Sie dann sagen,
Ein Millimeter mehr oder weniger bedeuten oder bedeutet eine zulässige Abweichung?
Bei und ist die Sache klar, nach zwei oder mehr Dingen ist die Mehrzahl angesagt. Bei oder im allgemeinen ist der Numerus wohl nicht ganz eindeutig, aber nach einem ausschließenden (entweder ...) oder, welches sozusagen die Anzahl 1 erhält, ist meiner Ansicht nach auch nur die Einzahl möglich.
Bei dem Beispiel ein halbes Grad mehr oder weniger besteht darüberhinaus erheblicher Zweifel, ob es überhaupt um zwei verschiedene Subjekte geht und nicht einfach nur um ein einziges Subjekt mit nur mehreren sich einander ausschließenden Eigenschaften?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.04.2016 um 23.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32446
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Gemeint ist natürlich mit mehreren »möglichen«, sich einander ausschließenden Eigenschaften.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 29.04.2016 um 19.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32450
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Lieber Prof. Ickler,
ich lege keineswegs Wörter auf die Goldwaage. Ob man es nun Aufrechnung, Vergleich oder Gegenüberstellung nennt: davon steht in dem Artikel nichts.
Ich bin auch der Meinung, daß man das Wort unkalkurierbar nicht auf die Goldwaage legen sollte. Es bedeutet nun einmal einfach unberechenbar. Das läßt sich ohne weiteres auf die naturgemäß schwankende Energieerzeugung durch den Wind anwenden. Daß das Wort unkalkulierbar bei Ihnen bestimmte Assoziationen hervorruft, können Sie doch nicht weiteres dem Autor des Artikels ankreiden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.04.2016 um 10.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32452
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Eine Gegenüberstellung muß nicht ausdrücklich als solche bezeichnet werden, um eine zu sein. Aber damit will ich es genug sein lassen, um nicht selbst Haare zu spalten.
(Ich habe noch die Meldungen zur Jodvorsorge in Belgien und den Niederlanden nachgetragen. Die dortigen Regierungen "kalkulieren" offenbar.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2016 um 07.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32462
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(Übrigens habe ich eben hier meinen Namen als Theodor Schröder eingetragen, bin aber sonst ganz gesund. Ich komme gleich darauf zurück.]
Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26957
Das Wort Gedankenexperiment wird anscheinend auch im Englischen gebraucht, obwohl es eine gute englische Entsprechung gibt. Neulich habe ich es in einer Folge der "Big Bang Theory" gehört, ich glaube, Sheldon Cooper erwähnte es im Zusammenhang mit Erwin Schrödinger. (Eine meiner Töchter schleppt uns diese Sitcom ins Haus, und ich muß gestehen, daß ich manchmal Tränen lache.)
Zu meinem Verschreiber: Ich wollte Schrödinger erwähnen, außerdem hatte ich kurz zuvor in der Zeitung etwas über berühmte Hannoveraner gelesen, auch Schröder, und kurz und zwanghaft daran gedacht, daß ich am selben Tage wie dieser geboren bin (aber ergraut bin). Also war der Schröder mehrfach aktiviert, und da man seinen eigenen Namen meist gedankenos eintippt, haben die Geister eine gute Gelegenheit, durch die dünne Decke des Bewußtseins zu brechen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.05.2016 um 07.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32470
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Die Wehrpflicht kann nicht wiedereingeführt werden, weil sie gar nicht abgeschafft ist, sondern nur ausgesetzt.
Noch eine Beobachtung zur Sprache: Wenn eine neue Partei aufkommt, sieht man ihr gern ein "Sammelbecken der Unzufriedenen". Das war auch bei den Grünen so.
Ich höre darin einen abschätzigen Unterton, als sei es beinahe Bürgerpflicht, zufrieden zu sein.
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Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 02.05.2016 um 21.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32472
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#32470: Noch eine Beobachtung zur Sprache: Wenn eine neue Partei aufkommt, sieht man ihr gern ein "Sammelbecken der Unzufriedenen". Das war auch bei den Grünen so. Ich höre darin einen abschätzigen Unterton, als sei es beinahe Bürgerpflicht, zufrieden zu sein."
Ich läse diesen Ausdruck eher als Hinweis, daß es a. nicht so einfach ist, genau festzustellen, was diese Leute denn eigentlich wollen, und b. daß die auch nicht angäben, wie ihre Wünsche zu erfüllen wären. Aber er zeigt natürlich auch, daß die Berichterstatter nicht der Sache professionell auf den Grund gehen. Der doch etwas implizierte Vorwurf hier erinnert mich ein bißchen an die Klage, mit der Welt keine rechte Verbindung herstellen zu können, und den Rat dazu: If you can't communicate with no-one nomore, then the least you can do is shut up. Und dem stimme ich eigentlich irgendwie zu.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.05.2016 um 02.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32473
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Ob nun eine Sache wiedereingesetzt oder wiedereingeführt wird – kann man das nicht als synonym gelten lassen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2016 um 05.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32474
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Ich bin kein Staatsrechtler, aber ich nehme an, daß es ganz verschiedene Schritte sind, die im Krisenfall zu tun wären.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.05.2016 um 14.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32479
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Ja, aber meine Frage ging mehr dahin, ob nicht das Wort wiedereinführen genauso variabel für diese verschiedenen Schritte verwendbar ist.
Ist wiedereinführen wirklich nur das Gegenteil von abschaffen, jedoch als Gegenteil von aussetzen gar nicht verwendbar?
Ich hätte gemeint, daß sich wiedereinführen und wiedereinsetzen in der Bedeutung zumindest überschneiden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2016 um 16.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32480
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Zweifellos, aber wollen wir deshalb die Unterscheidung aufgeben?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 03.05.2016 um 16.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32483
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»Die Wehrpflicht kann nicht wiedereingeführt werden, weil sie gar nicht abgeschafft ist, sondern nur ausgesetzt.«
Richtiger müßte es heißen: »Die Wehrpflicht muß nicht wiedereingeführt werden (usw.).«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2016 um 19.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32485
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Sie sprechen de re, ich de dicto. (Sachlich muß sie nicht, logisch kann sie nicht.)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 03.05.2016 um 20.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32486
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Politik ist nicht die Kunst des Logischen . . .
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.05.2016 um 17.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32490
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2009 gab es noch 14.385 Griechisch-Schüler in Deutschland. 2015 waren es noch 11.820. Die meisten davon in Bayern (3451). (welt.de 3.5.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.05.2016 um 06.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32579
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Zu den bekannten Jubiläumsartikeln ("wäre heute 500 Jahre alt geworden") paßt die Mitteilung, daß die besten Atomuhren in 15 Mrd. Jahren nur eine Sekunde falsch gehen. (Warum gehen sie überhaupt falsch? Wie will man das in 15 Mrd. Jahren feststellen?) Besser wäre: gehen in einem Jahr höchstens eine fünfzehnmilliardstel Sekunde falsch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.05.2016 um 06.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32597
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WHO stuft Herbizid Glyphosat als nicht krebserregend ein (FAZ 17.6.16)
Jan Grossarth ist außer sich vor Freude: „Für Infantilität und Hysterie kennt die Kampagne der Grünen und der mit ihnen befreundeten Umweltverbände keine Obergrenze.“ Usw.
Vor einigen Jahrzehnten war Ex und hopp! ein wirksamer Werbespruch, heute sprichwörtlich für Umweltsünden. Noch etwas früher hatte man vor allem in den USA ein unbegrenztes Vertrauen in Pillen für und gegen alles mögliche. DDT war ein Wundermittel in der Landwirtschaft. Wie wir gesehen haben, mobilisiert Grossarth sogar die armen Regenwürmer, um den Landbau ohne Pflügen zu preisen. Warten wir ab, wie der Klang von Totalherbizid sich entwickelt. Es gibt übrigens nicht nur Krebs, aber von etwas anderem ist gar nicht mehr die Rede. Kürzlich feierte Grossarth die Artenvielfalt in der Stadt als Gegengewicht zur Verarmung des offenen Landes. Das schien mir doch etwas kurzsichtig. „Silent Spring“ ist noch nicht erledigt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2016 um 07.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32637
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Jan Grossarth, der Journalist mit dem größten Textausstoß, verteidigt sein geliebtes Glyphosat zwar nicht mehr, „analysiert“ aber die Kritik daran so, daß die lächerlich, korrupt und krankhaft erscheint (FAZ 21.5.16) ("Eine Schlagzeile jagt die nächste", schreibt er sehr anschaulich.) Das kennen wir von der Rechtschreibreform.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.05.2016 um 06.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32646
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Grossarth verkündet sozusagen eine umgekehrte Kulturrevolution: Bauern zum Lernen in die Stadt! Auf dem Lande der Artenschwund (auch durch Glyphosat, nicht krebserregend), in der Stadt die Artenvielfalt. Einen Leitartikel schließt er so:
Denn zur Wahrheit gehört auch, dass viele Landwirte von den „Städtern“ lernen könnten, die sich für „Urban Gardening“ und Food-Trends begeistern. Die Leute wollen mehr als nur satt werden. Sie haben Hunger nach Sinn. Zumindest in der „Nische“ entstehen große Geschäftschancen. Zum Beispiel für Weidemilchmanufakturen. (20.5.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.05.2016 um 07.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32650
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Die tägliche Einnahme von 81 Milligramm ASS sollte über die Dauer von mindestens zehn Jahren erfolgen.
Das haben amerikanische Forscher herausgefunden, wer sonst? Zuerst dachte ich an eine Umrechnung aus Unzen, aber das geht nicht auf.
Hm. Ich schlucke also von den 100 mg, die mir der Arzt verschrieben hat, 81 mg und hebe die übrigen 19 mg auf, bis ich soviel davon habe, daß das kleinste gemeinsame Vielfache... Jetzt muß ich den Taschenrechner holen.
Aber hat das überhaupt Sinn, ohne Angaben über die Körpergröße? Ich bin so groß und dick, daß 100 mg wahrscheinlich nicht einmal zuviel sind.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.05.2016 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32659
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Noch zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29255
Zwischen 2008 und 2010 kamen mehr als eine Million Kinder auf die Welt, die mit Hilfe von Methoden zur künstlichen Befruchtung gezeugt wurden. (FAS 22.5.16)
Also kamen sie alle im Jahre 2009 zur Welt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.05.2016 um 10.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32684
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Kupfersteinzeitliche Frauen suchten sich ihre Männer in der Ferne
Das haben schwedische Forscher durch genetische Untersuchungen an Bodenfunden festgestellt. Wahrscheinlich haben sich die Männer ihre Frauen aus der Ferne geholt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.05.2016 um 08.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32689
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Im üblichen Anklageton wird berichtet:
Mit nur etwa 15 Prozent sind Angestellte mit Migrationshintergrund in den Institutionen des Bundes deutlich unterrepräsentiert. (ZEIT 27.5.16)
Ich finde den Anteil erstaunlich hoch.
Die ebenfalls erwähnten "Biodeutschen" haben zu 10 % keinen Schulabschluß, die Zugewanderten zu 35 %. Bei Türken sind es 60 %. (nach Bildungsbericht der Bundesregierung 2014)
Brauchen wir Quoten für Ausländer und für Unqualifizierte, dem Bevölkerungsanteil entsprechend? Jeden Tag werden neue Skandale herbeigeredet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.05.2016 um 05.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32702
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Am CERN in Genf hat man herausgefunden, daß Bäume ätherische Öle abgeben, die zur Wolkenbildung beitragen – ein bisher nicht berückichtigter Faktor, der "möglicherweise Auswirkungen auf die Prognosen der Klimaerwärmung" haben wird. (FAS 29.5.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.05.2016 um 05.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32703
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Die Glyphosatdiskussion wird auf das Krebsrisiko eingeengt. Unbestritten ist der Beitrag zum Artenschwund und zur Vernichtung der Bodenorganismen. Die Auswirkungen auf das Klima sind nicht untersucht. Die Produktion beträgt rund 1 Mill. Tonnen, das heißt ein Becher Glyphosat auf jeden Menschen der Erde, jedes Jahr - nur um mal das Ausmaß zu verdeutlichen. Die Chemikalie verändert die ganze Erde.
Den altmodischen Begriff "Bodenfruchtbarkeit" darf man gar nicht mehr verwenden – wozu gibt es Kunstdünger?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.05.2016 um 09.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32704
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Durch die Medien geht die Meldung, daß jedes zehnte Mitglied der AfD zuvor bei der CDU war. Die meisten Überschriften stellen das groß heraus. Erst im weiteren Verlauf erfährt man (aber bei den Stuttgarter Nachrichten und anderen Zeitungen nicht einmal dies), daß die Überläufer von der Linkspartei und der FDP proportional sehr viel zahlreicher sind. Kein Rechenfehler, sondern Täuschungsabsicht.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 29.05.2016 um 18.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32711
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Es ist unbestritten, daß Glyphosat unter bestimmten Umständen negative Nebenwirkungen haben kann. Das gilt aber für alle Herbizide, vor allem was die Artenvielfalt anbetrifft. Glyphosat kann deshalb nicht isoliert behandelt werden, sondern nur im Vergleich mit alternativen Herbiziden. Viele sind der Meinung, daß die Nebenwirkungen anderer Herbizide schwerer wiegen als die des Glyphosats.
Es sind die Mikroorganismen im Boden, die Glyphosat "vernichten" und nicht umgekehrt.
Einer der Hauptvorteile von Glyphosat ist, daß es im Boden sehr schnell gebunden und abgebaut wird. Schon eine Woche nach Anwendung kann neu ausgesät werden. Das ist bei der Beurteilung der Gesamtproduktion zu berücksichtigen. Das Glyphosat akkumuliert eben nicht in der Umwelt.
Es gibt sehr viele Dinge zwischen Himmel und Erde, deren Auswirkung auf das Klima noch nicht erforscht sind. Glyphosat ist da vielleicht nicht prioritär.
Der Begriff "Bodenfruchtbarkeit" beschreibt keine dauerhafte Eigenschaft. Bei landwirtschaftlicher Nutzung ist auch der fruchtbarste Boden irgendwann ausgelaugt. Ohne rechtzeitige Entwicklung des Haber-Bosch-Verfahrens wären im Ersten Weltkrieg noch viel mehr Deutsche verhungert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.05.2016 um 16.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32715
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Erdogan lehnt Empfängnisverhütung strikt ab. (Meldung 30.5.16) Er hat vier Kinder.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.06.2016 um 04.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32739
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An einigen Orten in Deutschland, mikrokopisch klein auf der Europakarte, hat es schwere Überschwemmungen gegeben (hier in Mittelfranken war gar nichts zu sehen), und schon brennen bei Joachim Müller-Jung, Naturwissenschaftler bei der FAZ, alle Sicherungen durch. (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/begriffseiertanz-klimawandel-14264345.html) Jetzt ist Schluß mit „überflüssiger akademischer Spitzfindigkeit“, Unterscheidungen zwischen Wetter und Klima usw., verdammtnochmal, die ausdrücklich genannten „Bauernregeln“ hatten doch recht. Einige Leser haben ihm schon den Kopf gewaschen. Der Schaden für die FAZ könnte dauerhaft sein.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 03.06.2016 um 16.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32744
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Inzwischen hat die FAZ die Reißleine gezogen. Man kann nicht nur keine Kommentare mehr abgeben, sondern auch die vorherigen Kommentare nicht mehr lesen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.06.2016 um 17.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32746
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Lesermeinungen (0) ist schon ein starkes Stück. Da ist sicher etwas vorgefallen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.06.2016 um 06.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32755
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Auf der ersten Seite der FAZ vom 4.6.16 hat Müller-Jung Gelegenheit zur Wiedergutmachung bekommen, schließt aber recht seltsam:
„Der Papst hat in seiner Umweltenzyklika 'Laudato si' die Welt auf ein neues Paradigma hingewiesen, mehr Sensibilität und Vorsorge für Extremwetterlagen angemahnt. Wie nahe selbst die Kirchen damit an der Lebenswirklichkeit ist, wird uns jetzt schmerzhaft vor Augen geführt.“ (FAZ 4.6.16)
Im Mittelalter war es üblich, Naturereignisse abschließend mit einer spirituellen Deutung zu versehen ("mystice").
Laut Deutschem Wetterdienst gibt es keinen Beleg für eine Zunahme von Starkregen in Deutschland.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.07.2016 um 07.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32777
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Zwei von zwölf. Das ist viel mehr als zehn Prozent, fast ein Fünftel! (Zeit online 6.7.16)
Es ist ein Sechstel.
Gern geschehen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.07.2016 um 04.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32807
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Demnach stirbt einer von 65 jungen schwarzen Männern durch Polizeigewalt.
So schrieb die ZEIT kürzlich über die USA, und die gegenwärtigen Medienberichte suggerieren, daß die Polizei neuerdings viel mehr Schwarze erschießt. In Wirklichkeit ist die – freilich beklagenswerte – Statistik ausgeglichener. Jener Satz ist falsch übersetzt; das Original besagt, daß bei jedem 65. verstorbenen jungen Schwarzen Polizeigewalt die Ursache war.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2016 um 09.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32825
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Mathematiker kennen den berühmten Fall eines wortlosen Vortrags, gehalten von Frank Nelson Cole. Ich zitiere aus dem Wikipedia-Eintrag:
"Im Jahre 1903 präsentierte er bei einem Treffen der American Mathematical Society in einem ungewöhnlichen Vortrag die Faktoren der Mersenne Zahl 267–1 (kurz M67). Bereits 1876 hatte Édouard Lucas gezeigt, dass diese Zahl, entgegen der Angabe von Marin Mersenne, keine Primzahl ist. Primfaktoren dieser Zahl blieben aber unbekannt.
Bei seinem Vortrag ging Cole wortlos zur Tafel und berechnete den Wert von M67. Sodann schrieb er auf die andere Tafelseite die Aufgabe 193.707.721 · 761.838.257.287. Er führte die langwierige Multiplikation handschriftlich aus und zeigte am Schluss, dass beide Berechnungen zum gleichen Ergebnis von 147.573.952.589.676.412.927 führten. Ohne ein Wort gesprochen zu haben, ging Cole an seinen Platz zurück, während seine Kollegen aufstanden und ihm applaudierten. Cole gestand später, dass er für die Suche nach den Faktoren drei Jahre lang an den Wochenenden gerechnet habe."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2016 um 11.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32828
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Aber im Grunde genommen ist es doch seit jeher so, dass Großbritannien mit einem Fuß in der Europäischen Union stand und mit dem anderen draußen. Jetzt ist das umgekehrt. Mit einem Fuß sind sie draußen, und mit dem anderen stehen sie noch drin. (Cohn-Bendit in der WELT 13.7.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.07.2016 um 06.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32895
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„Die Zahl der Selbstmorde ist in den letzten 45 Jahren der Weltgesundheitsorganisation zufolge um 60 Pozent gestiegen.“ (FAS 24.7.16)
In dieser Zeit hat sich aber die Weltbevölkerung fast verdoppelt. Demnach sind Selbstmorde relativ seltener geworden. Für Deutschland zum Beispiel ist das auch nachgewiesen.
Entsprechend die Folgerungen zu bewerten, die man aus der Selbstmordstatistik ziehen zu können glaubt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.07.2016 um 14.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32912
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Ich habe mich nie näher mit Primzahlen beschäftigt, obwohl ich in populären Mathematikbüchern viel darüber gelesen habe.
Warum kommt mir 137 spontan als Primzahl vor, 171 dagegen nicht?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.07.2016 um 18.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32913
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Ich denke, das ist wie beim kleinen Einmaleins. Daß 63=7*9 ist, muß normalerweise niemand ab 2. Schuljahr erst ausrechnen, man weiß es einfach. Später kommen aus den unterschiedlichsten Gründen noch ein paar Zahlen dazu.
Zum Beispiel beim Skat. Kein passionierter Spieler rechnet wohl noch 12*16 aus. Die Zahl 192 (bzw. die Reihe 24, 48, 96, 192) kennt man einfach.
So werden im Laufe eines langen Lebens immer mehr Zahlen zu alten Bekannten.
Ich möchte vor allem bei dieser Gelegenheit ein Produkt hervorheben, das man sich unbedingt merken muß und auch sehr leicht merken kann:
7*11*13 = 1001
Das kann man sehr oft gut nutzen, vor allem weil 1001 auch rund 1000 ist. Meist kommt es ja in der Praxis auf ein Promille Abweichung nicht an. Damit hat man sofort z. B. 1000/13 ist rund 77, oder 1000/11 ist rund 91 usw.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.07.2016 um 18.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32914
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Ramanujan hatte "alte Bekannte" bis in zehnstellige Bereiche, aber ich? Vielleicht sieht 137 wegen der letzten beiden Stellen prim aus, und vielleicht "sehe" ich bei 171 doch irgendwie gleich die Quersumme...
Ein altes Phänomen: Der Raum von 1 bis 10 kommt einem größer vor als der von 31 bis 40. Das ist aber leichter zu erklären.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.07.2016 um 18.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32922
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Die Experten von Öko-Test haben 38 Zahncremes aus bekannten Supermärkten und Drogerien getestet. Besonders wichtig war ihnen dabei, dass die Produkte Fluorid enthalten. Denn nur so können sie den wichtigen Kariesschutz garantieren. (focus.de 28.7.16)
Warum soll es nicht Zahncremes mit und ohne Fluorid geben, so daß der Verbraucher sich selbst entscheiden kann? Mancher möchte vielleicht einen gewissen Überblick über seine Fluoraufnahme behalten?
Wikipedia schreibt in einem sehr guten Artikel "Fluor":
Da Fluorid ähnlich Selen in größeren Mengen toxisch wirkt, existiert nur ein kleiner Bereich, in dem Fluorid im Körper vorkommen darf, ohne toxisch zu wirken.
Außerdem kann keine Zahncreme Kariesschutz "garantieren".
Manche Untersuchungen zum wohltätigen Einfluß von Fluorid wirken, als sollten sie von falscher Ernährung, insbesondere Zucker einschl. Cola, ablenken. Deren Folgen können durch Zahnpflege (auch ohne Fluor und nicht "nur so") teilweise abgewendet werden, aber nicht vollständig.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 28.07.2016 um 22.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32925
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„Da Fluorid ähnlich Selen in größeren Mengen toxisch wirkt, existiert nur ein kleiner Bereich, in dem Fluorid im Körper vorkommen darf, ohne toxisch zu wirken.“
Ein höchst abstruser Satz – teilweise widersprüchlich, teilweise tautologisch, unbeholfen formuliert und im restlichen Text deplaciert.
An den Wikipedia-Einträgen arbeiten eben viele Leute mit, was dem inneren Zusammenhang nicht immer zuträglich ist.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 28.07.2016 um 23.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32928
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Übersetzung: »Fluorid ist ziemlich giftig, so ähnlich wie Selen.«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.07.2016 um 04.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32929
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Nicht ganz. Die Formulierung ist zwar ungeschickt, aber im Zusammenhang kommt es gerade darauf an, daß Fluor in kleinen Mengen notwendig und nützlich ist, in großen schädlich, und daß der Spielraum klein ist (während man Tabak und Alkohol überhaupt nicht braucht). Daraus wird der Wunsch verständlich, selbst zu wissen und zu bestimmen, wieviel man sich zuführt.
(Wir verwenden übrigens Zahnpasta mit Fluorid und Kochsalz mit Jod. Ich gehöre also nicht zu den Halogenskeptikern - falls es so etwas gibt. Skeptisch bin ich gegen Zwangsmedikamentierung. Meine eigentliche Absicht war, ein weiteres Beispiel für sture einseitige Daten anzuführen, die von den Medien unter die Leute gebracht werden und das eigene Denken lahmlegen. "40 % der Kariesfälle" - nicht mehr und nicht weniger - sollen durch fluoridierte Zahncreme verhindert werden!)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.08.2016 um 18.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32991
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BILD hat ausgerechnet, daß Merkels Satz "Wir schaffen das" 7 Mrd. Euro zusätzlich kostet.
Jetzt müßte man noch berechnen, was "Wir schaffen das nicht" (Seehofer) kosten würde.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.08.2016 um 00.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32992
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Tja, wenn die Kosten das ganze Problem wären ...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.08.2016 um 14.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33054
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In den Nachrichten wird ständig wiederholt, jeder dritte in Deutschland sei letztes Jahr mindestens einmal "diskriminiert" worden, meist wegen des Alters oder Geschlechts. Kann das überhaupt sein? Auch scheint es nur auf die subjektive Deutung anzukommen. Wertlose Statistik.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.08.2016 um 12.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33090
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«In diesem Jahr sind die Körner einfach kleiner», sagte Hemmerling. Das wirkt sich auf das Gewicht aus. Man brauche zum Beispiel mehr Körner als sonst, um eine entsprechende Menge Mehl daraus zu bekommen, erklärte Hemmerling als stellvertretender Generalsekretär des Bauernverbands.
Allmählich lüften die Landwirte ihre Geheimnisse.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.08.2016 um 03.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33103
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Zu einem der höchsten Marienfeste im Jahreskreis gehört Mariä Himmelfahrt am 15. August. (Augsburger Allgemeine 16.8.16)
Dieser ungemein häufige Fall von Konstruktionsmischung wird offenbar nicht bemerkt. Ein schöner Beweis, wie schwache Kopfrechner wir in sprachlichen Dingen sind.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.09.2016 um 04.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33226
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22105
Um die luftige, gitterartige Struktur zu schaffen, genügt nur eine kleine Mengen (!) des Polymers. (Wikipedia Gore-Tex)
Statt nur müßte es schon heißen, auch eine häufige Konstruktionsmischung.
Aus dem Eintrag geht hervor, daß Gore-Tex („atmungsaktiv“ klingt schön) eigentlich Sondermüll ist. Aber wir entlassen Millionen Tonnen Chemikalien in die Umwelt, nach uns die Sintflut! Die "Funktions"-Kleidung wird übrigens fast ausschließlich in China, auch Vietnam und Indonesien hergestellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.09.2016 um 06.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33248
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Vor mehr als einem Jahr brach der Kontakt zum Landeroboter Philae auf dem Kometen Tschuri ab – nun hat die Raumsonde Rosetta ihn kurz vor dem Ende ihrer Mission wiedergefunden. Ein Foto der hochauflösenden Kamera von Rosetta zeigt, dass Philae in einer dunklen Erdspalte eingeklemmt ist, teilt die Europäische Weltraumagentur ESA mit. (SZ 6.9.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.09.2016 um 09.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33258
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Am Nachbartisch des Ausflugslokals sagt eine Frau: "Und dann gibt es ja noch 1 Million Nichtregistrierte." Richtig unheimlich, hinter jeder Ecke könnte ein Flüchtling stecken.
Wie man liest, stehen die Flüchtlingsunterkünfte zur Hälfte leer, besonders die Erstaufnahme-Einrichtungen, und werden schon wieder abgebaut. Wo sind die Leute hin? Kennt man nur annähernd den Wanderungssaldo? Trotzdem wird mit großen Zahlen Politik gemacht. Minister Herrmann weiß wie durch göttliche Eingebung, daß 200.000 die Obergrenze ist. Dabei hängt es von Umständen und Maßnahmen ab, wie viele Leute man ohne großen Nachteil aufnehmen kann.
Überhaupt die Zahlen!
Die Regierung will bis 2020 eine Million Elektroautos auf die Straßen bringen. Niemand kann sagen, warum es gerade diese Zahl sein muß, aber seit sie in der Welt ist, hat sie schon viel Geld gekostet und soll noch mehr kosten. Klimaschützer auf der ganzen Welt haben erreicht, daß eine Erwärmung um höchstens 2 Grad nicht überschritten werden soll. Es ist unbekannt, welche Folgen die Erderwärmung insgesamt haben wird – schließlich sind erheblich stärkere Temperaturanstiege in kürzester Zeit aus Eisbohrkernen nachweisbar. Auch diese „2 Grad“ haben schon mächtig Druck erzeugt und verursachen unermeßliche Kosten. Vieles unterbleibt, weil das Geld in die Durchsetzung eines vielleicht weder erreichbaren noch sinnvollen Zieles gesteckt wird.
Es ist immer dieselbe Selbstfesselung durch irgendwann in die Welt gesetzte Zahlen; meist erkennt man noch die Interessengruppen dahinter.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 07.09.2016 um 15.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33262
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"Überhaupt die Zahlen!"
Vor allem diese ständigen Doppelzahlen. Immer muß bis zum Jahr soundso etwas um soundsoviel Prozent gemindert oder gesteigert/vermehrt werden oder eine bestimmte Stückzahl erreicht werden. Zwanghaft geradezu, ob Interessengruppen oder nicht. (Milleniumsziele!) Fast wie die gute alte Planwirtschaft – nur daß die Pläne dann natürlich immer übererfüllt wurden.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.09.2016 um 16.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33264
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Flüchtlinge in Deutschland sind oft überqualifiziert
...
Demnach beträgt der Anteil überqualifizierter Flüchtlinge in Deutschland schätzungsweise 71 Prozent ...
(SPIEGEL ONLINE, 7.9.16)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.09.2016 um 01.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33265
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Ich hätte den Satz doch zu Ende zitieren sollen, damit man sieht, daß die Zahl von SPIEGEL ONLINE nicht etwa ein Druckfehler ist:
... schätzungsweise 71 Prozent, im EU-Durchschnitt sind es hingegen 60 Prozent.
Es ist unglaublich, wie hier manipuliert wird. Dem unbedarften Leser, der noch die Massen der Einwanderer vor Augen hat, soll insinuiert werden, 71 Prozent davon seien überqualifiziert. Im Text steht zwar, daß die Zahlen noch auf 2014 beruhen, also vor der großen Einwanderungswelle, aber daß sie sich nur auf den Bruchteil derer beziehen, die überhaupt eine Anstellung finden, wird nicht nur in der Überschrift verschwiegen. Und natürlich ist jemand, der wegen mangelnder Sprachkenntnisse nicht entsprechend seinem erlernten Beruf eingesetzt werden kann, auch nicht überqualifiziert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.09.2016 um 05.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33267
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Gestern war als Überschrift zu lesen, daß es bis zu 20 Jahre dauern kann, bis ein Zuwanderer einen Arbeitsplatz findet. Im Artikel stand dann, es könne 20 Jahre dauern, bis die Ausländer auf dem Arbeitsmarkt mit der deutschen Population gleichziehen.
Viele werden sich merken, daß wir die Ausländer 20 Jahre lang durchfüttern müssen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.09.2016 um 00.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33295
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Letzte Woche gab es mehrere Beiträge in den Zeitungen wie diesen (FAZ, 9.9.16, S. 9):
So viele Badetote wie lange nicht
... Anstieg bei Kindern und Flüchtlingen
...
Seit Jahresbeginn sind in Deutschland mindestens 425 Menschen ertrunken, 46 mehr als in den ersten acht Monaten 2015. ... Als besondere Risikogruppe sehen die Lebensretter Flüchtlinge. Seit Januar ertranken 56 Asylsuchende, mehr als doppelt so viele wie im gesamten Jahr 2015. ... DLRG-Präsident Hatje kritisierte: "Diese Zahlen sind das Ergebnis der Bäderschließungen und damit verbundenen Ausfällen von Schwimmunterricht an den Schulen."
Auf den DLRG-Seiten findet man, daß es 2015 insgesamt 488 tödliche Badeunfälle gab, 379 in den ersten 8 Monaten, 27 der 488 waren Flüchtlinge.
Aus den veröffentlichten Statistiken geht nicht hervor, wie lange die verunglückten Flüchtlinge schon in Deutschland waren. Laut Wikipedia kamen 2014 etwa 200000 Flüchtlinge, 2015 insgesamt etwa 1100000, die meisten davon, etwa 700000 bis 800000 erst im Herbst, sie beeinflussen also eher die Zahlen der Badesaison 2016.
Wenn nun die Hauptrisikogruppe derart stark anwächst, ist es wirklich nicht schwer zu erkennen, man kann dazu mit diesen Zahlen auch leicht Plausibilitätsrechnungen anstellen, daß erstens der gesamte Anstieg der Badeunfallzahlen (46) auf das Konto des Anstiegs der Flüchtlingszahlen geht, und daß zweitens auch unter Flüchtlingen die Unfallstatistik keinen Anstieg erfahren hat. Es ist halt einfach ein Vielfaches an Flüchtlingen gekommen. Wenn 10 Menschen von 1 Million verunglücken, ist das das gleiche, als wenn 20 von 2 Millionen verunglücken, und keine Verdopplung!
Hier mit dem schädlichen Einfluß von Bäderschließungen zu argumentieren, ist absolut unbegründet.
Davon abgesehen, ich halte die Bäderschließungen, die es offenbar wirklich gibt, auch für schlimm. Kürzlich hatte ich mir für meine Enkelkinder extra Urlaub genommen und wollte an einem heißen, sonnigen Montag Anfang August mit ihnen ins Freibad im nahegelegenen Ilvesheim gehen. Wir kommen hin und lesen ein Schild am geschlossenen Tor: Montag Ruhetag. Ich war sprachlos.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2016 um 08.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33317
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Nach einer MPI-Umfrage "macht ein Baby unglücklicher als eine Scheidung, Arbeitslosigkeit oder der Tod des Partners". (FAZ 16.9.16)
Kann das sein? Immerhin soll es Irre geben, die nach dem ersten Kind noch ein zweites wollen, während die anderen beiden Mißgeschicke nicht ganz oben auf der Wunschliste zu stehen scheinen. Ausgenommen bei Herrn Sauerbrot ("heißa, meine Frau ist tot!"), den es denn auch richtig traf, als sich herausstellte, daß seine Frau nur "schein-/tot gewesen war".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2016 um 16.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33319
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Was beeinflusst die gefühlte Identität am meisten – die Nation, die Region, die eigene Stadt? Nur knapp jeder dritte Erwachsene in Deutschland nennt als Antwort auf diese Frage sein Deutschsein, wie eine repräsentative Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov ergab. (16.9.16)
Wer hat überhaupt an so etwas Vages wie seine "Identität“ gedacht, bevor ihm diese Frage samt Antwortmöglichkeiten vorgelegt wurde? („Was beeinflusst die gefühlte Identität am meisten – die Nation, die Region, die eigene Stadt?“) Und antwortet er, was er „fühlt“ (der Küchenpsychologie entsprechend), oder was man eben so sagt, wenn man den Jargon halbwegs draufhat?
Der Glaube an Umfragen ist der Aberglaube unserer Zeit. Zum Glück ebenso schnell vergessen wie gelesen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 16.09.2016 um 19.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33320
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Eltern, insbesondere solche mit mehr als einem Kind, sind nicht auf dem Stand der Forschung.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 17.09.2016 um 12.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33322
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"Bayern, ja des samma mir!" (Haindling)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.09.2016 um 03.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33330
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Der verstorbene Exorzist Amorth will in rund 30 Jahren etwa 70 000 Exorzismen durchgeführt haben. Ist das rein physisch überhaupt zu schaffen? Ganz abgesehen von der Frage, in welchem gottverlassenen Land er eigentlich gelebt haben muß...
1999 legte der Vatikan neue Richtlinien vor, um stärker die Erkenntnisse der Medizin und Psychiatrie zu berücksichtigen. Die Sammlung von Gebeten, Segens- und Beschwörungsformeln ersetzte eine Fassung von 1614. Nach den neuen Regelungen muss ein Exorzist sorgfältig überprüfen, ob tatsächlich ein Fall von Besessenheit vorliegt und soll sich mit Medizinern und Psychiatern beraten.
Dazu: Im strikten Sinn vom Teufel besessen seien aber nur rund 100 Menschen gewesen, gestand Amorth ein.
Das ist wie bei den Wundern, die zur Heiligsprechung nachgewiesen werden müssen: Die Kirche achtet sorgfältig darauf, wirkliche Wunder von scheinbaren zu unterscheiden. So sind der Teufel und unzählige Dämonen zwar allgegenwärtig (auch in Harry Potter, wie Amorth und Gabriele Kuby meinten, sowie in Homosexuellen), aber richtige Besessenheit ist eher selten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.09.2016 um 13.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33333
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Die "Welt" rechnet vor, daß in Berlin die Nichtwähler die stärkste Fraktion wären, wenn... Tja, das ist in Demokratien ohne Wahlpflicht fast immer so.
Schön ist auch:
Die SPD wirft der Union vor, für das historisch schlechte Abschneiden der Sozialdemokraten mitverantwortlich zu sein.
Hätte die SPD um 10 Punkte zugelegt, würde sie dafür doch ganz bestimmt Merkel danken, oder?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.09.2016 um 15.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33334
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Wenn es um die "Partei" der Nichtwähler geht, wird oft die Wahlbeteiligung einfach in Relation zu den Wahlergebnissen gesehen. Dabei vergißt man aber, daß sich der Anteil der Nichtwähler auf alle Wahlberechtigten bezieht, die Ergebnisse der einzelnen Parteien jedoch nur auf diejenigen, die überhaupt gewählt haben.
Betrachten wir also einmal die "wirklichen" Verhältnisse einschließlich der Nichtwähler am Beispiel Berlin 2016, Wahlbeteiligung 66,9%:
Nichtwähler ............... 33,1%
SPD ....... 21,6% x 0,669 = 14,5%
CDU ....... 17,6% x 0,669 = 11,8%
Linke ..... 15,6% x 0,669 = 10,4%
Grüne ..... 15,2% x 0,669 = 10,2%
AfD ....... 14,2% x 0,669 = 09,5%
FDP ....... 06,7% x 0,669 = 04,5%
Piraten ... 01,7% x 0,669 = 01,1%
andere .... 07,4% x 0,669 = 04,9%
Daraus ergäbe sich folgende Sitzverteilung:
Nichtwähler 59
SPD ....... 26
CDU ....... 21
Linke ..... 19
Grüne ..... 18
AfD ....... 17
insgesamt: 160
Mögliche Koalitionen:
Nichtwähler+SPD oder SPD+CDU+Linke+Grüne oder
beliebige Dreierkoalitionen mit den Nichtwählern
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.09.2016 um 17.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33335
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29255
Engel regt sich auf über die unlogische Wendung „zwischen a und zwischen b“:
„Würde ein Schüler der Mittelklassen eines Gymnasiums oder einer Realschule schreiben: Inter Caesarem et inter Pompeium oder Entre lui et entre moi? Schwerlich.“ (Stilkunst 2016:146)
Vgl. aber Havers S. 33f. mit Hinweis auf Wackernagel II 202 und auf andere Sprachen, auch Latein:
inter Hectora Priamiden animosum atque inter Achillem / Ira fuit capitalis (Horaz S. I 7, 12) und weitere Stellen.
Engel fällt ja durch Großzügigkeit (s. Abschnitt "Freiheit") angenehm auf, aber an manchen Punkten scheint ihm dann das Richtige und das Falsche felsenfest zu stehen, und er verfällt in ein scharfes Urteilen wie der deshalb getadelte Schopenhauer. Das sind die schwächeren Stellen seines Buchs, zum Glück selten.
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Kommentar von SP, verfaßt am 24.09.2016 um 20.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33374
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Die Vorstellung, daß auf 59 Sitzen des Abgeordnetenhauses Reissäcke plaziert sind, hat zumindest einen humoristischen Wert. Doch eins muß man den Reissäcken lassen, sie sind billiger als Abgeordnete. Da sie allerdings auch nicht arbeiten, bedeutet das, daß die lebendigen Abgeordneten für die Reissäcke mit arbeiten müssen. Vielleicht kann ihnen das ein Ansporn sein, weniger Nichtwähler zu produzieren.
Scherz beiseite, auch wenn man die Nichtwähler mit einbezieht, hat sich die absolute Mehrheit der Berliner Wahlberechtigten für eine Fortsetzung der bisherigen Politik ausgesprochen. Für die Parteien des demokratischen Blocks haben 76,7 v.H. derer gestimmt, die gewählt haben. Rechnet man die Nichtwähler mit, sind die Jasager mit 51,4 v.H immer noch in der absoluten Mehrheit. (SPD 14,5 + CDU 11,8 + Grüne 10,2 + Linke 10,4 + FDP 4,5 = 51,4)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.09.2016 um 13.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33378
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Über Ihr Demokratieverständnis mache ich mir Sorgen, aber mit den Blockparteien haben Sie natürlich völlig recht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2016 um 08.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33390
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Alkohol und Medikamente sind zwar legale Drogen, aber deswegen nicht weniger harmlos. (FAZ 9.1.95)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.10.2016 um 17.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33482
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Mit dem Fernglas kann man ca. 1,5 km weit schauen evtl. sogar noch ein bisschen mehr.
(Aus einer Amazon-Besprechung)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.10.2016 um 16.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33491
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Bei n-tv.de kann man die Frage beantworten, wer der bessere Kanzlerkandidat der SPD ist. Stand:
Gabriel 0%
Schulz 1%
Scholz 0%
Keiner von den dreien 5%
Die SPD sollte gar keinen Kandidaten aufstellen. Bringt doch eh nichts. 94%
16484396 abgegebene Stimmen
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Ist das zu glauben?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.10.2016 um 07.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33497
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„Uns gegenwärtigen Schriftstellern sind ein bis zwei Generationen ernsthafter Leser weggebrochen. Heute ist die Literatur vor allen Dingen für jene interessant, die selbst Literatur machen, abgesehen von noch ein paar anderen Leuten, die zu einer immer größer werdenden Minderheit gehören.“ (Bodo Kirchhoff in FAS 9.10.16)
Wenn diese Minderheit immer größer wird, wäre ja bald alles wieder wie früher; wahrscheinlich meint er aber, daß es immer weniger Leute werden.
Eine Rezension seines neuen Buches in der ZEIT schließt so:
Das ist vielleicht der tragischste und zugleich tröstliche Gedanke: Dass diese ambivalent schöne Geschichte mit todtraurigem Ausgang sich nur in Reithers Kopf abgespielt hat. Weil sie eben durch und durch Literatur ist. Große.
(In der „Novelle“ kommen schickerweise auch Flüchtlinge vor. Afrikanische.)
Warum eigentlich sollte sich ein ernsthafter Leser mit erfundenen Geschichten abgeben? Vielleicht fehlt vielen „Leuten“ einfach die Geduld für andere Leute, die „Literatur machen“. Aber jenes Interview endet so:
„Ist das fehlende Interesse an Literatur gleichzusetzen mit der Verweigerung, sich das Leben wirklich anzusehen?
Ja, es ist eine Verweigerung in den eigenen Abgrund und das eigene Kleinsein zu schauen.“ (usw.)
Das ist Unsinn und Wichtigtuerei. Ich brauche keine „Novellen“, um mir das Leben wirklich anzusehen (und noch ein bißchen mehr).
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 09.10.2016 um 08.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33498
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"Warum eigentlich sollte sich ein ernsthafter Leser mit erfundenen Geschichten abgeben?“ Zum Beispiel, um sich zu unterhalten. Deshalb sollte Belletristik nicht langweilig sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.10.2016 um 09.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33499
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Dagegen ist natürlich nichts zu sagen. Aber wie gerade das Interview zeigt, wird mit dem "ernsthaften Leser" noch etwas anderes verbunden.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 09.10.2016 um 15.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33501
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Ja, mit dem "ernsthaften Leser“ verhält es sich wie mit dem todernsten Kunstrezipienten, der etwa durch die Bastelarbeiten des Großkünstlers Jonathan Meese zu geistiger Erhebung gelangen soll.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2016 um 16.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33509
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Die Anklage hatte dem heute 40-Jährigen vorgeworfen, zwischen den Jahren 2010 und 2011 zweimal mit dem Mädchen geschlafen zu haben. (SPON 10.10.16)
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Kommentar von Serjosha Heudtlaß, verfaßt am 11.10.2016 um 15.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33513
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Ohne Kontext sieht der Leser sich hier zudem vor das Rätsel gestellt, ob nicht etwa der Zeitraum zwischen Weihnachten und Neujahr gemeint sei.
Zugegeben, eine etwas weit hergeholte Ambiguität, aber eine Ambiguität nichtsdestoweniger.
Auch interessant, weil die Reformer den Rauhnächten natürlich ebenfalls das 'h' gemopst haben (soweit ich weiß, ist hier die Etymologie aber strittig).
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 11.10.2016 um 16.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33514
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Ich hätte an die Silvesternacht gedacht. (Lang genug für zweimal "schlafen" – merkwürdiger Euphemismus, denn schlafen tut man ja gerade nicht, höchstens danach.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.10.2016 um 17.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33516
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Es sei denn, der Lehrer hat sowohl 2010 als auch 2011 "zwischen des Jahren" mit der Schülerin geschlafen...
Das nennt man übrigens Beischlaf und nicht Mitschlaf, wie zu erwarten wäre.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.10.2016 um 18.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33519
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Durch alle Medien geht, daß viele Studenten bei einer Umfrage angeben, sich gestreßt zu fühlen. Daraus wird für die Veranstalter und erst recht für die Journalisten, daß die Studenten tatsächlich gestreßt sind. Dabei gibt es doch Streß-Indikatoren, die man zu einer objektiven Diagnose heranziehen könnte.
Das ist wie damals bei den überglücklichen Bhutanesen. In manchen Kulturen gehört es zum guten Ton, sein Wohlbefinden zu bekunden, in anderen gerade das Gegenteil. Eigentlich das kleine Einmaleins der empirischen Sozialforschung.
Seit der Begriff Streß aufkam, ist er z. B. nützlich, um wirkliche oder vermeintliche Minderleistung zu erklären, und es mag noch andere Gründe geben: daß Jammern zum Handwerk gehört usw. Das alles müßte doch untersucht werden, bevor man wilde Thesen in die Welt setzt. Die täglichen Umfragen erziehen uns in die gegenteilige Richtung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.10.2016 um 05.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33561
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Der über Vierzigjährige ist eigentlich über-vierzig-jährig.
... warum sich der Gewinn mehr als halbiert hat (FAZ 21.4.2004)
= [mehr-als-halb]iert
Auf den Klettersteigen haben sich die Unfälle mehr als verdoppelt. (SZ 15.10.07)
= ver[mehr-als-doppel]t
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.10.2016 um 18.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33567
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Wer überhaupt nicht rechnen kann, wird an einem Start-up Gefallen finden, das Hilfe beim Kirchenaustritt verspricht. „Wir wollen Menschen, die aus der Kirche austreten wollen, die Möglichkeit geben, diesen Austritt einfach und bequem durchzuführen.“ In Wirklichkeit ist ja nichts einfacher als der Kirchenaustritt, und den persönlichen Gang zur Behörde können einem die beiden smarten Knaben (einer ist Katholik) auch nicht abnehmen. Sie wollen gewisse Informationen schicken, wenn man in einem Formular einträgt, wem man einen Teil der eingesparten Kirchensteuer spenden will. (An den Empfängern wollen sie dann Geld verdienen.) – Aber warum sollte man das überhaupt wollen? "pro" berichtet:
In Deutschland haben die Kirchenaustritte zur Folge, dass die beiden Volkskirchen jährlich rund 100 Millionen Euro an Kirchensteuereinnahmen verlieren. Die fehlen dann unter anderem bei vielen sozialen Einrichtungen, die von den Kirchen betrieben werden. Das sehen auch die beiden Gründer als Problem. Wer die Hilfe von „Dein Kirchenaustritt“ beanspruchen und Informationsmaterial haben möchte, muss sich deshalb zuvor bereiterklären, einen Teil der gesparten Kirchensteuer an eine Hilfsorganisation zu spenden. Auf der Webseite erklären die Gründer das so: „Gemeinsam sind wir der Überzeugung, dass die soziale Infrastruktur in Deutschland gestärkt werden muss. Sie ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Mit ‚Dein-Kirchenaustritt‘ wollen wir dazu beitragen, dass die steigende Zahl der Kirchenaustritte nicht zu einer Schwächung der sozialen Infrastruktur in Deutschland führt.“
Es wird also suggeriert, die Kirchensteuer komme sozialen Einrichtungen zugute; das gilt aber nur für einen sehr geringen Teil. Das Ganze scheint dem Wunsch der Kirchen entsprungen zu sein, die Austrittswilligen nicht einfach ziehen zu lassen – wenn man schon keine allgemeine Kultursteuer durchsetzen kann, die den Kirchenaustritt unattraktiv macht.
Interessant ist eben nur noch die Frage, welche "Hilfe" die beiden anzubieten haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.10.2016 um 10.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33620
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In den letzten Tagen gingen wieder Jubelartikel über die steigende Geburtenrate durch die Medien. Kinder würden wieder Mode usw. Soweit die Daten bekannt wurden, kann davon keine Rede sein. Der Zuwachs geht größtenteils auf Migrantinnen zurück, ein kleiner Rest auf Mütter "mit deutschem Paß", worunter aber auch Migrationshintergründlerinnen sein dürften. Das generative Verhalten ändert sich nicht signifikant.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.10.2016 um 04.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33641
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Das Weltwirtschaftsforum hat seinen Gender Gap Report vorgelegt. Die Chancengleichheit der Geschlechter ist in den skandinavischen Ländern am größten, dann folgt Ruanda. In Deutschland bleibt noch viel zu tun, ein Blick nach Ruanda könnte helfen:
Ruandas Wirtschaft ist stark landwirtschaftlich geprägt. Ungefähr 93 % der Bevölkerung arbeiten in diesem Bereich. Ein großer Teil der Erträge gelten allerdings der Selbstversorgung (90 %). Die Landknappheit ist groß. Über 90 % der vorwiegenden Familienbetriebe bewirtschaften eine Fläche von weniger als einem Hektar. (Wikipedia)
Wahrscheinlich haben dort auch die Kinder die größte Chance, auf dem Feld mitzuarbeiten.
Kinder machen die Hälfte der Bevölkerung aus, und alte Leute gibt es kaum, weil die Lebenserwartung 25 Jahre geringer ist als bei uns. Ideale Verhältnisse.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2016 um 06.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33685
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Plötzlich sind sie nicht mehr zu sehen: der Kiebitz, die Feldlerche, das Reh. Das waren einst Allerweltsarten. Heute sind sie "rar", sagt Christoph Heinrich. Heinrich kennt sich mit dem Schwund der Arten aus wie sonst kaum einer. Sein Job: Vorstand Naturschutz bei der Umweltorganisation WWF. (Morgenpost 28.10.16)
Übersetzungsfehler? Rehe gibt es in Deutschland so viele, daß jährlich 1,5 Millionen durch Jagd und Verkehr zu Tode kommen, ohne daß sich der Bestand vermindert. Also dürfte etwa auf zehn Einwohner ein Reh kommen, niemand weiß das so genau.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.11.2016 um 17.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33747
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Laut Robert-Koch-Institut erkranken jährlich bis zu 658 Patienten an der Augengrippe. (t-online 2.11.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.11.2016 um 18.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33772
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Bei der WELT kann man abstimmen:
Wäre Rot-Rot-Grün bundesweit eine denkbare Koalition?
- Nein, das wäre keine gute Option
- Ja, ein Linksbündnis könnte funktionieren
Beide Antworten stehen irgendwie quer zur Frage (wie gewohnt).
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 09.11.2016 um 02.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33799
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Rechenfehler in der ARD-Wahlberichterstattung: die 45. Präsidentin
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.11.2016 um 05.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33802
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Kleine Beobachtung: Als ich vorhin etwas zerstreut das Datum von gestern notieren wollte, dachte ich: "Wenn heute der Neunte ist, dann war gestern der Zehnte."
Der Automatismus der auswendig beherrschten Zahlenreihe (anders existiert sie ja nicht) hat sich einen unbewachten Augenblick lang durchgesetzt: 9 "triggert" 10, nicht 8.
Das ist vielleicht ein bißchen lächerlich, aber es gibt unzählige Versehen dieser Art in gedruckten Texten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.11.2016 um 09.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33825
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Sehr friedliche Menschen haben einen Friedensatlas hergestellt, aus dem hervorgeht, daß nur 10 Staaten nicht in Kriege verwickelt sind, darunter nur ein europäischer: die Schweiz. Die Schweiz exportiert in 71 Staaten Rüstungsgüter für eine halbe Billion Euro jährlich. Sie muß gar nicht selbst an Kriegen teilnehmen, um davon zu profitieren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.11.2016 um 07.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33835
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Das wahre Ergebnis – nur jeder Vierte wählte Trump (Welt)
- und sogar nur jeder sechste Bürger der USA.
Usw. mit der "Wahrheit".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.11.2016 um 04.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33837
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31991
Solche Kongruenzfehler (bzw. Fehler in der Genusrektion) sind zwar häufig, aber wenn man Belege braucht, sind sie nicht so leicht zu finden. Deshalb setze ich mal meine Zufallsfunde hierher:
Eine Regierung ist doch in erster Linie für seine eigenen Bürger verantwortlich. (Zeit 15.8.87)
Die Tatsache, daß in der Großhirnrinde gewisse Funktionen, wie man sagt, lokalisiert werden können, was für die Neurologie von größter Bedeutung ist, hat seine Ursache nicht in der funktionellen Spezifizität der betreffenden Hirnanteile (...) (Franz Seitelberger in K. Lorenz/F. Wuketits, Hg.: Die Evolution des Denkens. München 1984:181)
Utopisches Denken hat sicherlich auch in der Rechtsphilosophie ihren Platz. (Natur 2/87:53)
Mit seinen Sorgen steht die oberpfälzische Kleinstadt nicht allein. (SZ 13.5.87)
Die Arbeit mit entsprechenden Bildern, in denen besonders das Vermuten und Erklären geübt wird, hat seinen eigentlichen Ort in der Sprachanwendungsphase. (Wolfgang Butzkamm: Praxis und Theorie der bilingualen Methode. Heidelberg 1980:4)
Denn bei den be-Verben, die eine präpositionale Parallele zu ihren Basisverben ausweisen, läßt sich ein regelhaftes Verhältnis zwischen den beiden Konversengliedern aufzeigen, dessen Beschreibung seinen Platz in der Syntax hat. (Hans Werner Eroms: Be-Verb und Präpositionalphrase. Heidelberg 1980:60)
Die Apposition ist einerseits weglaßbar und kann andererseits an die Stelle seines Beziehungswortes treten. (Walter Jung: Grammatik der deutschen Sprache. Leipzig 1982:110)
Eine neue und vielversprechende Gesamtdarstellung deutscher Geschichte der letzten zwei Jahrhunderte hat seinen Anfang gefunden mit einem glänzenden Werk über die Weimarer Republik. (SZ 23.12.82)
Die eingemauerte, von seinem Umland durch eine militärisch befestigte Frontlinie abgeschnittene Inselstadt (...) (FAZ 17.1.81)
Die DDR hat sich, wie man weiß, bereits vollständig beschildert - und schickt seine Kinder ins Kriegstraining. (Zeit 30.9.83)
Daß das laute Lesen als Zieltätigkeit ausgewiesen ist, die im Sprachunterricht seinen Platz hat und systematisch ausgebildet werden sollte, ist eine bemerkenswerte Orientierung. (DaF 18, 1981:376)
Rekapituliert sei, daß Wahrnehmung seine Wiege in der Oralität haben dürfte. (Die Psychologie des 20. Jhdts. 11. Zürich 1980:77)
Der junge Deutsche kann nämlich immer noch nicht nachvollziehen, daß eine zivilisierte Nation, die extrem viele Tötungsdelikte zu beklagen hat, seinen Bürgern Waffenbesitz erlaubt. (Klaus P. Hansen: Kultur und Kulturwissenschaft. Tübingen 1995:182)
Die Chinesische Akademie der Wissenschaften soll in den nächsten fünf bis zehn Jahren seine 100 000 Beschäftigten um 70 Prozent verringern. (SZ 8.3.93)
... die theologische Bedeutungsverleihung hat, so wie die parapsychologischen Erklärungen auch, seine Berechtigung nur auf der Interpretations- und nicht auf der Phänomenebene. (Die Psychologie des 20. Jahrhunderts 15, München 1979:615)
Seinen Ursprung hat die Beschäftigung mit dem Thema „Männersprache - Frauensprache“ zu Beginn der 70er Jahre in Amerika. (Muttersprache 103, 1993:89)
Selten hat eine Entscheidung der Schweizer Regierung seine Bürger und Parteien so überrascht wie das Beitrittsgesuch zur Europäischen Gemeinschaft. (FAZ 20.5.92)
Die Unterteilung mechanisches/statisches Modell hat seine Entsprechung in einer Reihe anderer Unterscheidungen. (Michael Oppitz: Notwendige Beziehungen. Frankfurt 1975:58)
Ein Kiosk ist eine meist nicht sehr große Verkaufsbude für Zeitschriften, Süßigkeiten, Tabakwaren. Getränke, die über bestimmte schauplatzindikative Symbolik wie Reklametafeln, Zeitschriftenständer, Eis- und andere Fähnchen in seiner Funktion ausgewiesen ist. (Deutsche Sprache 4/1990:291)
In seiner Vergeblichkeit geradezu rührend mußte deshalb auch die Beschwörung dieser kulturellen Einheit bleiben (...) (FAZ 24.3.90)
Die Angst, hinter einem Eisernen Vorhang neuer Art in Vergessenheit zu geraten, hat auch seine guten Seiten. (SZ 21.4.90)
Die Folgen sind noch nicht absehbar. Sie könnten an der Nahtstelle zwischen Ost und West ein in ihren Auswirkungen möglicherweise verheerendes Machtvakuum entstehen lassen. (NZZ 10.12.89)
Typisch fürs Deutsche, aber in seiner Funktionalität nach wie vor umstritten ist die Anfangsgroßschreibung der grundsätzlich grammatisch definierten Wortklasse Substantiv. (Peter Gallmann: Graphische Elemente geschriebener Sprache. Tübingen 1985:23)
Doch erst seit dem 11. September gewinnt die düstere Perspektive dieser Autorin, die als erfolgreichste ihres Genres gilt, seine beklemmende Aktualität. (FAZ 5.2.02)
Die lange Nichterwähnung von Ferdinand de Saussures Hauptwerk und die negative Bewertung Trubetzkoys hat vermutlich seine tiefere Ursache darin, dass ... (Maik Lehmberg: Sprache, Sprechen, Sprichwörter. Fs. f. Dieter Stellmacher zum 65. Geburtstag. ZDL-Beiheft 126, 2004:372)
Die Instrumente, die das Ensemble zeitweilig spielt, finden tatsächlich weit und breit nicht seinesgleichen. (FAS 26.9.04)
Rotierende Strömungen ziehen den Menschen in seinen Bann. (FAZ 17.5.06)
Kollektive Forschung hat in den Naturwissenschaften seinen Sinn. (FAZ 16.9.02)
Der große Vorzug dieser etwas unorthodoxen Beschreibung von Paradigmen ist seine Flexibilität. (Thomas Becker: Analogie und morphologische Theorie. München 1990:128)
So einfach wäre das, zumal in einem Land, das wie kein zweites die Religionsfreiheit doch zu ihren Grundfesten zählt. (SZ 7.12.07)
Eine wachsende Zahl von Verben der deutschen Sprache geht relativ feste Verbindungen mit Substantiven ein und verliert dabei fast völlig seine ursprüngliche Bedeutung. (Schüler-Wahrig: Deutsche Grammatik. Bertelsmann Lexikon Institut 2002:170)
Eine Schule für Lernhilfe in Darmstadt hat sich bereits von seinem Namensgeber Peter Petersen distanziert. (FR 6.7.09)
Diese nach seinem Entdecker Karl Verner (1876) auch als Vernersches Gesetz bezeichnete Regel besagt ... (Stefan Sonderegger: Grundriß deutscher Sprachgeschichte. Berlin 1978:76)
Bergoglios „Entweltlichung“ nimmt seinen Ausgangspunkt nicht bei den Defiziten der säkularen Welt. (Welt online 29.3 13)
20 Jahre Arbeit an einem barrierefreien Erlangen hat seine Spuren hinterlassen (nordbayern.de 21.1.14)
Die Stadt rühmt sich gern seiner prominenten Wahlbürgerin J. K. Rowling. (FAZ 13.6.14)
Diese Festlegung des Menschen auf das Tatsächliche findet nach Adorno seine Fortsetzung im Positivismus. (Wikipedia Adorno)
Diese Entwicklung, so Campbell, habe mit dem Zweiten Weltkrieg seinen nicht mehr zu überbietenden Höhepunkt gefunden. (Wikipedia Joseph Campbell)
Und vermutlich hat jede Jugend der vergangenen siebzig Jahre diese Amerikanisierung auf seine Weise erlebt. (FAS 13.11.16)
Im einzelnen ist der einjährige Zuschlag von gleich 7.5 Prozent auf die Lohn-, Einkommen- und Körperschaftsteuer auch wegen ihrer konjunkturellen Wirkungen äußerst unklug. (SZ 27.7.91)
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Wie man sieht, ist der Fehler oft durch ein benachbartes Substantiv zu erklären, das gewissermaßen einen Kongruenzsog ausübt. Manchmal fehlt ein solches aber, dann scheint ein Synonym zu wirken oder eine feste Redewendung wie Jeder erlebt es auf seine Weise. Darum geht auch der Sog fast immer zum Neutrum oder Maskulinum, selten umgekehrt zum Femininum (letztes Beispiel).
Die Erscheinung beweist, wie gesagt, daß das Genus keine große Bedeutung für die Herstellung syntaktischer Beziehungen hat, sonst würde das Versehen nicht so oft in gedruckte Texte gelangen und dort unbemerkt bleiben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.11.2016 um 06.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33870
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Noch einmal zu den Autos. Bis zu 42 Prozent mehr Benzin als angegeben sollen sie verbrauchen. Ich verstehe es immer noch nicht. Die Millionen Autofahrer müssen doch merken, wie weit sie mit einer Tankfüllung kommen.
Oft habe ich mir anhören müssen, wie wenig ihr wackerer Mustang frißt. Einerseits wollen sie wegen ihrer klugen Wahl beim Autokauf gelobt werden, andererseits wohl auch wegen ihrer geschickten Fahrweise. Jedenfalls achten sie auf den Verbrauch – und dann das? Wer hilft einem Außerirdischen, das zu verstehen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.11.2016 um 14.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33926
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Neulich rechnete die FAS vor, daß Merkels Wirtschaftspolitik ein Katastrophe ist. Rainer Hank erkannte natürlich das Problem, daß es Deutschland leider relativ gut geht, "trotz Merkel", wie er sagt. Wie kann man das erklären? Nun, Merkel hat es in drei Amtsperioden nicht geschafft, die segensreiche Wirkung von Schröders Agenda völlig zunichte zu machen.
Die vielen tausend Leserbriefschreiber bei SPIEGEL, ZEIT, WELT usw., die "diese Frau" ebenfalls für eine Katastrophe halten, machen sich gar nicht erst die Mühe einer Erklärung, sondern überlegen, ob sie "zur Empathie fähig" sei usw. Das ist sie natürlich alles nicht, sondern "untragbar". – Die Ablehnung in diesen Medien dürfte nahe 100 % liegen. In welcher Schweigespirale sind eigentlich ihre Wähler verschwunden?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 24.11.2016 um 15.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33927
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Es ist wirklich sehr mühsam, die deutsche Wirtschaft abzuwürgen. Da haben es italienische Politiker viel leichter.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.11.2016 um 14.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33960
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Durch einen geschickt gewählten Kurvenausschnitt kann man bei ungeschulten Betrachtern den Eindruck erwecken, die Kluft zwischen den Einkommen habe sich in wenigen Jahren vervierfacht, während sie in Wirklichkeit um vier Punkte von 25 auf 29 Punkte auf der Gini-Skala gewachsen ist. (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/ungleichheit-in-deutschland-hemmt-das-wachstum-a-1122883.html)
Wenn man die staatlichen Zuschüsse zur Sozialversicherung als "Subventionen" bezeichnet, schwillt der Staat zum Subventionsstaat auf, während er in herkömmlicher Sicht einfach der "Sozialstaat" ist (vom GG geboten, aber Erzliberalen der schrecklichste der Schrecken).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2016 um 19.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33966
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BILD bringt drei Fragen aus dem Mathe-Test für Grundschüler, die letzte geht so:
"Tom kauft zwei große Eiswaffeln und vier kleine Eis am Stiel für zusammen genau 22 Zeds (fiktive Währung). Lena kauft eine Eiswaffel und drei Eis am Stiel für insgesamt 14 Zeds. Frage: Wieviel kosten eine Eiswaffel und ein Eis am Stiel zusammen?
8 Zeds 7 Zeds 2 Zeds"
Das Ganze unter der Überschrift "Hätten Sie's gewusst?" – nicht ganz passend, denn so etwas "weiß" man nicht, man "kann" es.
Leider wird nicht gesagt, wie die Aufgabe, die viel schwerer als die anderen ist, zu lösen ist. Wahrscheinlich durch Ausprobieren, denn die saubere Lösung durch Gleichungen mit zwei Unbekannten geht wohl über die Grundschule hinaus – und über das Niveau der meisten Eltern.
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Kommentar von MG, verfaßt am 29.11.2016 um 19.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33967
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"Tom kauft 2 große Eiswaffeln und 4 kleine Eis am Stiel für zusammen genau 22 Zeds (fiktive Währung). Lena kauft 1 Eiswaffel und 3 Eis am Stiel für insgesamt 14 Zeds. Frage: Wieviel kosten 1 Eiswaffel und 1 Eis am Stiel zusammen?"
Die Lösung ist einfach, auch ein pfiffiger Grundschüler kann sie finden.
Wenn 2 Eiswaffeln und 4 Eis 22 Zeds kosten, kosten
1 Eiswaffel und 2 Eis 11 Zeds.
1 Eiswaffel und 3 Eis kosten 14 Zeds.
Also muß 1 kleines Eis 3 Euro kosten (nämlich 14 – 11).
Dann kostet eine Eiswaffel 5 Zeds, nämlich 14 – 3 × 3.
Eine Eiswaffel und ein Eis kosten dann zusammen 5 + 3, also 8.
Ja, die formale Lösung (lineare Gleichungssysteme) kommt viel später, aber auch ein pfiffiger Grundschüler kann die Aufgabe so lösen wie oben.
Das ist allerdings keine Frage der Rechtschreibung.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 29.11.2016 um 22.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33968
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Etwas praxisnaher wäre aber z. B. folgende Lösung:
1 große Eiswaffel: 6 Zeds
2 große Eiswaffeln: 12 Zeds
1 kleines Eis am Stiel: 3 Zeds
2 kleine Eis am Stiel: 5 Zeds
(Das günstigere Doppelpack war ja nicht ausgeschlossen.)
1 großes und 1 kleines Eis kosten dann 9 Zeds.
1 gr. und 3 kl. 14 Zeds, 2 gr. und 4 kl. 22 Zeds (wie gehabt).
Bei unserem Bäcker gab es sogar schon mal 5 Brötchen im Angebot, die billiger waren als 4. Wer nur 4 wollte, kam also besser, wenn er 5 nahm und bezahlte und dann eins wegwarf.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2016 um 05.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33969
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Nein, eine Frage der Rechtschreibung ist es so wenig wie die anderen Einträge unter "Kopfrechnen". In einigen geht es mir um die bekannte Schwierigkeit, Textaufgaben in eine rechenbare Form zu bringen. Wer Kinder hat oder sich noch selbst erinnert, wird wissen, daß daran sehr viele schon früh scheitern.
Die vorgeschlagene Lösung des "pfiffigen" Grundschülers bleibt sozusagen im Bereich der Logik, kurz vor der Formalisierung, die dann ein "mechanisches" Rechnen erlauben würde. Natürlich scheint uns die vorgeführte Überlegung nahezuliegen, aber drauf kommen muß man erst mal! Ob es sich üben läßt?
Uns Älteren ist die Umsetzung einer Textaufgabe in Gleichungen so in Fleisch und Blut übergegangen, daß es schon wieder gefährlich wird, wenn wir nämlich unverdrossen an die Aufgabe gehen "Wie alt ist der Kapitän?" (das Buch mit diesem Titel hatte ich anderswo erwähnt).
Wie gesagt, ich weiß nichts Näheres über den TIMSS-Test. Man muß wohl bedenken, daß es drei vorgegebene Antworten gibt, so daß vielleicht ein Ausprobieren mit diesen Zahlen in Betracht kommt (eine davon scheidet von vornherein aus).
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Kommentar von Friedhelm Inkmann, verfaßt am 01.12.2016 um 23.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33989
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Nicht jeder, aber doch ein pfiffiger Grundschüler (im Sinne von MG) erkennt, daß Tom eine große Eiswaffel und ein kleines Eis mehr kauft als Lena und dafür acht Zeds mehr bezahlen muß. Gleichungssysteme zu lösen ist bei dieser Aufgabe nicht notwendig.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.12.2016 um 07.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#33991
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Natürlich nicht, es ist ja eine der üblichen Denksportaufgaben. (Nur die Vorgabe von multiple choice kommt mir sinnlos vor, ja geradezu irreführend, weil sie, wie gesagt, zu einem Herumprobieren verleitet.) Man muß eben auf den Lösungsweg kommen, das ist das Problem: den logischen Kern unter den wechselnden Wörtern erkennen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.12.2016 um 07.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34001
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Einige Wochen sind vergangen, und man fragt sich besorgt, was aus Jan Grossarth und seiner Glyphosat-Werbung geworden ist. Nun, in der heutigen FAZ ist er wieder da, verteidigt das Glyphosat wie gewohnt mit dem Hinweis auf nichtbewiesene Krebswirkung, verschweigt aber wieder die ihm bekannte schädliche Wirkung auf die Ackerböden.
Gegen die Umweltbewegung polemisiert er mit derselben pauschal-karikierenden Übertreibung, die er ihr vorwirft. Dabei hat er ja selbst ein grünes Herz. Komischer Vogel.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 03.12.2016 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34005
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Was ist denn die "schädliche Wirkung auf die Ackerböden"?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.12.2016 um 06.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34007
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Das hatten wir schon: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#32711 usw.
Mich haben bisher vor allem die Würmer interessiert. Es gibt aber noch viele andere Organismen, die durch Glyphosat geschädigt oder beseitigt werden, man erforscht das gerade erst. Grossarth hat es ja auch nicht bestritten, er erwähnt es bloß nicht mehr.
(Der Wikipedia-Artikel, durchaus chemiefreundlich gehalten, nennt auch die Auswirkungen auf die Fische.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.12.2016 um 10.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34020
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Diese Lösung aber lief fast automatisch auf die Entdeckung von Schwachstellen auf der afghanischen Seite hinaus, für die sich ebenfalls leicht Abhilfe von außen zu schaffen lassen schien. (FAZ 5.12.16)
Preisfrage: Steht das "zu" an der richtigen Stelle?
Der Schleier stand für die Sinnlichkeit und Verführungskunst des Orients, von der man träumte, aber vor der man auch Angst hatte. (FAZ 5.12.16)
Steht das "aber" an der richtigen Stelle?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.12.2016 um 23.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34046
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Es heißt "schaffen zu lassen", bei "vor der man aber auch Angst hatte" sehe ich jedoch keinen Unterschied. Ist das richtig? Den Unterschied "von/vor" kann man, wenn man will, in beiden Fällen besser mit der Betonung hervorheben.
Eine wieder eher wörtliche Art von Kopfrechnen ist das folgende:
Die Musikindustrie verdient mehr Geld mit Schallplatten als mit Musikdownloads. Das jedenfalls zeigen Marktzahlen aus Großbritannien. Demnach gaben die Musikfans auf der Insel in der vergangenen Woche 2,4 Millionen Pfund für Schallplatten aus, aber lediglich 2,1 Millionen Pfund für digitale Downloads.
(FAZ, 7.12.16, S. 23)
Ob sie wirklich mehr verdient, hängt ja nicht nur vom Umsatz, sondern auch von den Material-, Produktions- und Händlerkosten ab.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.12.2016 um 04.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34048
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Der Schleier stand für die Sinnlichkeit und Verführungskunst des Orients, von der man träumte, aber vor der man auch Angst hatte.
Für mein Gefühl möglich, aber das aber steht doch etwas falsch, und ich erkläre mir mein Unbehagen so: aber steht, wenn es vorangestellt wird, nach üblicher Auffassung im "Vorvorfeld", nach meiner also zwischen zwei Sätzen, und zwar zwischen Hauptsätzen, nicht zwischen einem Ober- und einem Untersatz. Anders gesagt: ein "Konnektor" kann nicht verbinden, was schon durch Konjunktionen oder Relativa verbunden ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.12.2016 um 07.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34062
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Forscher haben festgestellt:
„Täglich eine Handvoll Nüsse reduziert das Risiko für eine koronare Herzkrankheit um knapp 30 Prozent, Krebs entsteht zu 15 Prozent seltener und das Risiko eines vorzeitigen Todes sinkt um 22 Prozent.“
Der Effekt tritt sogar bei „Erdnüssen“ auf, weil sie so heißen, obwohl sie zu den Hülsenfrüchten gehören.
Die Studie war allerdings eine nichtexperimentelle Metaanalyse, die das Ernährungsverhalten von 800.000 Menschen mit ihren Sterbegewohnheiten korrelierte.
Aber es ist immer wieder befriedigend zu erfahren, daß die Wundermittel buchstäblich auf der Straße liegen. Sammelt man solche Tips über vier Wochen, kann man sein Sterberisiko leicht unter 0 drücken.
Andere haben herausgefunden, daß Martin Schulz ebenso beliebt ist wie Angela Merkel.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2016 um 08.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34092
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„Welche Stadt in Deutschland hat heutzutage noch die Möglichkeit, riesige Flächen für seine Universität mitten im Zentrum anzusiedeln.“ (FAZ 25.11.16)
Die Gesellschaft darf sich nicht auch noch die Konflikte der Herkunftsländer seiner Neubürger ins Haus holen. (FAZ 12.12.16)
Neben der allgemeinen Tendenz zur "Neutrisierung" könnte das jeweils folgende Neutrum den Fehler verursacht haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.12.2016 um 05.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34146
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Also eigentlich hat Trump gar nicht gewonnen. Im Grunde wollte ihn niemand, na ja, fast niemand. Wie wäre es hiermit:
Angesichts einer Präsidentschaft Trumps zeigten sich in einer Umfrage des Senders NBC und des "Wall Street Journal" 54 Prozent der Befragten unsicher oder besorgt. Das sind viel schlechtere Werte als bei Trumps Vorgängern. Bei Barack Obama hatten nur 34 Prozent entsprechende Sorgen geäußert, bei George W. Bush waren es 41 gewesen. (ZEIT 20.11.16)
Auch die Wahlmänner hätten ihn verhindern wollen sollen können, aber haben dann nicht mögen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.12.2016 um 07.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34168
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Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2010 in einer Studie die Karrieren von Extremisten untersucht. Sie zeigt: Nicht der Glaube macht Menschen zu Tätern, sondern ihre Erfahrungen in Kindheit und Jugend. (ZEIT 23.12.16)
Aber wenn Menschen etwas Gutes tun, schreiben wir es gern ihrem Glauben zu. Bei „Mutter Teresa“ hat niemand solche Bedenken.
Ist das logisch oder nur politisch korrekt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.01.2017 um 06.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34210
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Die FAZ bietet folgenden Syllogismus:
Kommunisten und Nazis sind Atheisten.
Kommunisten und Nazis sind böse.
Atheisten sind böse.
Im Original:
"Auch das lehrt das lange 20. Jahrhundert: Eine Welt ohne Religion wäre anders, aber nicht besser. Gegen die Leichenberge, die den Weg des Kommunismus in die klassenlose Gesellschaft säumen, gegen Völkermord im Namen von Rasse und Lebensraum verblassen auch die Kapitel der Religionsgeschichte, die mit Blut geschrieben sind." (Daniel Deckers 24.12.16)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.01.2017 um 15.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34305
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Die Elbphilharmonie kostet soviel wie zehn Fußballer. Die sind dann zwar sehr gut, aber der Konzertsaal soll auch nicht schlecht sein.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.01.2017 um 19.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34306
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Interessant sind auch immer Vergleiche mit Autobahn-Neubaukosten.
Für den Preis der Elbphilharmonie bekommt man im Durchschnitt etwa 80 km Autobahn.
Nicht jedoch im Falle der Verlängerung der Berliner Stadtautobahn A100 – da sind es nur gut 5 km. Die Gesamtlänge der A100 (21 km) entspricht also nach den aktuellen Kosten vier Elbphilharmonien. (Allerdings waren die älteren, schon fertigen Autobahnabschnitte nicht ganz so teuer.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.01.2017 um 07.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34325
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Das Weltwirtschaftsforum stellt den neuen Index des Lebensstandards vor. Das Bruttosozialprodukt wird durch andere Aspekte ergänzt. Für Deutschland (Rang 13) fällt negativ die "Ungleichheit bei Löhnen wie Vermögen ins Gewicht".
Man erkennt die politische Absicht (Ideologie). Eigentlich hat es ja mit meinem Lebensstandard nichts zu tun, ob andere mehr oder weniger haben als ich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2017 um 13.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34335
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Ein Schützenpanzer Puma kostet so viel wie 1000 Autos...
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Kommentar von Argonaftis, verfaßt am 18.01.2017 um 10.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34346
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Essen. Vor zehn Jahren wütete Kyrill über Europa. In Deutschland kamen 47 Menschen in dem heftigen Orkan ums Leben, 13 davon in Deutschland.
Der Westen, Schlagzeile von heute.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.02.2017 um 04.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34443
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Ich lese in einer Überschrift der FAS Weltverbesserin. Schon klar, wir haben die Sparformen bereits kurz besprochen ("Haplologie"). Der Duden verteilt die "weiblichen Formen" so: Wanderer - Wanderin, Wandrer - Wandrerin. Das mag der eine so halten und der andere so. Ich selbst sage Wanderer - Wandrerin, weil rhythmische Gründe auch eine Rolle spielen. Weltverbesserin stört mich, deshalb fiel es mir auf; ich weiß wirklich nicht, ob ich es sagen würde. Irgendwo ist Schluß, ich würde ja auch nicht Lehrin sagen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.02.2017 um 20.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34449
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30098:
"Über eine Billion unterschiedliche Düfte, so haben Wissenschaftler einmal ausgerechnet, kann der Homo sapiens unterscheiden." (FAS 5.2.17)
Das stammt sicher wieder aus Wikipedia. "Ausgerechnet", aber nicht getestet, denn wenn man den Probanden nur eine Minute für jeden Geruch gibt, dauert das Experiment immer noch, warten Sie mal, fast 2 Millionen Jahre.
Und es ist auch hilfreich zu wissen, daß die Düfte "unterschiedlich" sein müssen, damit man sie unterscheiden kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.02.2017 um 20.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34450
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„Der Januar war nicht so kalt wie sonst üblich. In einigen Bundesländern sind deshalb bereits Pollen in der Luft. Das kann ein Grund sein, warum die Nase läuft.“ (FNP 4.2.17)
Das soll an der Klimaerwärmung liegen. In Bayern war der Januar der kälteste seit 30 Jahren.
„Der Januar war in Herne kalt, aber nicht Winter untypisch.“ (WAZ 5.2.17)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.02.2017 um 10.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34468
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Im Küchenradio rauschen gewaltige Zahlen vorbei. Das Milchmädchen fängt an zu rechnen: Wenn ein Autokonzern bereit ist, mal eben 20 Mrd. Strafe zu zahlen, müßte er doch 20 Mill. Autos mit einem Aufpreis von 1000 verkaufen, um das Geld wieder reinzukriegen. (Oder 2 Mill. mit einem Aufpreis von 10000.) Geht das überhaupt? Oder wird die Strafe als Verlust von der Steuer abgesetzt, und die Allgemeinheit zahlt für das Verbrechen? Dem Milchmädchen wird schwindlig.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.02.2017 um 15.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34469
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2014 (im letzten Jahr vor der Abgasaffäre) hat VW weltweit rund 10 Mio. Autos verkauft und damit 10 Mrd. Euro Gewinn gemacht. Die Strafe von 20 Mrd. entspricht also ungefähr 2 Jahresgewinnen. An jedem verkauften Auto verdient der Konzern rund 1000 Euro.
Mit dem Aufpreis von 1000 Euro wäre die Strafe ohne Gewinneinbuße in zwei Jahren bezahlt. Das wäre aber wohl etwas viel. Verteilt man den Verlust dagegen auf 10 Jahre, wären es nur 200 Euro Aufschlag pro Auto. Das merkt keiner.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.02.2017 um 05.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34506
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Man könnte abergläubisch werden. Jeder kennt dies: Man glaubt jemanden zu sehen, aber dann ist er es gar nicht. Zwei Minuten später sieht man ihn wieder, und diesmal ist er es wirklich. - Das ist aber leicht zu erklären.
Gestern las ich nach vierzig Jahren (wie ich zufällig genau weiß) zum erstenmal wieder den scharfsinnigen kleinen Aufsatz von Benveniste über "Rhythmus" (aber nur weil ich gerade den ganzen Sammelband seiner kleinen Arbeiten lese). Und wenige Stunden später stoße ich in einem Aufsatz von Paul Fraisse ("Rhythm and Tempo"), den ich aus einem ganz anderen, musikwissenschaftlichen Interesse las, auf ein ausführliches Referat von Benvenistes Aufsatz. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit eines solchen Zusammentrefffens? 1 : 1 Million?
Meine Frau meint, daß mir so etwas auffallend oft widerfährt. Bin ich übersinnlich, ein Medium gar? Von diesbezüglichen Anfragen bitte ich abzusehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.02.2017 um 16.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34538
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In Sprachentwicklungstests und in der Diagnostik von Sprachstörungen verwendet man gern grammatische Konstruktionen und Transformationen, die aus der generativen Grammatik stammen: Der Hund, den die Kuh jagt, ist braun. - Der Junge schaut das Pferd an und steht. - Der Mann gibt das Pferd dem Hund. - Der Hund wird vom Pferd gejagt. - Dazu Bilder, unter denen das richtige herauszufinden ist.
Der Proband muß wirklich nur den grammatischen Kalkül herausfinden, unter Absehung vom Sinn und von natürlicher Ausdrucksweise. Passiv und Topikalisierungen haben normalerweise einen Grund in Kontext und Situation, hier aber nicht. Es sind schulspezifische Exerzitien. Sie erfüllen ihren Zweck, aber man muß sich dessen bewußt sein, daß es ein ganz spezifischer Zweck ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.02.2017 um 17.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34548
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Deutschland bildet Schlusslicht in Europa (SPON 18.2.17)
In welcher Hinsicht? Spielt das eine Rolle? (Frauen in Deutschland tragen nach einer OECD-Studie im europäischen Vergleich am wenigsten zum Haushaltseinkommen bei.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.03.2017 um 17.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34625
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Einige, die davon leben, haben natürlich ein Interesse daran, den Anteil der "Armen" (und "Armutsgefährdeten") möglichst hoch anzusetzen. Damit wird zur Zeit wieder Wahlkampf gemacht. Walter Krämer erneuert die bekannte Kritik an der Berechnungsmethode:
"Man dürfe Armut nie am mittleren Einkommen festlegen. Damit würde sich die Armutsquote auch nicht verändern, wenn plötzlich alle Menschen das Doppelte ihres Gehaltes verdienen würden."
Anscheinend schwer zu begreifen. Die übliche Rechnung ergibt eher ein Maß der Ungleichheit als der Armut.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.03.2017 um 09.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34662
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Nur mal nebenbei: Seit meiner Kindheit denke ich, wenn, wie jetzt wieder, die Haselpollen fliegen und später die von Weizen und Kiefern: Was für eine Verschwendung die Natur mit der Windbestäubung treibt! Aber machen wir es wirklich geschickter? Der durchschnittliche Mann produziert 30 bis 50 Liter Sperma im Leben. Das sind etliche Billionen Spermien – und damit zeugen wir dann zwei Kinder, wenn alles gut geht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2017 um 05.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34711
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Ein 84jähriger Wiener ist angeblich frisch verliebt in eine 46jährige. Sie ist nach Ansicht des FOCUS "gerade einmal halb so alt" wie er, während Leser ausgerechnet haben, daß sie "nicht einmal halb so alt" ist.
Diese großen Zahlen sollten verboten werden, sie sind elitär und diskriminieren die hart arbeitenden Menschen ohne akademische Bildung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2017 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34720
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Bei einem Test haben billige Dosen-Ravioli überraschenderweise besser abgeschnitten als die teuren von Maggi: "Abzüge haben die [Maggi-]Ravioli in Tomatensauce, die bereits seit 1958 in deutschen Supermarktregalen stehen, vor allem wegen des hohen Preises bekommen." Die Überraschung besteht also darin, daß die teuren mehr kosten als die billigen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.03.2017 um 05.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34743
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Demokratisch und ergebnisoffen sucht die Bundesregierung nach einem "Endlager" für hochradioaktiven Atommüll. Es soll eine Million Jahre stabil bleiben und muß auch ebenso lange überwacht werden, schon weil künftige Menschen (?) wieder ausbuddeln könnten, was wir eingebuddelt haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.03.2017 um 07.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34764
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Auch vor 100 Jahren hat man gewusst, dass wenn man eine neue Regelung einführt, schauen muss, dass es keinen Streit mit dem Nachbarn gibt. (schwaebische.de 25.3.17)
"Wer das erste Knopfloch verfehlt, kommt mit dem Zuknöpfen nicht zu Rande." (Goethe)
Der grundlegende Stilfehler besteht darin, daß man es nicht schafft, mit dem Zuknöpfen noch einmal von vorn anzufangen:
Wenn man eine neue Regelung einführt, muß man schauen, daß es keinen Streit mit dem Nachbarn gibt. Das wußte man schon vor hundert Jahren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2017 um 17.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34817
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Statistischer Analphabetismus.
Aus Indien zum Beispiel wird überproportional über Vergewaltigungen berichtet. Das ruft dann eine Reihe Leserbriefe hervor, in denen pauschal über ein Land, das moralisch noch in der Steinzeit lebe usw., geurteilt wird. Wer dorthin reise, sei selbst schuld. – Indien hat fast doppelt so viele Einwohner wie ganz Europa. Wieviel passiert hier, wieviel dort jeden Tag? Die Mordrate in Indien ist nicht besonders hoch, in den USA zum Beispiel ist sie höher. Fast alle afrikanischen und lateinamerikanischen Staaten sind ungleich gefährlicher.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.04.2017 um 07.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34827
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"China - der größte Luftverschmutzer der Welt" (FAZ 6.3.17)
Aber nicht pro Kopf. Und das ist ungerecht, wie die Chinesen mit Recht beklagen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.04.2017 um 14.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34832
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In absoluten Zahlen liegt Deutschland mit 16,3 Millionen unter den Top Ten der Staaten mit den meisten Rauchern. (Spiegel online 6.3.17)
Die absolute Zahl interessiert nur die Tabakwirtschaft.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.04.2017 um 19.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34839
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Aus verschiedenen Gründen interessiert mich der Wetterbericht, und ich werfe aus alter Gewohnheit jeden Morgen einen Blick auf die Vorhersage in der FAZ. Nach jahrelanger Beobachtung kann ich sagen, daß es in Neu-Delhi heute immer ein paar Grad wärmer ist, als es gestern war und morgen sein wird. Morgen dann dasselbe – immer!
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Kommentar von R. M., verfaßt am 06.04.2017 um 20.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34840
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Das Wetter in der Fatz denkt sich vermutlich dieselbe Journalistin aus, die für die FNP das Horoskop schreibt. Das nennt man dann Synergie.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 07.04.2017 um 20.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34845
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Lieber Herr Ickler, wegen des angeblichen täglichen Temperaturmaximus in Neu-Delhi bin ich neugierig. Sie haben sich doch ganz bestimmt gefragt, wie es zu dieser Behauptung im Wetterbericht einer Qualitätszeitung kommen kann, aber keine Erklärung beigefügt. Ist R. M. auf der richtigen Spur?
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 07.04.2017 um 20.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34846
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PS: Ich bin beim Grübeln auf die Theorie verfallen, daß da irgendein Inder die Finger im Spiel hat, der sich einen Spaß mit der Zeitung erlaubt. Oder der den Indern, die die FAZ lesen, ein aufmunterndes Signal übermitteln will. Oder er will in einer Art Geheimcode den ersehnten Aufschwung in Indien abbilden. Jedenfalls ist ein Inder schuld.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.04.2017 um 04.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34847
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Ich habe keine Ahnung.
Im Wunderland Indien ist ja nun wieder ein Wolfskind, vielmehr Affenkind, entdeckt worden, kann weder sprechen noch auf zwei Beinen gehen und ißt mit den Fingern (wie alle Inder übrigens). "Auch könne sie nicht von einem Teller essen. Ihre Mahlzeiten müssten auf ihr Bett gekippt werden.." (Man sieht aber trotzdem einen Teller...)
In Indien helfen bekanntlich Riesenameisen bei der Goldförderung usw. Da ist praktisch alles möglich. Das Dschungelbuch wird unvermeidlicherweise auch erwähnt, eine ethnographische Quelle ersten Ranges.
Die Aufklärung dieser Geschichte werden wir nicht mehr zu lesen kriegen, sie hat wieder mal ihren Zweck erfüllt.
Mir war beim Gähnen nur aufgefallen, daß die gastfreundlichen Affen (die ich als ziemlich bösartige kleine Biester in Erinnerung habe) abwechselnd als "Bande" und "Horde" bezeichnet wurden, also eine ähnliche Unsicherheit wie bei Baader/Meinhof.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.04.2017 um 07.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34868
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Staat nimmt Mittelschicht halbes Einkommen (FAZ 12.4.17)
Die alljährliche Milchmädchenrechnung der FDP, die der FAZ so gefällt, daß sie jedesmal den Verstand verliert.
Der Hauptanteil der "Steuern und Abgaben" sind Sozialversicherungsbeiträge. Anderswo liest man daher: "Das hessische Finanzministerium macht bei der Steuer- und Abgabendiskussion eine Gegenrechnung auf. So sei zu berücksichtigen, dass in Deutschland den Sozialbeiträgen auch Gegenleistungen gegenüberstehen. „Die Arbeitnehmer erwerben Rentenversicherungsansprüche, erfahren eine Absicherung über die Arbeitslosen- und Pflegeversicherung und erhalten Krankenversicherungsschutz“, so Ministeriumssprecher Moritz Josten. Betrachte man nur die Steuern, stehe Deutschland im internationalen Vergleich besser da, argumentiert er. Der Einkommensteuerwert für einen ledigen Durchschnittsverdiener liege für Deutschland bei knapp 16 Prozent. Noch besser sehe es bei den Familien aus: Hier liege die Belastungsquote für eine Alleinverdiener-Ehe mit zwei Kindern in Deutschland ganz weit unten bei 0,7 Prozent, so Josten."
Die Rentenansprüche stehen nach deutschem Recht sogar unter Eigentumsschutz. Aber die FAZ titelt unverdrossen: "Weltmeister im Schröpfen". (Und wirft Martin Schulz Volksverdummung vor...)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.04.2017 um 10.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34869
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Man darf bei den "Gegenleistungen" auch nicht vergessen, daß die Steuern für ein funktionierendes Gemeinwesen bezahlt werden, für das der Staat zuständig ist. Über dessen Effektivität kann man sich wohl streiten, aber ohne Staat geht es jedenfalls auch nicht und möchte niemand leben, wenn er die Konsequenzen betrachtet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.04.2017 um 10.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34897
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Wie jeder Zeitungsleser und Internetnutzer weiß, essen die meisten Menschen falsch, sitzen falsch, gehen falsch, atmen falsch, schlafen falsch, waschen und rasieren sich falsch, erziehen ihre Kinder falsch, legen ihr Geld falsch an und lagern Eier falsch. Außerdem werden sie all das nie lernen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.04.2017 um 06.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34902
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Die in Deutschland lebenden Türken haben mit überwiegender Mehrheit für das Präsidialsystem gestimmt. (Focus 18.4.17)
Mehrheiten haben das Eigentümliche an sich, daß sie überwiegen.
Zur Sache: Sollte es erlaubt bleiben, den Landsleuten zu Hause ein mehr oder weniger despotisches System zu verordnen, während man selbst die Annehmlichkeiten eines demokratischen Rechtsstaates genießt?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.04.2017 um 10.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34905
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Laut Spiegel online lebten Stand 2011 in Deutschland
- 800000 türkischstämmige Deutsche (nur deutscher Paß)
- 1500000 Türken (nur türkischer Paß)
- 530000 "Deutschtürken" (mit "Doppelpaß")
Das heißt, gut jeder vierte in Deutschland lebende Türke hatte 2011 auch einen deutschen Paß.
Mögen Türken zu ihrem Land und zu ihren Landsleuten stehen, wie sie wollen, das ist ihre Sache. Das Irre aber ist, daß eine halbe Million Türken, wenn nicht inzwischen weit mehr, demnächst auch in Deutschland wählen und mitbestimmen dürfen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.04.2017 um 11.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34907
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Sie dürfen es ja schon lange, ich hatte nur gerade mit "demnächst" die diesjährige Bundestagswahl im Sinn.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.04.2017 um 17.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34909
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Cem Özdemir hat fast wörtlich dasselbe gesagt wie ich, aber ich habe es eben erst gelesen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2017 um 17.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34923
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Ich kann aber Berthold Kohler nicht zustimmen, der auf der ersten Seite der heutigen FAZ das Abstimmungsverhalten der Deutschtürken als Beweis ihrer unzureichenden Integration (und Integrationsbereitschaft) ausschlachtet. Er hat dafür keine Beweise, spekuliert nur in der üblichen Weise, sein Standpunnkt ist ja ohnehin klar. Zwei Seiten weiter legt ein Fachmann die Sache besser dar.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.04.2017 um 05.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34954
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Manchmal beging ich sogar in ihrer Anwesenheit außergewöhnliche Verrücktheiten, die nur die allerheftigste Liebe herbeizuführen können scheint. (Rousseau nach Jonathan Culler: Literaturtheorie. Stuttgart 2015:23)
Das ist der häufigste Fehler bei Infinitivkonstruktionen und ein Beweis dafür, daß die deutsche Sprache sich hier in eine Sackgasse verrannt hat.
(Nicht daß ich das Büchlein gelesen hätte; es gehört zu den Saussure-Derivaten, die ich wie seine Vorlage Derrida usw. naturgemäß nicht lesen kann; und nur um mich dessen zu vergewissern, habe ich einen Blick hineingeworfen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.04.2017 um 07.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34971
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Frühere Untersuchungen, wonach psychologische Aufsätze glaubwürdiger wirken, wenn ihnen die bunten Bildchen von Hirnscans beigegeben sind, scheinen überholt zu sein. Der Effekt hat sich abgenutzt und schlägt ins Gegenteil um, weil "brain porn" sprichwörtlich für modernen Hokuspokus geworden ist.
Heute glossiert die FAZ die immer noch dominierende Preisgestaltung mit der 9, also 99,99 € usw. Ich hatte mich gestern gewundert, daß Aldi sein neues Menü für 7,99 € anbietet. Fällt darauf noch jemand herein, oder wäre es nicht verlockender, ein Drei-Gänge-Menü für runde 8 Euro angeboten zu bekommen?
Einer meiner Lieblingshändler auf dem Wochenmarkt bietet seit Jahrzehnten seine Produkte durchweg mit ganz krummen Preisen an: 2,13 oder 1,26 usw. Das kann ja unmöglich auf einer Kalkulation beruhen, eher vielleicht auf einem höchst subjektiven Sinn des Bauern für dekorative Ziffern. Ich will ihn aber nicht fragen, sonst kommt er auf dumme Gedanken – wie der Geflügelmann, der NACH Ostern den Preis für Eier um 1 Cent angehoben hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2017 um 09.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34982
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Martin Schulz will die "Parität" bei der Krankenversicherung auf die Zusatzbeiträge ausdehnen. Das mag in sozialdemokratischen Ohren lieblich klingen (holt es euch bei den Fabrikbesitzern!). Aber wenn die Arbeitgeber auch hier die Hälfte übernehmen, behalten sie etwas mehr vom Lohn ein als bisher und setzen es im übrigen als Lohnnebenkosten von der Steuer ab, was bisher die Arbeitnehmer tun konnten. Unterm Strich bleibt nichts übrig.
Ein weiterer Punkt, der anscheinend bisher nicht bemerkt worden ist: Nur bei den Zusatzbeiträgen gibt es eine gewisse Konkurrenz unter den Kassen. Vergleichstabellen stehen jede Woche in den Zeitungen, der Versicherte kann die Kasse wechseln. Zahlen die Arbeitgeber mit, werden sie, da sie professioneller zu kalkulieren pflegen, noch eher als die Versicherten mitbestimmen wollen, welche Kasse zu wählen ist. Hat Schulz das bedacht?
Aus vielen Leserzuschriften sehe ich, daß der Einfall verpufft.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2017 um 21.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34989
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Ein Beitrag der FAS zum Lob des Kopfrechnens schöpft Trost daraus, daß das Buch „Mathe ist ein Arschloch“ bei Amazon „weit abgeschlagen“ auf Verkaufsrang 175374 hinter „Rechnen mit dem Weltmeister“ (Rang 104045) gelandet ist. Mit ein wenig Kopfrechnen würde man erkennen, daß beide praktisch unverkäuflich sind. Die Differenz wäre bedeutsamer, wenn es sich um absolute Verkaufszahlen handelte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.05.2017 um 13.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35027
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Nicht der Hund, sondern die Katze ist in Deutschland des Menschen bester Freund. 13,4 Millionen von ihnen haben einer repräsentativen Erhebung des Marktforschungsinstituts Skopos zufolge vergangenes Jahr in 22 Prozent der deutschen Haushalte gelebt.
Das nette Prädikat bezog sich nie auf die Zahl der gehaltenen Haustiere, sondern auf ein – wenn auch möglicherweise klischeehaftes – freundschaftliches Verhältnis.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.05.2017 um 12.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35040
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Ich wollte dies eigentlich ins Diskussionsforum unter GKS setzen, aber da dort immer noch nichts geht, paßt es auch ganz gut als Beispiel hierher zum "Kopfrechnen".
Mannheimer Morgen, 6.5.2017, Beilage AUTO & VERKEHR, S. 2
(Hervorhebungen von mir):
Fast jeder zweite Autofahrer (48 Prozent) sucht grundsätzlich erst einen kostenlosen Parkplatz an der Straße, bevor er mit seinem Wagen in ein Parkhaus fährt. [...] Und fast jeder Vierte fährt nur dann in ein Parkhaus, wenn es dort günstiger oder höchstens genauso teuer ist wie das Parken auf der Straße (22 Prozent). Nur gut jeder Siebte (13 Prozent) nutzt auf jeden Fall ein Parkhaus - bei weiteren zwölf Prozent der Befragten gilt das auch dann, wenn es dort teurer ist als auf der Straße.
Diese GKS-Marotte ist mir immer sehr lästig. Vierte und Siebte sind genauso Attribute zu Autofahrer wie zweite. Aber die sog. Rechtschreibreform hat den Zeitungsschreibern schon jegliches Gefühl dafür ausgetrieben.
13 Prozent, das ist weniger als jeder siebte (14,3%), nicht "gut" jeder siebte.
Welcher Autofahrertyp mit diesen 13 Prozent gemeint ist, ist völlig unklar, denn wie der nächste Halbsatz sagt, nutzen die 13 Prozent das Parkhaus zwar auf jeden Fall, aber nur wenn es dort nicht teurer ist als auf der Straße. Was ist der Unterschied zu den vorher genannten 22 Prozent (fast jeder vierte)?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.05.2017 um 06.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35108
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Beiläufig wird erwähnt, die Berechnung, wonach wir ein bis zwei Billionen Gerüche unterscheiden können (s. u.), sei wegen methodischer Mängel durchgefallen. Das haben wir damals auch ohne Untersuchung sofort gesehen.
Aber während ich die phantastischen Zahlen seither gefühlt zehnmal gelesen habe (erst vorgestern im Deutschlandfunk), ist mir die Widerlegung keine einziges Mal begegnet. Die Journalisten denken beim Sortieren der Nachrichten wohl mit Recht: Die Widerlegung einer Sensationsmeldung interessiert zu wenige Leser. Außerdem versagen bei so großen Zahlen Vorstellung und Kritik. Ja, wenn amerikanische Forscher herausgefunden hätten, daß die Erde in Wirklichkeit nur so groß wie eine Erbse ist...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.05.2017 um 05.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35125
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Für uns Nichtmathematiker ist die Welt ein Buch mit sieben Siegeln; ständig müssen wir unseren Nachbarn anstupsen und um Rat fragen.
In den letzten Tagen war zu lesen, daß jährlich über 100.000 Menschen wegen Dieselabgasen vorzeitig sterben, in Deutschland 38.000. (Womit Deutschland mal nicht "Schlusslicht" wäre, sondern das Musterland der Dieseltoten.) Nirgendwo habe ich gelesen, um wieviel sich das Leben durch Diesel verkürzt: Jahre, Monate, Tage?
Aber wäre es nicht unlogisch, einen Durchschnittswert anzugeben und gleichzeitig die absolute Zahl der Todesopfer? Kettenrauchen verkürzt das Leben um 10 Jahre – im Durchschnitt, auf die Menschheit bezogen; also beim einen um 20, beim anderen um 3, bei Helmut Schmidt um gar nichts.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.05.2017 um 05.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35133
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Vom selben Schlag ist dies:
„Jedes Jahr sterben in Deutschland mindestens 74.000 Menschen im Zusammenhang mit Alkohol oder dem kombinierten Konsum von Alkohol und Tabak.“
Da wir alle sterben müssen, kann es sich nur darum handeln, daß sie früher sterben – aber um wieviel? Ohne diese Angabe ist das Ganze sinnlos.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.05.2017 um 18.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35136
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Wenn Darmkrebs-Überlebende mindestens 57 Gramm Baumnüsse (etwa 48 Mandeln oder 36 Cashewnüsse) in einer Woche zu sich nehmen, wird die Wahrscheinlichkeit für eine Rückkehr des Krebs um etwa 42 Prozent reduziert. Außerdem verringerte sich das Risiko an Darmkrebs zu versterben um 57 Prozent, verglichen mit Menschen, welche keine Nüsse zu sich nahmen, erklären die Wissenschaftler.
Das ist sicher Unsinn, aber am meisten verwundern die exakten krummen Zahlen – bis man sich erinnert, daß 57 Gramm etwa zwei Unzen sind, und so heißt es denn auch in der Quelle: "two ounces". Also eine gute Handvoll.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2017 um 08.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35155
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Wenn man sich wieder mal über den Arzt geärgert hat (z. B. weil er schon die telefonische Terminvereinbarung als "Beratung, auch telefonisch" mit 10,72 € abrechnet):
"Deutschland bei Gesundheitsversorgung weltweit nur auf Platz 20". In Griechenland ist es besser, aber am besten in Andorra. Da gibt es über 100 Krankenschwestern und Hebammen. Der zu erwartende Gesundheitstourismus wird dem kleinen Land zusätzlich helfen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.05.2017 um 05.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35171
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Dreifache Mutter stirbt an Masern
Gemeint ist eine Mutter von drei Kindern.
Wer acht Romane geschrieben hat, wäre ein achtfacher Schriftsteller.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 24.05.2017 um 09.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35172
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Noch nicht. Aber man ist dreifacher Weltmeister, wenn man dreimal eine Weltmeisterschaft gewonnen hat.
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Kommentar von ab, verfaßt am 24.05.2017 um 10.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35173
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...oder zweimal eine und dann noch eine andere.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 24.05.2017 um 11.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35174
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Wie dem auch sei, jedenfalls dürfte die Redeweise aus der Sportsprache auf andere Lebensbereiche ausgreifen. Ggf. auch mittelbar aus dem Englischen, von woher dpa all seine Weisheiten bezieht, four-time world champion, three-time mother.
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Kommentar von Andreas Blombach, verfaßt am 24.05.2017 um 12.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35175
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Na ja, so ganz neu ist die Formulierung nicht:
https://www.dwds.de/r?q=%22%2F%5E%5B%5B%3Aalpha%3A%5D%5D%2Bfache%5Bnrm%5D%3F%24%2Fi+%2F%5E%28Mutter%7CVaters%3F%29%24%2Fi%22&corpus=public&date-start=1488&date-end=2016&format=full&sort=date_asc&limit=50
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.05.2017 um 13.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35176
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Warum sagt man eigentlich zweifache Mutter, aber kaum je doppelte Mutter?
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 24.05.2017 um 14.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35177
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Weil es von der zweifachen Mutter nur diese eine gibt, während es vom Doppelten Lottchen zwei gab.
Das Kind eines geschiedenen und wiederverheirateten Mannes könnte dagegen behaupten, eine doppelte Mutter zu haben, ebenso ein adoptiertes Kind.
Einen achtfachen Schriftsteller gibt es in der Tat nicht, einen achtfachen Autor dagegen durchaus.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 24.05.2017 um 15.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35178
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Ich glaube nicht, daß man doppelt und zweifach so unterscheiden kann. Für dreifach gibt es nur dies eine Wort, und wäre es Kästner eingefallen, eine Geschichte über drei Lottchen zu schreiben, hätte sie nur Das dreifache Lottchen heißen können. Andererseits kann man natürlich zweifach ganz analog zu dreifach verwenden.
Der doppelte Lutz kommt bei Google weniger als zweimal so oft vor wie der zweifache Lutz, also auch hier ist der Gebrauch fast egal.
Das Wort doppelt muß etwas anderes Spezielles haben. Warum bestellt man einen Doppelten und keinen Zweifachen?
(Espresso meine ich natürlich.)
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 24.05.2017 um 17.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35180
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Beim doppelten Espresso handelt es sich um die doppelte Menge eines einfachen. Mutter ist aber keine Mengenangabe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.05.2017 um 18.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35181
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Wie gesagt, Wahlfälschung ist gar nicht so leicht, jedenfalls hier in Bayern (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26722). Um so mehr erstaunt das Ergebnis in NRW, wo seltsamerweise alle "Fehler" sich zuungunsten der AfD ausgewirkt haben. Nun hat sie immerhin ein Viertel jener Stimmen hinzubekommen, die sie für einen weiteren Parlamentssitz benötigt hätte. Das sind schon ziemlich kriminelle Dimensionen.
Meiner Ansicht nach sollte absichtliche Wahlfälschung ebenso schwer bestraft werden wie Meineid.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.05.2017 um 15.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35192
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Zweitens ist die Zweiprozent-Marke abhängig vom Wirtschaftswachstum – mit der bizarren Folge, dass der Anteil der Militärausgaben fällt, wenn sich das Bruttoinlandsprodukt erhöht (Zeit online, 21.2.17)
Wirklich sehr bizarr, eigentlich ganz unglaublich, daß 1 von 20 € einen kleineren Anteil bedeutet als 1 von 10 €.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.05.2017 um 03.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35205
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35125
300 Tote pro Tag: Jeder siebte Deutsche stirbt vorzeitig am Rauchen
Rauchen schadet der Gesundheit; das weiß eigentlich jeder. Wie groß die Ausmaße sind, verwundert dann aber doch immer wieder. Experten zufolge sterben hierzulande jeden Tag rund 300 Menschen vorzeitig an den Folgen des Rauchens.
Um wieviel? Wieder derselbe Fehler. Nach 12 Jahren Schule sollte doch jeder imstande sein, diese naheliegende Frage zu stellen.
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Kommentar von Gunther Chmela, verfaßt am 28.05.2017 um 10.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35210
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Ihre Kritik ist nicht ganz berechtigt, denn: Wenn jemand, egal welchen Alters, eindeutig an den Folgen des Rauchens stirbt, dann läßt sich wohl mit hoher Wahrscheinlichkeit sagen, daß er länger gelebt hätte, wenn er nicht geraucht hätte. Es läßt sich aber auf keinen Fall sagen, um wieviel länger.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.05.2017 um 12.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35212
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Im Einzelfall nicht, aber statistisch ist es ja untersucht worden (wie schon erwähnt: Kettenraucher etwa 10 Jahre, aber über die genauen Zahlen will ich nicht streiten). Einfach gar nichts dazu zu sagen geht wirklich nicht.
Beispiel: 300.000 Menschen sterben im Durchschnitt einen Monat früher, als sie ohne Rauchen gestorben wären. Das reißt keinen vom Hocker.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2017 um 12.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35313
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Tag für Tag lesen wir, wer der größte, zweitgrößte, drittgrößte Produzent von Treibhausgasen ist. Ich kenne keinen Gesichtspunkt, unter dem diese Rangliste sinnvoll wäre. Es kann doch nur um den Ausstoß pro Kopf gehen. Mit China am Pranger wäre es dann schnell vorbei.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2017 um 15.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35314
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Schon wenig Alkohol verändert Gehirn dramatisch (ÄrzteZeitung 7.6.17)
verändern ist ein kausatives Verb. Aus den Berichten geht aber hervor, daß die Forscher keinen kausalen Zusammenhang, sondern nur eine statistische Korrelation (bei recht kleiner Stichprobe) festgestellt haben. Also gibt es vielleicht gar keine Wirkung, aber sie ist dramatisch.
Andere Forscher haben an einer noch kleineren Stichprobe festgestellt, daß Alkohol während der Schwangerschaft die Gesichtsform der Kinder verändert: kürzere, leicht nach oben gebogene Nasen. Eigentlich ja was Hübsches, vor allem bei Mädchen.
Aluminium in Deodorants erhöht signifikant das Brustkrebsrisiko (Überschrift)
Aber ein kausaler Zusammenhang sei nicht nachgewiesen. (Text)
So jagt eine Meldung die nächste ... Man könnte sterben vor Todesangst.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.06.2017 um 18.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35321
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Eier sind nicht nur nicht ungesund, sondern gesund. Sie vermindern Wachstumsstörungen bei Kindern "um 47 Prozent" (was allerdings aus der offiziellen Kurzfassung der Studie allein nicht interpretierbar ist, und die Langfassung kostet Geld).
Übrigens ging es um vermutlich unterernährte Indiokinder in Ecuador, aber die Meldung geht auch bei uns durch alle Medien und wird den Eierverbrauch (240 pro Kopf und Jahr) nochmals erhöhen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.06.2017 um 18.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35322
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Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass mehr als jeder zwanzigste Todesfall auf Bier, Wein und Schnaps zurückzuführen ist. (ZEIT 10.6.17)
Es ist doch sonderbar, daß die Journalisten das Sinnlose solcher Meldungen nicht bemerken. Da wir alle sterben müssen, kann es nur darum gehen, um wieviel früher jemand stirbt.
Mir scheint auch nicht der verfrühte Tod, sondern das Elend der Familien von Alkoholikern das Hauptproblem zu sein. Jeder kennt wohl aus seiner Umgebung solche Fälle.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 10.06.2017 um 18.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35323
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Für die Klimapolitik spielt es schon eine erhebliche Rolle, ob etwa der größte Emittent von Treibhausgasen zu nennenswerten Reduktionen seiner Emissionen bereit ist oder nicht. Das hat mit einem "Pranger" zunächst nichts zu tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.06.2017 um 19.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35325
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Die Rangliste selbst wirkt wie ein Pranger. Es wird als besonders dringlich dargestellt, daß dieses Fünftel der Menschheit seine Emissionen reduziert, obwohl es andere Fünftel gibt, die viel mehr emittieren. So gesehen, ist China nicht der "größte Emittent".
Wir müssen auch die Chinesen und Inder daran hindern, ebenso viel Auto zu fahren wie wir...
Wie auch in einem neuen Buch (Ulrich Brand/Markus Wissen) dargestellt wird, läßt sich unsere "imperiale Lebensweise" nicht verallgemeinern. (Kantisch gesprochen ist sie damit unsittlich.)
Allerdings: Wenn sich zugleich unsere "Maxime" ausbreitet, jede Generation um ein Drittel kleiner zu machen, hebt sich das Problem auf.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.06.2017 um 07.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35332
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Noch einmal zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#29425
Ich bin durch einen Abgeordneten im Bundestag vertreten, dieser ist aber nicht im Bundestag vertreten, sondern sitzt selbst drin, will ich hoffen.
Auf der Website eines solchen Abgeordneten steht:
Um Ihnen einen Einblick in meine parlamentarische Arbeit zu geben, möchte ich Ihnen hier die Gremien vorstellen, in denen ich vertreten bin. (http://www.jimmy-schulz.com/content/wie-sieht-meine-arbeit-im-deutschen-bundestag-aus-0)
Wir haben schon mehrere Leute kennengelernt, die in irgendwelchen Gremien "vertreten" sein sollen, denen sie in Wirklichkeit angehören.
Damit solche seltsamen Redeweisen zustande kommen, muß die eigentliche Bedeutung der Wörter aus den Augen verloren werden. Kein vernünftiger Mensch sagt ohne weiteres: "Ich bin im Ausschuß vertreten."
Ein ähnliches geistiges Wegtreten liegt dem Konstruktionswechsel zugrunde. Wie kann man auch nur einen Augenblick lang denken: Der Saal sitzt voller Menschen?
Früher galoppierte man sein Pferd, irgendwann galoppierte man selbst.
Besonders in routinemäßigen Zusammenhängen geht die genaue Bedeutung der Teile leicht verloren. Man versteht das Ganze und braucht die Teile nicht mehr.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.06.2017 um 16.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35389
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Bundesentwicklungsminister Gerd Müller hat vor einer großen Fluchtbewegung von bis zu 100 Millionen Menschen aus Afrika Richtung Norden gewarnt, falls eine Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad nicht gelingt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.06.2017 um 05.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35393
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Yoga und Co reduzieren die Aktivität in Entzündungsgenen
Darauf deuten 81 Prozent von 18 Studien hin. Wie viele sind das? Einsendungen bitte an die Coventry University. Unter den richtigen Lösungen werden eine Jogamatte und ein Set von Entzündungsgenen verlost.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.06.2017 um 14.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35399
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„Durch die aktuelle Studie wurde klar, dass der zwei- bis dreimalige Verzehr von Bratkartoffeln in der Woche zu einem verdoppelten Risiko der Mortalität führt, verglichen mit Menschen, die keine gebratenen Kartoffeln zu sich nehmen. (...)
Allerdings „gibt es noch andere Faktoren, die die Mortalität beeinflussen wie beispielsweise einen Mangel an Bewegung, Fettleibigkeit und Übergewicht. Solche Faktoren könnten ebenfalls die Ursache für frühe Todesfälle bei den Konsumenten von Bratkartoffeln sein, mutmaßen die Forscher.
Weitere Forschung ist nötig
Die Studie sollte keineswegs der Grund dafür sein, dass Menschen keine Kartoffeln mehr zu sich nehmen, erläutern die Experten. Weitere Forschung sei jetzt nötig, um die Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen dem Verzehr von Bratkartoffeln und dem frühzeitigen Tod endgültig zu bestimmen. Nicht gebratene Kartoffeln sind sicher und können verzehrt werden, betonen die Wissenschaftler. Auch gebratene Kartoffeln können durchaus in Maßen konsumiert werden, fügen die Mediziner hinzu.“
Also wieder nix!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.06.2017 um 19.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35412
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Mit der Mittelmeer-Diät senken Sie Ihr Brustkrebsrisiko um 40 Prozent
Das ist fast frei erfunden. Und wie sieht die Mittelmeer-Diät nun aus? Wenig rotes Fleisch, Vollkornbrot... wir wir es halt aus dem Urlaub am Mittelmeer kennen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2017 um 05.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35465
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Der Mißstand wird abzustellen versucht.
Eigentlich müßte es heißen:
Den Mißstand wird abzustellen versucht.
(Umstellung aus: Es wird versucht, den Mißstand abzustellen. Den Mißstand abzustellen wird versucht.)
Hermann Paul erklärt die Verschränkung und Umdeutung in den "Prinzipien":
§ 205. Ein Satzglied, welches grammatisch von einem Inf. abhängt, kann psychologisch von der Verbindung dieses Infinitivs mit seinem Regens abhängig werden; vgl. dies Buch werde ich dich nie lesen lassen; das Ding selbst bin ich weit entfernt zu sehen (Le.); mit welchem sie sich erinnern, gegen mich glücklich gewesen zu sein (Le.). Infolge davon kann das Sprachgefühl darüber unsicher werden, ob das betreffende Glied eigentlich zu dem Inf. oder zu seinem Regens in direkte Beziehung zu setzen ist. Dazu kommt, dass diesen Fällen andere sehr ähnlich sehen, in welchen wirklich die Abhängigkeit von dem Verb. fin. das Ursprüngliche ist, vgl. was ich zu besorgen habe. So geschieht es, dass eine wirkliche Übertragung der Rektion vom Inf. auf das Verb. fin. stattfindet, die sich deutlich durch Umsetzung in das Pass. dokumentiert; vgl. hier ist sie (Minna v. Barnhelm) auf Ansuchen des Herrn von Hecht zu spielen verboten (Le.); die Anklage ist fallen gelassen worden (Allg. Zeitg.); die Stellung des Fürsten Hohenlohe wird zu untergraben versucht (ib.); wo die Verdorbenheit der Klöster durch eine Reformation abzustellen gesucht ward (Gervinus).
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Zu was ich zu besorgen habe: Paul spielt darauf an, daß dies entstanden ist aus was ich habe, (es) zu besorgen.
In seiner Grammatik erklärt Paul die Dinge ausführlich und mit vielen Belegen, in den "Prinzipien" ordnet er sie in größere Zusammenhänge ein und zieht auch zum Vergleich die anderen Schulsprachen heran, allerdings viel weniger als Wackernagel in seinen "Vorlesungen über Syntax". Man sollte beide Meisterwerke lesen, dazu muß man kein Sprachwissenschaftler sein. Dazu noch Skinners VB, mehr braucht man nicht zum Leben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2017 um 07.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35467
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Während meiner ganze Lehrtätigkeit habe ich den Studenten Hermann Pauls "Prinzipien" ans Herz gelegt, aber ich glaube nicht, daß auch nur ein einziger es gelesen hat. Man hält es von vornherein für unmöglich, daß ein hundert Jahre altes Buch die Lektüre lohnt, und prüfungsrelevant war es (scheinbar) nie. Ich hätte es durch Abschlußtests erzwingen können, aber das verhinderte die Studienordnung.
Von Skinners "Verbal Behavior" weiß ich, daß wenigstens einer meiner Studenten es gelesen hat; auch kein sehr eindrucksvoller Erfolg.
Eine erfahrene Kollegin bedauerte kürzlich, daß im Bereich Deutsche Grammatik seit langem nichts Wichtiges mehr geschrieben werde. Die Sprachgeschichte profitiert noch von neu erschlossenen Quellen und neuen Recherchemöglichkeiten. Aber sonst? Die generativistische Simulation hat sich totgelaufen, modische Verkleidungen altbekannter Tatsachen ("Konstruktionsgrammatik") sind auch nicht sehr vielversprechend, vor allem wenn man die älteren Bücher kennt.
Die Literaturwissenschaftler haben es besser, schon weil dauernd neue Texte erscheinen, die "interpretiert" werden können. (Aber wer möchte sein Leben damit verbringen?)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2017 um 16.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35471
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Jedes Jahr geht eine andere Untersuchung durch die Medien, wonach der Geburtsmonat die Gesundheit des Menschen beeinflussen soll. Das wird schon stimmen, allerdings bedarf es sehr großer Probandenzahlen, um eine halbwegs zuverlässige Statistik hinzukriegen.
Dieses Jahr soll der Einfluß "enorm, wesentlich, bedeutend" sein – lauter Übersetzungen von "significant", das aber in der Statistik eine sehr viel harmlosere Aussage macht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.07.2017 um 05.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35638
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Rentenanwartschaften stehen laut Bundesverfassungsgericht unter der Eigentumsgarantie des Staates und müßten wie andere Außenstände zum Privatvermögen hinzugerechnet werden. Das geschieht praktisch nie, und so rechnen sich die Deutschen ärmer, als sie sind.
Mich wundert das seit Jahrzehnten, Änderung ist nicht in Sicht. Dabei hat es durchaus politische Folgen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.07.2017 um 12.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35688
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Sollte die ganze Antarktis eines Tages abschmelzen, würde das den Meeresspiegel um etwa 60 Meter ansteigen lassen. (Tages-Anzeiger 12.7.17)
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Kommentar von Pt, verfaßt am 12.07.2017 um 14.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35689
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Sechs Meter würde ich vielleicht noch glauben, aber sechzig Meter?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.07.2017 um 22.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35693
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Im Kopf kann ich das nicht rechnen, aber so:
antarktisches Eisvolumen: V = 26,37 Mio. Kubikkilometer
Erdoberfläche: E = 510 Mio. Quadratkilometer
(laut Wikipedia), davon 71% Meere
->
Eishöhe auf Erde: V/E = (26,37/510)km = 51,7m
Eishöhe auf Meer: 51,7m/0,71 = 72,8m
Wasser ist 1/10 kompakter als Eis: 72,8m * 0,9 = 65,5m
Wenn man noch bedenkt, daß die Meere nicht genau senkrecht ansteigen, sondern dabei etwas breiter werden, kommt es mit den 60m Meeresspiegelanstieg ungefähr hin.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.07.2017 um 23.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35694
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Vielleicht kommen die ca. 60m statt 65,5m auch mit dadurch zustande, daß ein Teil des antarkischen Eises (bes. Westantarktis) unter Wasser aufliegt oder schwimmt, also beim Schmelzen nicht zum Anstieg der Meere beiträgt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2017 um 03.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35695
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60 Meter wird schon stimmen, aber "eines Tages"? Das Abschmelzen der Antarktis dauert eher Hunderte von Jahren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2017 um 06.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35698
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„Es mag zwar legal sein, dass Deutschland an der Krise in Griechenland verdient. Legitim im moralischen Sinne der Solidarität ist es nicht“, kritisierte der haushaltspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Sven-Christian Kindler. Die Zinsen sollten an Griechenland zurückgezahlt werden.
Damit werde ich an meine Sparkasse herantreten, wenn ich mal einen Kredit brauche. Auch Kredite, die erst am Sankt-Nimmerleins-Tag fällig werden, finde ich prima.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 13.07.2017 um 09.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35699
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Damit müßten Sie wohl eher an Ihre Sparkasse herantreten, wenn Sie längst so pleite wären, daß Sie trotz Verramschen Ihres Hauses und Tafelsilbers nicht mal mehr Ihren Arzt bezahlen können und Ihre immer neuen Kredite seit Jahren sowieso in Form von Wucherzinsen an die Bank zurückfließen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 13.07.2017 um 09.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35700
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Na ja, das ganze verstehe ich sowieso als rein theoretische Rechnung. Auch in hunderten Jahren wird die Antarktis wohl nicht komplett abschmelzen.
Da steht ja nicht, "daß" sie eines Tages abschmilzt, sondern "sollte" sie eines Tages abschmelzen, dann ... Für den wahrscheinlicheren Fall, daß es viel länger dauert, ist ja nichts gesagt (obwohl der Anstieg natürlich der gleiche wäre). Also für mich ist die Formulierung in Ordnung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2017 um 10.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35701
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Man versteht, was gemeint ist, aber wie wäre es mit Sollte sie eines Tages abgeschmolzen sein?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 13.07.2017 um 10.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35702
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..., würde das den Meeresspiegel um etwa 60 Meter ansteigen lassen haben.
oder
..., wäre dadurch der Meeresspiegel um etwa 60 Meter angestiegen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 14.07.2017 um 16.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35711
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»In Italien ist in vier Wochen fast so viel Waldfläche verbrannt wie im gesamten vergangenen Jahr.« (RP Online)
Mag sein, aber Wälder brennen nun mal eher im Sommer als im Winter, und wenn es nun jedes Jahr so sein sollte, daß sich der allergrößte Teil der Waldbrände innerhalb weniger Wochen im Sommer ereignet, was wäre dann in diesem Jahr so besonders? Auch könnte es sein, daß im vergangenen Jahr vergleichsweise wenig Waldfläche verbrannt ist. Die schlichte Rechnung des Autors lautet: 4 ist so viel weniger als 52, daß alle Leser staunen werden. Derweil besagt der Vergleich selbst gar nichts.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.07.2017 um 16.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35763
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Wenn das Patentrecht den Verbrauchern schadet (Handelsblatt 18.7.17)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.07.2017 um 18.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35768
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In diesen Tagen werden wieder die Zahlen zum Kirchenaustritt veröffentlicht und kommentiert. Es gibt rund 350.000 Austritte aus den beiden Großkirchen; sie werden allerdings durch die Taufen ausgeglichen. Nicht ausgeglichen wird der Überhang durch Tod.
Die Kirchen reagieren zwar gelassen, weil die Kirchensteuer immer neue Höhen erreicht und durch die Kindstaufen weitere Mitglieder automatisch nachwachsen (anders als bei einem Verein, wo Neugeborene nicht automatisch Mitglied werden und die Mitgliedsbeiträge nicht mit dem Einkommen progressiv steigen). Aber es sollte sie doch beunruhigen, weil jeder Austritt ein Votum ist, der Eintritt von zwangsgetauften Säuglingen dagegen nicht. Die Zahlen sind also nicht gleich zu behandeln.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.07.2017 um 14.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35780
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Gerade war wieder der "Steuerzahler-Gedenktag", sogar die Stunde war genau ausgerechnet. Wir haben schon gesehen, daß diese Rechnung des Bundes der Steuerzahler falsch ist, weil er entgegen seinem Namen auch die Sozialbeiträge einbezieht. (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34868) Der Deutsche arbeitet keineswegs bis Mitte Juli für fremde Taschen. Das wird auch jedes Jahr eingewandt, aber ohne Erfolg. Fake news.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.08.2017 um 16.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35876
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Der Zeitung entnehme ich, daß die Software, die in heutigen Autos enthalten ist, 100 Mill. Programmzeilen umfaßt. Darum sei es so schwer, die Abgasmanipulation festzustellen.
Vielleicht ihre Ursache, aber doch nicht die Manipulation selbst! Es muß doch ganz einfach sein, den Abgasausstoß auf der Straße zu messen. Und die Konkurrenz muß doch ein Interesse daran gehabt haben – außer wenn sie denselben Dreck am Stecken hat. Ich erwarte noch mehr.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.08.2017 um 18.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35879
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Die Anzahl der Programmzeilen hängt sehr vom individuellen Stil der Programmierer ab. Manche kennen kaum Leerzeichen, statt dessen machen sie jedesmal einen Zeilenwechsel. Mancheiner benutzt "sprechende" Variablennamen, die allein fast eine ganze Zeile einnehmen. Außerdem wird sehr oft aus Gründen der Strukturierung nur eine öffnende bzw. schließende Klammer in eine Zeile geschrieben, paarweise genau untereinander, alles innerhalb der Klamern wird dann nach rechts verschoben, so daß auch dadurch die halbe Zeile leer bleibt. Dazu kommen ganze Abschnitte reiner Kommentare und Leerzeilen, letztere auch zur Strukturierung.
All das zählt zum Schluß zu den sogenannten "lines of code". Wen es interessiert, der schaut einfach, was der Editor als letzte Zeilennummer anzeigt.
Ein sehr wenig aussagefähiger Wert für die wirkliche Größe eines Programms. Je nach Schreibstil kann das sonst gleiche Programm zehnmal oder ein zehntel so viele Zeilen wie ein durchschnittliches haben.
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Kommentar von Bernhard Strowitzki, verfaßt am 03.08.2017 um 17.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35889
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Unter Programmzeilen würde ich eher auch nicht Textzeilen, wie sie im Editor erscheinen, verstehen, sondern Programmanweisungen. Dann ist es ein zumindest ungefähres Maß für den Programmumfang. Das Verhältnis hängt natürlich von der Programmiersprache ab. In Assemblersprache entspricht ja grosso modo eine Textzeile einer Programmanweisung. Im guten alten Fortran mußte man die Zeilen ohnehin numerieren. In C (wo eine Anweisung in der Tat auf beliebig viele Zeilen verteilt werden kann oder mehrere Anweisungen in einer Zeile stehen können) zählt dann alles, was ein Semikolon am Ende hat (plus noch while- und do-Schleifen etc.) oder einfach die Anzahl der Semikola.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 13.08.2017 um 12.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35980
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Mittels Röntgen-Fluoressenz-Analyse lasse sich zum Beispiel der Edelmetallfeingehalt der Barren-Oberfläche feststellen, sagte Lochmann.
(FAZ, 11.8.2017, Seite 23)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.08.2017 um 04.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36024
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"Rentner entscheiden Bundestagswahl"
Das ist richtig: Ein Drittel der Wahlberechtigten und höhere Wahlbeteiligung. Aber ich finde es nicht gut, daß wir alten Leute die Macht haben. Familienwahlrecht (von Herrn Ludwig mal erwähnt) würde helfen: Jedes Kind eine Stimme, wahrzunehmen vom Erziehungsbrechtigten.
(Ich spreche gegen mein eigenes Interesse, darum habe ich recht.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.08.2017 um 07.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36029
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Martin Schulz will nicht die Rüstungsausgaben erhöhen, sondern mehr Geld in die "Ausstattung" der Bundeswehr stecken.
http://www.bz-berlin.de/deutschland/martin-schulz-im-interview-am-ende-werden-wir-gewinnen
Außerdem sagt er nach einem halben Jahr Wahlkampf mit dem bekannten kurzen Auf und langen Ab: "Der Wahlkampf beginnt jetzt."
Ich sitze entrückt auf meiner Insel und schaue zu, was "in Deutschland" (so sagt man auf Juist) vor sich geht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.08.2017 um 04.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36057
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Zur erwähnten Mondillusion (scheinbare Vergrößerung am Horizont) gibt es eine unscheinbare Variante, die man in der Wüste und an flachen, unverbauten Stränden erleben kann. Wenn sich Personen entfernen, werden sie scheinbar viel schneller kleiner als etwa in einer Straße. Auch haben wir das Seezeichen, das fast unendlich weit entfernt schien, dann doch in einer guten halben Stunde erreicht usw.
Das Kleinerwerden entspricht hier dem Netzhautbild, und es fehlen größere Gegenstände, mit denen das Auge die wirkliche Größe abgleichen könnte. Aus demselben Grunde fällt es uns schwer, zwischen einem nahen kleinen und einem fernen großen Gegenstand zu unterscheiden.
(In die Wüste werden die wenigsten geraten, und es empfiehlt sich dort, eher beisammenzubleiben. Man kann aber erleben, daß die ferne Karawane dann doch überraschend schnell herangekommen ist.)
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Kommentar von Pt, verfaßt am 26.08.2017 um 15.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36068
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Ich denke, viele Leute, die gegen das bedingungslose Grundeinkommen sind oder ihm skeptisch gegenüberstehen, gehen das Thema zu sehr im bisherigen Denken verhaftet an. Wenn man als einziges Kriterium den arbeitenden Nachbarn nimmt, den man damit angeblich ausnutzt, dann wird sich nie etwas ändern. Die vielen anderen Ungerechtigkeiten, z. B. die fehlende Besteuerung von Maschinen, und die Steuerflucht von Firmen, die Geld in Deutschland erwirtschaften, hier aber keine Steuern bezahlen müssen, werden nicht in Betracht gezogen. Dabei könnte das BGE viele Probleme lösen helfen, wenn es richtig gemacht wird. Darum bitte ich, die folgende Petition zu unterstützen:
Deine Stimme für ein bedingungsloses Grundeinkommen!
https://www.change.org/p/deine-stimme-f%C3%BCr-ein-bedingungsloses-grundeinkommen-bge
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Kommentar von R. M., verfaßt am 27.08.2017 um 00.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36069
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Die Ansprache in der 2. Person Singular beweist, daß es sich um eine Petition handelt, die von Minderjährigen unterschrieben werden soll.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.08.2017 um 07.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36070
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Die können erst recht nicht beurteilen, was "Besteuerung von Maschinen" bedeuten würde. Ich glaube nicht, daß man so komplizierte Themen mit der Unterschrift unter eine Petition erledigen kann oder sollte. Für eine gründliche Erörterung ist hier nicht der rechte Ort (es war meine Schuld, das Thema überhaupt aufzubringen, eigentlich nur wegen des Buchs, das meine älteste Tochter darüber geschrieben hat).
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 27.08.2017 um 13.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36071
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Ich bin für Strafsteuern auf Korrekturmaschinen, die verhindern, daß man so schreibt, wie man möchte, und so "die Beobachtung des Schreibgebrauchs" unmöglich und zu Orwellschem Neusprech machen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 27.08.2017 um 21.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36072
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Maschinen können keine Steuern zahlen, nur die Eigentümer von Maschinen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.08.2017 um 00.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36073
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So wird es natürlich gemeint sein. Aber es ist ein Witz, weil man gar nicht abgrenzen kann, auf welche Art von Maschine wieviel Steuer entfallen würden. Was zählte dann überhaupt als "steuerpflichtige" Maschine?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.08.2017 um 04.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36075
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Es gibt ja aus dem 19. Jahrhundert die Legende, daß Maschinen Arbeitsplätze vernichten, und regional trifft es auch zu, global aber nicht. Die Maschinen werden immer mehr, die Abeitsplätze auch, nur die Arbeitszeit wird kürzer, aber das ist ja nicht verkehrt. Es kommt auf die Produktivität an. Alles zu besteuern, was über Hakenpflug und Nähnadel hinausgeht, kann nicht die Lösung sein ("Maschinenstürmer" sind wohl nicht auf der Höhe).
Manche Verfechter des Grundeinkommens hoffen auf eine wundersame Geldvermehrung. Realistischer wäre die Zusammenfassung aller Sozialleistungen unter diesem Namen, aber das ist ja teilweise schon geschehen (unter Schröder).
A propos Schröder: Nach Doris Schröder-Köpf arbeitet ihr Ex-Gatte „an einem guten und unzerstörbaren Band zwischen Deutschen und Russen“. Mir kommen die Tränen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.09.2017 um 12.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36155
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In der Polemik der Windkraftgegner kommen unweigerlich die 120.000 toten Vögel vor. Eine erschreckende Zahl, wenn man sich das alles auf einem Haufen vorstellt. Aber im Straßenverkehr, an Hochspannungsleitungen und Glasscheiben kommen mindestens 100mal so viele zu Tode.
Vielleicht werden die Vögel intelligenter, weil nur diejenigen überleben, die um Windräder einen Bogen machen. Kulturfolger passen sich schnell an. Bigger and better birds...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.09.2017 um 06.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36176
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Wahrscheinlich bekommt die Zeitung jeden Tag Briefe von superklugen Lesern, die den Ausdruck erneuerbare Energie kritisieren, oft auch die promovierte Physikerin M., die doch wissen sollte usw.
Fehlt nur noch der Hinweis auf die "ptolemäischen Redensarten" vom Sonnenauf- und untergang.
Pedantische Sprachkritik lenkt von Sachfragen ab.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2017 um 08.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36192
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Die Entscheidung zum Selbstmord scheint das Musterbeispiel einer freien, einsamen Willenstätigkeit zu sein. Im 19. Jahrhundert stieß man auf die verwirrende Tatsache, daß die Statistik die Zahl der Selbstmorde erstaunlich genau vorherzusagen vermochte.
Angeblich gibt es heute bis zu 40 Prozent unentschiedene Wähler, die jede Partei noch für sich gewinnen zu können glaubt. Aber in Wirklichkeit dürften diese Unentschiedenen statistisch ganz ebenso wählen wie der Rest.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 12.09.2017 um 08.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36193
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Das ist denkbar. Aber andererseits wählen die Briefwähler (also Frühentschiedene) anders als der Rest.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2017 um 09.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36194
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Das ist ein interessanter Punkt, auch für mich als langjährigen Wahlhelfer im Bereich Briefwahl.
Früher waren die Briefwähler wohl überwiegend tatsächlich am Wahltag verhindert, heute ist die Briefwahl eine normale Option auch für Daheimgebliebene. Sind diese ein besonderer Ausschnitt aus der Wählerschaft mit korrespondierenden politischen Vorlieben? Könnte sein. Das würde den Einfluß der letzten Wahlkampfphase relativieren.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 12.09.2017 um 10.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36198
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»Der Zweitstimmenanteil der Briefwähler von CDU/CSU, FDP und Grünen lag 2013 leicht über dem der Urnenwähler dieser Parteien. Bei SPD und der Linken war es umgekehrt. Der Unterschied betrug bei den Unionsparteien, der SPD und den Liberalen je 1,8 Prozentpunkte, bei den Grünen waren es 2,1. Am größten war die Differenz bei den Wählern der Linken mit 2,8 Prozentpunkten.« – Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/28200126 ©2017
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.09.2017 um 12.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36199
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Danke! Jetzt müßte man noch herausfinden, ob der Unterschied mit einer Entwicklung in den letzten Tagen und Wochen zusammenhing oder einer allgemeinen Tendenz entspricht. Anders gesagt: Warum wählt jemand Brief? (Der verlinkte Artikel schneidet die Frage an.)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 12.09.2017 um 13.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36200
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Die FDP hatte immer schon einen überproportionalen Briefwähleranteil; es gab auch schon Wahlabende, an denen sie hoffte, durch die Auszählung der Briefwahlumschläge noch über 5% zu kommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.09.2017 um 06.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36227
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Zur islamischen Gleichschaltung der türkischen Schulen:
„Viele Türken glauben, dass Gott das Leben erschaffen habe.“
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.09.2017 um 19.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36231
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Unter dem Titel "Ungleiche Verteilung" liest man:
Etwa die Hälfte aller Asylsuchenden ist in nur drei Bundesländern registriert. Das haben Berechnungen der Internationalen Organisation für Migration, kurz IOM ergeben. Demnach nimmt Nordrhein-Westfalen 21 Prozent der im sogenannten EASY-System registrierten Asylsuchenden auf, Bayern 16 Prozent und Baden-Württemberg 13 Prozent. Macht zusammen genau 50 Prozent. Allerdings machen diese drei Bundesländer auch die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands aus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.09.2017 um 07.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36272
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36176:
Nachdem ein FAZ-Leser, dessen Lieblingsthema es seit Jahren ist, und dann noch ein weiterer Leser den Ausdruck „erneuerbare Energie“ streng physikalisch kritisiert haben, rückt nun ein anderer endlich die praktische Formel an ihren rechten Ort und mahnt zugleich, sich mehr um die Sache selbst zu kümmern: nachhaltige Energieversorgung.
Vgl. schon http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#22658
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 22.09.2017 um 07.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36273
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Der Bierernst erstaunt einen. In den siebziger Jahren gab es den Werbeslogan „Mars bringt verbrauchte Energie zurück“. Ein Freund von mir alberte damals: „Verbrauchte Energie? Wofür brauch ich die?"
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.09.2017 um 07.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36274
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Nun ja, es geht ja nicht bloß um irgendeinen politischen Slogan, sondern immerhin um ein Gesetz dieses Namens. Daß die Übergänge hier fließend geworden sind, sieht man z. B. auch am Affordable Care Act und den alternativen Gesetzesvorschlägen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.09.2017 um 09.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36275
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Wikipedia:
Als erneuerbare Energien (auch großgeschrieben: Erneuerbare Energien) oder regenerative Energien werden Energieträger bezeichnet, die im Rahmen des menschlichen Zeithorizonts praktisch unerschöpflich zur Verfügung stehen[1][2] oder sich verhältnismäßig schnell erneuern. Damit grenzen sie sich von fossilen Energiequellen ab, die endlich sind oder sich erst über den Zeitraum von Millionen Jahren regenerieren. Erneuerbare Energiequellen gelten, neben höherer Energieeffizienz, als wichtigste Säule einer nachhaltigen Energiepolitik (englisch sustainable energy) und der Energiewende.[3] Zu ihnen zählen Bioenergie (Biomasse), Geothermie, Wasserkraft, Meeresenergie, Sonnenenergie und Windenergie.[4] Die bei weitem wichtigste Energiequelle ist die Sonne.
Der Begriff „erneuerbare Energien“ ist nicht im streng physikalischen Sinne zu verstehen, denn Energie lässt sich nach dem Energieerhaltungssatz weder vernichten noch erschaffen, sondern lediglich in verschiedene Formen überführen. Auch aus erneuerbaren Energien gewonnene sekundäre Energieträger (Elektrizität, Wärme, Kraftstoff) werden oft unpräzise als erneuerbare Energien bezeichnet.[5] Als Bezeichnung für thermische Energie, die aus Geothermie, Solarthermie oder Bioenergie gewonnen wird, und für die indirekte Nutzung von Sonnenenergie durch Solararchitektur wird auch der Begriff erneuerbare Wärme verwendet. Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen wird auch als Grünstrom und Ökostrom bezeichnet.
Das sollte eigentlich ausreichen. Gibt es denn überhaupt einen streng physikalischen Begriff von erneuerbar? Ich kann mich nicht erinnern, daß dieser Begriff in der Lehre von der Erhaltung der Energie vorkommt. (Ich habe mich vor einem halben Jahrhundert mal mit Helmholtz und Joh. v. Müller beschäftigt.) "Erneuerbar" könnte man also frei definieren, wie im Artikel (und in den Gesetzen) geschehen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.09.2017 um 14.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36276
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Wenn der Begriff einwandfrei wäre, würde er nicht gleich im zweiten Absatz problematisiert.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.09.2017 um 16.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36277
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Schon seltsam, Wikipedia schreibt von Vernichten und Erschaffen, dabei geht es ums Erneuern.
Wer sich an erneuerbare Energien wegen des angeblichen physikalischen (Un-)Sinns stößt, setzt erneuern mit erschaffen gleich. Aber Prof. Ickler hat recht, dazu gibt es keinen Grund. Erneuern heißt eher verändern, hier umwandeln in andere Energieformen. Es ist sowieso kein streng wissenschaftlicher Begriff.
Geht es aber überhaupt ums Umwandeln von Energieformen? In Wirklichkeit ist doch das Wesentliche nur, daß diese Energieformen, wie es auch bei Wikipedia heißt, praktisch unerschöpflich sind, sie "erneuern" sich gar nicht, sondern es ist einfach genug davon da.
Biomasse sollte man besser zu den sekundären Energieträgern, etwa wie Stromspeicher, zählen. Nur diese kann man ständig mit den unbegrenzten Primärenergieformen Wind, Sonne, Wasser, Erdwärme "erneuern" bzw. "nachfüllen".
Mir fällt besonders auf, daß bei Wikipedia und auch sonst ständig das Wort Energie wie Energieträger und Energiequellen verwendet wird ("Als erneuerbare Energien ... werden Energieträger bezeichnet, die ..." oder "Zu ihnen [erneuerbare Energiequellen] zählen Bioenergie, ...") usw.
Also das ganze ist sowieso durch und durch umgangssprachlich. Bei dem Ausdruck erneuerbare Energie weiß mittlerweile jeder, was gemeint ist.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.09.2017 um 16.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36278
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Übrigens, für die Redaktion zum rein Technischen dieser Seite:
Ich konnte meinen letzten Text mehrmals nicht eintragen. Schließlich habe ich weiter nichts gemacht als einfache Anführungszeichen durch doppelte zu ersetzen, danach klappte es.
Also: vorläufig keine einfachen Anführungszeichen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.09.2017 um 17.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36279
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Ich finde, daß Herr Riemer alles Notwendige gesagt hat. Der Ausdruck ist physikalisch ungenau oder überhaupt nicht sinnvoll, je nach Maßstab, aber allgemeinsprachlich und in den interessierenden Zusammenhängen eingebürgert und unmißverständlich. Den Kritikern geht es wohl meist darum, anderen Leuten hinzureiben, sie hätten die Sache mit der Erhaltung der Energie nicht kapiert – im Gegensatz zu den Kritikern selbst.
Schädlicher und daher wirklich korrekturbedürftig ist die verbreitete Unkenntnis des Archimedes, ich meine die Ansicht, daß schmelzende Eisberge, seien sie noch so groß, den Meeresspiegel steigen lassen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.09.2017 um 04.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36297
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Im ersten Halbjahr ist in Bayern die Zahl der sexuellen Übergriffe, die Migranten zugeschrieben werden, um 91 Prozent gestiegen. Darum AfD!
(Von 9 auf 17.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2017 um 03.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36336
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Nein, es ist nicht alles gut in Deutschland. Die Mieten steigen (...) (ZEIT 26.9.17)
Oft regnet es auch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2017 um 09.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36343
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Ich muß noch mal nachrechnen.
„Diese Regierung ist abgewählt“, sagte Schulz über die Koalition von Union und SPD. (welt.de 25.9.17)
Die Regierung ist nicht abgewählt, die große Koalition hat ja weiterhin eine stabile Mehrheit, wenn auch keine so ungesund große wie bisher. Außerdem bedeutet das überraschende Urteil ja auch, daß die SPD sich selbst für abgewählt hält, was angesichts ihrer enormen Erfolge, nämlich der Durchsetzung sehr bedeutender Projekte (vor allem durch Nahles), nicht gerecht scheint.
Mit einer ausgewechselten Führung könnte die SPD ihren plötzlichen Schwenk noch einmal überdenken und dann bereitstehen, wenn es mit Jamaika nicht klappt - was wiederum wegen Seehofer und Trittin möglich scheint. Wie gesagt, leichter wäre es für die Genossen, wenn sie erst Gespräche geführt und dann das Scheitern erklärt hätten, als sofort die Tür zuzuschlagen und dann vielleicht irgendwann kleinlaut wieder hereinzuschleichen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.09.2017 um 13.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36346
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Es heißt auch immer seitens der Union, ohne sie könnte keine Regierung gebildet werden. Könnte schon, für Rot/rot/gelb/grün würde es reichen, da könnte Schulz sogar Kanzler werden. Sie wollen nur nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2017 um 18.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36348
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Natürlich nicht. (Warum erwähnen Sie die AfD hier nicht? Zusammen mit der Linken usw.- das wäre doch mal lustig.) Aber es kommt hinzu, daß die Bürger keine Koalitionen wählen, sondern Parteien, und eine Regierung an der stärksten Partei vorbei hätte immer einen Schönheitsfehler.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 27.09.2017 um 18.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36349
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Brandt 1969 und Schmidt 1976 haben solche Regierungen gebildet. Umgekehrt gab es in der Zeit der Weimarer Verfassung mehrere Kabinette, in denen die SPD nicht vertreten war.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.09.2017 um 04.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36354
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Also wird sich auf diesen Feldern nach der Wahl, wenn überhaupt, nur wenig ändern. (DLF 21.9.17)
Eine geläufige Ausdrucksweise. Aber eigentlich fehlt etwas, nämlich etwas.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.09.2017 um 04.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36369
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Nachtrag zu unserer Glyphosatdebatte, besonders zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31804 („Verschwörungstheorien“): Glyphosat-Befürworter Jan Grossarth muß in der FAZ berichten, daß entlastende „unabhängige“ Gutachen (u. a. das einflußreiche des Münchner Toxikologen Helmut Greim) wahrscheinlich von Monsanto selbst geschrieben worden sind. Aus einer internen Mail: „ghost wrote cancer review paper Greim et a. (2015)“. (FAZ 28.9.17)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.09.2017 um 05.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36384
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Noch ein Nachtrag: EU-Parlament schließt Monsanto-Lobbyisten aus.
Alle großen Fraktionen hatten sich für diese Maßnahme ausgesprochen. Diese sieht unter anderem vor, dass es Monsanto-Lobbyisten nicht mehr erlaubt sein solle, an den Sitzungen der parlamentarischen Ausschüsse teilzunehmen und die digitalen Ressourcen des Parlaments in Brüssel oder Straßburg zu nutzen.
Wir wußten im allgemeinen, wie Lobbyismus in der EU funktioniert, aber dieser Einblick in einen winzigen Ausschnitt dürfte viele überraschen. Rund 10.000 registrierte Lobbyisten haben Sonderausweise und direkten Zugang zu den Abgeordneten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.10.2017 um 09.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36468
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Ein Viertel der Deutschen wünscht sich Neuwahlen
Das Ergebnis der Bundestagswahl missfällt vielen so sehr, dass sie gerne nochmal abstimmen würden. (welt.de 5.10.17)
Wirklich? Oder wünschen sie sich, daß die anderen anders abstimmen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.10.2017 um 06.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36486
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Und wenn heute Konservative Krokodilstränen vergießen, weil die Geburtenrate in Deutschland so niedrig ist, dann kann ich darüber nur herzlich lachen: Tja, jene Töchter, die Frauen wie ich nicht bekommen haben, die können heute eben auch selbst keine Kinder gebären. (Antje Schrupp ZEIT 24.8.15)
Verwechselt wieder mal Geburtenzahl und Geburtenrate.
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Trump will, daß die Unternehmen nicht mehr die Pille für ihre Angestellten bezahlen müssen. Da hat er ja mal recht, bei uns zahlen nicht einmal die Krankenkassen (ab 21), und warum sollten sie auch! Unternehmen haben zwar ein Interesse daran, daß ihre Angestellten keine Kinder kriegen, aber sonst geht sie die Familienplanung nichts an.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2017 um 08.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36515
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Alle paar Wochen läßt die FAZ einen einschlägig bekannten Fachmann vorrechnen, daß Windräder kein Gramm CO2 einsparen, im Gegenteil den Ausstoß noch vergrößern.
Es ist schon lange nicht mehr möglich, über Energieversorgung sachlich zu reden. Je nachdem, was man wegläßt, kommt man zu ganz verschiedenen Bilanzen. Seit der Steuerzahler den Unternehmen die Endlagerung abgekauft hat, sind die Kosten der Kernenergie noch schwerer zu bestimmen.
Im Wirtschaftsteil derselben Zeitung steht sowieso was ganz anderes. Dort liest man dann auch, was in der Leserdiskussion nie erwähnt wird: daß die Chinesen wie verrückt Windanlagen bauen. Wahrscheinlich auch bald bei uns (oder tun sie es gar schon?).
Es ist wie auf anderen Gebieten: Die einzigen, die Bescheid wissen, sind Partei.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2017 um 17.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36523
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Noch ein Nachtrag zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36369
Von einem "Plagiat" kann man eigentlich nicht sprechen, wenn ein Wissenschaftler eines entlastenden Gutachtens den Text des Herstellers ganz oder teilweise übernimmt. Und wenn er dafür bezahlt worden sein sollte, erst recht nicht. Es gibt zwar Geschädigte, aber das sind nicht die Urheber des Originaltextes.
Übrigens wurde gerade Glyphosat in fast allen Speiseeis-Sorten festgestellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.10.2017 um 06.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36539
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Grippeimpfung auch für Kinder sinnvoll(welt.de 12.10.17)
Die Zeitung berichtet zutreffend, wie umstritten solche Impfungen sind. Als Überschrift bleibt übrig, was einer der Beteiligten dazu gesagt hat. Daß es sich um eine Einzelmeinung handelt, ist nicht mehr zu erkennen. Diese tägliche Verbildung ist schlimmer als die vieldiskutierten Falschmeldungen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.10.2017 um 06.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36541
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Es gibt illegale Einwanderer.
Einwanderer sind Menschen.
Es gibt illegale Menschen.
Das ist ein Syllogismus.
(Weitere in Platons "Euthydemos")
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.10.2017 um 09.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36544
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Zur Glyphosat-Diskussion noch diese vom Frühjahr:
https://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article163180398/Glyphosat-vergiftet-die-Wissenschaft.html
Den letzten Satz ("Die Drittmittelforschung ist ein Irrweg") sollte man etwas modifizieren: Auch Mittel der DFG oder der VW-Stiftung usw. gelten als Drittmittel, sind aber wohl nicht zu beanstanden.
Die schleichende Korrumpierung der Wissenschaftler durch jene Unternehmen, deren Produkte sie begutachten sollen, wird immer öfter mit dem Hinweis begründet, das sei üblich. Auch Toxikologen usw. sagen, es sei halt üblich, daß sie für ihre Arbeit (bzw. Unterschrift, aber das sagen sie nicht) finanzielle Zuwendungen erhalten.
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 12.10.2017 um 13.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36547
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China wird bis 2030 jährlich 5 – 6 neue Kernkraftwerke, also insgesamt 60 – 80 Stck., bauen. Wie jede verantwortungsvolle Politik sieht sich auch die chinesische zuerst dem Wohle des eigenen Volkes verpflichtet, d.h. in diesem Fall der Versorgungssicherheit. Irgendwelchen größenwahnsinnigen Weltklimarettungs-Phantasien folgen die Chinesen offenbar nicht, sind aber natürlich an der Verbesserung der (Atem-)Luft interessiert und wollen deshalb weg von der Kohle. Aber sie setzen dabei nur nebenbei und ergänzend auf Wind und Sonne. Das nennt man wohl Pragmatismus. – Wenn eines Tages die Kernkraft in Deutschland "wiederentdeckt" wird, werden vermutlich die Chinesen das moderne knowhow liefern, das dann bei uns verlorengegangen ist bzw. nicht entwickelt werden konnte. Womit übrigens auch ein wichtiger Exportartikel verschwunden ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.10.2017 um 13.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36548
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Dem Volke dienen ist ja auch aus dem Chinesischen übersetzt (Kap. 17 der "Worte des Vorsitzenden Mao Tse-Tung", Peking 1968)
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Kommentar von kratzbaum, verfaßt am 13.10.2017 um 09.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36554
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"Im Windschatten von Angela Merkel sollte Althusmann in die niedersächsische Staatskanzlei segeln" (R. Bingener, FAZ)
Ich verstehe ja nichts vom Segeln, aber im Windschatten würde ich lieber ein Motorboot nehmen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.10.2017 um 16.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36560
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Alle diese Disziplinen zusammen beschreiben die naturwissenschaftlichen Gegebenheiten, denen tierisches und menschliches Verhalten zugrunde liegt. (Robert F. Schmidt: Biomaschine Mensch. München 1979:14)
(statt: die tierischem und menschlichem Verhalten zugrunde liegen)
Man ist immer wieder erstaunt, wie schnell der Computer in unserem Kopf überfordert ist.
(Das Buch, dessen Verfasser kürzlich verstorben ist, ist übrigens sehr gut; ich hätte es mir immer als Schulbuch gewünscht. Wenn ich mich recht erinnere, entschuldigte sich Schmidt in der zweiten Auflage dafür, daß er in der ersten die Geschlechtsorgane vergessen hatte...)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.10.2017 um 04.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36609
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wenn-Sätze als Ergänzungssätze
(Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1044
und http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1621#28503)
Die Subjunktion wenn leitet üblicherweise temporale und konditionale Angabesätze (Adverbialsätze) ein:
Die feministische Politik gibt ein unergründliches Rätsel auf, wenn sie die Einebnung der Ehe betreibt, obwohl diese die einzige Rechtseinrichtung unseres Kulturkreises bildet, in der von jeher die Frauenquote streng eingehalten wird. (NJW 40, 1993:2585)
In einigen Fällen sind nachgestellte wenn-Sätze jedoch als Ergänzungssätze anzusehen. Sie stellen entweder das Subjekt des Obersatzes dar, je nach "Valenz" des Verbs:
Mich stört, wenn du schnarchst.
Für die Forschung könnte sich auch als Hemmschuh erweisen, wenn Patente auf Gene allzu pauschal erteilt werden. (FAZ 21.3.2002)
oder das Objekt:
Wer könnte verantworten, wenn ganze Staatsbudgets in Afrika zusammenbrechen? (SZ 6.6.07)
Zur Deutung des wenn-Satzes als Ergänzung hat man einen daß-Satz interpoliert:
Mich stört, daß du schnarchst, wenn du schnarchst.
Wer könnte verantworten, wenn ganze Staatsbudgets in Afrika zusammenbrechen? (SZ 6.6.07)
= Wer könnte verantworten, daß ganze Staatsbudgets in Afrika zusammenbrechen, wenn ganze Staatsbudgets in Afrika zusammenbrechen?
Am ehesten ist wohl eine Konstruktionsmischung anzunehmen.
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Weitere Beispiele:
Als „Praxisvergessenheit“ wurde getadelt, wenn die Philosophen vom heidnischen Gottesdienst Abstand hielten. (FAZ 28.3.01)
Als Krankheit gilt, wenn es schon vor dem Einführen des Gliedes in die Scheide zum Samenerguß kommt. (Kursbuch Gesundheit. Köln 1992:622)
Für die Forschung könnte sich auch als Hemmschuh erweisen, wenn Patente auf Gene allzu pauschal erteilt werden. (FAZ 21.3.02)
Schön wäre, wenn Religionswissenschaftler es so machen könnten wie Naturwissenschaftler. (Hans-Jürgen Greschat: Was ist Religionswissenschaft? Stuttgart 1988:112)
Am fruchtbarsten wäre sicherlich, wenn man sich zunächst zur Edition jener Briefwechsel entschließen würde, die Schmitt mit einflußreichen Köpfen dieses Jahrhunderts geführt hat. (FAZ 12.1.94)
Am schlimmsten aber wäre, wenn zugelassen würde, daß nach einer anonymen Geburt die Meldung an das Personenstandsregister vernachlässigt würde. (FAZ 26.5.04)
Am besten wäre, wenn das Volk sich in die Kabalen der Parteien einmischte. (SZ 21.5.07)
Auch einem weltanschaulich neutralen Staat ist nicht vorzuhalten, wenn seine Vertreter zur Durchsetzung der politischen Mehrheitskultur christliche Wurzeln geltend machen. (FAZ 20.11.04)
Sie könne verstehen, wenn viele Menschen auf diese Veränderungen mit Unsicherheit und Angst reagierten. (SZ 25.1.07)
Wir können nicht ignorieren, wenn 22 von 27 Staaten innerhalb Europas einen Mindestlohn haben. (Christian Wulff nach SZ 24.12.07)
Das Beglückendste am Schreiben ist, wenn man sich selbst überrascht. (Eckard von Hirschhausen: Die Leber wächst mit ihren Aufgaben. Reinbek 2009:221)
Niemand würde verstehen, wenn die neue Regierung kein Einwanderungsgesetz verabschiedet. (FAS 15.10.17)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.10.2017 um 09.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36616
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Diese wenn-Sätze sind auch bei GRAMMIS unzulänglich behandelt:
http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/sysgram.ansicht?v_typ=d&v_id=2101
http://hypermedia.ids-mannheim.de/call/public/sysgram.ansicht?v_id=1600
Dazu tragen die unpassenden Beispiele bei. Sätze mit einem "es" im Vordersatz, noch dazu in der zweideutigen Vorfeldposition, sind nicht eindeutig als Ergänzungssätze (dort "Komplement-Sätze") gekennzeichnet:
Es wäre zu bedauern, wenn sie unterginge.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.10.2017 um 06.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36685
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Durch die Medien gehen Berichte, wie viele Kinder unter 5 Jahren immer noch an „vermeidbaren Krankheiten“ sterben; weniger als vor einigen Jahren, aber natürlich immer noch zu viele. Leider werden die Anteile einzelner Länder nicht zur Bevölkerungszahl in Beziehung gesetzt, so daß nicht die Sterblichkeit beziffert wird. Indien steht daher undiskutiert an erster Stelle. Nebenbei erfährt man, daß ein Drittel Frühgeburten sind, die ja nur bei sehr fortgeschrittener Medizin und unter hohem Aufwand durchgebracht werden können. Das ist eine andere Kategorie als die Infektionskrankheiten, gegen die heute geimpft oder mit Hygiene vorgegangen werden kann, und dies wäre wohl vordringlich. So sind diese Berichte insgesamt nicht sehr informativ.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.10.2017 um 06.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36734
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Bekanntlich schätzen viele Leute den Stromverbrauch der Haushaltsgeräte völlig falsch ein. Kühlschrank und Gefriertruhe summen still vor sich hin und verbrauchen klammheimlich sechsmal so viel wie der Geschirrspüler mit seinem Getöse. Durch ein neues stromsparendes Gerät ersetzt wird aber eher der Spüler mit seinen drei Prozent Anteil. Er amortisiert sich zu unseren (und seinen) Lebzeiten nie, aber wir sind doch ziemlich stolz auf ihn. Ähnlich anderswo.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.11.2017 um 06.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36861
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Joachim Müller-Jung kritisiert ebenfalls die Beschränkung der Glyphosat-Diskussion auf das Krebsrisiko und die Ausklammerung des Themas Biodiversität. (FAZ 2.11.17) Eine seltene Stimme, aber man wird mehr davon hören.
Wir beobachten gerade, daß Maisfelder gleich nach dem Mähen wieder besprüht werden. Der Regen spült es "weg".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.11.2017 um 09.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36865
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Von den abgelehnten Asylbewerbern sind 30.000 nicht mehr aufzufinden und daher möglicherweise teilweise noch im Lande. Manche schätzen aber, daß bis zu 500.000 Ausländer unangemeldet in Deutschland leben – eine willkürlich angenommene Zahl, aber wenn sie zuträfe, müßte beispielsweise Dirk Schümer (WELT) erst recht sagen, wie er sich ein Durchgreifen des Staates eigentlich vorstellt. Flächendeckende Razzien und eine halbe Million zusätzliche Haftplätze?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.11.2017 um 14.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36898
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Noch einmal zu den wenn-Sätzen als Ergänzungssätzen (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36609)
Es gibt hier eine Beziehung zu den Abstrakta als "Namen für Satzinhalte". Nehmen wir folgendes Beispiel:
Sie könne verstehen, wenn viele Menschen auf diese Veränderungen mit Unsicherheit und Angst reagierten. (SZ 25.1.07)
Hier könnte man auch sagen:
Sie könne die Reaktion verstehen.
Das Abstraktum Reaktion läßt sich auf zwei Satzinhalte zurückführen oder in sie auflösen:
1. daß man reagiert
2. wenn man reagiert
Der daß-Satz ist grammatisch unproblematisch, weil er ja ohnehin der prototypische Objektsatz ist. Genau parallel wird mit wenn die andere Möglichkeit realisiert. Der Obersatz hat denn auch oft die Form des Potentialis oder Irrealis.
Diese Überlegung könnte die nicht gerade kanonische Verwendung des wenn-Satzes als Objekt verständlicher machen.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 07.11.2017 um 16.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36899
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In der Informatik wird "wenn" eindeutiger durch "falls" ("if") ersetzt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.11.2017 um 05.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36904
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Die Wirtschaftsweisen fordern den allmählichen Abbau des Soli. Es gibt schon Kritik daran.
Denn von der geforderten Abschaffung des Soli würden vor allem Besserverdienende profitieren, die unteren Einkommensgruppen dagegen gar nicht. Das bedeute eine "massive Umverteilung – von unten nach oben", schrieb der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, auf Twitter. (SPON 8.11.17)
Da der Soli eine prozentual berechnete Sondersteuer ist (die nicht so heißen darf), profitieren logischerweise höhere Einkommensgruppen stärker von einer Abschaffung. Der ursprüngliche Zweck des Soli spielt schon lange keine Rolle mehr, also auch nicht die Tatsache, daß er höhere Einkommensgruppen stärker schröpft.
Aus dieser rhetorischen Falle der Milchmädchen gibt es keinen Ausweg.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.11.2017 um 04.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36989
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Die meisten Menschen haben Sturm „Xavier” schon wieder vergessen.
Wenn man nachrechnet, findet man meistens, daß wieder in dieser häufigen Verbindung eigentlich überflüssig ist, denn es geht nicht darum, daß etwas nochmals vergessen wird. Wiederhergestellt wird vielmehr der frühere Zustand, in dem man es noch nicht wußte, und diese beiden Gedanken sind ineinandergeschoben (Kontamination).
Wilhelm Buschs Zeichnungen werden durch die treffsicheren Verse in ihrer Wirkung erhöht. (Wikipedia Wilhelm Busch)
Eigentlich werden nicht die Zeichnungen erhöht, sondern deren Wirkung. Beim ebenfalls sehr häufigen verstärken kann man es meistens gerade noch zurechtbiegen.
Das waren zwei Beispiele der täglichen Unlogik.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.11.2017 um 06.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36990
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Man möchte sofort zustimmen, wenn jemand härtere Strafen fordert: Abhacken der Hand bei Diebstahl, Hinrichtung bei Mord usw. Andererseits werden in Ländern mit solchen Sitten nicht weniger Verbrechen begangen. Auch hat das Waffentragen der US-Amerikaner nicht zu weniger Gewaltverbrechen geführt (ich verkneife mir zu sagen: "im Gegenteil"). Darum sollte man seine verständliche Wut vielleicht wegstecken.
Andererseits wirken harte Strafen offenbar wirklich abschreckend bei eher läßlichen Sünden. Zum Beispiel werden die Straßen sofort viel sauberer, wenn das Wegwerfen von Müll und das Hinterlassen von Hundekacke ernstlich bestraft werden.
Diese Unterscheidung regt zu philosophischen Betrachtungen an. Ich folgere vorläufig, daß eine "sexistische" Äußerung etwas ganz anderes ist als eine Vergewaltigung, nicht nur der Schwere nach. Entsprechend in anderen Bereichen (Pornographie).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.11.2017 um 17.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37007
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Dramatisch gestiegen ist die Zahl der Wohnungslosen (jedenfalls nach Angaben eines Interessenverbandes). Sieht man genauer hin, besteht die Hälfte aus Migranten, die "ohne eigene Wohnung" in Gemeinschaftsunterkünften lebt. Und dabei sollte doch jeder sofort eine eigene Wohnung haben! Unsere Kinder haben auch länger in einer "Gemeinschaftsunterkunft" wohnen müssen (zu Hause), bevor sie etwas Eigenes fanden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.11.2017 um 05.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37010
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Durch die neuen US-Grenzwerte für Blutdruck werden Hunderte von Millionen Menschen behandlungsbedürftig, allein in den USA 35 Millionen. Der Grenznutzen für die Gesundheit dürfte kaum meßbar sein, der Nutzen für die Pharmaindustrie aber sehr wohl. Deutschland wird bestimmt nachziehen, bei gleicher Interessenlage, teils auch gleichen Akteuren.
Die Definition von "Gesundheit" ist das erfolgreichste Geschäftsmodell aller Zeiten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.11.2017 um 16.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37016
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Merkel hat sich ja auch als politisch unfähig erwiesen, dafür zu sorgen, dass sich das deutsche
Volk durch genügend eigene Kinder zahlenmäßig gleich erhält. Dabei zählt auch das zu den
Aufgaben derjenigen, die geschworen haben, sich für das Wohl des deutschen Volkes einzusetzen.
(https://dieunbestechlichen.com/wp-content/uploads/2017/09/Ist-die-Bundeskanzlerin-Angela-Merkel-die-gr%C3%B6%C3%9Fte-Verbrecherin-in-Deutschland-seit-1945.pdf)
Fehlt im Grundgesetz, steht aber in der Bibel.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.11.2017 um 10.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37027
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Manchmal stehen bei einer Mondfinsternis der vollständig bedeckte Mond und die Sonne beide über dem Horizont. Das muß man erst einmal bemerken, dann sich darüber wundern (wenn man überhaupt schon weiß, wie eine Mondfinsternis zustande kommt). Und dann erklären. Die meisten unserer Zeitgenossen werden wohl nicht darauf kommen. Kleomedes hat es vor 2000 Jahren richtig gelöst.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.11.2017 um 16.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37030
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Ich habe dieses kleine Beispiel angeführt, weil man daran sieht, wie sich einer Gesellschaft allmählich ein gewisser Bildungsstand verbreitet und dann den selbstverständlichen Hintergrund für (beinahe) jedermann bildet. So habe sich die Griechen und ihre Nachfolger (wir) daran gewöhnt, die Himmelserscheinungen als Spezialfall der Geometrie und Mechanik zu betrachten. Das prägt unseren Blick in den Himmel bei Tag und Nacht. Der Riesenunterschied zu einer vorwissenschaftlichen Mentalität ist kaum noch ermeßbar.
Ähnlich ist uns dann in Fleisch und Blut übergegangen, das Lebendige unter dem Gesichtspunkt der Evolution zu sehen. Schriften über die Natur aus vorevolutionärer Zeit muten uns überaus fremdartig an. Nicht wegen einiger Irrtümer und Lücken im einzelnen, sondern wegen der ganz anderen Perspektive.
Spätestens seit etwa 1900 gewöhnen wir uns daran, daß die Welt nicht aus Dingen besteht, die sich hart im Raume stoßen, sondern ganz anders ist. Die alltägliche Ansicht, die grobmechanische sozusagen, ist zwar praktisch wirksam, aber was früher an Theorien darüber hinaus als beinahe unerträglich empfunden wurde, treibt heute keinen mehr auf die Barrikaden.
Auf dem kleinen Gebiet der Sprachwissenschaft erlebe ich es ständig: Die klügsten Menschen haben bis etwa 1800 etymologische Spekulationen angestellt, die uns heute kindlich vorkommen. Es bedurfte nur einer scheinbar winzigen Änderung, dann war das mit einem Schlag vorbei.
Zu Kleomedes: Einige Jahre nach dem Abitur können die meisten von uns keine Brechungswinkel mehr berechnen, aber das macht nichts. Wer auch immer es gesagt hat, es ist nur wenig übertrieben: "Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn wir alles vergessen haben, was wir in der Schule gelernt haben."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2017 um 16.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37056
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SPD-Parteivize Ralf Stegner sagte in der Nacht zu Montag: „Die Ausgangslage für die SPD hat sich nicht verändert. Wir haben kein Mandat für eine erneute große Koalition.“ (FAZ 20.11.17)
Die große Koalition ist zwar gerupft, hat aber weiterhin die Mehrheit, ist also nicht "abgewählt", wie es oft heißt. Abgesehen davon, daß nicht Koalitionen gewählt werden, sondern Parteien. Koalitionen sind Verhandlungssache, sie stehen nicht auf den Wahlzetteln. Soviel zum "Mandat".
Das sofortige und definitive Nein der SPD-Führung nach der Wahl hat viele überrascht, auch in der SPD selbst und unter ihren Wählern. Haben sie wissen oder ahnen können, daß die SPD sich unterhalb eines gewissen Prozentsatzes ganz aus dem Spiel nehmen würde?
Martin Schulz: Mit Jamaika droht Deutschlands Machtverlust in der EU
Also? (Bundespräsident Steinmeier hat auch wenig Neigung, dieser Rechnung zu folgen; gerade hat er, ohne ihn zu nennen, den Genossen Schulz zur Ordnung gerufen.)
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 20.11.2017 um 22.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37061
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Wenn Koalitionen nicht gewählt werden können, können sie auch nicht abgewählt werden. Dann kann man aber auch nicht argumentieren, die Große Koalition wäre nicht abgewählt, weil Union und SPD insgesamt noch über 50 % der Stimmen auf sich vereinigen konnten (genauer 53,4 % nach 67,2 % 2013). Nach dieser Logik wäre die Große Koalition abgewählt, wenn ihr im Bundestag eine Stimme zur Mehrheit fehlte, und bestätigt, wenn sie eine Stimme Mehrheit hätte, wobei man stillschweigend davon ausgehen müßte, daß hundert Prozent der Wähler, die entweder die Union oder die SPD gewählt haben, eine Große Koalition wollten, was man getrost ausschließen kann.
Demnach muß man entweder den Begriff des Abwählens für Koalitionen gänzlich ablehnen – dann aber kann man die These vom Abgewähltsein nicht mit dem Hinweis auf die 53,4 % widerlegen –, oder man versteht ihn so, wie er von den Sprechern offensichtlich gemeint ist, nämlich daß die Parteien der bisherigen Regierungskonstellation in einem Maße von den Wählern abgestraft worden sind, daß man eine Fortsetzung dieser Konstellation für nicht geboten erachtet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2017 um 04.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37062
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Das ist logisch korrekt. Der Teufel steckt im zweiten Absatz: "offensichtlich", "nicht geboten"? Gestern abend habe ich Schulz im Radio gehört, da klang es nicht so. Aber wenn wir Haarspalterei mal beiseite lassen: Die Darstellung, daß es nach den Wahlergebnissen ausgeschlossen sei, die Koalition zu erneuern, ist für Kopfrechner einfach nicht richtig. So sehen es offensichtlich (!) auch viele SPD-Wähler, über die die Entscheidung der Wahlnacht aus heiterem oder auch weniger heiterem Himmel zu kommen schien. Auch der Bundespräsident.
Noch eine Bemerkung zu Volkes Stimme: Aus unzähligen Einträgen und Reden entnehme ich erstens, daß die Modalitäten der Regierungsbildung vielen Bürgern nicht bekannt zu sein scheinen (Versäumnis der Schule), zweitens, daß länger dauernde Koalitionsgespräche als eine lächerliche Veranstaltung empfunden werden, mit der nun endlich Schluß sein müsse, verdammt noch mal! Zum Lächerlichmachen demokratischer, eigentlich ganz normaler Vorgänge ("Schwatzbuden"-Rhetorik unseligen Angedenkens) haben auch die Medien kräftig beigetragen.
Man könnte es auch so sagen: Die Wahl liefert uns nackte Zahlen, die Deutung ist eine andere Sache. Haben die von den beiden großen Parteien abgesprungenen Wähler "ihrer" Partei einen Denkzettel geben wollen? Haben sie keine Fortsetzung der Koalition gewollt? Haben die verbliebenen Wähler gehofft, "ihre" Partei würde es allein oder in einer anderen Koalition schaffen? Wir wissen es nicht. Tatsache ist, daß die beiden Großen immer noch eine regierungsfähige Mehrheit haben, und wenn sie nicht vorher so viel stärker gewesen wären, dann hätte überhaupt kein Mensch daran gezweifelt, daß sie in erster Line für die Bildung der nächsten Regierung in Betracht kommen.
Der zweite Punkt ist mir immer noch nicht klar: Hat die SPD-Führung vor der Wahl (klar genug oder überhaupt) angekündigt, unterhalb eines gewissen Ergebnisses in die Opposition gehen zu wollen? Auch wenn das Ergebnis für eine große Koalition immer noch ausreichen würde? Ich kann mich nicht erinnern, irre mich vielleicht. Jedenfalls kam der Entscheid nicht nur für mich völlig überraschend, und meine erste Reaktion war: Sollte man das Zuschlagen der Tür geschickterweise nicht dem Verhandlungspartner überlassen? Jeder weiß doch, wie schwer es ist, aus der Schmollecke wieder herauszukommen. (Gilt jetzt auch für Lindner.)
Man nennt ja auch Namen von SPD-Vorständlern, die mit dem abrupten Ausstieg nicht glücklich waren.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 21.11.2017 um 07.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37064
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Hat die SPD-Führung vor der Wahl (klar genug oder überhaupt) angekündigt, unterhalb eines gewissen Ergebnisses in die Opposition gehen zu wollen?
Vor der Wahl hat die SPD versucht, sich selbst Mut zu machen. Martin Schulz kündigte damals den Sieg der SPD bei der Bundestagswahl an.
Lindner kann man nicht in der Schmollecke von Schulz verorten. Die FDP hat nicht von vornherein verkündet, daß sie nicht regieren will, sie hat sich mit viel Mühe an den Jamaika-Sondierungen beteiligt. Die FDP hat auch jetzt nicht gesagt, daß sie nicht regieren will. Lindner hat nur gesagt, die Sondierungen hätten nun gezeigt, daß speziell Jamaika keinen Sinn ergibt (kein Grundvertrauen zwischen den Beteiligten, keine stabile Regierung denkbar) und darüber hinaus für die FDP keinen Sinn ergibt, deren Programm bzw. deren Wähler Lindner nicht verraten wollte.
Apropos Kopfrechnen: Es ist ein Unterschied, ob eine Partei mit rund 20 Prozent Stimmenanteil (SPD) sich zurückzieht oder eine Partei mit rund 10 Prozent Stimmenanteil (FDP). Die SPD hätte doppelt so viel Verantwortung, sich an der künftigen Regierung zu beteiligen. Lindner kann doch nichts dafür, daß Schulz ein schlechter Verlierer ist und jetzt großartig vor sich hin schmollt. Lindner kann auch nichts dafür, daß die ganze SPD sich wie ein trotziges Kind verhält. Im Vergleich zu Lindner ist Schulz ein Charakterzwerg.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2017 um 07.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37065
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"mit viel Mühe" – kann sein, wir wissen es nicht. Ich bin übrigens ganz neutral, da ich selbst die Fortsetzung der GroKo nicht gewünscht und nicht entsprechend gewählt habe. Mich interessiert hier nur die "Kommunikation", die Gruppendynamik, die Entstehung und Veränderung von Meinungen. Auch deren Unabhängigkeit von der wirklichen Lage, etwa nach dem Motto: "Deutschland geht es gut, ein Weiter-so darf es nicht geben." Ist das nicht komisch?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2017 um 13.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37067
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Schon während des Wahlkampfs haben wir uns mit der kniffligen argumentativen Lage beschäftigt. Die SPD konnte schlecht gegen eine Regierung kämpfen, an der sie maßgeblich beteiligt war und in der sie sozialdemokratische Ziele durchsetzen konnte wie nie zuvor (Nahles u. a.). Darum konnte sie auch nach der Wahl schlecht behaupten, daß die weitere Zusammenarbeit mit der Union aus inhaltlichen Gründen unzumutbar sei. Das wäre auch vor Verhandlungen nicht plausibel gewesen. Was tun? Schulz kam auf den Gedanken, die Fortsetzung deshalb auszuschließen, weil die beiden Parteien vom Wähler abgestraft worden seien. Allerdings haben sie zusammen zwar keine überwältigende (nix gut!), aber doch immer noch eine ganz bequeme Mehrheit, wie sie in anderen Staaten ganz normal ist und völlig ausreichend für eine stabile Regierung.
Das kam also doch recht überraschend und war nicht schlüssig begründet. Ich glaube, auch einige Minister der SPD waren nicht begeistert, so plötzlich vom Platz gestellt zu werden. Noch dazu von einem glücklosen und wenig kompetenten Mann, dessen politisches Ende nur noch eine Frage der Zeit war. Der Spielraum der SPD war dadurch extrem eingeschränkt und läßt sich, wie man sieht, nur schwer wieder erweitern. Schulz redet über seine Aussichten bei Neuwahlen schon wieder genauso unrealistisch daher wie vor der Wahl.
Was die FDP betrifft, kann ich den wichtigen Programmpunkt nicht erkennen, den sie gänzlich hätte aufgeben müssen, so daß sie jede Mitregierung verweigern mußte; aber vielleicht erfahren wir das ja noch.
Anscheinend will außer Union und Grünen niemand wirklich regieren. Das finde ich natürlich gar nicht gut. Vielleicht kann Steinmeier das Blatt noch wenden und sich ums Vaterland verdient machen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2017 um 15.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37069
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Nachtrag:
Einen Plan, den einfachsten nämlich, hatte nur der Parteivorsitzende Martin Schulz. Er wollte an der Linie festhalten, die er bereits am Abend der Bundestagswahl vor jubelnden SPD-Anhängern ausgegeben hatte: "Es ist völlig klar, dass der Wählerauftrag an uns der der Opposition ist.“
(...)
Tatsächlich hat Schulz seine Truppe in eine schwierige Lage manövriert. Von einer "babylonischen Gefangenschaft" spricht bereits ein Spitzenmann der Partei. Ex-Fraktionschef Thomas Oppermann sagte am Montagabend: "Wir haben drei Optionen – Große Koalition, Neuwahlen, Minderheitsregierung – und alle sind schlecht." (t-online)
Ist es logisch überhaupt möglich, von einem Wählerauftrag zur Opposition zu sprechen? Kann man die Opposition wählen? Wohl höchstens so: "Ich wähle die Partei B, weil sie keine Chance hat zu regieren, ich aber eine starke Opposition will." Haben die Wähler die SPD gewählt, damit sie NICHT regiert, auch nicht mitregiert? Oder nur mitregiert, wenn sie stark bleibt, andernfalls aber eine (also schwache!) Opposition bildet? Wäre es nicht umgekehrt logischer: die SPD zu wählen, damit sie möglichst stark wird – und gerade dann die starke Opposition bildet, die wir angeblich brauchen?
Ich komme aus diesem Hirntwister nicht raus. Aber Oppermann hat natürlich recht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2017 um 17.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37072
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Noch ein Nachtrag:
Meine Frau ist viel gescheiter als ich, sie hat sofort die Lösung gefunden: Schulz meint gar nicht die eigenen Wähler, sondern die der anderen Parteien. Sie haben der SPD den Auftrag erteilt, in die Opposition zu gehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.11.2017 um 16.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37088
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Habe gerade noch einmal kopfgerechnet. Schulz wird wohl in den nächsten Stunden oder Tagen zurücktreten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.11.2017 um 18.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37115
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Paul Kirchhof will eine Änderung des Wahlrechts. Die Parteien „sollten vor der Wahl erklären, welche Koalitionen sie nach der Wahl eingehen werden. Damit geben sie dem Wähler seine demokratische Macht zurück“.
Dann müssen sie aber auch vor der Wahl Koalitionsverhandlungen führen. Eigentlicher jeder mit jedem, denn sie wissen nicht im voraus, mit wem es aufgrund der Mehrheitsverhältnisse möglich oder nötig sein wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.11.2017 um 07.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37117
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Jan Grossarth verteidigt die Glyphosat-Verlängerung vorsichtig als „vernünftig“, mahnt aber zum Schluß: „Aktivisten sollten sich fragen, ob Schadwirkungen des Glyphosats auf die Landschafts- und Artenvielfalt nicht das relevantere Thema wären.“ (FAZ 28.11.17)
Das ist ja lustig. Die Aktivisten haben sehr oft davon gesprochen (ich hier auch), aber Grossarth hat jahrelang das Krebsrisiko in den Vordergrund gespielt, um es für minimal erklären zu können, und auch die „Würmer“, die er am Anfang seines Kommentars noch einmal erwähnt. Wenn er nun umdenkt, ist das gut und richtig, aber ein „mea culpa“ wäre nicht unangebracht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.11.2017 um 13.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37121
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Fliegen verbreiten weit mehr Krankheitserreger als zuvor angenommen
(„Mama, was sind Fliegen?“ Diesen traurigen Scherz möchte ich aber beiseite lassen.)
In Wirklichkeit hat man nur herausgefunden, daß sie mehr Bakterienarten mit sich herumtragen als angenommen. Das war anzunehmen. Es ist ja nur eine Frage der Analytik, wie so oft. Daß sie die Krankheiten tatsächlich übertragen, ist nicht nachgewiesen. Das hängt wohl auch davon ab, ob die paar Bakterien einen Nährboden finden.
„Ob wohl die Fliegen Eier in uns legen, wenn sie so lange auf uns sitzen bleiben?“ (Ringelnatz)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.11.2017 um 17.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37122
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Täuscht mich mein Sprachgefühl oder ist diese deiktische Verwendung von zuvor regional? Ich hätte geschrieben:
Fliegen verbreiten weit mehr Krankheitserreger als bisher angenommen
Damit bezieht man sich auf die Vergangenheit bis "jetzt" (bisher = bis jetzt). Meiner Ansicht nach fehlt hier für den üblichen anaphorischen Gebrauch von zuvor die Bezugszeit. (Im Netz steht der Satz isoliert als Überschrift, ohne einen Bezug.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.11.2017 um 18.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37123
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Ich empfinde es genauso. Im Texte steht dann bislang. Überschriften sind allerdings oft "elliptisch" im weiteren Sinn. Aber Ihre Beobachtung sollte man weiterverfolgen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 29.11.2017 um 01.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37124
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Hier ist vermutlich previously übersetzt worden.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 29.11.2017 um 08.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37128
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Zu #37088: Habe gerade noch einmal kopfgerechnet. Schulz wird wohl in den nächsten Stunden oder Tagen zurücktreten.
Ich schätze das ganz anders ein. Parteien gestehen normalerweise keine Fehler ein. Das Absetzen von Schulz wäre auch das Eingeständnis der Partei, daß es dieser Mann nicht bringt oder daß er der Partei hauptsächlich schadet. Damit würde sich die SPD nachträglich selbst erheblich blamieren, schon wegen ihrer Entscheidung, Schulz als Kanzlerkandidaten aufgestellt zu haben, und wegen ihrer jubelnden Unterstützung für ihn. Auch bei den letzten Entscheidungen von Schulz zur Frage der Regierungsverantwortung hat sich die gesamte Führungsriege hinter ihn gestellt. Deshalb können sie ihn auch nicht wegen seiner verfrühten Festlegung auf die Oppositionsrolle absägen. Sonst wäre die ganze Führungsriege mitblamiert.
Außerdem weiß die SPD noch nicht, ob eine Große Koalition zustande kommen wird, egal ob jetzt oder möglicherweise nach Neuwahlen. Es kann gut sein, daß die SPD am Ende in der Opposition landen wird, wo Schulz und der restliche Parteivorstand sie zweimal energisch verorten wollten. Wenn die SPD also in der Opposition landen wird, wäre es sehr unklug, vorher Schulz zum Rücktritt genötigt zu haben mit dem Motiv, er habe die Partei verfrüht auf die Oppositionsrolle festlegen wollen, denn im nachhinein hätte Schulz ja dann doch recht gehabt.
Zu einem Absetzen einer Führungsfigur würde auch gehören, daß die Partei sich einig ist über die Nachfolge und die künftige Ausrichtung der Partei. Auch daran mangelt es, denn die Partei ist in Flügel gespalten und insgesamt sehr verunsichert.
Aus diesen Gründen erwarte ich, daß Schulz frühestens dann zurücktritt, wenn eine Große Koalition gezimmert wird, gegebenenfalls erst nach Neuwahlen. Im Fall einer Großen Koalition halte ich es jedoch für wahrscheinlicher, daß Schulz SPD-Vorsitzender bleibt und zu seiner Rehabilitierung eine vornehme Rolle in der Regierung spielen darf.
Zuletzt möchte ich noch ein psychologisches Motiv erwähnen: Der Sieg der CDU wird am deutlichsten erlebt in der Person der unzerstörbaren Angela Merkel. Den eigenen Kandidaten Martin Schulz als Versager zurückzuziehen würde der SPD dann leichter fallen, wenn auch die ewige Siegerin Merkel stürzen würde. Nicht aber, wenn sie weiterhin die Herrin im Ring bleibt. Diesen Triumph der Konkurrenz – Merkel bleibt, Schulz wird von den eigenen Leuten als Versager entlarvt – möchte die SDP, solange sie es sich halbwegs leisten kann, der CDU nicht gönnen. Solche psychologischen Effekte sollte man nicht unterschätzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2017 um 09.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37129
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Die Lage kann sich ja täglich ändern, wie gerade der hervorragend geplante Glyphosat-Dolchstoß der CSU in Merkels Rücken zeigt. Die Kanzlerin wird im Augenblick größter Wehrlosigkeit erwischt.
Wenn man zurückblickt, war der völlig überraschende Blitzentscheid von Martin Schulz kurz nach Schließung der Wahllokale der Auslöser der Sondierung usw. - und das alles wiederum nur, weil durch die (vorübergehende) Abwanderung einiger Millionen Wähler zur AfD die bisherigen Koalitionsparteien nicht mehr eine so große, wenn auch immer noch hinreichende Mehrheit mehr hatten! (Und das wiederum, weil das Ausländerthema zur Existenzfrage der Nation hochgepuscht worden war...)
Solange die SPD sich nicht zur Wahl stellen muß, kann sie natürlich an Schulz festhalten. Neuwahlen muß meiner Ansicht nach auch die CSU fürchten, ob mit Seehofer oder - die Tasten sperren sich - mit Söder.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2017 um 09.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37130
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Neulich wurde wieder mal vorgerechnet, daß das Geld für die Migranten besser in den Herkunftsländern angelegt wäre. Der erste Einwand ergibt sich natürlich aus den bisherigen Erfahrungen mit der Entwicklungshilfe und den Regimes ebendort. Aber es ist noch etwas zu bedenken: Bisher bleibt das Geld ja weitestgehend im Land, wirkt also in Deutschland wie eine Konjunkturspritze. Die Milliarden gehen letzen Endes in den Konsum und stärken die Binnennachfrage, wie von jedermann so dringend gewünscht. Mir fehlen die Mittel, um auszurechnen, was dieses Konjunkturprogramm zur Verringerung des Handelüberschusses beiträgt. Vielleicht liege ich als Laie ja auch ganz falsch, aber ich sehe im Augenblick keinen Fehler.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 29.11.2017 um 10.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37131
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Die deutsche Nation steht vor ihrer Existenzfrage, was gibt es da hochzupuschen? Deutschland als Staat wird natürlich weiterexistieren, auch wenn künftig Türken und Araber die Mehrheit bilden werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2017 um 12.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37132
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Da kann einem ja angst und bange werden. Aber Ihre Auswahl überrascht mich. Die Türken sind ja fast alle mit der Gastarbeiteranwerbung gekommen und werkeln und schnackseln bloß noch vor sich hin, jetzt stehen aber doch eine Milliarde Schwarze vor der Tür!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2017 um 12.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37133
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Gerade lese ich wieder, daß die Ausländerfeindschaft in Sachsen besonders groß ist (Ausländeranteil 2,8 %).
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 29.11.2017 um 13.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37134
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Die Fluchtursachen müssen natürlich bekämpft werden, man sollte bloß nicht so tun, als könnte Deutschland sie mit etwas gutem Willen beseitigen – die Ausbreitung der Wüsten, das Ansteigen des Meeresspiegels, mörderische Despoten, Konflikte, Kriege, Hungersnöte und weiß der Himmel, woran wir sonst noch weltweit schuld zu sein glauben. Das deutsche Wesen sollte dringend von seiner maßlosen Selbstüberschätzung genesen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 29.11.2017 um 14.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37135
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Das Wort Ausländerfeindschaft ist vor allem eine Erfindung der Medien. Nach der Logik der Medien muß ich wohl Männer hassen, weil ich nicht schwul bin. Vegetarier essen kein Fleisch, weil sie Tiere hassen, und wer gegen die Masseneinwanderung ist, haßt eben Ausländer.
Ich sage nicht, daß es keinen Ausländerhaß gibt, aber wenn rundweg jede gegen die Masseneinwanderung gerichtete Haltung als Ausländerhaß bezeichnet wird, dann wird damit wirklicher Haß verschleiert, man kann einfach nicht mehr wissen, wie verbreitet er tatsächlich ist.
Vor allem dienen die Wörter Islam- und Ausländerfeindlichkeit und -haß dazu, vom wirklichen Volkswillen und von den wirklichen Problemen einer verfehlten staatlichen Politik abzulenken.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2017 um 16.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37137
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Unter den Migrationsursachen sollte man die Interventionen unserer Verbündeten nicht vergessen.
Die sprichwörtliche Selbstüberschätzung, als glaubten deutsche Politiker die Weltprobleme lösen zu können, begegnet mir eigentlich fast nur als Unterstellung ihrer Kritiker. (Wie der "Untergang des Abendlandes", den wir Rechtschreibreformkritiker angeblich heraufbeschworen haben.)
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 29.11.2017 um 18.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37139
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Nun ist es in der Tat im höchsten Maße unvernünftig, Glyphosat oder sonst etwas zu verbieten, ohne zu wissen, was an dessen Stelle treten könnte. Der Ersatz ist ja vielleicht noch schlimmer als das Original.
Ich weiß nicht, ob Jan Grossarth tatsächlich „jahrelang das Krebsrisiko in den Vordergrund gespielt“ hat. Nach meinem Eindruck hat die Krebsfrage in letzter Zeit aufgrund der isolierten Entscheidung der IARC ein breiteres Echo in der Öffentlichkeit gefunden. Und es war gerade die Anti-Glyphosat-Lobby, die das besonders ausgeschlachtet hat, so etwa mit der „fake news“ der Grünen über angebliches Glyphosat in der Muttermilch oder der Meldung über minimale Mengen im Bier.
Der Erhalt der Artenvielfalt ist allerdings ein wichtiges Ziel. Dazu müssen aber alle Pestizide und landwirtschaftliche Verfahren auf ihre Auswirkungen geprüft werden und nicht nur eine Substanz, weil sie vom Gottseibeiuns mit Beinamen Monsanto stammt und – was es noch schlimmer macht – in engem Zusammenhang mit der Teufelspraxis der Genntechnologie steht.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 29.11.2017 um 19.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37140
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Das quasireligiöse Nostra culpa und die sich daraus ergebenden Forderungen begegnen mir auf Schritt und Tritt, namentlich in den „sozialen Netzwerken“: „Wir verseuchen die Weltmeere, wir beuten die Dritte Welt aus, wir liefern Waffen in Krisengebiete“ und so fort. Für die Interventionen unserer Verbündeten sind wir selbstverständlich mitverantwortlich, schließlich sind wir mit ihnen verbündet. Die Schuldgefühle erklären, wie beispielsweise der Nachzug von Familien junger Flüchtlige zur heiligen Bedingung werden kann, obwohl alles dagegen spricht, daß ausgerechnet er die Integration fördert. Mir ist unbehaglich, wenn Fragen wie diese mit Frömmigkeit gelöst werden sollen.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 29.11.2017 um 20.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37141
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Die sprichwörtliche Selbstüberschätzung, als glaubten deutsche Politiker die Weltprobleme lösen zu können, begegnet mir ständig in ihren eigenen Aussagen. Ob sie das selber glauben, ist eine andere Frage. Jedenfalls reden sie doch permanent von "Fluchtursachen bekämpfen", beispielsweise. Also auf die vielen Länder in Nahost, in Asien und Afrika, von Afghanistan bis Liberia, so wohltuend einwirken, daß dort keine Menschen mehr nach Europa auswandern wollen. Wenn das keine Selbstüberschätzung ist!
Das Ausländerthema wurde nicht zur Existenzfrage der Nation "hochgepuscht", im Gegenteil. Tatsache ist, daß viele Millionen Menschen – darunter viele, die ein paar Jahrzehnte in die Zukunft denken können – das Ausländerthema als Existenzfrage der Nation ansehen. Medien und Politiker haben hingegen so getan, als seien jene besorgten Menschen allesamt nicht ernst zu nehmen, als seien es bemitleidenswerte, geistig verwirrte Bürger von geringem Verstand. Das Ausländerthema wurde auf diese Weise als Ausdruck persönlicher Dummheit derjenigen interpretiert, sie sich Sorgen um die Nation machen. Es wurde somit verharmlost, geradezu verleugnet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2017 um 05.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37142
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Die Besorgnis wegen der Nachfolgeprodukte teile ich und wollte sie hier auch schon aussprechen, sozusagen als kleinen Trost für die Glyphosatkritiker. (Grossarths Kommentare wirken immer flüchtiger und konfuser, aber er ist natürlich nicht sehr wichtig.)
Als Argument gegen das Pflügen wird die Bodenerosion angeführt. Dagegen gibt es aber andere Vorkehrungen.
Die 30 Mill. Liter Glyphosat der nächsten fünf Jahre (Deutschland) werden uns auch nicht umbringen, das ist wahr. Manche Irrtümer sieht man früh genug ein, kann sie aber wegen entgegenstehender Interessen nicht korrigieren.
Die Grundfigur, die manche eben nicht hinnehmen wollen, ist diese: "Wir geben euch das Mittel, mit dem ihr alles abtöten könnt. Überleben wird nur, was wir euch verkaufen." (Das erste gibt es vielleicht bald umsonst, das zweite aber nicht. Das ist wie mit den Druckern, die einem nachgeworfen werden; verdient wird dann am Toner. Oder mit den Telefonen...)
Saatgut selbst zu vermehren ist entweder unmöglich geworden oder verboten – dieses Thema ist fast aus dem Blick geraten, spielt ja auch in unserer Region keine große Rolle.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2017 um 05.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37146
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Womit bringt man sein Alter hin? Mit Verteidigung von Meinungen; nicht weil man glaubt, daß sie wahr sind, sondern weil man einmal öffentlich gesagt hat, daß man sie für wahr halte. Mein Gott, wenn die Alten ihre Zeit doch lieber auf Warnung verwenden wollten! (Lichtenberg K 109)
Was ich hiermit getan habe.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.11.2017 um 14.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37151
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Herr Wrase trifft hier genau den Punkt:
"Medien und Politiker haben hingegen so getan, als seien jene besorgten Menschen allesamt nicht ernst zu nehmen, als seien es bemitleidenswerte, geistig verwirrte Bürger von geringem Verstand. Das Ausländerthema wurde auf diese Weise als Ausdruck persönlicher Dummheit derjenigen interpretiert, die sich Sorgen um die Nation machen."
Ergänzen möchte ich nur, daß sehr wohl in letzter Zeit Politiker manchmal gesagt haben, wir müssen die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen. Aber damit meinen sie nicht etwa, die Kritik der Menschen, die sich sorgen, anzunehmen und die Politik zu ändern. Nein, ganz im Gegenteil, genau wie Herr Wrase sagt, mit dem Ernstnehmen meinen sie, sie müßten ihr Tun dem dummen Volk nur besser und geduldiger erklären, dann würden die Leute es schon einsehen und ihren Widerstand aufgeben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2017 um 16.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37153
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Nachdem Minister Schmidt seine Glyphosat-Nummer durchgezogen hat, sagt er, es gebe "weitaus Wichtigeres", und man solle nicht mehr darüber reden.
Dasselbe haben wir seinerzeit mit den Rechtschreibreformern erlebt, deren Werk vorher das allerwichtigste, nachher gar nicht der Rede wert war.
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Kommentar von ppc, verfaßt am 01.12.2017 um 10.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37159
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Ich bezeichne sowas als Totschlagargument, vielleicht vergleichbar mit (nicht: „zu”!) whataboutism.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.12.2017 um 09.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37180
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Herzstück der Europäischen Union ist der Gemeinsame Markt. Notabene: Markt. Warum führt man nicht eine europaweite Kennzeichnungspflicht für alle unter Anwendung von Glyphosat produzierten Lebensmittel ein und lässt die Konsumenten zwischen Mittelmeer und Nordkap entscheiden? (Alan Posener, Welt 27.11.17)
Auch Posener ist ein Opfer der absichtsvollen Einengung auf das Krebsrisiko. Für die Bodenqualität und ihre Folgen gibt es keinen „Konsumenten“.
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In der FAZ (4.12.17) bringt Wirtschaftsredakteur Bernd Freytag einen Totschlagartikel gegen Menschen, die angeblich "alles ohne Chemie" wollen, aber gern das künstliche Insulin in Anspruch nehmen, daher an "beginnender Schizophrenie" leiden usw. Dabei weiß er sehr wohl, worum es geht, spricht es sogar aus. Auch der ungemein geistreiche Satz "Alles ist Chemie" fehlt nicht. Nichts für kluge Köpfe.
(Mit dem Sophismus "Alles ist Chemie, deshalb kann man nicht gegen Chemie sein", hat Hubert Markl vor genau 26 Jahren das Schlagwort geliefert, mit dem seither auf Öko-Strohmänner eingedroschen wird: http://www.zeit.de/1991/50/die-natuerlichkeit-der-chemie/komplettansicht)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2017 um 12.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37281
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An der kanadischen Küste wurde ein Fuß angeschwemmt. „Ein grausiger Fund, sollte man meinen. Doch nicht in British Columbia: Dort wurden der Zeitung zufolge seit 2007 bereits 13 menschliche Füße angeschwemmt.“ (spiegel.de 13.12.17)
Ein Fuß wäre grausig, 13 Füße sind normal.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 13.12.2017 um 14.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37282
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Stimmt doch. Eine Abtreibung ist grausig, 100000 pro Jahr sind normal.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2017 um 16.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37284
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Eine Zeitschrift wärmt die Geschichte mit dem Musculus palmaris longus auf, der ein heute nutzloser Atavismus sei. Seltsamerweise ist der Anteil der Menschen, die keinen mehr haben, ganz verschieden angegeben, sogar unter Wikipedia "M. p. longus" und "brevis".
Über die Nutzlosigkeit wäre auch noch mal zu reden. Für Pianisten dürfte er vorteilhaft sein, auch wenn der Brevis seine Funktion (aber auch seine Kraft?) übernehmen kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.12.2017 um 05.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37320
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Amerikanische Forscher haben festgestellt, daß der Konsum von heißem koffeinhaltigem Tee mit einem um 74% niedrigeren Glaukom-Risiko einhergeht. Kalter Tee mit denselben Inhaltsstoffen oder Tee ohne Koffein und andere Getränke zeigten keinen solchen Zusammenhang.
Die Berichte dürften manchem Leser nahelegen, täglich heißen Tee zu trinken. Die statistischen Vorbehalte sind eben schwer zu würdigen: This study is limited by its cross-sectional design and use of multiple statistical testing, and larger prospective studies are needed to investigate the proposed association between tea consumption and decreased glaucoma risk. Man trifft ständig Menschen, die aufgrund solcher Gerüchte auf irgendwelche Wundermittel oder Körpertechniken schwören, alles nur wegen des Publikationsdrucks an amerikanischen Universitäten einerseits, der Gewissenlosigkeit oder Dummheit unserer Medien andererseits.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.12.2017 um 13.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37326
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31321
Der Asteroid Oumuamua ist uns natürlich auch nur durch die "künstlerische Abbildung" der NASA bekannt, die in allen Medien zu sehen war. Sensationsblätter stellen es so dar, als habe man ernsthaft mit einer klitzekleinen Möglichkeit gerechnet, daß es sich um ein Raumschiff handele, und angeblich wurde eine Lauschaktion durchgeführt. Das kann ich kaum glauben. Das Ding muß ja Millionen Jahre unterwegs gewesen sein, bevor es in eine Hyperbel um unsere Sonne schwenkte. Die Masse ist auch bekannt.
Die künstlerischen Darstellungen gibt es auch in seriösen Zeitschriften wie "Sterne & Weltraum", wo man sich aber um nicht-irreführende Veranschaulichung bemüht. Die Funktion ist also nicht dieselbe wie in den "Symbolfotos" der Tagespresse.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.12.2017 um 07.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37336
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Internetprovider sollen nun „Informationsdienste“ sein, vergleichbar mit Nachrichtenportalen oder Fernsehsendern, die frei entscheiden können, welche Inhalte sie in welcher Qualität übertragen – oder auch nicht. (FAS 17.12.17)
Warum ist das unlogisch?
Der indirekte Fragesatz (welche...) ist eine verkappte Alternativfrage: ob ... oder ob ... oder ob. Im Vordersatz ist keine dieser Optionen als Behauptung ausgesprochen, gegen die sich eine Negation wenden könnte. Darum ist die Fortsetzung mit oder auch nicht gegestandslos. Im Grunde eine Konstruktionsmischung (Anakoluth).
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.12.2017 um 10.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37337
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Internetprovider sollen nun „Informationsdienste“ sein, vergleichbar mit Nachrichtenportalen oder Fernsehsendern, die frei entscheiden können, welche Inhalte sie in welcher Qualität übertragen – oder auch nicht.
Eigentlich weiß man gar nicht, worauf sich die Negation bezieht:
- oder die Internetprovider sollen nicht "Informationsdienste" sein, vergleichbar ...
- oder die "Informationsdienste" sind nicht vergleichbar mit Nachrichtenportalen oder Fernsehsendern, die ...
- oder sie können nicht frei entscheiden, welche Inhalte sie in welcher Qualität übertragen
- oder welche Inhalte sie in welcher Qualität nicht übertragen
Welche dieser vier Möglichkeiten wäre nun unlogisch?
Ich finde keine davon unlogisch, sondern die Gesamtaussage unklar.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.12.2017 um 10.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37338
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Vorgeschwebt hat wohl so etwas:
... ob/daß sie diesen oder jenen Inhalt übertragen – oder auch nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.12.2017 um 10.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37339
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Ziemlich leer klingt auch, was die Zeitungen heute als neueste Erkenntnis verkünden: "daß die Hälfte der Gefährder vermutlich nicht so gefährlich ist wie gedacht." Das ist zwar nicht geradezu unlogisch, aber es setzt voraus, daß wir (oder wer?) eine bestimmte Meinung darüber hatten, wie gefährlich die Gefährder sind, und daß diese Meinung jetzt korrigiert würde.
Übrigens: In einem Hamburger Bahnhof scheint ein „Polenböller“ explodiert zu sein. Näheres weiß man noch nicht, aber Leser bedanken sich schon mal bei Merkel für die Zehntausende von Gefährdern, die sie ins Land geholt hat. Viele Leute sind „geladen“ wie Polenböller, aber leichter entzündlich. Den ganzen Tag explodieren sie.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.12.2017 um 18.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37357
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Was ist eigentlich eine Gefahr, ein Gefährder?
Ist Gefahr nicht einfach die Wahrscheinlichkeit, mit der ein als negativ angesehenes Ereignis stattfindet?
Aktuell heißt es z. B., die Gefährlichkeit des Attentäters Amri sei vor seinem Anschlag unterschätzt worden. Stimmt das wirklich?
Spielen wir ein Spiel. Wer eine 1 würfelt, muß 100 Euro in den Topf legen. Wer eine andere Zahl würfelt, zahlt nichts. Jeder würfelt einmal. Zum Schluß wird das Geld gleichmäßig an alle Teilnehmer verteilt.
Die Gefahr, einzahlen zu müssen, beträgt 1/6, ist also viel kleiner als die Aussicht, nichts einzahlen zu müssen (5/6).
Angenommen, einige würfeln eine 1 und müssen zahlen. Sagen wir nun, wir haben die Gefahr unterschätzt, oder bleibt es dabei, daß die Gefahr, zahlen zu müssen, für alle 1/6 war?
Nochmal zu den Attentätern. Ein als weniger gefährlich eingeschätzter Gefährder begeht einen Anschlag. Ist die Gefahr, die von ihm ausging, plötzlich dadurch größer geworden, daß er einen Anschlag tatsächlich ausgeführt hat? Kann man sagen, daß seine Gefährlichkeit unterschätzt wurde, nur weil wir jetzt im nachhinein wissen, daß er einen schweren Anschlag verübt hat? Meiner Meinung nach kann man das nicht, es wird aber offenbar immer wieder so gemacht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.12.2017 um 07.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37368
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Washington scheitert deutlich bei dem Versuch, mit viel Druck zu verhindern, dass die UN-Vollversammlung dafür stimmt, Trumps Beschluss zu Jerusalem zurückzunehmen. (FAZ 22.12.17)
Alles klar?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.12.2017 um 05.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37380
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Auch dazu, wie oft es in einer Ehe "krachen" sollte, hat er einen Ratschlag parat: "Die Woche zwier (Kombination aus zwei und vier), der Weiber Gebühr, schadet weder mir noch dir, machts Jahr einhundert und vier." Übrig geblieben ist heute von diesem Zitat: In der Woche zwei bis vier, schadet weder ihm noch ihr. (http://www.dw.com/de/wenn-es-dem-esel-zu-gut-geht-13-luther-zitate-die-bis-heute-zutreffen/a-38403391)
zwier ist keine Kombination aus zwei und vier, sonst würde ja auch die Rechnung nicht stimmen. Rätseln könnte man nur, ob die Frau sich zweimal pro Woche hingeben muß oder ihrerseits Anspruch darauf hat...
Ein katholischer (in Wirklichkeit ungläubiger) Mitschüler pflegt uns Protestanten (in Wirklichkeit Ungläubige) mit dem Spruch zu verspotten: "Der Wochen zwier ist der Weiber Gebühr." Das war alles, was er über Luther erfahren hatte. – Wie anderswo berichtet, erfuhr meine Frau als kleines Mädchen auf ihrer irischen Konventsschule, daß die Protestanten beinahe eine andere Spezies waren, verkorkst und verdammt, und wunderte sich später, daß sie so schlimm nun auch wieder nicht zu sein schienen.
Religiöse Pädagogik setzt für den guten Zweck auch zweifelhafte Mittel ein. Schilderungen der Hölle machten einen tiefen Eindruck. Andererseits sollten die kleine Mädchen Jesus ebenso heftig lieben wie die Nonnen mit ihren Jesuspüppchen, die geherzt und gewindelt wurden. Dazu Jungfräulichkeit als leider nicht immer zu bewahrender Idealzustand.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.01.2018 um 08.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37488
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Zu Herrn Riemers Beobachtung http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36278
Es ist in der Tat so, daß Eintragungen mit einfachen Anführungszeichen (auch als Apostroph) nicht möglich sind. Doppelte oder eben Accent aigu müssen es sein, dann geht es.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 05.01.2018 um 10.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37490
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Schon seit längerem funktioniert hier im Tagebuch auch die Suchfunktion nicht mehr uneingeschränkt.
Sie funktioniert nicht, wenn der Suchbegriff Umlaute oder Eszett enthält. Früher ging das problemlos.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.01.2018 um 07.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37552
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Der Durchschnittsbestand in Deutschland pro Betrieb betrug 574 Schweine, in den alten Bundesländern 541 und in den neuen Bundesländern 1833, also fast dreimal so viel. (welt.de 12.1.18)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.01.2018 um 16.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37555
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Abgesehen von dem Fehler "fast dreimal" anstatt "über dreimal":
Wenn es in den alten Bundesländern etwa 38mal so viele Schweinebetriebe wie in den neuen Bundesländern gäbe, dann ginge die Rechnung auf. Da die westlichen Betriebe weniger als ein Drittel so groß sind, könnte dieser Teil vielleicht stimmen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.01.2018 um 05.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37634
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Wir haben verschiedentlich unübersichtliche Formen besprochen, bei denen sozusagen das Gegenteil einer Haplologie eintritt.(http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=966#24719 u.ö.)
wiedergegebenen statt wiedergegeben ist besonders häufig. (Man gebe etwa ein wiedergegebenen wird.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2018 um 04.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37643
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Daß jemand herausschmecken kann, ob ein Gericht mit dem sündhaft teuren, aber hübsch benannten Fleur de sel gewürzt ist, halte ich für unmöglich. Allenfalls in einer ungemischten Probe dürfte die Verunreinigung bemerkt werden.
Bei einer Untersuchung von 16 handelsüblichen Meersalzen aus acht Ländern wurden Mikroplastikpartikel nachgewiesen, wobei die Möglichkeit einer Gefahr für den menschlichen Organismus jedoch als gering eingestuft wurde. (Wikipedia)
Unser Steinsalz ist ja auch Meersalz, nur sauberer.
Meersalz wird von einigen Köchen wegen des angeblich besseren Geschmacks oder der besonderen Struktur der Kristalle bevorzugt. Ernährungsphysiologisch ist eine Bevorzugung von Meersalz jedoch nicht zu begründen, da es wie anderes Speisesalz auch zu 95 bis 98 Prozent aus Natriumchlorid besteht und nur geringe Mengen Mineralstoffe, aber dafür bis zu 5 Prozent Wasser als Restfeuchte enthält.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2018 um 07.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37648
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Dort (in Island) sei durch vorgeburtlicher Detektion laut dem isländischen Genetiker Kai Stefansson das Down-Syndrom zu fast 100 Prozent „ausgerottet“ werden, nur noch zwei bis drei Kinder pro Jahr kämen mit Down-Syndrom zur Welt. In den Niederlanden seien es dagegen noch rund 250 Kinder jährlich.
Allerdings haben die Niederlande fast 50mal so viele Einwohner wie Island. Das relativiert den Erfolg der Abtreibungen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 28.01.2018 um 12.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37650
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Vor allem aber rottet diese Art von Euthanasie die Krankheit nicht aus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.02.2018 um 06.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37706
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Aus der Erlanger Kriminalstatistik:
2016 gab es zwölf Vergewaltigungen (Vorjahr: zehn), wovon drei sich als "unzutreffend" herausstellten und eine "vorgetäuscht" war. Es handelte sich überwiegend um "Beziehungstaten". Polizeichef Kreisel stellte klar: "Einen Täter, der überfallartig im Freien auf sein Opfer wartet, hatten wir somit 2016 kein einziges Mal."
(http://www.nordbayern.de/region/erlangen/erlangen-bleibt-zweitsicherste-grossstadt-in-bayern-1.6055170)
Unzutreffende und vorgetäuschte machen als Untergruppe die Zahl von 12 Vergewaltigungen voll.
Abgesehen von der schrägen Ausdrucksweise ist recht interessant, wie stark die Wirklichkeit von der medial beförderten Verunsicherung abweicht: als ob eine Frau kaum noch allein auf die Straße gehen könnte usw.
In Deutschland hat es im vergangenen Jahr fast 100 gezielte Angriffe auf Christen gegeben. Darunter waren ein Mord, neun Körperverletzungen und ein Fall von Brandstiftung, wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) berichten. In rund einem Viertel der Fälle wurden demnach Kirchen und christliche Symbole angegriffen. (ZEIT 2.2.18)
14 Fälle betrafen Migranten untereinander in Gemeinschaftsunterkünften.
Kann man die Beschädigung von Kirchen und christlichen Symbolen als „gezielte Angriffe auf Christen“ bezeichnen? Unterm Strich sind islamische Angriffe auf Christen in Deutschland verschwindend selten.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 03.02.2018 um 17.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37714
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Laut FAZ vom 3.2. tritt der Leiter von Vodafone Deutschland für einen beschleunigten Ausbau des Glasfasernetzes ein. In diesem Zusammenhang soll er folgendes gesagt haben:
„Wir haben in Deutschland eine Übertragungstechnologie, die 125 Jahre alt ist: das Kupferkabel. Dessen Möglichkeiten sind begrenzt, Glasfaser dagegen überträgt in Lichtgeschwindigkeit. Diese Technologie wird für die nächsten 100 Jahre den Standard setzen, denn es gibt schlicht nichts Schnelleres als das Licht."
Ich wage nicht anzunehmen, das ein hochrangiger Vertreter einer Technologie-Firma wie Vodafone selbst einen solchen Unsinn glaubt. Anscheinend hat er aber unbegrenztes Vertrauen in den naturwissenschaftlich-technischen Analphabetismus der Bevölkerung und seiner potentiellen Kunden.
Erwähnenswert ist auch das rhetorische Mittel, etwas als minderwertig hinzustellen, weil es alt ist. Dieses Mittel ist ja ausgiebig bei der Diskussion über das frühere Staatsangehörigkeitsgesetz benutzt worden. Es gab kaum eine Diskussion ohne den Hinweis darauf, daß das Gesetz von 1914 stamme. Daß das BGB von 1900 stammt und das StGB von 1871, scheint dabei niemandem in den Sinn gekommen zu sein.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.02.2018 um 18.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37715
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siehe dazu:
https://www.ga-weissenstein.ch/fileadmin/gaw/News/Lichtgeschwindigkeit_ist_nicht_gleich_Signalgeschwindigkeit_01.pdf
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 04.02.2018 um 15.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37723
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Selbst die bis ins Altertum zurückgehende optische Telegraphie wäre demnach ja noch „schneller“ als Glasfaser und Kupferkabel, da die Lichtgeschwindigkeit in Luft sich von der im Vakuum kaum unterscheidet.
Die Frage der Signalgeschwindigkeit erscheint mir allerdings weniger wichtig. Der Hauptfehler liegt in der Vermengung zweier ganz unterschiedlicher „Geschwindigkeiten“: der Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Signals (m/sec) und der Datengeschwindigkeit (bit/sec). Diese Datengeschwindigkeit hängt von vielen Faktoren ab, etwa der Kapazität und Arbeitsgeschwindigkeit der Elektronik, der verfügbaren Bandbreite usw. Unter normalen Umständen dürften Unterschiede der Signalgeschwindigkeit wohl kaum ins Gewicht fallen.
Der Nachteil des herkömmlichen Telefonkabels liegt nicht in der Signalgeschwindigkeit, sondern darin, daß wegen der Verluste durch Ohmschen Widerstand und Abstrahlung sowie durch das Übersprechen in den Kabelbündeln nur geringe Entfernungen überbrückt werden können.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.02.2018 um 18.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37725
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Hinzu kommt beim Licht der Vorteil der viel höheren Frequenzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.02.2018 um 07.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37796
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Die Rückkehr einer heimischen Art wie des Wolfs ist schließlich ein Gebot des Artenschutzes. Deutschland kann sich schlecht für Nashörner in Afrika einsetzen oder für bedrohte Arten im Amazonasgebiet, wenn es selbst nicht einmal mit einigen hundert Wölfen zu Rand kommt. (Reinhard Bingener FAZ 13.2.18)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.02.2018 um 07.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37797
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Der Wolf ist heute keine bedrohte Art mehr, und ausgerechnet die deutschen Wölfe, deren Zahl schon wegen des Flächenbedarfs der Rudel nie sehr groß sein wird, tragen kaum zum Erhalt bei. Übrigens: "So wurde die Mufflonpopulation in den neu besiedelten Wolfsrevieren der sächsischen Lausitz innerhalb kurzer Zeit von den Wölfen ausgerottet." (Wikipedia)
Deutschland wird bald wieder muffelfrei sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.02.2018 um 17.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37806
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Ein ZEIT-Leser schreibt:
Im Kapitalismus wird technologischer Fortschritt niemals den Menschen dienen, da ja überhaupt die Ökonomie nicht den Zweck hat, den Menschen zu dienen.
Man könnte zurückfragen, ob im Sozialismus der technologische Fortschritt (welcher?) den Menschen gedient hat.
Aber zum Grundirrtum, den schon Adam Smith richtigstellte: Die Ökonomie dient den Menschen, obwohl und weil sie nicht diesen Zweck hat. Private vices – public benefits.
Ohne die Wohltaten des Kapitalismus könnte dieser Tropf nicht einmal seine abgestandenen Botschaften absetzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.02.2018 um 06.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37824
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Kostenloser Nahverkehr führt zu mehr Autoverkehr und Abgasen. Wie das? Nun, wegen der zu erwartenden Überfüllung von Bussen und Bahnen steigen die Leute aufs eigene Auto um. – So wird vorgerechnet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.02.2018 um 12.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37827
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Zwei Drittel der Arbeitnehmer gehen krank zur Arbeit (BR 15.2.18)
Nicht so schlimm, wie man zunächst denkt. Zwei Drittel gehen, auch wenn sie krank sind, zur Arbeit.
Und auch das ist wahrscheinlich nicht gar so schlimm; viele sind nicht so krank, daß sie nicht zur Arbeit gehen könnten.
Es gibt so viele Möglichkeiten der Fehldeutung, daß automatische Übersetzungen ohne Nachbearbeitung eines denkenden Menschen unbrauchbar sind.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 15.02.2018 um 13.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37829
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Sie infizieren dann das verbliebene Drittel, oder so ähnlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.02.2018 um 05.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37855
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Ab Anfang der nächsten Woche soll laut den Experten von wetter.com ein Wettermodell namens „Schneebombe“ auf uns zukommen. „Irgendetwas ist im Busch“, meint Meteorologin Anna Gröbel. „Von einer regelrechten Schneebombe bis zu nur ein paar Schneeflocken kann alles passieren“, mutmaßt sie. (merkur.de)
Das habe ich voriges Jahr auch gemutmaßt, und genau so ist es dann auch gekommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.02.2018 um 16.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37919
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Jeder 6. Student ist psychisch krank. Aber in der gesamten Altersgruppe ist sogar jeder vierte psychisch krank! Unter den Nichtstudenten also wohl jeder dritte oder gar zweite. Der Rest muß noch genauer untersucht werden.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.02.2018 um 22.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37920
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Laut Wikipedia beträgt die Studienanfängerquote in Deutschland z. Z. 58%, die Absolventenquote 32%. Wenn die Studienabbrüche im Laufe des Studiums ungefähr gleichmäßig erfolgen, studieren also im Durchschnitt etwa 45% der Altersgruppe.
Daraus ergibt sich:
psychisch kranke Studenten (jeder 6.): 45% / 6
psychisch kranke Nichtst. (jeder x-te): 55% / x
alle ps. Kranken der Altersgr. (jeder 4.): 100% / 4
Summieren und Gleichsetzen liefert x = 3,14, also knapp jeder dritte bzw. 32% der Nichtstudenten gegenüber 17% aller Studenten sind psychisch krank.
"Jeder dritte" war sehr gut geschätzt!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.02.2018 um 04.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37921
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Danke, Herr Riemer! Ich habe in Mathe fast alles vergessen, während mein Sinn für grobe Wahrscheinlichkeiten immer ziemlich gut war. Ich greife mich oft an den Kopf und frage mich: Kann das überhaupt sein? und finde, daß das Abschätzen in der Schule mehr geübt werden sollte. Dann wäre es auch nicht so leicht, die Leute mit Übertreibungen irrezuleiten, z.B. in der Ausländerpolitik.
Beim Anteil psychisch Kranker (= Behandlungsbedürftiger) bin ich besonders empfindlich. Im vorliegenden Fall sind schon die Rohdaten so roh, daß ich mir nicht die Mühe des Rechnens machen wollte.
Anders als in den USA ist es hierzulande nicht üblich, daß jeder, der es sich leisten kann, wöchentlich zu "seinem" Therapeuten geht; da muß man die Menschen eben anders zu fassen kriegen.
Es gibt natürlich "psychische" Krankheiten, sogar sehr schwere, aber schlechte Laune oder Aufschieberitis gehören nicht dazu. (An letzterer leide ich zum Beispiel.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.02.2018 um 07.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37922
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SPD legt auf 17 Prozent zu und überholt AfD
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.02.2018 um 11.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37925
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Die Medien erfreuen uns heute mit dem "Elendsindex". Ein Blick darauf verursacht geradezu Schwindelgefühle, bis man bei Wikipedia wieder beruhigt wird:
Aus wirtschaftswissenschaftlicher Sicht ist der Elendsindex weder akzeptiert noch brauchbar, zeigte sich aber in der Vergangenheit als guter Indikator bei Wahlen. Ist der Index hoch, werden Regierungen öfter abgewählt als dies bei niedrigem Stand der Fall ist.
Die Statistiker sind selbst schuld, wenn niemand sie mehr ernst nimmt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2018 um 05.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37964
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Mehr als 2200 Angriffe auf Flüchtlinge im vergangenen Jahr
(Medien 28.2.18)
Dazu gehören, juristisch einwandfrei, auch „Beleidigung und Volksverhetzung“, die zwar unschön sind, nach allgemeinem Verständnis aber nicht oder nur marginal als „Angriffe“ verstanden werden. Es gibt offenbar ein Interesse daran, solche Zahlen in die Höhe zu treiben. Jemand soll sich schlecht fühlen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2018 um 05.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37965
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„Regen kostet – Gebühren für Niederschlagswasser senken“ (t-online.de) und viel Empörung der Leser über die Abzocke der Gemeinden. Manche höhnen sogar über die Bundesregierung, die versprochen habe, die Steuern nicht zu erhöhen.
Die Gemeinden brauchen Einnahmen, unter welchem Vorwand auch immer (Non olet, sagte der römische Kaiser). Wer sich dafür interessiert, kann sich in den Gemeinderat wählen lassen oder wenigstens mal bei den Sitzungen zuhören.
Ärgerlich ist, daß der Gemeinderat ohne viel Diskussion Zuwendungen an Vereine gewährt, die seit langem den Fuß in der Tür haben (Sport, Brauchtumspflege...). Die Beträge sind allerdings gering.
Unersättliches Verlangen der Medien, irgendwo einen Skandal aufzudecken (s. Essener Tafel).
Hier eine weitere lokale Geschichte, die zwecks Stimmungsmache gegen die da oben ganz einseitig berichtet wird: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Anwohner-muessen-98000-Euro-fuer-Gewerbegebiet-zahlen,gewerbegebiet112.html.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.03.2018 um 16.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38019
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Es wäre eine Katastrophe, wenn es die Tafeln nicht gäbe. Es ist aber auch eine Katastrophe, dass es sie geben muss. Sie zeigen, dass die Not zurückgekehrt ist in ein reiches Land. (Heribert Prantl 3.3.18)
Wirklich? Ich erinnere mich, daß es immer bitterarme Menschen gegeben hat, z. B. viele kinderreiche Mütter, die bekanntlich ihr ganzes Leben "nicht gearbeitet" hatten. Aber Prantl sieht ja auch seit Jahrzehnten die Arbeitsplätze schwinden, während es immer mehr wurden.
Nur selten wird ausgesprochen: Wer sein Essen von der Tafel holt, kann sein Geld für anderes ausgeben. So gut können die hochqualifizierten jungen Männer aus dem Orient schon längst rechnen.
Prantl: Die alten Leute kamen nicht deswegen nicht mehr, weil sie sich auf einmal wieder ein normales Einkaufen leisten konnten, sondern weil sie sich zurückgedrängt fühlten und auch zurückgedrängt wurden. Sollte man sie zu bekehren versuchen? Soll man der alten Frau sagen, dass sie sich nicht genieren muss, neben dem jungen Flüchtling zu stehen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2018 um 06.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38063
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Kant hat gezeigt, daß ich kein bißchen reicher werde, wenn ich zu einem Sack Geld noch das Prädikat "existiert" hinzufüge. Von Bitcoin verstehe ich nichts, aber hier scheint es buchstäblich darum zu gehen, sich reich zu rechnen (Zusammenschreibung?). Wer im Augenblick über die größte Rechenleistung verfügt, sei es auch nur Sekunden früher als andere, kann sein Vermögen vertausendfachen, und das ist dann nicht nur virtuell. Ich weiß nicht recht, soviel Geld aus dem Nichts – kann das gutgehen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.03.2018 um 08.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38156
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Der Homo oeconomicus giert nach 3kg-Eimerchen Nutella, obwohl er dafür doppelt soviel zahlt wie für die gleiche Menge in normalen Gläsern.
An solchen Kleinigkeiten scheitert jede Theorie.
Leider spiegelt sich dieselbe Rechenschwäche in wichtigeren Angelegenheiten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2018 um 15.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38215
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Auf dem 1141 Meter hohen Brocken im Harz ist derzeit eisig und ungemütlich. Die gefühlte Temperatur liegen wegen des „Windchill-Effekts“ bei minus 42 Grad Celsius, sagte ein Mitarbeiter der dortigen Wetterwarte am Samstag. „Tatsächlich zeigt das Thermometer minus 14 Grad“, so der Wetterbeobachter. Der „Windchill-Effekt“ ist der Unterschied zwischen der gemessenen Lufttemperatur und der gefühlten Temperatur in Abhängigkeit vom Wind.
Merkwürdigerweise braucht man niemanden nach seinem Gefühl zu fragen, um die gefühlte Temperatur festzustellen, denn die läßt sich nach bestimmten Meßwerten objektiv bestimmen.
Auch "Armut" ist ein Konstrukt, das objektiviert worden ist, so daß jemand arm sein kann, ohne sich selbst arm zu fühlen, und umgekehrt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.03.2018 um 16.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38269
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Die Stiftung Warentest warnt vor irischer Butter, weil sie voller "Keime" sei. Leider erfährt man aus den Medien nicht, um welche Keime es sind handelt. Manche Leser wollen aber weiterhin "Kerrygold" kaufen, weil sie in Irland waren und gesehen haben, daß die Kühe auf der Wiese stehen. Meine Frau holte als kleines Mädchen in Irland jeden Abend die ganze Herde von der Weide zum Melken. Hier in Mittelfranken fiel mir vor 30 Jahren zuerst auf, daß keine einzige Kuh zu sehen war; es gab (und gibt mit wenigen Ausnahmen immer noch) nur Stallhaltung. Wir holten eine Zeitlang die Milch abends vom Bauern (40 Liter durfte er so verkaufen), aber die stank und schmeckte ab und zu so nach Reinigungsmittel, daß wir es aufgegeben haben. Andererseits: Wer den Betrieb von Großmolkereien kennt, wird auch seines Lebens nicht mehr froh.
Noch früher haben wir in einem hessischen Dorf die Milch warm (fast heiß!) von der Kuh gekriegt, nur durch ein Sieb gegossen, was aber nicht jeden Grashalm zurückhielt. Wer das nicht kennt, weiß eigentlich gar nicht, wie Milch schmeckt. Die wurde auch von selbst zu herrlicher Dickmilch, was heute ja unmöglich ist. Bis der Supermarkt einschritt und das untersagt wurde. (Später habe ich es auf Juist noch mal erlebt, das ist aber auch seit Jahren vorbei.)
Ist jemand von irischer Butter krank geworden? Die Experten beunruhigen uns gern wichtigtuerisch mit abstrakten Risiken.
Ein Leser meint, es sollte nicht erlaubt sein, Butter um die halb Welt zu fliegen und dann hier billiger zu verkaufen. Na ja, Irland... – und billiger ist sie auch nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.03.2018 um 13.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38359
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30098
Zur "Billion Gerüche" vgl.
https://gizmodo.com/humans-probably-cant-smell-one-trillion-different-smell-1716250845
https://www.the-scientist.com/?articles.view/articleNo/43476/title/Can-We-Smell-A-Trillion-Odors-/
https://arxiv.org/ftp/arxiv/papers/1411/1411.0165.pdf
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.04.2018 um 15.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38396
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#37010
Bis zu 40 Prozent mehr Menschen haben Bluthochdruck, seit die amerikanischen Fachgesellschaften die Kriterien dafür heruntergesetzt haben (neu 130/80 mmHg). Die neuen internationalen Richtlinien empfehlen ACE-Hemmer als Blutdrucksenker.
Aha!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.04.2018 um 05.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38457
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#30098
und
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1217#34244
Geruch und Geschmack (Aroma) ist also nur durch Vergleich sprachlich faßbar. Das bestätigen die umfangreichen Listen (Aromarad) bei Wikipedia zu Wein und Parfum. In beiden Bereichen hat man sich darauf geeinigt, eine Dreigliederung vorzunehmen: Kopf, Herz, Basis (Fond) oder ähnlich. Das ist ein reines Konstrukt. Man spürt Ähnlichkeiten mit anderen Geruchsquellen nach, die man aber kennen muß, sonst kann man "schwarze Johannisbeere" oder "Vanille" nicht herausriechen, sondern wird den Gesamteindruck als einheitlich empfinden.
Die Kopfnote wird geruchlich vom strahlend-frischen, leicht metallisch-wachsig-rauchigen Aldehyd-Komplex C-10/C-11/C-12 (1:1:1, 0,6 %) dominiert, mit seinen typischen Anklängen an wachsige Rosenblätter und Orangenschalen. Die hespridisch-zitrusartigen Facetten werden durch Bergamottöl, Linalool und Petitgrainöl aufgenommen und unterstrichen. Die Herznote wird von den Dufteckpfeilern Jasmin, Rose, Maiglöckchen (Hydroxycitronellal), Iris-Butter und Ylang-Ylang-Öl aufgespannt. Schon in den ersten Adaptationsversuchen von Beaux´ Parfüm »Bouquet de Catherine«, das er noch 1912 in Russland zu Ehren der Zarin Katharina die Große entwickelt hatte und die er Chanel nun präsentierte, hatte Beaux aus Preisgründen den Anteil an echter Rosenessenz und echtem Jasminabsolut zurücknehmen müssen, da der Duft sonst unerschwinglich geworden wäre. Da Mademoiselle Chanel auf die Intensität der Jasminkomponente bestand, tat er dies mit der kommerziellen Jasmin-Base Jasmophore und einer eigenen Rosen-Base »Rose E.B.« (E.B. für Ernest Beaux). Nuanciert wird das blütig-blumige Herz durch Jonone (Iralia) mit ihrer pudiert-voluminösen Veilchennote, die das Iris-Thema aufgreifen und verlängern. Weitere Bestandteile sind Mairose, Neroli-Essenz und brasilianische Tonkabohnen. Würzige Akzente von Cassia und Isoeugenol setzen Spannungspunkte und leiten zum Fonds der Komposition über. Ungewöhnlich ist hier für einen Damenduft die Vetiver-Note (Qualität Java), die einen maskulinen Kontrapunkt am Anfang der Basisnote setzt und so von Beaux´ Handschrift zeugt. Nuanciert wird diese Holznote durch Sandelholz- und Patchouliöl. Vanillin, Coumarin und Storax leiten dann zum betont sinnlichen Moschus-Komplex über, der im Schlussakt der Komposition das Thema bestimmt und im Original von 1921 aus echter Moschus- und Zibet-Infusion im Zusammenspiel mit den Nitro-Moschuskörpern Moschus Keton und Moschus Ambrette bestand, die fast unmerklich von Eichenmoos und Zimtrinde umspielt wurden.
Objektiv greifbar ist allenfalls, daß ein Geruch im Laufe der Zeit verschieden wahrgenommen wird, weil die Komponenten unterschiedlich schnell "verduften" und weil die Gewöhnung die Komponenten verschieden stark betrifft, so daß dann andere stärker hervortreten. Die Dreiteilung ist aber wieder willkürlich.
Merkwürdig ist noch, daß Personen nichts dagegen haben, wie Pudding zu riechen, während Schweinebraten oder Matjeshering als Parfum kaum in Frage kommt. Vorspeise – Hauptgang – Nachtisch wäre hier doch auch möglich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.04.2018 um 18.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38570
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Laut Kriminalstatistik geht die Zahl der Straftaten zurück. Die Leser glauben es aber nicht und beharren auf ihrer tiefen Überzeugung, daß es (Danke, Frau Merkel!) an der Zeit sei, auszuwandern. Eigene Daten oder auch nur Erfahrungen haben sie nicht, nur die Medien, denen sie mit dem besseren "Wissen" am Zeug flicken, das sie aus keiner anderen Quelle geschöpft haben.
Unter den Bericht über eine Rangelei unter Jugendlichen (keine näheren Angaben) schreibt einer vielsagend: "Deutschland im Jahre 2018..."
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Kommentar von R. M., verfaßt am 21.04.2018 um 21.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38571
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Die »rangelnden« Jugendlichen waren bestimmt alles Deutsche.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.04.2018 um 03.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38572
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Das liegt nahe und wird in den Zuschriften angedeutet. Daher ja auch die Folgerungen auf die Lage der Nation.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.04.2018 um 09.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38576
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Oder sollte man schreiben: Die »rangelnden« »Jugendlichen« waren bestimmt alles »Deutsche«. Man kommt mit den Distanzmarkern nicht mehr hinterher.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.04.2018 um 19.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38592
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Noch eine Variante des Übernächsten:
Wie tröstlich kann die Lektüre Jacob Burckhardts sein, wenn eine Bildungsstudie nach der nächsten die Sorge nährt, dass eigentlich sowieso schon alles verloren ist. (FAZ 25.4.18)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2018 um 15.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38644
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Deutschland hat an diesem Mittwoch seine natürlich verfügbaren Ressourcen für 2018 aufgebraucht. Das ergaben Berechnungen der Forschungsorganisation Global Footprint.
Die Menschen in Deutschland lebten dann für den Rest des Jahres auf Kosten kommender Generationen und der Menschen im Süden, teilte die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch mit. Dass Deutschland diesen Zeitpunkt etwa eine Woche später als im letzten Jahr erreiche, hänge mit wetterbedingten Emissionsschwankungen zusammen, sagte Germanwatch mit Verweis auf Global Footprint. Wenn alle Menschen weltweit so leben und wirtschaften würden wie in Deutschland, dann bräuchte die Weltbevölkerung drei Erden. (zeit.de 2.5.18)
Alle Medien verbreiten es. Forschung ist Forschung.
Zur (seltenen) Kritik vgl.
http://www.andreasaltelli.eu/file/repository/footprint_PUBLISHED.pdf
oder kürzer
https://www.newscientist.com/article/mg22029445-000-admit-it-we-cant-measure-our-ecological-footprint/.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2018 um 15.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38647
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Der Ex-Ehemann der südkoreanischen Lebensgefährtin von Gerhard Schröder hat den Altkanzler nach Medienberichten auf umgerechnet 77 000 Euro Schmerzensgeld verklagt. Der Kläger werfe Schröder vor, ihm durch eine außerehelische (!) Affäre mit So Yeon Kim «unerträgliche Seelenschmerzen» bereitet zu haben. (welt.de 1.5.18)
Es ist sicher schmerzhaft, wenn einem die Ehefrau ausgespannt wird, und die Summe ist sogar überraschend niedrig angesetzt. Aber ist eine Frau eine Sache, die einem weggenommen wird, oder möglicherweise eine Person, die selbst entscheidet, mit wem sie zusammensein will, und damit die eigentliche Verursacherin der Seelenschmerzen? Früher hat man das anders gesehen, das stimmt schon, aber damals wurden Frauen noch käuflich erworben, für umgerechnet 77 000 Euro.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.05.2018 um 20.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38684
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zur Kriminalstatistik, Rückgang der Zahl der Straftaten
(http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38570):
In den 19-Uhr-Nachrichten des ZDF wurden heute folgende Zahlen eingeblendet:
Ärztemonitor 2018:
Gewalt gegen Ärzte
288 körperliche Attacken/Tag
2.870 Beleidigungen/Tag
jeder 4. Arzt betroffen
Dr. Dirk Heinrich, Vors. Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, sagte im ZDF-Interview:
"Wir haben eine allgemeine Verrohungs- und Gewalttendenz in unserer Gesellschaft"
zdf.de (11.2.2018):
Die Bundesregierung ist besorgt über zunehmenden öffentlichen Antisemitismus in Deutschland.
welt.de (8.9.2017):
Die Zahl antisemitischer und antiisraelischer Delikte nimmt in Deutschland zu. Es gibt immer mehr Vorfälle.
Was ist bloß mit den Deutschen los?
Die Deutschen verrohen, werden gewalttätiger, antisemitischer, ...
Und wie paßt das alles zur angeblich sinkenden Kriminalstatistik?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.05.2018 um 14.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38705
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Mehr "antisemitische" Taten in Deutschland bedeutet nicht Taten von Deutschen. Übrigens hat auch der bedeutende Afrikanist Herrmann Jungraithmayr kürzlich in einem Leserbrief an die FAZ das Gerede vom "Antisemitismus" (statt Judenfeindschaft) der Araber kritisiert, natürlich vergeblich.
Die Kriminalstatistik entfesselt richtige Wutanfälle bei vielen Leuten, die sich ihrer Unsicherheit sicher sind und bleiben wollen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.05.2018 um 15.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38739
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In meinen indischen Aufzeichnungen stoße ich auf eine Beobachtung zur eigentlich reichhaltigen, aber chaotischen deutschen Bibliothek der JNU (Jawahralal Nehru University), aus der man sich freihand bedienen konnte. Ein Buch hatte z. B. die Signatur: O, 113, I ´ N: g (W) 113 K5; K 9. – Ein ordentliches Zurückstellen war praktisch unmöglich. Für mich war das ein Symbol für die indische Bürokratie. Man darf die Menschen nicht überfordern.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 14.05.2018 um 09.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38750
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Zur Frage in #38684, wie die sinkenden Zahlen der Kriminalstatistik zu bestimmten Beobachtungen passen, liefert SPIEGEL ONLINE die Antwort:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/pks-was-die-kriminalstatistik-misst-und-was-nicht-a-1206571.html
Nichts läßt sich leichter mißinterpretieren und damit mißbrauchen, als Statistiken.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.05.2018 um 04.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38779
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Im vergangenen lagen die Asyl- und Integrationskosten für den Bund bei ungefähr 20,8 Milliarden Euro. Die Summe setzt sich aus zwei Blöcken zusammen: Der größere sind die Maßnahmen zur Bekämpfung von Fluchtursachen. Das Geld wird etwa vom Entwicklungs- und dem Außenministerium ausgegeben. (welt.de 17.5.18)
Bisher war es nicht üblich, Entwicklungshilfe als „Asyl- und Integrationskosten“ zu buchen. Mißtrauische Leser veranschlagen noch viel höhere Beträge, wie es ja auch Hochrechnungen gibt, die eine halbe Milliarde Schwarzafrikaner an unsere Türen pochen hört, allesamt eingeladen von dieser Frau, die uns abschaffen will.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2018 um 16.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38815
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Die Polizei, die sich nur mit wichtigen Dingen beschäftigt, hat am Münchner Flughafen wieder mal Eltern mit schulpflichtigen Kindern aufgegriffen, die vor dem Ferienbeginn in Urlaub fliegen wollten. Einige müssen ein Bußgeld zahlen.
Nun, das ist immer noch billiger, als zu einer ungünstigeren Zeit zu fliegen. Außerdem wird unmittelbar vor den Ferien sowieso nicht mehr viel gelernt, wie sogar in offiziösen Texten zugegeben wird. Das interkulturelle Bildungserlebnis Urlaubsreise ist auch nicht gering zu schätzen.
Jeder weiß, daß viele reguläre Entschuldigungen während des Schuljahrs das Papier nicht wert sind. (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1289#26806)
Wie ernst die Polizei ihre Aufgabe nimmt, zeigt auch der Fall eines mir gut bekannten jungen Mannes, der allmorgendlich um 5 Uhr zur Arbeit radelt. Er wird immer wieder mal angehalten, untersucht und abgetastet und muß sein Fahrradschloß betätigen, um seine rechtmäßige Eigentümerschaft nachzuweisen. Ungern läßt man ihn ziehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.05.2018 um 12.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38841
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Laut Gastbeitrag der Bundesbildungsministerin (FAZ 26.5.18) werden in zehn Jahren 150 Mrd. vernetzte "Messsensoren" dafür sorgen, daß sich die Datenmenge alle 12 Stunden verdoppelt.
Aufgabe: Um wieviel wächst die Datenmenge in einem Monat, in einem Jahr? Verdoppelt sich die Bundesbildung ebenso schnell?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.05.2018 um 15.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38842
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Nach einem Monat (60 x 12h) wäre die Datenmenge das "2 hoch 60"-, also etwa das Trillionenfache.
Zum Vergleich: Die gesamte Wassermenge der Erde beträgt etwa eine Trillion Kubikmeter.
Für die Datenmenge, die nur in einem Kubikmeter speicherbar ist, bräuchte man also nach einem Monat soviel Raum wie das gesamte Wasser der Erde.
Nach 2 Monaten bräuchte man entsprechend schon das Volumen der Wassermenge von einer Trillion Erden.
Nach einem Jahr sind es dann ungefähr eine Trillion Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Trillionen Kubikmeter für die Datenmenge, die vorher in einen Kubikmeter paßte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.05.2018 um 15.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38843
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Auf ähnliche Rechenkünste waren wir vor einigen Jahren bei Peter Schmachthagen gestoßen:
"Nahm man vor 100 Jahren an, das Wissen der Menschheit werde sich in 100 Jahren verdoppeln, lehrte man unsere Kinder, es verdoppele sich alle fünf Jahre, so sagen Informatiker voraus, das Menschheitswissen werde sich 2050 alle fünf Minuten verdoppeln."
(http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1485)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.06.2018 um 04.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38935
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Biobauern verwenden die stärkeren Gifte (Ulli Kulke bei Achse des Guten)
Die bekannte Rhetorik. Es kann schon sein, daß Biobauern manchmal ein in gewisser Hinsicht „stärkeres Gift“ verwenden als die konventionelle Landwirtschaft. Die Überschrift soll natürlich verallgemeinernd gelesen werden und etwas Bestimmtes suggerieren, ebenso wie jene Vertauschung von Klima und Wetter bei den Klimaskeptikern oder von „unerklärt“ mit „unerklärlich“ bei den Abergläubischen. Verdummende „Aufklärung“, nicht justiziabel.
Manche Journalisten arbeiten sogar gratis und ohne es ausdrücklich zu wollen für eine bestimmte Lobby. "Bio ist auch nicht besser" gehört zu ihren Lieblingsstrophen. Oder "Erneuerbare Energie zerstört die Umwelt."
Wir haben ein paarmal vom hiesigen Bauern Erdbeeren gekauft. Die Hälfte schmeckte entweder nach gar nichts oder eigentümlich „chemisch“, und wir hatten ja auch das ständige Spritzen der hochertragreichen Flächen beobachtet und hätten gewarnt sein müssen. Ich glaube auch nicht, daß das Einhalten der Vorschriften und Grenzwerte hier kontrolliert wird. Es sind zwar nur kleinere Höfe (max. 25 ha), aber alle treiben brutalstmögliche Agrarchemie. Wir haben buchstäblich die Nase voll (auch von der Milch).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.06.2018 um 11.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38937
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Ist es möglich, daß Trump nicht zwischen Handelsbilanz und Leistungsbilanz unterscheiden kann? Mehrere Wirtschaftsfachleute haben es vorgerechnet, auch ein leichtes Übergewicht zugunsten der USA gegenüber Deutschland.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 11.06.2018 um 14.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38938
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Wie nennt man Trump Derangement Syndrome auf deutsch?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.06.2018 um 15.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38939
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Jedenfalls füllt Trump die Sammlungen seiner kuriosen Aussprüche in atemberaubenden Tempo. So glaubt man ihm nur zu gern, daß er sich nie vorbereitet, aber daß er das auch noch als seine Maxime lautstark verkündet und preist – so etwas hat es noch nie gegeben.
Und es stimmt ja: Wenn alle anderen sich (wie etwa Merkel) uneinholbar gründlich vorbereitet und den Kopf voller Tatsachen haben, dann kann es vorteilhaft sein, nicht etwa weniger gut, sondern überhaupt nicht vorbereitet sei. Wer will einem etwas anhaben, wenn man schier gar nichts weiß und auch nichts wissen will? Sic volo, sic iubeo – mehr braucht es nicht.
(Wir haben auch schon die Erfahrung gemacht, z. B. in der Rechtschreibdiskussion, daß ein vollkommen unwissender Gegner der allerschwerste ist.)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 11.06.2018 um 18.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38940
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Frau Merkel hat den Kopf voller Tatsachen, und der Mond ist aus Käse. Steht alles in der SZ.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.06.2018 um 03.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38941
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Wie die Zeitung darlegt, betrachtet Trump das Handelsdefizit von rund 150 Mrd. Dollar offenbar als Außenstände. Das Geld fehlt irgendwie im amerikanischen Haushalt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.07.2018 um 11.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38996
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Kinder und viele Erwachsene sehen nicht ein, warum man immer von der "Temperatur im Schatten" spricht und nicht die tolle Temperatur in der Sonne danebenstellt. Daß man die nicht messen kann, leuchtet ihnen nicht ein.
Noch was Physikalisches. Durch die Lücken in der Baumkrone (die im Durchschnitt eine halbe Million Blätter hat – hätten Sie es gewußt?) ergeben sich zwei grundverschiedene Arten von Lichtflecken auf dem Boden. Die einen haben unscharfe und unregelmäßig geformte Ränder und sind einfach Nichtschatten. Die anderen sind blasser, annähernd kreisrund und scharf begrenzt; sie entstehen durch Beugung wie bei einer Lochkamera. Hält man die Hand in den Strahlengang, wird sie randscharf abgebildet. Kinder und viele Erwachsene freuen sich, wenn man sie darauf hinweist. (An jenen unscharfen Rändern kann man auch noch ein Beugungs- und Interferenzphänomen demonstrieren.)
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Kommentar von Sigmar Salzburg, verfaßt am 06.07.2018 um 21.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#38998
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Am 20. Mai 1966 konnte ich unter den Bäumen des Georgengartens in Hannover sogar Tausende Sonnensicheln der Sonnenfinsternis sehen – eine Folge der Geradlinigkeit der Lichtstrahlen. Einige Photonen der ebenen Lichtwelle werden daneben durch die begrenzenden Ränder der Öffnung gebeugt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.07.2018 um 18.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39020
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Wirklich? Haben Sie bemerkt, daß die Sonnensicheln spiegelverkehrt waren?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.07.2018 um 18.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39021
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Alles Vergangene hat schließlich zur Gegenwart geführt, war also deren Vorläufer, im Guten wie im Schlechten. Die Reformation war ein Vorläufer der Aufklärung, die Aufklärung führte zur Judenvernichtung, die Magie war auch ein Vorläufer der Aufklärung usw. – alles Beliebige kann so in einen Zusammenhang gebracht werden, und so geschieht es denn auch.
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Kommentar von Sigmar Salzburg, verfaßt am 08.07.2018 um 19.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39023
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Als kleiner Junge habe ich mit einer großen Lochkamera experimentiert – unserem Zimmer und einem Loch im Fensterladen. Die Bilder der Leute draußen standen auf der weißen Wand kopf, aber natürlich nicht gespiegelt. Mit meinen Kindern habe ich Sonnenfinsternisse beobachtet – in der gleichen Weise, nur mit einer schwarzen Pappe mit Loch. Sollte es unter Bäumen anders sein?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.07.2018 um 05.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39025
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Anklagend halten manche den neuesten OECD-Bericht hoch, der besonders hohe Abgaben auf deutsche Einkommen feststellt. Das ist natürlich sinnlos, solange man nicht ganze Sozialsysteme vergleicht, z. B. Rentenzuschüsse. – Wie im Bildungswesen (Abiturientenquoten usw.) treibt die OECD pseudowissenschaftliche Verdummung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2018 um 10.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39080
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Spermidin verlängert das Leben.
„Unsere validen Ergebnisse basieren auf Daten von 829 ProbandInnen aus der prospektiven Bruneck Studie und spezifischen Diätfragebögen zur Berechnung der Nahrungsaufnahme. Damit können wir die aus verschiedenen Modellorganismen bereits bekannte Wirkung von Spermidin auf altersbedingte Prozesse bestätigen sowie seine Rolle als unabhängige Einflussgröße auf die Lebensspanne nun auch erstmals beim Menschen untermauern“, erklärt der Neurologe Stefan Kiechl, der an der Medizin Uni Innsbruck mit Johann Willeit die Gesamtleitung von VASCage inne hat.
In enger Zusammenarbeit mit Herbert Tilg (Leiter des Ernährungsprojektes von VASCage) und Jungforscher Raimund Pechlaner hat Stefan Kiechl untersucht, inwieweit die über die Nahrung aufgenommene Menge an Spermidin mit der Lebensspanne korreliert. Das Ergebnis: ProbandInnen, die viel Spermidin über die Ernährung zuführen, also mindestens 80 µmol (Mikromol) Spermidin pro Tag, wiesen ein deutlich geringeres Risiko auf, im 20-jährigen Beobachtungszeitraum zu versterben. „Der Überlebensvorteil von spermidinreicher im Vergleich zu spermidinarmer Ernährung (<60 µmol pro Tag) beträgt rund fünf Jahre“, erklärt Pechlaner.
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Was haben die Probanden sonst noch gegessen usw.? Kann man das konstant halten und nur die Spermidinaufnahme kontrollieren? Die Liste spermidinreicher Lebensmittel läßt auf eine auch sonst gesunde Lebensweise über 20 Jahre hin schließen.
Spermidin ist besonders in Samenflüssigkeit enthalten, aber auch in Vollkorn, Käse u. a.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.07.2018 um 05.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39129
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Anstatt zu sagen „Ich sehe keinen Grund, warum es (Russland) sein sollte“ hätte er auf der Pressekonferenz in Helsinki eigentlich sagen wollen: „Ich sehe keinen Grund, warum es nicht Russland gewesen sein sollte.“ Trump sagte am Dienstag, bei Lektüre der Mitschrift sei ihm aufgefallen, dass eine „Klarstellung“ wegen eines Problems mit einer „doppelten Verneinung“ geboten sei. (FAZ 18.7.18)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.07.2018 um 17.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39134
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Knapp 46 Prozent bleiben von jedem erarbeiteten Euro in der Tasche der Bürger. Der Rest geht an die Staatskasse. (Bund der Steuerzahler)
Warum Sie bis heute ausschließlich für den Staat gearbeitet haben
Rein rechnerisch haben Deutsche in diesem Jahr sechs Monate nur für den Fiskus gearbeitet. Der Bund der Steuerzahler kritisiert die Politik. (Handelsblatt)
Jedes Jahr dieselbe Volksverdummung. Die Leute sollen sich ausgebeutet vorkommen. Kritik auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_der_Steuerzahler_Deutschland
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2018 um 08.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39140
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Trumps Probleme mit der doppelten Verneinung könnten auf russische Interferenz zurückzuführen sein. Bekanntlich nehmen es die Slawen mit der Verneinung nicht so genau: drei oder vier oder zehn Verneinungen ergeben am Ende immer "nein".
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 19.07.2018 um 14.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39147
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Es ist sogar ein Grundprinzip der slawischen Sprachen, daß es nicht genügt, eine Verneinungspartikel vor den Satz zu stellen, Es muß immer auch das Verb verneint werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.07.2018 um 12.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39181
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Alle Infos zum galaktischen Freitag (BILD zur Mondfinsternis)
Außerhalb der Astronomie wird galaktisch neuerdings als flotte Variante von astronomisch mit der Bedeutung "enorm" verwendet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.07.2018 um 16.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39196
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Zur Zeit wird ja viel auf "wildes" wissenschaftliches Publizieren geschimpft, ohne "Peer review" und so weiter. Nun, wir hatten schon viele Beispiele von ordnungsgemäß geprüften Aufsätzen, die sicherlich den Standards entsprechen und dennoch ganz irrelevante Massenware sind.
Der Publikationsdruck bringt Millionen Beispiele von Korrelationsforschung hervor, von denen einiges dann durch die Pressearbeit der Universitäten in die Medien gelangt, zum Beispiel:
"Macht Katzenparasit Berufsanfänger mutiger?"
(https://www.spektrum.de/news/macht-katzenparasit-berufsanfaenger-mutiger/1580982)
"Katzen-Parasiten machen Menschen oft zu Unternehmern" (http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/parasitaere-manipulationen-dieser-katzen-parasiten-machen-diese-menschen-manchmal-oft-zu-unternehmern-20180727418363)
Meistens bringen die Verfasser der Originaltexte ihre Vorbehalte an, so daß ihr Ruf nicht leidet. In der popularisierten Fassung fällt das dann weg, und das Ergebnis ist von den geschmähten Fake-Forschungen nicht wesentlich verschieden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.07.2018 um 06.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39221
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Der "jeweils andere" ist oft einfach "der andere" und wirkt daher pedantisch oder unnötig aufgebläht. Manchmal bedeutet es aber auch "verschieden" und wird dann gern zur Wiederholungsvermeidung eingesetzt.
Mit "verschieden" wiederum gibt es auch ein kleines Problem, weil es bekanntlich pronominal verwendet wird und dann "manche" ersetzt. Um diese Deutung zu verhindern, sagt man dann etwa "unterschiedliche".
Weil unterschiedliche Steuerungen jeweils andere Diagnosekonzepte erfordern...
Schlichter und zugleich nachdrücklicher wäre hier:
Weil verschiedene Steuerungen verschiedene Diagnosekonzepte erfordern...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.07.2018 um 04.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39229
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Der Nährstand fordert 1 Mrd. zum Ausgleich der wetterbedingten Ernteausfälle.
In Deutschland gilt es als selbstverständlich, daß Verluste der Bauern sozialisiert werden, während Gewinne privat bleiben. Darin unterscheidet sich die Subventionswirtschaft von der Besteuerung.
Die 12 Mrd., die Trump den Sojabauern spendieren will, sind immerhin als Ausgleich für die Exportverluste gedacht, die er selbst verursacht hat (falls es nicht ganz anders kommt).
In der SPD planen sie, den Soil nicht aufzugeben, sondern umzuwidmen in einen Bildungssoli. Der Staat gibt eine Sondersteuer nur ganz selten wieder her, auch wenn sie gesetzlich nur für einen gewissen Zeitraum vorgesehen war. Man spricht dann von notwendiger "Gegenfinanzierung". Auch wenn der Staat im Geld schwimmt, reicht es nie aus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.08.2018 um 06.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39247
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Die FAZ vom 2.8.18 berichtet wieder einmal recht wohlwollend über den Spökenkieker („Parapsychologen“) Walter von Lucadou. Er beschäftige vier Mitarbeiterinnen, „unter ihnen Psychologinnen, Ethnologinnen und Sozialpädagoginnen“. In diesen Kreisen gelten auch die Grundrechenarten nur eingeschränkt. (Vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1106#38892 und http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1404#17835)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.08.2018 um 09.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39251
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Nachdem wir uns eine Woche lang den Kopf zerbrochen haben, wie wir Toxoplasmose in unser Hirn kriegen, um unternehmungslustiger zu werden (und vielleicht noch BWL zu studieren wie die meisten Parasitenopfer), kommt eine erfreulichere Meldung:
Häufiger Alkoholkonsum, aber auch Abstinenz fördern Demenzen im Alter
(und viele Variationen)
Aber ach! Die Lektüre zeigt, daß kein kausaler Zusammenhang nachgewiesen ist. Wahrscheinlich trinken einige keinen Alkohol, weil sie schon vorher von allen guten Geistern verlassen waren. Weitere Forschungen sind nötig.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.08.2018 um 10.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39253
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39134
Von ähnlicher Art ist dies:
965,5 Milliarden Euro – das ist die Summe, die die Bundesrepublik im Jahr 2017 für Soziales ausgegeben hat. (WELT 3.8.18)
Man könnte meinen, daß dies ein steuerfinanzierter Posten des Bundeshaushalts sei (der allerdings nur rund ein Drittel davon beträgt). – Wenige weisen darauf hin, daß hier ganz Verschiedenes zusammengeworfen wird. Der Artikel dient nur der Aufhetzung, wie denn auch ein Leser sich bei der „Merkel-Clique“ bedankt und ausdrücklich die SPD erwähnt.
Die größten Summen entfielen demnach auf die Rentenversicherung, die Krankenversicherung und die Beamtenpensionen. (FAZ) – Na und?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.08.2018 um 10.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39264
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Dr. Hartfrid Golf, Lampertheim, rechnet vor, daß die Energiewende jeden Vierpersonenhaushalt, auch arme Familien, 50.000 Euro kostet. Das sollte man doch gleich zu Atomenergie und Kohle zurückkehren, die bekanntlich nie subventioniert wurden. (Golf ist oder war Sprecher der Bürgerinitiative „Gegenwind“. Das steht aber nicht unter seinem Leserbrief an die FAZ, obwohl die Redaktion es bestimmt weiß. Ein großer Teil der Leserbriefe bietet ja nur „gebundene“ Funktionärsmeinungen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.08.2018 um 19.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39268
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Damit beziehen 18 Prozent der knapp 2,9 Millionen Studierenden Bafög – das ist nur noch jeder Achte. (wr.de)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.08.2018 um 04.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39284
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Regen ist nur heißer Tropfen auf dem Stein(derwesten.de)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.08.2018 um 05.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39285
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Die Aufforderung, es Trump gleichzutun, kann für Deutschland zweierlei bedeuten:
1. Germany first!
2. America first!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.08.2018 um 13.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39289
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„Als die natürliche Selektion die Gehirne immer größer werden ließ, muss die Säuglings- und Müttersterblichkeit auf ein nie dagewesenes Niveau angestiegen sein, und mit der Zeit wurden Neugeborene begünstigt, die einen Teil ihrer Gehirnentwicklung auf die Zeit nach der Geburt verlagert hatte.“ (Dean Falk: Wie die Menschheit zur Sprache fand. München 2010:82)
So war es wohl nicht, auch nicht mit den „zunehmend längeren und schmerzhafteren Geburten“. Dafür sind die Zeiträume zu groß. Selektionsvorteile halten sich sozusagen im Promillebereich. Die Folgen zeigen sich nach 100.000 Jahren, vielleicht weniger. Es gab nie Menschen, die sich wunderten, warum Geburten so viel länger dauerten und Kinder so viel öfter starben als „früher“. Mal starben mehr, mal weniger, und in diesem allgemeinen Rauschen ging das evolutionäre Geschehen völlig unter.
Anders im Garten. Wenn man dort Brennesseln oder Efeu hat und nichts dagegen tut, hat man nach fünf Jahren nur noch Brennesseln bzw. Efeu.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.08.2018 um 04.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39299
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Nachdem Monsanto deutsch geworden ist, stellt ein amerikanisches Geschworenengericht fest, daß ein Hausmeister durch Glyphosat Krebs bekommen hat, und spricht ihm das landesübliche Schmerzensgeld von 290 Mill. Dollar zu. Tausende von ähnlichen Klagen sind anhängig, das Schmerzensgeld könnte also in die Billionen gehen. Teures Schnäppchen. (Haben die Tabakkonzerne eigentlich brav ihre Milliarden gezahlt?)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.08.2018 um 05.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39301
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In Deutschland leben gegenwärtig abzüglich der Migranten weniger Menschen als im Jahr 1914. (Thilo Sarrazin Leserbrief FAZ 11.8.18)
Wirklich?
Länder, die nicht einmal ihr eigenes Bevölkerungwachstum in den Griff kriegen, werden bei der Beschränkung ihrer CO2-Emissionen mit Sicherheit scheitern.
Hat Deutschland sein Bevölkerungswachstum in den Griff gekriegt? Der Geburtenrückgang hat sich wie in anderen Industriestaaten so ergeben; angestrebt wurde er nicht. Direkt versucht haben es Indien und China, mit den bekannten Folgen und Begleiterscheinungen. Was also empfiehlt Sarrazin zu tun?
Daß das Bevölkerungswachstum in der Diskussion "gern verdrängt" werde, kann man doch auch nicht sagen. (Es geht praktisch immer um Afrika, also ums Schnackseln, wie Fürstin Gloria so treffend bemerkte.)
Übrigens hebt Sarrazin im selben Text den geringen Anteil Deutschlands am Weltklima hervor, beklagt aber gleichzeitig den Ausstieg aus der Kernenergie, die einen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten könne.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.08.2018 um 16.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39305
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34625
Im reichen Bayern hat die Armut vor allem unter alleinerziehenden Eltern und Alten zugenommen. Das geht aus der Antwort des Sozialministeriums auf eine Landtagsanfrage der SPD hervor. (Meldung 11.8.18)
Je mehr Geld in Bayern verdient wird (und Einkommen und Beschäftigung haben kräftig zugelegt), desto mehr Armutsgefährdung, eben weil sie relativ zu den Durchschnittseinkommen berechnet wird. Dabei kann es den Gefährdeten ebenso gut oder besser gehen als vorher, sie sind trotzdem ärmer geworden. Gleichwohl leiten die SPD und andere daraus ihre Forderungen nach staatlichen Unterstützungsleistungen ab.
Übrigens wird man nun sehen, wie Söder sich aus der Falle zieht, die er sich mit seinem Familiengeld selbst gestellt hat: Diese Sonderleistungen werden den Hartz-IV-Empfängern nach Bundesgesetzen und trotz Kreuzen im Eingangsbereich abgezogen, während die Besserverdienenden sie ohne Einschränkung und einkommensunabhängig kassieren. Ein echter Wahlkampfschlager!
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 12.08.2018 um 22.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39308
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Es ist ja noch viel schlimmer! Auch das Kindergeld und das Elterngeld werden auf Hartz IV angerechnet!
Damit sitzt ja auch Angela Merkel mit in der Patsche – nicht nur die depperten Bayern.
Wahrlich, wahrlich, ein gefundenes Fressen für Linkspopularisten jeglicher Couleur.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.08.2018 um 04.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39309
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Da hilft wohl nur das "bedingungslose Grundeinkommen" als Weg aus der Patsche...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.08.2018 um 13.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39315
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39299
Am 18. Juli 2014 verurteilte ein Geschworenengericht in Pensacola R. J. Reynolds zu einer Schadenersatzzahlung von 16 Millionen Dollar an die Witwe eines 1996 an Lungenkrebs gestorbenen langjährigen starken Rauchers sowie zu einer Strafzahlung von 23,6 Milliarden Dollar, da der Tabakkonzern es absichtlich unterlassen habe, diesen darüber aufzuklären, dass Rauchen Lungenkrebs verursacht und Nikotin hochgradig süchtig macht, obwohl diese Wirkung dem Unternehmen bekannt war.
Aber hat Reynolds auch gezahlt? Dazu kann ich nichts finden, ähnlich bei anderen typisch amerikanischen Urteilen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.08.2018 um 10.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39332
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Mariae Himmelfahrt ist gesetzlicher Feiertag
in Bayern nach Artikel 1 Absatz 1 des Gesetzes über den Schutz der Sonn- und Feiertage (FTG) in Gemeinden mit „überwiegend katholischer Bevölkerung“. Dabei ist „überwiegend“ nach Art. 1 Abs. 3 FTG nicht durch die absolute oder relative Mehrheit der Bevölkerung definiert, sondern nur durch den Vergleich der Mitgliederzahl der römisch-katholischen und der evangelisch-lutherischen Kirche in der jeweiligen Gemeinde. Daher ist der Tag zum Beispiel in München gesetzlicher Feiertag, obwohl der Bevölkerungsanteil der Katholiken in München nur knapp ein Drittel beträgt. (Wikipedia)
D. h., auch wenn es in München eines Tages nur noch 1 Protestanten und 2 Katholiken geben sollte, wäre Mariae Himmelfahrt weiterhin gesetzlicher Feiertag. (Schon jetzt gehört die Mehrheit keiner christlichen Kirche an.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.08.2018 um 17.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39335
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Bayer mußte doch wissen, was sich gegen Monsanto zusammenbraute?
Natürlich wird nun gegen das Urteil geklagt, aber dabei werden unvermeidlicherweise die Praktiken zur Beeinflussung der wissenschaftlichen Untersuchungen und Gutachten auf den Tisch kommen, das ist eine riskante Sache.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 16.08.2018 um 19.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39346
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In Deutschland ist Mariae Himmelfahrt nur in Bayern gesetzlicher Feiertag – und das nur teilweise.
Ausgerechnet im säkularen Frankreich ist der Tag (Assomption) dagegen landesweit gesetzlicher Feiertag.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.08.2018 um 05.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39351
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Nach Ansicht italienischer Politiker ist die EU am Brückeneinsturz von Genua schuld, weil sie Italien am Geldausgeben gehindert hat. Also eigentlich Frau Merkel mit ihrer Sparpolitik. Nach Merkels vielen tausend Morden (durch Ertränken im Mittelmeer, nach Paul Collier) machen die Toten von Genua auch nicht mehr viel aus.
Meine eigenen Vorurteile sagen mir allerdings, daß in Italien etwas ganz anderes herauskommen dürfte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.08.2018 um 17.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39366
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In den Medien wird ein plötzlicher Einbruch der Lebenserwartung diskutiert. Wahrscheinlich ein Artefakt der Meßmethode, lieber erst mal abwarten.
Dazu noch dies:
Kaffee verlängert Lebenserwartung bei Darmkrebs
Aber auch:
Forscher fanden jetzt heraus, dass eine Low-Carb Ernährung die Lebenserwartung um bis zu vier Jahre verkürzen kann.
Mal sehen, was das Leben morgen so bringt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.08.2018 um 06.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39374
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Die Langzeitstudie zu Low-carb hat einen methodischen Fehler: Man untersucht Menschen mit bereits feststehenden, von ihnen selbst (warum wohl?) gewählten Ernährungsgewohnheiten, statt zufällig ausgewählte Probanden über viele Jahre auf Low-carb zu setzen und mit einer ebensolchen Gruppe ohne Low-carb zu vergleichen. Eigentlich müßte der Test auch noch verblindet werden, aber er wäre auch so schon schwer genug.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.08.2018 um 12.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39375
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Jan Grossarth muß auch noch mal ran, eher unlustig, wie mir scheint, und etwas zu Glyphosat, Monsanto und Bayer sagen. Er erwähnt noch einmal die Schonung der Böden (ziemlich einseitig gesehen, denn das Beseitigen der Bodenflora und -fauna kann man kaum Schonung nennen), die Ersparnis an Diesel (weil die Bauern nur noch einmal übers Feld fahren müssen, und alles ist weg), aber nicht mehr die zerhackten Regenwürmer. Aber die Rhetorik hat sich doch gewandelt, vgl. etwa http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/aktivisten-monsanto-und-die-maer-vom-oekozid-14435524.html, mit dem unverdienten Seitenhieb auf Rachel Carson.
Was er immer noch nicht erwähnt: die Manipulation von "wissenschaftlichen" Unbedenklichkeitsbescheinigungen, die heute in großem Umfang von der Auftragsforschung ausgestellt werden. Der Abgasskandal der Autoindustrie hat vielleicht auch das Mißtrauen geschärft. Und der Wertverlust bei Bayer-Aktionären ist eine Realität, die sich mit Pathologisierung nicht mehr erklären läßt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.08.2018 um 17.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39376
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Jedes Jahr um diese Zeit kommt Prof. Bodo Melnik in die Zeitung und warnt vor Milch. Stets mit dem Hinweis, daß andere erwachsene Säugetiere auch keine Milch mehr trinken. Logisch ist das nicht. Aber den Veganern gefällt es.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.08.2018 um 06.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39387
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"Gesättigte Fettsäuren gehen direkt in Ihre Herzkranzgefäße und führen zum sicheren Herztod. Kokosöl ist das reine Gift."
Das weiß inzwischen jeder, weil es auf Youtube und in allen Medien lief.
Allerdings sind schädliche Wirkungen bisher nicht nachgewiesen (s. Wikipedia).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.08.2018 um 13.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39393
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Die tatsächlichen Energieverbrauchswerte von Haushaltsgeräten weichen teilweise stark von den Herstellerangaben ab. Laut einer Studie verbrauchen viele Geräte in der Praxis deutlich mehr Energie als angegeben. Der Mehrverbrauch beträgt demnach häufig 20 bis 30 Prozent, in einem Extremfall war der Verbrauch sogar mehr als doppelt so hoch.
Ist das nicht ebenso kriminell wie die Abgasmanipulationen der Autoindustrie? Man hört aber gar keinen Protest.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.08.2018 um 17.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39395
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Heute morgen habe ich ganz bestimmt zum erstenmal das Wort Berme gehört. Arbeiter erklärten damit, welche Erdarbeiten sie gerade am Bett der Schwabach ausführten. Ungefähr fünf Stunden später las ich dasselbe Wort in einem Buch über die Insel Juist. Ist das nun ein erstaunlicher Zufall? Meine Frau war jedenfalls beeindruckt und meint, daß mir dauernd solche Sachen passieren, aber eigentlich muß so etwas ständig vorkommen, wie man sich leicht ausrechnen kann. Andernfalls verstärkt es den Aberglauben.
Mit Berme ist übrigens Bremen verwandt, mit der üblichen Metathese, vgl. engl. brim.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 23.08.2018 um 22.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39398
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Ein sehr bekanntes Beispiel für die (Liquida-)Metathese ist das altnordische Wort "gard" (eingezäunter Bereich), deutsch "Garten", mittelslawisch "grad" oder "hrad", altslawisch (Vollaut) "gorod".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.08.2018 um 05.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39401
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Ungefähr gleichzeitig wird gemeldet:
Die Braunkohle hat uns über den Sommer gerettet, weil oft zu wenig Wind wehte.
Die Windräder haben uns über den Sommer gerettet, weil es an Kühlwasser für die konventionellen Kraftwerke fehlte.
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 24.08.2018 um 14.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39403
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zu #39393
Warum sollte man den Meßwerten der "Studie" mehr trauen als denen der Hersteller?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.08.2018 um 06.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39404
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Unter der Meldung über die Schädlichkeit von Low Carb stehen Rezepte, wie man den Tag mit einem Low-Carb-Frühstück beginnt.
Gleichzeitig erschreckt uns die Mitteilung, daß Alkohol in Maßen zwar gesund ist, aber krank macht und das Leben verkürzt oder so ähnlich. Hab’s nicht zu Ende gelesen.
Was den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten betrifft, haben die Hersteller richtig gemessen, aber mit veralteten Methoden und im "Schongang" (wer benutzt schon einen Kühlschrank, ohne jemals die Tür zu öffnen?). Die Interessenlage läßt vermuten, daß das kein Zufall ist.
Ein Dreipersonenhaushalt gibt 86 Euro im Monat für Strom aus, davon 34 Euro Steuern und Abgaben. Psychologisch ist wohl von Bedeutung, daß man nicht unmittelbar sieht, wie das Geld dahingeht, und der Anreiz zum Sparen daher gering ist.
Daher das Zetern, wenn jetzt bei den Lampen die EU nochmals strenger regeln will (Halogen) – wo doch die Beleuchtung nur zwei Prozent usw. ...
Kleinvieh macht auch Mist, aber man sieht ja an den sparsamen Benzinmotoren bei immer größer werdenden Autos (SUV), wie wenig Voraussicht dem Menschen gegeben ist. Wir sind Angehörige des "consumer tribe", wie Harari so hübsch sagt.
Die Regierung wird gemahnt, den Inlandsverbrauch anzukurbeln. Früher war ein guter Bürger ein guter Christ, heute ist er ein guter Verbraucher (dieses Wort gab es früher gar nicht ohne Hinzufügung, was er eigentlich gerade verbraucht).
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 25.08.2018 um 14.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39407
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Und was ist die Interessenlage der Auftraggeber und der Ersteller der "Studie"?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.08.2018 um 06.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39414
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Mehr als 70 Millionen Katholiken leben in den Vereinigten Staaten. Das ist beinahe ein Viertel der katholischen Weltbevölkerung. (WELT 26.8.18)
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 27.08.2018 um 16.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39424
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Wer die Qualität der Wärmedämmung eines Kühlschranks messen möchte, der sollte – sagt mir mein beschränkter Laienverstand – vorzugsweise mit geschlossener Kühlschranktür messen.
Wenn man schon mit Interessenlagen argumentiert, dann sollte man beide Seiten ins Auge fassen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.08.2018 um 07.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39431
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Es geht nicht um die Qualität der Wärmedämmung, sondern um den Energieverbrauch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.08.2018 um 07.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39432
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Im Report über sexuellen Mißbrauch in der katholischen Kirche (http://media-downloads.pacourts.us/InterimRedactedReportandResponses.pdf?cb=22148) heißt es zu Beginn:
There have been other reports about child sex abuse within the Catholic Church. But never on this scale. For many of us, those earlier stories happened someplace else, someplace away. Now we know the truth: it happened everywhere.
Bisher wird dieses "everywhere" kaum ausbuchstabiert, darum setze ich es unter "Kopfrechnen". Pennsylvania ist ja kein besonders krimineller Landstrich.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 28.08.2018 um 12.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39433
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Philadelphia ist die gefährlichste Millionenstadt der USA . . .
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Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 28.08.2018 um 15.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39435
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Die Güte der Wärmedämmung hat einen wesentlichen Einfluß auf den Energieverbrauch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.08.2018 um 18.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39436
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Das versteht sich von selbst, aber es ging bei den beanstandeten Herstellerangaben trotzdem nicht um die Qualität der Dämmung, sondern um den Verbrauch, auf den noch andere Faktoren Einfluß haben.
Übrigens ist neben der Bauart auch wichtig, wieviel Kaltluft beim Öffnen entweicht, weshalb eben der normale Gebrauch mit Öffnen und Schließen dazugehört – wie beim Auto das Fahren auf Straßen und nicht nur die ideale Situation auf dem Prüfstand.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.08.2018 um 05.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39455
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Bundesminister Heil droht Bayern mit rechtlichen Schritten, wenn es das geplante Familiengeld nicht auf Hartz IV anrechnet (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39305).
Aber was, wenn Bayern ein zu erwartendes Gerichtsurteil ignoriert (wie es ja national und international immer üblicher wird)? Reichsexekution?
Aber wahrscheinlich hilft die Semantik. Schon jetzt argumentiert Bayern, das Familiengeld diene nicht der Existenzsicherung und habe daher mit Hartz IV nichts zu tun. Das leuchtet sogar nach der Logik der Bundesregierung ein, wenn man bedenkt, daß nur die Wohlhabenden es bekommen, während es den Armen gleich wieder abgezogen wird. Auch das ist nichts Neues, schließlich werden auch nur die Wohlhabenden mit einer Prämie zum Kauf von E-Autos (bis 60.000 Euro!) beschenkt (Matthäus-Prinzip).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.09.2018 um 03.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39543
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Riesige Schokoladenwerbung, von der Bahn aus gesehen:
Ritter Sport
Honig-Salz-Mandel
mit Honig und Salz verfeinerten, gerösteten Mandeln
(Bei Facebook hat sich auch schon jemand über das Fehlen eines zweiten „mit“ lustig gemacht.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2018 um 04.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39549
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Kürzlich wurde herausposaunt, daß Carsharing den CO2-Ausstoß nicht vermindert. Ich habe kein Car und share nichts, aber dieses Ergebnis hat mich nicht besonders gewundert. Wenn von zwei Autos eins stehen bleibt und das andere doppelt so viel fährt...
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.09.2018 um 05.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39551
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Es gibt ja zwei Arten von Carsharing. Zwei Personen können dasselbe Auto nacheinander oder gleichzeitig nutzen. Letzteres wird zumindest in Amerika auch Carsharing genannt, dafür ist in Stoßzeiten sogar eine gesonderte Fahrspur reserviert. Bei dieser Art Carsharing müßte eigentlich schon auch für die Umwelt etwas herauskommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2018 um 08.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39553
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Das habe ich auch gelesen, aber in Deutschland versteht man darunter wohl nicht das Mitfahren. Natürlich verbraucht und emittiert ein vollbesetztes Auto weniger als vier einzelne, aber so trivial war das Problem nicht gestellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.09.2018 um 16.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39621
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1194#21558
Der Fehler ist inzwischen korrigiert.
Abzählverse oder -reime sind interessant, schon weil sie bei aller Urtümlichkeit keiner der anerkannten Sprachfunktionen zugeordnet werden können. Irgendwie performativ, aber damit ist die Eigenart nicht erfaßt. Arbeitslieder zwecks Koordination gemeinschaftlicher Tätigkeit (Gruppenleistungen vom Typ I nach Hofstätter) gehören auch dazu.
„Abzählreime sind interaktive Kinderreime. Sie dienen dem reinen Zeitvertreib, der pseudozufälligen Zuordnung einer Rolle im Kinderspiel oder zur spielerischen Verarbeitung von Tabubrüchen.
Bei festen Reimen determiniert der Beginn die Wahl. Die Anzahl der bestimmenden Elemente übersteigt das Rechenvermögen kleinerer Kinder, ihnen scheint das Ergebnis unvorhersagbar.“
(https://de.wikipedia.org/wiki/Abzählreim)
Mit dieser Rechenschwäche arbeiten ja auch Zauberkünstler.
Ich höre die Abzählreime fast täglich vom Garagenhof, der von 19 Reihenhäusern und weiteren Nachbarn bespielt wird - die wievielte Generation schon seit unserem Einzug?
Das Pflaster ist mit Kreidemalereien bedeckt, vor allem Hüpfkästchen (Himmel und Hölle, dazu Dutzende von Synonymen; bei uns früher Hüppekästchen, weil die niederdeutsche Sprachgrenze unscharf angrenzte).
Das spielen aber nur Mädchen. Ich habe gar nicht erst versucht, die Regeln zu lernen, und bin im Grunde meines Herzens überzeugt, daß ich sie nie verstehen würde. (Später dann: "Was will das Weib?")
"Hickelkasten oder Hüpfspiel, auch Paradiesspiel, Himmel und Hölle, Tempelhüpfen, Reise zum Mond, Hinkekasten, Hüpfe-, Huppe- oder Hüppekästchen oder einfach Hopse und Hickeln (mundartlich auch Hickelsches, Hickerles, Hinkepinke oder Hinkeln) genannt, ist ein einfaches Kinderspiel, das mit beliebig vielen Teilnehmern, aber auch alleine gespielt werden kann. Zusammen mit dem Gummitwist ist es ein häufiges Hüpfspiel auf Schulhöfen."
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.09.2018 um 18.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39624
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Im Erzgebirge heißt das Spiel Hoppkästl.
Im jüngeren Kindesalter haben es auch Jungs mitgespielt, später nur Mädchen.
Noch zu meiner Bemerkung zum Carsharing in Amerika:
Jetzt erinnere ich mich wieder genauer, das, was ich mit der zweiten Art meinte, wird dort eigentlich "car pooling" genannt, also etwa Fahrgemeinschaft, es gibt sog. "car pool lanes". Als Oberbegriff für verschiedene Arten geht aber "car sharing" wohl auch.
Im Grunde ist beides trivial, selbstverständlich wird beim Carpooling Sprit gespart, jedoch nicht beim Nacheinanderfahren des gleichen Autos. Deshalb ist mir unklar, wie diese Meldung überhaupt gemeint sein könnte.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 21.09.2018 um 20.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39625
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Car pooling ist der amerikanische Begriff, car sharing der britische, aber auf der Insel spielt die Sache eine untergeordnete Rolle.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.09.2018 um 11.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39653
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Warum sollen "jüdische Menschen" (Charlotte Knobloch) sich nicht in der AfD engagieren? "Der Feind meines Feindes ist mein Freund." Dieser Grundsatz wird übrigens im altindischen Politiklehrbuch Arthashastra arithmetisch und geometrisch durchgerechnet.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.09.2018 um 12.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39655
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Es läuft immer wieder auf das gleiche hinaus: Wenn jemand gegen die Ansiedlung Fremder mit anderer Kultur in seiner Heimat ist, dann wird er gleich als Feind dieser Fremden bezeichnet. Mit welcher Berechtigung?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.09.2018 um 15.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39657
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Ist das nicht die Definition von Fremdenfeindlichkeit?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.09.2018 um 15.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39658
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Mit Google kann man sich leicht davon überzeugen, daß jedes Jahr zahllose Male "Merkels Macht schwindet" oder so ähnlich geschrieben worden ist. Die FAZ zum Beispiel hat das Ende von Merkels Kanzlerschaft vom ersten Tage an vorausgesagt und herbeizuschreiben versucht.
Aber diesmal, 2018, wird es doch klappen? Die Wahrscheinlichkeit steigt natürlich rein rechnerisch, und irgendwann werden die Propheten recht gehabt haben. Aber lustig war’s doch.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.09.2018 um 15.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39659
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Ist das nicht die Definition von Fremdenfeindlichkeit?
Nein, natürlich nicht! Ich kann doch mit meinem Nachbarn freundschaftliche Beziehungen haben, ihn sogar zu Festen einladen usw., ohne daß ich ihm deswegen ein Zimmer in meinem Haus räumen muß, und analog er mir.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.09.2018 um 19.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39661
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Das ist aber etwas anderes als die Ansiedlung Fremder.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.09.2018 um 21.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39662
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Wieso? Beliebige Völker der Erde können miteinander freundschaftliche Beziehungen pflegen, ohne daß deshalb große Teile des einen Volkes in das angestammte Territorium des anderen Volkes übersiedeln müssen. Dazu haben sie kein Recht.
Die Zeichen der Freundschaft sind natürlich nicht begrenzt, aber wenn einem Volk bestimmte Maßnahmen aus Selbstschutzgründen zu weit gehen, dann ist es nicht gleich feindlich eingestellt, sondern für weniger identitätsrelevante Beziehungen (Handel, Tourismus, Nothilfe) weiterhin offen. Das nenne ich immer noch Freundschaft, Pflege guter Beziehungen.
Feindschaft beginnt meiner Meinung nach erst mit Gewalttätigkeit gegen sich friedlich verhaltende Völker.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2018 um 09.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39677
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Nicht einmal zwei Stunden später war Kauder die längste Zeit seines Lebens Fraktionsvorsitzender gewesen, verdrängt von seinem Stellvertreter Ralph Brinkhaus, der dreizehn Stimmen mehr bekam als der Mann, der die Abgeordneten 13 Jahre lang geführt hatte. (FAZ 27.9.18)
Frage: Wie alt ist Volker Kauder?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2018 um 11.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39679
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Was uns hier in Erlangen bewegt:
Über Siemens:
500 Mitarbeiter verlieren Job
(...)
Für Erlangen bedeutet das, dass hier statt der angepeilten rund 260 Beschäftigten jetzt 500 Mitarbeiter ihren Job verlieren werden. (...) Betriebsbedingte Kündigungen werde es "weder jetzt noch in Zukunft" geben. (nordbayern.de)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2018 um 07.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39792
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Stoibers These, der Rückgang der CSU-Wählerschaft gehe auf binnendeutsche Zuwanderung zurück, kann schon rein rechnerisch nicht stimmen. Natürlich haben wir Zuwanderer keine engere Bindung an die Partei, ohne die man in Bayern nur schwer etwas werden kann. Es ist auch beleidigend für die eigenen Wähler, wenn man ihnen unterstellt, der Selbstdarstellung der CSU blindlings gefolgt zu sein.
Unter jungen Leuten, ob zugewandert oder nicht, findet man seltener die sture Identifikation des Landes mit der Partei, von der wir alles haben ("wir preisen dich für deine Gaben"). Das ist auch ein Erfolg der bayerischen Bildungspolitik und letztlich ja nur die Herstellung normaler Verhältnisse auch in diesem Bundesland.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2018 um 18.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39800
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Papst Franziskus vergleicht Abtreibung mit Auftragsmord
„Ist es richtig, einen Auftragsmörder anzuheuern, um ein Problem zu lösen?“, fuhr er abweichend von seinem Predigttext fort.
„Einen Menschen zu beseitigen ist wie die Inanspruchnahme eines Auftragsmörders, um ein Problem zu lösen“, sagte Franziskus weiter.
E’ giusto affittare un sicario per risolvere un problema? Non si può, non è giusto “fare fuori” un essere umano, benché piccolo, per risolvere un problema. E’ come affittare un sicario per risolvere un problema.
Der Papst sagt zwar „wie“ (come), aber nach seiner eigenen Logik ist es kein Vergleich. Wer einen unschuldigen jungen Menschen geplant tötet, ist ein Mörder und nicht "wie" ein solcher.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.10.2018 um 07.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39802
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Die WHO will den Grenzwert für Lärmbelästigung auf 45 Dezibel festlegen; mehr sei gesundheitsgefährdend. Schlecht für manche Windräder.
Ich habe neun Jahre in Schwabing an einer belebten Straße mit Kreuzung gewohnt. Millionen Menschen müßten umgesiedelt werden. Aber dann würde immer noch der Kühlschrank surren und sie krank machen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.10.2018 um 15.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39829
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Das Semesterticket in Erlangen wird so gut genutzt, daß der Preis des Zusatztickets von 208,50 auf 208,40 € gesenkt werden kann.
Somit sind Studierende mit Basis- und Zusatzkarte ab Oktober wieder ein ganzes Jahr für 1,14 Euro pro Tag im gesamten VGN-Gebiet rund um die Uhr mobil. (https://www.mittelbayerische.de/region/nuernberg-nachrichten/semesterticket-im-raum-nuernberg-bleibt-21503-art1650710.html)
Das Basisticket wird gleichzeitig um 2 € teurer und kostet dann 74 €, das Ganze also 564,80 € im Jahr. Und nun rechnet noch einmal!
Wusstet ihr, dass der Preis für das Semesterticket weit über dem bundesweiten Durchschnitt (163 Euro) liegt? (http://www.nordbayern.de/region/erlangen/eingeschrieben-neun-kuriose-fakten-uber-die-fau-erlangen-nurnberg-1.6688584?offset=8&article=1.6755280&type=article#ancTitle)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 15.10.2018 um 21.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39831
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bisher: (72 € + 208,50 €) × 2/365 Tage = 1,54 €/Tag
jetzt: (74 € + 208,40 €) × 2/365 Tage = 1,55 €/Tag
Daß die Grundgebühr auch Studenten zahlen müssen, die gar nicht fahren, paßt zur Fernsehgebühr, die auch zahlt, wer gar keinen Fernseher hat. Beides verrückt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.10.2018 um 04.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39832
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Ja, es iat alles vom selben Geist der "Solidarität" getragen: andere für sich zahlen lassen. Und alles mußte demokratisch aussehen.
Bemerkenswert war und ist in diesem Fall, wie Universitätsleitung, Verkehrsbetrieb und quasi-monopolistische Lokalpresse jahrelang unisono das Lob dieser Konstruktion sangen und immer noch singen.
Den Trick mit dem unbrauchbaren Basisticket (nur nachts und am Wochenende gültig, wenn keine Lehrveranstaltungen sind) hatte ich schon bloßgelegt. Die kaum organisierte "Studierendenschaft" nimmt es hin wie ein Schafherde.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.10.2018 um 05.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39857
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Die Islamisierung schreitet voran. In Österreich und Deutschland verdoppelt sich die Zahl der Muslime alle zehn Jahre. Schon in zwanzig Jahren wird sie 40 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Auf dem Weg in die zivilisatorische Selbstverstümmelung – Die Altparteien verraten ihr Volk. Von Klaus Peter Krause. (http://www.politikversagen.net/autor/klaus-peter-krause)
Das ist in jeder Hinsicht Unsinn, aber ich kenne Menschen, die es glauben; und wer hat schon immer die wirklichen Zahlen zur Hand?
Die Rechten jonglieren mit fabelhaften Zahlen. Die Wirklichkeit stört da nur. Beispiel: Im Jahr 2017 betrug die Nettozuwanderung aus Asien 140.000. Einzelheiten hier: https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2018-10/45005622-nettozuwanderung-im-jahr-2017-bei-416-000-personen-003.htm
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.10.2018 um 11.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39861
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Es werde klar, daß durch Freihandelsabkommen für alle Seiten Win-Win-Situationen entstünden.
(DLF-Nachrichten, 19.10.2018, 10 Uhr, zum Europa-Asien-Gipfel)
Win-Win für alle Seiten? Das ist doppelt gemoppelt.
Das Win ist deswegen doppelt vorhanden, um auszudrücken, daß jede Seite gewinnt, was man dann nicht noch einmal extra sagen muß.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.10.2018 um 15.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39864
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Zu den Zahlen der Islamisierung in Deutschland:
Muslime kommen nicht nur aus Asien, auch sowieso nicht nur durch Einwanderung, sie werden auch hier geboren. Man muß also viele Faktoren berücksichtigen, das macht es schwer, die Wirklichkeit zu erkennen.
Alle Zahlen, egal wer sie nennt, sind immer politisch gewichtet, man verfolgt damit einen bestimmten Zweck. Inwiefern man offiziellen Statistiken noch trauen kann, wage ich nicht zu beurteilen. Wir sind es ja heute gewöhnt, daß Nachrichten verschwiegen oder geschönt werden, warum sollte das Statistische Bundesamt eine Ausnahme sein?
Aktuelle Zahlen wie auch die weitere Entwicklung sind oft nicht genau bekannt und beruhen auf Schätzungen, siehe z.B. https://www.tagesschau.de/inland/studie-zahl-der-muslime-in-deutschland-101.html. Dort wird u.a. von einer Studie berichtet, bei der nach drei verschiedenen Szenarien bis 2050 in Deutschland 9% bis 20% Muslime leben werden. Dabei geht das erste Szenario von einer "Null-Migration" aus, was ja wohl alles andere als eine realistische Annahme ist.
Wenn nun andere Institute oder Autoren mit weniger optimistischen Annahmen nicht 20%, sondern 40% bis 2040 ausrechnen, dann erscheint mir das unter diesen Umständen auch nur als ein mögliches Szenario. Man muß es nicht für gesichert halten, aber daß solche Zahlen geradezu "fabelhaft" sind, sehe ich nicht.
Die Frage ist, wo wollen wir eigentlich hin? Wir haben 2018 wohl ungefähr 6% Muslime. Und zwar nicht einfach nur Muslime, sondern zu einem großen Teil Muslime, die entweder noch Ausländer sind oder sich selbst als Bürger dieses Staates nicht zuerst als Deutsche, sondern z. B. als Türken verstehen. Kann sich jemand vorstellen, wie es dann einmal in Deutschland aussehen wird, wenn wir 20% oder mehr solche Muslime haben?
Wieviel Muslime, wenn nicht 40%, dürften es denn sein? Wieviel wollen wir riskieren? Selbstverständlich gilt Religionsfreiheit. Aber wir haben auch keinen Einwanderungs- oder Einbürgerungszwang. Wann wird der Punkt erreicht sein, von dem an sich die Umwandlung in einen islamistischen Staat nicht mehr aufhalten läßt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.10.2018 um 21.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39867
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Regen könnte Trockenheit beenden (t-online.de)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.10.2018 um 04.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39891
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Spinnen. Wissenschaftler haben bisher mehr als 46.000 Arten entdeckt, Tendenz steigend. (planet wissen)
Eine fallende Tendenz wäre in der Tat überraschend. Dann würden Spinnenarten sozusagen wieder zugedeckt. So etwas kommt auch vor, aber selten.
Was die Spinnennetze betrifft, habe ich gerade ein schönes Beispiel für nichtunterscheidende Synonymie von mehrfach/mehrmals gefunden:
Spinnennetz-Formen entwickelten sich mehrfach unabhängig (spektrum.de 2.11.04, Überschrift)
Im Text dann: Verschiedene Arten von Streckerspinnen haben auf unterschiedlichen Hawaii-Inseln dasselbe Baukonzept ihrer Netze unabhängig voneinander mehrmals entwickelt.
(Und die unterschiedlichen Hawaii-Inseln sind einfach verschiedene.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.10.2018 um 13.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39911
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Amerikanische Forscher haben festgestellt:
Mangelnde Fitness [= Bewegungsmangel] erhöht das Sterberisiko um ein Vielfaches mehr als Bluthochdruck, Rauchen oder Diabetes.
Also, Sportsfreunde, raucht weiter!
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 24.10.2018 um 19.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39913
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Wirtschaftsminister Altmaier will dauerhafte Sommerzeit
Am Sonntag endet die Sommerzeit, und die Uhren werden umgestellt – vielleicht zum letzten Mal.
(http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/zeitumstellung-peter-altmaier-will-dauerhafte-sommerzeit-a-1234972.html)
So wird es aber nix mit dauerhafter Sommerzeit.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.10.2018 um 04.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39923
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Französische Forscher haben herausgefunden, daß Menschen, die viel Bio-Lebensmittel verzehren, ein 25% niedrigeres Krebsrisiko haben. Da jedoch eine auch sonst gesündere Lebensweise nicht herausgerechnet werden konnte, haben sie keinen ursächlichen Zusammenhang, also in Wirklichkeit gar nichts herausgefunden, empfehlen aber, insgesamt gesünder zu leben und vor allem nicht zu rauchen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.10.2018 um 06.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39925
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Gerade arbeitet sich besonders die SPD wieder am bedingungslosen Grundeinkommen ab, das wir hier schon diskutiert haben. Das Problem ist die Bedingungslosigkeit. Entweder das Grundeinkommen ist so niedrig, daß noch ein Anreiz zur Arbeitsaufnahme bleibt – aber dann wäre es menschenunwürdig. Oder es ist so hoch, daß man auf einen neuen Menschen hoffen muß, der trotz Rundumversorgung noch arbeiten möchte, um seinem Leben Sinn zu geben usw. (diese Schalmeienklänge brauche ich nicht auszuführen).
Sämtliche Erfahrungen haben dazu geführt, daß die Wirtschaft lieber auf den stärksten und zuverlässigsten Motor setzt, den es gibt. Nur so lassen sich auch Zwangsmaßnahmen vermeiden, wenn sich der neue Mensch partout nicht zeigen will. Davon sind im Grunde auch die Millionen überzeugt, die jetzt in der Nähe des Mindestlohns herumkreuchen. Sie träumen vielleicht vom Schlaraffenland, aber sie glauben nicht daran.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.10.2018 um 08.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39947
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Manche rechnen uns vor, daß die Ökobilanz von Wegwerfgeschirr günstigenfalls (unbeschichtete Pappe) günstiger ist als die von Porzellan und Glas. Eigentlich sollten wir zu Hause täglich von solchem "Einweggeschirr" essen. Das wird keine Partei durchsetzen wollen und können (vgl. Veggie-Day). Der Staat selbst könnte aber mit gutem Beispiel vorangehen und beispielsweise bei Staatsbanketten nur Pappteller auftragen.
(Bei einem Essen in Indien wurde auf Bananenblättern serviert und natürlich mit den Fingern gegessen, das war auch sehr fortschrittlich.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.11.2018 um 18.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39992
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Die Geburtenziffer ausländischer Frauen in Deutschland liegt jetzt ungefähr auf dem Bestandserhaltungsniveau (etwa 2,2), die der deutschen Frauen um ein Drittel darunter.
Kann es sein, daß die Geburtenziffer innerhalb eines Jahres um immerhin 0,2 Punkte zurückgeht und wieder steigt? Oder sind Fehler z. B. wegen eines Schaltjahres eingedrungen? (Oder ein breiter Stromausfall wie damals in New York?)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.11.2018 um 23.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39995
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Ich will mal eine ganz grobe Rechnung versuchen.
Die sog. zusammengefaßte Geburtenziffer gibt an, wie viele Kinder eine Durchschnittsfrau im Laufe ihres Lebens bekommt. Deutschland hat ca. 18 Mio. Frauen im gebärfähigen Alter, einem Zeitraum von 30 Jahren. Wenn diese Geburtenziffer um 0,2 Kinder pro Frau schwankt, entspräche das einer Schwankung von ca. 18000000*0,2/30 = 120000 Kindern pro Jahr oder etwa 330 Kindern pro Tag in Deutschland.
Insgesamt kamen 2017 rund 785000 Kinder zur Welt, also 2150 Kinder pro Tag. Im Schaltjahr 2016 waren es aber sogar 7000 weniger.
Mit einem Schalttag ließe sich also eine Geburtenzifferschwankung von 0,2 über ein ganzes Jahr nicht erklären, eine entsprechende Schwankung nur im Februar aber schon.
Das ist wie mit der Geschwindigkeit beim Autofahren. Die augenblickliche Geschwindigkeit kann schnell mal 30 km/h über dem Durchschnitt liegen, aber es ist sehr schwer, über die gesamte Fahrstrecke den Durchschnitt um 30 km/h zu erhöhen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.11.2018 um 03.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39997
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Meine Liebe zur Mathematik ist ja eine ganz einseitige, unerwiderte. Aber ich will es trotzdem noch mal versuchen. Ein Schaltjahr hat einen Tag mehr zum Zeugen von Kindern, und dabei ist es ganz gleich, wann dieser Tag eingefügt wird, es sind immer 365 + 1.
Und von diesen zusätzlichen Kindern werden drei Viertel im darauffolgenden Jahr geboren, oder nicht? Natürlich nicht die vom 29. Februar. Kommt mir logisch vor.
(Die Ziffer 0,2 stand so im Text, das habe ich nicht nachgerechnet.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.11.2018 um 12.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40003
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Sie beschreiben da ein schönes Paradoxon, lieber Prof. Ickler. Männer denken wohl eher an die Zeugung, weil sie (zumindest unsere Generation) nur bei dieser dabei waren, Frauen jedoch auch ein dreiviertel Jahr später bei der Geburt. Nun bewirkt aber so ein Schalttag nicht nur, daß das betreffende Jahr einen Zeugungstag mehr hat, sondern auch, daß jeder einzelne Geburtstag des Folgejahres um einen Tag verschoben wird, was den Zeugungseffekt vollständig wieder ausgleicht.
Am einfachsten zum Rechnen ist daher die eher weibliche Sicht. An jedem beliebigen Tag, egal ob Schalttag oder normal, wird etwa die gleiche Anzahl Kinder geboren, unabhängig von allen Jahresgrenzen. Die Wahrscheinlichkeit ist für jeden Tag gleich. Wenn 2017 785000=365*2150 Kinder geboren wurden, dann hätte unter gleichen Umständen 2016 das Potential für 366*2150 Kinder gehabt. Statt 2150 mehr wurden aber tatsächlich 7000 weniger geboren. Das ergibt für 2016 nur 778000=366*2125 Kinder.
(Meine Zahlen sind von
https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2018/10/PD18_420_122.html)
Also wurden 2017 im Durchschnitt in Deutschland jeden Tag 25 Kinder mehr als 2016 geboren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.11.2018 um 13.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40004
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Ich fürchte, Sie haben recht mit dem Verschieben. Oder muß man unterscheiden zwischen den Kalenderjahren, auf die sich die Demographen beziehen, und den Einheiten von je 365 Tagen, die sich durch die Kalenderjahre schlängeln und immer die Ernte einfahren?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 03.11.2018 um 16.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40005
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Theoretisch mag die Wahrscheinlichkeit für jeden Tag gleich sein, praktisch ist sie dies jedoch nicht:
https://www.t-online.de/leben/familie/schwangerschaft/id_64230054/geburtenzahlen-pro-monat-das-ist-der-haeufigste-geburtstag.html
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.11.2018 um 23.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40006
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Wenn man den Mittelwert für 2017 von 2150 Lebendgeburten pro Tag gleich 100% setzt, dann schwanken die entsprechenden monatlichen Mittelwerte um bis zu +/–7,5% (nach der Quelle von RM). Die genauen Werte pro Tag werden natürlich noch stärker schwanken. Wenn man wollte, würde man auch noch Schwankungen nach der Tageszeit feststellen.
Ob man beim Rechnen vereinfachend von einer konstanten mittleren Zahl ausgehen darf, das hängt immer davon ab, was man berechnen will.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.11.2018 um 18.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40022
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Alibaba-Gründer Jack Ma proklamiert als Ziel, in den nächsten 20 Jahren weltweit 2 Billionen Kunden mit Dienstleistungen zu versorgen. (FAZ 5.11.18)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.11.2018 um 08.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40085
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Träger dieser Prozesse sind Zellen. Bei höher organisierten Lebewesen bestehen sie aus einem in seinem Aufbau und seinen Funktionen hoch komplizierten Zellkern. Dieser ist umgeben von einer Zellflüssigkeit, in die eine Vielzahl hochorganisierter Körperchen, so genannte Organellen, eingebettet ist. (https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikation_(Biologie))
So kann man sich eigentlich nicht ausdrücken. Vgl.: Meine Familie besteht aus mir. Außerdem habe ich eine Frau und drei Töchter.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.11.2018 um 09.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40107
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Die Diskussion um Friedrich Merzens hohes Gehalt lenkt (absichtsvoll?) vom eigentlichen Problem ab und läßt sich allzu leicht mit Totschlagvokabeln ("Neidkomplex") niederschlagen. Auch daß wohlhabende Politiker weniger leicht korrumpierbar seien, ist nun wieder zu hören. Geschenkt!
Die Frage ist doch, ob er sich jahrelang mit einem sehr viel geringeren Politikereinkommen zufrieden geben wird, und warum sollte er das? Es wäre nicht das erstemal, daß ein Mann der Wirtschaft lange Zeit unbezahlte Lobbyarbeit leistet, für die er erst nach seiner Amtszeit reich belohnt wird, gegebenenfalls nach einer Schamfrist (Karenzzeit), aber auch das ist nicht nötig, auch keine schriftliche Vereinbarung, die irgendwie justiziabel wäre. Der vaterländische Opfergang wäre dann nicht gar so hart.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.11.2018 um 17.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40110
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Die Deutsche Umwelthilfe ist mir zwar nicht besonders sympathisch (obwohl ich kein Autofahrer bin), aber wenn einem die gerichtlich verhängten Fahrverbote nicht gefallen, dann sollte man die Gerichte oder die Rechtslage kritisieren und nicht den Kläger (bis hin zu einer Petition gegen ihn). Wer die Klage eingereicht hat, ist doch egal.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 18.11.2018 um 19.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40111
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Wenn also der Nachbar eine idiotische Klage wegen eines Maschendrahtzauns oder Kirschbaums anzettelt, soll man einzig der Gesetzeslage oder dem Richter gram sein, nicht aber dem Kläger?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2018 um 19.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40120
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Erst mal: ja! Natürlich gibt es noch weitere Fragen, u. a. wegen Bagatellverstößen und auch nach Prozeßhanseltum. Aber wenn die Gesetze den Bereich so feinmaschig regeln (no pun intended), dann sollte man sich eben daran halten. Ich bin selbst betroffen. Wenn die Nachbarn nicht so nett wären und wir uns alle gegenseitig hülfen, könnten sie die Entfernung sämtlicher Bäume verlangen, weil bei 6 m Breite des Grundstücks von Rechts wegen überhaupt keine Bäume stehen dürften.
Die Luftverpestung ist keine Bagatelle, allerdings finde ich als Laie den ganzen Umgang mit Diesel (erst subventionieren und dann verbieten, grob gesprochen) ziemlich fragwürdig.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 19.11.2018 um 19.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40121
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Wie schon der pejorative Begriff Prozeßhanseltum beweist, ist niemand gezwungen, sich einer Meinung über eifrige und eifernde Kläger zu enthalten.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 19.11.2018 um 21.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40122
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Umgekehrter Fall: Erst durch das neueste Urteil des obersten Gerichts wurde der jahrzehntelange Streit mit Nachbarn von Musik-übenden Kindern beendet. Auch die Gemeinde-Ordnungen waren absichtlich ungenau formuliert. Ähnliches galt bei Anwohnern von Kinderspielplätzen. Oft hilft nur die gerichtliche Klärung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2018 um 03.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40124
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Ein Nachbarschaftsstreit betrifft nur die Beteiligten, während die "Umwelt" ein öffentliches Gut ist. Die "Tragik der Allmende" fällt einem dazu ein. Ob es eine gesetzliche Handhabe gibt oder nicht – solange niemand klagt, kann ein enormer Schaden für die Allgemeinheit entstehen und unabsehbar fortdauern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2018 um 04.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40125
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Es gibt bekannte Fälle von "kontraintuitiven" Problemlösungen, besonders bei statistischen Sachverhalten. Also etwa die Frage, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, daß zwei Schüler in einer Klasse am selben Tag Geburtstag haben. Aber das ist schon kompliziert im Vergleich mit dieser auch recht bekannten Aufgabe:
Vier Leute erreichen eine Schlucht mit einer Hängebrücke, die nur zwei Menschen gleichzeitig trägt. Es ist Nacht und die Vier haben nur eine Taschenlampe, die sie zur Überquerung der Brücke brauchen. Person A kann sie in einer Minute überqueren. Person B in zwei Minuten, Person C in fünf Minuten und Person D in acht Minuten. Wenn zwei Leute gleichzeitig gehen, müssen sie im Tempo des Langsameren gehen. Können sie alle in 15 Minuten oder sogar weniger über die Brücke kommen?
(Dennett führt es in seinem neuesten Buch an.)
Wir Nichtmathematiker gehen ungefähr so ran: Der Schnellste muß die Lampe zurückbringen, also jedesmal dabei sein. Dann kann er aber immer nur einen der anderen begleiten. – Das ist schon falsch, aber es ist schwer, von der Grundfigur wieder loszukommen. Der Mathematiker denkt: Die beiden Langsamsten können nicht nacheinander gehen, denn das würde schon 13 Minuten kosten – hoffnungslos! Der Rest ergibt sich von selbst.
Politische Diskussionen leiden oft darunter, daß die meisten Beteiligten nicht "rechnen" können, sondern auf ihren intuitiven Lösungen beharren. Man kann das populistisch nennen. Hoffnungslos!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2018 um 05.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40138
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"Nur durch den Zauber bleibt das Leben wach."
So holpert sich Stefan George durch "Der Mensch und der Drud", aber recht hat er. Man soll nicht in Systeme eingreifen, die man nicht verstanden hat. Das gilt für die Rechtschreibung wie für die Bodenflora und -fauna (Glyphosat usw.). Ganz läßt es sich nicht vermeiden, sonst könnten wir nur noch stillsitzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2018 um 09.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40225
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„Es gibt keinen Hinweis darauf, dass das Vertrauen in Religion und Magie in dem hier behandelten Zeitraum, ja im Verlauf der gesamten Antike abgenommen hätte.“ (Robert Knapp: Römer im Schatten der Geschichte. Stuttgart 2012:27)
Wenn Gebete und Beschwörungen nicht halfen, hatte man eben etwas falsch gemacht. Ein lehrreiches Beispiel. Die Selbstimmunisierung gegen jegliche Erfahrung funktioniert auch heute noch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.12.2018 um 04.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40236
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2017 lag der durchschnittliche Strompreis für europäische Haushaltskunden bei 20,4 Cent/kWh. Die Unterschiede innerhalb Europas sind hoch und reichen für private Verbraucher von 9,6 Cent/kWh in Bulgarien bis 30,5 Cent in Deutschland und Dänemark.
Da kann man schon wütend werden. Aber gemach!
Die Verbraucherpreise in Bulgarien sind im Durchschnitt um 56 Prozent niedriger als in den übrigen Ländern der Europäischen Union. Diese Feststellung des Statistischen Amts der Europäischen Union Eurostat rückt Bulgarien als Billigland an die Tabellenspitze. Gefolgt wird es von Rumänien und Polen. Angesichts der Tatsache, dass die Preise halb so groß sind, müssten die Bulgaren theoretisch gesehen zu den glücklichsten Menschen zählen und mit den höchsten Konsum verzeichnen. In Wirklichkeit stehen die Dinge jedoch anders.
Die Preise mögen niedrig sein, die Einkommen sind es aber noch mehr! Experten gehen davon aus, dass die Gehälter und Renten in Bulgarien 5 bis 7 Mal niedriger liegen, als im restlichen Europa. Einige Beispiele: Der Mindestlohn in Bulgarien beträgt 261 Euro; in Frankreich sind es 1.498,50 Euro. Das Durchschnittsgehalt in Bulgarien liegt bei umgerechnet 550 Euro; in Dänemark sind es 2.575,68 Euro. Die Mindestrente in Belgien beläuft sich auf 1.221 Euro, während in Bulgarien die niedrigste Rente 102 Euro beträgt.
Demnach hätten die Bulgaren nicht die niedrigsten Strompreise, sondern vielleicht sogar die höchsten. Aber unsere Volksverhetzer gehen nur mit der einen Hälfte der Tatsachen hausieren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.12.2018 um 06.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40249
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Bayer hält an Glyphosat fest. Ein Verzicht darauf hätte „massive negative Effekte für die weltweite Landwirtschaft, nicht nur in Amerika“, sagte Baumann. So würden die Kosten für Nahrungsmittel steigen, und die CO2-Bilanz würde sich verschlechtern, weil die Felder dann gepflügt werden müssten, um das Unkraut erfolgreich zu bekämpfen. (FAZ 3.12.18)
Es ist interessant, wie das CO2 je nach Bedarf bemüht wird, um alle möglichen Interessen zu stützen. (Ist das Pflügen in einer SUV-besessenen Welt wirklich eine nennenswerte Quelle?) Trotzdem setzt Bayer meiner Ansicht nach auf das falsche Pferd, und am Niedergang der Aktie ist nicht nur das wortreich heruntergespielte Gerichtsurteil einer einzigen Instanz schuld. Trotzreaktionen können nicht darüber täuschen, daß die Chemikalie keine große Zukunft mehr hat, selbst wenn es teilweise rhetorisch-psychologische Gründe hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.12.2018 um 14.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40280
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Die Stiftung Warentest hat bei 28 Prozent der Produkte für Kinder Mängel festgestellt. In Wirklichkeit haben die häufigsten Kinderunfälle im Haushalt und auf Spielplätzen (Stürze, Verbrennungen, Verschlucken und Vergiftungen) mit diesen Produkten nichts zu tun. Die Risiken sind abstrakt berechnet, wie auch sonst meistens bei unseren Aufpassern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2018 um 05.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40298
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Schwedische Forscher haben festgestellt:
Der Verzicht auf ein Kind entlastet die Umwelt viel stärker als irgendeine andere Maßnahme. Oder umgekehrt: Ein Kind bedeutet die größte Umweltbelastung, die ein Mensch nur machen kann. (stern.de)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2018 um 15.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40340
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Ohne rotes Fleisch sinkt unser Risiko für schwere Herzleiden bereits nach 30 Tagen
Darmbakterien produzieren bei der Verdauung von rotem Fleisch Stoffe, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkts und Schlaganfall fördern. Wer bei seiner Ernährung auf rotes Fleisch verzichtet, kann diese schädlichen Stoffe innerhalb von drei bis vier Wochen stark senken und somit auch das Risiko für Herzkrankheiten. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der Cleveland Clinic, eines der besten Krankenhäuser Amerikas.
Untersucht wurde allerdings nur das Vorkommen gewisser Stoffe abhängig von bestimmten Diäten. Das Krankheitsrisiko wurde daraus errechnet, nicht etwa in Langzeitstudien empirisch ermittelt. Das bedeutet die Formulierung „und somit das Risiko“, und so steht es auch in der Originalveröffentlichung.
Laien denken leicht, sie könnten innerhalb von 30 Tagen etwas Wesentliches für ihre Lebenserwartung tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.12.2018 um 07.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40352
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Das Besteigen der Pyramiden ist in Ägypten verboten. (t-online.de 15.12.18)
In Deutschland glücklicherweise nicht. Übrigens wundert es einen, daß die Islamisten die gotteslästerlichen Pyramiden noch nicht in die Luft gejagt haben.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 15.12.2018 um 10.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40353
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In Mexiko ist es erlaubt . . .
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.12.2018 um 05.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40409
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Ausgerechnet an Weihnachten bricht der Vulkan Ätna erneut aus. (t-online 25.12.18)
Das könnte ein Zeichen sein. Vielleicht will er der Mahnung des Papstes Nachdruck verleihen, nicht so viel zu essen. Zuvor wäre aber zu klären, ob das Zusammentreffen unwahrscheinlich genug ist, um als „Zeichenkandidat“ in Frage zu kommen und eine Deutungsanstrengung auszulösen. Der Ätna ist ständig aktiv und bricht alle paar Monate, spätestens Jahre mehr oder weniger stark aus. Um die Weihnachtszeit ist es nicht viel unwahrscheinlicher als zwei Sechser beim Würfeln. Also nichts da mit „ausgerechnet“.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.12.2018 um 05.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40414
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26957
Gegen "Gedankenexperimente" ist allgemein einzuwenden, daß wirkliche Experimente eine Hypothese der Widerständigkeit der Wirklichkeit aussetzen und dadurch der möglichen Falsifikation. Aber in bloßen Gedanken gibt es keinen solchen Widerstand. Was man für gültige und manchmal bahnbrechende Gedankenexperimente hält, ist anders zu erklären. Einstein zog einfach besonders scharfsinnig und unerschrocken die logischen Konsequenzen aus vorliegenden Tatsachen. Er gelangte zu neuen Thesen, die dann auch wiederum durch wirkliche Experimente (und andere Beobachtungen) bestätigt wurden. Nur in volkstümlichen Darstellungen der Speziellen Relativitätstheorie – auch von Einstein selbst – scheint es so, als stelle man Gedankenexperimente an
Gedankenexperimente mit "transgressiven" mentalistischen Konstrukten sind noch aus anderen Gründen unmöglich, wie ich an verschiedenen Stellen zu zeigen versucht habe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.12.2018 um 10.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40428
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Neue Studie: So gefährlich sind Elektroautos für Herzpatienten
(...)
Und zu welchen Ergebnis sind die Mediziner gekommen? "Unsere Untersuchungen ergaben keinen Hinweis darauf, dass von Elektroautos für Herzpatienten bedenkliche elektromagnetische Interferenzen ausgehen", sagt Dr. Lennerz. Fehlfunktionen der Herzimplantate aufgrund der Nutzung von Elektroautos seien somit unwahrscheinlich. (t-online)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.12.2018 um 06.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40435
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„Jeder Tod von Kindern oder anderen an der Grenze sind strikt der Fehler der Demokraten und ihrer armseligen Migrationspolitik, die den Leuten erlaubt, den langen Marsch anzugehen, in dem Glauben, unser Land illegal betreten zu können. Das können sie nicht“, schrieb Trump am Samstag auf Twitter. „Hätten wir eine Mauer, würden sie es nicht einmal versuchen“, fuhr er fort.
So wurde ja auch Merkel zur Massenmörderin. Aber in einem Punkt irrt er. Die lateinamerikanischen Verbrecher werden auch die Mauer zu überwinden versuchen und dabei umkommen. Denn wie die Geschichte lehrt (Chinesische Mauer, römischer Limes, DDR-Grenze in umgekehrter Richtung), ist eine Grenzbefestigung nur so viel wert wie ihre Bestückung mit Waffen und schießbereiten Soldaten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.12.2018 um 06.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40439
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Wie die FAS in einem Rückblick auf die Weimarer Republik schreibt, kann man eine Demokratie auch durch böswilliges Schlechtreden ruinieren. Heike Göbel (FAZ, Hayek-Gesellschaft) treibt die Demagogie besonders schamlos. Ideologischer Kampf gegen alles Rote und Grüne, gegen Energiewende, Klimaschutz, Tierschutz, Familienpolitik usw.; „sozial“ als Schimpfwort, wie von Hayek vorgezeichnet.
„Der Wähler soll lieber nicht so genau wissen, wem er das teure Schnitzel verdankt.“ (Heike Göbel, FAZ 6.1.17 gegen Pläne, Fleischwaren durch Vorschriften für Tierhalter zu verteuern)
Am Tag zuvor berichtete die FAZ, daß in der Schweiz das Fleisch zwei- bis dreimal soviel kostet. Schnitzel gehören bei uns zu den billigsten Nahrungsmitteln. (Schweinekotelett bei Edeka 3,90/kg)
Am 8. Juni 2018 twittert Göbel, Deutschland habe den höchsten Strompreis in Europa. Sie verschweigt, daß im Verhältnis zur Kaufkraft Bulgarien den höchsten Strompreis hat, hält sich gegen besseres Wissen an den Nominalbetrag. Deutschland liegt im Durchschnitt trotz EEG.
Das ist nun die Elite der deutschen Wirtschaftsjournalisten.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.01.2019 um 15.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40455
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zu #40435:
Die Natur hat uns Europäern das Mittelmeer geschenkt. Wieviel diese natürliche Barriere wert ist (ganz ohne Waffen und Soldaten), könnten wir theoretisch am besten sehen, wenn wir einen regelmäßigen, sicheren, kostenlosen Linienverkehr zwischen seinem Nord- und Südufer einführten. Statt dessen sehen wir alle (incl. Frau Merkel) aber lieber zu, wie jährlich ein paar hundert oder tausend Migranten darin umkommen. Trump mit seiner Mauer will also eigentlich gar nichts anderes, als wir schon haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.01.2019 um 16.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40457
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Wenn man schon diese welt- und erdgeschichtliche Perspektive öffnet, sollte man sich auch wirklich mit der Rolle des Mittelmeers für Europa beschäftigen. Es ist nicht die Geschichte einer Grenze.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.01.2019 um 17.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40458
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Ein besonders gescheiter Leser der FAZ fand es nicht gescheit, daß Kernkraftgegner auf die Sonnenenergie setzen, die doch auch aus Kernfusion stamme.
Manche Leute weisen darauf hin, daß die ganze Natur Chemie und Chemiekritik daher nicht gescheit sei.
Da stelle mer uns mal janz dumm – und verstehen überhaupt nicht, was die Leute eigentlich wollen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.01.2019 um 05.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40463
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Methode 1
Zunächst kochte er ein Teil Reis mit zwei Teilen Wasser. Das schockierende Ergebnis: Der Arsengehalt war am Ende unverändert hoch. Er lag bei 84 Prozent.
Methode 2
Dann kochte Meharg den Reis mit fünf Teilen Wasser. Diesmal halbierte sich der Arsengehalt.
Methode 3
Im dritten Experiment weichte der Professor den Reis über Nacht ein. Im Anschluss wusch er die Körner solange, bis das Wasser klar war. Erst dann kochte er den Reis mit fünf Teilen Wasser. Diesmal reduzierte sich der Arsengehalt um 82 Prozent. (FOCUS)
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Mit einer durchschnittlichen Schulbildung sollte hier eigentlich niemand schockiert sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.01.2019 um 15.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40470
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Nur weil das Mittelmeer und Trumps Mauer hier erwähnt wurden:
Utopien sehen praktisch immer vor, daß der perfekte Staat entweder vom Meer oder von einer Mauer umgeben ist. Es ist immer ein totalitärer Staat, ob wohlwollend oder nicht. Versuche mit offenen Grenzen, wie der ursprüngliche Ansatz Oglethorpes in Georgia, scheitern.
„Mauern“ (es können auch Zäune sein) dienen heute zum Einsperren oder zum Aussperren und wirken nicht ohne Grund atavistisch. Wo – außer bei Gefängnissen – haben sie sich bewährt?
Der Streit in den USA über die Finanzierung der Großen Mauer befremdet mich, weil ich mich noch sehr gut erinnere, wie Trump sagte, Mexiko werde sie bezahlen. Was ist denn daraus geworden? Trump gilt doch unseren Trumpverehrern (z. B. bei welt.de) als derjenige, der alle seine Versprechen erfüllt, ein Ausbund an Berechenbarkeit.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 03.01.2019 um 23.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40472
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Ein Meer ist doch kein Problem, wenn man ein geeignetes Schiff hat und kein Packeis im Weg ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.01.2019 um 05.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40473
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Die Navigation ist keine Kleinigkeit. Die "Argonauten des westlichen Pazifik" (Malinowski) erregen noch heute unsere Bewunderung.
Die alten Griechen hielt sich gern in Sichtweite der Küste. Trotzdem wurde "mare nostrum" im ganzen von Griechen und Römern (und anderen) bereist und bewirtschaftet, auch mit Pflanzstädten bestückt. Der Bischof von Hippo schließlich war auch nicht aus der Welt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 04.01.2019 um 10.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40477
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"Ein Meer ist doch kein Problem" – sag ich ja, offener, kostenloser Linienverkehr. Eine Mauer wäre aus ähnlichen Gründen auch kein Problem.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 04.01.2019 um 13.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40478
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Deswegen heißt altgriechisch "to probläma" u. a. Vorsprung, Vorgebirge, Klippe.
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Kommentar von Claus C., verfaßt am 06.01.2019 um 00.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40479
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Zu #40463:
Da es um den Arsengehalt des gekochten Reises geht, ist der Zusammenhang – daß beim Kochen in Wasser nur ab einem bestimmten Mischungsverhältnis überhaupt Arsen gelöst wird – alles andere selbstverständlich. Ob das nun schockierend ist oder nicht, mit durchschnittlicher Schulbildung hat es jedenfalls nichts zu tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2019 um 03.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40483
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Bei der ersten Methode nimmt der Reis das Wasser auf, bei der zweiten wird das überschüssige Wasser weggegossen, mitsamt einem großen Teil des ausgewaschenen Arsens. Das ist nicht eigens erwähnt, versteht sich aber von selbst.
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Kommentar von Claus C., verfaßt am 07.01.2019 um 10.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40489
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Das ist nicht richtig. "Ein Teil Reis" nimmt nicht "zwei Teile Wasser" auf. Je nach Reisart, Topfgröße und Umständen des Kochens verdunstet ein großer Teil des Wassers oder muß, wenn er nicht vorher entweichen kann, abgegossen werden. Die Erkenntnis hier ist also, daß Arsen nicht vom Wasserdampf aufgenommen wird oder je nach Mischungsverhältnis nicht ausgewaschen wird. Zur Aufklärung müsste man die Testbedingungen kennen, eine durchschnittliche Schulbildung hilft nicht weiter.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2019 um 10.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40490
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Wahr ist, daß der Bericht unvollständig ist. Ich halte mich daher an vernünftige Durchschnittswerte. Ich habe schon Tausende von Reismahlzeiten zubereitet, und zwar nach der ersten Methode, lasse auch kaum Wasserdampf entweichen. Aber um einige Prozent werde ich nicht streiten. Der Kernpunkt ist doch, daß Arsen bzw. Arsenverbindungen nicht durch Dampf entweichen, sondern nur durch Abgießen des Koch- bzw. Waschwassers.
Unser Arsenproblem hier steckt übrigens im Trinkwasser (aus Sandsteinuntergrund) und nicht im Reis, den ich entsprechend auswähle.
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Kommentar von Claus C., verfaßt am 07.01.2019 um 13.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40491
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Reis nimmt, je nach Sorte und Vorbehandlung, beim Kochen nur etwa die Hälfte bis Vierfünftel des Doppelten seines Schüttvolumens an Wasser auf. Das kann durch Abwiegen festgestellt werden. Der Rest verdunstet oder muß abgegossen werden. Herkömmliche Kochtöpfe sind nicht dicht, weshalb in der Praxis ein wesentlicher Teil des Wassers verdunstet – selbst wenn man das nicht möchte. Daß Arsen nicht in Wasserdampf gelöst entweichen kann, ist alles andere als selbstverständlich. Mit einer simplen Rechnung und Mutmaßungen kommt man hier also nicht weiter.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2019 um 15.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40493
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Selbstverständlich ist es nicht, sondern dafür braucht man Schulbildung; das habe ich ja auch gesagt. Aber vielen Dank für die ausführliche Belehrung! Vier Fünftel des Doppelten – wer hätte das gedacht! (Aber das mit dem Abwiegen des Schüttvolumens habe ich nicht ganz verstanden.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2019 um 16.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40495
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Bei Reis gibt es übrigens kulturelle Unterschiede. Die erste Inderin, mit der ich über ihre Deutschlanderfahrung sprach, erzählte mir, daß die Deutschen den Reis nicht richtig gar kochen. Jedenfalls damals war in Deutschland der "körnige" Reis erstrebenswert, der natürlich in Indien, wo man mit den Fingern ißt, nicht in Frage kommt. In China (mifan), Korea (ipap) usw. muß der Reis mit den Stäbchen faßbar sein, also schön zusammengeklumpt.
Das weiß man aber inzwischen durch die China-Restaurants auch hierzulande.
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Kommentar von Claus C., verfaßt am 07.01.2019 um 17.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40496
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Sie, Sie haben das doch bestimmt gedacht. So wie Sie mit Ihrer Schulbildung auch ansonsten alles zu durchschauen scheinen, bevor Sie es in Kommentare verpacken, denen man das nicht mehr ansieht. Hut ab, Sie brauchen wahrlich keine Belehrung! Zur Sache: Auch mit guter Schulbildung kann einen das Ergebnis der „Methode 1“ sehr wohl verwundern. Aus verschiedenen Gründen, zumal die Testbedingungen nicht bekannt sind. Die pauschale und falsche Rechnung "ein Teil Reis nimmt zwei Teile Wasser auf, deshalb bleibt der Arsengehalt gleich" ist jedenfalls kein Zeugnis von Bildung. Etwa ist die Menge des zum Kochen oder Spülen verwendeten Wassers bei vielen Verbindungen entscheidend dafür, ob und in welcher Konzentration diese ausgespült werden. Eben auch dann, wenn das Wasser abgegossen wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2019 um 17.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40497
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Ja, die Konzentration hängt wie überall von der Menge des Lösungsmittels ab, das habe ich verstanden, sonst aber nicht viel. Darum will ich das Thema auch nicht vertiefen.
Meine simple Methode wird anderswo so beschrieben:
Reis nach der Quellmethode zu kochen, ist nicht viel aufwändiger als die herkömmliche Zubereitung, sie müssen lediglich Reis- und Wassermenge genau abmessen. Dabei gilt die Faustregel immer doppelt so viel Wasser wie Reis zu verwenden, denn dies ist genau die Menge Flüssigkeit, die der Reis aufnehmen kann.
Der Reis wird also im Verhältnis eins zu zwei mit Wasser in den Topf gegeben, danach den Deckel darauf und dann zum Kochen bringen. Sobald das Wasser kocht, die Hitzezufuhr auf ein Minimum beschränken und den Reis quellen lassen, bis er gar ist.
So kann gar nichts schiefgehen. Ich bin übrigens immer mehr zu braunem Basmati übergegangen, der schmeckt am herzhaftesten.
Bei dieser Gelegenheit noch eine Erinnerung: Heute fast aus der Mode gekommen, aber in Liebhaberkreisen noch in Gebrauch ist die "Kochkiste", die sich gerade für Reis besonders eignet. Die Quellmethode kommt ihr nahe (Wasserdampf entweicht bei beiden nur sehr wenig). Man sollte das Prinzip wiederbeleben, weil sich damit wohl mehr Energie sparen läßt als mit Energiesparlampen, und gesund ist es auch. Nachteilig ist, daß man Platz und Zeit braucht.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.01.2019 um 20.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40498
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Was heißt überhaupt, der Arsengehalt lag unverändert bei 84%? Ein fertiges Reisgericht oder auch eine Portion roher Reis wird ja wohl kaum 84% Arsen enthalten, weder in Volumen- noch Masse-Prozent. Mit solchen Angaben kann man gar nichts anfangen.
Und was soll die Behauptung, der Arsengehalt in Prozent habe sich nach Methode 1 nicht verändert? Wenn man den massemäßigen Arsengehalt von Rohreis gleich 100 setzt (als Vergleichswert) und dann zu einem Teil Reis 2 Teile arsenfreies Wasser gibt (immer auf die Masse bezogen), dann kann das daraus hergestellte Gericht, falls kein Wasser verdampft oder weggeschüttet wird, maximal einen entsprechenden massemäßigen Arsengehalt von 33 haben. Absolut hat sich am Arsengehalt nichts geändert, aber relativ zur Gesamtmenge drittelt er sich natürlich, wenn 2 Teile reines Wasser dazukommen.
Ich sage das nur deshalb, um zu illustrieren, daß man aus der vorliegenden Beschreibung der drei Methoden eigentlich gar nichts ableiten kann, außer daß der absolute Arsengehalt natürlich immer geringer wird, je mehr Arsen mitsamt dem Restwasser weggespült wird, und das ist nun wirklich nicht schockierend und man braucht für diese Erkenntnis keine höhere Schulbildung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.01.2019 um 05.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40499
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Vielen Dank für die ausgezeichnete Klarstellung! Ich war schon in Versuchung, ausnahmsweise mal die ganze überflüssige Diskussion zu löschen. Nun mag sie von selbst in den Tiefen des Netzes versinken. Auch jagt eine solche Meldung die nächste...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.01.2019 um 04.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40521
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Die USA haben ein Drogenproblem. Daß es durch eine Mauer oder einen Zaun gegen Mexiko gelöst werden könnte, ist nicht wahrscheinlich. Eher werden Preise und Beschaffungskriminalität steigen. Dagegen spricht auch der blühende Drogenhandel und -konsum in Gefängnissen, die doch über besonders hohe und gut bewachte Mauern verfügen.
Die Milliarden wären besser in eine Verbesserung der sozialen Verhältnisse investiert, auch in Mexiko selbst. Das meinen auch viele amerikanische Autoren (s. counterpunch.org).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.01.2019 um 04.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40560
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Angreifer sticht Danziger Bürgermeister nieder
Hätte er das nicht getan, wäre er auch kein Angreifer gewesen. Das ist vom Typ Täter verübt Tat, irgendwie unlogisch.
Übrigens hat der polnische Präsident die Bevölkerung zum Gebet für den verletzten Bürgermeister aufgerufen. In umfangreichen Versuchsreihen ist nachgewiesen worden, daß Gebete nicht helfen. Oder vielmehr: Sie helfen allenfalls den Betenden, nicht den Bebeteten. Auch schart man mit solchen Aufrufen die Frommen hinter sich.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 14.01.2019 um 15.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40564
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Wirklich tautologisch ist das nicht, denn der Angreifer hätte den Bürgermeister ja auch mit einem Faustschlag niederstrecken können.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.01.2019 um 16.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40565
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Aber auch dann wäre er erst durch die Tat zum Angreifer geworden. Ihn vor dem Erscheinen des Prädikats als Angreifer zu bezeichnen wäre als Fortsetzung eines Berichts möglich, das sein Angreifertum bereits einführt. Im Anschluß an Roland Harweg ("Nachfolgeradjektive") könnte man von "Nachfolgersubstantiven" sprechen – eine textlinguistische Kategorie, weil sie über den Satz hinausgeht.
Ich paraphrasiere: "Jemand, der den Bürgermeister angriff, stach ihn nieder." Nicht unmöglich, aber ziemlich schräg. Die Verletzung textlinguistischer Regeln wird oft so, nicht falsch, aber eben schräg.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.01.2019 um 16.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40567
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Mir war gar nicht so bewußt, daß auch unsere Politiker anscheinend den ganzen Tag twittern.
Katrin Göring-Eckardt:
Sehr traurig. Der Danziger Bürgermeister #PawełAdamowicz ist seinen Verletzungen erlegen. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden.
Was soll das? Es sieht nach einer ungeheuren Abgelenktheit aus. Und "tautologisch" in einem höheren Sinne ist es auch, wie die wiederkehrende Meldung Papst fordert die Menschen zum Frieden auf.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 14.01.2019 um 16.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40568
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Überschriften haben eben ihre eigenen Regeln, wozu hier ja auch das Präsens gehört, das in der Paraphrase unwillkürlich (?) berichtigt ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.01.2019 um 17.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40569
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Schwer zu sagen, worauf mein Unbehagen bruht. Eine Überschrift wie Sohn sticht Bürgermeister nieder wäre mir nicht aufgefallen. Hand aufs Herz: Geht ihnen die ursprüngliche Überschrift glatt runter?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 14.01.2019 um 20.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40571
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Sohn sticht Bürgermeister nieder wirkt unvollständig, gemeint wäre dann wohl Eigener Sohn sticht Bürgermeister nieder.
In Zukunft wird es aber ohnehin aus datenschutz- und geschlechtspolitischen Gründen heißen müssen Person sticht andere Person nieder oder auch, damit sich endgültig niemand mehr ereifern kann, Vorkommnis ereignet sich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.01.2019 um 03.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40572
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Ja, das wird im allgemeinen so verstanden, allerdings gibt es viele Überschriften, bei denen ein solcher relationaler Begriff seine Leerstelle nicht aus dem ausdrücklich genannten Pool anderer Begriffe füllt; das stört dann ziemlich. Es ergibt sich daraus, daß z. B. Muttersein ein Begriff für sich ist, Sohnsein aber meistens nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.01.2019 um 04.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40576
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Noch einmal zur Deutschen Umwelthilfe, auf die sich nun auch Kramp-Karrenbauer einschießt. Sie begeht einen taktischen Fehler, aus den genannten Gründen. Wenn die Gesetze solchen Vereinen ungebührlich viel Macht verleihen, dann müssen die Gesetze geändert werden; das ist die eigentliche Aufgabe der Politiker, nicht das Polemisieren gegen Kläger, die die Gesetzeslage nutzen. Das wirkt nur wie ohnmächtiges Kläffen.
Auf meinem AKK-Konto sammeln sich Minuspunkte an, die ich mit Mißmut registriere. Frau Merkel wäre das wohl nicht unterlaufen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 15.01.2019 um 08.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40579
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... wegen drohender Lawinengefahr geschlossen
usw.
Vielleicht gäbe es weniger Tote, wenn man richtig sagen würde, daß die Gefahr nicht nur "droht", sondern tatsächlich besteht:
... wegen Lawinengefahr geschlossen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2019 um 07.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40588
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Beim Blick auf den Kassenzettel des Supermarkts stelle ich fest, daß sämtliche Einzelpreise auf 99 enden. Bei zwanzig Posten kann man also auf den Nennwert vor dem Komma rund 20 Euro draufschlagen, dann hat man den Gesamtpreis. Das machen wir seit Jahrzehnten mit und freuen uns noch über die günstige Einkaufsmöglichkeit.
Zwar wird das Zahlen automatisiert, aber die verbliebenen Kassiererinnen müssen mehrere tausendmal am Tag fragen: "Haben Sie eine Payback-Karte?" Ich glaube, mit einer solchen würde man 1 Prozent vergütet bekommen, also viel weniger als die 3 Prozent mit den Rabattmarken seligen Angedenkens, und zahlt außerdem mit seinen Daten.
Die Post will das Briefporto auf 75 Cent erhöhen, kündigt also 80 an und läßt sich dann auf den von Anfang an gewünschten Preis herunterkommandieren. Wir sind auch darüber begeistert.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 16.01.2019 um 09.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40589
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Payback bringt 5 Promille (vielleicht sind es auch 4,99).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2019 um 10.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40590
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Du lieber Himmel! Und dafür die ganze Schinderei.
Ich glaube, die Leute würden sich auch darauf einlassen, wenn es überhaupt nichts brächte. Einfach weil es ihnen ein gutes Gefühl gibt, irgendwo mitzumachen. Das Herausgeben persönlicher Daten (und täglich Werbung in der Mail!) suggeriert vielleicht auch, daß man doch irgendwie einen Vorteil dafür einhandeln muß.
So senden ja auch viele Leute ihre Vorschläge zum Wort und Unwort des Jahres ein, obwohl sie wissen könnten, daß die Einsendungen nicht berücksichtigt werden.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 16.01.2019 um 14.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40591
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Na ja, eine Karte vorzuzeigen ist nicht gerade Schinderei. Außerdem kann man ja Coupons einlösen, mit denen man ein Mehrfaches der Punkte bekommt. Da läßt sich dann ein Rabatt von immerhin 5% erzielen.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 16.01.2019 um 15.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40593
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Man kann auch „mit Treue punkten". Dank meiner gesammelten Treuepunkte habe ich einen Nasen- und Ohrhaartrimmer für 14,99 erwerben können.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.01.2019 um 16.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40594
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Meine Frau sagt, es gibt 10-fach-Coupons, also 5%, zunächst auf den gesamten Einkauf. Außerdem, also zusätzlich, gibt es 10-fach-Coupons z.B. für Spirituosen und Wein, für Bier und alkoholfreie Getränke, für Konserven und Tiefkühlkost, für Fleisch- und Wurstwaren, für Molkereiprodukte, manchmal auch für Haushaltswaren.
Wenn man das geschickt kombiniert, hat man also statt einem Paybackpunkt für den gesamten Einkauf zunächst 10, also 9 mehr, dann nochmal 9 Punkte mehr für die meisten speziellen Artikel, insgesamt also 19 Punkte bzw. 9,5% des Einkaufs in Form von Punkten vergütet. Diese kann sie dann entweder beim nächsten Einkauf wie Bargeld verwenden oder z.B. auch Kinokarten incl. Popcorn und Getränken dafür kaufen. Auf die Art haben wir öfters mal einen kostenlosen Kinoabend.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2019 um 16.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40595
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Oft habe ich gefunden, daß Geschäfte, die zum Punktesammeln einladen, nicht die preisgünstigsten sind. Das ist bei den geringen Gewinnspannen auch kein Wunder.
Eigentlich ging es mir um die Belastung der Kassiererinnen. Die Bäckereikette läßt nicht nachfragen, sondern schiebt die über den Tresen gereichte Karte in die Kasse und bucht die Punkte darauf. Das nehmen wir dann schon mit und kriegen alle paar Wochen ein schönes rundes Brot "gratis". Irgendwie macht uns das glücklicher, als wenn die Brote von vornherein drei Prozent billiger wären. Soviel zum "rationalen Wirtschaftssubjekt". Wir sind eben mit Ökonomielehrbüchern nicht zu erfassen, nur mit solchen der Psychopathologie.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2019 um 16.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40596
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Gerade bemerke ich noch, daß ich eine Ungeheuerlichkeit in Herrn Riemers Mitteilung übersehen habe: Er überläßt das Einkaufen seiner Frau!
Ich muß zwar zugeben, daß meine Frau Waschmaschine und Geschirrspüler bedient, aber das liegt nur daran, daß sie mich nicht ranläßt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.01.2019 um 20.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40598
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Oh, da geht es mir beim Einkaufen aber ganz ähnlich wie Ihnen, meine Frau läßt mich da auch selten ran, weil ich immer das Falsche und vor allem das Teuerste bringe. Aber ab und zu gehe ich schon einkaufen und werde dann immer ganz genau instruiert, welchen Coupon ich wofür einsetzen muß. Das ist eigentlich eine Wissenschaft und für mich unter "Kopfrechnen" ehrlich gesagt fehl am Platz.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.01.2019 um 19.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40654
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Der letzte Akt dauerte genau eine Minute. Angela Merkel und Emmanuel Macron saßen im Krönungssaal des Aachener Rathauses an einem Tisch. Vor ihnen lag jeweils ein Dokument. Um exakt 11.37 Uhr setzten sie ihre Stifte auf das Papier, unterschrieben, warteten, bis die Dokumente ausgetauscht waren. Unterschrieben wieder. Um exakt 11.38 Uhr waren sie fertig. Der Aachener Vertrag über die Zusammenarbeit und Integration von Deutschland und Frankreich war unterzeichnet.
Im Jahr 800 nach Christus ließ sich in diesem Raum Karl der Große zum Kaiser krönen. (t-online.de 22.1.19)
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Kommentar von R. M., verfaßt am 22.01.2019 um 21.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40655
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Was sind schon sechshundert Jahre unter Freunden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2019 um 05.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40697
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Seit Tagen quält uns die Mitteilung, daß nach neuesten Forschungen Blutverdünner das Blut verdünnen. Das ist natürlich nicht immer erwünscht.
Die Berichte sind etwas umständlicher, aber darauf läuft es hinaus. Weitere Untersuchungen sind erforderlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2019 um 08.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40701
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Bahnfahren müsse teurer werden; für 19 Euro durch ganz Deutschland, das dürfe nicht der Normalfall sein usw.
Ist es ja auch nicht. Wie berichtet, haben wir uns auch schon mal geärgert, als wir einen Stehplatz im überfüllten Zug ergattert hatten und von Mitreisenden hörten, daß sie eines der Schnäppchen für 19 Euro nutzten, während wir das Zehnfache bezahlt hatten.
Das Problem ist die Unübersichtlichkeit der Preise und Sonderpreise. Kürzlich buchte meine Frau für ihre betagte Mutter eine Reise innerhalb Bayerns. Am Ende konnte sie in der ersten Klasse billiger als in der zweiten fahren, und das Ganze war überhaupt unglaublich kompliziert und dauerte am Schalter fast eine Stunde – aber am heimischen Computer wäre es wohl erst recht nicht herauszufinden gewesen. Da gewinnt man das Gefühl, als Reisender mit großer Wahrscheinlichkeit jedesmal zuviel bezahlt zu haben; tatsächlich hat sich herausgestellt, daß nur wenige Schaltermenschen das günstigste Angebot kennen. Aber wir haben einen Verkehrsminister, der den Bürgern durchweg den gesunden Menschenverstand abspricht, wenn sie glauben, Geschwindigkeitsbegrenzungen (wie überall sonst in der Welt) seien sinnvoll.
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Kommentar von Walter Lachenmann, verfaßt am 28.01.2019 um 15.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40702
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Die Diskussion über Feinstaub, CO2 und Stickstoffgrenzwerte weckt in mir Erinnerungen an die Rechtschreibreform. Eine von offiziellen Instanzen beschlossene Tatsachenbehauptung (die in diesem Fall ja vielleicht sogar richtig ist), darf auf keinen Fall in Frage gestellt werden. Zum Beweis wird nicht wissenschaftlich diskutiert, sondern "gepunktet". Wer mehr "Fachleute" aufzubieten hat und die vorgespurte Linie bestätigt, beansprucht im Recht zu sein. Da muß die Gegenposition gar nicht erst ernstgenommen geschweige denn falsifiziert werden. Ob da nicht doch auch die "Staatsraison" eine Rolle spielt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2019 um 17.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40707
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Das Prinzip der Freiheit habe sich bewährt, betonte Scheuer nun im "BamS"-Interview. "Wer 120 fahren will, kann 120 fahren. Wer schneller fahren möchte, darf das auch. Was soll der Ansatz der ständigen Gängelung?"
"Das Tempolimit ist eine typisch ideologische Verbotsdiskussion aus der grünen Mottenkiste." Ein Tempolimit bringe "ökologisch wenig", so Söder. "Wir brauchen neue Technik und keine alten Verbote." (Spiegel 28.1.19)
Alle anderen Staaten der Erde fahren auf der falschen Spur, immer der grünen Mottenkiste nach, nur Deutschland trotzt diesen Geisterfahrern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.01.2019 um 03.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40708
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Gegen die Rauchverbote, über die heute jeder froh ist, wurde auch schon mit der "Freiheit" polemisiert. Mit der Zwangsgebühr für den Rundfunk scheint keiner dieser Politiker Schwierigkeiten zu haben. Auch nicht mit dem Einfall, die Nichtchristen unter das Kreuz zu zwingen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.01.2019 um 03.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40710
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Die Luftverschmutzung kann, wie die epidemiologisch arbeitenden Forscher sagen, am Tod von Millionen Menschen schuld sein, und zugleich können Lungenärzte ehrlicherweise behaupten, von ihren Patienten sei noch keiner an der Luftverschmutzung gestorben. Das ist für die meisten Menschen allerdings zu hoch, darum kann sich hier die Rhetorik austoben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.01.2019 um 10.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40718
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Die Älteren werden sich an "Freie Fahrt für freie Bürger!" erinnern. Das war der Slogan des ADAC 1974 nach der Ölkrise, aber meiner Erinnerung nach ging dieser Schuß nach hinten los, weil die Verknüpfung von Freiheit und schnellem Fahren vielen denn doch zu hoch gegriffen schien und der Spruch dann meistens ironisch zitiert wurde. Daß er fast ein halbes Jahrhundert später noch einmal aus der Mottenkiste hervorgekramt werden würde, konnte sich niemand vorstellen.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 30.01.2019 um 15.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40719
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Für Andreas Scheuer wäre ein Tempolimit „Gängelung“. Das Wort hatte sein letztes Hoch zu Zeiten der Piratenpartei. Die „Piraten“ bezeichneten damit alles, was sie beim rücksichtslosen Übergriff auf die Belange anderer störte. Nun haben wir einen Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auf demselben geistigen Tiefstand.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.01.2019 um 15.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40720
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Was heißt schon schnelles Fahren? Das ist alles relativ. Wir im Osten sind mit dem Tempolimit 50/90/100 (innerorts/außerorts/auf Autobahnen) aufgewachsen, ungefähr ab den 1980er Jahren (auch um "Sprit" zu sparen) galt sogar 50/80/100. Selbst mit dem Trabbi konnte man bergab bis 110 oder 115 fahren und war dann natürlich auch schon ein "Raser".
Nun soll also nach manchen Spaßverderbern 130 das Ende sein, wohl dieselben Leute, die Radlern auch den Fahrradhelm verpassen möchten und Raucher zwingen, diese Ekelbilder zu kaufen. (Das geht wirklich zu weit, es ekelt sogar mich Nichtraucher.) Denen wird immer wieder etwas neues einfallen, irgendwann wird niemand mehr in einer Gaststätte ein Bier oder ein Glas Wein bekommen, der nicht vorher unterschreibt, daß ihn der Kellner vor den Alkoholgefahren gewarnt hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.01.2019 um 13.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40725
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Es bleibt erklärungsbedürftig, warum sich gerade die in dieser Hinsicht sehr empfindlichen US-Amerikaner ihre "Freiheit" haben nehmen lassen. Soweit ich weiß, wird in den USA zu schnelles Fahren ziemlich rigoros geahndet.
Auf den "Spaß" verzichten sie also, aber es soll ja viele geben, die eigens deshalb nach Deutschland kommen, in das einzige Land der Welt mit richtigem Spaß am Fahren.
Ich nehme an, daß auch die Autowerbung sich auf diese Unterschiede einstellt. Vor Jahrzehnten hieß ein "Lehrgang" Fahr schick mit Quick – nämlich mit der Zeitschrift dieses Namens. Ich glaube mich zu erinnern, daß darin der Rennfahrer Huschke von Hanstein den Deutschen beibrachte, wie man Kurven schneidet, wenn es niemand sieht usw. Genaueres weiß ich aber nicht, weil ich damals schon kein Autofahrer war. Aber das Ganze ist doch kennzeichnend für die Mentalität.
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Kommentar von Manfred Riemer , verfaßt am 31.01.2019 um 23.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40730
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Man sollte auch bedenken, daß die Fahrbedingungen international sehr unterschiedlich sind. Das betrifft Straßenverhältnisse, Wetter, Verkehrsdichte, Verkehrsregeln. Wo es z. B. wie in den USA kein striktes Rechtsfahrgebot auf dem Highway gibt, wo man also beidseitig überholen darf, wird es ohne Tempolimit riskant. Und auf den engen Straßen in Nordeuropa kann man sowieso kaum schneller als erlaubt fahren. Wir haben in Deutschland geeignete Straßen, brauchen also kein allgemeines Tempolimit. Man muß da regeln, wo es nötig ist, und wo es nicht nötig ist, muß man es lassen (frei nach FDP (Lindner?)).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.02.2019 um 09.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40737
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Grenzwerten vorzuwerfen, sie seien nicht "wissenschaftlich" hergeleitet, ist offenbar sinnlos, weil sie immer im Bezug auf das Wünschbare festgelegt werden, also politisch und bis zu einem gewissen Grade willkürlich. Die Wissenschaft kann als Entscheidungshilfe nur Daten liefern, und die können natürlich falsch sein, aber das läßt sich korrigieren.
Wünschenswert wäre es, überhaupt keine Schadstoffe zu emittieren. Der Zeitgeist ändert sich und kann mal mehr zur Wirtschaft oder mehr zur Gesundheitsvorsorge neigen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.02.2019 um 04.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40746
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Die Nervenbahnen im menschlichen Gehirn sind über 1 Million km lang, dreimal zum Mond. Nun mal so nebenbei.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.02.2019 um 07.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40764
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Aus gegebenem Anlaß: Selbstmord ist die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen. Wegen der politisch korrekten Bezeichnungsvielfalt ist es nicht ganz leicht, an Zahlen zu gelangen, aber es dürften etwa 250 Fälle jährlich in der Gruppe bis 20 Jahre sein, davon etwa 30 zwischen 10 und 15. Mobbing, das man früher nicht so nannte, ist oft Mitursache.
Es ist auch nichts Neues, die Quoten haben sich anscheinend nie verändert. Wenn das stimmt, ist es ziemlich schwer zu erklären, zumal die Bedeutung des gesellschaftlichen Hintergrunds am Beispiel Japans mit seinen hohen Selbstmordraten auch bei Schülern erkennbar wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.02.2019 um 05.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40803
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Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, der einen Großteil der Schüler Sigmund Freuds zur Auswanderung in die Vereinigten Staaten gezwungen hatte, gelten heute als das Goldene Zeitalter der Psychoanalyse. (FAS 10.2.19)
Nicht der Krieg.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.02.2019 um 05.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40809
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Gerade wieder einmal geht durch die Medien, daß es bei Husten usw. nichts Verkehrteres gibt als heiße Milch mit Honig, während dieses Hausmittel anderswo weiterhin empfohlen wird.
Erwartungsgemäß nutzen Veganer die Gelegenheit, gegen den Milchkonsum überhaupt zu polemisieren. Kein anderes Säugetier komme auf die Idee, noch im Erwachsenenalter die Absonderung der Milchdrüsen, gar einer fremden Art, zu sich zu nehmen usw. Die Wortwahl dient dazu, das Ganze als möglichst ekelerregend darzustellen. Außerdem sollen wir ein schlechtes Gewissen haben, weil wir den Kälbchen die Nahrung wegnehmen. Das Sendungsbewußtsein kann sich wohl nur in einer Luxusgesellschaft so leidenschaftlich ausbilden.
Informativ und nüchtern dazu "Laktoseintoleranz" bei Wikipedia.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.02.2019 um 04.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40838
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Wenn es stimmt, daß der autofreundliche Lungenarzt sich um mehrere Zehnerpotenzen verrechnet hat (wie er selbst zugibt), dann wäre das nicht weiter bemerkenswert. Es gibt viele Freaks, die mit falschen Zahlen hausieren gehen, z. B. um Einstein zu widerlegen. Aber warum haben über 100 Berufskollegen etwas unterschrieben, was Journalisten mit Grundschulrechnen als Humbug entlarven konnten?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.02.2019 um 07.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40927
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Wenn wir annehmen, daß es zwei grundsätzlich verschiedene Arten des Umgangs mit der Wirklichkeit gibt, Kommunikation und Manipulation (Hantieren, Technik), dann fragt sich, zu welcher Art die magischen Rituale gehören. Das ist nicht leicht zu sagen, weil das Gebiet so umfangreich und heterogen ist.
Gebete und Beschwörungen sind kommunikativ – mit imaginierten Adressaten, aber das tut nichts zur Sache und betrifft ja das ganze Gebiet.
Wer dagegen einen Schadenszauber ausführt, indem er eine Puppe seines Feindes verbrennt oder mit einer Nadel durchbohrt, versucht ihn durch analogische Wirkung seiner Hantierung zu ermorden. Diese Art Kausalität funktioniert zwar nicht, das ändert aber nichts an der bösen Absicht, und so hat man früher den Zauberer konsequenterweise hingerichtet.
Aber es gibt andere Beispiele. Opfer sind oft stilisierte Bewirtungen imaginierter Ahnen oder Götter, Einladungen zu gemeinsamen Mahlzeiten. Der kommunikative Akt der Einladung kann einhergehen mit dem anderen Sinn von "Opfer" (im Deutschen): Sühne, Tausch gegen Sündenerlaß. Wohin das christliche Abendmahl (Eucharistie) gehört, ist umstritten, wie alles in der Theologie.
Kannibalismus ist normalerweise keine Form der Ernährung, sondern mit magischer Bedeutung aufgeladen. Dazu kann die imaginierte Einverleibung der Kräfte des Opfers gehören. Potlatch ist überwiegend zeichenhaft.
Die Erforschung dieser Dinge wird dadurch erschwert, daß die Beteiligten oft selbst nicht mehr wissen, warum sie die Rituale ausführen. Daß sie überhaupt ausgeführt werden, ist zu einem sozialen Tatbestand umfunktioniert worden. (Hier könnte man die auffallend zahlreichen Juden erwähnen, in deren Biographie man liest, sie seien "säkular" oder schlicht Atheisten, ohne aber aus dem Judentum und seinen Ritualen auszutreten.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.03.2019 um 16.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41062
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Conway/Oreskes zeigen in ihrem Buch "Merchants of Doubt" mit unzähligen Belegen, wie eine falsch verstandene „Ausgewogenheit“ der Medien dazu führt, daß längst entschiedene wissenschaftliche Fragen immer noch und sehr lange als „umstritten“ dargestellt werden. Die Tabakindustrie war über die Schädlichkeit des Rauchens schon immer im Bilde, beschäftigte aber unzählige Wissenschafter mit ungeheuren finanziellen Mitteln damit, Zweifel zu säen; das wurde von maßgebenden Leuten intern durchaus zugegeben. Ähnlich dann mit dem Klimawandel.
Die Opfer dieses „Framings“ halten sich selbst für sehr aufgeklärt und nennen sich „Skeptiker“, das ist der höchste Triumph der Manipulation.
Seit die alternativen Fakten sozusagen amtliche Würde erhalten haben, ist kein Halten mehr.
Ich habe diese "Ausgewogenheit" oft am Beispiel von Pseudowissenschaften und Aberglauben exemplifiziert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.03.2019 um 06.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41088
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Natürlich ist es unvernünftig, Kinder in die Welt zu setzen. Allein schon die Kosten! Warum tun wir es trotzdem? Meine Frau hat es herausgefunden: "Um uns noch einmal frisch verlieben zu können."
So egoistisch, so wahr.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.03.2019 um 09.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41089
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41062
eine Ergänzung:
Peter Fiebag/Elmar R. Gruber/Rainer Holbe: Mystica: Die großen Rätsel der Menschheit. Weltbild 2004.
(Über vier kg schwer!)
Man referiert jeden übersinnlichen Unsinn, auch die längst aufgeklärten Tricks werden remystifiziert. Prähistorische Raumfahrt, DNS im I Ging, Gabelbiegen mit Uri Geller, Kornkreise usw. – alles geheimnisvoll und ungelöst. Schöne Fotos und viele durchaus zutreffende Angaben machen die Mischung so verführerisch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.03.2019 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41093
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Wenn man das genannte Monument der Volksverdummung durchblättert, gibt es an allen Ecken und Enden unerklärte Phänomene. Ein typisches Beispiel sind die "Gravitationsanomalien".
In Rocca di Papa und an einigen anderen Orten rollen Fahrzeuge und andere Gegenstände den Berg hinauf.
Eine nette optische Täuschung für Touristen, die aber vom Verfasser Fiebag (623, mit Foto am Tatort) als übernatürliches Phänomen dargestellt wird. Er deutet noch eine mysteriöse Beziehung zum Ort von Galileis Prozeß an.
Vgl.
https://www.focus.de/reisen/optische-taeuschung-autos-rollen-von-alleine-berg-hinauf-das-steckt-hinter-der-geisterstrasse-in-suedtirol_id_9366175.html
http://math.ucr.edu/home/baez/physics/General/roll-uphill.html
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.03.2019 um 11.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41094
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Die rein optische Täuschung ist das eine.
Wenn ich mit dem Auto durchs Gebirge fahre, schaue ich manchmal auf die Höhenanzeige des Navis. So manches Mal hat es mich gewundert, daß es doch schon ewig bergab geht, aber die angezeigte Höhe ändert sich gar nicht oder steigt sogar. Man verliert leicht das Gefühl für ein kleines Gefälle oder einen kleinen Anstieg, wenn man mit Motorkraft unterwegs ist.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 20.03.2019 um 17.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41095
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Ich hatte von der Gravitationsanomalie noch nichts gehört und habe mit einigem Vergnügen gegoogelt. Am besten hat mir dieser Bericht gefallen: "Sogar unser tonnenschweres Auto rollte im Leerlauf vorwärts den Berg hinauf. Ausgeschüttetes Wasser floss bergauf. Die mitgebrachte Wasserwaage war als Messinstrument unbrauchbar, weil auch das Wasser in der Libelle ebenfalls bergauf gezogen wurde."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.03.2019 um 14.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41102
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Im Weltglücksreport der UN ist Deutschland von Platz 15 auf Platz 17 "abgerutscht".
Die Gallup-Umfrage zeigt exemplarisch, wie man es nicht machen soll. Das Ergebnis kann nicht valide sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.03.2019 um 09.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41126
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Zu den Standardargumenten der Okkultisten gehört, daß auch das Pentagon und amerikanische Geheimdienste die PSI-Phänomene mit eigenen Arbeitsgruppen erforscht haben. Es ist schwer, etwas Objektives darüber zu finden; manchmal wird dergleichen erwähnt, aber mit dem Hinweis, die Arbeiten seien wegen Ergebnislosigkeit eingestellt worden. (Große Überraschung!) Daß sich aufgeklärte Menschen überhaupt mit der "Erforschung" von Zauberei und Hellseherei beschäftigen, bleibt allerdings eine Peinlichkeit. Den Beweis von Wundern sollte man der katholischen Kirche überlassen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.03.2019 um 06.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41155
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Die Fähigkeit, Aussagen mit statistisch geschultem Blick zu prüfen, sollte in der ganzen Schulzeit auf jedem Niveau geübt werden. Statistik ist oft verblüffend, immer ernüchternd. Auch die politische Verführbarkeit der Menschen, die ja eine der größten Gefahren für das Gemeinwesen ist, beruht wenigstens teilweise auf dem mathematischen Analphabetismus.
Wir haben eine überwältigend starke Neigung, uns hier zu verrechnen. Michael Shermer zum Beispiel erzählt, was er in diversen Sitzungen erlebt hat. Der schnelle Schluß „Das kann doch kein Zufall sein!“ wäre nicht möglich, wenn man sich von der Grundschule an mit der Glockenkurve (Gaußsche Normalverteilung) vertraut machte. Sie sollte zum Alltagsbewußtsein gehören wie das Wetter oder der Benzinpreis. Dazu ist auch nicht viel Mathematik nötig. Schon Grundschüler können es mit Würfelspielen und varietétypischen Kunststückchen verinnerlichen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.04.2019 um 05.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41166
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Mundartsprechen macht klug. Im bundesweiten Vergleich der Schülerleistungen liegen Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg regelmäßig ganz vorne, erklärt er und: "Hier wird am meisten Dialekt gesprochen."
Darum soll an den Schulen wieder mehr Dialekt gesprochen werden, "ohne die Hochsprache zu vernachlässigen".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.04.2019 um 10.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41172
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Nach Frank Sulloway neigen Erstgeborene dreimal so häufig zu konservativen, neuerungskritischen Einstellungen wie Spätergeborene. Es soll damit zusammenhängen, daß Eltern sich intensiv um ihren Erstling kümmern und den Zweiten sich selbst überlassen. Auch mit Geschwisterkonkurrenz. Ich bin natürlich zweitgeboren. Ausnahmen wie Newton oder Einstein bestätigen die Regel.
Meine Frau, erstes von vier Kindern, nimmt es mißmutig zur Kenntnis, weil sie doch immer so rebellisch war. Ich tröste sie mit ihrer revolutionären Tat, mich zu heiraten.
Man hat oft untersucht, welchen Einfluß die Geschwisterfolge auf den Spracherwerb hat, mit unklaren Ergebnissen. Mal sollen die Späteren davon profitieren, daß sie die Gespräche zwischen den Älteren und den Eltern mithören (Gebrauch der Pronomina beschleunigt?) oder sich sprachlich (wie sonst?) gegen die Älteren durchsetzen müssen; andererseits sollen sie retardiert sein, weil die Älteren das ganze Reden für die Kinder übernehmen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.04.2019 um 05.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41175
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Magier wissen, daß ein Publikum um so leichter zu täuschen ist, je höher sein IQ ist. Der berühmte Zauberer uund Aufklärer James Randi bestätigt es. Akademiker, Nobelpreisträger sind perfekt. Sie achten gespannt auf diejenigen Schlüsselreize, die der Zauberer ihnen zwecks Ablenkung serviert.
Niemand verteidigt seine Vorurteile (Schwarze sind dümmer, Deutschland schafft sich ab usw.) aufwendiger und hartnäckiger als die Gebildeten. Sie sind die perfekten Opfer der "Merchants of doubt" und halten sich selbst für besonders kritisch ("Skeptiker"). Ihr Wissen und ihr Scharfsinn schaffen immer neue Argumente heran, und rhetorisch sind sie ohnehin überlegen.
Michael Shermer ("Why people believe weird things") zeigt es u. a. am Physiker Tipler, den nichts von seinen Teilhardschen Schnapsideen abbringen konnte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2019 um 07.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41192
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Jedes Kind kann ein Möbiusband herstellen, aber für Mathematiker ist es eine harte Nuß, und erst in jüngster Zeit wurden noch Gleichungen gefunden, die bestimmte Eigenschaften erfassen.
Was aus einem Möbiusband wird, wenn ich es längs aufschneide, kann ich mir vorab nur schwer vorstellen, das Ergebnis überrascht daher fast jeden.
Man könnte meinen, das Möbiusband gehöre zu den paradoxen Gegenständen wie eine von Escher gezeichnete unmögliche Treppe, auf der Menschen immerzu abwärts gehen und dann wieder oben ankommen. Aber das stimmt natürlich nicht. Das Band ist ja nicht unmöglich, sondern ganz real, und die Verblüffung beruht nicht auf einem Trick (einem Fehler, genau genommen), sondern auf einer eigentümlichen Unübersichtlichkeit, einer Schwäche unseres Wahrnehmungsapparates.
Der Fehler in Eschers Treppen wird als logischer Fehler erkennbar, wenn ich sprachlich formuliere: Die Menschen steigen abwärts und zugleich aufwärts. Das verstößt gegen den Satz vom Widerspruch (meist erörtert am Beispiel: Eine Fläche kann nicht zugleich rot und grün sein.) Das braucht man nicht empirisch nachzuprüfen, es ist a priori wahr.
Wie steht es mit Engel-Darstellungen, bei denen irgendwo am Rücken hinter den Armen noch mächtige und scheinbar tragfähige Schwanenschwingen zu wachsen scheinen? Sie sind physikalisch-anatomisch unmöglich. Aber ist das eine bloß empirische, kontingente Tatsache? Oder scheint das nur so, weil unsere Einsicht mangelhaft ist?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2019 um 09.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41195
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Stell dir eine Welt vor, in der die Gesetze der Physik nicht gelten und darum auch Engel mit riesigen Schwingen wie auf den Gemälden möglich wären!
Aber in einer solchen Welt sind möglicherweise weder Sprache noch „Vorstellungen“ (ein sprachliches Konstrukt!) möglich. Ich müßte also den Vorbehalt machen, daß ich selbst, der ich mir das vorstellen soll, nicht Teil dieser vorgestellten Welt wäre. Es wäre eine von mir abgesonderte Welt der Träume oder der Animationsfilme (oder der Mythen). Das sind aber gerade keine „möglichen Welten“.
(Die "Bedingung der Möglichkeit", darüber zu sprechen, wäre selbst aufgehoben, darum kann man diese sprachkritische Beweisführung "transzendental" im Sinne Kants nennen.)
Fromme Gemüter empfinden es wohl nicht so, aber der ornithologisch informierte Blick kann in den üblichen Engelsdarstellungen nur groteske Mißbildungen (Polymelie) sehen. Man kann es sich an den vielarmigen indischen Göttern klar machen. In beiden Fällen nehmen es die Maler und Bildhauer nicht so genau und schweigen sich über Aufhängung und bewegende Muskulatur weitgehend aus.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 04.04.2019 um 11.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41196
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Dann stelle ich mir eben eine solche Welt (Physik gilt nicht) vor, in der es Sprache und "Vorstellungen" gibt. Ich bin Teil dieser Welt. Genau so verstehen sich ja Religionen.
Auch fromme Gemüter nehmen es heutzutage mit den bildlichen Darstellungen nicht mehr so genau. Die Flügel symbolisieren nur, daß der Engel "fliegen", also überall sein kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.04.2019 um 05.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41202
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Die spirituelle Bedeutung der Flügel haben schon Kirchenväter erläutert. Es bleiben aber ikonographische Fragen: Warum haben die Engel, die doch morphologisch zu den Säugetieren gehören, ausgerechnet Federn und nicht Flugmembranen wie Fledertiere? Über die Ikonographie der Engel erfährt man zwar, wann sie mit Flügeln ausgestattet wurden, aber nichts über die Herkunft der Federn. Vielleicht hat das unheimliche nächtliche Wesen eine Angleichung der Götterboten an die Fledermäuse verhindert. (Bei dieser Gelegenheit erfahre ich, daß blutsaugende Gattungen nur in der Neuen Welt vorkommen und daß die Fledertiere nächst den Nagetieren die artenreichste Säugetierfamilie sind.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.04.2019 um 06.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41205
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„Our country is full.“ (Trump)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.04.2019 um 07.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41211
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In der FAS, wird vorgerechnet, daß die Produktpiraterie Deutschland 54,5 Mrd. Euro und 500.000 Arbeitsplätze kostet. Wie üblich wird vorausgesetzt, daß die Leute das Original kaufen würden, wenn es das Plagiat nicht gäbe. Wie kann man sich so dumm stellen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.04.2019 um 04.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41227
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Bei der hier: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1040#41074
erwähnten Studie handelt es sich übrigens um eine epidemiologische Untersuchung über Schaden und Nutzen von mäßigem Alkoholkonsum. Der Originalbeitrag in "Lancet" ist voller Einschränkungen, auch wird die bekannte Alkoholintoleranz der "chinesischen Teilnehmenden" berücksichtigt. Die vereinfachten Schlußfolgerungen in unseren Medien sind eigentlich kaum gerechtfertigt, aber man hat wieder mal was zu melden.
Gemeinsam ist allen solchen Beiträgen die sensationelle Höhe der Prozentzahlen, um die angeblich ein Risiko erhöht oder vermindert werden soll. Die Mathematik dahinter wird in Büchern wie Goldacres "Bad Science" klargestellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.04.2019 um 04.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41228
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Überraschung: Meghan ist Harrys Kusine 17. Grades
Usw. – Sie ist auch mit neun amerikanischen Präsidenten verwandt. Nicht erwähnt sind die Galgenvögel, mit denen sie und ihr Prinz ebenfalls verwandt sind. Ahnenschwund eben. (https://de.wikipedia.org/wiki/Ahnenverlust) Ich bin sicher mit Trump viel enger verwandt als im 17. Grad.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.04.2019 um 18.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41235
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Die erste Fotografie eines Schwarzen Lochs wird als große Sensation verbreitet, und es ist ja auch erfreulich, daß die weltweit verbundenen Radioteleskope diese Daten gewinnen konnten. Wie üblich, wird auch gleich wieder behauptet, es gehe darum, Einstein zu beweisen oder zu widerlegen. Das ist sicher stark übertrieben. Sprachlich interessant:
Es geht um nichts Geringeres als die Überprüfung von Einsteins Relativitätstheorie: Wissenschaftler wollen zum ersten Mal ein Schwarzes Loch sichtbar machen. (...) Dabei geht es um nichts weniger als eine Überprüfung der Allgemeinen Relativitätstheorie Albert Einsteins. (welt.de 10.4.19)
Hier sieht man die Grundform nichts Geringeres und die kontaminierte nichts weniger als nebeneinander.
Zurück zum vermeintlichen Foto des Schwarzen Lochs: Da die Daten im radioastronomischen Bereich des Spektrums gewonnen wurden, mußte erst eine Umrechnung in visuell darstellbare Werte vorgenommen werden. Das Bild ist also keine Fotografie, es zeigt nicht nur Falschfarben, sondern bestenfalls eine analoge Darstellung der wirklichen Verhältnisse. Wenige Berichte stellen das klar:
„Allerdings beobachtet der Teleskopverbund kein sichtbares Licht, sondern Radiostrahlung mit Wellenlängen von etwas mehr als einem Millimeter. Die eingefangenen Strahlen werden im Bild rot dargestellt, damit das menschliche Auge sie wahrnehmen kann.“
Gleichwohl kommentiert einer: "Es ist wunderschön."
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 10.04.2019 um 22.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41236
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Ein Schwarzes Loch ist einerseits ziemlich das Gegenteil eines der üblichen Löcher, z. B. im Strumpf oder im Käse. Während letztere aus nichts bestehen und sich nur über ihre Umgebung definieren, ist das Eigentliche des ersteren tatsächlich sein Inhalt.
Trotzdem haben beide Arten von Löchern andererseits auch etwas Gemeinsames: Sehen (und sei es mit technischer Hilfe) kann man in jedem Fall nur ihre äußere Umgebung, nicht das eigentliche Loch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.04.2019 um 04.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41237
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Wie der Name des Projekts sagt, geht es um den sog. Ereignishorizont oder hier Schwarzschild-Radius. Davon vermittelt der betreffende Wikipedia-Eintrag eine ungefähre Vorstellung, auch wenn Laien wie ich die Einzelheiten nicht nachvollziehen können.
Wenn ich es recht sehe, sind die jetzt veröffentlichten Ergebnisse zwar eine große technische Leistung (wie kürzlich die Messung der Gravitationswellen), aber keine Sensation im Sinne einer Überraschung. Es gibt gerade in der Astronomie fast täglich neue Erkenntnisse, die aber nicht so anschaulich aufbereitet werden können. Trotzdem ist es gut, die Öffentlichkeit immer wieder mal mit diesen Dingen zu unterhalten, auch wenn einige Banausen nicht davon zu überzeugen sind, daß ihr Steuergeld darin gut angelegt ist.
Wir zitieren gern den guten alten Philosophen: Der Mensch strebt von Natur nach Wissen usw., aber er strebt auch nach Fußballgucken und anderen Unterhaltungen, und man kann jeden Euro nur einmal ausgeben. Darum versteht es sich nicht von selbst, daß es doch immer noch möglich ist, so viel Geld in die astronomische Forschung zu lenken, die wohl noch nie den geringsten Nutzen gebracht hat und am Ende nichts weiter als künstlich kolorierte rote Ringe vorzeigen kann... Nur gut, daß diese Mittelvergabe nicht schön demokratisch zum Gegenstand eines Volksentscheids gemacht wird!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.04.2019 um 04.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41246
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Vegetarier und Veganer haben "bessere Blutwerte". Das haben "Forschende" der Loma Linda University herausgefunden, einer Einrichtung der Siebenten-Tags-Adventisten, zu deren Glaubensbekenntnis der Vegetarismus zählt (das wird freilich hierzulande nicht mitgeteilt). Wie weit die Religionsgesellschaft noch an einschlägigen Lebensmittelfirmen beteiligt ist, überblicke ich nicht ganz. Jedenfalls sind die Autoren bei heilpraxisnet.de mehr am Gendern als an Recherche interessiert. Das meiste ist einseitig bis sinnlos, aber bestimmt nicht ungefährlich, weil viele Menschen auf gesundheitsbezogene Nachrichten hereinfallen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.04.2019 um 07.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41247
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Auch die Rekonstruktion einer oder mehrere Urzustände wird zumeist skeptisch gesehen oder gilt als hoch spekulativ. (https://de.wikipedia.org/wiki/Soziokulturelle_Evolution)
(statt eines oder mehrerer)
Selbst solche groben Schnitzer werden kaum bemerkt. Es erinnert an Lessings nicht ohne Mißfallen, das erst nach hundert Jahren jemandem auffiel.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 13.04.2019 um 10.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41248
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Auch "die Rekonstruktion eines … Urzustände“ schreibe ich nur ungern. Etwas leichter geht mir die „Rekonstruktion eines Urzustandes oder mehrerer“ von der Hand.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.04.2019 um 12.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41249
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Ich verstehe Ihr Unbehagen, aber mir geht es gerade umgekehrt. Ihre Lösung habe ich auch manchmal genutzt, aber ich empfinde das Pedantische, sozusagen Schulgrammatische daran.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 15.04.2019 um 10.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41261
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Der Wahlausgang fiel äußerst knapp aus.
(DLF-Nachrichten, 15.4.19, 8.00 Uhr)
Warum nicht gleich richtig doppelt:
Der Wahlausgang ging äußerst knapp aus?
Besser wäre es so:
Die Wahl fiel/ging äußerst knapp aus
Der Wahlausgang war äußerst knapp
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.04.2019 um 16.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41262
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Nachtrag:
Anmerkung der Redaktion: In einer vorherigen Version des Textes wurde die Aufnahme des Schwarzen Lochs als Foto bezeichnet. Dies ist nicht richtig, es handelt sich eine aus Daten berechnete Visualisierung. Wir haben den Text entsprechend geändert. (welt.de)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 15.04.2019 um 18.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41266
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Meiner Ansicht nach vermittelt der Ausdruck Foto ein wesentlich besseres Verständnis des wirklichen Sachverhalts als Visualisierung.
Eine Visualisierung kann alles mögliche sein, z. B. die Darstellung der Parteienverhältnisse im Parlament als buntes Kreisdiagramm. Bei der Abbildung des Schwarzen Lochs wurden aber wie bei einem Foto die Lichtverhältnisse analog zur Wirklichkeit auf dem Untergrund abgespeichert. Daß dabei die Frequenz, also letztlich nur die Farben, im kontinuierlichen Strahlungsspektrum in den sichtbaren Bereich hinein verschoben wurden, ist hier unwesentlich und vernachlässigbar.
Sonst dürften so manche der üblichen Überbelichtungen von Polarlichtern, Unterwasserfotos und nächtliche Tierfotos mit Infrarotkameras usw. oder viele Aufnahmen mit künstlerischen Verfremdungen auch nicht Foto heißen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.04.2019 um 04.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41268
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Sehr anregende Überlegung. Sie führt allerdings zu einer solchen Verschärfung des "Foto"-Begriffs, daß es streng genommen überhaupt keine Fotos mehr gibt. Kann man den Mond fotografieren? Das hängt von der Brennweite des willkürlich ausgewählten Objektivs ab. (Wir haben schon über die Mondillusion und ähnliche Erscheinungen gesprochen.) Irgendeine Belichtungszeit muß ich wählen, das ist also auch willkürlich.
Ich könnte mir eine technische Einrichtung vorstellen, die aus der Leuchtkraft eines veränderlichen Sterns unmittelbar eine Sinuskurve macht. Das wäre dann auch ein Foto...
Ich habe die Jupitermonde gesehen – durch mein Fernrohr.
Ich sehe jetzt diesen Text – durch meine Brille.
Kann man das "Sehen" nennen?
Dazu: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1541
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1541#37730
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.04.2019 um 14.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41274
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Senator Bernie Sanders veröffentlicht seine Steuererklärung und „enttarnt sich als Millionär“ (ZEIT). – Davon gibt es in den USA fast 20 Millionen, in Deutschland mehr als 2 Millionen. Viel zu enttarnen ist da nicht.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.04.2019 um 21.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41278
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Wieso? Ich verschärfe doch den "Foto"-Begriff nicht, im Gegenteil, ich verteidige ihn!
Wenn man die hier besprochene Abbildung des Schwarzen Lochs nicht Foto nennen dürfte, wie bei welt.de, dann wäre es eine solche übertriebene Verschärfung.
Eine Sinuskurve ist natürlich kein Foto. Unter einem Foto versteht man wohl (siehe z.B. Wikipedia) eine analoge Darstellung der natürlichen Lichtverhältnisse auf einer ebenen Fläche. Manchmal wird nur die Lichtintensität wiedergeben (Schwarz-weiß-Foto), manchmal auch die Frequenz (Farbfoto), und manchmal wird das Licht als Strahlung noch ein wenig verallgemeinert. Eine Röntgenaufnahme wird auch eher Foto als Visualisierung genannt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.04.2019 um 05.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41280
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Die Sinuskurve, die ich dem Veränderlichen zuordne, ist eher ein Film.
Im Grunde wissen wir ja, was wir meinen, und diskutieren über den Sprachgebrauch (was auch wichtig ist).
Ich wollte sagen: Die bekannten "künstlerischen Darstellungen" etwa in "Sterne & Weltraum" (wo sie immer wieder mal diskutiert werden) veranschaulichen etwas Nichtanschauliches oder bisher nicht Beobachtbares. Anstelle der Phantasie des Zeichners (der den Angaben der Wissenschaftler folgt) wird die visuelle Darstellung des schwarzen Lochs nach bestimmten Algorithmen errechnet. Es ist also eine Art Umrechnung oder Verschiebung der Werte in den sichtbaren Bereich. (Ich weiß im Augenblick den Umrechnungsfaktor nicht.)
Eine ähnliche Manipulation findet aber auch sonst statt. Schwarzweißfotografie ist ein Beispiel. Mein Hinweis auf Machs Zeichnung und unsere Diskussion dazu sollte zeigen, daß mit der flächigen Abbildung immer ein unaufhebbarer Unterschied zum Sehen verbunden ist. Das Auge bildet nicht flächig ab (das wäre allenfalls das erste, ziemlich schlechte Netzhautbild), sondern verarbeitet Daten unter dem Einfluß von Evolution und Lernen, so daß Verhalten möglich wird. Insofern gibt es keine realistische Fotografie schlechthin, sondern immer nur apparatbedingte Abstraktionen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.04.2019 um 16.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41285
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Deutsche trinken literweise Alkohol (n-tv)
Deutsche trinken 131 Liter Alkohol im Jahr (t-online)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.04.2019 um 16.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41286
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41274
Die FAZ (Roland Lindner, 17.4.19) scheint dem „Klassenkämpfer Bernie Sanders“ übelzunehmen, daß er nicht am Hungertuch nagt wie alle anständigen Linken. (Als „selbsternannten Sozialisten“ hat er ihn auch schon mal bezeichnet.) Sanders hat nichts gegen Millionäre, er verlangt nur, daß sie ihre Steuern zahlen (wie er selbst: 145.000 Dollar im letzten Jahr). Er hat früher wenig besessen, aber jetzt verdient er vor allem mit seinen Büchern viel Geld, seine Frau ist auch tüchtig. Aber die FAZ stellt ihn in einem ganz ungewöhnlich tendenziösen Artikel als Heuchler hin.
Auf einem anderen Blatt steht, wie gut es bei den Landsleuten ankommt, wenn die Demokraten reihenweise ihre Steuerklärungen veröffentlichen, um Trump unter Zugzwang zu setzen, dessen Steuertricks vielleicht vielen besser gefallen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2019 um 05.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41297
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Sogar Andreas Mihm gibt in der FAZ einen ausgewogenen, insgesamt zuversichtlichen Bericht über den Ausbau der Offshore-Windkraftanlagen. - Am nächsten Tag kommentiert er etwas säuerlich und stellt zutreffend fest: „Die meisten Leute würden aber lieber alles lassen, wie es ist.“ (17.4.19)
Die ablehnende Haltung der FAZ gegen die Energiewende wurde milder, seit die Zeitung entdeckte, daß sich mit grünen Investitionen Geld verdienen läßt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2019 um 05.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41298
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Manche bestreiten zwar nicht, daß der Mensch der Hauptverursacher des Klimawandels ist, wohl aber, daß er etwas dagegen tun könne. Das ist unlogisch.
"Zum Beispiel halten Soentgen und Bilandzic fest, dass die von ihnen untersuchten ´Klimaskeptiker´ üblicherweise nicht unentschieden seien, sondern vielmehr Dogmatiker, die sich längst eine Meinung gebildet hätten und entschlossen seien, für diese zu kämpfen."
https://de.wikipedia.org/wiki/Leugnung_der_menschengemachten_globalen_Erw%C3%A4rmung
Das ist auch meine Erfahrung. Für die Argumente des genannten Wikipedia-Eintrags sind diese Leute nicht erreichbar. Ich selbst habe hier mindestens ein Dutzend Einwände gegen die Klimaforscher vorgebracht, was aber meine Überzeugung von der Richtigkeit ihres Hauptbefundes nicht erschüttert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.04.2019 um 07.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41346
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Das Durchschnittsalter der Bundesregierung liegt etwas tiefer (als das der Parteimitglieder): bei 51 Jahren, was aber immer noch rund sieben Jahre mehr als der Durchschnitt der deutschen Bevölkerung sind.
Zieht man die Minderjährigen ab, die nicht Minister werden können, kommt man zu sinnvolleren Zahlen, braucht dann aber auch keinen Artikel darüber zu schreiben. Das Kabinett liegt ziemlich richtig, was das Alter betrifft.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.04.2019 um 08.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41347
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„Damit klafft auch global gesehen eine riesige Lücke im natürlichen Kohlenstoffkreislauf, die in den aktuellen Klimamodellen nicht berücksichtigt wird.“ (FAZ 23.4.19)
Es geht darum, daß durch Subduktion der Kontinentalplatten viel weniger Kohlenstoff in den Erdmantel gerät, als die Vulkane dann wieder ausstoßen.
Man findet immer wieder solche nicht berücksichtigten, keineswegs geringfügigen Faktoren, die durchaus zur Skepsis gegen Klimamodelle berechtigen, auch wenn man den menschengemachten Wandel nicht in Frage stellt.
Die Vulkane sollen übrigens 250 Mill. Tonnen CO2 jährlich ausstoßen, ein Sechzigstel dessen, was wir durch die Verbrennung fossiler Energieträger emittieren. Größte einzelne Quelle ist der Ätna (6 Mill. t).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.04.2019 um 17.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41356
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Zum http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41346
Es ist gar nicht so einfach, das Durchschnittsalter der Regierungen herauszufinden. Im Kabinett Trump liegt es anscheinend bei 62.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.04.2019 um 06.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41376
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Der Wissenschaftshistoriker Olaf L. Müller versucht in der FAS (28.4.19, Auszug aus einem neuen Buch) nachzuweisen, daß ästhetische Betrachtungen für Kopernikus, Kepler, Galilei, Newton eine wichtige Rolle bei der Entwicklung ihrer Modelle spielten (Planetenbahnen, Theorie des Lichts). Der Begriff der „Schönheit“ bleibt aber unklar, in Wirklichkeit geht es um verschiedene Dinge: Symmetriebetrachtungen, Anwendbarkeit der Mathematik auf die Natur (Pythagoras), Idealisierung der empirischen Daten. Die Polemik gegen Sabine Hossenfelder (die sich voriges Jahr an gleicher Stelle geäußert hatte (https://www.faz.net/aktuell/wissen/physik-mehr/krise-in-naturwissenschaft-verfuehrte-physiker-15667988.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0:)), geht daher ins Leere. (Ich habe Hossenfelders Buch noch nicht gelesen.)
Die Beobachtungsdaten etwa zur Bestimmung der Marsbahn ergeben naturgemäß eine zackige, nur ungefähr elliptische (oder kreisförmige, wie man früher meinte) Bahn, die für die weitere Berechnung geglättet, also um die Meßfehler bereinigt werden muß. Daß der Mars in Wirklichkeit keine solchen Zitterbewegungen ausführt, wird nicht aus ästhetischen Gründen angenommen, sondern aus physikalischen.
Die winzige Abweichung der Wanderung des Perihels der Merkurbahn vom berechneten Wert war im 19. Jahrhundert beobachtet worden und widerstand jeder Erklärung. Einstein konnte vor Aufregung nicht schlafen, als er mit seiner Allgemeinen Relativitätstheorie diese Abweichung genau berechnen konnte. Das hatte aber mit Schönheit nichts zu tun.
(Die Beispiele sind von mir.)
Die antiken Philosophen haben sich eingehend mit dem Gegensatz zwischen den reinen Größen der Mathematik und deren unreinen Manifestationen in der sinnlich erfahrbaren Wirklichkeit beschäftigt. Eine Lösung war die platonische, also die Ansetzung einer zweiten, „noumenalen“ Wirklichkeit („Ideen“). Aristoteles nahm dagegen an, daß die Formen in den Dingen seien. Mathematiker streiten bis heute, aber das berührt ihre eigentlich mathematische Arbeit nicht; sie veröffentlichen denn auch in denselben Zeitschriften.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2019 um 08.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41381
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Man beklagt Umweltschäden wg. 500 Mill. Retoursendungen im Internethandel („238.000 Tonnen CO2 im vergangenen Jahr“). Unerwähnt bleibt, daß die Kunden sonst einzeln zu den Geschäften fahren und die Waren aussuchen, in vielen Fällen auch ein zweites Mal zum Umtauschen. Die meisten Retouren werden vom selben Paketboten wieder mitgenommen, der die Lieferungen zustellt. Auf diesem Abschnitt fällt also kaum zusätzliches Abgas an. Soweit ich es überblicke, ist der Internethandel trotz Retouren immer noch umweltfreundlicher als der stationäre Einzelhandel. Das gilt besonders auf dem Lande, wo die Auslieferung von 100 Paketen fast ebenso viele Fahrten in die nächste Stadt ersetzt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.05.2019 um 02.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41382
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zur Schönheit in den Wissenschaften, #41376
In dem FAS-Artikel wird der Schönheitsbegriff zuerst allgemein verwendet:
- In den tiefsten Strukturen ist das Weltall schön
- weil das Weltall für das geistige Auge schön ist, ...
- Schon für sich allein ist jedes dieser Gebilde [Platonische Körper] mathematisch schön,
dann eher individuell:
- Keplers Schönheitssinn
- über den Schönheitssinn von Physikern,
und schließlich wieder
- unser Schönheitssinn.
Da Schönheit keine Garantie bietet aber doch auffällig oft beteiligt ist, wird sie schließlich mystifiziert, ihr Rätsel sei bis auf weiteres ungelöst.
Für mich ist das gar nicht mystisch. Wie sollte man Schönheit klarer fassen, sie ist nun mal subjektiv und nicht exakt definierbar. Aber etwas läßt sich ganz allgemein sagen: Schönheit hat immer etwas mit Einfachheit zu tun und mit dem menschlichen Staunen darüber, wie man anscheinend komplizierte Sachverhalte manchmal mathematisch sehr einfach beschreiben kann. Die Einfachheit ist allerdings relativ.
Das Zusammengehen von Einfachem und Schönem wird besonders in der Musik deutlich. Manche Klänge werden von uns allen als sehr harmonisch empfunden. Und da stellt sich heraus, daß die am besten miteinander harmonierenden Töne immer ganzzahlige Frequenzverhältnisse (Oktave 2:1) bilden. Auch rationale Verhältnisse klingen noch gut, wenn sie klein sind (Quinte 3:2).
Beim Goldenen Schnitt, der für Harmonie in der Archtektur sorgt, kommt die irrationale Wurzel aus 5 ins Spiel, zwar kein rationales Verhältnis mehr, wie man erst einmal irritiert feststellt, aber es läßt sich wenigstens noch mit algebraischen Ausdrücken (Grundrechenarten, Potenzen und Wurzeln) darstellen.
Um das kontinuierliche Wachstum von Lebewesen zu beschreiben, braucht man schon die transzendente Eulersche Zahl e. Der auf ihr basierende Logarithmus wird wegen dieser Anwendung auch der natürliche genannt. Und die transzendente Zahl pi entspricht genau dem Verhältnis von Kreisumfang zum Durchmesser. Wie man sieht, wird es Schritt für Schritt komplizierter. Schließlich werden sogar imaginäre Zahlen gebraucht, um auch noch Wurzeln aus negativen Zahlen ziehen zu können, z. B. bedeutet i die Wurzel aus -1.
Sind Mathematiker nicht ziemliche Witzbolde? Sie denken sich abwegige Namen wie negative, irrationale, transzendente, imaginäre Zahlen aus, und dennoch gibt es für all diese ganz reale Anwendungen, keine dieser Zahlen hat in der Natur etwas Negatives, Irrationales, Transzendentes, Imaginäres!
Als es dann kaum noch verrückter geht, stellt plötzlich jemand fest, daß diese drei grundverschieden begründeten Zahlen als (e hoch pi mal i) wieder zur einfachen ganzen Zahl -1 verschmelzen. Das ist doch der Gipfel der Einfachheit, so etwas muß man einfach bestaunen und darüber beglückt sein und es als schön empfinden! Es gibt viele ähnliche Beispiele.
Aber das Staunen kommt immer nach dem Beweis. Nirgends in den Wissenschaften gilt Wunschdenken, es gilt weder der Satz "Das ist so schön, es muß einfach stimmen" noch "Das wäre zu schön, um wahr zu sein".
Schönheit kann wegweisend, aber auch irreführend sein. Wirkliche Schönheit entfaltet sich erst nach der Gewißheit.
Nur eins halte ich für sicher: Das Häßliche ist immer falsch!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.05.2019 um 04.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41384
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In der Musiktheorie hat besonders Helmholtz diese Lehre entwickelt (http://psychologie.biphaps.uni-leipzig.de/wundt/opera/helmhltz/toene/TonEmpIn.htm)
Vielleicht muß man sich hier an die Volksmusik halten, denn die professionelle hat sich ja erstaunlich schnell entwickelt und "klassische" Maßstäbe schnell über Bord geworfen.
Die Harmonie- und Symmetrieseligkeit wird leicht als Kitsch empfunden, aber selbst dies (das "allzu Schöne") ist wohl eine zeitgebundene Kategorie. Interessant finde ich, daß schon die Wahrnehmung sich nicht mit der augenblicklichen Orientiertheit begnügt, sondern, wie beim Neckerschen Würfel, alsbald und unaufhaltbar nach Neuem sucht. Mischen wir nicht leiterfremde Töne bei, damit es sich reibt? Dazu Synkopen...
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.05.2019 um 13.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41387
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Natürlich soll es sich manchmal reiben und nicht langweilig werden, dann nutzt man eben z. B. auch Disharmonien. Aber ich denke, das ändert nichts am Grundprinzip, daß Tonharmonie immer auf einfachen Frequenzverhältnissen beruht.
Auch die oft als schön empfundene Symmetrie bedeutet letztlich eine Vereinfachung durch die Halbierung der Anzahl freier Koordinaten.
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Kommentar von Timo Pähler, verfaßt am 02.05.2019 um 14.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41388
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Leiterfremde Töne sind nicht (speziell) zur Reibung da, lieber Herr Ickler; Sie meinen einfach Spannungstöne / Intervalle mit komplizierterem Frequenzverhältnis (also ändert sich für Ihr Argument nichts).
Für Reibungen sind leitereigene Töne (2, 6, 7) sogar beliebter. Im klassischen Jazz verbindet man mit exotischeren Reibungen wie #9 gegen 3, #11 gegen 5 denn auch gleich eine andere Skala wie die alterierte oder Halbton-Ganzton.
Aus leiterfremden Tönen ergibt sich eine andere Spannung, gewissermaßen eine diachrone.
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Kommentar von A.B., verfaßt am 02.05.2019 um 16.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41390
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In der sog. Oberton- oder Naturtonreihe gelten die ersten fünf zwischen je zwei benachbarten Tönen entstehenden Intervalle Oktave, Quinte, Quarte, große Terz, kleine Terz (und auch deren Umkehrungen, also auch kleine und große Sexte) gemeinhin als konsonant, die weiteren oberhalb als dissonant. Also alles, was zum 6. Ton aus je zwei Tönen zu bilden ist, mitsamt den entsprechenden Schwingungsverhältnissen 1:2 (Oktave), 2:3 (Quinte) usw., empfinden wir "im Abendland" als konsonant mit zunehmendem sinnlichen Reiz (von der verschmelzenden, "langweiligen" Oktave bis hin zu süffigen Terzen und Sexten, die in mittelalterlicher Harmonielehre noch als dissonant galten). Alles oberhalb, das nicht mathematisch (wie etwa 12:8 = 3:2) auf einfache Verhältnisse gekürzt werden kann, empfinden wir als dissonant.
Der 7. Naturton ist dann tatsächlich "leiterfremd", kann also weder in der diatonischen, noch in der chromatischen Skala notiert werden (er liegt so zwischen a und b vom Grundton C aus); für alle weiteren mit Primzahlnummer verhält es sich ähnlich, aber wegen der Temperaturproblematik (12 reine Quinten sind merklich größer als 7 reine Oktaven, denn (3:2)12 = 129,746... und (2:1)7 = 128 → Pythagoreisches Komma mit dem Schwingungsverhältnis 1,512:27 = 1,0136...:1) kann man ohnehin die Naturtonreihe nicht eins zu eins mit einer "reinen" Stimmung gleichsetzen. Die Sache wird dann kompliziert.
Jedenfalls braucht es in konventioneller Musik harmonische Spannung durch Dissonanzen, die sich in Musik regelhaft in Konsonanzen auflösen, damit es nicht als langweilig oder kitschig ("tränenselige Terzgirlanden") empfunden wird. Nur entstehen diese Dissonanzen auch bereits durch "leitereigene" Töne, d.h. dem diatonischen Tonvorrat der jeweiligen Tonart, leiterfremde Töne (z.B. alle Töne mit Vorzeichen in C-Dur) bewirken dann in konventioneller Auffassung bereits eine Verschiebung des tonalen Zentrums (Modulation in eine andere Tonart), sind aber gleichwohl spannungsgeladen bzw. können als "Reibung" beschrieben werden.
Im Jazz ist das System aufgeweicht, blue notes sind nicht immer leitereigen; in atonaler Musik wird dieses System vollkommen aufgegeben. Hindemiths Tonlehre rettet es wieder, indem es den Grad der Reibung in Akkorden zum konstruktiven Maß macht...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2019 um 05.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41392
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Vielen Dank für Korrektur und ausführliche Darlegung! Das mit "leiterfremd" war natürlich ein gedankenloses Versehen, nachdem ich selbst kurz zuvor gerade auf dem (digitalen) Klavier herumexperimentiert hatte.
Ob es Menschen gibt, die unsere temperierte Stimmung als unrein hören?
Als Laie habe ich mich erst an das Nonvibrato etwa der indischen Musik gewöhnen müssen. Vibrato gibt es dort auch, aber es hat eine andere Bedeutung als bei uns.
Ich habe mehrmals den berühmten Bhimsen Joshi singen hören und mir dabei gedacht, daß die Inder unseren Vibratogesang als furchtbares Jaulen erleben müssen, aber ich hatte keine Gelegenheit, mit ihnen darüber zu sprechen.
Die plagale Musik wird durch den Hintergrundton strikt auf Linie gehalten, während zum Beispiel der Laienchor, in dem meine Frau singt, jeden Augenblick vor dem Absacken bewahrt werden muß. Wie kommt das eigentlich?
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 03.05.2019 um 09.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41395
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Ganz sicher gibt es Menschen, die unseren Vibratogesang als Jaulen empfinden. Ich gehöre zu ihnen, wenn, namentlich bei Sopranistinnen, vor lauter diffusem Vibrato kaum mehr zu erraten ist, welcher Ton gerade gemeint ist. Daran besteht bei Bhimsen Joshi nie ein Zweifel; er intoniert präzise. Ich würde bei ihm auch nicht von Vibrato sprechen, eher von sehr schnellen Koloraturbewegungen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2019 um 09.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41396
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Genau mein Eindruck, ich denke auch, daß es etwas anderes ist, von der Funktion her sowieso.
Da ich leider selbst nicht singe (psychisches Handicap), weiß ich auch nicht, wie man eigentlich ein Vibrato erzeugt. Der Naturbursche Elvis zum Beispiel hatte von Anfang an ein Vibrato, ohne Ausbildung. Aber eine Ausbildung zum Opernsänger hätte auch wieder nicht zu ihm gepaßt, so sehr er Mario Lanza bewunderte.
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Kommentar von A.B., verfaßt am 03.05.2019 um 20.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41398
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Herr Virch, da schließe ich mich Ihnen an.
Ausuferndes Dauervibrato beim Singen ist übrigens eine Unart und durchaus als ein sängerisches Defizit zu verstehen, insbesondere dann, wenn es mit Tonhöhenverunklarung einhergeht, was ja gar nicht sein muß.
Und in der Tat, Herr Ickler, gibt es Menschen, die die gleichschwebende Temperatur bzw. gleichschwebend gestimmte Intervalle als unrein empfinden. Wenn man sich etwa – wie ich – an die in historischer Aufführungspraxis angestrebten reinen großen Terzen gewöhnt hat, gewinnen die viel zu weiten großen Terzen der gleichschwebenden Stimmung mit der Zeit etwas Ordinäres. Aber das alles ist wohl wirklich Gewöhnungssache!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.05.2019 um 23.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41399
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Ich möchte gern noch einmal auf die Frage zurückkommen, was Schönheit eigentlich ist. Wäre sie exakt definierbar, könnte man einen Computer programmieren, das absolut schönste Bild zu malen. Dabei käme vielleicht eine gleichmäßig himmelblaue Fläche heraus, keine Rot-blau-Dissonanzen. Aber alle berühmten Gemälde enthalten viele Farben und Formen. Die Realität ist nicht nur absolut langweilig monoton schön. Das gleiche gilt für die Musik. Deshalb kann man in anspruchsvollen Sinfonien nicht nur einen einzigen harmonischen Gleichklang erwarten.
Man muß dabei sehr abstrakt denken. Ich bin immer noch davon überzeugt, daß Schönheit mit Einfachheit zu tun hat. Auch e hoch pi mal i gleich -1 ist ja nicht ganz trivial. Um es als schön zu empfinden und darüber staunen zu können, muß man es erst mal verstehen.
Warum empfinden wir Ordnung als schöner als Unordnung? Symmetrien sind sozusagen halb geordnet. Jede Ordnung beruht auf einer vorgegebenen Struktur, hat damit weniger Freiheitsgrade, ist eine Vereinfachung des Chaos.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.05.2019 um 03.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41401
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Das katastrophale "Wohltemperierte Klavier"...
Die Relativierung des Winckelmannschen Schönheitsideals in der bildenden Kunst ist ein alter Hut, aber immer noch lehrreich. Bevor man entdeckte, wie fremd die scheinbar so vertraute Antike uns eigentlich ist, gab schon die lange als barbarisch abgetane Kunst anderer Völker zu denken.
Kitsch ist eigentlich das Schöne schlechthin, nur eben mit einer Prise schlechten Gewissens gewürzt bzw. versalzen.
Ich kann übrigens die afrikanischen Masken und Skulpturen, die in unseren Wohnzimmern und Vorgärten herumstehen, ob made in China oder nicht, nicht ausstehen; das ist wie Fengshui vom Obi. An sich okay, aber nicht hier.
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Kommentar von Sigmar Salzburg, verfaßt am 04.05.2019 um 08.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41403
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Als Schüler mühte ich mich verzweifelt, auf der Gitarre neben den sonst im Quartabstand gestimmten Saiten auch die einzige Terz g-h rein zu stimmen. Es ist natürlich mathematisch unmöglich – wie bei allen Instrumenten mit vorgegebenen Tonhöhen. Die barocke „mitteltönige Stimmung“ versuchte durch Reinstimmung der Terzen die zwingende grobe Unreinheit der Quinten zu übertönen. Ein Kompromiß war die Silbermannsche Stimmung u.ä. Es ist gar nicht sicher, daß mit der Bachschen Wohltemperierung durchgängig das Halbtonintervall eins zu zwölfte Wurzel aus zwei gefordert ist.
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Kommentar von A.B., verfaßt am 04.05.2019 um 10.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41404
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Herr Ickler dürfte sein "katastrophal" zwar mit einem Seitenblick auf andere Probleme gemeint haben, vor die J. S. Bach manch einen stellt, etwa den Klavierschüler, aber die Frage, was man hier unter "wohl" bezüglich der Stimmung versteht, betrifft die Frage, wie, wo und wieviel Unordnung in einer "vollkommenen" (=schönen) Ordnung zu stecken habe, durchaus.
Es dürfte mittlerweile als sicher gelten, daß Bachs "wohltemperirt" nicht gleichschwebend oder gleichstufig ist, sondern daß die Tonarten zwar eine starke Charakteristik behalten, aber durch geschickte Verteilung der reinen oder fast reinen Terzen alle brauchbar waren. Es sind auch aus dem Bachschen Umfeld einige theoretisch-praktische Untersuchungen und Anleitungen dazu überliefert mit konkreten, rationalen Schwingungsverhältnisberechnungen, d.h. Brüche, keine Wurzeln. Man versuchte den Kompromiß mathematischer Schönheit im antiken Sinne (einfache rationale Zahlenverhältnisse) mit ästhetischer Schönheit. Die zentralen, einfachen Tonarten klingen reiner, schöner als die entlegenen. Mit "Werckmeister III" (veröffentlicht 1691) kann man den Bachschen Zyklus komplett spielen, und es klingt selbst in Fis- oder Cis-Dur wunderbar.
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Kommentar von Sigmar-Salzburg, verfaßt am 05.05.2019 um 06.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41407
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Schon die reine C-Dur-Tonleiter enthält eine unreine Quinte. In der mehrstimmigen Musik gleichen Sänger dieses pythagogoräische Komma durch ständige Anpassung aus, wie Hindemith treffend bemerkte. Die „Riemersche Vermutung“ über die Einfachheit des Schönen kann daher immer nur annähernd gelten. Selbst die Natur macht es nicht einfach. Newtons schöne Gravitationstheorie mußte durch Einsteins schönere Relativitätstheorie minimal korrigiert werden (Periheldrehung des Merkur), Diracs Theorie der Elektronen durch die Auswertung der Feymann-Graphen (magn. Moment).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.05.2019 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41408
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Meint man wirklich dasselbe, wenn man Theorien "schön" findet? Kant hätte das wahrscheinlich gar nicht verstanden, Schiller und Winckelmann auch nicht. Sie waren sich einig, daß es das Naturschöne und das Schöne in der Kunst gibt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.05.2019 um 00.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41410
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Schön, aber was ist das Naturschöne überhaupt?
Was meint man genau, wenn man eine Rose, den Sternenhimmel, das vergrößerte Facettenauge eines Insekts oder einen natürlich gewachsenen Kristall "schön" findet?
Es ist klar, daß der Schönheitsbegriff immer vom Subjekt, auf das es sich bezieht, abhängt. Daß man selbst innerhalb der Kategorie Naturschönheit keinen einheitlichen Maßstab finden kann, zeigt sich, wenn man fragt, was schöner ist, ein sonniges Alpenpanorama oder der Gesang einer Lerche. Wie soll man das vergleichen? Es geht einfach nicht!
Und genauso verhält es sich eben auch mit der Schönheit eines mathematischen Satzes. Selbstverständlich kann man den nicht mit der Sixtinischen Madonna in Dresden vergleichen. Ebensowenig kann man sagen, daß die Einsteinsche Relativitätstheorie "schöner" als als die Newtonsche Gravitationstheorie war.
Newtons Theorie wurde halt als sehr schön empfunden, bis Einstein ein Stäubchen darin fand, das alles verdarb. Die Ironie, daß die Theorien immer schöner werden, ist ganz fehl am Platz. Theorien sind einfach nur so lange schön, wie sie zutreffen, danach kann man nur noch sagen, schade, es hätte so schön sein können.
Ob die Relativitätstheorie für alle Zeit "schön" ist, wird sich zeigen. Vorläufig können wir uns an ihr freuen, da wir uns nichts anderes vorstellen können. Das Schöne an der Mathematik aber ist, daß die Sätze von Pythagoras, Thales, Fermat und viele andere niemals "unschön" werden können, sie sind absolut sicher, so sicher wie 1+1=2, was auch immer in Zukunft neu entdeckt werden wird.
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Kommentar von Sigmar Salzburg, verfaßt am 06.05.2019 um 05.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41412
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Die ursprüngliche Schrödinger-Gleichung, heute unter dem Namen Klein-Gordon bekannt, war schön, schwer lösbar und beschrieb nichts damals Bekanntes. Durch Vereinfachung wurde sie extrem nützlich, aber unschön und unrelativistisch. Das empfand auch P.A.M. Dirac so und fand die nach ihm benannte Gleichung, die auch den Spin enthielt. Die darauf aufbauende Feynman-Graphen-Theorie beschreibt elektromagnetische Vorgänge mit extremer Genauigkeit. Es ist fraglich, ob sie als Störungstheorie „schön“ sein kann. Das Standard-Modell der Elementarteilchen scheint noch unschön zu sein. Aus Protest gegen die Schönheitssuche hat die Physikerin Sabine Hossenfelder das Buch „Das hässliche Universum“ geschrieben, das ich noch nicht kenne.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.05.2019 um 14.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41413
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Amazon zu diesem Buch:
"der Glaube an Schönheit ist so dogmatisch geworden, dass er nun in Konflikt mit wissenschaftlicher Objektivität gerät"
Ich halte diese Darstellung für polemisch übertrieben, vielleicht soll sie auch einfach den Buchverkauf steigern. Natürlich weiß jeder ernstzunehmende Physiker, daß jede noch so schöne Theorie erst praktisch bewiesen werden muß.
Nicht jede Schönheit ist wahr, sondern erst kommt die Wahrheit. Jede Wahrheit ist schön, und zwar zumindest schöner, als gar keine Erklärung für einen natürlichen Vorgang zu haben. Ein häßliches Universum wäre darum für mich ein Widerspruch in sich.
Aber man kann diese Begriffe unterschiedlich definieren, vielleicht ist das Buch gar nicht so schlecht. Ich bin jedenfalls neugierig geworden und danke für den Tip.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.05.2019 um 14.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41414
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(Ich meinte nicht, unterschiedlich definieren, sondern wollte sagen, unterschiedlich auslegen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.05.2019 um 08.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41417
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Wie viele Vögel durch Windräder umkommen, scheint sich auch nicht annähernd feststellen zu lassen. Jedenfalls weniger als durch den Verkehr. Besonders schlimm sind die Millionen Hauskatzen, die fressen mehr Singvögel als die Italiener.
Gerade lese ich was vom billigen Atomstrom. Die Subventionen vor und nach der Nutzung werden meistens herausgerechnet, das haben wir schon besprochen. Nach einer sehr vorsichtigen Schätzung muß der Atommüll mindestens 50.000 Jahre rückholbar (!) eingelagert und bewacht werden. Verträge mit einer Laufzeit von 100 Jahren und mehr fallen mir kaum ein. Kronkolonie Hongkong... Die Staatsleistungen an die Kirchen... (Laufzeit Millionen Jahre, wenn es nach der Bundesregierung geht, die "keinen Handlungsbedarf" sieht). Aber Spaß beiseite: Wenn wir mal zurückrechnen, kommen wir auf Verpflichtungen, die die Schöpfer der frühesten Höhlenmalerei eingegangen wären. Unsere Nachfahren schwimmen auf ihren Kontinentalplatten durch die Gegend, aber die Endlagerung überwachen sie aufs genaueste.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.05.2019 um 03.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41420
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Der Protest der Abiturienten gegen zu schwere Aufgaben mag begründet sein oder nicht. Natürlich melden sich unzählige Leserbriefschreiber, die vermutlich keine einzige der Aufgaben lösen könnten, mit höhnischen Kommentaren über die heutige Jugend, die ihre Lektion gelernt habe (u. a. von "Fridays for Future"): auf die Straße gehen statt sich anstrengen usw.
Mich bedrückt auch hier das Übermaß an Gehässigkeit, das jede diskutierbare Kritik übersteigt.
Besonnene Menschen kritisieren, daß die Textaufgaben in der Mathematik (die schon zu meiner Zeit gefürchtet waren), oft sehr ungeschickt formuliert seien. Das ist auch meine Erfahrung und sollte Sprachwissenschaftler beschäftigen. Mathematiker glauben gar nicht, wie leicht ihre Sätze miß- oder unverständlich werden. Vielleicht sollte in der Schule auch der umgekehrte Weg geübt werden: mathematische Probleme in Textaufgaben überführen.
Die natürliche Sprache ist dafür schlecht geeignet, das ist das Problem. Vielleicht sollte man darauf verzichten, die eigentliche mathematische Aufgabe in natürlicher Sprache zu formulieren, und sich darauf beschränken, die Konstruktion der berechenbaren Formel zu beschreiben, also gewissermaßen die natürliche Sprache nur als Metasprache zu benutzen...
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.05.2019 um 14.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41422
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Das Wort "Textaufgabe" ergibt in der Mathematik der Abiturstufe gar keinen Sinn.
Es hatte seine Berechtigung in der Unterstufe, wo man noch rechnen lernte. Da gab es dann in den Arbeiten ein paar Kästchen in der Art
3 + 6 = ?
9 - 3 = ?
Und dazu eine Textaufgabe, etwa:
"Wie viele Schüler bleiben im Zimmer, wenn 10 drin waren und 8 hinausgehen."
Natürlich mit den Jahren auch noch etwas schwieriger, aber im Prinzip so. Das eine waren die reinen Rechenaufgaben, und bei den sog. Textaufgaben mußte die Rechenformel erst gefunden werden.
Spätestens in der Abiturstufe brauchen Schüler aber nicht mehr rechnen zu lernen, es geht darum, mathematische Probleme zu lösen. Es gibt überhaupt kein solches, das man nicht als Text formulieren müßte. Deshalb sind alles nur noch "Textaufgaben", man kann den Zusatz "Text" getrost weglassen. Auf mich wirkt das Wort in der Abiturstufe schon etwas albern.
Eine Aufgabe des angeblich so schweren Abiturs fand ich auf focus.de:
Gegeben ist die Funktion f(x) = 4x/(x+1)² mit der Definitionsmenge der reellen Zahlen ohne -1.
Begründen Sie, dass x=0 die einzige Nullstelle von f ist. Geben Sie die Gleichung der senkrechten Asymptote von Gf an und begründen Sie anhand des Funktionsterms von f, dass Gf die Gerade mit der Gleichung y = 0 als waagrechte Asymptote besitzt.
Was ist daran schwer verständlicher, typisch mathematischer Text? Die mathematischen Ausdrücke und Symbole muß man natürlich kennen, das gehört dazu.
Im Lösungshinweis des Focus heißt es, diese Teilaufgabe sei noch leicht gewesen. Aber selbst in dieser Leichtigkeit werden die Schüler noch mit der Nase auf die Lösung gestoßen. Sie müßten eigentlich allein darauf kommen, daß die Funktion an der Stelle -1 nicht definiert ist, daß 0 die einzige Nullstelle ist und daß y=0 die waagerechte Asymptote ist. All das wird ihnen vorgesagt.
Für die Abiturstufe sollte die Aufgabe so formuliert sein:
Nennen Sie den Definitionsbereich sowie alle Nullstellen und Asymptoten der reellen Funktion f(x) = 4x/(x+1)².
Das wäre dann eine wirklich leichte Abituraufgabe.
Dann zitiert der Focus eine Aufgabe aus der Stochastik:
Bei einer Losbude wird damit geworben, dass jedes Los gewinnt. Die Lose und die zugehörigen Sachpreise können drei Kategorien zugeordnet werden, die mit "Donau", "Main" und "Lech" bezeichnet werden. Im Lostopf befinden sich viermal so viele Lose der Kategorie "Main" wie Lose der Kategorie "Donau". Ein Los kostet 1 Euro. Die Inhaberin der Losbude bezahlt im Einkauf für einen Sachpreis in der Kategorie "Donau" 8 Euro, in der Kategorie "Main" 2 Euro und in der Kategorie "Lech" 20 Cent. Ermitteln Sie, wie groß der Anteil der Lose der Kategorie "Donau" sein muss, wenn die Inhaberin im Mittel einen Gewinn von 35 Cent pro Los erzielen will.
Wo ist hier eine schwer verständliche mathematische Formulierung?
Die Beschwerden der Abiturienten kann ich nicht nachvollziehen. Ich sehe in diesen Beschwerden eher einen gesellschaftlichen Realitätsverlust und einen Niveauverlust des deutschen Abiturs. Mittlerweile machen es schon über 50% aller Schüler. So langsam wird es wertlos, weil es bald alle haben.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.05.2019 um 00.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41423
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Natürlich ist es wahr, daß in der aktuellen Auseinandersetzung ums Matheabi gerade viel von Textaufgaben die Rede ist. Vielleicht, weil es halt bei den Beschwerden der Schüler vor allem um Texte und Textverständnis geht. Trotzdem bleibe ich dabei, daß das Wort in die höhere Mathematik, also ca. ab dem Abiturlehrstoff, einfach nicht mehr paßt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.05.2019 um 04.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41424
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Josef Kraus äußert sich erwartungsgemäß:
„Die Schüler sind heute nur verwöhnt, weil die Matheaufgaben in den letzten Jahren vergleichsweise leicht waren.“
Harte Kritik aus dem Mund des Ex-Pädagogen. Dennoch bestätigt er, dass die Aufgaben dieses Jahr „wieder ein bisschen schwerer“ geworden seien. Dies sei jedoch notwendig gewesen, da sich Universitäten bereits über das fehlende Vorwissen der Schüler beschwert hätten. Um zu verhindern, dass studienrelevanter Stoff an den Universitäten zunächst in Aufbaukursen nachgeholt werden müsse, sollten die Schüler bereits vorab besser vorbereitet werden. (merkur.de 8.5.19)
Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Ich erinnere mich noch sehr gut an die Klagen der Hochschullehrer vor 50 Jahren: Das Gymnasium bereitet die jungen Leute nicht auf ein Mathematikstudium vor; an der Uni muß man praktisch noch einmal von vorn anfangen. (Das war natürlich polemisch übertrieben; hinzu kam, daß die Hochschulmathematik einfach anders an das ganze Fach heranging als die Schule.)
Von Martin Wagenschein mag man halten, was man will, aber er dürfte mit seiner Auffassung recht gehabt haben, daß der Bildungswert des Mathematikunterrichts nicht darin bestehen kann, einige wenige Schüler auf ein Mathematikstudium vorzubereiten. Das meinen auch Didaktiker im Ausland, vgl. „Wie alt ist der Kapitän?“ und andere Bücher.
Mit einer besonderen Anschuldigung an die Schüler geht Kraus sogar noch einen Schritt weiter und sieht die Begründung für den derzeitigen Abi-Protest auch in der „Fridays for future“- Bewegung. „Sie merken, wenn sie Zirkus machen, tanzt die Politik vielleicht nach ihrer Pfeife“, so Kraus über die Schüler. Diese wollten jedoch keine Wiederholung der Prüfungen erreichen, sondern hofften lediglich auf bessere Noten. „Auf ihren geplanten Sommerurlaub wollen sie nicht verzichten“, so Kraus höhnisch. (Ebd., korrigiert)
Am Überschuß an Gehässigkeit erkennt man den Menschen. Bei einem Lehrer würde man solche pauschalen Urteile nicht ohne weiteres erwarten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.05.2019 um 04.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41425
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Lieber Herr Riemer, ich kann natürlich nicht mitreden, vermute aber, daß die meisten Erwachsenen mit Abitur nach wenigen Jahren solche Aufgaben als äußerst schwer erleben. Ich bin auch sicher, daß Josef Kraus schon an den Testaufgaben nach der 8. Klasse scheitern würde. Er war Lehrer für Deutsch und Sport und würde vielleicht sagen, daß sein Mathe-Abitur weit zurückliege und trotzdem seinen Bildungswert gehabt habe. Das ist die Kernfrage. In einfacher Statistik und schlichter Logik hat er nicht viel auf dem Kasten, sonst würde er nicht auf verschiedenen Gebieten so wüten, daß es unsereinem peinlich ist, mit ihm gegen die Rechtschreibreform gekämpft zu haben (er läßt aber schon lange reformiert drucken, wie dargelegt). Den Deutschen Sprachpreis hat er auch...
Mit seinen Unterstellungen bestätigt Kraus übrigens, was wir alle wissen: Zum Abitur wissen wir auf so vielen Gebieten so viel wie nie wieder im Leben, und die Momentaufnahme glänzender Mathematikkenntnisse wird dadurch erreicht, daß man sich auch in den Ferien und am Wochenende auf den Hosenboden setzt und ordentlich büffelt. Aber kann es sich um wahres mathematisches Verständnis handeln, wenn ein paar Stunden Straßendemonstration das Ergebnis von 12 Jahren Unterricht ernsthaft gefährden? (Könnte nicht die Beschäftigung mit dem Klimawandel dieses Verständnis sogar fördern?)
Ich habe es schon lange satt, ausgerechnet Pädagogen auf die allzu bequeme "Jugend von heute" schimpfen zu hören.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.05.2019 um 04.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41426
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Nachtrag: Meine beiden jüngeren Töchter haben das bayerische Abitur gemacht und sind G8-geschädigt. Sie haben die ganze Zeit darüber geklagt, daß in Mathematik zu wenig Zeit zum Üben war. Kaum war ein Thema eingeführt, kam schon das nächste dran.
Ich kann nicht erkennen, daß diese Quälerei irgendeinen Nutzen gehabt hätte. Als stolzer Vater kann ich natürlich auch nicht zugeben, daß die beiden jungen Frauen besonders dumm oder faul wären. Also brauchen sie sich von Sportlehrer Kraus und ähnlichen "Padagogen" auch nicht beschimpfen zu lassen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 10.05.2019 um 16.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41442
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Ich habe doch tatsächlich noch im Netz die Aufgaben meiner eigenen Matheabiprüfung von 1973 in der DDR gefunden! An keine einzige kann ich mich noch erinnern, aber die erste Aufgabe muß ich einfach mal hier einstellen. Aus heutiger Sicht ist das ja nur noch amüsant, aber damals war diese ständige politische Verdonnerung bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit für uns gar nicht zum Lachen:
Aufgabe 1
Bei einer gemeinsamen Übung der Luft- und Seestreitkräfte unserer NVA ortet eine Radarstation der Küstenüberwachung ein Schiffnacheinander in den Punkten P1(30; 12; 0) und P2(22; 8; 0).
Der Kurs des Schiffes verlaufe geradlinig.
Zur Bekämpfung des Schiffes wird von einem Flugzeug aus im Punkt P3(10; 7; 3) eine Luft-Boden-
Rakete abgeschossen. Die Flugbahn der Rakete wird als geradlinig angenommen.
Richtungsvektor dieser Flugbahn ist a = 6i - 2j - 3k. (Koordinatenangaben in km)
a) Ermitteln Sie je eine Parametergleichung für den Schiffskurs und für die Flugbahn der Rakete!
b) Das Schiff wird von der Rakete im Punkt S getroffen.
Berechnen Sie die Koordinaten dieses Punktes!
c) Berechnen Sie den Winkel zwischen der Bahn der Rakete und dem Kurs des Schiffes!
d) Welche Durchschnittsgeschwindigkeit hat die Rakete, wenn ihre Flugzeit vom Abschußpunkt bis
zum Treffpunkt 7 Sekunden beträgt?
Tja, das war mein Matheabi!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.05.2019 um 16.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41444
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Ja, solche Schulbücher habe ich vor langer Zeit mal untersucht.
Aber mich würde noch interessieren, wie Sie den Schwierigkeitsgrad einschätzen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 10.05.2019 um 17.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41445
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Um den Schwierigkeitsgrad zu vergleichen, müßte man sich hinsetzen und ein paar Aufgaben aus Ost und West von damals und heute wirklich vollständig schriftlich lösen und die Zeiten notieren. Ich würde natürlich heute auch länger brauchen als damals, als man noch in der Übung war. Einfach so vom Querlesen durch verschiedene Jahrgänge ist mein Eindruck, daß es weder große Ost/West- noch Unterschiede von damals zu heute gibt. Aber das ist jetzt wirklich nur sehr oberflächlich gesagt.
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Kommentar von Theodor Tempelmeier, verfaßt am 10.05.2019 um 17.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41446
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Mit der Stochastikaufgabe habe ich schon ein Problem: Das hat eigentlich mit höherer Mathematik fast nichts mehr zu tun. Die vier Grundrechenarten und das Lösen eines linearen Gleichungssystems reichen aus (Mittelstufenmathematik).
Die "Kunst" bei dieser Aufgabe besteht darin, sich die Information aus dem Textwust herauszusuchen. Das kann man gut finden. Dann liegt der Schwerpunkt im Matheabitur auf Textverstehen und Textanalyse (mit einer anschließend fast trivialen mathematischen Rechnung).
Man könnte sich als Schüler schon verulkt fühlen, wenn man höhere Mathematik geübt hat und dann Textanalyse betreiben muss. Im Prüfungsstress ist so etwas eigentlich eine Zumutung.
Warum formuliert man die Aufgabe nicht (ungefähr) wie folgt:
Gegeben ist folgende Situation in einer Lotterie:
- Jedes Los gewinnt.
- Ein Los kostet 1 Euro.
- Folgende Kategorien an Sachpreisen sind vorgesehen:
«Hierher eine Tabelle mit Kategorie A,B,C, mit dem jeweiligen Anteil der Lose (unbekannt bzw. viermal so groß wie bei A) und mit den Einkaufspreisen für die Sachpreise für jede Kategorie»
Wie groß muß der Anteil der Lose der Kategorie A sein, damit die Lotterie im Mittel einen Gewinn von 0,35 Euro pro Los erzielt?
Nebenbei bemerkt: Man braucht dann auch nicht die hier unwesentliche LosverkäuferIN.
Es liegt m.E. bei dieser Aufgabe wieder einmal sogenannte "Kompetenzorientierung des Mathematikunterrichts" vor. Lesetipp hierzu:
https://www.frankfurt-university.de/de/hochschule/fachbereich-1-architektur-bauingenieurwesen-geomatik/kontakt/professor-innen/lehrkrafte-fuer-besondere-aufgaben/astrid-baumann/
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.05.2019 um 18.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41447
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Ich hatte vor über 40 Jahren Einblick in nicht zur Veröffentlichung bestimmte Gutachten von Hochschullehrern zu den Fähigkeiten (heute "Kompetenzen") von Studienanfängern. Ich glaube, deren desaströses Urteil über die Lateinkenntnisse habe ich schon zitiert. In Mathe war es nicht besser.
Auf der anderen Seite meint fast jeder, zum Abitur habe er mehr gewußt als je zuvor und danach.
Beide haben recht. Man redet eben aneinander vorbei. Das Gymnasium zielt auf Allgemeinbildung und verfehlt selbst dieses Ziel, gerade weil es mit falschem Ehrgeiz fachlich-propädeutisch sein will. Die Altphilologen und Mathematiker an der Universität sind enttäuscht, weil ihnen keine Viertellatinisten und Viertelmathematiker geliefert werden und sie wieder "ganz von vorn" anfangen müßten. Wie oft habe ich das gehört!
Als Studienreferendar hört man dann als allererstes: "Vergessen Sie alles, was Sie an der Uni gelernt haben"! So schließt sich der Kreis.
Hinzu kommt, daß die Schullehrer in den MINT-Fächern von Hause aus nicht gerade pädagogikaffin sind (mit schönen Ausnahmen). Viele können es nicht verwinden, daß sie nur Lehrer geworden sind.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.05.2019 um 04.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41468
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Ich bin überrascht, daß es für das „Haus vom Nikolaus“ 44 gültige und nur 10 ungültige Lösungen gibt: https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_vom_Nikolaus und https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f0/Haus_vom_Nikolaus_eulerian_hori.webm
Warum haben wir solche nützlichen Dinge nicht im Mathematikunterricht gelernt? Erst nach der Schule bin ich auf Tietzes „Gelöste und ungelöste Probleme der Mathematik“ und ähnliche Bücher gestoßen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.05.2019 um 07.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41469
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Zum Haupteintrag und der Diskussion dazu: Es gibt hier eine Variante, die zwar ebenfalls die "sloppiness" der alltagssprachlichen Pronomina zeigt, aber doch erwähnt werden sollte:
Ich habe in der Klinik keinen einzigen Amerikaner gesehen, aber meine Frau hat mit ihm gesprochen.
Das ist sicher ziemlich schräg. Dagegen:
Haben Sie den Amerikaner gesehen?
- Nein, ich habe keinen Amerikaner gesehen, aber meine Frau hat mit ihm gesprochen.
kein kann offenbar definit oder indefinit gebraucht werden (nicht irgendeinen vs. nicht einen bestimmten).
Das ist wohl die Ursache unserer Uneinigkeit damals. (Kinder, wie die Zeit vergeht!)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 14.05.2019 um 10.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41470
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Die 44 Lösungen und 10 ungültigen Versuche beziehen sich aber nur auf den Fall, daß man an der Ecke links unten anfängt. Fängt man an der Ecke links oben oder an der Dachspitze an, gibt es nur ungültige Versuche. Berücksichtigt man alle möglichen Anfangspunkte für die 8 Teilstrecken, gibt es mit Sicherheit mehr ungültige Versuche als Lösungen. Ich habe sie nicht gezählt.
Und dann muß man genauer sagen, was man unter einem regulären "ungültigen Versuch" versteht. Man könnte ja auch im Kreuzungspunkt in der Hausmitte oder innerhalb einer beliebigen Strecke anfangen oder in der Hausmitte über Eck (ohne zu schneiden) zeichnen. Dann hätte man nicht 8, sondern mehr Teilstrecken zu zeichnen. Diese Versuche wären auch ungültig, aber irgendwie nicht ganz regulär ungültig.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.05.2019 um 13.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41471
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Stimmt. Ich hatte mich auch nicht mit den ungültigen Versuchen beschäftigt, sondern war nur über die große Zahl der gültigen erstaunt, weil ich mich selbst, wenn ich meinen Kindern imponieren wollte, immer nur einen oder zwei Wege gegangen bin. Das haben sie natürlich auch schnell rausgehabt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.05.2019 um 06.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41477
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Psychologen können zwar nichts voraussagen, aber hinterher alles erklären.
Warum fiel die Wahl auf die Armbrust?
Die Kriminalpsychologin und Selbstvermarktungsvirtuosin Lydia Benecke (wer sonst?) kann es aus der Ferne erklären (bei RTL).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2019 um 15.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41525
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Das Trinken zu vieler zuckerhaltiger Getränke kann zu einem vorzeitigen Tod führen. Aber auch der Konsum einer übermäßigen Menge Fruchtsaft erhöht laut der aktuellen Studie das Risiko des vorzeitigen Todes von neun bis 42 Prozent.
Um wieviel Prozent steigt das Risiko eines vorzeitigen Todes, wenn die Fruchtsafttrinker im Durchschnitt zwei Stunden früher sterben?
Zum Glück lassen sich all diese furchtbaren Gefahren vermeiden, wenn man täglich fünf Walnüsse ißt. Oder war es eine halbe Avocado?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2019 um 15.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41527
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Die Regenfälle dieser Tage lassen bei welt.de mehr als 1000 Klima-Experten in die Tasten greifen. „Erst verbrennen, nun ersaufen. Was denn nun Greta?“ „Wo bleibt Greta und die Klimaerwärmung?“ „Unsere Klimahysteriker haben nun ein Problem.“ Usw.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.05.2019 um 12.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41567
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Bei der Europawahl stieg die Wahlbeteiligung in Deutschland von 48,1 auf 61,4 Prozent. Rechnet man das Wahlergebnis auf die Zahl aller wahlberechtigten Bürger um, wäre die fiktive Partei der Nichtwähler deutlich stärkste Kraft in Deutschland. (WELT 27.5.19)
Usw. – Lauter irrelevante Betrachtungen über eine nichtexistente Gruppe. Es gibt Menschen, die nicht wählen, und solche, die die Nichtwahl wählen.
Spardorf als Zentrum der deutschen Intelligenz hat eine Wahlbeteiligung von 78,56 %. Über die Ergebnisse brauche ich wohl nichts weiter zu sagen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.05.2019 um 15.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41571
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Die Bedingung (Umrechnung) und der Konjunktiv sind überflüssig. Die Nichtwähler bilden die größte Gruppe, ob man nun etwas ausrechnet oder nicht. Die Rechnung dient höchstens dem Zweck, daß man den Fakt leichter erkennt.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 27.05.2019 um 18.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41572
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Der Konjunktiv deutet immerhin an, daß es keine organisierte Nichtwählerpartei gibt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.05.2019 um 22.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41573
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Einer solchen Andeutung bedarf es nicht, das ist schon hinreichend deutlich durch das Wort fiktiv gesagt.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 27.05.2019 um 22.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41574
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Richtig. Außerdem ist der Konjunktiv inkongruent zum Indikativ am Satzanfang.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.05.2019 um 05.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41576
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Worauf ich mit meiner Unterscheidung hinauswollte, ist aber schon klar, oder? Die nicht Wählenden und die Nichtwählenden bilden auch fiktiv keine Partei, ob organisiert oder nicht.
Das Gedankenspiel wird meist dazu benutzt, die Gewählten zu delegitimieren.
Manche gehen nicht zur Wahl, weil sie zufrieden sind, manche, weil sie unzufrieden sind, viele, weil ihnen Politik gleichgültig ist oder weil sie sich keine Einflußmöglichkeit zuschreiben, usw.
Übrigens habe ich besonders oft von jungen Frauen gehört, sogar Studentinnen, die weder Zeitung lesen noch Nachrichten hören und Politik für etwas halten, was ebenso gut auf dem Mond stattfinden könnte.
Über die niedrige Wahbeteiligung der östlichen und südöstlichen EU-Länder wird selten gesprochen, es ist eine peinliche Tatsache.
Man wird immer wieder an das erinnert, was Thukydides seinen Perikles über die Stillen im Lande sagen läßt.
Wenn man nach Jahrtausenden endlich die Möglichkeit hat, seine Angelegenheiten selbst zu regeln (daher das Hochgefühl des Atheners) und dann keinen Gebrauch davon macht, dann ist das schon zum Haareraufen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.05.2019 um 18.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41584
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300 Kisten mit je 1 Kubikmeter Sand enthalten so viele Körner, wie es Sterne in unserer Galaxie gibt, und diese ist nur ein Fliegenschiß im Weltall, denn Galaxien gibt es auch wieder mehrere hundert Milliarden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.05.2019 um 19.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41585
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Die AfD-Jugend fordert, „die Entwicklungshilfe für Schwellenländer an die Einführung einer Ein-Kind-Politik zu koppeln, um einem der größten Klimaprobleme, der Überbevölkerung, entgegenzutreten“.
Das ist leicht gesagt. Man hat es, jeweils mit sehr unschönen Begleiterscheinungen, in China und in Indien unter Indira Gandhi versucht. (Es war ein Hauptgrund ihrer Wahlniederlage, die ich in Neu-Delhi miterlebte.) Glaubt jemand wirklich, daß Staaten sich das Kinderkriegen abkaufen lassen? Die Geburtenzahlen sinken durchgreifend, sobald der Lebensstandard und die Bildung – besonders der Frauen – sich verbessern. Hundertfach bewährt. Dort sollte man investieren.
Verhältnismäßig dünn besiedelte Länder können größere Umweltschäden verursachen als dichtbesiedelte. (Natürlich dringt die AfD auf Geburtenreduzierung nur bei den anderen, obwohl mit einer Beseitigung der Deutschen auch schon etwas fürs Klima getan wäre. Es ist logisch falsch, die Menschen selbst als Klimaproblem anzusehen, weil es das Problem ja nur aus der Sicht des Menschen gibt. Mir fällt Kants "leichte Taube" ein, die auch den Luftwiderstand noch weghaben möchte.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.05.2019 um 22.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41586
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Somit ergäbe das Weltall ungefähr einen Kubikmeter Fliegenschiß. *)
Eigentlich doch ganz überschaubar, oder?
*)
Unter der Annahme von 1 Bio. Galaxien (faz.net, 14.10.16) und daß diese im Schnitt alle so groß sind wie die Milchstraße und daß eine einzelne Hinterlassenschaft einer Fliege ein Kügelchen von ca. 1/10 mm Durchmesser ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.05.2019 um 12.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41593
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Die Bundesagentur gibt an, daß die Zahl der Arbeitslosen im Mai gegenüber April um 7.000 gestiegen ist. Zugleich rechnet sie vor, daß im Zuge einer Bereinigung der Statistik eine rein rechnerische Zunahme um 30.000 bis 40.000 verzeichnet wird. Zusammen mit der realen Zunahme müßte die Zahl im Mai um 37.000 bis 47.000 gestiegen sein. In Wirklichkeit ist sie also um 23.000 bis 33.000 gesunken.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.05.2019 um 03.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41606
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Zum vorigen:
Unter der Überschrift Weniger Arbeitslose in Deutschland schrieb die FAZ denn auch: Die Arbeitslosenzahl in Deutschland steigt. Sozusagen beim Kopfrechnen erwischt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.06.2019 um 04.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41619
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Die FAZ (K. F., 31.5.19) findet das Urteil des Bundesverfassungsgerichts gegen Sperrklauseln bei der Europawahl „kaum zu begreifen“.
Die Unionsparteien wollten sie einführen, die Grünen waren dagegen.
https://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/es20140226_2bve000213.html
Leitsatz 1:
„Der mit der Drei-Prozent-Sperrklausel im Europawahlrecht verbundene schwerwiegende Eingriff in die Grundsätze der Wahlrechtsgleichheit und Chancengleichheit der politischen Parteien ist unter den gegebenen rechtlichen und tatsächlichen Verhältnissen nicht zu rechtfertigen (im Anschluss an BVerfGE 129, 300).“
Was ist denn daran „schwer zu begreifen“?
„Alle größeren EU-Mitgliedstaaten, die mehr als 35 Abgeordnete nach Straßburg schicken, haben bereits Sperrklauseln eingeführt – bis auf Deutschland und Spanien. Die Sperrklausel soll dafür sorgen, dass in Deutschland Parteien mit einem niedrigen einstelligen Wahlergebnis wie derzeit die Satirepartei Die Partei und die rechtsextreme NPD keinen Sitz mehr im Europaparlament bekommen.“ (FAZ 22.2.19)
Sperrklauseln sind ein systemfremder Eingriff in das Verhältniswahlrecht. Man muß schon eine gute Begründung dafür haben. Ad hoc bestimmte Parteien auszuschließen hat immer einen schlechten Beigeschmack. Etablierte Parteien haben allerdings schon immer versucht, neue kleinzuhalten. Das ist nun gar nicht schwer zu begreifen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 02.06.2019 um 11.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41622
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Aus dem Urteil: »Maßgeblich für die Frage der weiteren Beibehaltung, Abschaffung oder (Wieder-)Einführung einer Sperrklausel sind allein die aktuellen Verhältnisse.«
Und die Beurteilung der »aktuellen Verhältnisse« obliegt natürlich den Richtern selbst. So sieht Karlsruher Selbstermächtigung aus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.06.2019 um 05.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41624
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Dafür gibt es viele Beispiele. Besonders bekannt war das Urteil über die Dauer des Ersatzdienstes. Texte sind eben unendlich auslegbar. Wenn dann noch nachlässige Arbeit des Gesetzgebers hinzukommt...
Andererseits bietet sich auch die Möglichkeit, den geänderten Zeitgeist früher als durch Gesetze wirksam werden zu lassen, was ja manchmal auch wünschenswert ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.06.2019 um 06.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41632
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Wenn in einem Diamanten der Kern eines Kohlenstoffatoms so groß wie ein Fußball wäre, dann wäre der nächste 15 km entfernt. Der Raum dazwischen ist fast leer (bis auf ein paar insektengroße Elektronen).
Wenn die Sonne ein Fußball wäre, dann wäre die Erde ein Pfefferkorn in 25 m Entfernung und der nächste Fußball 6.500 km entfernt (Paris – Delhi). Das ist aber sozusagen fußläufig. Die weitesten Objekte wären zwei bis drei Mrd. mal so weit entfernt.
Nur mal so nebenbei, auch zum Weitersagen an die Kinder.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2019 um 06.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41651
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Unicef beklagt die Verheiratung von Kindern, auch Jungen, unter 18:
"Ehe stiehlt die Kindheit", beklagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Auch wenn Mädchen nach wie vor überproportional von Frühehen betroffen seien, so bedeute auch für Jungen eine frühe Verheiratung das "plötzliche Ende der Kindheit und eine Verletzung ihrer Kinderrechte".
Man sieht, wie der moderne westliche Begriff der Kindheit zum universalen Maßstab gemacht wird und sich dann natürlich in weiten Teilen der Welt Handlungsbedarf zeigt. Dabei vergißt man, daß die Menschheit den größten Teil ihrer Geschichte andere Maßstäbe hatte. Hinzu kommt die geringe Lebenserwartung und hohe Kindersterblichkeit unserer Vorfahren (z. T. heute noch in anderen Regionen). Man mußte sich in vieler Hinsicht beeilen, sonst wäre die Menschheit ausgestorben – was über lange Zeit nur um Haaresbreite vermieden wurde.
In Indien wurde die freie Gattenwahl (sogar durch die Frau!) zwar in der Literatur gefeiert, aber gerade daß es dafür ein eigenes Wort (svayamvaram) gab, zeigt ja, wie ungewöhnlich der Vorgang war. Die Menschheit hat schon immer aus Liebe kopuliert, aber nicht aus Liebe geheiratet. In Deutschland konnte etwa im 19. Jahrhundert nur ein Teil der Männer heiraten, die anderen betätigten sich anderweitig.
Die Einführung der nun von Unicef angestrebten Verhältnisse bedeutet nichts Geringeres als die radikale Umwälzung ganzer Gesellschaften. Das erfordert etwas mehr Verständnis.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.06.2019 um 18.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41669
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In der Klimadiskussion kommen die "Skeptiker", wie sie es von den Merchants of doubt gelernt haben, gern mit den Prozent und Promille: So klitzekleine Anteile von CO2 (und erst recht von menschengemachtem) in der Luft können doch praktisch gar nichts bewirken – und dabei kommt man sich sehr aufgeklärt vor. Ich weiß gar nicht, wie oft ich schon damit konfrontiert worden bin. An besten, man sagt dazu gar nichts, sondern wechselt den Umgang.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.06.2019 um 19.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41670
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In Banda, im indischen Utta Pradesh, stieg die Temperatur diese Woche auf über 48 Grad Celsius, fünf Grad über die normale Temperatur für diese Jahreszeit. Das ist nur ein Vorgeschmack. (SPIEGEL 11.6.19)
Das haben die Temperaturen so an sich, daß sie tage- und wochenweise über oder unter den für die Jahreszeit normalen liegen. Der Bundesstaat heißt übrigens Uttar Pradesh ("Nordland"), von sanskrit uttara.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 11.06.2019 um 22.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41671
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Merchants of doom.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 14.06.2019 um 16.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41682
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Jetzt war in den Medien im Zusammenhang mit dem Iran wieder mehrfach von "Urananreicherung" die Rede.
Ein seltsames Wort. Da könnte man die Erhöhung der Sauerstoffkonzentration in der Luft ja auch Luftanreicherung nennen, oder die Erhöhung des Alkoholgehalts von Wein eine Weinanreicherung.
Jede neue Brotsorte wäre eine Brotanreicherung, usw.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 14.06.2019 um 18.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41683
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Entsprechendes gilt für "Uran-Abreicherung".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.06.2019 um 03.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41700
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Das sind aber nur Wortspiele, nicht wahr? In Wirklichkeit ist das Verhältnis zwischen Grund- und Bestimmungswort ganz unbestimmt und für vieles offen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.06.2019 um 03.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41701
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Der Stromausfall in Südamerika ist für viele, denen die ganze Richtung nicht paßt, eine willkommene Gelegenheit, auch für Deutschland vermehrte Stromausfälle wegen der Energiewende vorauszusagen. Bisher hat der Umbau der deutschen Energiesysteme nicht zu einer Erhöhung der statistisch ermittelten Ausfälle geführt; die deutsche Stromversorgung bleibt mit 15 Minuten Ausfallszeit pro Jahr eine der sichersten der Welt. Wie mir ein Fachmann erklärt, gibt es keinen Grund, warum sich das ändern sollte.
Die Journalisten, die wieder mal so flott darüber schreiben, können ziemlich sicher sein, daß niemand ihnen auf die Finger klopft.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.06.2019 um 17.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41717
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Man will herausgefunden haben, daß Hitlers Reden die Wähler an den Orten seines Auftretens (10 km im Umkreis) nicht zugunsten der NSDAP beeinflußt haben. Daraus wird auf die Unwirksamkeit seiner Rhetorik geschlossen. Das ist aber nicht zulässig. Eine Erklärung könnte sein, daß zu den Auftritten fast nur die gekommen sind, die ihn ohnehin wählen wollten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.06.2019 um 15.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41723
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Gabriel spricht sich für Merkel als EU-Ratspräsidentin aus – Ex-Bundesaußenminister Sigmar Gabriel hat sich für Angela Merkel als neue EU-Kommissionspräsidentin ausgesprochen. (WELT 20.6.19)
Im "Handelsblatt" scheint Gabriel das Amt des Ratspräsidenten (Nachfolge Tusk) im Blick zu haben, da er jedoch auch Timmermanns als geeignet erwähnt, der sich ja als Kommissionspräsident (Nachfolge Juncker) bewirbt, ist es nicht ganz sicher.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.06.2019 um 12.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41746
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Aus Broders Rede vor der AfD-Fraktion:
Ich glaube nicht einmal daran, dass es einen Klimawandel gibt, weil es noch keinen Tag in der Geschichte gegeben hat, an dem sich das Klima nicht gewandelt hätte. Klimawandel ist so neu wie die ewige Abfolge von Winter, Frühjahr, Sommer und Herbst.
Das scheinen die Klimaforscher der ganzen Welt bisher nicht bemerkt zu haben. Aber nun wissen sie es.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.07.2019 um 09.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41788
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Bereits am Samstag kam es im Rheinbad zu heftigen Auseinandersetzungen. Eine Familie soll rund 400 Badegäste bedroht haben. (Berliner Zeitung 1.7.19)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2019 um 05.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41826
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Jedes Jahr dieselbe Milchmädchenrechnung:
Deutsche arbeiten erst ab Mitte Juli für sich selbst
Was verdient ein ganz normaler Haushalt und was muss er davon an den Staat abführen? Der Steuerzahlerbund hat das so präzise ausgerechnet wie nie – und kommt zu einem anderen Steuer-Stichtag als im Vorjahr. (FAZ 12.7.19)
Ideal wäre natürlich der 1. Januar: keine „Steuern und Abgaben“ - kein Staat, keine Schulen, keine Polizei, keine Beamten, keine Krankenkasse, keine Rentenversicherung usw. Das alles könnte dann jeder vom ungeschmälerten Einkommen privat bezahlen.
WELT-Leser kommen überwiegend zu der Erkenntnis, daß wir in Deutschland ziemlich elend leben, mit Seitenhieb auf Merkel.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.07.2019 um 06.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41834
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„In der Zeit, in der das Licht von einer fernen Galaxie zu uns unterwegs ist, wird das Universum immer größer. Es hat dann zwar im Extremfall wirklich 13,819 Milliarden Jahre bis zur Erde gebraucht. Aber in dieser Zeit ist das Universum gewachsen und die Entfernung ist daher größer!
Berücksichtigt man die Ausdehnung des Universums in den entsprechenden Rechnungen, dann folgt daraus, dass wir knapp 46,6 Milliarden Lichtjahre in jede Richtung blicken. Die Antwort auf die Frage “Wie groß ist das (beobachtbare) Universum?” lautet also: Es hat einen Durchmesser von etwa 93 Milliarden Lichtjahren!“ http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2014/07/14/wie-gross-ist-das-universum/
„Wir können heute zwar Licht sehen, das von Atomen vor mehr als 13 Milliarden Jahren ausgesendet wurde (genauer gesagt einige hunderttausend Jahre nach dem Urknall) und somit auch gut 13 Milliarden Jahre alt ist. Allerdings sind genau diese Atome, die damals dieses Licht entsandten, heute viel, viel weiter weg von uns – nämlich nicht 13,8 Milliarden Lichtjahre, sondern eben 46 Milliarden Lichtjahre.“ https://www.abenteuer-sterne.de/wie-gross-ist-das-beobachtbare-universum/
Ist das so? Wir blicken nicht 46 Mrd. Lichtjahre in jede Richtung, sondern die Objekte sind heute so weit entfernt; sehen tun wir sie aber nicht an ihrer heutigen Position. Wie können sie sich in 13 Mrd. Jahren um weitere 33 Mrd. Lichtjahre entfernt haben?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 17.07.2019 um 14.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41837
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Daß sich etwas angeblich schneller als Licht entfernen kann, hängt, falls ich es richtig verstanden habe, damit zusammen, daß es neben der Voneinanderwegbewegung von Massen, die höchstens mit Lichtgeschwindigkeit erfolgt, noch eine scheinbare Bewegung durch reines Raumwachstum geben soll, die nicht durch die Lichtgeschwindigkeit begrenzt ist.
Das heißt, die Entfernung zwischen zwei zueinander ruhenden Körpern könnte wachsen, sogar mit Überlichtgeschwindigkeit, ohne daß einer der beiden Körper beschleunigt würde. Wenn diese Annahme richtig wäre, dürfte sie meiner laienhaften Ansicht nach nur für intergalaktische Räume, nicht für kleinere wie Planetensysteme oder atomare Abstände gelten. Wie das gehen soll, ist halt noch sehr hypothetisch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.07.2019 um 16.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41838
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Ich habe auch den laienhaften Eindruck, daß die Rechnung, so wie sie vorgeführt wird, nicht stimmt, sondern etwas Relavitistisches dahintersteckt, das ich nicht verstehe (und das vielleicht noch niemand versteht). Über den Big Bang und die ersten Nanosekunden lese ich immer wieder mal etwas, aber eigentlich warte ich immer darauf, daß einige Zeilen später etwas Faßlicheres folgt. Damit will ich selbstverständlich keine Geringschätzung der brillanten astrophysikalischen Köpfe ausdrücken, die sich etwas ja keineswegs willkürlich ausdenken.
Die Unverständlichkeit solcher Texte ist etwas anderes als die von Berechnungen, zu denen mir die mathematischen Fähigkeiten fehlen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.07.2019 um 05.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41857
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Zwei Leserzuschriften an die WELT:
Jeder Landwirt weiß allerdings: ohne CO2 keine Photosyntese (= keine Ernten) Alle Gewächshäuser wissen das auch. Mit mehr CO2 gibt es reichere Ernten! Soll das durch die CO2-Steuer verhindert werden?
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Wissen die Greta und die Kanzlerin eigentlich, daß CO2 nur ein Spurenelement in der Luft ist?
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Das sind die beiden Argumente der „Klimaskeptiker“, die man am häufigsten hört, obwohl sie sich in gewisser Weise widersprechen und beide natürlich auf eine unzureichende Beschäftigung mit dem Gegenstand hindeuten. (Über Spurenelement wollen wir großzügig hinwegsehen, das ist ein sprachlicher Automatismus, den man auch sonst oft findet.)
Gegen das rhetorische Imponieren mit kleinen Zahlen könnte man, auf demselben Niveau, mit dem Hinweis auf Jod punkten: Unser Körper enthält 10 bis 30 Milligramm davon, und jeder weiß, welche Folgen kleine Abweichungen nach oben oder unten haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.07.2019 um 16.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41862
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Kirchenaustritte: Kirchen in Bayern laufen Gläubige weg
Immer mehr Gläubige verlassen die beiden großen Kirchen in Bayern. (BR 20.7.19)
Eine gewagte Aussage. Sind es nicht meistens die Ungläubigen, die der Kirche nur noch aus Gewohnheit angehört haben?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2019 um 06.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41903
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Drei Abenteuerinnen, die sich selbst als „explorer“ bezeichnen, verbreiten überall, sie hätten den „drittlängsten“ oder „drittgrößten“ Fluß Südamerikas erkundet, nämlich den Essequibo:
In April 2018 she successfully completed a world first ´source to sea´ descent of the Essquibo River in Guyana, the third largest river in South America. (http://www.nessknight.com/about/)
South America´s third-largest river (behind the Amazon and Orinoco), incredibly, the Essequibo has never been navigated from source to sea. (https://www.laurabingham.org/latest-project/)
Usw. (Hier sieht man die drei Schönheiten: https://en.wikipedia.org/wiki/Essequibo_River#/media/File:Team_at_the_furthest_source_of_the_Essequibo_River_aka_Sipu_River._.jpg)
Nun, „South America’s third-largest river (behind the Amazon and Orinoco)“ ist in Wirklichkeit
„the largest river in Guyana, and the largest river between the Orinoco and Amazon“. (Wikipedia, meine Hervorhebung)
Es ist erstaunlich, daß die drei Frauen auf ihren Websites und die vielen Magazine, die es nachsprechen, nicht zu wissen scheinen, welche Flüsse es sonst noch in Südamerika gibt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2019 um 11.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41905
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Zur Ergänzung des vorigen:
Die deutsche Expedition von 2013 muß herabgesetzt werden, damit die Pionierleistung der drei Frauen glänzen kann:
In April 2018, Bingham conceived, organised and led the first-ever descent of the Essequibo River in Guyana. Contrary to the expedition’s own knowledge, when they arrived in the Wai Wai village to begin their journey the Wai Wai told them that they would be the first people ever to visit the source of the river. A German-Guyanese expedition had claimed the feat but the Wai Wai explained that that expedition had run out of time and "faked" reaching the source. As a result, Bingham, alongside expedition members Pip Stewart and Ness Knight and their Wai Wai guides, became the first ever team to visit the source and then paddle the entire river to the Atlantic Ocean.
(https://en.wikipedia.org/wiki/Laura_Bingham)
Vgl. https://www.htw-dresden.de/fakultaet-geoinformation/labore/photogrammetrie-fernerkundung/projekte/guyana.html
https://en.wikipedia.org/wiki/Essequibo_River
(Dort wird der Unterschied zwischen einer wissenschaftlichen Expedition und einer kommerziell verwertbaren Sensationssuche erkennbar.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.08.2019 um 14.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41907
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aus der Liste der längsten Flüsse der Erde
(https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_l%C3%A4ngsten_Fl%C3%BCsse_der_Erde):
1. Amazonas (6400 km)
...
7. Orinoco (3010 km)
...
53. Essequibo (1014 km)
...
Diese Numerierung habe ich ergänzt, sie bezieht sich nur auf südamerikanische Flüsse.
Zum Vergleich die Länge der Elbe: 1094 km.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.08.2019 um 05.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41908
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Politiker gegen Verteuerung des Autofahrens:
Wir wollen insbesondere die Pendler im ländlichen Raum vor höheren Abgaben schützen", sagte Schwesig. Der ländliche Raum müsse stärker Beachtung finden: "Die meisten Menschen wohnen nun mal nicht in Großstädten." (tagesschau.de 1.8.19)
Was sie nicht erwähnt:
Laut Forschungsinstitut empirica ist eine Wohnung in den westdeutschen Städten rund 27 Prozent teurer als in den umliegenden Landkreisen. Je nach Standort gibt es zwischen Großstadt und Umland noch größere Unterschiede. (https://www.wissenschaft.de/gesellschaft-psychologie/wohnen-in-der-stadt-oder-auf-dem-land/)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.08.2019 um 05.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41953
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Sozialausgaben erreichen fast eine Billion Euro
Das ist so irreführend wie jene „Steuern und Abgaben“, für die wir länger als ein halbes Jahr arbeiten. Wenn ich etwas für Krankheit und Alter zurücklege, ist es eine Abgabe, und wenn ich es mir auszahlen lasse, ist es eine Sozialleistung, und beides wird als etwas Schlimmes dargestellt, worunter wir ächzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.08.2019 um 07.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41957
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Seit Tagen traktieren uns die Medien mit sensationellen Überschriften wegen des Asteroiden, der an der Erde "vorbeirast". Im Kleingedruckten dann jeweils:
Aber es besteht kein Grund zur Panik. Denn nach den Berechnungen der NASA-Wissenschaftler wird der Asteroid mit einem Abstand von mehr als sieben Millionen Kilometer an der Erde vorbeirasen – das ist 19 Mal so weit weg wie der Mond. Eine Katastrophe mit gigantischem Ausmaß bleibt der Menschheit also offenbar erspart.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.08.2019 um 06.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41964
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Endlich werden die Zigarettenkippen als Problem wahrgenommen. (Rings um die Sitzbänke, die der Heimatverein an unseren Wanderwegen aufgestellt hat, liegen sie in großen Mengen herum; man möchte einfach weitergehen, statt sich in solchen Schmuddelecken aufzuhalten.)
4,5 Billionen Zigarettenkippen jährlich, jede enthält bis zu 2mg Nikotin. Die Filter selbst sind zu 60 Prozent aus schwer abbaubarem Kunststoff.
Großzügig gerechnet, gelangt vielleicht die Hälfte in die Umwelt, wo das Nikotin zusammen mit anderen teilweise sehr giftigen Stoffen ausgewaschen wird. Rechnen wir gnädig untertreibend mit 2 Billionen Milligramm, so sind das 2.000 Tonnen Nikotin. Wer hätte das gedacht! (Die Menge reicht aus, sämtliche Erwachsenen zu töten.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.08.2019 um 19.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41980
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Aus einem Bericht über kindliche Logik (Jürgen Kaube in FAS 18.8.19)
Wenn ich A besser finde als B und C besser als A, sollte ich auch C besser finden als A.
Das wäre richtig, wenn es sich bei gut/besser um eine Eigenschaft handelte wie das gleich danach angeführte alt/älter. Dem ist aber nicht so (keine Transitivität). Wenn mir Beethoven besser gefällt als Mozart und Wagner besser als Beethoven, kann mir trotzdem Mozart besser als Wagner gefallen. Die drei Vergleichsoperationen können nämlich auf ganz verschiedenen Kriterien beruhen. Darüber ist in dem Wert- oder Geschmacksurteil nichts enthalten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.08.2019 um 05.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41992
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Laut WELT ist Grönland von einer "meterdicken Eisschicht" bedeckt. Das stimmt. 1,5 km (Durchschnitt) sind auch Meter. Auch "millimeterdick" wäre nicht falsch. Das Ganze verstößt allerdings gegen eine "Konversationsmaxime" (der Quantität).
Trumps Kaufangebot (der Anlaß jener Meldung) hat den Sekundärnutzen, uns an die fortschrittlichste Idee des Kapitalismus zu erinnern: Alles ist käuflich, es ist nur eine Frage des Preises.
Sollte allerdings Grönland wirklich zum Verkauf stehen, würde vielleicht China Interesse anmelden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.08.2019 um 05.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41993
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Da Grönland kein dänisches Eigentum ist, kann und muß es nicht gekauft werden. Die USA könnten die Insel wohl umsonst haben, wenn sie mit dem Selbstbestimmungsrecht der Völker argumentierten und ein Referendum anregten. Der Immobilienhändler müßte sich bloß von seinem gewohnten Geschäftsmodell freimachen.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 20.08.2019 um 16.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41995
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Eigentum ist im Hinblick auf Territorien kein völkerrechtlicher Begriff. Daß Hoheitsrechte verkauft werden können, unterliegt aber keinem Zweifel.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.08.2019 um 19.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41996
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Die dänische Ministerpräsidentin hatte sich so ähnlich ausgedrückt, womit sie wohl ironisch die Begriffe des Immobilienhändlers aufgriff.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 20.08.2019 um 20.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41997
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Sie soll gesagt haben, Grönländ sei nicht dänisch, sondern grönländisch. Offensichtlicher Humbug.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.08.2019 um 02.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41998
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zu #41980:
Besonders anschaulich wird das bei dem Spiel, das wir als Schüler in Pausen gespielt haben:
Zwei Spieler formen auf Kommando (1 - 2 - 3) mit den Fingern einer Hand die Figuren Stein, Schere und Papier. Stein schleift Schere (St>Sch), Schere schneidet Papier (Sch>P) und Papier wickelt Stein ein (P>St). Das Zeichen > kann man als "gewinnt gegen" lesen.
Auch bei diesem Spiel folgt aus A>B und B>C nicht A>C.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.08.2019 um 03.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41999
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Schönes Beispiel, auch wenn die Beziehungen hier auf "künstlicher" Vereinbarung beruhen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.08.2019 um 03.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42000
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Psychologen lieben über alle Maßen Versuche mit Spielsituationen, weil sie überschaubar und leicht reproduzierbar sind und immer zahlenmäßige Ergebnisse hervorbringen, die man gut veröffentlichen kann: „Hier hast du zehn Cent, dafür kannst du dir heute ein Bonbon oder morgen zwei Bonbons kaufen“ (usw.).
Das Weglassen der wirklichen Lebensumstände mit wirklichen Personen führt zu einem grundsätzlichen Fehler. Kinder wissen bereits, daß es im wirklichen Leben nicht arithmetisch zugeht, sondern menschlich; daß es also immer unvorhersehbare Chancen und Verhandlungsmöglichkeiten gibt. Dieselbe „ökologische Unangemessenheit“ haftet den „False-belief“-Tests an.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.08.2019 um 04.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42003
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Denmark is a very special country with incredible people, but based on Prime Minister Mette Frederiksen’s comments, that she would have no interest in discussing the purchase of Greenland, I will be postponing our meeting scheduled in two weeks for another time....
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) August 20, 2019
Damit ist endgültig klar, daß Trump es ernst meint. Full spectrum dominance nicht durch Militäreinsatz, sondern durch Immobilienkauf zu gewinnen ist ja eine vergleichsweise sympathische Idee.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.08.2019 um 15.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42005
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"Der Soli wird weitgehend abgeschafft." Alle sprechen es nach. Aber es stimmt nur, was die Zahl der Zahlungspflichtigen betrifft. In Wirklichkeit wird nur die Hälfte der Einnahmen gestrichen, die andere Hälfte zahlen die "Gutverdienenden", wie bisher schon. Besonders die Sozis nutzen die Gelegenheit zur Umverteilung. Das steht, wenn überhaupt, im Kleingedruckten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.08.2019 um 07.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42013
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“I thought it was a very not nice way of saying something,” Trump said. “Don´t say ´What an absurd idea that is´ … You don´t talk to the United States that way, at least under me.
(...) I thought it was not a nice statement, the way she blew me off.”
Nun, Frederiksen hat nicht zu den Vereinigten Staaten gesprochen, sondern unterscheidet ausdrücklich zwischen diesen und ihrem Präsidenten. Trump will den Patriotismus seiner Landsleute auch noch zur Stützung seiner höchstpersönlichen Einfälle nutzen.
Wenn er sich selbst as "the Chosen One" bezeichnet, stelt er sich in eine Reihe mit Jesus und Harry Potter. Das geht ja nun gar nicht.
“The Jewish people in Israel love him,” Trump quoted Root as saying on Wednesday, “like he’s the King of Israel. They love him like he is the second coming of God.”
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Kommentar von R. M., verfaßt am 23.08.2019 um 12.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42014
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Also an die USA würde sie Grönland verkaufen, nur an Trump nicht? Wann hat sie das gesagt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.08.2019 um 19.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42015
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So würde ich die Sache nicht drehen.
Die Einfälle, die Trump täglich über Twitter veröffentlicht (!), kann man nicht den Vereinigten Staaten zuschreiben, es sind eigentlich private, rechtlich unwirksame Botschaften. Die USA haben weder Grönland noch Dänemark ein Angebot gemacht. Das geht nur auf bestimmten diplomatischen Wegen. Ob der Präsident allein dazu überhaupt befugt wäre, weiß ich nicht, aber das wäre auch noch zu diskutieren.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 23.08.2019 um 19.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42016
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Die Sache wurde nicht zuerst auf Twitter besprochen, sondern im Kabinett und dann (nicht von Trump) an das Wall Street Journal ausgeplaudert.
Der Verkauf der dänischen (!) Jungferninseln an die USA wurde vom damaligen US-Außenminister ausgehandelt und der Vertrag dann vom Senat ratifiziert.
Damals hat niemand behauptet, die Jungferninseln seien nicht dänisch, sondern jungfräulich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.08.2019 um 05.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42017
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Was die Reihenfolge der Bekanntgabe betrifft, kann ich mich in diesem Fall geirrt haben. Zu Problematik des Twitterns folgt gleich der nächste Streich:
Our great American companies are hereby ordered to immediately start looking for an alternative to China, including bringing your companies HOME and making your products in the USA.
Donald J. Trump (@realDonaldTrump) August 23, 2019
Was bedeutet hereby im Hinblick auf die Verbindlichkeit von Twitterbotschaften? (Abgesehen davon, daß Trump den Firmen so etwas nicht befehlen kann.)
Übrigens: Wie Trump selbst austeilt, dafür gibt es auch viele Beispiele:
We will announce a substantial reciprocal action on Macron’s foolishness shortly
(Donald Trump 26. Juli 2019)
Redet man so mit Frankreich?
Die gestrige Abfolge von Tweets zeigt Trumps Weltbild erschreckend deutlich.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 24.08.2019 um 12.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42018
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Trump ist undiplomatisch? Echt jetzt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.09.2019 um 07.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42048
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In der der Ferienwohnung steht ein Fernseher, darum gucken wir ab und zu.
Im üblichen anklagenden Ton wird berichtet, daß Deutschland einmal vollständig bewaldet war, wovon heute nur noch ein Drittel übrig sei.
Deutschland war auch eimal fast vollständig menschenleer, heute leben hier 82 Millionen. Was für ein Unglück.
(Deutschland war zwischendurch auch mal weitgehend entwaldet, das ist planmäßig repariert worden.)
Jammervoll auch der geringe Anteil von naturbelassenem Urwald. Anderswo wird allerdings vorgerechnet, daß ungenutzter Wald keine CO2-Senke sein kann, weil das Holz verrottet statt wie Nutzholz verbaut zu werden.
Die Douglasie wird geschmäht, weil sie fremd ist. Man sollte sie rausschmeißen wie das gewandelte Klima und die Migranten.
Ich wußte es zwar, aber die ununterbrochene Aufforderung zur Empörung hat mich doch ein wenig befremdet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.09.2019 um 03.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42095
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Trump hat festgestellt, daß konventionelle Glühlampen billiger sind als Energiesparlampen. (Die Sache mit seinem orangenen Teint lasse ich auf sich beruhen.) Das ist für einen Geschäftsmann eine überraschend unvollständige Rechnung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.09.2019 um 08.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42121
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Der Friseur schnitt ihr die langen Haare ab und färbte sie. (FAZ 19.9.19 über Twiggy)
Die Anaphorik ist sehr „sloppy“, wird aber richtig verstanden. (Vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1369#31754)
Er färbte die verbliebenen kurzen Haare. Er kürzte die Haare und färbte sie.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.09.2019 um 18.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42133
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Zu den Klimabeschlüssen erscheinen bei welt.de sofort an die 2000 Leserzuschriften, die meisten auf Weidels Linie. Einer schreibt:
„Es ist vollkommen irrelevant, ob 97 Prozent der Wissenschaftler davon überzeugt sind, oder nicht. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden nicht in demokratischen Abstimmungen gewonnen. Bereits ein relevantes, abweichendes, reproduzierbares Forschungsergebnis reicht, um ein Theoriegebäude einstürzen zu lassen.“
Da hat jemand Wissenschaftstheorie gelesen, aber nicht genug. Wenn die Relativitätstheorie hundertmal bewiesen und einmal widerlegt worden ist, wird man nicht die hundert Beweise verwerfen, sondern nach einer Erklärung der entgegenstehenden Befunde suchen. Das hat nichts mit demokratischer Abstimmung zu tun.
In diesem Fall kommt noch hinzu, daß die Klimaforschung größtenteils nicht experimentell, sondern historisch ist, daß es also um die Interpretation von Befunden geht, deren Zustandekommen man kaum manipulieren kann.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.09.2019 um 22.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42134
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Auf die Mathematik bezogen, hätte er recht. Selbst wenn 97% aller Mathematiker an eine Vermutung glauben, ein einziges Gegenbeispiel reicht, sie zu einer bloßen Randnotiz aller zukünftigen Lehrbücher zu machen.
Aber so eindeutige Ergebnisse liefert die Klimaforschung nicht. Jedes Gegenbeispiel dort ist auch wieder mit Unsicherheit behaftet.
Vielleicht ist das Klima ja wirklich noch ungenügend erforscht. Verringern wir unter großen Anstrengungen den CO2-Ausstoß, könnte die Mühe umsonst gewesen sein, aber wir überleben. Machen wir sorglos weiter wie bisher, könnte es dazu bald zu spät sein.
Selbst wenn es also stimmte, daß die Ursache der Klimaänderung nicht sicher erforscht ist, kann es nicht heißen, Kopf in den Sand und weiter so, sondern Vorsicht und zumindest solange Zurückhaltung, bis wir eben sicher sind.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.10.2019 um 04.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42228
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Noch einmal zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35412
Obwohl es an sich nicht wichtig ist, finde ich es doch aufschlußreich. Die meisten Deutschen waren wohl schon am Mittelmeer, viele haben sich auch über die olivenöltriefende Kost beklagt (auf Kreta 31 Liter pro Kopf und Jahr!) und erinnern sich, daß Vollkornbrot nie auf den Tisch kam. Wikipedia:
"Publikationen im deutschsprachigen Raum nennen als Bestandteil häufig auch Vollkorn-Produkte, die in den Mittelmeerländern de facto aber keine nennenswerte Rolle spielen, wenn sie überhaupt gegessen werden."
Auch das Ärzteblatt hat gerade wieder die "vollkornbetonte" Mittelmeerkost gerühmt.
Ist es nicht erstaunlich, wie leicht man den Leuten ein X für in U vormachen kann?
Man kann ihnen auch einreden, wie schlecht es ihnen geht, während es ihnen so gut geht wie noch nie. Das ist dann schon folgenreicher.
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Kommentar von Christof Schardt, verfaßt am 14.10.2019 um 09.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42232
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Zu den Mythen der Mittelmehrkost: Ernährung hat sich seit der segensreichen Überwindung des Mangels bekanntermaßen zur Ideologie entwickelt.
Der Blog http://www.quarkundso.de/ nimmt es kenntnisreich und pointiert aufs Korn, gerade erst u.a. zu Pizza und Weißbrot in Sizilien: http://www.quarkundso.de/arme-kinder-deutsche-welle/
Selbst der Duden hat schon sein Fett wegbekommen: http://www.quarkundso.de/duden-umami/
Lesenswert.
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Kommentar von Christof Schardt, verfaßt am 14.10.2019 um 09.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42238
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Das Forum hat technische Probleme. Wem kann man das melden?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 15.10.2019 um 16.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42242
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»So eine Currywurst hat doch nahezu kein Fleisch mehr in sich. Das grenzt an Körperverletzung. Es ist wichtig, umzudenken. Zu versuchen, sich vornehmlich vegetarisch oder vegan zu ernähren.« (Tim Raue, ein deutscher Koch)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.10.2019 um 04.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42311
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Trump selbst brachte sogar die bizarre Idee ins Spiel, ein US-Ölunternehmen mit der Förderung der Vorkommen zu beauftragen. Wohlgemerkt: Es handelt sich um Ölvorkommen in einem Drittstaat. (ZEIT 26.10.19)
Welcher Staat wäre der zweite, wenn Syrien der dritte ist?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.11.2019 um 12.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42373
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Drei Jahre lang wurde Adele Haenel als Zwölfjährige von Christophe Ruggia verfolgt und sexuell missbraucht. (FAZ 8.11.19)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.11.2019 um 06.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42396
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Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Autobahnen? Da muß einer senil sein oder Schlimmeres.
Ein Blick auf die Weltkarte der Geschwindigkeitsbegrezungen ist für uns Deutsche sehr befriedigend. Mögen die Amis und andere Troglodyten doch dahinschleichen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.11.2019 um 07.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42420
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Man greift sich ans Hirn. Der bayerische Landtag will die Wirksamkeit von Globuli untersuchen lassen.
Christian Stöcker erinnert im SPIEGEL daran, daß der Wunderglaube zum Markenkern der CSU und zur esoterischen Erblast der Grünen gehört.
Wer "im Einklang mit der Natur leben" möchte, stirbt früher. (Christian Stöcker, SPIEGEL 18.11.19)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.11.2019 um 07.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42421
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Einer unserer Freunde hat neulich vorgerechnet, wie lange man die Stadt Erlangen mit Energie versorgen könnte, wenn es gelänge, den gesamten Wasserstoffanteil am Körper meiner Frau zur Kernfusion zu bringen. Dabei würden etwa 7 Prozent in Energie umgewandelt. Da wir nicht annähernd so hohen Druck wie im Inneren der Sonne erzeugen können, müßten wir meine Frau auf mehrere hundert Millionen Grad erhitzen.
Wir beschlossen, es vorläufig aufzuschieben.
Ein Tischnachbar, mehr im Kaufmännischen zu Hause, wunderte sich, wie die Lichtgeschwindigkeit in Einsteins Formel kommt. Seit Archimedes dürfte es keine Erkenntnis gegeben haben, die uns vergleichbar vor den Kopf stößt.
Viele denken wohl: Dann ist alles möglich! Dann helfen vielleicht auch Globuli...
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.11.2019 um 17.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42425
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DLF, Nachrichten, heute 16 Uhr (zu Wilke-Wurst), Audio-Mitschrift:
"Das Unternehmen hätte monatlich kontrolliert werden müssen", heißt es in dem Abschlußbericht [„,]. Wegen eines Fehlers des Landkreises sei das Kontrollintervall aber auf drei Monate herabgesetzt worden.
Die Kontrollintensität wurde damit sicher herabgesetzt, aber nicht das Kontrollintervall!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.12.2019 um 07.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42527
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Glückliches Österreich! Shisha-Bars sind nicht verboten, nur das Rauchen dortselbst. Das hat der Verfassungsgerichtshof klargestellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.12.2019 um 10.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42594
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Diäten aus Steuermitteln sollen es den Abgeordneten ermöglichen, sich voll und ganz ihrer Arbeit für das Allgemeinwohl zu widmen. Die "freiwillige" Abführung eines Teils an die Partei wird von vielen Staatsrechtlern als illegal betrachtet. Es ist ja klar, daß ein Abgeordneter, der diesen Beitrag verweigert, nicht wieder aufgestellt und folglich nicht wieder an die Fleischtöpfe gelassen wird. Also zahlt er. Katja Kipping zum Beispiel laut eigener Auskunft 1400 Euro monatlich. Das kann sie dann auch noch von der Steuer absetzen. Weitere Zuwendungen sind ohnehin steuerfrei.
An uns denkt Frau Kipping aber auch und will eine kostenlose Bahncard 50 für jedermann. (Einfacher wäre es, die Bahnpreise gleich zu halbieren oder auf Null zu senken, was ja auch schon vorgeschlagen worden ist. Gratiswohnen und -essen wären weitere Schritte zu einem menschenwürdigen Leben.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.12.2019 um 10.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42662
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„Nirgendwo in Europa ist der Strom für Privatverbraucher so teuer wie in Deutschland.“ (Welt 29.12.19)
„Für Haushalte in der Europäischen Union war Strom 2017 am günstigsten in Bulgarien mit zehn Cent pro Kilowattstunde.“
Bulgarien 10 Ct, Einkommen 436 €
Deutschland 31 Ct, Einkommen 3600 €
Eigentlich Grundschulmathematik...
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Kommentar von R. M., verfaßt am 29.12.2019 um 17.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42666
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Na und? Auch in Bulgarien ist das Einkommen von Haushalt zu Haushalt ganz verschieden, der Strompreis hingegen für alle nahezu gleich.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.12.2019 um 00.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42667
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Wenn man das mittlere Monatseinkommen jeweils gleich 100% setzt und die Einkommensschwankungen in beiden Ländern von +-40% betrachtet, dann bezahlten Deutsche für 100 kWh Strom zwischen 0,6% und 1,4% ihres Monatseinkommens, während Bulgaren zwischen 1,6% und 3,8% zahlten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.12.2019 um 04.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42668
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Wenn es überhaupt einen Sinn haben soll, Stromkosten zu vergleichen, muß man die Kaufkraft einbeziehen. Das ist doch wohl selbstverständlich.
In Indien habe ich mich der unglaublich niedrigen Preise erfreut. Hotelfrühstück für umgerechnet 8 Pfennige! (Es ist schon eine Weile her, wie man sieht.) Fast habe ich mich geschämt, weil ich eben deutsches Geld hatte.
Die Einkommensunterschiede innerhalb eines Landes sind eine ganz andere Sache. Ich weiß selbst noch sehr gut, wie es sich anfühlt, jede Mark dreimal umdrehen zu müssen, wie man sagt. Da läßt man auch die Lampen keine Minute länger brennen als nötig. Das Stromsparen steckt uns Älteren noch in den Knochen, obwohl der Verstand uns sagt, daß die großen Batzen anderswo verschwendet werden (s. "Heizen mit Brot").
Strom ist in Bulgarien viel teurer als bei uns, natürlich alles im Durchschnitt – was sonst?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 30.12.2019 um 11.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42674
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Die Kaufkraft ist wiederum nicht gleichzusetzen mit dem Haushaltseinkommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.12.2019 um 14.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42675
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Nun, das habe ich auch nicht getan, aber welchen der beiden Werte man auch nimmt – der Vergleich der Strompreise nach dem Nennwert funktioniert nicht. Die flächendeckende Verbreitung des Unsinns erfüllt den demagogischen Zweck, den man an den Leserzuschriften ablesen kann.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 30.12.2019 um 15.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42676
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Der Vergleich funktioniert bestens und wird noch besser funktionieren, wenn Bulgarien demnächst den Euro einführt. Soll die Welt etwa melden, daß Strom in Düsseldorf viel billiger ist als in Duisburg?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.12.2019 um 16.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42677
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Gute Idee.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.01.2020 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42711
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Mit einer Wohneigentumsquote von gerade einmal gut 40 Prozent gilt die Eidgenossenschaft als das Land mit den meisten Mietern in Europa. Gleichzeitig sind die Mieten deutlich höher als in den meisten Nachbarländern. Eine Dreieinhalbzimmerwohnung in Zürich kostet im Schnitt rund 2500 Franken (2290 Euro), in Genf werden sogar 2700 Franken (2473 Euro) fällig. (Handelsblatt)
Auch hier wären die Einkommen heranzuziehen. In deutschen Spitzenlagen sind die Wohnungen ebenso teuer wie in den schweizerischen. Obwohl Zahlen schwer zu finden sind, dürfte hier wie dort im Durchschnitt ein Viertel bis ein Drittel für die Mietwohnung draufgehen.
Interessant ist wie immer der Hinweis auf die Schweizer als Volk von Mietern. Man hält das ja oft den Deutschen im Klageton vor, obwohl hierzulande der Wohnungsbestand durch die bekannten Kriegsfolgen verständlicherweise zurückgeblieben ist und durch neue Erschwernisse am Wachsen gehindert wird.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 05.01.2020 um 08.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42713
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Bekommt man in der Schweiz von den Vermietern einen Rabatt, wenn man weniger verdient?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 05.01.2020 um 17.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42716
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Wer weniger verdient, zahlt sicherlich überall auch weniger Miete, aber nicht wegen eines Rabatts, sondern weil er sich mit einer kleineren oder qualitativ einfacheren oder ungünstiger gelegenen Wohnung bescheidet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.01.2020 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42728
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Aus den Schlagzeilen:
Unser Kohlendioxid-Ausstoß ist stark zurückgegangen, aber nicht wegen der Klimapolitik, sondern wegen der Energiewende (Windenergie).
???
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 04.02.2020 um 14.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42884
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Ich bekam heute Werbung von der MDM Münzhandelsgesellschaft für einen "Barren" aus Gold mit der Aufschrift "FRAUENKIRCHE DRESDEN". Der "Barren" wiegt 0,31g (1/100 Unze) und hat die "Maße: 15,2 x 8,7 mm".
Die Abbildung vorn ist allerdings 100mm x 55mm groß, also mehr als 6fach vergrößert, und obwohl räumliche Gegenstände immer drei Dimensionen haben, wird die dritte in dieser Werbung wohlweislich verschwiegen: 0,1 mm, wie sich ausrechnen läßt.
Dieser "Barren" kostet 29€, dazu 3,95€ für den Versand. Wer ihn sich schicken läßt, bekommt also für 33 Euro ein fingernagelgroßes Blättchen Goldfolie im Materialwert von aktuell 13 oder 14 Euro.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.02.2020 um 08.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42925
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Der Mohrenkopf in dieser Form gilt als Erfindung Leipziger Bäcker Ende des 19. Jahrhunderts.(Wikipedia)
Für viele Muttersprachler ist die Genitivpflichtigkeit des Attributs mit der Form Leipziger abgegolten, wie man ja auch hier wieder sieht.
Andern kräuseln sich dabei die Zehennägel. (Auf diese Metapher bin ich gerade wieder gestoßen. Sie gehört in den Bereich der übertreibenden Beschreibungen körperlicher Reaktionen wie "Haaresträuben" usw.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 11.02.2020 um 10.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42927
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Aber ohne bestimmten Artikel oder erweiterndes Adjektiv ist dem Ausdruck Leipziger Bäcker der Genitiv nun mal nicht anzusehen. Wie sollte es denn sonst heißen, damit sich nichts kräuselt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.02.2020 um 09.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42998
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Die AfD hat nicht verloren, sie ist in absoluten Wählerzahlen stabil geblieben. In Prozentpunkten abgesunken ist sie wegen der gestiegenen Wahlbeteiligung. (Torsten Krauel, Welt 24.2.20)
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Kommentar von Manfred Riemer , verfaßt am 25.02.2020 um 05.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43007
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zu #42927:
Ist „Leipziger“ bereits ein Genitiv oder ist es eine haplologische Kürzung von „Leipzigerer“?
Für letzteres bekomme ich mit Google 102 Fundstellen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.02.2020 um 08.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43008
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Weder noch. Das aus dem Genitiv Plural entstandene Einwohneradjektiv suggeriert durch seine Endung, die Genitivforderung der Attribuierung sei erfüllt, und weil der Mensch in sprachlichen Dingen ein schwacher Kopfrechner ist, merkt er im allgemeinen nichts.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.02.2020 um 08.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43011
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#42998
Ich habe Krauels Milchmädchenrechnung nicht kommentiert, weil ich es für überflüssig hielt. Bei Wahlen geht es immer um Anteile, also Prozente. In Hamburg haben alle verloren außer den Grünen.
Sich mit gleichbleibenden absoluten Zahlen zu trösten ist Selbstbetrug. Wenn die Nichtwähler zur Wahl gehen und einen nicht wählen, ist man ein Verlierer, das ist doch ganz einfach. Darum kriegt man dann auch weniger Sitze.
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Kommentar von Manfred Riemer , verfaßt am 25.02.2020 um 09.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43012
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Wenn ich nun die Genitivforderung für das Adjektiv Leipziger doch erfüllen will, wäre dann nicht Leipzigerer die richtige Form im Genitiv? Und wäre dann nicht im Sinne der haplologischen Kürzungsregeln auch Leipziger die durchaus richtige Form für den Genitiv? Mithin sind Nominativ und korrekter Genitiv des Adjektivs Leipziger gleich?
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Kommentar von R. M., verfaßt am 25.02.2020 um 09.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43013
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Zur Beantwortung der anderen Frage:
Der Mohrenkopf in dieser Form gilt als Erfindung von Leipziger Bäckern Ende des 19. Jahrhunderts.
(Natürlich immer noch stilistisch unbeholfen wegen der einfach angepappten Zeitangabe, aber das ist eben Wikipädie.)
der statt von geht hier nicht, vgl. aber
Die Schnoddrigkeit gilt als typische Eigenschaft der Berliner Busfahrer.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.02.2020 um 13.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43015
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Na ja, auf so eine Umschreibung bin ich auch schon gekommen, aber ich dachte, es geht eben gerade um die Genitivpflichtigkeit von Leipziger Bäcker, d.h. wie man genau diesen Ausdruck richtig in den Genitiv setzt.
Es geht wohl gar nicht anders, aber was heißt dann eigentlich „Pflichtigkeit“, denn sie ist ja erfüllt, Leipziger Bäcker ist der korrekte Genitiv Plural, oder was sonst? Das Problem, finde ich, ist nicht die Genitivpflichtigkeit, sondern die Genitivsichtbarkeit, weil man diesen an sich korrekten artikellosen Genitiv Plural eben leider nicht vom Nominativ unterscheiden kann.
Aber ist das so schlimm, wenn man doch aufgrund des Satzbaues den Sinn auch so genau erfaßt? Wer sich mit Grammatik auskennt, weiß auch so, daß da ein zwar nicht unterscheidbarer, aber doch vorhandener Genitiv steht, mithin die Genitivforderung erfüllt ist.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 25.02.2020 um 20.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43018
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Ohne von ist da kein Genitiv mit Bezug auf die Erfindung.
Übrigens lautet das Adjektiv eigentlich leipzigisch, es ist aber noch früher der Vergessenheit anheimgefallen als kölnisch usw.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.02.2020 um 20.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43019
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Mit von ist da erst recht kein Genitiv, aber natürlich wenigstens eine Kasusmarkierung.
Aber ich verstehe Sie nicht, es heißt doch Wessen Erfindung? Die Erfindung Leipziger Bäcker, ist das denn nicht ganz klar ein Genitiv? Er ist halt nur nicht als solcher markiert.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 25.02.2020 um 21.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43020
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Funktional ist die präpositionale Fügung mit von ein Genitiv oder genauer gesagt eine genitivische Konstruktion.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.02.2020 um 01.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43022
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Meinetwegen eine genitivische Konstruktion.
Aber kann mir wirklich niemand sagen, wie der korrekte Genitiv Plural zu ein Leipziger Bäcker (mit unbest. Artikel) lautet?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.02.2020 um 04.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43023
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Vgl. vorläufig http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/year/2013/docId/30775
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Kommentar von R. M., verfaßt am 26.02.2020 um 09.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43026
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Da es keinen grammatikalischen Unterschied zwischen Berliner Ballen und Mecklenburger Stier gibt, ist Nanna Fuhrhops Begriff »Stadtadjektiv« nicht gerade glücklich gewählt.
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Kommentar von R. M., verfaßt am 26.02.2020 um 15.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43027
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Auch ansonsten ist die Orientierungslosigkeit der Autorin befremdlich. So kennt sie nur kölsch, nicht aber kölnisch. Unfaßbar.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.02.2020 um 16.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43028
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Mir ging es ja vor allem um die Flexion, und dazu heißt es in dieser Arbeit, die „Stadtadjektive“ werden nicht flektiert.
Das heißt m. E. nicht, daß kein Genitiv existiert oder daß diese Wörter im Genitiv nicht benutzt werden können, sondern es heißt, daß der Genitiv existiert und gegenüber dem Nominativ unverändert ist. Der unflektierte Genitiv heißt Leipziger Bäcker!
Aber das ist doch die ganze Zeit mein Reden. Weshalb behaupten Sie, lieber R.M., daß in die Erfindung Leipziger Bäcker kein Genitiv sei, und Sie, lieber Prof. Ickler, daß die Genitivforderung wegen der Kopfrechenschwäche nicht erfüllt sei? Dann rechnen Sie doch bitte einmal richtig und verraten mir das richtige Ergebnis!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.02.2020 um 17.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43030
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Bei Fuhrhop steht erwartungsgewäß noch mancherlei Seltsames.
Wieso enden lila, rosa usw. auf einen „betonbaren Vokal“?
ein türkis Kleid ist eher zweifelhaft.
Ich sehe im "nicht gekennzeichneten Genitiv" Leipziger einen Fehler wie in aus aller Herren Länder, wo man aus ähnlichen Gründen das Gefühl hat, die Kasusforderung sei erfüllt, und wo dies zur Gewohnheit und damit beinahe richtig geworden ist.
Eine Erfindung junger Bäcker/Leipziger Bäcker. Das wird als parallel aufgefaßt, obwohl es das nicht ist.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.02.2020 um 00.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43032
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Den Fehler in aus aller Herren Länder kann man korrigieren, und ich finde aus aller Herren Ländern auch ganz akzeptabel. Kann man ohne weiteres so sagen.
Aber wie könnte man den Fehler, falls es einer ist, in der Erfindung Leipziger Bäcker oder Ich kenne Leipziger Bäcker korrigieren? Etwa doch mit flektierten Formen wie
Leipzigerer, Leipzigere?
Das ist nicht realistisch, so redet niemand, einzelne solche Funde kann man wohl nicht ernst nehmen, oder?
Wenn es keine Korrektur gibt, trotzdem aber so gesprochen wird, muß man Leipziger Bäcker eben wohl oder übel als korrekten Genitiv oder Akkusativ (je nach Kontext) anerkennen!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.02.2020 um 03.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43033
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Lieber Herr Riemer, irgendwie reden wir aneinander vorbei. Wenn ich hier unter der Rubrik "Kopfrechnen" vorführe, wie die Menschen mit ihrer Sprache umgehen, bin ich auf der Linie Hermann Pauls, der wie seine großen "junggrammatischen" Zeitgenossen dem Sprachwandel nachgeht und dabei einem harmlosen "Psychologismus" folgt. So auch meine "Kopfrechnen"-Ausdrucksweise. Der ganze Sprachwandel besteht im Gewohntwerden des "eigentlich" Falschen. Welchen Sinn hat es denn, ein Wort einer anderen Wortart als bisher zuzuschlagen? Ein klasse Auto ist ja wohl das Letzte... Welchen Sinn hat es, die Adjektive nach dem Genus zu zu deklinieren, als ob die Schönheit einer Frau eine andere wäre als die Schönheit eines Mannes (worüber sich schon Platon lustig machte). Und doch geschieht es.
Manches können wir einfach nicht sagen, weil ein grammatisches "Programm" nicht überall anwendbar ist. Ich erinnere an ihre weißere Hand als Schnee (Shakespeare, von Skinner diskutiert).
D. h., natürlich können wir es doch sagen, aber eben nicht mit diesem "Programm".
Zu den Leipziger Bäckern und Herrn Markners Einwand gegen "Stadtadjektive" noch: der Freiheitsdrang Schweizer Hirten, der Geschmack Neuseeländer Kiwis...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.02.2020 um 10.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43039
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Noch einmal zu Fuhrhop:
Adjektive mit einem stimmhaften Obstruenten (trübe, müde usw.) „behalten ihr Schwa gewissermaßen, um die Auslautverhärtung zu vermeiden (Eisenberg, mündliche Mitteilung)“ (Fuhrhop, Stadtadjektive). – Je nun, das steht doch in den älteren Grammatiken, die allerdings unsere Junggermanisten nicht mehr lesen zu müssen glauben. Sogar in Sütterlins bescheidenem Handbuch für Lehrer „Die deutsche Sprache der Gegenwart“, S. 65 kann man lesen:
„Man sollte erwarten, daß im Auslaut z. B. e ausnahmslos gefallen wäre hinter Ableitungssilben sowie in allen Wortformen, bei denen nicht sein Verschwinden den Endlaut um seinen Stimmton bringen mußte.“ (Mit Verweis auf §§ über Auslautverhärtung.)
Ebd. auch zu Ausnahmen. Dazu braucht man nicht auf persönliche Mitteilungen von Lehrern und Kollegen zu warten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.03.2020 um 15.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43093
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Noch ein Fehler vom genannten Typ (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31991):
Mein lieber Herr von Czako, die Beantworung Ihrer Frage hat selbst für einen Anwohner des Stechlin seine Schwierigkeiten. (Fontane: Stechlin)
Zwei Maskulina in der Nähe dürften das Possessivum bestimmt haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2020 um 05.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43097
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Dieser Aufsatz wurde als Vortrag in Berlin, Göttingen und München im November 1995 gehalten.
Vorträge kann man halten, Aufsätze nicht. Der Satz klingt nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig, ein sprachliches Vexierbild.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.03.2020 um 05.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43119
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Bei einer Befragung auf der Straße sagt ein AfD-Anhänger, CO2 könne keinen Treibhauseffekt bewirken, weil es schwerer als Luft sei und deshalb zu Boden sinke. Klingt vernünftig, aber warum wird nicht der tatsächliche CO2-Gehalt in der Höhe erwähnt, der ja nicht unbekannt ist? In Wirklichkeit wird die Lufthülle ständig durchmischt, so daß der CO2-Anteil praktisch überall gleich ist. Aber auch wenn das CO2 Zeit hätte, sich in Bodennähe abzusetzen, würde es dort den Treibauseffekt entfalten, also die Erwärmung fördern. Das ist aber wohl schon zu kompliziert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.03.2020 um 04.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43126
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Warum sollte man sich bei Veranstaltungen mit 1000 Teilnehmern eher anstecken als in kleineren? Die Art der Kontakte dürfte wichtiger sein. Aber 1000 ist eine symbolische Zahl, wie die "Myriade".
Übrigens:
Zahl der Infizierten durchbricht nächste Schallmauer (Merkur 9.3.20)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.03.2020 um 08.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43128
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Die Frage muss erlaubt sein, ob das nicht alles etwas übertrieben ist für ein Virus, das weniger tödlich ist als SARS 2002 und schwerer übertragbar als eine Grippe? Ist unser Leben aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft oder Gesundheitssystem am Ende nur ein labiles Kartenhaus, das zusammenbricht, sobald eine Karte rausgezogen wird, also sich ein paar Menschen ein vergleichsweise harmloses Virus einfangen? Was soll erst passieren, wenn Seuchen, Kriege oder andere schlimme Krisen flächendeckend ausbrechen?
Sicher, es handelt sich um ein neuartiges Virus, das wohl erst vor wenigen Monaten erstmals auf einen Menschen übertragen worden ist. Das menschliche Immunsystem ist nicht darauf vorbereitet. Und: Das Coronavirus könnte 60 bis 70 Prozent der Menschen infizieren. Zugelassene Impfstoffe oder Therapien gibt es bislang nicht. Zudem fordert das Coronavirus Todesopfer, bisher vor allem ältere oder gesundheitlich vorbelastete Menschen.
Auf der anderen Seite gibt es auch weiterhin keinen Grund zur Panik. Um sich zu schützen, genügt es, sich regelmäßig und richtig die Hände zu waschen, in die Armbeuge zu niesen und Abstand zu erkrankten oder notfalls grundsätzlich zu Mitmenschen zu halten. Die Maßnahmen funktionieren.
(Florian Wichert auf t-online.de 10.3.20)
Was stellt der Kommentator sich unter „Seuchen“ vor, zu denen er Corona anscheinend nicht rechnet? „Das Coronavirus könnte 60 bis 70 Prozent der Menschen infizieren.“ Selbst bei einer niedrig angesetzten Sterblichkeit von zwei Prozent würde das für Deutschland eine Million Tote bedeuten – kein Grund zur Aufregung?
Aus einer Klinik wird mir gerade berichtet, daß die Besucher Masken und Schutzkleidung stehlen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.03.2020 um 06.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43155
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Der bayerische Freistaat untersagt vorübergehend Großveranstaltungen mit bis zu 1000 Teilnehmern. (nordbayern.de)
Oder von bis zu mit mehr als?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.03.2020 um 06.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43173
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Ist Hamstern unsolidarisch, wie Herr Laschet sagt? Eigentlich ist es doch nur die verschärfte Form des Handelns, das vom "rationalen Wirtschaftssubjekt" erwartet wird. Einkaufen ist nie solidarisch, Herstellen auch nicht (Adam Smith).
Wir Älteren erinnern uns noch der "Aktion Eichhörnchen" (Denke dran, schaff Vorrat an!). Zwischen Eichhörnchen und Hamstern ist kein großer Unterschied, außer daß die Eichhörnchen die Hälfte ihrer Vorräte nicht wiederfinden - worauf die Haseln spekulieren. Na ja, erst gestern habe ich hinter einer Regalwand ein Häufchen Sonnenblumenkerne gefunden; wir hatten vor 20 Jahren mal einen Goldhamster. Der scheint verstorben zu sein, bevor er seinen Vorrat nutzen konnte.
Womit die Leute ihre Einkaufswagen füllen, ist allerdings nicht immer sinnvoll. Beim Aldi stand vor meiner Tochter jemand in der Schlange, der den Wagen mit Seife und Klopapier gefüllt hatte. Ein anderer mokierte sich: Was wollen Sie denn die nächsten Jahre machen? Scheißen und Hände waschen?
Der bekannte Engpaß bei Mineralwasser ist schwer verständlich; Wasser wird uns nicht ausgehen. Das ist wohl die Wirkung von Katastrophennachrichten aus Erdbebengebieten usw.
Staat und Kirchen mahnen mit Recht, Versammlungen, Chorproben usw. ausfallen zu lassen. Daran halten wir uns, auch wegen der Vorbildwirkung auf die Kinder, deren Schulen geschlossen werden. Unsere einzige Hoffnung liegt in der Reduzierung gesellschaftlicher Kontakte, womit die Durchseuchung so gestreckt werden kann, daß das Gesundheitssystem damit zurechtkommt. Die Bundeskanzlerin hat das genau richtig gesagt. Aber bei vielen stößt das auf eine gewisse Wurschtigkeit, weil es ihnen schwerfällt, überhaupt noch etwas ernst zu nehmen.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 18.03.2020 um 07.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43199
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Bei Corona scheint mir, daß die gesamte Berichterstattung zu den radikalen Maßnahmen einen wichtigen Punkt verschweigt.
Richtig ist: Es geht darum, die Kurve der Infektionen abzuflachen und zeitlich zu strecken, damit die Kapazität der Krankenhäuser nicht überlastet wird und jeder schwere Fall angemessen behandelt werden kann. Aber: Wie lange sollen denn die Maßnahmen gelten? Also etwa: keine Veranstaltungen, kein Schulunterricht, Schließung aller nicht lebensnotwendigen Geschäfte.
Es heißt doch auch immer, früher oder später werde sowieso die Mehrheit der Bevölkerung infiziert werden, man wolle dies nur zeitlich strecken. Wie lange wird nun diese zeitliche Streckung dauern? Da muß man ein paar Parameter auswerten, deren Werte teils sehr genau, teils ungefähr bekannt sind: Die Bevölkerung, wie viele Menschen sind das? Welcher Prozentsatz der aktuell Infizierten braucht Krankenhausbehandlung? Wie lange liegen diese Bedürftigen im Krankenhaus? Wie viele Betten und Plätze für die Intensivbehandlung samt Pflegepersonal gibt es?
Anhand grober Schätzungen meine ich, daß es unter den jetzigen Voraussetzungen etliche Jahre dauern würde, die Infektionen derart langsam voranschreiten zu lassen, daß immer etwa das Maximum der Krankenhausbehandlungen ausgeschöpft werden kann. So lange müßten die Maßnahmen im Prinzip also beibehalten werden. Denn wenn man sie aufgibt, rennt man sofort in jene totale Überforderung der Krankenversorgung hinein, die man doch vermeiden wollte. Man hätte außer einer bloßen Verzögerung kaum etwas gewonnen, aber gigantische wirtschaftliche Schäden erzeugt.
An dieser Rechnung könnten nur hocheffektive Medikamente und/oder ein Impfstoff etwas ändern, die es bislang nicht gibt. Will man die Maßnahmen also so lange aufrechterhalten, bis diese Mittel flächendeckend zur Verfügung stehen? Die Frage wäre dann: Wie lang wird dies wiederum dauern?
Eine aufrichtige Darstellung wäre meiner Meinung nach: Man versucht die Zahl der Infektionen so lange niedrig zu halten, bis wirksame Medikamente gefunden, getestet und massenhaft produziert worden sind. Erst dann kann man die Schulen, die Geschäfte, die Konzerthäuser und alles andere wieder öffnen. Das könnte aber noch viele Monate dauern. Warum sagt das niemand? Ich schätze mal: Man will Panik und Massenproteste vermeiden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.03.2020 um 08.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43200
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Alles richtig, aber ich habe in den letzten Tagen viel darüber gelesen und auch in Podcasts usw. gehört, so daß ich nicht den Eindruck hatte, diese Dinge würden nicht besprochen. Damit wurde ja auch immer wieder begründet, warum den beiden bekannten Kurven keine Zeitskala hinzugefügt war.
Über die rasend schnelle Ausbreitung der Viren um die ganze Erde wundere ich mich sehr. Man kann sich denken, daß es mit anderen Viren, die keine Krankheiten erregen, ähnlich ist. Ich will mich mehr mit Viren beschäftigen, sobald ich etwas mehr Zeit habe (falls ich es überlebe in meinen vorgerückten Jahren). Mein appetite for wonder ist noch sehr rege.
Eine Ausgangssperre wird ja hoffentlich nicht das Wandern in der Natur verhindern, das wir gut zwei Stunden täglich betreiben und wozu wir glücklicherweise nur ein paar Meter Straße überqueren müssen. Am Alter können wir nichts ändern, aber fit halten wollen wir uns schon.
Gestern haben wir diskutiert, welche Folgen die Seuche für das Wahlverhalten haben könnte. Vielleicht halten sich die Menschen intuitiv eher an das Vertraute, also an Biden statt Sanders (auch aus anderen Gründen, ich weiß), und in Deutschland vielleicht eher an die Regierungsparteien.
Nicht alle Maßnahmen sind gleich sinnvoll, aber man muß Nachsicht haben wegen der Beispiellosigkeit der Lage.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 18.03.2020 um 10.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43202
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Ich habe zum Beispiel gerade bei n-tv einen Bericht über dieses Tübinger Unternehmen angesehen, das an einem Impfstoff arbeitet und als einer der Vorreiter gilt. Mehrheitseigner Dietmar Hopp sagte "optimistisch", der Impfstoff könne schon im Herbst zur Verfügung stehen. Ein anderer Fachmann sagte, das werde wohl etwas länger dauern, bis Anfang 2021. Was sind denn das für Zeiträume? Und bei Medikamenten sieht es doch ähnlich aus. Die Politiker und die Medien könnten oder müßten also sagen: "Wir rechnen aktuell damit, daß die Maßnahmen mit geschlossenen Schulen, Geschäften und so weiter noch mindestens sechs Monate aufrechterhalten werden müssen." Aber das sagt doch so niemand, schon weil das die Bevölkerung und die Wirtschaft nicht mitmachen würden.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.03.2020 um 13.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43203
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Es gibt so viele verschiedene Einflüsse, die sich schwer vorausberechnen lassen. Jetzt muß man erstmal sehen, ob sich mit diesen Maßnahmen in ca. 2 Wochen herausstellt, daß sich die Zahl der Neuinfektionen einigermaßen kontrollieren läßt. Vielleicht geht die Krankheit auch wie jede Grippe mit den ersten Hitzewellen im Frühjahr und Sommer von allein zurück und steigt erst wieder Ende des Jahres an. Auch gibt es mit der Zeit immer mehr Menschen, die es überstanden haben und immun sind. So könnte man irgendwann nicht mehr nötige Quarantänemaßnahmen auch schon lange vor Fertigstellung eines Impfstoffes aussetzen.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 18.03.2020 um 23.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43210
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Es gilt als unwahrscheinlich, daß die Wärme im Sommer einen wesentlichen Effekt haben wird. Und der Schutz durch Immunität greift leider erst dann, wenn ein großer Teil der Bevölkerung sie erworben hat, also infiziert wurde und wieder genesen ist. Die Maßnahmen der sozialen Isolation sollen massenhafte Infektionen aber gerade verhindern. Derzeit haben wir in Deutschland nur gut 12.000 bestätigte Fälle, gegen Ende der Woche werden es vielleicht 20.000 sein. Dann werden wir allmählich die Auswirkungen der Maßnahmen sehen. Man könnte vielleicht noch eine Dunkelziffer mit dem Faktor 2 oder 3 ansetzen, weil mangels Testungen nicht alle Fälle erfaßt werden. Das wären dann möglicherweise 50.000 Fälle inklusive Dunkelziffer in Deutschland. Einige Wochen später, nachdem sie alle wieder genesen sind, ist somit noch nicht einmal 0,1 Prozent der Bevölkerung immun. Keinerlei Herdenimmunität.
Erst seit wenigen Stunden gibt es auf spiegel.de einen Artikel, der das von mir angesprochene Tabuthema schonungslos behandelt. Titel: Bis ein Impfstoff verfügbar ist: Epidemiologen empfehlen monatelange Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Im Text heißt es sogar: Also womöglich 18 Monate oder länger (was meiner Meinung nach unnötig hoch gegriffen ist). Nach meinem Eindruck hatte man sich bei spiegel.de zuvor immer bemüht, um den heißen Brei herumzureden und diese katastrophalen Aussichten nicht klar auszusprechen.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronakrise-epidemiologen-rechnen-mit-monatelangen-einschraenkungen-a-a7743f7f-83e3-44fd-91b0-29f645130207
Zur Dunkelziffer:
https://www.deutschlandfunk.de/covid-19-hohe-dunkelziffer-bei-coronavirus-infektionen.1939.de.html?drn:news_id=1111883
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.03.2020 um 05.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43211
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Die FAZ ist zwar wie andere Zeitungen von der ersten bis zur letzten Seite mit "Corona" beschäftigt, hält es aber für richtig, durch Leserbriefe Zweifel an den Vorsichtsmaßnahmen zu verbreiten. Meinungsfreiheit und -vielfalt, gewiß, ab es paßt leider in das aufklärungsfeindliche Muster, das wir bei anderen Gelegenheiten beobachtet haben.
Prof. Drosten, der sich in seinem Podcast durchaus zu Korrekturen früherer Ansichten bekennt, will und kann es sich einfach nicht ausdenken, was geschähe, wenn die Maßnahmen etwa zwei Jahre lang alles lahmlegten, aber damit meint er natürlich, daß es durchaus so kommen könnte.
Man sagt zwar mit Recht, daß die verhältnismäßig solide Finanzpolitik (die berühmte "schwarze Null" und keine überbordende Ausgabenfreudigkeit, wie vielerseits prozyklisch gefordert) uns ein gewisses Polster verschafft, aber eine Entschädigung aller ist natürlich völlig utopisch. Meine freiberufliche Tochter wird wohl in die Röhre gucken, und das ist nur ein winziges Beispiel. Man wird vielleicht wie nach dem Krieg ziemlich weit unten neu anfangen müssen. Auch unsere Beamtenpensionen sollten gekürzt werden.
Ein alltägliches Problem ist für uns, daß die Großeltern gerade jetzt gebraucht werden, aber von den Kindern ferngehalten werden sollen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.03.2020 um 07.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43212
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Thomas Straubhaars Artikel (https://www.welt.de/wirtschaft/article206586337/Coronavirus-Kontrollierte-Infizierung-ist-die-beste-Strategie.html) beansprucht, nüchtern usw. zu sein – diese Rhetorik verdeckt die medizinisch-epidemiologische Unzulänglichkeit. Wikipedia faßt zusammen:
„Im Zuge der Coronavirus-Pandemie in Deutschland schlug Straubhaar am 16. März 2020 in einem Artikel der Tageszeitung Die Welt vor, die Strategie zur Bekämpfung der Infektionsausbreitung einer ökonomischen Perspektive zu unterwerfen. Demnach sei es sinnvoll, sämtliche jungen, aktiven und gesunden Menschen auf einmal kontrolliert zu infizieren und zugleich alle älteren, kranken oder sonstigen risikobehafteten Personen in der gleichen Zeit zu isolieren. Dies hinterlasse den geringsten ökonomischen Schaden und helfe zugleich, die Ausbreitung des Erregers auf Populationsebene zu bremsen. Die Regierung des Vereinigten Königreichs hatte wenige Tage zuvor genau diese Maßnahme in ihrem Staatsgebiet eingeleitet, aber ebenfalls am 16. März 2020 festgestellt, dass das Vorgehen zu einer enormen Sterblichkeit führt und Social distancing durch jeden Einzelnen wirksamer sei.“
Leser erinnern daran, daß in den sehr ökonomisch orientierten Ländern Ost- und Südostasiens die Strategie der kontrollierten Durchseuchung ("Herden-Immunität" durch Corona-Parties usw.) auf völliges Unverständnis stoßen würde. Andererseits ist das sowieso nicht aufzuhalten, soll aber verlangsamt werden, auch wenn es sehr teuer wird, wie der Ökonom überflüssigerweise mahnt.
So schwer es auch fällt: Man sollte zugeben, daß keiner die Patentlösung hat. Das wäre wirklich "nüchtern".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.03.2020 um 16.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43234
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Jemand rechnet vor: In Italien sterben normalerweise 1700 Menschen am Tag, wieso kommen die Krematorien jetzt mit 600 (inzwischen 800) nicht zurecht?
Das ist so ungefähr das Niveau der Zeitungs(überschriften)leser bei welt.de.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.03.2020 um 07.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43289
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Professor Drosten hat recht gut erklärt, welche beiden Wege der Medikamentenforschung es gibt. Traditionell hat man alle möglichen Stoffe durchprobiert und nach entsprechenden Unbedenklichkeitsprüfungen dann verordnet, was wirkte - ohne daß man wissen mußte, wie es wirkt. Dieser Weg wird auch jetzt gegen Corona versucht, wobei es von Vorteil wäre, ein bereits anderweitig zugelassenes Heilmittel verwenden zu können.
Aber der Hauptweg der Virenbekämpfung besteht in der Erforschung des Virus und seiner Vermehrungsstrategie, wobei man einen Ansatzpunkt für die medikamentöse Intervention zu finden hofft.
Die Vorgänge sind von schwindelerregender Komplexität. So hat die Evolution dazu geführt, daß manche Viren schon die Enzyme mitbringen, mit denen sie sich Zugang zur Zelle verschaffen; andere regen die Zelle dazu an, solche Proteine herzustellen, mit denen sie ihren eigenen Untergang herbeiführen.
Wenn man sich ein wenig damit beschäftigt, findet man die großzügig entworfenen Strategien der ahnungslosen Juristen und Ökonomen ziemlich unverantwortlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2020 um 17.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43350
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Ich weiß nicht genau, wie die Rückverfolgung von möglicherweise Corona-Infizierten gehen soll, aber es ist auch noch folgendes zu bedenken: Wir wissen inzwischen, daß die ansteckendste Phase zwei oder drei Tage von dem Auftreten von Symptomen liegt. Es müßten also Kontakte aus dieser Zeit gespeichert werden, damit bei einer erst später möglichen Identifikation von positiv Getesteten eine Benachrichtigung "nachgeschoben" werden kann. Wie soll das gehen, ohne daß in kurzer Zeit praktisch jeder Handybenutzer (aber auch nur diese) zu Hause bleiben sollte? Dann ist es doch besser, wir bleiben gleich alle zu Hause.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.04.2020 um 06.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43353
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Virologe Hendrik Streeck, der gern seine eigenen Pionierleistungen hervorhebt (vielleicht auch um aus dem Schatten seines Vorgängers Drosten herauszukommen): In Deutschland sterben jeden Tag rund 2500 Menschen, bei bisher zwölf Toten gibt es in den vergangenen knapp drei Wochen eine Verbindung zu Sars-2. Natürlich werden noch Menschen sterben, aber ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage: Es könnte durchaus sein, dass wir im Jahr 2020 zusammengerechnet nicht mehr Todesfälle haben werden als in jedem anderen Jahr. (FAZ 16.3.20)
Das mag sein, denn die zusätzlichen Corona-Toten könnten aufs Jahr gerechnet im statistischen Rauschen untergehen. Andererseits sehen wir, daß die Intensivbetten nicht ausreichen und die Leichen in Kühl-Transportern aufbewahrt werden, weil die Bestatter nicht nachkommen.
Wie üblich, werden später die Bekämpfungsmaßnahmen als übertrieben dargestellt werden, weil – gerade wegen der Maßnahmen – alles nicht so schlimm gewesen ist.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 05.04.2020 um 12.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43354
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Mittlerweile sollen es gut 1400 Coronatote sein. Wenn man annimmt, diese Menschen wären sonst noch nicht gestorben und verteilt die Zahl auf die letzten 14 Tage, dann sind in Deutschland zuletzt täglich 2600 statt 2500 Menschen gestorben, nur 1/25 (4%) mehr als sonst.
Es ist ja wirklich schwer vorstellbar, daß sich eine so kleine Schwankung gleich so markant auswirken kann. Ich glaube aber, in schnell laufenden Systemen haben eben manchmal schon kleine Störungen große Wirkungen, d.h. sie sind wenig belastbar. Das haben wir z. B. auch gerade bei den Engpässen verschiedener Waren gesehen, oder ich erlebe es oft auf der Autobahn, da muß nur im zügig fließenden dichten Verkehr ein langsamer LKW einen noch langsameren überholen, schon gibt es einen kilometerlangen Stau, der sich nicht so schnell auflöst, wie er entstanden ist.
Die Engpässe bei Beerdigungen sehen also zwar insgesamt beunruhigend aus, sind aber ein schlechtes Maß für den wirklichen Anstieg der Todesfälle.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.04.2020 um 16.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43362
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Wir sollten die Schulen nicht zu lange geschlossen halten. Wir sollten sie aber auch nicht zu früh öffnen. (Wenn ich recht verstanden habe.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.04.2020 um 05.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43370
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Professor Drosten leistet in seinem Podcast viel für unsere Aufklärung über Viren. Bei der Ansteckung über Tröpfchen und Aerosole spricht er von "Mykrometern" (wohl wegen μm) und "Ärosolen" (vielleicht unter englischem Einfluß, aber auch sonst im Deutschen übliche Vereinfachung).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.04.2020 um 04.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43383
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All die hinterher so Neunmalklugen (bzw. 9 Mal Klugen), die jetzt anklagend rufen: Hätte man die scharfen Maßnahmen doch schon gleich zu Beginn verhängt! – kann man sich gut vorstellen, wie sie dann geschrien hätten: Völlig überzogen usw. Noch heute finden das ja manche.
Das ist das Dilemma der Regierungen in jedem solchen Fall. Man stelle sich eine Ausgangssperre in Deutschland gleich nach den ersten Corona-Meldungen in China vor!
Zum Glück scheint die Mehrheit dafür Verständnis zu haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.04.2020 um 16.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43387
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„Heinsberg-Studie enträtselt Coronavirus“ – so geht die Heroisierung des Virologen Streeck, besonders in Medien, die nicht das Glück hatten, Prof. Drosten an Land ziehen zu können.
Viele wollen weiterhin und nun erst recht aus den Zahlen, die Streeck in Heinsberg (überraschend schnell und „vorläufig“) ermittelt hat, errechnen, daß Corona nicht schlimmer als die jährliche Grippewelle ist und daß daher die staatlichen Maßnahmen überflüssig und sinnlos sind (wahrscheinlich nur die Vorbereitung weiterer Grundrechtsberaubungen). Schön wär’s, und es ist ja auch ein gutes Gefühl, wenn man eine Verschwörung durchschaut, die Milliarden Menschen nicht durchschauen. Aber woher kommen dann die überfüllten Leichenhallen? Nun, das sind die alten Leute, die sowieso dem Tod näher als dem Leben waren (so mehrere Leser). Corona ist so eine Art Frühjahrsputz.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.04.2020 um 17.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43388
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Aus dem WELT-Forum:
„Komisch, dass das RKI genau immer die Aussagen trifft, welche zur amtlichen passen.“
Einer antwortet:
„Das RKI ist eine Behörde und untersteht dem Gesundheitsminister. Vom RKI kommt nichts, was nicht zuvor mit der Politik abgestimmt ist.“
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Das ist so komisch wie die Tatsache, daß immer gerade so viel passiert, wie in die Zeitung paßt.
Das Ministerium übernimmt die Daten des RKI, denn dazu ist es da. Eine Verschwörung braucht man nicht anzunehmen.
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Die Besserwisser im Forum der WELT machen der Regierung zwei Vorwürfe: Sie hat erstens Corona verharmlost und zweitens unnötige Maßnahmen verhängt, denn Corona ist harmlos.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.04.2020 um 16.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43399
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Am Schluss waren die Überlebenden immun, die anderen tot. (Medizinhistoriker über die Spanische Grippe, t-online.de 12.4.20)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2020 um 07.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43448
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China hat die Zahl seiner Corona-Opfer um 50 Prozent nach oben korrigiert, also glatt verdoppelt (nach Trump).
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.04.2020 um 14.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43453
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Die Frage ist eben, ob man den Anfangs- oder den Endwert als Bezugsgröße nimmt.
Fällt der Wert eines Hauses um 50%, dann halbiert er sich. Macht man das rückgängig, dann verdoppelt er sich wieder, und in dem Fall wäre es auch nicht ganz abwegig zu sagen, er sei um die gleichen 50% wieder gestiegen.
Im Beispiel mit China war natürlich die Bezugsgröße klar, andererseits erklärt das den Versprecher.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.04.2020 um 14.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43457
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Man darf jetzt wieder mit einer dritten Person auf einer Parkbank sitzen, allerdings ist der Mindestabstand von 1,50 m einzuhalten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.04.2020 um 17.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43519
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„Wir wissen, die meisten Menschen über 80 sterben irgendwann“, sagt der Tübinger Oberbürgermeister.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.04.2020 um 04.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43535
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Laut den vorläufigen Studienergebnissen benötigten mit Remdesivir behandelte Patienten im Mittelwert elf Tage bis zur Genesung. Patienten, die ein Placebo erhielten, benötigten dagegen 15 Tage. Nicht so signifikant sind die Unterschiede bei der Sterblichkeit. Patienten, die Remdesivir erhielten, starben in acht Prozent der Fälle. In der Kontrollgruppe betrug die Sterblichkeit 11,6 Prozent. Der Unterschied ist demnach laut den Wissenschaftlern zu gering, um ihn eindeutig dem Medikament zuzuschreiben. (SPON 30.4.20)
Der Unterschied ist ungefähr gleich groß. Vielleicht ist die Genesungsdauer einfach interpretierbarer als der Todesfall. Das Geschäftsinteresse des amerikanischen Herstellers ist auch nicht zu verachten. Mal sehen, was Prof. Drosten heute dazu sagen wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.05.2020 um 14.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43563
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43353
Auch die FAZ, die dem Virologen Streeck mehrmals ein Forum geboten hat, weist ihm nun Rechenfehler nach (7.5.20 online), geht aber nicht darauf ein, daß er sich vor vier Wochen "weit aus dem Fenster gelehnt" hat und von Laschet mehr oder weniger in einer bestimmten Erwartung mit der Heinsberg-Studie beauftragt worden war. Und er hat geliefert, aber nun kriegt er die zweite Schelte ab.
Das geschieht ständig in den Wissenschaften. Wenn jemand überzeugt ist, bilingualer Schulunterricht sei etwas Gutes, findet heraus, daß er sich positiv auf die kognitiven Fähigkeiten auswirkt. Die Rechtschreibreform hat das Schreibenlernen erleichtert. Das Gendern hilft den Frauen, wie jeder weiß. Usw.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.05.2020 um 11.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43568
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Das Haus im Toskana-Stil (...) ist perfekt für die kleine Familie. Es verfügt über acht Schlafzimmer, zwölf Badezimmer und einen Outdoor-Pool mit Blick über die glitzernde Skyline der Stadt. (Bunte, 7.5.20 über Prinz Harry mit Frau und Kind)
Die meisten "Badezimmer" sind wahrscheinlich keine. Aber selbst dann ...
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 15.05.2020 um 09.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43604
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Laut Ö1 ist die Zahl der Corona-Toten »erstmals« auf über 300.000 gestiegen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.05.2020 um 17.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43623
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In einer Nachbargemeinde kommt ein SPD-Bürgermeister in Schwierigkeiten, weil er mit Hilfe der einzigen AfD-Stimme im Gemeinderat ins Amt gekommen ist.
Dies kam nur heraus, weil der AfD-Mann sich offenbart und damit die geheime Wahl um ihre Geheimheit gebracht hat. (Ist das überhaupt zulässig?)
Wie jemand richtig bemerkt, kann die AfD jeden Bürgermeister aus dem Amt kegeln, indem sie behauptet, sie habe ihn ebenfalls gewählt.
Im Fall Thüringen war die Arithmetik etwas anders.
Die Unterstellung, jener Bürgermeister werde mit der AfD "zusammenarbeiten", ist auch nicht überzeugend. Im Gemeinderat arbeiten alle zusammen. Die AfD kann aber jeden Gemeinderatsbeschluß hintertreiben, indem sie dafür stimmt. Nur wenn es nichts an einer ohnehin vorhandenen Mehrheit ändert, könnte man sich darüber hinwegsetzen, aber eine Zusammenarbeit wäre es trotzdem.
Ob sich die Empörten darüber im klaren sind, daß sie die AfD zur mächtigsten Partei machen?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.05.2020 um 02.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43624
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Der AfD-Mann hat sich offenbart? Was, wenn er gelogen und in Wirklichkeit doch nicht den SPD-Kandidaten gewählt hat? Wer will das so genau wissen?
Die Geheimheit der Wahl besteht darin, daß niemand dabei gefilmt oder beobachtet wird. Was der Wähler selbst vorher oder hinterher erzählt, ist seine Sache und beweist gar nichts, ist auch nicht unzulässig.
Manchmal, wie in Thüringen, kann man allerdings aus dem Wahlergebnis rein rechnerisch bestimmte Rückschlüsse über das Wahlverhalten einer Gruppe oder Einzelner ziehen. Das verletzt das Wahlgeheimnis auch nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2020 um 04.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43625
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Das Wahlgeheimnis wird nicht verletzt (außer wenn jemand "offen wählt", wie uns noch in Erinnerung sein dürfte: Warum sollte ich die Wahlkabine aufsuchen? Ich habe doch nichts zu verbergen), aber es wird ad absurdum geführt. Außerdem könnte ein sanfter Zwang davon ausgehen, so daß jemand, der nicht verraten will, wie er abgestimmt hat, sich verdächtigt macht (wie eben seinerzeit jemand, der die Wahlkabine aufsuchte).
Den anderen Punkt hatte ich schon angedeutet: einfach behaupten, man habe so oder so abgestimmt. Das wäre nur zu widerlegen, wenn auch alle anderen ihr Abstimmungsverhalten offenlegen. Beweisen läßt es sich aber wegen der Geheimhaltungsfarce nicht. Dadurch können auch kleine Parteien überproportional mächtig werden (wie jene Heuschrecken, die ein Unternehmen zerlegen).
Wie kann man da rauskommen? Jedenfalls nicht durch Isolierung bestimmter Parteien, als seien es Virenschleudern. Theoretisch dürfte jener SPD-Mann ja gar nicht wissen, wer ihn gewählt hat, und kann daher auch nicht von bestimmten Leuten abhängig werden. Dem Gegenkandidaten von der CSU hätte das gleiche passieren können, so daß eigentlich überhaupt kein Bürgermeister hätte gewählt werden können, seit die AfD einen Mann im Gemeinderat hat.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.05.2020 um 12.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43626
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Eine offene Wahl a la DDR läßt sich per Gesetz und Kabinenpflicht verhindern, und das wird ja in der Bundesrepublik auch gemacht.
Niemand hat also die Möglichkeit, sein oder anderer Wahlverhalten offenzulegen, auch nicht, wenn es alle zu tun behaupten.
Wie unter dieser Bedingung das Wahlgeheimnis ad absurdum geführt oder Zwang ausgeübt werden könnte, leuchtet mir nicht ein. Jeder kann ja vorher oder danach sagen, was er will oder was der Frager hören will, ohne daß seine wirkliche Wahlentscheidung davon betroffen ist.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.05.2020 um 20.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43632
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Angeblich, so hört man jetzt täglich in den Nachrichten, sei Brasilien von der Pandemie besonders schlimm betroffen:
20000 Coronatote bei 210 Millionen Einwohnern, d.h. fast jeder 10000. Einwohner ist an Corona gestorben.
Deutschland hat 83 Mio. Einwohner und Stand heute 8300 Coronatote, das ist jeder 10000. Einwohner.
Die Todesrate in den USA ist etwa dreimal so hoch, liegt damit aber noch in der gleichen Größenordnung.
Wenn wir sagen, und das wird ja gesagt, bis jetzt seien wir in Deutschland noch einigermaßen glimpflich durchgekommen – für welche Länder der Welt gilt das eigentlich nicht?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.05.2020 um 09.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43634
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Was ist die gleiche "Größenordnung"? Alles unter zehnmal?
Deutschland steht vergleichsweise gut da, darum wird es auch im Ausland so oft erwähnt. Zufrieden sein kann man natürlich nicht.
Manche Länder wie Brasilien, Indien, Afrika stehen erst am Anfang und lassen daher Schlimmes fürchten.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 23.05.2020 um 11.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43635
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Was heißt »glimpflich«? Es gibt jedenfalls Länder, die wesentlich mehr Corona-Tote zu beklagen haben als Deutschland. In Belgien etwa kommen auf 100.000 Einwohner rund 80 Tote. Das wären umgerechnet auf eine Stadt wie Köln ungefähr 800 Menschen. Tatsächlich sind laut RKI aus Köln bisher 96 Todesfälle gemeldet worden. Ist das viel, ist das schlimm? Den Betroffenen kann die Statistik ohnehin egal sein.
Unter den bevölkerungsstarken europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien) hat Deutschland mit Abstand die niedrigsten Todeszahlen, nicht nur absolut, sondern auch bezogen auf die Gesamtbevölkerung (bei hoher Dunkelziffer ist die Einwohnerzahl meines Erachtens immer noch die interessanteste Bezugsgröße, sofern sich die Länder in ungefähr vergleichbaren Stadien der Epidemie befinden).
Wie »schlimm« ein Land von der Seuche betroffen ist, hängt auch noch von anderen Faktoren ab, zum Beispiel davon, wie wahrscheinlich es ist, daß einem Infizierten bei schwerem Krankheitsverlauf die beste verfügbare Behandlung zuteil wird. Da gibt es schon große Unterschiede.
Und was speziell Brasilien angeht, so steigen die Zahlen seit einigen Wochen rasant. Außerdem scheint dort die Dunkelziffer bei den Todesfällen, gerade in den Armenvierteln, besonders hoch zu sein.
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Kommentar von Pt, verfaßt am 23.05.2020 um 13.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43636
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Es ist zweifelhaft, ob alle "gesicherten" Corona-Todesfälle auch wirklich durch das Corona-Virus gestorben sind. Es ist mittlerweile allgemein bekannt, daß der sog. Test sehr unzuverlässig ist und auch von seinem Erfinder nicht als Test entwickelt wurde. Außerdem fehlt ihm (dem Test) die Validierung, ohne die er letzlich noch nicht mal als Test angesehen werden kann.
Weiterhin ist die ganze Diskussion über Corona-Tote müßig, wenn nicht die Vergleichszahlen aus den Vorjahren bzgl. Grippetoten oder Sterblichkeit zum Vergleich herangezogen werden.
Eine Krankenschwester erzählte mir vor ein paar Tagen, daß kleinere Krankenhäuser, die – angeblich – für die Aufnahme von Corona-Fällen vorgesehen seien, leerstehen. Bei einem Universitätsklinikum war ein ganzes Gebäude für die Aufnahme von Corona-Fällen vorgesehen, es steht seit Wochen leer. Die Arzte dürfen nicht den normalen Betrieb aufnehmen und die Krankenhäuser müssen Kurzarbeit beantragen. Offenbar hat man dem Klinikpersonal einen Maulkorb verhängt, denn diese Krankenschwester sagte auch, daß diese Sachverhalte nicht in den sozialen Medien kommuniziert werden dürfen. Auch in der Schweiz stehen für Corona-Fälle reservierte Intensivbetten leer.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.05.2020 um 14.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43637
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Ich habe mal ein bißchen gegoogelt und gleich dividiert und sortiert, hier ist für ausgewählte Länder die Anzahl der Coronatoten pro 10000 Einwohner:
Rußland 0,2
Welt 0,4
Türkei 0,5
Brasilien 1
Deutschland 1
USA 3
Schweden 4
Frankreich 4
Italien 5
GB 6
Spanien 6
Belgien 8
Ob das nun glimpflich ist, z. B. in Deutschland, weiß ich nicht, ich meinte nur, sinngemäß wurde es so im deutschen Fernsehen schon öfter gesagt.
Interessantes Problem, was ist eine Größenordnung? Ich glaube, auf jeden Fall bezieht es sich aufs Dezimalsystem.
Die Mitte zwischen dem 1fachen und dem 10fachen ist das 5,5fache, man könnte also sagen, bis zum 5fachen geht noch die gleiche Größenordnung, ab dem 6fachen gehört die Zahl zur nächsthöheren.
Man könnte aber auch sagen, alles was einstellig ist, gehört zur gleichen, alles was zweistellig ist, zur nächsthöheren Größenordnung usw. Dann begänne im Extremfall die nächste Größenordnung tatsächlich erst beim 10fachen.
So wäre ich auch bei der obigen Liste versucht zu sagen, alles von Brasilien bis Belgien gehört im Grunde noch ungefähr zur gleichen Kategorie oder Größenordnung. Also alles noch glimpflich? Es ist sicher auch ein bißchen Ansichtssache.
Was mir halt an der Liste auffällt, ist, daß z.B. Belgien in den Fernsehnachrichten meines Wissens noch nicht besonders hervorgehoben wurde, Brasilien jedoch schon öfters und immer recht dramatisch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.05.2020 um 15.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43638
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Ich möchte eigentlich gar nicht über Wörter (Größenordnung, glimpflich) diskutieren. Die Tatsachen sind ja klar.
Was die leerstehenden Intensivbetten betrifft (Pt), so kann ich nicht sehen, daß daraus ein Geheimnis gemacht würde. Aber hier trifft das von Drosten und anderen vorausgesagte Präventions-Paradox uns mit voller Wucht: Weil die Maßnahmen erfolgreich waren, erscheinen sie manchen als überflüssig. Es gäbe noch einiges zu sagen, auch zu den Tests, aber das hätte wenig Sinn.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.05.2020 um 16.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43645
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41192
Das Möbiusband hat keine Rückseite – aber nur unter einer gewissen Definition, die auf das Entlangfahren Bezug nimmt; jeder Abschnitt hat eine Rückseite und kann z. B. durchbohrt werden. Das heißt, auch der Begriff der "Rückseite" muß definiert werden; das hätte man nicht ohne weiteres erwartet.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.05.2020 um 21.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43648
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Der Mond hat auch eine Rückseite, seine von der Erde aus unsichtbare Seite, und die Antipoden leben auf der andern Seite der Erde. Die "Seite" einer Fläche aber ist sowieso etwas ganz anderes als die Seite eines Körpers. Wenn wir uns ein Möbiusband, eigentlich eine Fläche, anschaulich aus Papier gebastelt vorstellen, verschwimmt das etwas, weil das Papierband genaugenommen ein Körper ist. Einen Körper kann man von beiden Seiten unterschiedlich färben, aber einer Fläche ist es egal, von welcher "Seite" man sie betrachtet, es sind immer die gleichen Punkte.
Weist man einer Fläche bzw. Ebene dennoch eine "Seite" zu, so führt man eigentlich eine Orientierung ein. (Drehen sich die Uhrzeiger falsch herum, sieht man sie von hinten, von der Rück-"Seite".) Und dann stellt sich heraus, daß manche Flächen, wie z. B. das Möbiusband, gar nicht orientierbar sind, sie haben also gar keine "Seite", weder zwei noch überhaupt eine.
Teile oder Abschnitte des Möbiusbandes sind natürlich orientierbar, haben sozusagen zwei "Seiten", aber das sind dann eben auch keine Möbiusbänder mehr. Was ich also nur sagen wollte, die Definition der "Rückseite" ergibt sich im Grunde aus der Definition der "Seite".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.05.2020 um 06.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43649
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Genau so ist es, und ich hatte gerade darauf hinweisen wollen, daß "Seite" und "Rückseite" offenbar operational definiert werden müssen, also durch das, was man "tun kann". Und gerade dies kommt gewissermaßen unerwartet, darum ist ja das Möbiusband etwas Verblüffendes und stellt den Mathematiker vor eine Aufgabe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.05.2020 um 06.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43675
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Italien gehört zu den Nettozahlern der EU, erhält schon jetzt also fünf Milliarden Euro jährlich mehr, als es einzahlt. (ZEIT 30.5.20)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.06.2020 um 16.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43703
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Zur Mehrwertsteuersenkung um 3 Prozent:
Da bin ich ja gespannt, ob ich nächstens einen Artikel, der bisher 9,99€ gekostet hat, tatsächlich für 9,74€ bekomme.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 09.06.2020 um 20.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43720
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»Im April verkauften die deutschen Unternehmen nur noch Waren im Wert von rund 75 Milliarden Euro ins Ausland, das sind 31,1 Prozent weniger als im gleichen Monat im Vorjahr – und das, obwohl die Grenzen langsam wieder öffnen und die Konjunktur vorsichtig anzieht.«
(Sendung »heute«, ZDF, 9. Juni 2020, 19 Uhr)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.06.2020 um 18.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43721
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Daß es am Ende des Jahres in Deutschland nicht nennenswert mehr Sterbefälle gegeben haben könnte als in anderen Jahren (Streeck), ist möglich und wäre auf die Eindämmungspolitik zurückzuführen, für die Deutschland international viel Anerkennung gefunden hat. Es ist ja nicht schwer, die jüngste Entwicklung zu extrapolieren. Wenn annähernd eine Million sterben, gehen 10.000 im statistischen Rauschen unter. Weitere Folgerungen sind dem Präventionsparadox zuzurechnen, auf das eigentlich keiner mehr hereinfallen sollte. Die jetzige "Öffnung" ist in gewissem Umfang unvermeidlich, aber sie ist auch ein riskantes Experiment, und die Regierung hat recht, sozusagen Gewehr bei Fuß zu stehen.
Studien zum Maskentragen haben ergeben, daß sogar behhelfsmäßiger Eigenbau sehr viel besser wirkt als gar nichts. Manchmal werden Masken falsch benutzt; theoretisch wären sie dann möglicherweise sogar schädlich, aber nachgewiesen ist es nicht. Eine allgemeine Kritik des Maskentragens ist daraus nicht abzuleiten und käme beispielsweise in Jena auch nicht gut an.
Man könnte noch mehr Gerede anführen, aber es lohnt nicht.
Wir sind durchaus Leidtragende, haben den Juist-Urlaub gestrichen, können die Enkelin nicht knuddeln und verzichten auf Chorsingen, Tanzen usw., aber so sind die Zeiten. Obwohl unser Landkreis verhältnismäßig schwach betroffen ist, gibt es im weiteren Bekanntenkreis schwerste Fälle, die uns zu denken geben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.06.2020 um 04.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43739
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Aufgrund der Corioliskraft, die für die Drehung der Erde verantwortlich ist, wird der Wind auf der Nordhalbkugel bei Nacht stärker nach rechts abgelenkt. (FAS 14.6.29)
Die Drehung der Erde ist für die Corioliskraft verantwortlich, nicht umgekehrt. Und der Wind wird auf der Nordhalbkugel, wenn er in Nord-Süd-Richtung weht, immer nach rechts abgelenkt, nicht nur nachts, genau wie das Wasser.
Im Artikel wird über Untersuchungen des DLR berichtet, wonach Windräder um 12 bis 23 Prozent effizienter wären, wenn sie andersherum rotierten. Kann ich nicht glauben, lasse mich aber gern belehren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.06.2020 um 17.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43747
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43623
Die Gewerkschaften gehen die SPD nach der gescheiterten Autokaufprämie scharf an. DGB-Chef Reiner Hoffmann mahnt die Partei, auch auf Industrie und Arbeitnehmer zu schauen, um die AfD kleinzuhalten. (Spiegel 14.6.20)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.06.2020 um 15.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43781
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Trump nannte das Buch (Boltons) eine "Zusammenstellung von Lügen und erfundenen Geschichten". – Dann kann es mit dem Verrat von Staatsgeheimnissen nicht weit her sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.07.2020 um 14.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43839
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Ein WELT-Leser:
Warum verschweigen Sie immer den einzig halbwegs objektiven Parameter, die Todesrate auf 100.000 Einwohner? USA 39, deutlich günstiger als GB, Schweden, Spanien, Italien, Belgien.
Auf diesem Punkt reiten dort viele herum, offensichtlich froh, daß sie etwas entdeckt haben, was ihren Helden Trump rettet. Jeder kennt aus der Tagesschau einen anderen „objektiven Parameter“, der weniger schön aussieht, eine Kurve...
Oder man unterhält sich mit ganz intelligenten und netten Leuten, und dann kommen sie mit diesem Schnack: Corona ist nicht schlimmer als die Grippe, an der auch jedes Jahr viele Menschen sterben.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.07.2020 um 21.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43841
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Aber was heißt "darauf herumreiten"? Wonach soll man denn urteilen, wenn nicht nach den exakten Zahlen?
Auf welt.de steht z. B. auch:
"Die USA sind das mit Abstand am härtesten von der Pandemie heimgesuchte Land der Welt."
Was soll denn das? Die USA haben zwar die meisten Coronatoten von allen Ländern, aber sie sind bevölkerungsmäßig ja auch viermal so groß wie Deutschland. Sie stehen damit doch wirklich besser da als die genannten Länder, auch Frankreich könnte man noch hinzufügen. Es ist doch klar, daß die absoluten Zahlen in einem großen Land größer sein können als in einem kleinen, ohne daß die durchschnittlichen Verhältnisse im großen Land schlechter sind als im kleinen.
Ich will keinen Helden Trump retten, aber man muß doch bei der Wahrheit bleiben!
Bei der Bezeichnung als "das mit Abstand am härtesten von der Pandemie heimgesuchte Land der Welt" beschleicht mich schon der Verdacht, daß hier nichts als Propaganda gemacht wird.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.07.2020 um 23.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43842
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Noch ein interessanter Vergleich
(Quelle www.bing.com, Statistiken zum Coronavirus):
Coronatote pro 100000 Einwohner: USA 39, EU 35
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.07.2020 um 23.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43843
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(Zu EU habe ich hier GB noch mitgezählt.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.07.2020 um 04.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43844
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Ich habe die Kurve erwähnt.
In europäischen Ländern, z. B. hier in Bayern (wegen der Skiurlauber), hatten wir am Anfang eine große Zahl von Infizierten und Toten, die sind immer noch in der Statistik der absoluten Zahlen. Dann ging es dank Maßnahmen schnell runter, jetzt haben wir hier im Landkreis und in Erlangen schon lange fast gar keine Fälle mehr.
In den USA geht die Kurve steil nach oben. Die Illusion, die Trump vielleicht guten Glaubens am Anfang noch verbreiten konnte, ist verflogen.
Die absoluten Zahlen sind richtig, aber man muß doch sehen, daß unsere hohen Opferzahlen auf den Überraschungseffekt am Anfang zurückgehen und die Politik dann im wesentlichen richtig gehandelt hat, besonders in Deutschland. Das ist gar nicht so leicht, weil Geltungssucht und Dumpfsinn überall dagegen arbeiten.
Dazu noch: Maske und Abstand sind meiner Ansicht nach, wenn man Kosten/Nutzen abwägt, das wirksamste Mittel, nicht perfekt (wie die Superschlauen einwenden), aber flächendeckend sehr effizient, und den Erfolg erleben wir hier im Landkreis. Und ausgerechnet dagegen rotten sich jene Narren in einem eigens gegründeten Verein im Namen der Menschenrechte zusammen!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.07.2020 um 09.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43845
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Wohin die Kurven uns führen, werden wir ja sehen. Hätte die WELT geschrieben, aufgrund der bisherigen Entwicklung sei zu befürchten, daß die USA bald "das mit Abstand am härtesten von der Pandemie heimgesuchte Land der Welt" seien, wäre das für mich plausibel. Aber so?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.07.2020 um 10.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43846
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Mit einer solchen Kurve (und einem solchen Präsidenten) geschlagen zu sein ist schon sehr hart.
Einige Bundestaaten nehmen jetzt die Lockerungen zurück und gestehen damit ein falsches Krisenmanagment ein. Wie aber auch amerikanische Beobachter feststellen, gibt es einen frustrierenden Nebeneffekt: Millionen, die ihre Arbeit verloren haben, müssen einsehen, daß ihr Opfer umsonst war.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.07.2020 um 12.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43870
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Aus einer bestimmten Ecke (besonders unter welt.de, mehr und mehr aber überall) kommen ständig Kommentare zu den Corona-Maßnahmen auf der ganzen Welt: völlig übertrieben! So jetzt wieder zu Melbourne, als seien die dortigen Behörden strunzdumm. Dabei haben bloß die Leserbriefschreiber nicht verstanden, was exponentielles Wachstum bedeutet.
Bei uns ist die Sache sonnenklar:
Ein Virologe warnt vor einem „Dauerzustand der Erregung“ . . . genau das wünscht sich aber die Regierung. Möglichst bis zum September 2021 oder noch länger, damit man auch weiterhin ungestört regieren kann. Und Wahlen so ohne Opposition (Beschränkung Versammlungs- und Demofreiheit) ist doch auch ganz praktisch. Und man kann alles mit Corona begründen.
Alle spielen verrückt, nur Trump nicht, der tut etwas für sein Volk, der einzige wahre Patriot.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.07.2020 um 23.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43876
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Allein gestern verzeichnete man über 1300 Tote – an einem Tag!
(ZDF, Auslandsjournal, 8.7.20, über die aktuelle Corona-Situation in Brasilien)
In Brasilien mit seinen 210 Millionen Einwohnern sterben täglich über 6000 Menschen an den verschiedensten Ursachen. Die Zahlen sind in der Vergangenheit schon um bis zu 25% geschwankt, d.h. eine Schwankungsbreite von 1500 Toten ist ganz normal.
Nun kommt also die ZDF-Moderatorin und serviert im Brustton des Erschreckens die Zahl von 1300 Coronatoten an einem einzigen Tag, an der natürlich der böse Präsident schuld ist.
Anschließend gleich eine Sendung, in der sich das ZDF angeblich wundert, wo denn bloß die ganzen Verschwörungstheorien herkommen. Ich weiß nicht mehr, was ich dazu sagen soll. So naiv sind die Leute vom Öffentlich-Rechtlichen doch nicht. Aber dann kann es ja nur Absicht sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.07.2020 um 05.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43878
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Zu diesem Fall kann ich nichts sagen. Aber es kommt ja wie immer auf die Tendenz an. In den USA infizieren sich täglich etwa 150mal so viele Menschen wie in Deutschland, Tendenz steigend. Fast 1000 Tote wg. Corona täglich. Darum ist Fauci so besorgt, und darum putzt Trump ihn herunter und wird ihn wohl bald abservieren, wie es eben das Schicksal der Unglücksboten ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.07.2020 um 08.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43881
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Trumps Verweis auf Deutschland, wo die Schulen angeblich problemlos öffnen, ist verfehlt. Erstens machen wir gerade die ersten vorsichtigen Schritte und stehen sozusagen Gewehr bei Fuß, falls es schiefgeht. Zweitens hat Deutschland die Infektionen sehr schnell auf überschaubare Ausmaße zurückgeführt, nicht nur durch Verordnungen, sondern auch durch die spontanen Vorsichtsmaßnahmen der Leute, ihre eindrucksvolle "Compliance". In den USA und Brasilien ist das nicht gelungen, im Gegenteil. Das liegt sicher auch an den Politikern. Sie müssen ja nicht gleich "an allem schuld" sein, aber das Kleinreden der Seuche macht es schwierig, nach Monaten zurückzurudern.
Lieber Herr Riemer, mal abgesehen vom ZDF; wenn ich Sie richtig verstehe, finden Sie, daß Brasilien kein Problem mit Corona hat, weil alles sich im Rahmen der normalen Schwankungsbreite hält?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.07.2020 um 13.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43883
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Ich sage natürlich nicht, daß Brasilien kein Problem mit Corona hat. Ich glaube, alle Länder der Erde haben zur Zeit Probleme mit Corona.
Aber wenn die Zahlen sich wirklich im Rahmen der normalen Schwankungen halten, wonach es zur Zeit noch aussieht, dann gibt es auch keinen Anlaß, das dortige Geschehen als Katastrophe auszumalen.
(1000 Tote täglich in den USA mit anderthalbfacher Bevölkerung wären sogar weniger als in Brasilien.)
Mir fällt auf, daß in unseren Hauptmedien viel mit Statistiken manipuliert wird. Ständig werden Äpfel mit Birnen verglichen. Nehmen wir nur diese aktuelle Überschrift auf welt.de:
442 neue Fälle in Deutschland – Über eine halbe Million Infizierte in Afrika
Man stellt also die Zahl der neuen Fälle an einem Tag in Deutschland neben die Gesamtzahl aller Fälle in Afrika. Zwei Zahlen, die so schon nichts miteinander zu tun haben und sich außerdem auf ganz unterschiedliche Menschenmengen beziehen. Warum macht man das? Nebeneinander gestellt suggeriert die kleine Zahl in Deutschland, wir machen alles richtig, während die große Zahl von Afrika wohl sagen soll, wie bedauerlich und verantwortungslos die Machthaber dort damit umgehen.
Daß Deutschland der Einwohnerzahl nach 16mal in Afrika paßt und daher insgesamt (200000 Infizierte, 9000 Tote) die sechsfache Infiziertendichte und die 12fache Todesdichte (bezogen auf gleiche Bevölkerungsanteile) wie Afrika (500000 Infizierte, 12000 Tote) hat, und daß von den Infizierten in Deutschland anteilig doppelt so viele gestorben sind wie in Afrika, wird nicht geschrieben, weil es propagandistisch nicht so dienlich ist.
Ich finde, Deutschland steht im internationalen Vergleich insgesamt sehr gut da, weil es schnell strikte Maßnahmen ergriffen hat. Deutschland hätte es gar nicht nötig, sich mit unlauteren Zahlenvergleichen zu rechtfertigen. Andererseits könnte so, wie uns im März/April die kurzen Verdopplungszeiten beunruhigt haben, ein ehrlicher Umgang mit den Zahlen jetzt auch zur Deeskalation beitragen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.07.2020 um 14.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43885
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Was verschiedene Medien daraus machen, interessiert mich nicht so sehr, ich habe auch keine Zeit, all diese Kommentare zu lesen. Daher mein wiederholter Hinweis auf die Kurven, die meistens auf den Daten der Johns-Hopkins-Universität beruhen.
Tatsache ist, daß Deutschland, Italien, GB und andere von den Maxima zu Beginn (um den 1. April herum) schnell ganz stark heruntergekommen sind, die USA und Brasilien aber nicht, sondern dort geht es mehr oder weniger steil weiter hoch. (Auch Indien wäre von den großen Ländern hier einzuordnen, aber das wundert mich nicht.) Bei den USA haben wir jetzt seit längerem wachsende Zuwächse – Sie wissen besser als ich, was das bedeutet.
Ich war heute seit einem Vierteljahr erstmals wieder in der Stadt, auf dem Markt, in der UB und in einigen Geschäften. Man hat sich eingerichtet, das Leben normalisiert sich, mit Schutzvorrichtungen, Abstand und Masken ohne Ausnahmen. Vielleicht sind die Erlanger besonders einsichtig, ich habe sie ja früher schon gelobt. Im Schuhgeschäft ("maximal 4 Kunden gleichzeitig") ging es so nett und ordentlich zu, daß wir gleich zwei Paar besonders teure Wanderschuhe gekauft haben. Beim Hinausgehen wurde uns die Desinfektion der Hände angeboten, und dann haben wir die Masken wieder abgenommen und uns aufs Rad geschwungen – wo sollen denn da die Grundrechte eingeschränkt sein?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.07.2020 um 06.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43923
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Covid-19: Kinder bremsen laut Studie das Virus aus
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/schulen-kinder-sachsen-corona-normalbetrieb-1.4965841
Kinder stecken sich nach einer Dresdner Untersuchung seltener an und verbreiten das Virus nicht so stark, aber warum sie deshalb „Virusbremsen“ und „Bremsklötze“ sein sollen, ist mir nicht klar. Eine Bremse würde die Ausbreitung verhindern und nicht um einen – wenn auch kleinen – Beitrag fördern. (Sachsen meldet insgesamt nur 2 Neuinfektionen pro Tag. Die Zahlen lagen auch vorher in Sachsen schon sehr niedrig. Natürlich müssen die Schulen usw. wieder geöffnet werden, das sagt ja auch Drosten, gegen den unterschwellig polemisiert wird.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.07.2020 um 06.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43959
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Wenn Trump durch Vermeidung von Einschränkungen wg. Corona "drei bis vier Millionen Menschenleben gerettet" hat (wie seine Sprecherin mitteilt), dann müßten umgerechnet in Deutschland rund eine Million wegen der Einschränkungen gestorben sein. Von einer solchen Übersterblichkeit in den letzten Monaten war aber nichts zu sehen.
Trump trägt jetzt Maske, weil er der größte Patriot aller Zeiten ist, und bald werden wir hören, daß er schon immer Maske getragen hat, auch wenn die Lügenpresse es nicht bemerkt haben will. Er soll laut Sprecherin oft mehrmals täglich getestet werden, bestreitet es allerdings, weil Tests zwar patriotisch sind, andererseits aber die Infektion beschleunigen ("Slow the testing down!"). Aber wenn dieselbe Person mehrmals getestet wird, schadet es der Bilanz naturgemäß nicht weiter.
Kinder unter zehn bremsen die Ausbreitung des Virus, Kinder über zehn beschleunigen sie (nach neuesten Erkenntnissen); das ist auch bemerkenswert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.07.2020 um 16.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44006
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Zu "Myriade" (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#43126)
Zehntausend für eine Unmenge zu halten ist entweder kindlich oder archaisch. Wir werfen doch heute mit Terabytes um uns, und gerade lese ich, daß ein Polizeihund die Spur eines Schweißfußes auch dann noch wahrnimmt, wenn der Gesuchte Gummistiefel trug, denn das Gummi läßt bei jedem Schritt noch Billionen Buttersäuremoleküle durch.
Ähnlich haushoch, meilenweit. Das war früher mal sehr hoch bzw. sehr weit.
Seltsam auch das gleiche in geographischer Verteilung. Nur im Süden sagt man Roß, aber auch im Norden spricht man ausschließlich von Roßhaarmatratze, nie von Pferdehaarmatratze.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 31.07.2020 um 21.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44016
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Das ZDF meldete heute in den 19-Uhr-Nachrichten:
"Die Corona-Situation in den USA wird immer dramatischer. Kein Land hat mehr Neuinfektionen und Tote zu beklagen."
Dazu wurden diese Zahlen der Johns Hopkins Universität genannt:
4495737 Infizierte, davon 152074 Tote.
Es folgte ein Bericht über den Bundesstaat Florida:
"Ein Fünftel der Patienten mit schweren Symptomen stirbt."
Ein Fünftel, also 20% Tote, das ist schon allerhand, nicht wahr?
Aber, Moment mal, das bezieht sich auf Patienten mit schweren Symptomen. Bei 80% aller Infizierten verläuft die Krankheit leicht, nur 20% zeigen schwerere Symptome, 5 bis 10% müssen beatmet werden. Also 20% von 20% ergibt eine Todesrate von max. 4% in Florida.
Die Zahlen von Johns Hopkins bedeuten eine Todesrate von 3,4% in den gesamten USA.
In Deutschland sind aber bisher 4,4% aller Infizierten gestorben, wir haben also eine um ein Drittel höhere Todesrate als die USA.
Nanu? Weshalb dramatisiert das ZDF die Situation in den USA dann so?
Mittlerweile haben die USA nach diesen Zahlen insgesamt 46 Corona-Tote pro 100000 Einwohner (weniger als viele westeuropäische Länder). Vor gut zwei Monaten waren es schon über 30. Nach einer ansteigenden Kurve sieht das also auch nicht gerade aus, im Gegenteil.
Also noch einmal, was wird nach Meinung des ZDF in den USA immer dramatischer?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 31.07.2020 um 22.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44017
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Mit der ansteigenden Kurve meinte ich natürlich die der Neuinfektionen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2020 um 06.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44018
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Zum ZDF kann ich nichts sagen, und ich habe auch keinen Überblick, wer was mehr als andere dramatisiert usw.
Zahlenspiele lassen sich unendlich variieren. Ich will aber doch auf einen Umstand hinweisen: Wo relativ wenige an Corona erkrankt und gestorben sind, waren es naturgemäß zuerst die Alten und Kranken, und bei denen ist die Mortalität unvergleichlich höher. Wenn heute in einem Land sehr viele Menschen erkranken, werden auch immer breitere Schichten erfaßt, die Mortalität sinkt also relativ. Wegen der hohen absoluten Zahlen sind die Verhältnisse in den USA besonders "dramatisch". Daran läßt ja auch drüben niemand einen Zweifel (außer FOX), es braucht also keinen deutschen Fernsehsender.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.08.2020 um 05.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44029
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In der Tagesschau wurden "Experten" zitiert, die ausgerechnet haben, daß die Mehrwertsteuersenkung bei größeren Anschaffungen eine höhere Ersparnis bringt als bei kleinen.
Psychologen erklären, warum die Leute wegen Corona nicht mehr so vorsichtig sind: sie halten das Risiko nicht mehr für so groß oder haben sich daran gewöhnt.
Im übrigen gibt es aber wenig zu lachen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.08.2020 um 17.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44050
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Was für eine "Bombe" könnte das in Beirut denn gewesen sein? Ich möchte Trumps "großartige Generäle" um Basteltips bitten. Aber bitte nicht mit 3000 Tonnen Ammoniumnitrat – dafür habe ich keinen Platz in der Garage.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.08.2020 um 00.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44051
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2750 Tonnen Ammoniumnitrat (Dichte 1,72 Tonnen pro Kubikmeter) nähmen z. B. einen Würfel von 11,7 Meter Kantenlänge oder eine Kugel von 14,5 Meter Durchmesser ein. Wirklich nichts für eine durchschnittliche Garage.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.08.2020 um 01.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44052
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Ammoniumnitrat hat fast die halbe Sprengkraft der gleichen Menge TNT. Die Explosion in Beirut entsprach also ungefähr 1,3 Kilotonnen TNT.
Die Hiroshima-Bombe hatte ein TNT-Äquivalent von 13 Kilotonnen, war also etwa 10mal so stark.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.08.2020 um 11.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44064
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Im Juni lagen die täglichen Neuinfektionen mit Corona bei 350, im Juli waren sie doppelt so hoch, und heute sind wir seit Tagen über 1000. Laut Streeck ist das aber "kein deutlicher Anstieg". Es ist auch keine zweite Welle, sondern das Auf und Ab einer "Dauerwelle". Aber was folgt daraus? Die "Umcodierung" muß doch einen Zweck haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.08.2020 um 15.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44074
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Eine Presseabteilung arbeitet wieder mal vortrefflich, und so geht durch alle Medien die Meldung, Coronaviren seien durch eine handelsübliche Mundspülung abzutöten. Darauf setzte ja vor einigen Monaten auch der Hygieniker Zastrow, man hat aber nichts mehr darüber gehört.
Was die Forscher wirklich herausgefunden haben: Die Lösung wirkt wie andere Desinfektionsmittel bekanntermaßen tödlich auf die Viren, und das dürfte sie ja dann wohl auch in der Mundhöhle tun. Nur: Man müßte in jeder Kontaktsituation sofort das Spülmittel in den Mund nehmen, und weiter hinten im Rachen erreicht es seinen Zweck auch nicht.
Das Ganze ist also ein Windei.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.08.2020 um 10.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44076
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Die Zunahme der Neuinfektionen in Deutschland ist zwar ernst zu nehmen, aber Trumps Krokodilstränen sind übertrieben. Er verweist auf steigende Zahlen im unglücklichen Deutschland und sinkende in den USA, ohne die absoluten Beträge zu erwähnen.
In Neuseeland hat sich, nach einer coronafreien Zeit, eine vierköpfige Familie angesteckt. Das ist eine Steigerung um soviel Prozent, daß die Mathematik davor versagt. Wann bietet Trump diesem geschlagenen Staat Hilfe an?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.08.2020 um 06.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44164
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Man liest täglich, die Reproduktionszahl R liege zwar über 1, aber noch sei das Wachstum nicht "exponentiell". Das scheint für viele Journalisten erst bei Verdoppelung zu beginnen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.08.2020 um 13.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44168
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Jede Reproduktionszahl größer als 1 führt irgendwann auch zur Verdopplung, die Frage ist nur, in welchen (jeweils konstanten) Zeiten. So hat jedes exponentielle Wachstum auch mit ständiger Verdopplung zu tun. Das gleiche gilt für Verdreifachung, Verzehnfachung, dss Millionenfache usw.
Aktuell soll die Reproduktionszahl 1,02 sein. Das bedeutet Verdopplung nach 35 Ansteckungszyklen (1,02 hoch 35 ist rund 2). Wenn ein Zyklus 10 Tage ist, sind das 350 Tage, also ist aktuell die Verdopplungszeit bei uns etwa 1 Jahr..
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.08.2020 um 14.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44169
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So hat man ja auch ausgerechnet, daß es klug von unseren Vorfahren gewesen wäre, zur Zeit Jesu eine kleine Summe auf Zins und Zinseszins anzulegen. Auch bei einem bescheidenen Zinssatz wären wir heute alle stinkreich und brauchten nicht mehr zu arbeiten, sondern könnten uns bedienen lassen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.08.2020 um 04.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44215
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Eier erhöhen die Gefahr einer Hirnblutung (Kurier 25.8.20)
Diese Lebensmittel können Hirnblutungen auslösen (FR 28.8.20)
Man kann hier wieder beobachten, wie Thesen zugespitzt werden und dann Sensation machen. Der Originalartikel gibt es nicht her, eine statistische Metaanalyse der Daten von über 400.000 Menschen, mit vielen Wenn und Aber. Im Kern geht es um Hochdruck und Blutfettwerte, und das ist nichts Neues.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.08.2020 um 07.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44217
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In Diskussionen mit Windkraftgegnern konnte ich nie herauskriegen, ob denn wirklich der Boden unter Windrädern mit toten Vögeln übersät ist. Nun lese ich endlich mal Zahlen:
„In Deutschland sind zwischen 2002 und 2017 über 3500 Vögel durch Kollisionen mit Windrädern gestorben.“ (SZ 29.8.29)
In Norwegen sind in drei Jahren nur 6 Vögel durch schwarz angestrichene Windräder gestorben gegenüber 18 durch helle. Was soll man dazu sagen?
Millionen tote Vögel durch den Straßenverkehr und Glasscheiben sind dagegen kein Hirngespinst.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.09.2020 um 05.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44283
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Forschende der University of East Anglia (UEA) haben eine neue App entwickelt, die anhand verschiedener medizinischer Faktoren und dem Lebensstil die zu erwartende Lebenserwartung der Nutzerinnen und Nutzer berechnet.
Laut den Forschenden trägt die App dazu bei, darüber aufzuklären, wie sich einzelne Faktoren und Lebensstile auf die Langlebigkeit auswirken. Dies könnte Menschen vielleicht auch dazu motivieren, positive Änderungen durchzuführen, die die Lebenserwartung erhöhen, wie beispielsweise das Rauchen aufgeben. (6.9.20)
„App“ ist das Zauberwort des Jahres. Wenn Banalitäten durch eine App bestätigt werden, zählen sie gleich doppelt. Die mittlere Lebenserwartung bei verschiedenen Lebensstilen ist ja längst bekannt. Das ist und bleibt Statistik. Wenn der einzelne irrigerweise sein persönliches Schicksal zu kennen glaubt, hat das unabsehbare Folgen für sein Leben.
Aber die Meldung wirft eine interessantere, geradezu philosophische Frage auf: Wie wirkt sich die Kenntnis der Vorhersage auf deren Wahrscheinlichkeit aus? Es wird ja ausdrücklich ins Auge gefaßt, daß man z. B. das Rauchen aufgeben könnte. Dieses Motiv hat die Schriftsteller seit der Antike (Ödipus) beschäftigt. Der Versuch, dem Schicksal zu entgehen, führt gerade zu dessen Erfüllung. Eine nette Variante hat Rowling in „Harry Potter“ gefunden: Die zwielichtige Seherin Prof. Trelawney sagt dem armen Neville im Ton der Sebstverständlichkeit voraus, daß er gleich einen Teetopf zerdeppern wird, und sofort zerdeppert er ihn.
Aktuelle Beispiele liegen auf der Hand. Unser Wissen über den Klimawandel kann diesen verlangsamen oder auch nicht. Auch das Präventionsparadox bei Corona gehört hierher: Die erfolgreiche Eindämmung der Seuche führt zur Geringschätzung der Eindämmungsmaßnahmen usw.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.09.2020 um 13.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44308
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Können Corona-Viren Folge für Unfruchtbarkeit sein? (swp 9.9.20)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.09.2020 um 16.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44348
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Fan-Rückkehr ins Station
"Für Brot und Spiele dürfen wir unsere Erfolge nicht riskieren"
(...)
Für ein reines Freizeitvergnügen, für Brot und Spiele also, dürfen wir unsere bisherigen Erfolge einfach nicht riskieren. (t-online 28.9.20)
Ist Ernährung eine Freizeitbeschäftigung? Verteilt die Bundesliga auch Brot?
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 19.09.2020 um 11.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44352
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Statt Brot hätte natürlich Currywurst dastehen müssen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.09.2020 um 09.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44369
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Das erinnert mich an das einzige Bundesligaspiel, das ich im Stadion gesehen habe, auf Einladung eines Vereinsmitglieds in bevorzugter Lage. In der Pause haben wir uns im Restaurant vergnügt (keine vulgäre Currywurst!) und darüber den Beginn der zweiten Halbzeit verpaßt. Als wir wieder zu unseren Plätzen kamen, waren schon wieder zwei Tore gefallen.
Dieses legendäre Spiel wird übrigens kein Nürnberger je vergessen: 5:1! So etwas kennen die Clubberer ja sonst nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.09.2020 um 09.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44370
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Ein Musterknabe der Klimapolitik ist China freilich nicht. Das bevölkerungsreichste Land der Erde ist der größte Verursacher von Treibhausgasen, verantwortlich für 28 Prozent des weltweiten Ausstoßes von Kohlendioxid. (FAZ 23.9.20 Friederike Böge)
Pro Kopf stoßen die USA fast dreimal so viel CO2 aus wie China, als Land fast die Hälfte des sehr viel größeren China. In China stehen mit Abstand die meisten Windräder (wiederum nicht pro Kopf, aber immerhin). Außerdem steckt China mitten in der industriellen Aufholjagd; man kann nicht die luxuriösen Auflagen (Verzicht auf Kohle) erwarten, die sich ein sehr fortgeschrittenes Land leisten kann (aber im Fall der USA nicht leisten will).
Warum werden immer wieder solche stupiden Rechnungen aufgemacht?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.10.2020 um 21.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44396
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zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34817:
Alle 15 Minuten wird in Indien eine Frau vergewaltigt.
(ZDF, „heute“, Nachrichten, 19 Uhr)
Das sind 25 Vergewaltigungen pro Jahr pro Million Einwohner.
Zum Vergleich in Deutschland:
113 Vergewaltigungen*) im Jahr 2019 pro Million Einwohner.
*) Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff im besonders schweren Fall einschl. mit Todesfolge §§177, 178 StGB
(Quelle: www.bka.de)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.10.2020 um 04.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44405
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n-tv zieht sogar einen Mathematiker zu Rate, um Merkels "Voraussage" von 19.200 Corona-Infektionen in Zweifel zu ziehen. Obwohl die Verfasser wissen, daß die Bundeskanzlerin nur veranschaulichen wollte, was exponentielles Wachstum bedeutet (dringend nötig, wie sich wieder mal zeigt), tun sie so, als wüßten sie es nicht, und kommen immer wieder auf die tolle Einsicht, so "präzise Vorhersagen" seien nicht möglich. Der Mathematiker entdeckt sogar, daß R in der letzten Zeit immer wieder mal unter 1.0 gesunken ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.10.2020 um 07.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44430
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Virologe Streeck im Interview (Tagesschau):
Das Problem ist, dass eine Pandemie nur gemeinsam bewältigt werden kann. Da geht es nicht nur um eine Solidarität von allen Menschen in Deutschland, sondern auch weltweit und vor allem auch innerhalb Europas.
Das Wichtigste hierbei ist in meinen Augen die Kommunikation. Dass jeder Mensch versteht, dass man Eigenverantwortung übernehmen und achtsam füreinander sein muss. Es ist leider ein Marathon, es ist kein kurzes Sprint. Daher ist es umso wichtiger, dass wir über Gebote reden und nicht über Verbote und Verordnungen. Das funktioniert viel besser. Wir wissen auch aus anderen Pandemien und anderen Erkrankungen, dass solche Strategien besser funktionieren als wenn man das über Verordnungen regelt.
Was unterscheidet Gebote von Verordnungen? Meint er vielleicht Ratschläge? Gebote und Verbote sind logisch gleichwertig. Das Gebot, rechts zu fahren, ist das Verbot, links zu fahren. Der Rat, rechts zu fahren, wäre weniger effizient.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.10.2020 um 06.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44544
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Merkels vermeintliche Hochrechnung auf 19.200 Neuinfektionen täglich zum Jahresende könnte sich tatsächlich als "Luftnummer" erweisen, aber anders, als ntv es meinte. Ende Oktober ist noch lange nicht erreicht, aber: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist auf 11.287 gestiegen. (tagesschau.de 22.10.20)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.10.2020 um 20.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44550
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Zur Zeit infiziert sich in Deutschland jeden Tag einer von ca. 8000 Menschen an Corona.
Jeden Tag stirbt einer von 2 Mio. Deutschen an oder mit Corona.
Die Todesrate (an oder mit Corona) liegt z. Z. bei etwa 0,4 Prozent der Infizierten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.10.2020 um 06.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44552
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Und – was folgt daraus?
Sie wiederholen unermüdlich Ihre absoluten Zahlen und Prozentangaben, als wüßten Sie nicht, warum die ganze übrige Welt so besorgt ist. Spinnen die alle (mich eingeschlossen)?
Wenn aus der Verdoppelung innerhalb von Wochen eine Verhundertfachung der Infizierten wird, kann man schon nachdenklich werden. Söder hat das Seerosenbeispiel aufgegriffen, im übrigen eine gewisse Ratlosigkeit eingestanden. Die anfängliche Bereitschaft der Bevölkerung zu einer großen solidarischen Aktion wird durch die "Merchants of doubt" unterminiert.
Die Sterberaten sind mit großer Anstrengung gedrückt worden, aber es gibt noch andere Folgen. Durch meine familiären Beziehungen zum Klinikbetrieb weiß ich von Personalengpässen wg. Quarantäne, das ist ein täglich wachsendes Problem. Dagegen immer wieder die Sterbepromille ins Spiel zu bringen scheint mir nur ein rhetorischer Trick zu sein, den ich leider nicht harmlos finden kann.
Immer mehr Unternehmer meinen inzwischen, ein kurzer harter Lockdown von zwei bis drei Wochen mit anschließendem beherztem Wiederaufbau sei besser als ein monate- und jahrelanges Durchwurschteln mit lähmender Ungewißheit. Zwischen harter Seuchenbekämpfung und wirtschaftlicher "Öffnung" besteht kein Gegensatz.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.10.2020 um 16.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44554
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Ich würde natürlich niemanden auf der Welt dafür kritisieren, daß er sich sorgt. Kritisieren muß man aber falsche politische Entscheidungen. Reine Sorgen sind nicht immer der beste Ratgeber.
Ich wiederhole unermüdlich meine absoluten Zahlen?
Wir werden doch von den Medien täglich mit neuen absoluten Zahlen überschüttet. Ich versuche lediglich, ab und zu diese Zahlen ins rechte Verhältnis, d.h. ins rechte Licht zu rücken.
11000 Neuinfizierte heute, und wenn Merkel eine Luftnummer geschossen hat, was ich auch glaube, dann vielleicht 20000 schon Ende Oktober und 80000 täglich zum Jahresende? Das halte ich für realistischer. Das klingt wirklich furchterregend. Sollen die täglichen Nachrichtenmeldungen so klingen?
Aber wir sind nun mal ein Land von 83 Mio. Einwohnern. Selbst bei diesem "Schreckensszenario" würde sich Ende des Jahres täglich nur einer von tausend infizieren. Für einen von zwanzigtausend würde dann die Krankheit gefährlich werden und ungefähr einer von hunderttausend würde dann daran sterben.
Wenn dies jetzt harmlos klingt, kann ich nur sagen, das sind aber die Fakten!
Ich möchte nichts verharmlosen, aber ich möchte schon gern wissen, warum 25000 Grippe-Tote im Jahr 2018 niemanden hinterm Ofen vorgelockt haben, während 10000 Corona-Tote (die man eigentlich ab jetzt schon auf zwei Kältesaisons verteilen muß) zu einer Gefahr für die gesamte Volkswirtschaft werden und das gesamte gesellschaftliche Leben lähmen. Ist der Grippetod irgendwie leichter als der Coronatod, zählt er weniger?
Covid-19 kann schlimm sein, wie andere schlimme Krankheiten auch. Wir haben gelernt, daß besonders ältere Menschen gefährdet sind. Darum ist es richtig, Pflegeheime, Krankenhäuser, alte Menschen besonders zu schützen.
Den Pflegenotstand in Krankenhäusern und Heimen gibt es nicht erst seit Corona!
Jüngere sind auch unter den Toten, aber auch unter den 2500, die täglich ohne Corona sterben, sind einige jüngere. Um jedes einzelne Leben wollen wir kämpfen, aber der Mensch ist nun einmal sterblich. Damit müssen wir uns auch abfinden und müssen, wenn es um das gesamte gesellschaftliche Leben geht, im richtigen Verhältnis handeln. Darum meine Prozentangaben.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 24.10.2020 um 07.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44555
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Lieber Herr Riemer, Sie rücken die Zahlen zurecht und kommen zu dem Schluß, daß es doch gar nicht so viele Tote sind, Corona würde maßlos überbewertet. Das brauchen Sie nicht mit immer neuen Rechnungen immer noch einmal darzulegen.
Sie wurden gefragt: Was folgt daraus? Sie sprechen in Ihrer Antwort pauschal von falschen politischen Entscheidungen. Man müsse stattdessen angesichts der Tatsache, daß wir alle sowieso sterben werden, "im richtigen Verhältnis handeln".
Das ist im Vergleich zu Ihren konkreten Zahlenrechnungen extrem vage. Was bedeutet es denn, richtig zu handeln? Sie sollten konkreter werden. Inwiefern waren die Entscheidungen der Politiker bisher falsch? Und wie müßten sie demnächst aussehen, wenn die Infektionszahlen weiter steil ansteigen?
Ich tippe mal, Sie wollen: kein Lockdown mehr, auch nicht regional. Auch nicht in einzelnen Schulen. Wollen Sie zum Beispiel, daß mehr Zuschauer in die Konzerte gehen können, mit weniger Abstand, damit die Kulturszene wieder mehr in Gang kommt? Also Abschaffung der Abstandsregeln in Konzerten? Sind Sie gegen Sperrstunden in jeglicher Form? Man weiß es nicht.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 24.10.2020 um 20.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44556
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Lieber Herr Wrase, damit kein falscher Eindruck entsteht, möchte ich vorausschicken, daß auch ich immer brav meine Maske trage, Abstand halte usw., denn auch, wenn ich manches für nicht notwendig oder sogar für falsch halte, erkenne ich natürlich die Entscheidungen der repräsentativen Mehrheit an.
Richtig handeln fängt meiner Meinung nach schon mit einer korrekten Faktenanalyse an, und diese Fakten sollten dann nicht propagandistisch oder sensationslüstern, sondern seriös und neutral veröffentlicht werden.
Wenn ich aber die täglichen Nachrichten in den Hauptmedien verfolge, das tägliche Rennen um neue Rekorde bei den Infektions- und Todeszahlen, die beängstigenden Überschriften in der Zeitung, und das alles beruhend auf Vergleichen von Äpfel mit Birnen, ich habe ja hier schon genügend Beispiele gebracht, dann verliere ich leider an Zutrauen in die Politik.
Mein Hauptpunkt ist also, wahrheitsgetreu und ehrlich mit den Fakten umzugehen. Es hat nichts mit Wahrheit zu tun, wenn absolute Infektionszahlen von Afrika und Deutschland nebeneinander gestellt werden, ohne Berücksichtigung der Bevölkerungszahl, und damit angedeutet wird, oh, seht mal, wie schlecht geht es Afrika und wie gut stehen wir mit unseren tollen Maßnahmen da. Das ist nicht glaubwürdig.
Was einzelne, konkrete Maßnahmen betrifft, so habe ich ja schon geschrieben, daß ich es sinnvoll finde, Krankenhäuser und Pflegeheime besser auszustatten und zu schützen. Ich habe mich schon immer darüber gewundert, wie in deutschen Krankenhäusern jeder x-beliebige Mensch ohne Prüfung und Registrierung einfach herein- und überall herumspazieren kann. Eigentlich ein Unding. Die Patienten und Bewohner dürfen aber andererseits auch nicht völlig von Besuchen abgeriegelt werden. Das ist nicht leicht.
Die Maskenpflicht, wie sie zur Zeit besteht, halte ich für nicht notwendig. Masken in der Schule sogar für schädlich. Ich verstehe auch nicht, was sie in Schulen eigentlich bewirken soll, denn wenn ein einziger Coronafall auftritt, wird meines Wissens sowieso die ganze Klasse in Quarantäne geschickt.
Maskenpflicht bei Kultur- und Sportveranstaltungen, da bin ich unsicher. Kann sein, daß es ab einer bestimmten Ansteckungsquote sinnvoll wäre. Bis jetzt aber sicher nicht.
Reisebeschränkungen, Gaststättenschließungen und "Beherbergungsverbote" sind für mich Unwörter.
Sie schreiben, lieber Herr Wrase, ich rücke die Zahlen zurecht. Damit verwenden Sie zwar meine eigenen Worte, ich habe geschrieben, ich rücke sie ins rechte Licht, aber stimmt mein Eindruck, daß ein leicht spöttischer Unterton in der Übernahme meiner Worte steckt? Es klingt für mich so, als meinten Sie, ich lege mir die Zahlen so zurecht, daß sie zu meiner Argumentation passen. Ich finde aber, als relative Zahlen lassen sie überhaupt erst objektive Vergleiche zu.
Ich würde Sie deshalb auch gern fragen, sind Sie denn nicht der Meinung, daß man die Zahlen erst auf einen gemeinsamen Nenner bringen muß, bevor man sie vergleichen kann, und daß solche Vergleiche unbedingt notwendig sind, um sie überhaupt zu beurteilen? Wie sehen Sie denn den Vergleich mit den 25000 Grippetoten 2018?
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 25.10.2020 um 19.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44558
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Lieber Herr Riemer, vielen Dank für Ihre Erläuterungen. Bei meiner Formulierung "die Zahlen zurechtrücken" war nichts Spöttisches intendiert. Ich meinte genau dasselbe wie Sie: die Zahlen hinterfragen, die Zahlen ins richtige Licht rücken.
Ich stimme Ihnen übrigens in vielem zu. Daß die Fixierung auf die bloßen Infektionszahlen nicht sachgemäß ist, das wird ja in letzter Zeit öfter gesagt. Die rituelle Darbietung der offiziellen Zahlen aus den verschiedensten Ländern, die eigentlich gar nicht vergleichbar sind, irritiert mich schon lange.
Den größten Unterschied zwischen uns sehe ich bei der Bewertung der Masken. Deren Wirksamkeit ist für mich völlig unbestreitbar. Masken, Abstand, das Prinzip, verzichtbare Kontakte möglichst zu reduzieren, vielleicht noch Hände waschen – das ist das Handwerkszeug gegen die Ausbreitung. Wenn das alle machen würden, hätten wir Corona schon weitgehend niedergerungen. Wenn zu viele nicht mitmachen, siegt das Virus. Das ist jetzt der Fall.
Bei den Maßnahmen ging mir auch einiges zu weit. Der Schaden für die Wirtschaft mit zahllosen Existenzvernichtungen wurde von den Politikern meiner Meinung nach sehr lange massiv unterbewertet. Ich fand es höchst empörend, daß zigtausend Geschäftsinhaber kaum noch oder gar nicht mehr wirtschaften konnten, aber die sehr hohen Mieten für ihre Läden weiterhin zu zahlen hatten. Das grenzt an Hinrichtung. Und warum müssen unbedingt die Schüler Unterricht haben, als ob nichts wäre? Im Zweifel hätte ich lieber den Schülern ein Jahr lang frei gegeben beziehungsweise sie mit alternativen Beschäftigungen versorgt (möglichst in Kleingruppen, möglichst immer im Freien) und dafür die Wirtschaft weiterlaufen lassen. Das hemmungslose staatliche Schuldenmachen auf Jahrzehnte hinaus fand ich in dem Ausmaß nicht in Ordnung. Maskenpflicht auf Plätzen und in Einkaufsstraßen erscheint mir übertrieben – solche Maßnahmen wirken auf mich hilflos, wie das letzte Aufgebot in einer verlorenen Schlacht.
Absolut verheerend war, daß auch Entwicklungsländer und Länder wie Indien versucht haben, die Chinesen mit einem Lockdown zu kopieren. Sie haben sich damit vor allem Schäden eingehandelt und außer ein paar Wochen Aufschub nichts erreicht.
Der Lockdown hat aber immerhin eine gute Phase im Sommer ermöglicht und wird am Ende auch dafür gesorgt haben, daß in Deutschland vielleicht ein paar zehntausend Todesfälle vermieden wurden. Nicht zu vergessen die monatelange Entlastung der Krankenhäuser, der Ärzte, der Gesundheitsämter – wenigstens ein halbes Jahr lang, immerhin. Es war nicht von vornherein absehbar, daß der Kampf am Ende verloren gehen würde, daß nur die Chinesen und ein paar Zerquetschte ihn gewinnen können. Im nachhinein ist man immer klüger, das muß man den Politikern zugestehen. Einen Versuch war es wert.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 26.10.2020 um 16.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44562
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Lieber Herr Riemer, noch eine Rückfrage. Könnte es sein, daß Sie ein Unverhältnis empfinden zwischen den gigantischen wirtschaftlichen Gesamtschäden und der vergleichsweise geringen Zahl derer, die durch die bisherigen Maßnahmen vor Tod oder körperlicher Dauerschädigung gerettet werden?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.10.2020 um 22.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44563
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Lieber Herr Wrase,
so ein Unverhältnis empfinde ich nicht.
Ich stimme Ihnen aber zu, daß
(1) die wirtschaftlichen Gesamtschäden gigantisch sind
und daß
(2) die Zahl derer, die durch die bisherigen Maßnahmen vor Tod oder körperlicher Dauerschädigung gerettet werden, gering ist.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 27.10.2020 um 01.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44564
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Wie viele Menschen sind denn bisher durch die Maßnahmen vor Tod oder körperlicher Dauerschädigung gerettet worden? Und ab wieviel hunderttausend oder Millionen Toten wären wirtschaftliche Schäden im bisherigen Ausmaß gerechtfertigt?
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Kommentar von wolfgang Wrase, verfaßt am 27.10.2020 um 03.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44565
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Vorbemerkung 1. Meine Rückfrage ergab sich daraus, daß Herr Riemer geschrieben hatte: "... aber der Mensch ist nun einmal sterblich. Damit müssen wir uns auch abfinden und müssen, wenn es um das gesamte gesellschaftliche Leben geht, im richtigen Verhältnis handeln." Aus dieser Formulierung hatte ich geschlossen, daß die Frage zumindest mitschwingt: Wie viel Geld wird da für die Rettung von Menschenleben eigentlich ausgegeben, steht das noch in einem vertretbaren Verhältnis?
Vorbemerkung 2. Ich hatte von der Rettung durch die bisherigen Maßnahmen gesprochen, nicht von den bisher Geretteten. Relevant ist ja wohl in diesem Zusammenhang, wie viele Menschen am Ende, also insgesamt, vor Tod oder körperlichen Dauerschäden gerettet werden.
Vorbemerkung 3. Der Wert eines Menschenlebens ist natürlich nicht in einem Geldbetrag zu erfassen. Dennoch stellt sich gerade im Gesundheitswesen die Frage: Wie viel Geld ist die Solidargemeinschaft für die Rettung eines Lebens zu bezahlen bereit? Denn unendlich viel Geld haben wir nicht. Und man sollte doch, wenn man schon viel Geld für die Rettung von Menschenleben ausgeben will, es möglichst effizient aufwenden, also möglichst wenig Geld pro Rettung beziehungsweise möglichst viele Gerettete für den ganzen Aufwand. Man kann zu diesem Thema viele Texte im Internet finden. Da geht es am Ende um konkrete Geldbeträge, zum Beispiel bei der Frage, ob eine extrem teure lebensrettende Therapie bezahlt werden soll oder nicht.
Wie viele Menschen werden am Ende in Deutschland durch die Corona-Maßnahmen einschließlich der dadurch verursachten finanziellen Gesamtkosten und -schäden gerettet worden sein? Man kann das natürlich nur ganz grob abschätzen. Aber es sollte möglich sein, die ungefähre Größenordnung zu bestimmen.
Zu den Kosten hier eine relativ aktuelle Schätzung der Bundesregierung: 1,5 Billionen Euro (https://www.rnd.de/politik/was-kostet-die-corona-krise-bund-rechnet-mit-15-billionen-euro-ZDHKOHL7QNCGJKMB5WA6JO5G4E.html). Das ist aber nur die Belastung der öffentlichen Haushalte. Hinzu kämen noch Verluste, die einzelne Bürger erleiden, bis hin zur Verarmung zum Beispiel wegen Geschäftsaufgabe. Derartige Verluste werden durch Hilfen aus den vorgenannten 1,5 Billionen Euro ja nicht ausgeglichen, sondern nur teilweise abgemildert.
Der Frage, wie viele Menschenleben durch die Maßnahmen in Deutschland am Ende gerettet sein werden, könnte man sich vielleicht mit einem Blick auf die USA annähern. In den USA gibt es bisher etwa 225.000 Todesopfer. Am Ende werden es vielleicht 400.000 sein. In den USA leben etwa viermal so viele Menschen wie in Deutschland. Auf Deutschland übertragen, wären das also ungefähr 55.000 Todesopfer (bisher) bzw. 100.000 Todesopfer (insgesamt). Nun ist aber die Disziplin bei Abstand halten, Maske tragen usw. in Deutschland viel höher als in den USA, wo ein großer Teil der Bevölkerung sichtlich dagegen rebelliert. Obwohl die Disziplin auch in Deutschland lückenhaft ist, hätten wahrscheinlich in Deutschland allein schon die AHA-Regeln (Abstand halten, Hygiene, Alltagsmasken) dafür gesorgt, daß es am Ende deutlich weniger als 100.000 Todesopfer gegeben hätte. Tatsächlich haben wir ja bisher nur etwa 10.000 Todesopfer (und nicht 55.000).
Nehmen wir also an, es hätte in Deutschland nur die AHA-Regeln gegeben zuzüglich der Empfehlung „Kontakte reduzieren“, aber keinen Lockdown. Nahezu alles in der Wirtschaft wäre nicht durch den Staat stillgelegt worden. Und nehmen wir an, dieses Vorgehen hätte am Ende zu 100.000 Todesopfern geführt (obwohl die Zahl viel zu hoch gegriffen sein könnte). Nehmen wir weiterhin an, mit den 1,5 Billionen Euro hätte man alle 100.000 retten können (obwohl das nicht der Fall ist und obwohl der volkswirtschaftliche Gesamtschaden noch höher ist). Diese Gegenüberstellung drängt sich auf, denn wofür wird denn letztlich der ganze Aufwand getrieben, wenn nicht für die Rettung von möglichst vielen Menschenleben? Das wären also 1,5 Billionen Euro für die Rettung von 100.000 Menschenleben = 15 Millionen Euro pro Menschenleben. Das ist eine enorme Zahl. So viel würde eine Krankenkasse niemals für eine lebensrettende Therapie bewilligen.
Natürlich stimmt vieles an dieser groben Abschätzung nicht. Zum Beispiel hätte die Wirtschaft auch ohne Lockdown Schäden erlitten: Viele Menschen hätten, gerade bei sehr hohen Infektionszahlen, von sich aus nicht mehr in Konzerte und ins Restaurant gehen wollen, nicht mehr mit der Bahn reisen oder in einem Hotel Urlaub machen wollen. Staatliche Hilfen wären also auch in diesem Fall nötig gewesen. Andererseits hätten vor allem Senioren und andere gefährdete Menschen, gerade bei sehr hohen Infektionszahlen, von sich aus noch mehr Vorsicht geübt und daher auch dafür gesorgt, daß die Zahl der Todesopfer trotz hoher Infektionszahlen vergleichsweise gering bleibt. Man kann jedenfalls annehmen, daß ein großer Teil der volkswirtschaftlichen Schäden, die mit den 1,5 Billionen Euro abgemildert werden sollen, erst durch den Lockdown und ähnliche Maßnahmen in der Folgezeit entstanden ist.
Ich habe den Eindruck, daß man in der Politik sehr lange dem Prinzip „Koste es, was es wolle“ gefolgt ist, insbesondere beim (ersten) Lockdown. Erst jetzt, bei der Frage nach der Notwendigkeit eines zweiten Lockdowns, mehren sich die Stimmen, die beschwörend sagen: Das darf auf keinen Fall passieren, es wäre der GAU, wir können uns das einfach nicht leisten. Von daher stellt sich aber auch die Frage, ob nicht schon der erste Lockdown möglicherweise falsch, weil viel zu teuer, zu schädlich war.
Unabhängig davon: Bei Kosten im Bereich von Billionen Euro sollte es eigentlich selbstverständlich sein, die Frage nach dem Kosten-Nutzen-Verhältnis gewissenhaft zu klären und auch zu diskutieren. Das scheint bisher in der Politik nicht stattgefunden zu haben. Es hieß (fast) immer nur: Wir müssen alles tun, um die Infektionszahlen niedrig zu halten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.10.2020 um 12.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44567
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Ist eigentlich über den Kosten der Rettung auch der volkswirtschaftliche Schaden durch massenhafte Erkrankung hinreichend berücksichtigt?
Ich lese und höre jetzt von immer mehr Wirtschaftsleuten, daß die beste Maßnahme wohl ein kurzer harter Lockdown wäre (14 Tage würden auch nach Ansicht der Virologen genügen), mit anschließendem vorsichtigem Neubeginn (AHA) – statt eines monatelangen Herumwurschtelns mit Vorstößen und Zurückweichen, wodurch nur die Unsicherheit wächst und der Unternehmungsgeist gelähmt wird.
Nach dem Krieg hatten wir eine ungeheure solidarische Anstrengung, an die ich mich aus meiner Kindheit sogar noch erinnere, die Einquartierung von 13 Mill. Vertriebenen bei halbiertem Wohnungsbestand usw. – Heute klagen die Leute wegen eines Stoffetzens auf Einhaltung der Grundrechte, und hunderttausend Irre verbreiten subversive Wahnvorstellungen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.10.2020 um 13.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44568
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Lieber Herr Wrase, zu Ihrer Vorbemerkung 1:
Ich meine, man kann aus moralisch-ethischen Gründen niemals den wirtschaftlichen Aufwand bzw. Schaden mit der Anzahl von Toten oder Geretteten in ein direktes Verhältnis setzen, geschweige denn sagen, welcher Aufwand für ein Menschenleben gerechtfertigt wäre. (Dies ergänzend zu #44563.)
Außerdem ist es auch gar nicht möglich zu sagen, wie viele Menschen mit einer bestimmten Maßnahme (z.B. Ausgangssperre oder gesamter Lockdown) gerettet werden konnten oder wie viele sterben mußten, weil eine Maßnahme nicht ergriffen wurde. In beiden Fällen liegt der Bereich zwischen allen und gar keinem. Man kann höchstens Vermutungen aufgrund von Indizien anstellen.
Andererseits ist die Anzahl von Infizierten und Toten sehr wohl ein Maß für die Schwere einer Epi- oder Pandemie. So bin ich der Ansicht, daß man bei der Grippewelle von 2018 von einer relativ schweren Epidemie sprechen kann, während die beiden Coronawellen Anfang 2020 und auch bisher in der Saison 2020/21 vergleichsweise leichter sind. Das ergibt sich selbstverständlich aus der Anzahl der Todesopfer. An diesem Verhältnis sollten sich dann auch die jeweils eingeleiteten Schutzmaßnahmen orientieren. Das meinte ich mit meinem Satz, den Sie in Ihrer Vorbemerkung 1 zitiert haben.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 27.10.2020 um 22.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44571
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Lieber Herr Riemer, natürlich: Man kann nur Vermutungen anhand von Indizien anstellen.
Ihre Kategorisierung Grippewelle von 2018 = relativ schwere Epidemie, Coronawellen = relativ leichte Epidemie einfach anhand der Todeszahlen wirkt auf mich nicht überzeugend. Hier Möglichkeit der Impfung, aber keine AHA-Regeln, dort keine Impfung, aber AHA-Regeln zuzüglich Lockdown, da vergleicht man doch Äpfel mit Birnen. Aber wenn Sie es so definieren wollen, also Einordnung anhand der Zahl der Todesopfer, dann wird es wohl stimmen.
Zu der Veranschlagung der wirtschaftlichen Schäden durch mögliche massenhafte Erkrankungen: Auch auf sehr lange Sicht infiziert sich unter den AHA-Regeln nicht die ganze Bevölkerung, sondern nur ein Teil, sagen wir: höchstens die Hälfte. Von den Infizierten haben rund 80 Prozent entweder keine Symptome oder nur leichte, die nach zwei Wochen vorbei sind. Nur ein Zehntel der ganzen Bevölkerung wäre also einige Wochen lang ernsthaft lahmgelegt. Das sind aber hauptsächlich Menschen im Rentenalter. Somit ist nur ein kleiner Bruchteil der arbeitenden Bevölkerung davon betroffen. Kosten aufgrund von Erkrankungen entstehen wohl vor allem durch die langwierigen und teuren Behandlungen im Krankenhaus.
Größenordnung 1,5 Billionen Euro: So einen gigantischen Aufwand kann man doch nur einmal in Jahrzehnten treiben. Hätten wir das Geld nicht an anderer Stelle noch dringender gebraucht, zum Beispiel für den Umbau der ganzen Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität? Im Vergleich zu den absehbaren Schäden durch die globale Erwärmung ist die Corona-Pandemie einigermaßen harmlos. Wozu eigentlich noch die Rettungsmilliarden für die Lufthansa in ihrer bisherigen Form, wenn man sowieso den Luftverkehr baldmöglichst und überall auf ein Minimum drosseln sollte? Solche Fragen kann man schon stellen.
Jetzt steht wieder ein Lockdown der einen oder anderen Art an. Ich glaube, die Politiker greifen reflexartig zum Lockdown, sobald die Überlastung der Krankenhäuser und damit Triage droht. Das ist verständlich und wird vielleicht auch von der Mehrheit getragen, aber die Frage nach den Kosten muß man dann weiterhin ausblenden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2020 um 04.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44573
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Gestern abend habe ich mir u. a. noch den neuen Podcast von Christian Drosten angehört. Es läuft tatsächlich alles auf eine angekündigte (also Vorratshaltung ermöglichende) kurze Vollbremsung hinaus. Der Gegensatz zwischen Wirtschaftsbelebung und Seuchenbekämpfung wird mehr und mehr als scheinbar durchschaut.
Übrigens sind die Ausgaben des einen die Einnahmen des anderen, das sollte man auch noch berücksichtigen. Es muß auch nicht sein, daß das Geld, das für die Gesundheit ausgegeben wird, bei der Klimarettung fehlt.
Mir ist die Sache zu komplex, als daß ich mich zu den umfangreichen Berechnungen äußern könnte.
Ein Blick in die übrige Welt zeigt jedenfalls, daß man Corona nicht laufen lassen kann, sondern schnell und energisch bekämpfen muß, whatever it takes. (Wenn bloß die Geisterfahrer nicht wären, die mir auch eine Befassung des Bundestags untunlich erscheinen lassen, aber das nur nebenbei.)
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 28.10.2020 um 06.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44575
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Lieber Herr Ickler, ich wäre mir da nicht so sicher. Die Ausgaben des einen sind die Einnahmen des anderen: Das gilt, wenn die Wirtschaft läuft, aber in einem echten Lockdown wird die Wirtschaft ja gerade abgewürgt. Oder, wenn die Menschen weiterhin zur Arbeit gehen sollen, was soll das für ein Lockdown sein? Das wäre nur ein halber Lockdown mit nur halber Wirkung auf die Infektionszahlen.
Christian Drosten empfiehlt mindestens zwei Wochen Lockdown, besser drei Wochen. Und wie weit sollen dadurch die Infektionszahlen nach unten gebracht werden, was erhofft er sich? Dazu sagt er nichts, komisch. Nehmen wir an, die Infektionszahlen werden auf ein Viertel gekappt. Wir hatten aber zuletzt eine Verdoppelung alle eineinhalb Wochen. Nach einem knappen Monat wäre der Effekt also schon wieder zunichte gemacht. Damit die Zahlen nicht weiter steigen, müßte man, falls die Annahme mit der Viertelung der Infektionszahlen stimmt, nach jeweils einem Monat wieder zwei oder drei Wochen Lockdown machen. Würde einem das nicht unverhältnismäßig teuer und sinnlos vorkommen? Wir werden ja sehen, wie die Zahlen direkt nach dem Lockdown und einen Monat danach aussehen.
Das Ansteigen der Infektionszahlen könnte bis auf weiteres doch nur wirksam verhindert werden, wenn die Undisziplinierten mit ihren privaten Treffen ihr Verhalten grundlegend ändern, aber dafür sehe ich keine Hoffnung. Im Gegenteil, die Unlust, sich zu disziplinieren, wird wohl eher zunehmen.
Letztlich müßte es aber doch darum gehen, nicht die bloßen Infektionen, die ja bei Jüngeren fast immer harmlos sind, sondern die schweren Krankheitsverläufe und vor allem die Todesfälle großenteils zu verhindern. Könnte man das nicht am besten dadurch erreichen, daß die gefährdeten Gruppen konsequenter geschützt werden? Ein Lockdown erscheint mir wie das Eingeständnis, daß man nicht weiß, wie man die Gefährdeten besser schützen könnte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2020 um 06.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44577
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Dazu könnte man viel sagen, aber das will ich gar nicht erst versuchen. Drosten erwartet, daß von einem kurzen Bremsmanöver die Infektionszahlen so weit heruntergehen, daß man auf diesem niedrigen Niveau ganz anders operieren könnte, als es jetzt zu geschehen droht (nicht nur quantitativ also). Natürlich gibt er keine genauen Zielgrößen an, das geht ja auch gar nicht seriös. Ich denke, ein R weit unter 1 wäre möglich.
Bis auf einige Geisterfahrer bemühen sich alle, einen Weg aus der Krise zu finden, das sollte man anerkennen. Als interessierter (und auch betroffener) Laie finde ich, daß an der nun von vielen Seiten vorgeschlagenen Lösung kein Weg vorbeiführt.
Nur die gefährdeten Personen zu schützen – das klingt gut, aber die nähere Ausführung, die ja auch schon oft durchdacht worden ist, erweist sich als kaum gangbar ("Lock them up"?). Ich will es hier aber wirklich nicht durchdiskutieren, das übersteigt meine Möglichkeiten. Ich würde sonst aus meiner persönlichen Situation einiges beisteuern, um die Ungangbarkeit dieses Weges aufzuzeigen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2020 um 06.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44578
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Nachtrag: Andere gehen bereits mit dem Versuch eines scharfen kurzen Bremsmanövers voran; Drosten hat es erwähnt, und ich hatte auch schon von Wales usw. gehört. Da kann man sehen, ob es wirkt.
Mit "quantitativ" meinte ich: Auf niedrigem Infektionsniveau ist Nachverfolgung möglich, auf hohem nicht nur schwerer, sondern unmöglich ("Kippunkt").
Was die Kosten betrifft, so will ich die Probleme einiger Branchen nicht verharmlosen. Eine Katastrophe bleibt eine Katastrophe. Es gibt aber auch Gewinner. Ich selber schiebe zum Beispiel dem Versandhandel eine Menge Geld zu, weil ich als gefährdete Person schon ein halbes Jahr nicht mehr "in der Stadt" war. (Das ist für uns Erlangen, bisher ziemlich geschont, inzwischen auch "rot"; sogar im Dorf ist Corona schon agekommen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2020 um 07.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44579
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Noch eine Erfahrung aus dem Umfeld:
Manche Einzelhändler machen dicht, das hat aber in der Stadt schon lange vorher angefangen, der Leerstand in Erlangen (und in anderen Städten) ist sprichwörtlich.
Andere haben sogleich mit einem gut durchdachten Lieferdienst angefangen und machen offenbar Umsatz. Die Gewinnmargen besonders im Lebensmittelhandel sind gering, aber man darf es nicht so stupide anfangen wie ein Naturkosthändler, der sich erbot, die Waren ins Haus zu liefern, wenn wir die Kosten fürs Taxi tragen... (40 Euro pro Lieferung)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2020 um 08.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44581
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44578
Die Süddeutsche Zeitung wirft heute einen vergleichenden Blick auf Länder, die die zweite Welle erfolgreich bekämpft haben:
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/lockdown-coronavirus-pandemie-1.5095978?reduced=true
Damit vergleiche man die absurden Behauptungen des Geisterfahrers Gauland:
https://www.presseportal.de/pm/130241/4746306
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 28.10.2020 um 09.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44582
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Zum Lockdown in Wales: Man kann noch nicht sehen, wie er wirkt, weil er erst vor fünf Tagen begonnen hat und Zahlen zu den Auswirkungen noch nicht vorliegen.
Zum Bericht in der Süddeutschen Zeitung: Ich kann nur den Artikelanfang lesen. Australien, Japan und Israel sollen die zweite Welle "schnell" in den Griff bekommen haben.
Australien: Zuletzt war Melbourne das Problem. Der Lockdown dort hat fast vier Monate gedauert, das ist doch nicht "schnell". Und Australien hat eine ganz andere Geographie. Die können mal eben ihre Bundesstaaten gegeneinander abschotten, das geht hier nicht.
In Japan, ebenfalls ein Inselstaat, gibt es eine ganz andere Kultur bei Masken, sozialer Disziplin und Einverständnis mit elektronischer Überwachung. Natürlich ist hat so ein Land sehr viel mehr Erfolg als Deutschland. Wir können Japan nicht kopieren.
In Israel hat der letzte Lockdown vier Wochen gedauert, das ist auch nicht besonders "schnell". In vier Wochen kann man eine Reduzierung auf ein Zehntel erreichen, aber die Zahlen könnten auch geschönt sein. Und wie geht es jetzt weiter? Experten warnen: Man könnte bald den nächsten Lockdown brauchen. Das vermute ich auch. Hier nachzulesen: https://www.morgenpost.de/politik/article230757020/Wie-Israel-mit-neuem-Lockdown-von-9000-auf-900-Faelle-kam.html
Ein R-Wert weit unter 1 soll durch den Lockdown erreichbar sein? Das glaube ich nicht, denn dazu müßte sich das Verhalten der Menschen nach dem Lockdown verbessern, was ich nicht sehen kann. Ich wage folgende Vorhersage: Egal welchen Lockdown die Regierung hier demnächst beschließt und auch wenn er bis Ende November, also mehr als drei Wochen dauern sollte: Spätestens Mitte Januar werden wir wieder dieselben Zahlen sehen wie heute.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2020 um 09.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44583
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Zu Wales habe ich ja dasselbe gesagt ("ob es wirkt"). Auch der SZ-Artikel weist auf die Unterschiede zwischen den Ländern hin. Im übrigen zeigt Ihre Replik, wie schwer es ist, über diese Dinge zu diskutieren. Q. e. d.
Ich lebe schon ziemlich zurückgezogen und kann kaum noch mehr "geschützt" werden.
Eine meiner Töchter arbeitet in der Universitätsklinik, die andere kann nur arbeiten, wenn ihre Tochter in die Kita gehen kann; das steht auch auf der Kippe. Aber vor allem: Beide sind sozusagen Löcher in unserer unsichtbaren Schutzhülle - es sei denn, wir vermeiden den Kontakt.
Die Schwiegermutter liegt noch in der Reha und braucht den Besuch und die Hilfe ihrer nächsten Verwandten wie die Luft zum Atmen.
In den Kliniken und Kindergärten wechselt das knapp gewordene Personal ständig, großenteils wegen der Seuche, jedenfalls sehr unerfreulich.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 28.10.2020 um 10.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44584
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Auch ich will und kann nichts ausdiskutieren, aber der Vergleich mit der Grippewelle 2017/18 beschäftigt mich schon länger, deshalb dazu nur ein paar Anmerkungen. Zwischen Influenza und COVID-19 scheint es viele Gemeinsamkeiten, aber auch wichtige Unterschiede zu geben. Eine Übersicht findet man unter anderem hier: https://www.netdoktor.de/krankheiten/coronavirus-infektion/coronavirus-oder-grippe-das-sind-die-unterschiede/. Wenn es stimmt, daß SARS-CoV-2 ansteckender ist als Influenzaviren; daß der Zeitraum, in dem Infizierte andere anstecken können, länger ist; daß bei COVID-19 öfter schwere Verläufe auftreten als bei der Grippe und daß lebensbedrohlich Erkrankte wesentlich länger auf der Intensivstation behandelt werden müssen, dann wird man annehmen können, daß das neue Coronavirus aufs Ganze gesehen gefährlicher ist als »normale« Grippeviren.
Insbesondere führt eine bestimmte Zahl von Coronainfizierten zu einer größeren Belastung der Krankenhäuser als die gleiche Zahl an Grippe infizierter Menschen. Es ist zu beachten, daß die immer wieder zitierte Zahl von 25.000 Grippetoten 2017/18 eine grobe Schätzung mittels statistischer Verfahren ist, während sich die registrierte Zahl der Coronatoten auf Laborbefunde stützt. Die Zahl der laborbestätigten Influenzatoten betrug in der Grippesaison 2017/18 »nur« 1.674. Nun bedeutet ein Fall mit Influenzainfektion nicht automatisch, daß Influenza auch die Todesursache war, es könnten also noch weniger Grippetote gewesen sein, aber das gilt auch für COVID-19, weshalb ja immer etwas kryptisch davon gesprochen wird, daß soundsoviele »an oder mit« oder »in Verbindung mit« Corona gestorben seien. Wenn es um Influenza geht, traut das RKI den Totenscheinen nicht, denn verdächtig selten werde Influenza als Todesursache eingetragen, statt dessen oft eine Vorerkrankung. Auch wenn es 2017/18 also wohl erheblich mehr Grippetote gab als 1.674, ist ein Vergleich der 10.000 jetzt mit den 25.000 damals mit Vorsicht zu genießen. Außerdem hätten wir heute ohne die rigorosen Gegenmaßnahmen mit Sicherheit deutlich mehr als 10.000 Coronatote.
Das gilt aber auch andersherum. Es ist nicht auszuschließen, daß es damals sogar noch mehr Tote gab als die geschätzten 25.000. Die Dunkelziffer bei der Influenza dürfte bisher jedenfalls viel höher gewesen sein, als sie es jetzt, da jede Woche Hunderttausende von Tests durchgeführt werden, bei COVID-19 ist. Das wird auch der Grund dafür sein, warum man 2017/18 nichts gehört hat von überfüllten Intensivstationen, erschöpftem Klinikpersonal und Kolonnen von Lastwagen, die Leichen abtransportieren. Ich vermute, daß sich das Sterben in Grippewellen schlicht außerhalb der Krankenhausmauern vollzieht, jedenfalls nicht auf den Intensivstationen. Die schwer Erkrankten sterben zu Hause oder auf den Normalstationen und damit von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt. Heute ist die gesamte Aufmerksamkeit auf Corona fixiert: man braucht nur mal zu husten, und schon wenden sich die Umstehenden ängstlich ab oder fragen besorgt, ob man sich schon hat testen lassen.
Das Durchgreifen der Politik hat sicher damit zu tun, daß man anfangs wenig über das neue Virus wußte, so daß man die Gefahr für schwer kalkulierbar hielt. Die Bilder aus Italien lösten in anderen europäischen Ländern keine Gelassenheit aus. Für eine lasche Reaktion mit in der Anfangsphase exponentiell steigenden Infizierten- und Totenzahlen wäre die Regierung in der Luft zerrissen worden.
Die von Herrn Riemer aufgeworfene Frage, warum denn bei einer Grippewelle der Anstieg der Infektionszahlen irgendwann von selbst zum Erliegen kommt, ist berechtigt. Da es meines Wissens kein einigermaßen mit Deutschland vergleichbares Land gibt, das keine Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus ergriffen hat, werden wir nicht erfahren, wie weit die Todeszahlen gestiegen wären, wenn man alles hätte laufen lassen. Es gibt aber wohl auch in dieser Hinsicht Unterschiede zwischen der ausgeprägt saisonalen Influenza und COVID-19. Eine gewisse Grundimmunität in der Bevölkerung und die Grippeschutzimpfungen scheinen eine Rolle zu spielen, möglicherweise sind Influenzaviren auch wärmeempfindlicher als SARS-CoV-19 (https://www.aerzteblatt.de/archiv/158621/Wo-bleibt-die-Grippe-im-Sommer). Vielleicht weiß jemand Näheres.
Ich kann mir übrigens gut vorstellen, daß man nach den Erfahrungen mit Corona künftig auch bei einer schweren Grippewelle der Entwicklung nicht tatenlos zusehen wird. Um die Lage tagesaktuell anhand von Laborbefunden statt am Saisonende aufgrund von Schätzungen beurteilen zu können, müßte ebenfalls massenhaft getestet werden. Das wird wohl so nicht kommen, aber ich rechne damit, daß wir künftig in der Grippesaison mehr Menschen mit Schutzmasken sehen werden.
Tja, und dann noch die Kostenfrage: wieviel ist ein Menschenleben, oder genauer: seine Verlängerung, wert? Es wäre billig, sie als zynisch abzutun. Tagtäglich hängen die Überlebenschancen von Menschen auch davon ab, wieviel etwa eine Krankenkasse für die Behandlung zu zahlen bereit ist. Ich verurteile das nicht, denn in der kruden Wirklichkeit müssen solche Fragen nun einmal konkret beantwortet werden. Es geht aber nicht nur um finanzielle Ressourcen. Was nützt ein offener Geldhahn, wenn kein Intensivbett mehr frei oder kein qualifiziertes Pflegepersonal vorhanden ist? Hier in Holland werden schon jetzt wieder, am Anfang der zweiten Welle, viele reguläre Behandlungen verschoben. Ich kenne persönlich schwer erkrankte Kollegen, deren OP-Termine erst einmal abgesagt worden sind und die nun fast umkommen vor Angst – eine kaum zu ertragende zusätzliche psychische Belastung. Es gibt Berechnungen, nach denen hierzulande während der ersten Welle mehr Patienten diesen Engpässen zum Opfer gefallen sind, als durch die Coronaschutzmaßnahmen gerettet wurden. Auch diese Berechnungen sind natürlich wieder mit allergrößter Vorsicht zu genießen, aber sie bestätigen noch einmal, wie schwer es ist, die richtigen Abwägungen zu treffen.
Herr Wrase weist zu Recht darauf hin, daß keine Krankenkasse 15 Millionen Euro für eine Behandlungsmaßnahme bereitstellen würde, um ein Menschenleben zu retten. Zugleich lese ich, daß kürzlich für einen Fußballer eine Ablösesumme von 500 Millionen Euro gezahlt worden ist, das entspräche nach dieser Rechnung 33 Menschenleben. Ich weiß natürlich, daß der Vergleich hinkt und daß nicht die AOK und damit die Versichertengemeinschaft die halbe Milliarde berappt hat. Es soll kein sachlicher Beitrag zu einer seriösen Kostenberechnung sein (wenn es so etwas überhaupt geben kann), aber manchmal drängen sich solche Vergleiche einfach auf.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.10.2020 um 23.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44589
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Lieber Herr Metz, Ihr letzter Beitrag zu Corona hat mich besonders interessiert und ich fand ihn sehr lesenswert, denn darin fand ich so manches, was ich bisher nicht bedacht habe. Trotzdem fallen mir dazu ein paar Ergänzungen oder Anmerkungen ein.
Sie verweisen auf die Übersicht der Unterschiede zwischen Grippe und Corona. Corona sei ansteckender als Grippe, länger ansteckend, und eine evtl. Intensivbehandlung dauere bei Corona länger als bei Grippe.
Mag alles sein, aber macht das die Gefährlichkeit einer Krankheit aus? Ich denke, letztendlich entscheidend für die Gefährlichkeit einer Krankheit ist, wie viele Menschen daran sterben und wie viele für ihr weiteres Leben schwer gezeichnet sind.
Da kommen wir nun wieder zu den Todeszahlen. Richtig, die 25000 sind eine Schätzung, ich habe selbst gesagt, wie viele genau "an" Corona sterben, und das gilt natürlich auch für Grippe, kann man nie genau sagen. Fakt ist aber, und das ist jetzt keine Schätzung, daß es 2018 allein im März insgesamt 24000 Tote mehr gab als im März 2017. Fast ein Drittel mehr. Woran sind die gestorben? Einen so deutlichen Ausschlag nach oben in der Kurve der Todeszahlen muß man in diesem Jahr im April, als die "erste Welle" ihr Maximum hatte, schon mit der Lupe suchen.
Nun die rigorosen Gegenmaßnahmen dieses Jahres. Daß sie rigoros waren, bestreitet niemand, aber wie viele Leben sie gerettet haben, weiß auch niemand. So, wie 2018 die Grippe im April plötzlich und ohne Gegenmaßnahmen vorbei war, so könnte auch dieses Jahr im Mai Corona sowieso vorbei gewesen sein, auch ohne rigorose wirtschaftliche und seelische Schäden.
Wie gesagt, ich halte Ihre Analyse für sehr gut und in jeder Hinsicht bedenkenswert, aber letztlich überzeugt sie mich nicht.
Ich muß dazu sagen, daß ich mich heute aufgrund der aktuellen Nachrichten auf einem mentalen Tiefpunkt befinde. Die zu erwartenden wirtschaftlichen Schäden tun mir leid für unser Land. Es wird sich zeigen, was der neue Aktionismus der Politiker bringt. Meine Voraussage ist, so gut wie nichts. Die Neuansteckungszahlen werden auf dem Höhepunkt im Januar/Februar 2021 sowieso auf 100000 täglich klettern. Das wird schlimmstenfalls vergleichbar mit der Grippesaison von 2018 sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.10.2020 um 09.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44594
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Übrigens hat unsere Infektionsrate gerade das Niveau der USA erreicht und wird es in den nächsten Tagen wohl übertreffen.
Den „Niedergang ganzer Wirtschaftszweige“ zu diagnostizieren ist eigentlich nicht die Aufgabe der Virologen Streeck und Schmidt-Chasanit. (29.10.20)
Streeck bleibt im Grunde bei seiner Herdenimmunität, sagt es aber nicht mehr so deutlich. Er wiederholt ständig, das Virus werde nicht verschwinden, und wir müßten mit ihm leben. Darum stellt er die Kontaktnachverfolgung als einzige Alternative dar, die in der Tat nicht mehr möglich ist. Die allgemeine Kontaktunterbrechung, um die es bei den neuen Maßnahmen geht, lehnt er ab. Aber gerade Israel und Australien hatten Erfolg, nicht Schweden.
Wenn wir uns auf den Schutz der Alten und Kranken konzentrieren, werden Hunderttausende anderer in die Kliniken kommen und was dann? Der Appell an die Bereitschaft, "Gebote" und nicht "Verbote" einzuhalten, war nicht von Erfolg gekrönt, das haben die Gesundheitsbehörden einmütig festgestellt.
Die neuen Maßnahmen sind noch nicht in Kraft, da wird schon wieder kräftig dagegen polemisiert und gestichelt. So wird das nichts.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 29.10.2020 um 09.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44595
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Zum letzten Absatz bei Herrn Riemer, wo es um die Frage geht, ob der jetzige Lockdown überhaupt etwas bringen kann.
Ich schätze es ähnlich ein wie Herr Riemer. Ein Lockdown müßte vor allem dort gelten, wo die Infektionen hauptsächlich stattfinden, und das sind private Treffen und Feiern. Aber gerade da gibt es keinen Lockdown. Es gibt die Aufforderung, jeder müsse oder solle auf unnötige Kontakte verzichten, aber das kann zu 99 Prozent nicht kontrolliert werden. Wer also bisher das Gebot der Vorsicht und der Kontaktbeschränkung sabotiert hat, wird der sich nun im November, im Zeichen des Lockdowns, plötzlich disziplinieren? Vielleicht der eine oder andere, aber sicher nicht alle unter den Unvernünftigen. Und spätestens nach dem Lockdown geht es im privaten Bereich wahrscheinlich weiter wie zuvor. Möglicherweise mit noch mehr Infektionsdynamik, weil das Wetter immer kälter wird, also nur noch Aufenthalte in Räumen, und weil die Unlust zur Selbstbeschränkung zunehmen wird.
In Israel hat man innerhalb von 4 Wochen immerhin eine Reduzierung auf ein Zehntel erreicht. So zumindest die offizielle Statistik, die allerdings trügerisch sein könnte, weil sich viele Infizierte in Israel mittlerweile aktiv vor der Erfassung verstecken und außerdem ihre Kontakte verbergen. Und beim Lockdown in Israel im Oktober konnte man sich noch viel im Freien aufhalten, was im November in Deutschland nicht möglich ist. Das spricht ebenfalls gegen einen ausgeprägten Erfolg in Deutschland.
Vielleicht wird man schon froh sein können, wenn in 4 Wochen Lockdown wenigstens die Reduzierung des Infektionsgeschehens auf ein Viertel erreicht sein wird. Wenn es dann wieder losgeht wie vorher, dann haben wir binnen drei Wochen eine Vervierfachung. Wir könnten also, wenn es nicht gut läuft, schon zu Weihnachten an demselben Punkt stehen wie jetzt. Dann kommen Weihnachten, die Weihnachtsferien mit vielen privaten Treffen und die Silvesterfeiern. Dies zusammen könnte nochmals eine Verdreifachung innerhalb einer guten Woche bewirken. Dann wären wir bei weit über 20.000 Infektionen pro Tag zum Jahresende.
Der Lockdown soll wieder eine Nachverfolgung der Kontakte von Infizierten ermöglichen. Was aber, wenn viele in der großen Problemgruppe nur noch halb oder gar nicht mehr mitspielen? Es könnte sein, daß sie nicht sagen wollen, wer bei ihren Feiern dabei war, sei es wegen Schuldgefühlen oder weil sie nicht daran schuld sein wollen, daß ihre Freunde in Quarantäne gehen müssen. Oder weil sie die ganze staatliche Corona-Politik verachten. Somit könnte der R-Wert trotz aller Bemühungen zur Nachverfolgung schnell wieder auf über 1 steigen.
Falls diese Überlegungen stimmen, dann bräuchten wir zum Beispiel im Januar nochmals einen Lockdown der jetzt geplanten Art, dann nochmals einen im März. Im Mai könnte dann die warme Jahreszeit weitere Lockdowns bis zum Herbst erübrigen.
Könnte man diese weiteren Lockdowns noch durchsetzen? Oder würde man zuvor kapitulieren müssen, weil die Kosten nicht mehr vermittelbar sind? Welchen Wert hatte dann, im nachhinein, der Lockdown im November, wenn man zwei, drei Monate später doch noch kapitulieren muß?
Wenn man die Sache auf diese Weise weiterdenkt, könnte man eben auch zu dem Schluß kommen: Die Älteren und Verwundbaren müssen sich, so gut es irgend geht, selbst schützen beziehungsweise von denen geschützt werden, die Kontakt zu ihnen haben. Ansonsten aber hat man gegen die Infektionsdynamik keine Chance und sollte sie deshalb laufen lassen. Der Kampf dagegen ist mehr oder weniger aussichtslos. Die immer wieder nötigen Lockdowns sind zu teuer.
Man wird sehen, wie sich die Zahlen entwickeln.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.10.2020 um 13.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44596
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"Die Infektionsdynamik einfach laufen lassen"? Wäre das leichter durchsetzbar als der Versuch, die Kontakte einzuschränken?
Logischerweise müßte man die Kranken nach Hause schicken, weil in den Kliniken kein Platz mehr ist, ganz zu schweigen vom Personal, das schon jetzt die noch freien Betten nicht versorgen kann.
Massengräber bieten sich an.
Das ganze Problem hat Trump auf die kürzeste Formel gebracht:
"covid covid covid covid covid covid covid covid"
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.10.2020 um 03.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44599
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Der derzeitige Wert der Neuinfektionen in Schweden liegt im europäischen Vergleich auf die Bevölkerungszahl heruntergerechnet aber niedriger als in anderen Teilen Europas und auch leicht unter den Werten Deutschlands. (Rheinische Post 29.10.29)
Das stimmt doch gar nicht. 3254 Neuinfektionen sind proportional immer noch mehr als in Deutschland.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.10.2020 um 10.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44609
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44544
Heute, also vor etwa zehn Tagen, erreichen wir die vielbespöttelte Zahl von 19.200 Neuinfektionen. Wer hätte das gedacht!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.11.2020 um 05.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44614
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"CO2 ist kein Gift." Dieser Satz aus der Mottenkiste der Klimaskeptiker ist ebenso dumm und überflüssig wie der Hinweis auf den klitzekleinen Anteil an der Atmosphäre.
Jeder weiß, daß es ohne CO2 kein Leben gäbe und daß die ganze Lufthülle ein Treibhaus ist. Die Max-Planck-Gesellschaft hat vor einiger Zeit gesagt, worum es geht:
Der CO2-Anteil an der Atmosphäre scheint in ppm zwar gering, aber er ist es (mehr als einige andere Gase), der dafür sorgt, daß die Durchschnittstemperatur plus 15 und nicht minus 18 Grad beträgt. Er ist durch die Industrialisierung um ein Drittel gestiegen, und das CO2 bleibt auf jeden Fall Tausende von Jahren in der Atmosphäre. Die Aerosole sinken dagegen binnen Wochen herab; sie kühlen um einige Grad. Es wird also zunächst wärmer, wenn die Verbrennung zurückgefahren wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.11.2020 um 09.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44627
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Covid covid covid
US-Präsident Donald Trump hat die Entlassung des Virus-Experten Anthony Fauci angedeutet. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Opa-locka in Florida äußerte sich Trump in der Nacht zum Montag frustriert darüber, dass der Anstieg der Fälle mit dem Coronavirus in den USA weiterhin viel in den Nachrichten vorkomme. Damit löste er „Fauci entlassen“-Rufe unter Tausenden seiner Anhänger aus. „Sagt es keinem, aber lasst mich bis etwas nach der Wahl warten“, sagte Trump daraufhin. Er schätze ihren „Rat“.
Immerhin, früher wurden Unglücksboten hingerichtet. Das magische Denken nimmt zu. Die Sprachreinigung ist ja auch ein Teil davon.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.11.2020 um 14.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44686
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Ist die Ansteckungsgefahr in Restaurants größer als vermutet? (t-online – könnte aber auch anderswo stehen)
Alles ist immer größer, als manche vermutet haben, aber kleiner, als andere vermutet haben. Aus irgendeinem Grunde ist es immer so groß, wie diejenigen vermutet haben, die vermutet haben, daß es so groß ist, wie es wirklich ist. Weitere Forschungen sind notwendig.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 14.11.2020 um 02.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44699
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Zu #44596, Zitat:
"Die Infektionsdynamik einfach laufen lassen"? Wäre das leichter durchsetzbar als der Versuch, die Kontakte einzuschränken?
Mit "laufen lassen" war im Kontext gemeint: auf Lockdowns verzichten, weil sie sowieso kaum etwas bringen außer ein paar Wochen Aufschub. Ich hatte prophezeit, daß wir spätestens Mitte Januar wieder bei 20.000 nachgewiesenen Infektionen pro Tag sein werden – im Moment sind wir aber noch nicht einmal von diesem Wert heruntergekommen! Wenn das so weitergeht, bräuchten wir einen permanenten Lockdown über den ganzen Winter. Irgendwann wird man begreifen, daß diese Lockdown-Politik unverhältnismäßig und nicht verkraftbar ist.
Da haben die Politiker aller Parteien immer "Bildung, Bildung, Bildung" gerufen, also sind sie jetzt quasi genötigt, den normalen Schulbetrieb zu fordern ("Recht auf Bildung"). Das Ergebnis: mehr Covid, Covid, Covid. Man kann nicht alles haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.11.2020 um 03.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44701
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Ein totaler Lockdown von drei Wochen würde die Pandemie nahezu stoppen, aber das scheint nicht durchsetzbar.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.11.2020 um 03.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44702
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Daß die Rücksichtnahme nachgelassen hat, kann ich bestätigen. Wenn wir auf unserem täglichen zweistündigen Gang durch Feld und Wald einer Gruppe von zwei oder drei nebeneinander gehenden Personen, besonders mit Walkingstöcken, begegnen, können wir sicher sein, daß sie keinen Millimeter Platz machen. Wir drücken uns an den Rand oder weichen auf die Wiese aus und müssen uns nicht selten, besonders von Männern, einen mehr oder weniger lustigen Spott anhören. Bei Joggern und Läufern kommt noch tüchtiges Keuchen und Schnauben hinzu.
Feld und Wald sind sicher nicht die wichtigsten Ansteckungsorte, aber die demonstrative Mißachtung der einfachsten Regeln ist bezeichnend.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 14.11.2020 um 09.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44705
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Meine Mutter, die auf die 90 Jahre zugeht, erzählte gestern von einer längeren Busfahrt übers Land zwecks Arztbesuch. Auf der Hinfahrt (eine halbe Stunde im Bus) unterhielt sich ein Mann ausdauernd und mit lauter Stimme mit dem Busfahrer, den er offenbar gut kannte. Ohne Maske. Meine Mutter forderte ihn auf, eine aufzusetzen, was er dann auch tat (allerdings ohne die Nase mitzubedecken).
Gibt es eigentlich Zahlen dazu, wie viele Menschen die Corona-Regeln (Abstand, Maske, Kontakte möglichst reduzieren) mißachten? Ich finde auf die Schnelle keine und nehme diesen Bus mit vielleicht 10 bis 15 Insassen als Modell. Wenn einer unter ihnen die Regeln unter den Augen der Fremden so offensichtlich verhöhnt, wie sieht es dann erst aus, wenn sich die Menschen privat treffen? Es wird wohl deutlich über 10 Prozent Regelverächter in der Bevölkerung geben. Jedenfalls zu viele. Auch ein harter Lockdown mit Ausgangssperre würde durch deren Sabotage weitgehend unterlaufen werden, selbst wenn er politisch "durchsetzbar" sein sollte.
Die Politik der Einschränkungen geht davon aus, daß es von der Kooperation in der Bevölkerung nur vereinzelte Ausnahmen gibt. Diese Voraussetzung ist nicht realistisch.
Nehmen wir an, die Politik hätte die Bordelle nie geschlossen. Nach einiger Zeit hätte das Virus alle Prostituierten erreicht. Jede von ihnen ist nach ein, zwei Wochen immun, und ab dann ist sie wieder ungefährlich. So läuft es in vielen Ländern.
Bei uns läuft es eigentlich auch so ab, nur eben außerhalb der Bordelle und etwas langsamer: Die Dummen, von Bolsonaro bis zum deutschen Querdenker, infizieren sich und ihre Kumpel und indirekt dann auch andere, egal ob mit Lockdown ohne ohne. Was also bringt genau ein Lockdown? Wirksame Maßnahmen gegen Dummheit und schlechte Charaktereigenschaften wären nötig, aber die sind nicht in Sicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.11.2020 um 17.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44706
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Es hängt alles davon ab, ob wir die Verbreitungsketten unterbrechen können. Immer mehr Regierungen sehen das ein, aber viele Querdenker, Richter und Politiker anscheinend nicht.
Der einfache Grundgedanke ist: Wenn wir die Schulen offen lassen, müssen wir anderswo um so strenger auf Kontakte verzichten. Dabei kann es nicht gerecht zugehen. Aber was haben Fitneß-Zenten davon, wenn Gaststätten ebenfalls schließen?
Es ist bedrückend zu sehen, wie ein mühsam erreichter Konsens von allen Seiten sofort wieder zerredet, angenagt und in Frage gestellt wird. Die Deutschen zeigen sich hierin besonders talentiert.
Nun werden wir sehen, wie die Schulen reihenweise wieder geschlossen werden. 10 Millionen Schüler jeden Tag mehrere Stunden zusammen und anschließen nach Hause in die Familien, das kann nicht gut gehen, besonders im Winter. Es werden noch viele Menschen sterben, bis wir von anderen Staaten lernen, und auch der wirtschaftliche Schaden wird ungleich größer sein, als es notwendig wäre. Hinzu kommt, daß auch die Genesenen zu eiem großen Teil nicht gesund sind, vielleicht nie wieder gesund werden.
(In Taiwan sind bisher 7 Menschen an Corona gestorben, in Neuseeland 25.)
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 16.11.2020 um 05.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44713
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Taiwan und Neuseeland, was sind denn das für Beispiele? Inseln sind sozusagen Länder in Quarantäne, dazu kommt ein milderes Klima. Ferner war in Ostasien das Masketragen schon vor Corona als selbstverständliches Verhalten etabliert, in Japan sogar unabhängig von Epidemien (https://www.deutschlandfunkkultur.de/schutz-aus-zellstoff-warum-so-viele-japaner-mundschutz.979.de.html?dram:article_id=292628). Auf Inseln wie Japan, Taiwan und Neuseeland gibt es auch ein ganz anderes Gefühl, eine Schicksalsgemeinschaft mit gemeinsamer Verantwortung zu sein. In Neuseeland könnte außerdem das Vertrauen in die Regierung unter der sehr beliebten Premierministerin geholfen haben.
In diesen Ländern gab es kein Ischgl, das Corona in halb Europa schlagartig verbreitet und angeschoben hat. Dort gibt es keine hunderttausend Bürger oder Migranten, die im Sommer Corona aus dem Urlaub bei Angehörigen auf dem Balkan und in der Türkei importiert haben. Es gab dort keine türkischen und arabischen Hochzeiten als Superspreader-Ereignisse. Hauptsächlich zwei solcher "privaten Familienfeiern" haben bei uns den Landkreis Hildburghausen in die Top-Liga der höchsten Inzidenzen gebracht. Was taugen die "Vergleiche" auf dem Hintergrund all dieser Unterschiede?
Ich habe mir gestern, an diesem sehr milden, freundlichen Novembertag, das Treiben auf den Gehwegen und in einer Grünanlange in München angesehen. Überall Gruppen von bis zu 20 Leuten, die zusammen gehen, stehen, sitzen, sich beim Tischtennis (im Doppel, mit fröhlichem Abklatschen nach einem Punkt), Boccia, Fußball vergnügen. Nahezu alle ohne Maske. Genau dasselbe, nur noch enger und ohne Lüftung, wird sehr wahrscheinlich in Millionen Wohnzimmern stattfinden, im Winter noch mehr als bisher. Freie Fahrt für Corona. Daher wieder die Frage: Was genau bringen Lockdowns, wenn die Menschen sich privat so verhalten?
Mal Kopfrechnen. Wir haben in Deutschland bisher rund 12.500 Todesfälle. Bei einer Bevölkerung von rund 83 Millionen ist das einer von rund 6650 Mitbürgern. Das bedeutet: Nicht einmal eine von 1000 Familien klagt bisher über einen Todesfall. Wie soll man es den Menschen verübeln, wenn sie die Pandemie bisher nicht wirklich ernst nehmen? Es gibt hundertmal mehr Menschen und Familien, die in den Ruin getrieben werden oder zumindest unter massiven wirtschaftlichen Verlusten leiden. Wie soll man es den Millionen Betroffenen verübeln, vom Musiker bis zur Hotelangestellten, wenn sie die Lockdowns vor allem als schädlich empfinden?
Vielleicht wäre es anders, wenn wir hier Fernsehbilder wie seinerzeit in Italien zu sehen bekämen, also wie Leichen in Containern vor den Krankenhäusern gestapelt werden. Möglicherweise würde das zu mehr Vorsicht und Disziplin im privaten Verhalten führen. Mit Lockdowns werden aber gerade diese Bilder verhindert. Die meisten Menschen werden sich daher weiterhin so verhalten wie bisher und die Ausbreitung befördern. Es könnte somit sein, daß man mit Lockdowns unter dem Strich rein gar nichts gewinnt. Die Politiker werden sie dennoch anordnen, weil sie sich nicht vorwerfen lassen wollen, sie hätten nichts unternommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.11.2020 um 09.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44715
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Sie bestätigen weitgehend, was ich gesagt habe, und auf Ihre Bedenken gegen meine Vergleiche könnte ich manches antworten, es wäre aber nur Wiederholung. Jede Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich (Tolstoi), und jedes Land hat andere Bedingungen, aber das macht Vergleiche nicht wertlos. Emgland ist auch eine Insel. Israel hat auch bei ganz anderen Bedingungen einiges erreicht. Usw., wo kämen wir hin, wenn wir nicht vergleichen und von anderen zu lernen versuchen?
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 16.11.2020 um 10.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44716
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Wir können von Taiwan oder Neuseeland nicht lernen, eine Insel mit mildem Klima zu werden. Wir können auch nicht einfach ein Jahr lang die Grenzen abdichten und damit simulieren, eine Insel zu sein. England wurde kalt erwischt: Man bemerkte die schnelle Ausbreitung zu spät, es fehlte an Tests und Masken. Mit der starken ersten Welle verfiel der Vorteil, den die Insellage geboten hätte.
Das Thema ist doch, ob jetzt weitere Lockdowns nötig, effektiv und im Blick auf den wirtschaftlichen Schaden vertretbar sind. Es geht dabei vor allem um die Frage, wie nachhaltig ihr Erfolg ist. Das müssen wir erst noch sehen. In Israel ist das Ende des zweiten Lockdowns erst zwei Wochen her, unserer läuft gerade, in Österreich beginnt er gerade erst. In vier bis sechs Wochen wissen wir mehr.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.11.2020 um 12.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44717
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„Tichys Einblick“ stellt zufrieden fest, daß die Zustimmung zu den Corona-Maßnahmen stark gesunken sei. Ein Forist schreibt:
Patriot
Diese Corona-Hysterie wird von Politikern hochstilisiert, um abzulenken von den eigentlichen schwerwiegenden Problemen. Aber die Deutschen waren schon immer ein besonders leichtgläubiges und leicht zu erschreckendes Volk; also fällt einer großer Teil auf die Lügen herein.
Typisch ist der auf Deutschland begrenzte Blick. Vom übrigen zu schweigen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2020 um 13.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44726
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Schulklassen fahren nach Auschwitz (einschl. Besäufnis mit billigem Wodka) oder wenigstens nach Flossenbürg. Das ist in Ordnung, aber man sollte sie auch durch Kliniken führen, soweit möglich. Was dort zur Zeit "abgeht", wie man heute sagt, ist eindrucksvoll.
Ein naher Verwandter kocht in einem Seniorenheim das Mittagessen für 200 Personen. Bisher 60 Corona-Infizierte und zwei Tote. Immer wieder neue Tests, Personalausfälle.
Die Rechte tobt:
Corona-Abstimmung: Bürger-Protest mit Wasserwerfern niedergekämpft
Zehn Zeugnisse des neuen obrigkeitlichen Denkens
Mit der Corona-Politik ist nicht nur bei regierenden Politikern der Anspruch wieder wach geworden, Absurditäten zu unwidersprechbaren Grundsätzen zu erklären. Usw., Tag für Tag.
Als Jahrhundertkatastrophe gilt nicht die Seuche, sondern deren Bekämpfung.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.11.2020 um 02.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44727
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Es ist leider so, daß die rechtsextremen Protestanten glauben, ihre Forderungen auf ungesetzliche Weise erzwingen zu dürfen. Das haben sie mit den Linksextremen gemeinsam, und der Staat läßt sich ständig von beiden Seiten vorführen.
Die staatliche Autorität existiert im Prinzip nicht mehr. Wenn die Polizei hart durchgreift, muß sie sich immer als erste verantworten. Das ganze Theater nennt sich dann Rechtsstaat.
In Wirklichkeit erzieht der sogenannte Rechtsstaat die Extremisten auf beiden Seiten geradezu zum gesetzlosen Handeln, weil sie wissen, daß ihnen nichts passiert. Den Schaden und die Alibi-Polizeieinsätze ("Beregnung") bezahlen schließlich nicht die Chaoten, sondern die friedlichen, demokratisch gesinnten Bürger. Jeder solche Polizeieinsatz ist eine Aufforderung an die Links- und Rechtsextremen, beim nächsten Mal noch einen draufzulegen.
Abgesehen von den Verstößen gegen die gesetzlichen Coronaauflagen, gegen die man protestieren darf, die man aber einzuhalten hat, finde ich allerdings diese Gegenüberstellung mit der Situation in dem Seniorenheim nicht überzeugend. Von den 200 Essen, so schätze ich mal, gehen vielleicht 120 an Senioren, auch weil die Pflegekräfte in Schichten arbeiten und wohl nicht alle am Essen teilnehmen. Andernorts habe ich gelesen, daß Bewohner in Pflegeheimen im Durchschnitt etwa 1 Jahr im Heim verbringen, bevor sie sterben. Bei 120 Senioren bedeutet das, daß im Schnitt jede Woche 2 Heimbewohner sterben, und zwar sowieso, auch ohne Corona. Wenn also das Heim aktuell 2 Coronatote ("an oder mit" und über welchen Zeitraum?) zu beklagen hat, dann sollte man das am besten gar nicht erwähnen, anstatt es zur Rechtfertigung von einschneidenden Coronamaßnahmen zu benutzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.11.2020 um 07.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44728
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So geringschätzig würde ich vom "sogenannten Rechtsstaat" nicht sprechen. Man sollte schon etwas Verständnis für die Polizei und die Innenminister usw. aufbringen. Wie sollten sie denn vorgehen? Zwischen Null-Toleranz und Laufenlassen liegt ein weites Feld – beides führt zur Diagnose "Abdanken des Rechtsstaats". Ganz zu schweigen vom bunten Gemisch der Demonstranten (in diesen Tagen überall zu lesen). Ich kann und will hier nicht näher darauf eingehen; das Problem ist ähnlich wie bei der Behandlung der sogenannten "Geflüchteten".
Seniorenheime (Altersheime, sagten wir früher) und Pflegeheime sind ziemlich verschieden. Es gibt hier sehr schöne, altengerechte Wohnheime. Ich habe eins näher kennengelernt, weil ein betagter Emeritus (ein einst berühmter Altgermanist) und seine Frau dort wohnten; das war richtig beneidenswert. Dort gibt es auch Konzertprogramme usw., und man stirbt nicht dauernd. Aber jetzt ändert Corona alles.
Noch eine Bemerkung nach der Zeitungslektüre: Man kann das Gerede von der "Wut" bald nicht mehr hören. Wut an sich ist ja noch nicht respektabel. Nicht zufällig stellt sich das Attribut "blind" ein.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.11.2020 um 02.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44735
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"Zwischen Null-Toleranz und Laufenlassen liegt ein weites Feld"
Es geht heute schon nicht mehr nur um dieses weite Feld, sondern um ein noch viel weiteres. Es geht schon darum, daß Polizisten bestimmte Bereiche von vornherein meiden bzw. lieber die Flucht vor erzürnten Großfamilien oder randalierenden Migrationshintergründlern ergreifen, anstatt die gesetzliche Ordnung und das Gewaltmonopol des Staates durchzusetzen. Die Polizei hat leider keine Autorität mehr, weil sie keine haben darf.
Ja, natürlich, wenn ich im Auto nicht angeschnallt bin, dann dürfen sie mich noch zur Kasse bitten. Verständnis für die Polizei habe ich jede Menge, aber eben keins mehr für Gesetzgebung und Rechtsprechung.
Eine einzelne Großrazzia wie kürzlich anläßlich des Dresdner Diamantenraubes bestätigt nur die Regel und den Fakt, daß die Polizei sich in kleineren Gruppen zu bestimmten Ereignissen nicht mehr sehen lassen darf.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.11.2020 um 05.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44737
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Von den Übertreibungen abgesehen bin ich auch der Meinung, daß man der Entstehung von kriminelllen Clans schon viel früher hätte entgegentreten müssen. Sie reicht ja einige Jahrzehnte zurück.
Daß ich mich auch der späteren blinden Begeisterung ("Refugees welcome") nicht anschließen konnte, habe ich mehrmals zum Ausdruck gebracht. Das Thema geht uns hier an, weil es einer der Schwerpunkte sprachlicher Vernebelung ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.11.2020 um 06.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44740
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Ausgesorgt mit 45 – so geht’s. Finanzstrategien von Vermögenden (SPIEGEL 22.11.20)
20 Jahre arbeiten, 80 Jahre von der Arbeit anderer leben. Das ist bewundernswert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.11.2020 um 09.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44742
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27603
Könnte ein Maler heute noch Flügel an den Schulterblättern eines Engels montieren? Bei älteren Bildern sind wir nachsichtig, aber ganz können wir uns nicht von dem Eindruck befreien, daß es sich um eine Mißgeburt von monströsem Ausmaß handelt.
Der musizierende Greis auf Poussins "Danse à la musique du temps" ist ein besonders krasses Beispiel, wird aber kaum kommentiert. Nur Hilary Spurling in ihrer Powell-Biografie stellt schlicht fest:
Their music comes from some sort of classical banjo strummed by a bald, bony, bearded old man with nothing on and a large pair of wings implausibly attached to his shoulder blades.
Trotzdem ist es ein wunderbares Bild, mit dem man sich als Leser von Powells gleichnamigem Roman immer wieder beschäftigen muß. Werde es mir an die Wand hängen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.11.2020 um 04.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44764
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Der Vitamin-D-Apostel Prof. Jörg Spitz wirkt sehr vertrauenerweckend. Ich habe seinen Vortrag (Youtube) nur bis zu der Stelle gehört, wo er dem RKI und anderen offiziellen Autoritäten unterstellt, die Volkskrankheit Vitamin-D-Mangel wider besseres Wissen zu verschweigen. Solches Verschweigen und Verharmlosen kommt vor, wo der Staat einem Mißstand nicht oder nur zu hohen Kosten abhelfen kann oder unter dem Druck einer starken Lobby steht (wie Verkehrs- und Landwirtschaftsminister). Aber die Pharmalobby, die hier in Betracht kommt, müßte doch im Gegenteil ein starkes Interesse am Verkauf von Vitamin-D-Präparaten haben. Wenn schon Verschwörugstheorie, dann auch richtig!
Nicht überzeugend kommt mir auch vor, daß die Sonne mindestens 45 Grad hoch stehen müsse, damit überhaupt Vitamin D in der Haut gebildet werden kann. Im Winter wird also gar keins (das drückt Spitz gleich in mehreren Sprachen aus) gebildet. So steht es auch im Wikipedia-Artikel, wo man aber im übrigen abwägende Informationen findet.
Grundsätzlich muß man unterscheiden zwischen einem theoretisch errechneten Mangel und dem wirklichen Auftreten von Mangelerscheinungen. So wird auch bei Wikipedia zugegeben, daß Schwarzafrikaner durchweg zu wenig Vitamin D haben und zugleich eine höhere Knochendichte als Weiße. Ein Wunder der Natur. (Es gibt auch einen verbreiteten Eisenmangel ohne Eisenmangelerscheinungen.) Die Kinder spielen angeblich immer weniger draußen, trotzdem kommt Rachitis kaum noch vor (nicht alle Schwangeren bekommen Vitamin-D-Supplemente).
Je mehr man darüber liest, desto mehr beeindrucken die Unsicherheiten; desto weniger leicht greift man aber auch zu den Präparaten, denen mehr und mehr wundertätige Wirkungen zugeschrieben werden, jetzt sogar gegen Corona.
In einem Bericht der SZ über Kinderernährung wird dargelegt, daß vegetarische und sogar vegane Ernährung Kindern nicht schadet, „wenn sie richtig durchgeführt wird“ (wie es mehrmals heißt). Wenn man es richtig macht, macht man es nicht falsch, das leuchtet ein. Kronzeuge ist der „weltweit erste Professor für vegane Ernährung“ (https://www.drmarkuskeller.de/) an einem einschlägigen privaten Institut.
Je populärer das Medium, desto unbedenklicher die Verschlagzeilung, das haben wir auch bei der Rechtschreibreform gemerkt. Wissenschaftler kann das zur Verzweiflung treiben.
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Kommentar von Ivan Panchenko, verfaßt am 30.11.2020 um 17.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44786
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„Wenn man es richtig macht, macht man es nicht falsch, das leuchtet ein.“
Die Formulierung mag tautologisch klingen, aber gemeint ist doch wohl die Möglichkeit einer adäquaten veganen Kinderernährung. American Academy of Pediatrics: „[The AAP] recommends that your child only be on this diet after consultation with your pediatrician or health care provider. It is possible to have a child on a safe vegan diet, but it should be done carefully. There are critical vitamins and minerals which can be deficient in a vegan diet, particularly vitamin B12, vitamin D, iron, vitamin A, calcium, zinc, and riboflavin.“ Siehe auch meinen Kommentar hier: https://www.zoeharcombe.com/2020/01/is-veganuary-healthy/#comment-84562
Anderes Thema: Auf Massengeschmack-TV wurde kritisch über einen „Beitrag, der zu Recht wieder einmal die Gamingszene auf die Palme brachte“, gesprochen. Gemeint ist hier eigentlich „wegen dessen die Gamingszene zu Recht auf die Palme ging“. Oder sind beide Formulierungen möglich (und mehrdeutig)?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.12.2020 um 05.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44787
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Ich weiß schon, wie es gemeint ist, wollte aber auf die Diskrepanz hinweisen zwischen der groß aufgemachten Meldung und dem Kleingedruckten, typisch für so manchen Bericht aus den Wissenschaften.
Der Mensch ist offensichtlich ein Allesfresser. Wenn er sich einseitig ernährt, aber für Ausgleich sorgt, ist alles wieder gut. Wer hätte das gedacht!
Gerade lese ich von der Weltsensation einer Erklärung für die Dunkle Energie im Weltraum; am Ende sind alle Fragen weiterhin offen, und wir sind so klug als wie zuvor.
Ob eine Tageszeitung eine Chance hätte, die keine Unterhaltung brächte? Also keinen Sport, keine Theater- und Romanbesprechungen, keinen Promiklatsch?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.12.2020 um 05.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44801
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Wenn die Kritiker des Energiewandels recht hätten, müßten wir schon längst mit dicken Pullovern in dunklen kalten Zimmern sitzen. In Wirklichkeit haben wir seit Jahrzehnten keine Sekunde Stromausfall gehabt, wie er noch in meiner Kindheit nicht selten war (weshalb immer Kerzen bereitlagen; der Grund war aber schon damals nicht Energiemangel, sondern ein marodes Netz und andere Verteilungsprobleme).
Im faulen Zauber der Zahlen habe ich manchmal das Bedürfnis, auf die Tatsachen zurückzukommen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 04.12.2020 um 01.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44806
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zu #44737:
Lieber Prof. Ickler, ich wünschte, Sie hätten die gerade im ZDF zu Ende gegangene Talkshow mit Markus Lanz (Der Talk vom 3. Dezember) gesehen, besonders die zweite Hälfte bis zum Schluß. In der ZDF-Mediathek kann man sie noch abrufen.
Und dann würde es mich sehr interessieren, ob Sie immer noch sagen, ich hätte übertrieben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.12.2020 um 07.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44851
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26957 usw.
Die beste Kritik an "Gedankenexperimenten" und überhaupt an der "Theorie des Geistes" ist dies:
Kathleen V. Wilkes: Real people. Personal identity without thought experiments. Oxford 1988.
Viel zu wenig beachtet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.12.2020 um 19.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44861
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Trump behauptet fast täglich, er habe mehr Stimmen als vor vier Jahren gewonnen und könne daher die Präsidentenwahl nicht verloren haben. Er übersieht, daß sein jetziges Ergebnis nicht an seinem früheren gemessen wird, sondern an dem seines Konkurrenten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.12.2020 um 05.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44868
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Das Risiko, sich im Familienkreis mit Corona anzustecken, beträgt überraschenderweise nur 16,7 Prozent. Und ich hatte gedacht, es wären 18,2 Prozent.
Pornhub löscht 9 Millionen Videos. Ein Anbieter will mir 40 Millionen Songs zum Runterladen zugänglich machen. Mir schwirrt der Kopf.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.12.2020 um 08.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44869
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Im nordrhein-westfälischen Landtag rät Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), keine Weihnachtsgeschenke online zu bestellen. Außerdem kündigt er an, in welchem Bereich seine Regierung zuerst den harten Lockdown beenden werde.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat dazu aufgerufen, nach Möglichkeit auf das Bestellen von Geschenken bei Onlinehändlern zu verzichten. Stattdessen solle man einen Gutschein ausstellen, der im kommenden Jahr eingelöst werden könne. Er jedenfalls werde das so machen, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in einer Unterrichtung des Landtags in Düsseldorf.
Laschet verwies auf mittelständische Geschäfte, denen das überlebenswichtige Weihnachtsgeschäft entgehe. Stattdessen würden die Geschenke jetzt online bestellt, bei Konzernen, „die in Europa keinen Cent Steuern zahlen“. Ein deutlicher Seitenhieb in Richtung Amazon.
Die Versäumnisse der Steuergesetzgebung können nicht durch Boykottaufrufe an die Verbraucher ausgeglichen werden.
Amazon vertreibt und vermittelt unzählige in Deutschland hergestellte Produkte, auch kleine deutsche Anbieter, von Gärtnereien bis zu Antiquariaten.
Amazon beschäftigt in Deutschland 20.000 Mitarbeiter, hat 120.000 zusätzliche Arbeitsplätze bei anderen Anbietern geschaffen.
Dem Kandidaten Laschet fehlt der Überblick. Ich bestelle natürlich weiterhin bei Amazon. (Wenn es denn schon konventikelhafte Bekenntnisse sein müssen...)
Übrigens – auch Laschet spart Steuern, anders als Amazon sogar auf unerlaubte Weise:
„2009 veröffentlichte Laschet das Sachbuch Die Aufsteigerrepublik. Zuwanderung als Chance, wobei er auch Unterstützung von Mitarbeitern des Ministeriums in Anspruch genommen hatte. Das Honorar spendete er und machte die Spende in seiner Steuererklärung geltend, ohne das Honorar als Einnahmen angegeben zu haben.“ (Wikipedia)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.12.2020 um 01.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44876
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Nach einem abgenutzten Spruch ist das Glas halb voll oder halb leer, wie man will, denn beides bedeutet gleich viel.
Ebenso ist es mit den Corona-"Fallzahlen". Dreißigtausend Infizierte pro Tag beunruhigen uns, aber daß sich jeden Tag nur einer von je dreitausend ansteckt, was dasselbe ist, hört sich weniger aufregend an. Deshalb sagt es niemand. Über 25000 Corona-Tote - oh mein Gott! -, aber daß seit März nur einer von je 40 Verstorbenen in Deutschland mit Corona infiziert war und somit VIELLEICHT an Corona gestorben ist, was wiederum dasselbe ist, klingt wieder ziemlich langweilig. Deshalb sagt auch das niemand.
Bei dem tagtäglichen Medien-Bombardement mit neuen "Höchstwerten" über Corona-Infizierte und -Tote ist es kein Wunder, daß ein Großteil der Bevölkerung glaubt, die Zahlen seien mittlerweile extrem hoch, daß sie in Angst leben und den wirtschaftlichen Lockdown gutheißen. Kaum jemand rechnet nach, niemand bedenkt, daß wir ein Volk von 83 Millionen sind!
Im Durchschnitt der letzten vier Jahre (2016-19) sind jährlich insgesamt rund 934000 von 83 Mio. Einwohnern gestorben, d.h. pro Jahr stirbt 1,1% der Bevölkerung. Und zwar sowieso. Das ist sozusagen das durchschnittliche allgemeine Lebensrisiko.
Stand heute (1471238 Infizierte, 25640 Tote) beträgt die Wahrscheinlichkeit, "an oder (im Zusammenhang) mit" Corona zu sterben, wenn man sich einmal infiziert hat, durchschnittlich 1,7%. Bedenkt man dazu, daß mit Sicherheit nicht alle Infizierten entdeckt werden und daß nicht alle mit Corona infizierten Toten ursächlich auch an Corona sterben, dann liegt die tatsächliche Corona-Sterberate statt bei 1,7% noch näher am allgemeinen Lebensrisiko von 1,1%. Das Sterberisiko für einen an Corona Infizierten ist also kaum höher ist als das Risiko für einen beliebigen Nichtinfizierten, innerhalb des betreffenden Jahres an irgendeiner anderen Ursache zu sterben.
Beide Risiken (Raten) haben gemeinsam, daß sie in jungen Jahren weit unter dem genannten (fast gemeinsamen) Durchschnitt liegen und im höheren Alter weit darüber.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/Gesellschaft/bevoelkerung-sterbefaelle.html zeigt die Übersterblichkeit in diesem Jahr über dem Durchschnitt von 2016 bis 2019. Übers Jahr bis Ende November lag sie nur um 2 bis 3% höher. Bis Ende Dezember könnte sie noch etwas steigen.
Soweit die nackten Zahlen, bis hierher habe ich keine Meinung geschrieben.
Allerdings gibt es einen scheinbaren Widerspruch mit diesen Zahlen. Wenn insgesamt nicht mehr Menschen sterben als in anderen Jahren, woran liegt es dann, daß die Krankenhäuser so voll sind, daß Ärzte und Pfleger an der Leistungsgrenze arbeiten, daß schon von drohender Triage die Rede ist? Hierzu gibt es leider keine genaueren Zahlen. Warum nicht, RKI? Ich kann also dazu nur Mutmaßungen anstellen.
Corona war eine neue, mystische, weil aus China stammende, Krankheit. Sofort sprangen sensationsgierige Medien auf und zählten jeden einzelnen Krankheits- und Todesfall. So etwas gab es bei noch keiner anderen Krankheit. Daraus entwickelte sich eine Hysterie, die jetzt nicht mehr zu stoppen ist. Früher starben sehr alte Menschen mit schwerer Grippe zu Hause oder im Heim. Jetzt werden 80- und 90jährige auf Intensivstationen gequält. An allem darf gestorben werden, nur nicht "im Zusammenhang mit" Corona. Schließlich stirbt die Hälfte von ihnen doch, denn für einen 80jährigen genügt nun mal schon ein leichter Wind, es braucht gar keinen Sturm mehr. Kein Wunder also, daß die Krankenhäuser ächzen, obwohl die Gesamtsterblichkeit gar nicht steigt. Corona ist gefährlich, aber nicht so, wie behauptet wird. Und wir gehen, auch wegen der Panik, völlig falsch mit der Krankheit um.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.12.2020 um 10.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44880
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Ich hatte hier einen Kommentar eingetragen, der auch angenommen war, dann aber mysteriöserweise wieder verschwand.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 20.12.2020 um 11.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44881
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Er war da, ich habe ihn gelesen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.12.2020 um 18.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44883
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Herr Riemer hat mir sogar geholfen, den Text wiederzufinden. Aber ich habe mich entschieden, das Thema nicht weiterzuverfolgen. Herr Riemer weiß, wie sehr ich ihn schätze – und daß ich in dieser Frage völlig anderer Meinung bin.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 22.12.2020 um 11.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44894
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Noch mal zu Corona. Ich möchte meine Prognose aktualisieren. Inzwischen haben wir ja einen härteren Lockdown, aber die Zahlen gehen immer noch nicht herunter. Ich nehme an, daß es noch etliche Wochen lang dabei bleiben wird.
Mit der Lockdown-Politik sollte das Ziel erreicht werden, die Inzidenzwerte wieder deutlich unter 50 zu drücken, um Nachverfolgung wieder zu ermöglichen. (Frage: Warum gingen denn die Inzidenzwerte jemals über 50 hinaus, wenn doch zuvor die Nachverfolgung angeblich die Beherrschung ermöglicht hat?) Momentan ist der landesweite Durchschnitt bei rund 200. In Sachsen liegt der Durchschnittswert bei über 400 und überschreitet den vermeintlich noch erreichbaren Zielwert schon etwa zehnfach.
Aktuell schreibt Karl Lauterbach auf Twitter: "Die 2. Welle muss konsequent beendet werden. Zielwert sollte bei 25 Inzidenz liegen. [...] Es wird darauf ankommen, Lockdown nicht zu früh zu beenden. [...] Jetzt können wir noch einmal die Kontrolle gewinnen. Das sollte Strategie sein."
Ähnlich reden andere Experten und Politiker. Meine Meinung: Das ist völlig unrealistisch, und das hätte auch von vornherein ziemlich klar sein müssen. Die Lockdowns von Geschäften bringen nämlich nahezu überhaupt nichts. Warum? Weil die Übertragungen größtenteils gar nicht dort stattfinden. Wäre es anders, dann hätten wir längst ein sehr großes Übergewicht bei Infektionen unter den Verkäufern in den Geschäften, weil sie sich in der Summe vielleicht 50mal länger an diesen vermeintlich gefährlichen Orten aufhalten als die Kunden, die zwei- oder dreimal pro Woche für fünf bis zehn Minuten in ein Geschäft hineingehen. (Außerdem nehmen die Verkäufer wahrscheinlich in den Arbeitspausen die Maske ab, wenn sie in kleinen Gruppen etwas trinken oder essen, wodurch sich Ansteckungen längst multipliziert haben müßten.) Also, wo ist bitte der Nachweis einer massiv erhöhten Inzidenz beim Personal im Einzelhandel? Genau dieser hätte eine ernstzunehmende Grundlage für einen Lockdown der Geschäfte sein müssen, aber man hat, soweit ich weiß, nichts dergleichen gehört und gelesen.
Es ist doch völlig klar, daß der größte Teil der Ausbreitung im privaten Bereich stattfindet, wo in der Regel gar keine Masken getragen werden (und dann zum Beispiel in Altenheimen, sobald das Virus dort angekommen ist). Wenige Hochzeiten, Partys oder Gottesdienste mit zahlreichen Teilnehmern haben ausgereicht, ganze Landkreise zum Hochrisikogebiet zu machen. Wenn man nun alle privaten Treffen in Deutschland zusammenzählt, wie sie täglich stattfinden, sind das insgesamt vielleicht so viele Kontakte wie bei zehntausend Hochzeiten oder Partys oder Gottesdiensten.
Wie soll denn da eine Eindämmung gelingen? In die privaten Räume kommt die Politik nicht hinein. Damit es wenigstens so aussieht, als ob man so viel wie möglich zur Eindämmung tut, werden stattdessen die Geschäfte geschlossen und damit massenhaft Existenzen ruiniert. Das ist Symbolpolitik mit der Folge exzessiver Schäden. Nicht viel klüger als ein Schildbürgerstreich.
Wenn man aber die Statements von Lauterbach et al. liest oder hört, sieht es ja so aus, als glaubten diese Experten und die Politiker immer noch, die Zahlen ließen sich noch erheblich nach unten drücken (auf Inzidenzen unter 50).
Ich wette dagegen: Es wird nicht so kommen. Wenn die Schulen monatelang geschlossen werden, könnte das etwas Erleichterung bringen (aber Politiker wie Giffey können es nicht erwarten, sie wieder zu öffnen). Unabhängig davon glaube ich, daß wir erst dann wieder dauerhaft weniger als 20.000 Infektionen pro Tag haben werden, wenn ein relevanter Teil der Bevölkerung geimpft wurde (erster Effekt: starker Rückgang der Infektionen etwa in Seniorenheimen) und zugleich das Wetter wieder wärmer wird, also etwa ab März 2021.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.12.2020 um 17.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44895
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Ich stimme Ihnen in vielem zu. Ohne Zahlen kann man allerdings nicht viel sagen.
Was mir durchweg fehlt, ist ein Blick in erfolgreichere Länder.
Warum die Geschäfte? Meiner Ansicht nach wäre eine Auffächerung nach Risiken zu kompliziert und würde den Beigeschmack der Willkür nicht beseitigen. Das pauschale "Kontakte reduzieren!" ist bestimmt besser.
Vom Ruinieren und Vernichten von Existenzen liest man viel, aber gibt es Zahlen? Wie wirken die Staatshilfen?
Vor einigen Wochen dämmerte vielen Unternehmmen, daß ein kurzer scharfer Lockdown (mit Hilfen) besser zu überstehen ist als das Hin und Her mit seiner fatalen Folge der Unplanbarkeit.
Die Schulen wurden offengehalten unter dem Vorwand der Bildung, in Wirklichkeit wegen der Unterbringung der Kinder berufstätiger Eltern. Das hätte man offener handhaben können.
Natürlich dauert es, bs man die Folgen der neuen Beschränkungen sehen kann, aber ich glaube ziemlich stark, daß sie kommen werden. Es hätte ja auch jetzt schon noch viel schlimmer kommen können. Unter "exponentiellem Wachstum kann sich der Mensch leider oft nichts vorstellen.
In der rechten Blase rechnet man vor, daß es keine Corona-Pandemie gibt, daß es mehr freie Intensivbetten gibt als vor der nichtexistenten Krise, daß Impfungen nicht in Frage kommen usw. (https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/lockdown-ohne-wirkung-antworten-auf-die-echten-probleme-in-der-warteschleife/)
Wenn man Familienmitglieder hat, die in der Klinik arbeiten, möchte man solche frivolen Hetzer gleich erwürgen.
Die größten Schäden werden unterhalb der Kriminalitätsschwelle angerichtet.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 23.12.2020 um 01.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44898
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Die Insolvenzen kommen größtenteils erst in 2021, diese Zahlen haben wir noch nicht. Die Annahme einer großen Pleitewelle drängt sich aber auf. Die meisten Unternehmen müssen schon in normalen Zeiten knapp kalkulieren. Wenn dann monatelang das Geschäft tot ist, aber ein erheblicher Teil der Kosten weiterhin anfällt (Mieten!), geht vielen von ihnen die Luft aus. Hinzu kommt in vielen Fällen, daß das Geschäft nach einer langen Zwangsschließung nicht gleich wieder aufblühen kann, das Minus in der Kasse also weiterhin zunehmen würde. Wie viele Pleiten es am Ende sein werden, wird auch davon abhängen, ob die Geschäfte ab Mitte Januar wieder öffnen dürfen. Ich gehe nicht davon aus, weil die Politiker damit ja eingestehen würden, daß die bisherigen Schließungen und das Abwürgen des Weihnachtsgeschäfts nicht hätten sein müssen. Fehler zugeben ist nicht ihr Ding.
Das pauschale "Kontakte reduzieren!" sei bestimmt besser? Wenn damit keine größeren Schäden verbunden wären, dann ja, aber doch nicht, wenn man damit einen Teil der Wirtschaft ruiniert und zig Milliarden Euro Schäden anhäuft. Dann kann und muß man doch abhängig vom Risiko abwägen. Gastronomie und Bars schließen ja. Ausgangssperre ja (solange die Inzidenzen hoch sind), weil dann weniger private Treffen zu Hause. Aber wieso den normalen Einzelhandel schließen, wenn er mutmaßlich nicht einmal ein Prozent zu den Neuinfektionen beisteuert?
In einem Geschäft hat man keinen physischen Kontakt, man trägt zusätzlich Maske, man spricht meist nur an der Kasse ein paar Wörter oder gar nichts. Dies unter dem Motto "Kontakte reduzieren!" in einen Topf zu werfen mit den privaten Treffen zu Hause, wo man ohne Maske endlos plaudert, lacht und sich anhustet, teilweise auch mit Hautkontakt, teilweise enthemmt durch Alkohol, das finde ich grotesk und höchst ungerecht.
"Vor einigen Wochen dämmerte vielen Unternehmen, daß ein kurzer scharfer Lockdown (mit Hilfen) besser zu überstehen ist als das Hin und Her mit seiner fatalen Folge der Unplanbarkeit."
Ja, das war die Idee. Der Lockdown ist bezogen auf den Einzelhandel nun scharf, aber er wird nicht kurz und auch nicht erfolgreich sein. Von wegen Planbarkeit: Anders als geplant wird man den Lockdown (meine Vermutung) immer weiter verlängern. In anderen Ländern sieht man: Nach dem Lockdown ist vor dem nächsten Lockdown, und es ist zu erwarten, daß im Winter daraus ein Dauer-Lockdown wird.
Der Clou: Vor lauter Lockdown werden sich viele Millionen junge Leute zuzüglich junggebliebene Ältere um so mehr an jedem Wochenende zu Hause mit ihren Freunden treffen und ihre Viren austauschen, bis es im Frühling wieder wärmer wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.12.2020 um 05.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44899
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Kann alles sein. Oder auch nicht.
Jeder kann Vorschläge machen und sehen, ob er damit durchkommt. Einfach ist es nicht.
Das gilt auch für die Impfpläne. Jeder läßt sich kritisieren, und wenn nun noch gefordert wird, jedesmal die Parlamente zu beteiligen, geschieht erst mal gar nichts.
Übrigens: Ich hole mir in der Apotheke kostenlos drei Masken, die der Staat – wahrscheinlich viel zu teuer, wie man hört – den Apothekern bezahlt. Das ist eine sinnlose Verschleuderung von Steuergeld, weil die meisten Leute genau wie ich die Masken auch selbst bezahlen können und nicht gerade in der Apotheke mit ihren sprichwörtlichen Preisen kaufen müßten. Und mit drei Masken, die nicht mal gewaschen werden können, kommt man ja auch nicht weit. Wir hatten uns ohnehin einen Vorrat angelegt – nach der Anfangszeit mit den selbstgenähten.
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Nachtrag: Auf der zweiten Seite der SZ werden heute die deutschen Corona-Maßnahmen ausführlich erörtert und bewertet, auch vergleichend. Dazu ein Artikel über die Schuldenaufnahme. Ganz lesenswert.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 23.12.2020 um 23.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44902
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Ich möchte beispielhaft zwei Aussagen aus dem neuen SPIEGEL zitieren, die den meinen entsprechen. Jeweils Einschätzungen aufgrund von Lebenserfahrung und Beobachtungen.
Ein Gastronom sagt: "Was wir in diesem Jahr an Pleiten erlebt haben, ist erst der Anfang. Im Januar und Februar wird es Insolvenzen rieseln wie Nadeln von Ihrem trockenen Tannenbaum, den Sie nach Weihnachten vor die Tür stellen."
Ein Bürgermeister sagt: "Es zeigt sich […], dass viele junge Menschen oder Berufsjugendliche es für besonders wagemutig halten, gegen die Corona-Auflagen zu verstoßen."
Ich finde, man muß nur die Fakten ansehen und mit ein wenig Realismus eins und eins zusammenzählen. Wir werden ja im neuen Jahr sehen, ob oder wo ich falsch gelegen habe. Melde mich dann wieder.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 24.12.2020 um 01.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44903
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Fragt sich nur, was der Bürgermeister und vielleicht auch DER SPIEGEL genau mit "wagemutig" meinten bzw. ob ihnen die Doppeldeutigkeit überhaupt bewußt war: Ist es Wagemutigkeit in bezug auf die Krankheitsrisiken oder ist es Wagemutigkeit in bezug auf die drohende Strafe für den Auflagenverstoß?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.12.2020 um 05.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44904
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Ich hatte schon meinen Eindruck erwähnt, daß die Kulturschaffenden aufgrund ihres privilegierten Zugangs zu öffentlichen Auftritten (zum Feuilleton, grob gesagt) in der Corona-Krise überproportional zu Wort kommen. Meiner Frau fällt seit langem auf, daß danach gleich die Gastwirte kommen. Keine Zeitung, die nicht alle drei Tage Gastwirte interviewt. Nichts gegen Gastwirte, aber wir kennen auch viele andere Leute, die schwer zu knapsen haben.
Ich selbst fühle mich bei dem Thema nicht wohl, weil ich als Beamter zwar keine Reichtümer anhäufen konnte, aber insgesamt doch unverschämt gut versorgt bin, gerade im Ruhestand und bei meinen geringen Ansprüchen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.12.2020 um 05.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44907
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In der ZEIT wird Trump gelobt: „Die schnelle Lieferung des Corona-Impfstoffs ist auch das Verdienst des Noch-Präsidenten.“ (Heike Buchter, 21.12.20)
Das entspricht dem Selbstbild Trumps: "Die Chinesen haben die Seuche in die Welt gesetzt, wir beenden sie."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.12.2020 um 05.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44908
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Biontech-Impfstoff (deutsche Medien) = Pfizer vaccine (US-Medien)
Natürlich verdienen viele an der Krankheit und sollen es auch. Im November hieß es zu Biontech:
Impfstoff-Hoffnung schickt Zalando, Delivery Hero, Hellofresh, Dräger auf Talfahrt
Das sind Aktien von Unternehmen, die von einer langdauernden Seuche profitieren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.12.2020 um 06.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44914
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Zur naiven Theorie des Problemlösens:
„Das Beispiel einer Löwin, die eine Beute geschlagen hatte und ihre Jungen heranholen wollte, zeigt ihre Grenzen der Problemlösungsfähigkeit: Nachdem sie das erste Junge zur Beute gebracht hatte und auf dem Weg war, das zweite zu holen, erkannte sie die Gefahr durch einen sich nähernden Leoparden. Die konkurrierenden Tendenzen, das zweite Junge heranzuholen und das gefährdete Junge nicht alleine zu lassen, ließ sie eine halbe Stunde einige Meter hin- und herlaufen, bis ihr Abstand zum Jungen so groß war, daß der Leopard es angreifen und töten konnte. Das Schwanken zwischen den beiden Tendenzen zeigt zwar, daß die Löwin das Problem erkannte – der richtige Schluß, das Junge wieder mitzunehmen, war ihr jedoch nicht zugänglich.“ (https://www.spektrum.de/lexikon/biologie/problemloesung/53788)
Es ist fraglich, ob man hier sagen kann, die Löwin habe „das Problem erkannt“. Ihr schwankendes Verhalten kann als Ergebnis der „konkurrierenden Tendenzen“ beschrieben werden, d. h. verschiedener Verhaltensimpulse, von denen je nach Situation einmal der eine, dann wieder der andere überwog. Ein Mensch würde die möglichen Folgen seine Entscheidung "bedenken" – erst dadurch würde es begrifflich überhaupt diese „Entscheidung“ und den „richtigen Schluß“ geben. Das bedeutet nicht unbedingt, daß der Mensch das Problem in Worte fassen müßte; solche Problemlösungen können auch zur Routine geworden sein und dann „intuitiv“ erfolgen. Erst wo eine sprachliche Begleitung immerhin möglich wäre, sollte man vom „Willen“ sprechen.
Wir sind anders als Computer nicht besonders gut im Lösen von kombinatorischen Aufgaben nach Art des „Flußüberquerungsrätsels“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Flussüberquerungsräsel). Mark Twain hat daraus seine humoristische „Story without an end“ gemacht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.12.2020 um 16.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44929
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Bauern blockieren ALDI-Lager, weil ALDI die Butterpreise senkt.
Politiker verordnen Mietdeckel, weil vielen die Wohnung zu teuer wird.
In der Schule haben wir etwas anderes gelernt. Es gibt zu viel Milch und zu wenige Wohnungen (regional). Die logische Reaktion wäre, etwas anderes zu produzieren und mehr Wohnungen zu bauen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.01.2021 um 07.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44943
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Wie schon bemerkt: Wenn die Lokalpresse berichten muß, daß eine Autofahrer einen Fußgänger oder Radfahrer verletzt oder getötet hat, liefert sie die Entschuldigung ziemlich regelmäßig mit. Das sieht dann so aus:
In Erlangen ist am Donnerstag eine Frau beim Überqueren einer Straße schwer verletzt worden. Ein Autofahrer hatte die 86-Jährige, die mit einem Rollator unterwegs war, beim Abbiegen übersehen.
Es war der 31. Dezember gegen 10 Uhr vormittags, als es an der Ampelkreuzung in der Weisendorfer Straße in Erlangen zu einem folgenschweren Verkehrsunfall mit einer Fußgängerin kam. Vermutlich durch die tief stehende Sonne übersah ein Pkw-Fahrer beim Abbiegen nach links eine Fußgängerin mit ihrem Rollator.
(nordbayern.de 1.1.21)
Jeder Leser – also Autofahrer – wird dafür Verständnis haben. Die tiefstehende Sonne ist der beliebteste Grund fürs Übersehen. Ersatzweise ist die Straße glatt. Na ja, und 86 mit Rollator auf der Straße, das ist ja auch ein bißchen schräg.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2021 um 17.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44969
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Heute sind meine Frau und ich mit unserer Tochter spazierengegangen: mit einer Person aus einem anderen Haushalt, das war korrekt.
Unsere Tochter ist mit uns spazierengegangen: zwei Personen aus einem anderen Haushalt, das war nicht korrekt.
Wer hilft weiter?
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 07.01.2021 um 18.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44970
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»Private Zusammenkünfte werden nur noch im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstandes und mit maximal einer weiteren nicht im Haushalt lebenden Person gestattet.« (https://www.bayern.de/bericht-aus-der-kabinettssitzung-vom-6-januar-2021/)
Wenn Sie und Ihre Frau etwas zusammen unternehmen, ist das eine »Zusammenkunft im Kreis der Angehörigen des eigenen Hausstands«. Wenn Ihre Tochter dazustößt, ist sie die »weitere nicht im Haushalt lebende Person«. Ihrer Tochter allein stellt aber keine Zusammenkunft dar, deshalb ist diese Vorschrift auf sie insoweit nicht anwendbar.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 07.01.2021 um 18.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44971
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(mit = zuzüglich)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.01.2021 um 00.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44972
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Ich verstehe es so:
Der gastgebende Haushalt mit beliebig vielen Personen (auch wenn es ein Einpersonenhaushalt ist) darf einen einzelnen Gast einlassen und beherbergen, der Gast darf kommen. Keiner kann bestraft werden.
Außerhalb der Wohnung dürfen sich beliebig viele Personen (1 oder mehr) eines Haushaltes mit nur einer Person eines anderen Haushaltes treffen. Treffen sich 2 Einzelpersonen aus verschiedenen Haushalten, ist also alles gut.
Treffen sich zwei oder mehr Personen eines Haushaltes mit einer Einzelperson eines anderen Haushaltes, ist für die erstere Gruppe auch alles in Ordnung. Die Einzelperson zahlt jedoch eine Ordnungsstrafe, da sie gegen die Auflage verstößt.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 08.01.2021 um 03.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44973
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Allerdings wäre die Vorschrift bei dieser Auslegung meines Erachtens unsinnig, wenn sie die Eindämmung des Infektionsgeschehens zum Zweck haben soll. Wenn drei Personen gemeinsam eine als gefährlich anzusehende Situation herbeiführen, kann nicht nur eine von ihnen dafür bestraft werden. Aus Haushalt A riskieren, um in diesem Beispiel zu bleiben, 2 Personen, durch das Treffen mit einer Person aus einem anderen Haushalt infiziert zu werden, während umgekehrt aus Haushalt B nur 1 Person sich diesem Risiko aussetzt, wenngleich dieses Risiko insofern größer ist, als sie mit 2 Personen Kontakt hat. Rein theoretisch hebt sich das gegenseitig auf. In der Praxis ist es natürlich komplizierter. Wenn etwa die beiden Personen aus Haushalt A praktisch nie aus dem Haus gehen und seit Wochen symptomfrei sind, ist das Risiko der Person aus Haushalt B ungleich geringer als das der Personen aus Haushalt A, wenn die B-Person im Alltag viel mehr Kontakt zu anderen Menschen hat.
Die von mir zitierte Formulierung stammt aus einer Bekanntmachung vom 6. Januar und beschreibt eine Veränderung gegenüber den Regelungen der Elften Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vom 15. Dezember 2020. Ich vermute, daß es um § 4 geht. Die Begründung zu dieser Änderung bleibt abzuwarten.
Ähnliche Unklarheiten gibt es übrigens auch hier in Holland, etwa bei der Interpretation des Wortes »groep« im Sinne entweder einer Gruppe von ≥ 2 Personen oder des Besuchs von ≥ 1 Person.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 08.01.2021 um 04.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44974
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Man kann es natürlich auch von einer anderen Seite her betrachten. Den »Unrechtsgehalt« des Verhaltens könnte man daran messen, in welchem Maße jede einzelne der beteiligten Personen potentiell zur Ausweitung des Infektionsgeschehens beiträgt. Demnach nehmen die beiden Personen des Haushalts A mit ihrem Verhalten das Risiko in Kauf, daß 1 haushaltsfremde Person infiziert wird, denn das Risiko, daß sie sich gegenseitig anstecken, steigt durch das Treffen mit dieser Person nicht. Die Person des Haushalts B riskiert dagegen, daß sie 2 Personen ansteckt. Zusätzlich riskiert jeder der Beteiligten, bei dem Treffen selbst infiziert zu werden: die beiden Personen aus Haushalt A durch die Person aus Haushalt B und die Person aus Haushalt B durch eine der Personen aus Haushalt A. Unter dem Strich beschwört die Person aus Haushalt B damit ein höheres Risiko herauf als jede der beiden Personen aus Haushalt A. Da aber die Personen aus Haushalt A als Einheit aufgefaßt werden, könnte man ebensogut fordern, daß ihr Anteil addiert werde, usw. usf.
Allerdings dürften dem Virus all diese Überlegungen ziemlich egal sein und müßte eine zweckmäßige Regelung doch darauf abzielen, bestimmte Situationen als solche zu tolerieren oder zu unterbinden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.01.2021 um 10.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45000
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Ich bin erst jetzt auf die Youtube-Beiträge des trefflichen Martin Moder zur Corona-Impfung gestoßen. Ein gutes Beispiel, wie man mit sehr geringen Mitteln, aber sorgfältig gewählten Worten Aufklärung betreiben kann.
Moder äußert immer wieder Verständnis für die Bedenken der Laien, aber dann setzt er zu einer Erklärung an, die eigentlich jedem die notwendigen Kenntnisse vermitteln sollte, um sich ein realistisches Bild zu machen. Besonders wirkungsvoll finde ich die Einführung einer Denkfigur, die schon Platon entwickelt hat: Angenommen, die Aminosäure-Folgen des Impfstoffs würden aufgrund ihrer (sehr geringen!) Ähnlichkeit mit gewissen Hormonen unfruchtbar machen – dann müßten wir bei jedem Schnupfen, jeder Grippe usw. längst unfruchtbar geworden sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.01.2021 um 07.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45012
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Wenn eine "Priorisierung" beim Impfen verfassungswidrig ist, müssen alle gleichzeitig geimpft werden. (Auf die Plätze, fertig, los!)
Oder man würfelt. Juristen...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.01.2021 um 07.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45051
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Angesichts der immer noch hohen Infektions- und Sterbezahlen folgern manche, die (milden) Maßnahmen hätten nichts gebracht. Jedes Kind sagt sich, daß es ohne die Maßnahmen zweifellos viel schlimmer stünde. Nicht so die Querdenker: „Wann lockern wir endlich?“ (17.1.) „Die Realität schreit nach dem sofortigen Ende des Lockdowns“ (18.1.) So geht das den ganzen Tag. Über die Folgen braucht man sich nicht zu wundern.
Bei „Tichy“ schreibt einer:
In die Geschichtsbücher wird „Lockdown“ als Code für Staatsversagen eingehen
Das müßte dann aber für nahezu alle Staaten der Erde gelten. Ein anderer meint, die Merkeldiktatur halte Corona am Köcheln, um sich das Herrschen einfacher zu machen usw. Die beschränkte Sicht auf Deutschland ist typisch für die Blase. (Vgl. auch dies: https://www.tichyseinblick.de/tichys-einblick/merkels-corona-runde-deutschland-abwracken/) Nur wenn es den großen Trump zu verherrlichen gilt, schauen sie auch mal über die Grenze.
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Kommentar von Vollgasfahrer, verfaßt am 18.01.2021 um 23.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45054
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Wenn die jetzigen Maßnahmen nicht die erhoffte starke Senkung der Corona-Fallzahlen gebracht haben, muß man nicht auf die Idee kommen, wieder zu öffnen, weil es ja ohnehin nichts bringt.
Man könnte auch folgern, daß es schlicht die falschen Maßnahmen waren. Evtl. wäre die Rücknahme der aktuellen Regeln und das Einführen anderer (durchaus schmerzhafter) Einschränkungen viel wirksamer.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.01.2021 um 06.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45068
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Kein Tag, an dem die Medien nicht von Chaos reden: Schnee, Impfen, Schule...
Das ist der Fluch der Unterhaltungsindustrie, und er ist vielleicht gefährlicher als die Unwahrheiten der "Lügenpresse": Ein Impfschaden in Alaska nimmt mehr Platz ein als eine Million Impfnutzen in Mitteleuropa.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.01.2021 um 16.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45078
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„Den größten Wortschatz hat das Englische. Es übernimmt von jeher gern Wörter aus anderen Sprachen und hat deshalb für ein und dasselbe Ding und Tun viele Ausdrücke. Ganz anders das Französische. Dort werden für neue Dinge auch neue Wörter kreiert und so Mehrfachbezeichnungen unterbunden.“ (Aus dem Brockhaus-Kalender „Was so nicht im Wörterbuch steht“ 2020)
Nachts ist es kälter als draußen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.01.2021 um 14.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45083
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Bei Algernon Blackwood geht es unheimlich genug zu, aber er schreibt auch dies:
The sun was down, and twilight is unknown in these northern regions. The darkness comes up at once.
So ist es am Äquator, aber nicht in Kanada.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.01.2021 um 08.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45094
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COVID-19-Impfstoff von Moderna: Schwere allergische Reaktionen
(...)
Zehn Fälle bei vier Millionen Geimpften
(heilpraxisnet.de 25.1.21)
Es gab keine Todesfälle. Die Überschrift vermittelt eine andere Botschaft als der Text und ist ein weiterer Beitrag zu gemeingefährlichen Panikmache.
In unseren Impfzentren bleibt der Geimpfte noch eine halbe Stunde, bevor er geht. Da der anaphylaktische Schock sich gegebenenfalls sofort einstellt, sind die erforderlichen Remedien vorhanden.
Das Impfrisiko ist hier geradezu sensationell niedrig.
In unserer Familie sind mehrere junge Menschen schon geimpft, weil sie in Hochrisikobereichen arbeiten. Wir anderen können es kaum erwarten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.01.2021 um 14.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45097
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Ernst betonte, sollte Nord Stream Zwei nicht fertiggestellt werden, schade dies nur den deutschen Gaskunden, nicht aber Russlands Präsident Putin. Nutznießer wären hingegen die USA, die ihr billiges Fracking-Gas verkaufen wollten. (DLF 25.1.21)
Wenn das Fracking-Gas billig wäre, würde es den deutschen Gaskunden ja nicht schaden. Aber gerade weil es nicht konkurrenzfähig ist, gehen die Frackingfirmen reihenweise pleite. Helfen würde, es den Deutschen aufzuzwingen, und deswegen darf Nordstream nicht sein.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.01.2021 um 23.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45099
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Das ZDF meldete um 19 Uhr, es gebe heute 6729 Neuinfektionen, 412 weniger als vor einer Woche am 18.1. Aber: Die Zahl der Todesfälle stieg um 217.
Das ist verwirrend. Eine Gesamtzahl, egal ob Todesfälle oder Infizierte, kann natürlich höchstens steigen, niemals kleiner werden.
Vergleicht man aber mit den Tageszuwächsen von vor einer Woche, dann sind es heute nicht nur 412 Neuinfektionen weniger, sondern auch 145 "neue" Tote weniger als am 18.1. In der Sendung hörte es sich aber so an, als gebe es heute zwar weniger Neuinfizierte, jedoch eine gestiegene Todeszahl.
Es verwirrt zu sagen, die eine Zahl sinkt, die andere steigt, wenn die erstere der reine Tageszuwachs ist, mit der anderen man sich aber auf die Gesamtanzahl bezieht. Es ist, wie man so sagt, Äpfel mit Birnen vergleichen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 31.01.2021 um 00.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45138
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Am 29.1.2021 meldete die Tagesschau, 2020 sei die allgemeine Sterblichkeit um 5% höher gewesen als im Durchschnitt der vier Jahre davor, was im Kontext dann vor allem auf Corona zurückgeführt wurde.
Angenommen, jemand vergleicht Deutschland mit Polen, das rund die Hälfte der Einwohner von Deutschland hat. In Deutschland sterben pro Jahr rund 1 Million Menschen, in Polen nur rund eine halbe Million. Und nun behauptet jemand, damit sei die Sterblichkeit bei uns doppelt so hoch wie in Polen. Eine sinnlose Feststellung, denn da, wo doppelt so viele Menschen leben, sterben natürlich auch doppelt so viele, was man kaum höhere Sterblichkeit nennen kann!
Aber die Tagesschau tut genau das. Daß Deutschland 2020 auch ca. 340000 Einwohner mehr als im Schnitt der vier Jahre davor hatte, wird nicht erwähnt.
Außerdem lebten nach den offiziellen Statistiken 2020 etwa 600000 (!) mehr Menschen in der Gruppe Ü80 als im Schnitt der vier Jahre davor, weil inzwischen bevölkerungsreichere Jahrgänge in der Alterspyramide aufgestiegen und die 80-Jahre-Grenze überschritten haben. Natürlich sterben in einer älteren Gesellschaft auch mehr Menschen als in einer jüngeren. Das hat ebenfalls nichts mit einer erhöhten Sterblichkeit zu tun!
So ergibt sich aus den jetzt für 2020 komplett vorliegenden Zahlen von destatis.de unter Beachtung dieser Bevölkerungsentwicklung, daß die wahre Sterblichkeit 2020 den Durchschnitt der vier Jahre davor höchstens um 2% überschritten hat, statt um 5%, wie die Tagesschau meldete. Die 5% der Tagesschau (wie auch andere in der gleichen Sendung genannte Zahlen) entsprechen exakt den unbedarft übernommenen Todesfallzahlen, d.h. genau dem unsinnigen o.g. Beispiel des Polenvergleichs.
Meinen in http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1024#45084 noch mit maximal 3,5% angegebenen Wert möchte ich also hiermit auf maximal 2% verfeinern. Dies ist ein Maximalwert für die allgemeine Übersterblichkeit im Jahre 2020. Genauere Ursachen dieser erhöhten Sterblichkeit wie die Hitzewelle im August mit ca. 5000 Toten mehr als üblich oder Sterbefälle an oder mit Corona sind hierbei noch nicht im einzelnen betrachtet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.01.2021 um 05.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45139
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Zum deutschen Fernsehen kann ich nichts sagen, aber haben Sie, lieber Herr Riemer, schon auf meine Frage geantwortet, ob Sie die Coronamaßnahmen der übrigen Welt ebenso kritisch sehen wie die deutschen? Manche Leute werfen ja, wie zitiert, Deutschland ein "Staatsversagen" vor, zum Teil in sehr drastischen Worten. Müßte man nicht von einem Weltversagen sprechen?
Ich selbst sehe nur, daß alle Staaten Anstrengungen unternehmen, um die Seuche abzuwenden, und daß dabei natürlich auch Fehler gemacht werden, wie man besonders hinterher erkennt. Aber ein weltweiter Irrtum – von Portugal bis China und Amerika? Was ist davon zu halten?
Lassen Sie sich impfen, wenn Sie dran sind?
Übrigens hat bei uns die Anmeldung zur Impfung gut funktioniert, wir können nicht klagen. Meine beiden jüngeren Töchter sind schon geimpft, weil sie hoch gefährdet sind, die eine wegen ihrer Arbeit in der Klinik, die andere aus mehreren anderen Gründen. Ein erster Beitrag zur Entspannung.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 31.01.2021 um 13.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45143
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Ich rede nicht von Staatsversagen, will ja die Überreaktion des Staates nicht auf anderer Ebene selbst mitmachen. Staatsversagen wäre es zum Beispiel, wenn der Staat diese um 2% höhere Sterblichkeit verursacht hätte. Aber er möchte ja nur die Auswirkungen der Krankheit, für die er nichts kann, niedrig halten. Leider mit m. E. übertriebenen Mitteln und, wie man sieht, sogar mit absichtlich falsch interpretierten Zahlen. Mit diesen Maßnahmen erzeugt der Staat vor allem eine unnötige Gefahr für die Wirtschaft. Ich halte nicht alle Maßnahmen gegen Corona für übertrieben. Gegen vorübergehende Maskenpflicht, gegen Impfungen, strikte Kontrollen für Heim- und Krankenhausbesucher habe ich nichts.
Somit ist es auch kein Weltversagen. Aber dort, wo Zahlen und Gegenmaßnahmen ähnlich wie bei uns sind, wird natürlich ebenso übertrieben. Mein Eindruck ist, daß es schon in den meisten Ländern der Welt so ist. Warum? Wie kann ich das wissen? Vielleicht liegt es daran, daß es nicht nur die in letzter Zeit viel zitierte Herdenimmunität, sondern auch einen (internationalen) Herdentrieb gibt.
Ebenso, wie ich wegen der Seltenheit von Infektionen und Komplikationen keine übertriebene Angst vor Corona habe, habe ich auch keine vor noch selteneren schweren Nebenwirkungen einer Impfung. Ich habe mich schon ein- oder zweimal freiwillig gegen Grippe impfen lassen, also warum nicht auch gegen Corona, wenn die Möglichkeit besteht? Auch wenn die Gefahr gering ist, schließt man sie doch besser ganz aus. Und ich komme ja auch langsam in ein Alter, wo sie etwas größer wird.
Den Sinn einer Impfung sehe ich zuallererst im Schutz des Geimpften selbst. Daß dadurch auch die Weiterverbreitung innerhalb einer Gruppe erschwert wird, ist nur ein angenehmer Nebeneffekt. Die vollständige Ausrottung von SARS-Cov-2 halte ich innerhalb weniger Jahre sowieso nicht für möglich.
Wer Befürchtungen hat, weil nicht alle anderen geimpft sind, braucht sich doch nur selbst impfen zu lassen.
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Kommentar von , verfaßt am 01.02.2021 um 04.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45144
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.02.2021 um 07.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45146
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Trump liefert eine schöne Denksportaufgabe:
Seine bisherigen Anwälte wollten ihn mit dem Argument verteidigen, daß ein Impeachment gegen ehemalige Präsidenten nicht verfassungskonform sei. Damit wären sie juristisch vielleicht durchgekommen. Nun besteht ihr Mandant aber darauf, daß er immer noch rechtmäßiger Präsident sei...
Sie haben die Verteidigung niedergelegt.
(Manche Beobachter rechnen schon damit, daß Trump auf neue Rechtsvertreter verzichtet und das ganze Verfahren einfach aussitzt, etwa nach dem Motto: Stell dir vor, es ist Impeachment, und keiner geht hin!) Was dann?
Die Rabauken vom Kapitol – eigentlich Zeugen der Verteidigung – werden allesamt aussagen, sie seien doch nur der Aufforderung des Präsidenten gefolgt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.02.2021 um 19.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45151
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Die Corona-Verharmloser rechnen vor, wie lange die Corona-Toten sonst noch zu leben gehabt hätten, und legen die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt zugrunde. Das ist falsch. Man muß zugrunde legen, wie viele Jahre ein Mensch zum Zeitpunkt seines Todes noch zu erwarten gehabt hätte. Das sind in Deutschland 10,2 Jahre.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.02.2021 um 22.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45152
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Ja, das gilt für den Durchschnitt der zu früh Verstorbenen.
Unter den anderen sind aber auch welche, die schon 10,2 Jahre hätten tot sein müssen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.02.2021 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45157
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Statistik beschäftigt sich nicht mit "welchen"...
Der achtzehnjährige Rechenkünstler, den Roland Tichy auf die Menschheit losläßt, schreibt:
In Deutschland und den von der Corona-Mutante am stärksten betroffenen Ländern sind die Inzidenzen im Sturzflug. Die letzte Drohkulisse fällt. Welches Argument bleibt für den Lockdown überhaupt noch übrig? (usw.)
In Portugal zum Beispiel bilden sie sich gerade ein, ein Corona-Problem zu haben, und rufen die imaginäre Bundeswehr zu Hilfe. So weit reicht Merkels machtgeiler Arm schon! (Übertreibe ich? Im Gegenteil, bitte nachlesen!)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.02.2021 um 09.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45162
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Man könnte z. B. fragen, wie viele sind denn die, welche 10,2 Jahre früher oder später sterben, schon werden "welche" statistisch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.02.2021 um 10.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45164
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Wieso denn? Es ist doch statistisch irrelevant, wie viele dem Durchschnitt genau entsprechen. Meistens wahrscheinlich kein einziger, aber das entwertet den Durchschnitt nicht. (Wer verdient schon genau 3.994 € im Monat? Nicht mal welche...)
Wie dem auch sei, den Hauptpunkt habe ich hoffentlich verständlich gemacht.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.02.2021 um 11.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45165
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Sie haben natürlich recht, jeder Mensch stirbt im Grunde eine gewisse Zeit zu früh, wenn man die jeweils aktuelle Lebenserwartung zugrunde legt.
Ich hatte darin bei Ihnen einen ironischen Ton vernommen und wollte meinerseits mit einem Schuß schwarzem Humor antworten. Das hat vielleicht nicht ganz geklappt. Meine Einteilung in früher oder später bezog sich dann doch auf eine feste Lebenserwartung, z. B. auf die bei der Geburt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.02.2021 um 11.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45167
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Da muß ich ja schon wieder widersprechen! Manche sterben zu früh, andere zu spät, bezogen auf die durchschnittliche Lebenserwartung auf jeder Altersstufe.
Das Entscheidende war aber, daß jemand, der es schon auf 80 gebracht hat, eine größere Chance hat, auch noch 90 zu werden, als ein 20jähriger.
Mir nahestehende Personen sind 88 und 90 und haben gar keine Lust, so jung zu sterben. Warum sollten sie auch! Sie können gut und gerne 100 werden, wenn sie gegen Corona geimpft sind.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.02.2021 um 18.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45170
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Ich dachte, Sie meinten es so:
Ein 80jähriger hat noch eine Lebenserwartung von 8 Jahren. Wer mit 80 stirbt, stirbt also 8 Jahre zu früh.
Ein 86jähriger hat noch eine Lebenserwartung von 5 Jahren. Mit 86 stürbe er also 5 Jahre zu früh.
Ein 90jähriger hat noch eine Lebenserwartung von 4 Jahren. Mit 90 stirbt er also 4 Jahre zu früh.
Usw.
Das ist doch die Zeit, die "ein Mensch zum Zeitpunkt seines Todes noch zu erwarten gehabt hätte", oder?
So gesehen kann man ja nur zu früh sterben, nie später. Oder was meinen Sie mit "bezogen auf die durchschnittliche Lebenserwartung auf jeder Altersstufe"?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.02.2021 um 07.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45174
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Ich meinte das Alter zum Zeitpunkt seines Todes. Wenn ein 90jähriger 100 wird, stirbt er 6 Jahre "zu spät", nämlich später als statistisch zu erwarten. Wie Sie mit Recht andeuten, sinken die Beträge mit zunehmendem Alter. Mit 100 stehen die Aussichten, 110 zu werden, nicht mehr so gut.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.02.2021 um 09.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45177
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Das Alter zum Zeitpunkt seines Todes (Ihr letztes Beispiel) ist also 100. Und wie kommen Sie jetzt auf die 90? Sie könnten doch statt dessen auch sagen, mit 100 stirbt er 12 Jahre später, als seiner Lebenserwartung mit 80 entsprach.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.02.2021 um 13.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45180
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Ich glaube, ich verstehe jetzt, daß Sie meinen, jeder Mensch kann auf viele Arten zu früh oder zu spät sterben, je nachdem, welche Lebenserwartung welchen Alters man als Bezug festlegt.
Ich hatte hingegen „zu früh“ und „zu spät“ und überhaupt unterschiedliche Werte ohne Nennung des jeweiligen Bezugsalters für ein und dieselbe Person als Widerspruch aufgefaßt, habe deswegen den festen Bezugspunkt für alle gesucht. Ein bestimmtes Alter (z. B. 80 oder 100) wäre aber sehr willkürlich, deshalb ist dafür m. E. nur die Lebenserwartung bei der Geburt (im Alter 0) oder die Lebenserwartung, die die Person in ihrem Todesjahr noch gehabt hätte, geeignet.
Im letzteren Fall kann man natürlich nie „zu spät“ sterben, weil man in jedem Sterbealter noch eine Lebenserwartung größer oder gleich null hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.02.2021 um 04.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45182
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Walter Krämer (VDS) rechnet vor, daß Corona sogar gut für die Volksgesundheit ist. Er vergleicht u. a. die Sterblichkeit des ersten Corona-Novembers mit der des vorletzten Novembers, während seriöse Forscher die im letzten November erwartbare Sterblichkeit ohne Corona mit der tatsächlichen vergleichen. Die Rechnungen standen in der Zeitung, Krämer dürfte sie kennen, aber er macht es genau wie der junge Schnösel in derselben rechten Ecke.
Krämer gehört übrigens zu den Unterzeichnern, die die Meinungsfreiheit in Gefahr sehen, wenn viele Menschen anderer Meinung sind als sie.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 06.02.2021 um 13.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45202
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Die niederländische Regierung hat gestern vorsorglich verlautbart, daß Schneeballschlachten nur mit Angehörigen des eigenen Hausstandes plus eventuell einer haushaltsfremden Person gestattet sind.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.02.2021 um 06.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45226
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Von Montag bis Samstag müssen die Gehwege von 8.00 bis 20.00 Uhr frei und ggf. gestreut sein. Am Sonntag ab 8.00 Uhr. (FOCUS)
Der Sonntag ist eben ein besonderer Tag.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.02.2021 um 05.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45240
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Psychologen wollen durch Telefongespräche mit Kindern und Eltern herausgefunden haben, wie sehr Kinder unter der Corona-Krise seelisch leiden („psychische Auffälligkeit“ usw.). Daraus gehen Prozentzahlen und Balkendiagramme hervor, die auch in der Tagesschau präsentiert werden. Es wird auch ein Erstkläßler gezeigt, der in die Kamera sagt: „Ich bin traurig“.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.02.2021 um 07.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45244
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Die Gelehrten streiten, ob Aristoteles eher ein Zeichenmodell wie Saussure oder wie Ogden/Richards vertreten hat. Schlüsselstelle ist der Anfang von De interpr.
Aber Aristoteles setzt als bekannt voraus, was unter „symbolon“ zu verstehen ist, und erklärt es nirgends. Schon dies macht Vergleiche mit modernen Begriffen unmöglich. „Seele“ erklärt er zwar, aber in verschiedenen Schriften auf verschiedene Weise und weitgehend unverständlich, weil z. B. sein Begriff „Entelechie“ für uns unverständlich ist; er kommt jedenfalls in welcher Übersetzung auch immer in keiner modernen Wissenschaft vor (wie schon „Seele“ selbst). Man kann so etwas nur nachsprechen, aber damit ist nichts gewonnen.
Hinzu kommt, daß die heutigen Wissenschaften ebenfalls aneinander vorbeireden. „Mentale Repräsentation“ ist für Kognitionswissenschaftler selbstverständlich, für Behavioristen sinnlos usw.
Ich kenne einige Aristoteles-Deutungen, gelernt habe ich daraus nichts, was über mein schlichtes Verständnis bei der Lektüre des Originals hinausginge. Er hat offenbar an dieser Stelle gar kein Problem gesehen; wir würden ihn verstehen, wenn wir ebenfalls keins sähen, aber das geht eben nicht mehr.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.02.2021 um 05.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45249
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Für Palmer ist der Inzidenzwert nicht der Maßstab, nach dem weitere Handlungen vorgenommen werden müssen. Entscheidend sei die Verfügbarkeit der Intensivbetten. Solange diese gewährleistet sei, könnten auch Bereiche des sozialen Lebens wieder aufgenommen werden, so der Politiker bei Maischberger in der ARD. (FR 11.2.21)
Man könnte auch die Verfügbarkeit von Särgen zum Maßstab machen.
Palmer plappert ja gern drauflos. Ein Arzt hat ihm gleich widersprochen, weil er weiß, was eine Corona-Erkrankung bedeutet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.02.2021 um 06.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45264
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Auch Jasper von Altenbockum (FAZ) meint, man solle nicht die Inzidenz, sondern die Verfügbarkeit von Krankenhausbetten zugrunde legen. Ja, das wäre schön, dann könnten wir unser normales Leben wiederaufnehmen und die Seuche und das ewigen Lamentieren der Ärzte mit einem Achselzucken abtun. Es ist eben, wie es ist.
Auch scheint Corona ja nun miraculously zu verschwinden, wie von Trump vorhergesagt, wenn auch ein Jahr später. Also waren alle Maßnahmen überflüssig.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 14.02.2021 um 13.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45266
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Wenn es nur nach der Verfügbarkeit von Krankenhausbetten ginge, dann könnten wir unser normales Leben vielleicht lange nach der letzten Corona-Infektion immer noch nicht wiederaufnehmen, weil alle Betten restlos mit den üblichen Kranken belegt sind. Man müßte also erst einmal sicherstellen, daß die vorhandenen Kapazitäten auch einer evtl. gestiegenen Bevölkerungszahl und veränderten Altersstruktur entsprechen. Im Moment werden ja alle Engpässe praktischerweise Corona zugerechnet. Über einen Pflegenotstand wurde aber schon lange vor Corona berichtet, der hat sich durch Corona nur verstärkt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.02.2021 um 07.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45271
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Die Kontaktbeschränkungen wegen Corona haben erwartungsgemäß auch die Grippe in diesem Winter stark zurückgedrängt. Das gibt den Coronaskeptikern willkommene Daten an die Hand, um ihre Rechenkünste an der Übersterblichkeit zu erproben, die dann geradezu in eine Untersterblichkeit umschlägt, so daß man sagen kann: Corona ist gut für uns.
Hinzu kommt, daß sie nicht sehen wollen, wie andere Länder es machen. Corona-Maßnahmen sind dann eine deutsche Spezialität; was anderswo angeordnet wird, wäre hierzulande "nicht durchsetzbar". Der deutsche Michel möchte nicht gestört werden, sonst wird er richtig böse.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 15.02.2021 um 19.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45274
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Es ist ein zweischneidiges Schwert, darauf hinzuweisen, daß Maßnahmen gegen Corona auch gute Nebeneffekte haben. Das ist sehr erfreulich, man könnte sich aber auch fragen, weshalb sollen wir eigentlich diese guten Maßnahmen beenden, wenn Corona vorbei ist?
Das Prinzip ließe sich auch noch ausbauen. Ein sofortiges Verbot privater Autofahrten könnte jährlich bis zu 3000 Verkehrstote und 300000 Verunglückte verhindern. Das Mittel allgemeiner Verbote scheint mir lange noch nicht ausgereizt.
Was ich mit diesem Sarkasmus nur sagen will – auch die Maßnahmen gegen Corona müssen immer verhältnismäßig sein. Nicht nur ihr Nutzen, auch ihr Schaden muß beizeiten bewertet werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.02.2021 um 06.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45275
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Walter Krämer, gegen den sich meine ironische Darstellung richtete, meinte es ja anders; er hat nicht die indirekte Wirksamkeit der Kontaktbeschränkungen auf die Grippe im Sinn gehabt.
Es gibt tatsächlich Überlegungen, auch nach Corona im Winter generell Masken zu tragen, wie es in ostasiatischen Ländern, von uns viel belächelt, schon lange üblich ist.
Corona ist durch und durch schlimm, und man muß befürchten, daß es nicht die letzte Zoonose mit solchen Ausmaßen bleiben wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.02.2021 um 09.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45292
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...wir im dritten Jahrtausend der Menschheitsgeschichte... (Stephan Schleim: Gedankenlesen. Hannover 2008:13)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.02.2021 um 14.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45294
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Die Freie Presse schreibt heute auf Seite 5 (die Hervorhebung des Relativpronomens von mir ist ein Nebenaspekt):
Ohnehin können Angaben zur Wirksamkeit leicht missverstanden werden. Wenn etwa von 95 Prozent die Rede ist, bedeutet das nicht, dass 95 von 100 Geimpften durch Impfung geschützt sind. Die Zahl bezieht sich schlicht auf etwas anderes. Ein Beispiel, dass das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen auf Basis von Studiendaten anführt: Während beim Biontech-Pfizer-Impfstoff fünf von 10.000 Geimpften erkrankten, waren es in der Gruppe, die ein Placebo bekommen hatte, 93 von 10.000. Daraus errechnet sich eine Wirksamkeit von 95 Prozent, denn unter den Geimpften treten 95 Prozent weniger Erkrankungen auf als unter den Ungeimpften. Angenommen wird, dass alle drei Impfstoffe einen Großteil schwerer und potenziell tödlicher Fälle verhindern.
Na, 95% ist doch schließlich ein Großteil, oder etwa nicht? Da muß man nicht so tun, als wäre der wirkliche Großteil noch größer.
Selbstverständlich hilft die Impfung niemandem, der sich sowieso nicht infiziert hat bzw. der nicht erkrankt. Sie soll genau die Menschen schützen, die sich anstecken und evtl. krank würden.
Wenn in der einen Gruppe 93 krank wurden, dann kann man davon ausgehen, daß in der anderen, gleichgroßen Gruppe auch ungefähr 93 krank geworden wären. Darauf beruht ja der ganze Vergleich. Und genau für diese 93 wurde die Impfung gemacht, der Rest der Gruppe (ob 10000 oder 100000) spielt gar keine Rolle. Wenn nun statt dieser 93 Kranken nur 5 krank wurden, zeigt das eben genau, daß 95% davon geschützt waren.
Wenn also von 95% die Rede ist, bedeutet das selbstverständlich, daß 95% der Geimpften geschützt sind. Es werden ca. 95% weniger Todesfälle, ca. 95% weniger schwere und ca. 95% weniger leichte Erkrankungen auftreten. Davon ist jedenfalls auszugehen, und mißzuverstehen ist da gar nichts.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.02.2021 um 15.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45300
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Die Freie Presse titelt am 19.2.2021 auf Seite 2:
„16 Senioren sterben trotz Impfung“
Im Text erfährt man dann, daß die Coronainfektion im Pflegeheim ungefähr gleichzeitig (+/- 2 Tage) mit der ersten von zwei notwendigen Impfungen stattgefunden hat.
Richtig hätte es also heißen müssen: 16 Senioren starben, weil sie nicht (rechtzeitig) geimpft waren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.02.2021 um 15.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45311
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Juristen bringen uns immer wieder zum Staunen. Kürzlich warnte Strafrechtsprofessor Volker Erb Merkel, Spahn u.a. vor einer Strafanzeige wegen "Gefährlicher Körperverletzung durch Unterlassen sowie Totschlag durch Unterlassen". Sie haben es nämlich versäumt, den Export von Impfstoff zu verbieten, und damit den Tod vieler Menschen hierzulande bzw. in der EU verursacht.
Nun wird allerdings der Impfstoff, den wir brauchen, auch anderswo hergestellt, und wenn alle den Export verbieten, dann kann es leicht passieren, daß wir zu wenig davon haben. Es wechselt ständig: mal hat der eine mehr, mal der andere.
Wenn man den kategorischen Imperativ darauf anwendet, kommt man zu dem Schluß: keine gute Idee.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 21.02.2021 um 21.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45312
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Ein Zahnarzt ist vor dem Verwaltungsgericht Lüneburg mit einem Eilantrag auf schnellstmögliche Corona-Schutzimpfung gescheitert. Er könne sich schließlich durch Tragen einer FFP2-Maske vor den Aerosolen der Patienten schützen und solche mit Coronasymptomen durch einen Aushang an der Tür vom Aufsuchen der Praxis abhalten. Man wünscht dem Richter eine Wurzelbehandlung und einen Zahnarzt, der das Urteil kennt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.02.2021 um 05.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45313
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Die "Priorisierung" ist ein bürokratisches Monstrum. Ich betrachte sie mit einer gewissen Nachsicht angesichts der Verhältnisse, die ich hier nicht noch einmal ausführen will (Knappheit, Föderalismus, Kompetenzverteilung...). Aber viele meinen ja, das Problem werde sich bald erledigen und einfach jeder geimpft werden, der es will.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2021 um 06.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45350
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Hendrik Streeck hat 2020 wieder und wieder gesagt, er erwarte keine zweite Welle der Corona-Seuche.
Im Gegensatz zu Robert-Koch-Institut
Virologe Streeck erwartet keine zweite Corona-Welle (RTL 28.5.20) Usw.
Er ist natürlich ständig mißverstanden worden, und auch sein neues Buch ("Hotspot") wird sicher mißverstanden werden. (Wer viel redet, wird viel mißverstanden – aber man kann es auch übertreiben.)
Hier findet man gute Grafiken des Infektionsverlaufs seit Beginn:
https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Deutschland
Keine zweite Welle? Wie glaubwürdig ist denn das?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.02.2021 um 15.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45351
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Den Beginn unserer heutigen Zeitrechnung datieren wir (noch) auf Christus. Aber es zeichnet sich bereits ab, daß wir und künftige Generationen die Zeit bald nach Coronawellen zählen. Die erste kam (gerade noch rechtzeitig) zur Saison 2019/20, die zweite 2020/21 läuft noch. und die dritte Welle wird im kommenden Herbst beginnen.
Usw.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.03.2021 um 05.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45353
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Das ist zwar nicht zu erwarten, aber es gibt durchaus eine kurz- oder mittelfristige Zeitrechnung auf der Grundlage von Ereignissen. Oft liest man von 9/11 als Zeitenwende, und für mich ist 1989 ein Epochenjahr. Als Kind habe ich unzähligemal gehört: "Das war vor der Währung."
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 10.03.2021 um 07.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45403
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Ich hatte gesagt, ich würde mich in diesem Jahr wieder melden, um meine eigenen Prognosen aus dem letzten Jahr zu beurteilen. In manchem hatte ich recht, in manchem nicht.
Ich hatte vorausgesagt, und zwar schon Ende Oktober 2020, Mitte Januar würden wir wieder Inzidenzen von 20.000 sehen, egal welche Maßnahmen es zuvor geben würde, und so war es auch. Ich hatte vorausgesagt, daß die Politiker an ihrem Fehler festhalten würden, Besuche im Einzelhandel als gefährlich zu dämonisieren, und damit den Einzelhandel weiterhin massiv beschädigen würden (und zwar schon deshalb, weil sie sonst einen Fehler zugegeben hätten), und so war es auch. Aktuell darf der Einzelhandel nur teilweise öffnen und gebunden an Inzidenzen, teils mit ruinösen Schikanen wie Terminvereinbarung. Ich hatte vorausgesagt, daß sich die Lockdown-Politik sowieso nicht durchhalten läßt, weil sie zu viele Schäden verursacht, und so ist es: Gerade jetzt, wo die Zahlen wieder ansteigen und auch wegen der Mutationen aus epidemiologischer Sicht mehr Lockdown als je nötig wäre, wird plötzlich an allen Ecken und Enden gelockert, von den Schulen über die Friseure ("körpernahe" Tätigkeit!) bis zu Museen und Jogging in Gruppen. Folglich werden auch die Zahlen wieder steigen.
Manches war nicht vorauszusehen, zum Beispiel die Rolle der Mutationen, die sich erst vage angedeutet hat, als ich meine Prognosen abgab.
Was mich am meisten empört hat, war und ist der Umgang der Politik mit dem Einzelhandel. Ich sagte, es sei doch völlig klar, daß das Infektionsgeschehen nicht dort getrieben wird, sondern in hochgefährlichen Situationen wie in der Pflege oder eben, vor allem, im privaten Bereich. Ich sehe mich gerade jetzt bestätigt, wo das inoffizielle Eingeständnis von Wieler an die Öffentlichkeit kam, es gebe ein Riesenproblem mit Migranten bzw. Menschen mit Migrationshintergrund, und das dürfe leider nicht gesagt werden, weil es hochgradig tabu ist.
Also, ältere Menschen aus dieser Population sind in den Krankenhäusern massiv überrepräsentiert, teils stellen sie dort die Mehrheit der COVID-Fälle, obwohl Menschen mit Migrationshintergrund eine Minderheit sind – und die Älteren unter ihnen eine viel kleinere Minderheit innerhalb ihrer Altersgruppe. Woran liegt das? Natürlich nicht an ihrem Einkaufsverhalten. Sie gehen ebenso einkaufen wie die übrige Bevölkerung und haben dabei eine Maske auf, wie alle anderen. Es liegt an dem privaten Kontaktverhalten in dieser Gruppe: ständige Treffen in und quer durch die Familien, Großfamilien, Sippen und die ganze Community am Ort oder in der Region, mit oder ohne Geburtstags- oder Trauerfeiern, aber jedenfalls dann ohne Maske und Abstand. Das ist doch bekannt.
Was bedeutet das? Es bestätigt anschaulich, daß sich die staatlichen Maßnahmen überhaupt nicht auf den hauptsächlichen Treiber der Pandemie auswirken, nämlich auf das Fehlverhalten im privaten Bereich. Und wir haben geradezu einen weiteren Beweis dafür, daß das Einkaufen im Einzelhandel harmlos ist, folglich schon längst hätte wieder zugelassen werden müssen. Vielleicht mit einer Auflage zur maximalen Zahl der Kunden pro Fläche, das würde genügen. Zugespitzt gesagt: Anstatt die Öffentlichkeit über diese aufschlußreichen Befunde aufzuklären, wird das hochrelevante Migranten-Thema maximal tabuisiert. Die Politiker bevorzugen es, stattdessen weiterhin den unschuldigen Einzelhandel zu schädigen und zehntausend Existenzen zu ruinieren. Das empört mich.
Inzwischen wird das Versagen der Corona-Politik an verschiedenen Ecken und Enden thematisiert. Am meisten fassungslos hat mich persönlich gemacht, daß die komplette Risikogruppe 1 gleichzeitig zur Terminvereinbarung aufgerufen wurde, sogar sekundiert durch eine Werbekampagne für das Impfen, obwohl klar war, daß es auf Monate hinaus nicht genug Impfstoff für diese Risikogruppe geben würde. Für mich war das der Inbegriff der Inkompetenz. Hunderttausend Interessenten rufen jetzt in der monatelangen Wartezeit voller Unruhe bestimmt dreimal, fünfmal, zehnmal hintereinander an und fragen, ob es endlich einen Termin für sie gibt, obwohl es nichts bringt und sie das nicht tun sollen. Die bessere Lösung wäre gewesen: jede Woche einen Jahrgang nach dem anderen aufrufen, von alt nach jünger. Dann wären die Leute am Telefon durchgekommen (Erfolgserlebnis). Sie hätten ihren Termin innerhalb weniger Tage bekommen (Erfolgserlebnis). Die Leute hätten besser abschätzen können, wann ihre Impfung stattfinden wird (Planbarkeit, Gefühl der Kontrolle). Jeder neue Aufruf eines Jahrgangs hätte dem Land das Gefühl gegeben, daß es schrittweise vorwärtsgeht, anstatt monatelang hauptsächlich Chaos, Unsicherheit und Verdruß auf allen Seiten. Man hätte dann auch viel besser auf das ängstliche wochenlange Zurückhalten von Impfstoff verzichten können, weil man auf die kurze Sicht von wenigen Tagen genau gewußt hätte, wie viele Dosen man wo verabreichen kann. Es hätte also auch zahlenmäßig einen schnelleren Fortschritt beim Impfen geben können.
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Kommentar von , verfaßt am 10.03.2021 um 07.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45405
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 10.03.2021 um 12.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45409
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Das sehe ich anders. Erstens gibt es nicht nur einzelne Feiern, sondern ein ständiges Zusammensein und Kontaktpflege in der eigenen Gruppe. In den Krankenhäusern sammeln sich die schwer Erkrankten, diese sind zum größten Teil älter, alt oder sehr alt. Diese Älteren und Alten sind umgeben von vielen Kindern, Enkeln und sonstigen jüngeren Kontaktpersonen, die in Deutschland aufgewachsen sind, also perfekt Deutsch verstehen. Die meisten aus dieser Population verstehen Deutsch, und in der Familie reden, im Freundeskreis reden tun sie die ganze Zeit. Mangelnde Sprachkenntnisse oder "Schwererreichbarkeit" der Erkrankten sind also bestenfalls ein sehr schwaches Argument. Sie sind ja wohl erreichbar für das, was ihre jüngeren Angehörigen ihnen sagen oder sagen könnten.
Epidemiologisch riskante Niedriglohnberufe und skandalöse Sammelunterkünfte sollen ein viel wichtigerer Faktor sein, warum? In den skandalösen Sammelunterkünften von Tönnies leben nur die Arbeiter im jüngeren, höchstens mittleren Alter, die hundertmal weniger gefährdet sind als die Alten, schwer zu erkranken. Ihre Eltern leben da nicht. Dann gibt es noch die Unterbringung von Asylbewerbern. Da sind die allermeisten Bewohner jünger als 50 Jahre, also ebenfalls nur wenig gefährdet, im Krankenhaus zu landen.
Siehe dazu https://mediendienst-integration.de/artikel/fluechtlingsunterkuenfte-stark-betroffen.html
Zitat: "Im vergangenen Halbjahr sind auch fast alle Bundesländer dazu übergegangen, Geflüchtete verstärkt außerhalb der Erstaufnahmeeinrichtungen unterzubringen." Ferner gibt es verschiedene Kontrollmaßnahmen, z. B. einen Test für jeden Ankömmling. Bis Ende Januar wurden etwa 6000 Corona-Fälle gezählt. Das sind nicht einmal 0,3 Prozent der ingesamt bekanntgewordenen 2,2 Millionen Fälle zu diesem Zeitpunkt! Obwohl die Dunkelziffer in den Sammelunterkünften sicherlich viel niedriger ist als in der ganzen Bevölkerung. Also, um wesentliche Treiber der Pandemie kann es sich bei diesen Sammelunterkünften nicht handeln. Sie sind keine Erklärung dafür, daß so viele Menschen mit Migrationshintergrund in den Krankenhäusern liegen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.03.2021 um 07.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45418
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Die von rechtsextremen Kritikern der Coronamaßnahmen vorausgesagten millionenfachen Selbstmorde scheinen Deutschland bisher nicht erreicht zu haben.
Erste Zahlen deuten darauf hin, dass sich in der Coronapandemie möglicherweise weniger Menschen das Leben genommen haben. (Deutsches Ärzteblatt)
Das würde einen nicht wundern. Auch Depressionen haben nicht zugenommen, Depressive leiden allerdings etwas stärker, werden vielleicht auch schwerer von Hilfen erreicht, die ja durchaus wirksam sind und gegen aktive Sterbehilfe sprechen. Das ist aber nicht genauer bekannt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 13.03.2021 um 21.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45432
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Jetzt wird ständig spekuliert, ob oder wann die dritte Welle beginnen würde oder begonnen habe.
Aber noch nie hat jemand die zweite Welle für beendet erklärt.
Kein Wunder, der Wochenmittelwert in der zweiten Welle lag ja auch noch nie unter dem größten Mittelwert der ersten.
Wenn natürlich aus jedem Zwischenkräuseln eine neue Welle gemacht wird, bleiben wir lieber doch bei der herkömmlichen Jahreszählung (-> #45351).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.03.2021 um 03.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45434
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Über Metaphern braucht man nicht zu streiten. Es genügt, die graphischen Darstellungen der Infektionszahlen zu beobachten, übrigens auch international. Die Modellierer haben bisher stets recht behalten.
Die gestrigen Demonstrationen ("Es reicht") von Tausenden dicht gedrängt ohne Maske waren kein schöner Anblick. Der ideologische Flankenschutz in rechtsradikalen Medien auch nicht. Dort liebäugelt man mit dem Bürgerkrieg, damit endlich die Maßnahmen gegen Corona eingestellt werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.03.2021 um 20.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45438
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Man stirbt zwar nicht an, sondern mit Corona, aber man stirbt an Astra-Zeneca-Impfstoff, nicht mit. Impfen tötet halt. (Ich würde mich auch mit Astra-Zeneca impfen lassen, wenn ich nur schon dran wäre.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.03.2021 um 07.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45440
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Wenn man überzeugt ist, daß die Impfung mit Astra-Zeneca sehr viel besser ist als die Nicht-Impfung, dann muß man das auch durchsetzen. Zumindest muß den Impfwilligen die Möglichkeit gelassen werden, sich damit impfen zu lassen. Man erlaubt ja auch den Impfgegnern, sich überhaupt nicht impfen zu lassen; dann muß man uns Impfwiligen auch die ungleich harmlosere Risikoabwägung zutrauen und erlauben.
Ich habe die Impfpolitik der Bundesregierung lange verteidigt oder zumindest mit Nachsicht beurteilt, schon weil mir die Kompliziertheit der Lage bewußt war. Die neue Laschheit finde ich fatal.
(Vor einigen Wochen hat Michael Meyer-Hermann in einem Podcast die No-Covid-Strategie erläutert. Das kam mir sehr plausibel vor; ich empfehle das Nachhören. Es gehört wirklich hierher, denn die Modellierer liegen leider meistens verdammt richtig.)
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 16.03.2021 um 08.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45441
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Das Absetzen der Impfung mit AstraZeneca wird rundum als vorübergehend bezeichnet. Wenn man bereits weiß, daß bald weitergeimpft werden kann, wieso hört man dann überhaupt damit auf?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.03.2021 um 09.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45443
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Gesundheitsminister Spahn betonte, daß er beim Aussetzen von Astrazeneca auf den Rat von Medizinern hört. Es sei keine politische Entscheidung.
Damit versteckt er sich aber nur geschickt hinter der Medizin. Von ihm als Politiker werden genau politische Entscheidungen erwartet. Daran krankt die gesamte Corona-Politik. Die Politiker tun so, als gäbe es nichts als Medizin, koste es, was es wolle.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 16.03.2021 um 10.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45444
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Spahn hat gesagt: »Uns allen ist die Tragweite dieser Entscheidung sehr bewußt, und wir haben uns diese Entscheidung nicht leichtgemacht. Aber für mich war immer klar: das ist eine fachliche Entscheidung und keine politische.« Ihm ist also eine Entscheidung, die gar nicht seine ist, schwergefallen. Das ergibt nur dann einen Sinn, wenn er seine eigene Rolle so versteht, daß er die Schlußfolgerungen der offiziell zuständigen Fachleute (in dem Fall Paul-Ehrlich-Institut) eins zu eins exekutiert. Diese rein administrative Aufgabe könnte er aber auch an einen Abteilungsleiter delegieren, dafür braucht man keinen Minister. Auch das wäre allerdings eine politische Entscheidung, was denn sonst? Entscheidungen eines Ministers sind per definitionem politische.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 16.03.2021 um 12.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45445
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In Deutschland gibt es bisher elf Thrombose-Meldungen auf 1,2 Millionen Impfungen (Zusammenhang nicht nachgewiesen). Die neuesten Antibabypillen gehen mit neun bis elf Thrombosen auf zehntausend Anwendungen einher (Studie der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.03.2021 um 12.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45446
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Meine Frau und ich waren sich (uns?) eben auf dem Spaziergang auch einig, daß Spahns Äußerung nicht besonders einleuchtend war. Ich lege allerdings solche Worte nicht auf die Goldwaage und halte mich an die Beschlüsse und Tatsachen selbst. In der Statistik sind noch Lücken: Wie viele Menschen einer vergleichbaren Kohorte erleiden diesen Typ von Thrombose (einen anderen als wegen der Antibabypille) ohne Impfung? Wirkt die Impfreaktion, die ja eigentlich erwünscht ist, in seltenen Fällen wie das Coronavirus selbst?
Die Zahlen selbst schrecken mich aber nicht, schon weil auch alle anderen Impfungen ein Restrisiko haben.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.03.2021 um 13.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45447
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Wie mit allem rund um Corona wird auch um Impfungen und jetzt um die Aussetzung eines Impfstoffes ein viel zu großer Hype veranstaltet. Die Medien sind sensationslüstern und machen damit alle verrückt, statt neutral und unaufgeregt zu berichten.
Dazu kommt teils auch tendenziöse Berichterstattung. Im DLF hörte ich gerade jemand sagen, die Gefahr, an Corona zu sterben, sei 1000mal höher als das jetzt festgestellte Thrombose-Risiko durch eine Impfung.
Ja, dazu muß man Corona aber erstmal haben. Berücksichtigt man hingegen, daß sich im Laufe des letzten Jahres nur etwa jeder 40. Deutsche angesteckt hat, und daß das Sterberisiko besonders für jüngere Menschen nochmal um ein bis zwei Zehnerpotenzen geringer ist als für ältere, dann werden plötzlich diese Risiken vergleichbar, und dann muß man jungen Leuten schon zugestehen, sich zu überlegen, lieber eine Coronainfektion oder eine Impfung zu riskieren.
Für ältere Menschen bleibt es sicher richtig, daß die Impfung das wesentlich kleinere Risiko und zu empfehlen ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2021 um 06.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45448
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#27568
Wir verachten die Gaffer und preiskrönen die Fotografen, die feste draufhalten, damit die Gaffer zu Hause erschüttert sein können. Viele Fotos stammen aus einem anderen Zusammenhang oder sind anderweitig gefälscht (zum Glück!).
Die SZ bringt noch einmal das „Pressefoto des Jahres“ von 2019. Es wurde ausgezeichnet, obwohl es eine Fälschung war (das Mädchen war gar nicht von seinen Eltern getrennt worden – ein weinendes Kind kann man überall fotografieren):
Die Jury des renommierten Wettbewerbs World Press Photo zeichnete deshalb die Aufnahme des US-Fotografen John Moore mit dem mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis aus. Es trägt den Titel "Crying Girl on the Border". Kurz nachdem die Agentur Getty Images das Bild veröffentlicht hatte, stoppte Trump die Trennung von Flüchtlingsfamilien. Doch viele Eltern mussten weiter verzweifelt nach ihren Kindern suchen.
Nicht nur die politische Relevanz, auch einzelne Details im Bild hätten die Jury überzeugt, erklärte Whitney Johnson, Vizepräsidentin des Wettbewerbs: "Von den Handschuhen, die der Grenzbeamte trägt, bis hin zu dem Umstand, dass die Schnürsenkel aus den Schuhen entfernt wurden." Ein anderes Jurymitglied erklärte: "Das Bild sagt sofort so viel über die Geschichte dahinter. Gleichzeitig fühlt man sich der Situation verbunden. Das Foto zeigt eine Form von psychologischer Gewalt." (Spiegel 11.4.19)
Das Foto zeigt ein weinendes Kind zwischen Erwachsenen, mehr nicht.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 18.03.2021 um 09.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45452
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Herr Ickler schrieb an anderer Stelle:
"Ich möchte hier noch eine alte Vermutung loswerden: Die Ersetzung von billigen, waschbaren Stoffmasken durch FFP2-Masken hat wahrscheinlich keinen so großen Zusatznutzen gebracht, daß der Milliardenaufwand sich gelohnt hätte. Das Abfangen von Tröpfchen war in der ersten Welle wirksam genug, die Aerosole, von denen jetzt auch nur ein Teil in die FFP2-Maske geht, verursachen nur wenige Zusatzinfektionen. In der Klinik werden, wie ich höre, auch die einfachen OP-Masken getragen, nur in besonderen Situationen die anspruchsvolleren, unter denen man es auch nicht den ganzen Tag aushält. (Manche Kolleginnen meiner Tochter haben schon einen Kreislaufkollaps erlitten.) Ob der Grenznutzen schon berechnet worden ist?"
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Der wichtigste Unterschied, den eine Maske bringt, ist das Abfangen von Tröpfchen. Insoweit ist es fast egal, welche Maske, das stimmt. Aber es gibt schon relevante Leistungsunterschiede zwischen den Maskentypen.
Wenn Stoffmasken immer professionell genäht wären, zwei oder mehr Stofflagen und eine ordentliche Paßform mit Nasenbügel hätten, mit anderen Worten: wenn Stoffmasken genormte Qualitätsprodukte wären, dann könnten sie mit den anderen Masken weitgehend mithalten. Das Problem war hauptsächlich, daß mangels Normung auch untaugliche Eigenbau-Modelle mit sehr hohem Luftdurchlass verwendet wurden.
Die OP-Masken haben im Blick auf Aerosole den Nachteil, daß sie locker anliegen, so daß vor allem an den Seiten die Luft fast ungehindert aus- und einströmen kann. In dieser Hinsicht wären sogar viele Stoffmasken besser. Viele Träger kümmern sich auch nicht um einen guten Sitz. Bei ihnen hängt die OP-Maske schlabberig an der Nasenspitze oder darunter. Man kann OP-Masken auch schnell unter das Kinn schieben, etwa zum Telefonieren. Das geht mit den kegelförmigen FFP2-Masken nicht so leicht. Solche Effekte machen schon etwas aus.
In Umgebungen wie Bus und U-Bahn oder Kaufhäusern halten sich immer wieder auch infektiöse Menschen auf, die trotz Maske mehr oder weniger viele Aerosolwölkchen hinterlassen. Auch wenn die von ihnen erzeugte Virenkonzentration in der Luft durch höherwertige Masken nur um wenige Prozent reduziert wird, kann das auf eine ganze Nation und längere Zeiträume hochgerechnet einen Unterschied machen. Denn für eine Infektion braucht es eine bestimmte Menge von eingeatmeten Viren (auf die interindividuellen Unterschiede kommt es hier nicht an). Wenn die Konzentrationen in der Luft insgesamt etwas höher sind, wird diese Grenze entsprechend öfter überschritten, so daß es mehr Infektionen gibt.
Zum Vergleich der Effekt der Mutanten: Die eingeatmeten Virenmengen haben sich wahrscheinlich nicht geändert, aber wegen der höheren Infektiosität der Mutanten wird die kritische Grenze öfter überschritten, und schon gehen die Infektionen rasant nach oben. Denselben Effekt, nur nicht so ausgeprägt, gibt es bei schlechten Masken (und schlecht getragenen Masken): mehr Aerosole in der Luft, die kritische Grenze wird öfter überschritten, mehr Infektionen.
Es gibt viele Situationen, in denen die Aerosole einen bedeutenden Anteil zur Infektionsgefahr beisteuern: längerer bis langer Aufenthalt vieler Personen in geschlossenen Räumen mit mangelnder Belüftung. Da könnten gute Masken auf die Dauer schon einen merklichen Vorteil bringen.
Ob das aber den Milliardenaufwand lohnt? Wie viele Infektionen dieser Art sich überhaupt ereignen, kann man nur indirekt abschätzen. Meiner Meinung nach ist es nur ein (sehr) geringer Teil aller Infektionen. Die meisten geschehen in hochriskanten Situationen: Pflege, aber vor allem im privaten, maskenfreien Verkehr.
Spielen die öffentlichen Orte überhaupt eine nennenswerte Rolle? In Schweden haben Millionen Bürger in der Öffentlichkeit monatelang überhaupt keine Maske getragen, aber sie haben es bei weitem nicht geschafft, auf diese Weise die erhoffte Herdenimmunität zu erreichen. Es ist gar nicht so einfach, sich im Café, im Bus oder im Kaufhaus zu infizieren, sogar ganz ohne Masken.
Wenn die ohnehin geringe Gefahr durch irgendwelche Masken schon größtenteils eliminiert wird (weil in jedem Fall die meisten Tröpfchen abgefangen werden), könnte es tatsächlich sein, daß es am Ende kaum noch darauf ankommt, welche Art von Masken getragen werden. Weil man es aber nicht so genau weiß, sollte man nicht mit dem Risiko spielen. Das spricht dafür, Masken mit hoher Filterleistung vorzuschreiben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.03.2021 um 06.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45475
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Ich stimme Ihnen in jeder Hinsicht zu, bin ja auch immer ein Vertreter strengster Maßnahmen (No-Covid) gewesen und bin es heute mehr denn je. Meine Vermutung betraf den Grenznutzen, und ich muß auch sagen, daß ich die Experimente (mit Apparaten, die das Atmen usw. simulieren, standardisierten Räumen usw.) skeptisch beurteile, was die realistische Nachbildung des Alltags betrifft.
Wir unterhalten uns jeden Tag über diese Frage. Bei unseren Wanderungen (zwei Stunden jeden Vormittag) kommen uns Spaziergänger und schnaufende Jogger entgegen, die meisten rücksichtslos. Meine Frau weicht manchmal auf andere Wege aus, während ich bloß ein oder zwei Schritte beiseite trete. Wir wissen nicht, wie hoch die Ansteckungsgefahr im Vorübergehen ist, was der Wind bewirkt usw. Niemand scheint das zu wissen. Aber ich will mich natürlich auf keinen Fall anstecken (ich werde bald 77, der nächste Enkel wird in wenigen Tagen erwartet...).
(Die Bilder von den Querdenkern in meiner zweiten Heimat Kassel lassen mich an der Menschheit zweifeln.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.03.2021 um 06.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45476
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Der Verhaltensbiologe Martin Wikelski wird nie seine Meinung aufgeben, daß manche Tiere ein Erdbeben im voraus spüren und durch ihr Verhalten ankündigen. Mathematiker haben nachgewiesen, daß die Statistik fehlerhaft ist, aber das ficht ihn höchstwahrscheinlich nicht an. Seine Ausreden ähneln denen der Astrologen, Homöopathen usw. (Bericht in FAS 21.3.21) Diese Beobachtung ist unabhängig davon, daß ein solches Gespür nicht auszuschließen ist – man hat es nur bisher nicht nachgewiesen.
Interessant ist das Psychologische. Man sollte auch meinen, daß in solchen naturwissenschaftlichen Fragen das Leibnizsche „calculemus!“ greift, aber das ist in keiner Wissenschaft der Fall. (Sogar die Mathematiker selbst streiten, allerdings wohl mehr über die Philosophie ihrer Wissenschaft.)
Die Frage ist angesichts der Querdenker, Verschwörungstheoretiker, QAnonisten, Coronaleugner, Impfgegner, Klimaskeptiker virulent. Nach meiner langjährigen Erfahrung ist es nicht möglich, mit ihnen vernünftig zu reden. Noch nie in der Weltgeschichte hat sich einer von seiner Meinung abbringen lassen.
Ein Sonderfall, der mir näherliegt, sind mentalistischen Psychologen und Philosophen, die gegen alle Naturalisierungsversuche zum Schluß den Qualia-Trumpf aus dem Ärmel ziehen, also die vermeintliche Evidenz der Erlebnisperspektive, des Subjektiven („daß es sich irgendwie anfühlt...“). Da kann man dann nur noch seine Siebensachen packen und weggehen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.03.2021 um 02.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45479
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Michael Meyer-Hermann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung Braunschweig sagte am 22.3.21 im Interview der Tagesthemen, es sei unstrittig, daß die neue britische Variante des Coronavirus eine höhere Todesrate mit sich bringe.
Das sagt er, obwohl sich die Corona-Ansteckungen seit 15. Februar bis heute ungefähr verdoppelt und die Todesfälle dabei etwa halbiert haben. Das bedeutet immerhin einen Rückgang des Anteils der Todesfälle um 75%! Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil der britischen Variante an allen Infektionen von 27% auf jetzt ca. 70%.
Detaillierte Zahlen habe ich leider im Moment nicht. Aber an der recht legeren Behauptung von Prof. Hermann wage ich dennoch zu zweifeln. Dieser Rückgang von Todesfällen um 75% soll allein den Impfungen von vorrangig Über-80jährigen trotz höherer Todesrate zu verdanken sein?
Die offizielle Inzidenz hat sich, wie gesagt, seit Mitte Februar fast verdoppelt. Inzwischen gibt es viele kostenlose Schnelltests. Wer kann sagen, ob nicht jetzt nur durch das häufigere Testen viel mehr Infektionen entdeckt werden? Die erstaunliche gleichzeitige Halbierung der Todeszahlen scheint u. a. auch das anzudeuten.
Aufklärung könnte es bringen, wenn nicht nur die Anzahl positiver, sondern auch die Gesamtanzahl der Tests veröffentlicht würde. Warum gibt es diese Zahlen nicht? Warum werden solche Fragen nicht öffentlich beantwortet? Es bleibt immer der Eindruck, daß etwas verschwiegen wird. Vertrauen schaffen ginge anders.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.03.2021 um 04.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45480
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Ich weiß nicht, ob es die Zahlen, die Sie sich wünschen, "nicht gibt", und kann auf die Einzelheiten nicht eingehen. Aber warum sollte etwas verschwiegen werden? Manchmal bedauert auch Drosten die Vernachlässigung gewisser Forschungsfragen (auch der Sequenzierung), aber daß eine Absicht dahintersteckt, haben weder er noch die Modellierer außerhalb der Virologie je unterstellt. In rechten Kreisen steht fest, daß Corona ein weiteres Instrument unserer Diktatorin aus dem Osten ist, um ihre Macht zu sichern (nicht sehr plausibel, wo sie doch in wenigen Monaten abtritt), aber damit haben wir doch nichts zu tun.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 23.03.2021 um 09.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45482
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Klar gibt es diese Zahlen. Das RKI veröffentlicht sie jeden Mittwoch:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Testzahlen-gesamt.html
(Positivenanteil in der Excel-Tabelle unter dem Reiter »Testzahlerfassung«)
Siehe auch hier:
https://de.statista.com/infografik/22496/anzahl-der-gesamten-positiven-corona-tests-und-positivenrate/
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.03.2021 um 13.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45484
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Die Zahlen, die das RKI auf diesen Seiten veröffentlicht, helfen leider kaum weiter.
Es ging mir ja um zwei Dinge:
1.)
Sorgt die britische Virusmutation für einen schwereren Krankheitsverlauf, wie Prof. Meyer-Hermann behauptet?
Dazu müßte man Krankheits- und Sterblichkeitsstatistiken haben, auch nach Alter aufgeschlüsselt, wie sie bereits für das allgemeine Corona-Virus verfügbar sind, jedoch jetzt getrennt nach Mutationen. Solche Statistiken habe ich noch nicht gesehen. Jedoch die stark sinkende Todesrate (um 75% innerhalb der letzten 5 Wochen!) bei mehr als verdoppeltem Anteil der brit. Mutation (auf bereits ca. 70%) deuten auf das Gegenteil hin.
2.)
Hängen steigende Infektionszahlen mit steigenden Testzahlen zusammen, d.h. steigt das Infektionsgeschehen nur scheinbar, weil mehr getestet wird?
Zugegeben, die Anzahl der kostenlosen Antigen-Schnelltests, die in letzter Zeit stark zugenommen haben, ist schwer zu erfassen. Aber wenn das RKI sie einfach verschweigt und auf seinen Seiten nur allgemein von "Tests" spricht, damit aber in Wirklichkeit nur PCR-Tests meint, dann sieht auch das wieder nach Verschleierungstaktik aus.
Es ist doch klar, wenn eine nicht unwesentliche Anzahl Menschen mit Schnelltests schon vorgetestet ist und nur diejenigen von ihnen zum PCR-Test gehen, die im Schnelltest positiv waren (und genauso ist das Prozedere mit Schnelltests!), dann erhöht sich dadurch die Positivrate der PCR-Tests. Wenn sich nun zusätzlich auch die Anzahl der PCR-Tests erhöht, dann weiß man wieder nicht, ob die Erhöhung nur scheinbar ist (wegen mehr Tests), oder ob es tatsächlich mehr Ansteckungsfälle gibt.
Diese Zahlen sind also nur sehr bedingt verwertbar.
Das einzig solide und verläßliche sind auch hier, wie gesagt, die zuletzt stark gesunkenen Todeszahlen, die auf eine allgemeine Entspannung hindeuten.
Meiner Ansicht nach wirken sich die Impfungen sowie auch die britische Mutation bereits günstig aus: Weniger Tote und weniger Infektionen wegen der Impfungen, leider insgesamt mehr Infektionen, aber leichterer Verlauf, auch weniger Tote wegen der Mutation. Das sind gute Anzeichen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 23.03.2021 um 14.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45485
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Herr Riemer, Sie hatten geschrieben: »Aufklärung könnte es bringen, wenn nicht nur die Anzahl positiver, sondern auch die Gesamtanzahl der Tests veröffentlicht würde.« Wenn Sie damit die PCR-Tests gemeint haben, sind diese Zahlen wie gezeigt verfügbar. Wenn Sie auch die Schnelltests mit einbeziehen möchten, wird die Sache sehr wacklig. Sie haben selbst geschrieben, daß diese Tests nur schwer erfaßbar sind, was ich für eine Untertreibung halte. Schnelltests können einerseits zu mehr PCR-Tests führen, weil die Leute, wie Sie zutreffend sagen, sich »richtig« testen lassen, wenn der Schnelltest ein positives Ergebnis gezeigt hat. Der gegenteilige Effekt ist aber auch denkbar, denn wegen der höheren Fehlerquote von Schnelltests lassen sich vermutlich einige bei negativem Ergebnis nicht mehr PCR-testen, was sie ohne Schnelltest vielleicht getan hätten. Bei leichtem Verlauf kommt dann nie ans Licht, daß sie positiv sind. Ich denke auch, daß der Anteil der unbrauchbaren Testergebnisse infolge unsachgemäßer Handhabung bei den Schnelltests viele Male höher ist als bei den Labortests. Man weiß auch nicht, wie viele der verkauften Schnelltests tatsächlich benutzt worden sind. Und so weiter.
Würde das RKI Ihren Text, in dem Sie den möglichen Einfluß der Schnelltests auf die Fallzahlen beschreiben, wörtlich übernehmen, wären Sie wahrscheinlich immer noch nicht zufrieden und würden das als weiteren Beleg für »Verschleierung« werten. Ich frage mich, woher Ihre tiefe Skepsis gegenüber allen offiziellen Zahlen und Zahlendeutungen herrührt. Glauben Sie wirklich an eine große Verschwörung von machthungrigen Politikern, sensationslüsternen Medien und geltungsbedürftigen Behördenchefs, Virologen und Krankenhausfunktionären?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.03.2021 um 15.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45487
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Alle Vergleiche zwischen Regionen und Zeiträumen sind wertlos ohne Berücksichtigung der Altersgruppen.
Über das fehlende Motiv für "Verschleierungen" braucht man dann erst gar nicht zu reden.
Ich sehe leider den Hoffnungsschimmer nicht. Wir müssen Kontakte einschränken und impfen, etwas anderes gibt es nicht.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.03.2021 um 18.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45488
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Lieber Herr Metz, jetzt weiß ich tatsächlich nicht, in welche Richtung Sie die "Untertreibung" sehen. Meinen Sie, Schnelltests seien nicht schwer, sondern sehr schwer erfaßbar, oder meinen Sie, sie seien in Wirklichkeit auch gut erfaßbar?
Negative Ergebnisse von Schnelltests sind übrigens zehnmal sicherer als positive, deshalb wird man den gegenteiligen Effekt fast außeracht lassen können.
Wie auch immer, grundsätzlich, was die Probleme mit Schnelltests betrifft, stimme ich Ihnen zu.
An irgendwelche Verschwörungen glaube ich nicht. Ich glaube nur an Fakten. Und skeptisch gegenüber den offiziellen Zahlen bin ich auch nicht. Ich selbst verwende nur die offiziellen Zahlen des RKI und des Statistischen Bundesamtes.
Ansonsten ist mir allerdings jede gesunde Skepsis sozusagen angeboren. Ich bin grundsätzlich skeptisch gegenüber allem, was ich nicht selbst geprüft habe. Nun gut, ich rechne nicht schriftlich nach, was mir der Taschenrechner anzeigt, deshalb rede ich hier von gesunder Skepsis.
Wenn also ein Wissenschaftler behauptet, die neue Virusmutation sei tödlicher als bisherige, und die Bundeskanzlerin sagt gestern abend das gleiche, dann möchte ich schon gern wissen, wie sie darauf kommen, zumal die offiziellen Zahlen bisher das Gegenteil nahelegen. Da bleibe ich dann so lange skeptisch, bis ich entweder bestätigt oder widerlegt bin.
Dann gibt es da noch die Fakten, die zwar feststehen, aber individuell unterschiedlich bewertet werden. Daß z. B. die coronabedingte Übersterblichkeit 2020 gegenüber dem Durchschnitt der vier Vorjahre maximal 2% betrug, ist ein unumstößlicher Fakt, den kann niemand widerlegen, außer er ignoriert die offiziellen Statistiken. Hierzu hat selbst das Statistische Bundesamt über seine eigenen Zahlen schon anderes geschrieben. Das tut mir leid, aber auch wenn das Statistische Bundesamt 2+2=5 behauptete, würde ich auf 4 bestehen.
Etwas anderes ist es allerdings, wenn jemand sagt, diese 2% Übersterblichkeit sind eine reine Katastrophe. Da kann ich nicht widersprechen, da kann ich nur sagen, ich finde es auch schlimm. Aber ich kann meinerseits sagen, daß ich die getroffenen Einschränkungen dennoch für unverhältnismäßig schlimmer halte.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.03.2021 um 19.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45489
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Jetzt habe ich doch etwas bei Ihnen, lieber Herr Metz, überlesen, was gegen Ende Ihres ersten Absatzes klarer wird. Sie meinen natürlich, Schnelltests sind sehr schwer zählbar, schwerer als es bei mir anklang.
Na ja, Möglichkeiten gäbe es schon, nicht alle Schnelltests werden individuell verkauft. Man könnte über Umfragen einen Näherungswert ermitteln. Die meisten Schnelltests werden wohl immer noch von offiziellen Stellen ausgeführt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.03.2021 um 20.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45490
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In vielen anderen Ländern ist man nicht der Meinung, daß die (z. T. viel härteren) Maßnahmen gegen Corona schlimmer sind als die Krankheit selbst.
Aber wohin soll diese Diskussion führen? Ich sehe unterm Strich nur, daß der Verdacht auf ein Verschweigen von Daten nicht begründet werden kann. Es fehlt offensichtlich das Motiv.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.03.2021 um 04.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45492
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Ich kenne naturwissenschaftlich ausgebildete Menschen, die steif und fest behaupten, die Corona-Impfungen seien Massenexperimente mit unzulänglich getesteten Impfstoffen. (Oft leugnen sie sogar die Krankheit.) Inzwischen läuft die "vierte Phase" der Impfstoffprüfung, also die Beobachtung von Millionen tatsächlich Geimpften. Erst dabei treten die wirklich seltenen Nebenwirkungen auf, die sich bei rund 30.000 Probanden naturgemäß nicht beobachten lassen. Frau Ciesek hat gestern im NDR-Podcast erklärt, welche Zusammenhänge in Frage kommen. Immunologie und Blutgerinnung sind allerdings besonders kompliziert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.03.2021 um 06.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45519
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Das Hochschnellen der Inzidenzen läßt die Nichtdenker in meinen rechtsradikalen Lieblingsmedien vorübergehend verstummen; sie beschäftigen sich jetzt mit anderen Problemen unseres schönen christlichen Abendlandes. Aber ihre Rechenkünstler werden uns schon bald beweisen, daß alles nur ein falcher Zahlenzauber ist. Kürzlich hat ein "einsamer Mathe-Student" es mit Drosten und Co. aufgenommen, und er hat selbstverständlich recht, wie alle Außenseiter und Einzelkämpfer. Bloß nicht glauben, was die Mainstream-Wissenschaft sagt!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.03.2021 um 14.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45526
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Was wäre aber die Mainstream-Wissenschaft, wenn sie Zahlen nicht ernst nähme?
Natürlich möchten wir am liebsten keine Rechtsradikalen haben, aber der ständige Ärger darüber, daß sie besser schreiben und rechnen können, als viele Mainstream-Wissenschaftler und -Politiker, hilft uns doch auch nicht weiter.
Von einer Aussage wie 2+2=4 brauchen wir uns nicht zu distanzieren, nur weil sie mal ein Radikaler traf. Wir sollten uns m. E. nicht so um Radikale, sondern um die Fakten kümmern. Und wenn schon um Radikale, dann um das, was sie radikal macht. Ihre Rechtschreibung und ihre Mathematik haben damit nichts zu tun.
Wir sehen zur Zeit, daß die Inzidenzen wieder stark steigen.
Gleichzeitig steigt der Anteil an Virusmutanten.
Gleichzeitig sinken die Todeszahlen seit Jahresbeginn ständig.
Letzteres ist nun wirklich sehr bedenklich für die Moral der Menschen, deshalb werden die Todeszahlen im täglichen Bericht der Tagesschau gar nicht mehr genannt. Im ZDF werden sie zwar noch genannt, aber nur noch absolut, nicht mehr im Vergleich zur Vorwoche, wie bei den Inzidenzen. So springt das markante Sinken der Todesfälle nicht so sehr ins Auge.
So konnte neben den Mainstream-Wissenschaftlern nun auch die Kanzlerin das etwas weniger auffällige Sinken der Todeszahlen mit den Worten kommentieren, die neue Virusvariante sei tödlicher als die alte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.03.2021 um 09.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45530
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Ich möchte nicht immer dasselbe sagen, darum nur ein Hinweis auf den Beitrag "Bessere Chancen für Covid-Patienten" in der heutigen SZ (zu Intensivmedizin, Alterskohorten, B 1.1.7 usw.).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.03.2021 um 15.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45532
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„Von den zirka 110 bisherigen COVID-19-Patienten, die im Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum intensivtherapeutisch behandelt werden mussten, hatten weniger als 1 Prozent einen Migrationshintergrund“, so Kliniksprecherin Anke Brauns zum Nordkurier. (Nordkurier 3.3.21)
Wie viele könnten das gewesen sein?
(Die AfD fragt immer wieder, wie viele Migranten in unseren deutschen Intensivbetten liegen. Es erinnert an die „Judenzählung“ im Ersten Weltkrieg und danach.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.03.2021 um 23.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45533
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Ich habe immer viel Respekt vor Leuten, die frei sprechen können wie gedruckt. Darum verzeihe ich beim freien Sprechen auch jeden versehentlichen sprachlichen Fehler. Mir selbst würden noch mehr unterlaufen. Das folgende ist also nicht als Kritik an der Kliniksprecherin zu verstehen, sondern es gehört einfach zur allgemein sehr häufigen unnötigen oder falschen Benutzung von Modalverben (siehe auch das entspr. Thema im Diskussionsforum):
Das Wort "mußten" ist für diese Aussage völlig überflüssig, genaugenommen verfälscht es sie sogar. Es spielt keine Rolle, ob die Patienten intensivtherapeutisch behandelt werden mußten oder nicht. Hier ging es ganz offenbar nur darum, ob sie intensivtherapeutisch an dieser Klinik behandelt wurden.
Das ist ja auch das eigentliche sprachliche Kopfrechnen (neben dem Kopfrechnen mit Zahlen).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.04.2021 um 06.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45561
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Daß nur sehr wenige Menschen sich in Gastwirtschaften ansteckten, relativiert sich, wenn man berücksichtigt, daß die Gastwirtschaften mehr oder weniger geschlossen sind. Ich gehe zwar so gut wie nie in Gastwirtschaften, aber immerhin haben wir vor einem halben Jahr die Hochzeit unserer Jüngsten gefeiert, was nicht ganz einfach war.
Die Nichtdenker tun so, als hinderten uns nur die Politiker daran, "normal" zu leben. Wir müssen überhaupt vieles lernen:
Wenn Deutschland wegen Corona Schulden macht, ist es eine Katastrophe.
Als Trump für seine Milliardärsfreunde Schulden machte, war es okay.
Wenn Biden wegen Corona Schulden macht, ist es eine Katastrophe.
Die Corona-Pandemie gibt es gar nicht.
Impfen schadet mehr, als es nutzt.
Die Verzögerungen beim Impfen sind ein Skandal.
Alles zusammen beweist Merkels Absicht, Deutschland abzuschaffen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.04.2021 um 11.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45563
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Die Prediger des Lockdown beherrschen Politik und Medien. Aber sie haben weder Medizin, Wissenschaft noch Logik auf ihrer Seite. Sie erinnern an Bußprediger des Mittelalters. Warum man diesem Treiben Einhalt gebieten muss. (Roland Tichy 3.4.21)
Querer geht es nicht. Als die Inzidenz vor einigen Wochen wieder anstieg, forderte Tichys 18jähriger Wadenbeißer, sofort alle Maßnahmen gegen Corona aufzuheben. Auch das fand seine Gemeinde wunderbar.
Ganz Schlaue stellen dort fest, daß die vierte Phase der Impfstoffprüfung, nämlich die tatsächliche Impfung von vielen Millionen Menschen, ein „Massenexperiment“ ist. In der Tat, so ist es definiert. Übrigens ist jede Maßnahme gegen Corona und jede Lockerung ebenfalls ein Massenexperiment.
Gerade wird bekannt, daß Portugal nur durch strengen Lockdown von seinen schlimmen Inzidenzen heruntergekommen ist. Ähnlich GB und andere. Das ist sonnenklar, aber nicht quer genug.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.04.2021 um 11.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45564
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´It is so easy to condemn,´ said he. ´I know no life that must be so delicious as that of a writer for newspapers, or a leading member of the opposition — to thunder forth accusations against men in power; show up the worst side of everything that is produced; to pick holes in every coat; to be indignant, sarcastic, jocose, moral, or supercilious; to damn with faint praise, or crush with open calumny! What can be so easy as this when the critic has to be responsible for nothing?´ (Trollope: Barchester Towers, 1857)
Trollope stellt an mehreren Stellen die Allmacht der Zeitung „Jupiter“ dar (gemeint ist die „Times“). Gerade in der Corona-Krise wundert man sich ja oft, wie rabiat Journalisten und Leserbriefler über Politiker urteilen, denen sie größtenteils das Wasser nicht reichen können.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 04.04.2021 um 06.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45571
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Ich habe schon vor zwei Wochen etwas Handfestes gefunden, was meine Kritik an der Coronapolitik bezüglich der Strangulierung des Einzelhandels untermauert. Es handelt sich um den "MODUS-COVID-Bericht" von Kai Nagel et al.: https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/12878 (Download unten).
Kai Nagel ist nicht irgendwer, und er erfindet nicht einfach irgendwelche Werte, auch wenn die Modellierung mit gewissen Vorbehalten betrachtet werden muß. Auf Seite 16 wird jedenfalls die enorme Wirkung von FFP2-Masken in Zahlen ausgedrückt: Senkung des Beitrags zum R-Wert im Einzelhandel von 0,10 auf <0,01. Und zwar angeblich sogar ohne Begrenzung der Kundendichte (Personen pro Ladenfläche). Hingegen tragen "Besuche/Treffen innen (Winter) ohne Schutzmaßnahmen" 0,60 zum R-Wert bei, und zwar sogar dann, wenn "Restaurants geschlossen und Feiern verboten" sind.
Wer würde denn etwas anderes erwarten? Tag für Tag treffen sich einige Millionen Menschen in Deutschland privat, kreuz und quer. Teils haben diese Personen gleich mehrere solche Treffen pro Tag, teils mit vielen anderen. Typischerweise ohne Maske und mit wenig bis keinem Abstand. Das sind also viele Millionen ungeschützte Kontakte, jeden Tag! Wer wollte bezweifeln, daß auf diese Weise viel mehr Infektionen übertragen werden als im Einzelhandel, also mit Maske und mit Abstand? Wie viel mehr sind es? Wenn es 100-mal mehr sind und 0,60 für den privaten Bereich zutrifft, dann wären es 0,006 im Einzelhandel. Ich würde allerdings eher darauf tippen, daß das Verhältnis 300:1 oder 600:1 ist. Wenn diese Annahme sowie die 0,60 für die privaten Treffen stimmen, betrüge der R-Beitrag im Einzelhandel sogar nur 0,002 bzw. 0,001.
Was bedeutet das für die Bemühung, den R-Wert zu senken? Es bedeutet, daß der R-Wert durch Schließung oder Einschränkung des Einzelhandels so gut wie überhaupt nicht gesenkt werden kann. Schon gar nicht durch solche krassen Gängelungen wie "Terminshopping" oder Einkaufen nur mit negativem Test. Die wochen- und monatelange Schließung des Einzelhandels war schlicht für die Katz.
Die Politiker können es aber, schon aus Gewohnheit und nach dem Prinzip des gegenseitigen Nachplapperns, nicht lassen, den Einzelhandel permanent als Gefahrenquelle zu skandalisieren und zehntausend, wenn nicht hunderttausend Geschäfte in den Ruin zu treiben. Mit einer rationalen, wissenschaftlich begründeten Pandemiebekämpfung hat das nichts zu tun. Wenn alle Kontakte so aussähen wie im Einzelhandel, wäre das Virus sehr schnell ausgestorben. Und wer ein, zwei Stunden lang einkauft, geht in dieser Zeit schon mal keine riskanten Begegnungen ohne Maske ein.
Der entscheidende Bereich sind also diese privaten Treffen. Diese um wenige Prozent zu reduzieren würde viel mehr bringen als die Schließung des Einzelhandels. Sollte das etwa nicht möglich sein? Es wäre wohl schon allein dadurch möglich, daß man die Leute ausgiebig shoppen läßt, so daß in dieser Zeit keine privaten Treffen stattfinden!
Die Politiker mit ihren ständigen Aufforderungen zur Disziplin vergessen auch, daß sie denkbar schlecht geeignet sind, das Volk zu ermahnen. Millionen Bürger halten Politiker schlicht für Lügner, Heuchler und eitle Selbstdarsteller, womit sie ja nicht so falsch liegen. Politiker erreichen mit ihren Reden zwar brave Bürger, also jene, die sich nach nur wenig Aufklärung schon korrekt verhalten. Gerade die Undisziplinierten, die alles kaputtmachen, erreichen die Oberlehrer nicht, egal ob es Politiker sind oder illustre Professoren wie ein Lothar Wieler. Wieso spannt man nicht schwerpunktmäßig andere Multiplikatoren ein, die in den relevanten Zielgruppen mehr Anerkennung und Einfluß haben? Das könnten zum Beispiel Imame in den Moscheevereinen sein, aber vor allem auch jene beliebten Schauspieler oder Musiker, die in den sozialen Medien hunderttausend Follower erreichen.
Zurück zu den <0,01 R-Beitrag im Einzelhandel. Seit zwei Wochen scheint kein Politiker diese Zahl aufzugreifen, um daraus die naheliegenden Schlüsse zu ziehen. Keine Diskussion, keine Thematisierung, nichts. Nach meinem Eindruck werden die <0,01 auch von den "Experten" und den Medien gezielt verschwiegen, damit die Politiker ja nicht auf die Idee kommen sollen, den Einzelhandel zu öffnen. Immer schön schließen, immer schön warnen, verbieten, totregulieren, egal ob das etwas bringt oder nicht. Für mich ist das alles ein ungeheurer Skandal.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2021 um 07.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45572
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Starke Worte. Ein Blick aufs Ausland wäre nützlich. Überhaupt versucht man von Beginn an viel zu selten, von verschiedenen Erfahrungen anderer Länder zu lernen.
Es ist eine außergewöhnliche Situation, und ich halte "den Politikern" zugute, daß sie überwiegend nach Lösungen suchen, wobei eine gewisse Paschaulisierung ("Kontakte vermeiden") schon zu rechtfertigen wäre, auch wenn sie ungerechte und wirkungslose Seiteneffekte hat.
Damit will ich aber die Zersplitterung der Kompetenzen so wenig rechtfertigen wie die Profilierungssucht einzelner. Nur helfen Wutausbrüche nicht weiter.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 04.04.2021 um 09.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45575
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Was soll der Blick ins Ausland in diesem Fall bringen? Die Frage in meinem Beitrag ist vor allem, ob man R < 0,01 im Einzelhandel für zutreffend hält und was daraus folgen müßte: Schließung ist kropfunnötig, wenn nicht sogar kontraproduktiv. Maske würde genügen, fertig. Sicherheitshalber noch eine Obergrenze für die Kundendichte: noch besser. Viel wirksamer wären Ausgangssperren über Nacht, weil sie die gefährlichen privaten Treffen immerhin zum Teil unterbinden. Aber gerade davor schreckt die Politik zurück. Das ist doch alles hirnrissig.
Warum wird R < 0,01 im Einzelhandel überhaupt nicht diskutiert? Im Blick auf diesen Punkt haben die Querdenker sogar recht, wenn sie behaupten, Politiker und Medien wollten den Menschen nur Angst einjagen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.04.2021 um 20.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45633
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Die Konstruktion "CDU/CSU" (zwei Parteien, aber eine Fraktion) war immer prekär und führt gelegentlich zu Zwickmühlen. Die CDU kann ihren Vorsitzenden kaum übergehen, auch wenn sie ihn nicht für den besten Kanzlerkandidaten hält (vielleicht auch deshalb, weil schon seine Wahl zum Vorsitzenden eine Verlegenheitslösung war). Das würde bedeuten, daß nie ein CSU-Kanzler möglich wäre. Das wäre aber auch nicht gerecht.
Ich sehe nur eine Lösung: Angesichts von Umfragewerten müßte der Kandidat der CDU verzichten. Natürlich kann Söders Stern schnell sinken, aber das ist noch unwahrscheinlicher als daß Laschets Stern steigt. Ich sehe nur Verlierer. Dann müßten wohl die Grünen ran. Wer hätte das gedacht!
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 13.04.2021 um 23.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45636
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Wie man liest, argumentieren Unionsabgeordnete, die um ihr Mandat bangen, Laschet wäre vielleicht der bessere Kanzler, Söder sei aber sicher der bessere Wahlkämpfer. Wenn das stimmt, dann soll doch Söder den Wahlkampf machen und Laschet den Kanzler. Das Grundgesetz kennt keine Kanzlerkandidaten, und der Bundestag wählt den Bundeskanzler mit Mehrheit.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.04.2021 um 15.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45667
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Man hört jetzt auch, die CDU habe als größere Partei das "Vorgriffsrecht" bei der Kanzlerkandidaten-Frage. Das ist natürlich doppelter Unsinn.
CDU und CSU konkurrieren vereinbarungsgemäß nicht miteinander, folglich wäre es richtiger zu sagen: Es gibt die Union in allen Bundesländern, nur in Bayern heißt sie CSU. Bei der Besetzung des Kanzleramts müssen alle die gleiche Chance haben, sonst wäre "Kreuth" die logische Folge.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.04.2021 um 00.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45675
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CDU und CSU hätten sich schon längst darauf einigen sollen, wie der gemeinsame Kandidat bestimmt wird. Gleiche Chance für beide heißt eigentlich aufgrund der Mitgliederzahlen, daß spätestens nach drei Kandidaturen der CDU einmal die CSU dran ist. Man könnte es vielleicht auch an der Wählerzahl festmachen, das habe ich nicht nachgerechnet, wird aber wohl auf ein ähnliches Verhältnis hinauslaufen.
Seit 1949 hat die CDU aber schon 17 Kanzlerkandidaten gestellt, die CSU erst zwei.
Die CDU hatte vier Kanzler mit insgesamt 13 Amtszeiten, die CSU noch keinen, was m. E. nicht nur an den Kandidaten lag. Kohl und Merkel haben Strauß und Stoiber recht clever den Vortritt gelassen, als die Zeit zum Wechsel eh noch nicht reif war, um dann jeweils vier Jahre später unter verbesserter politischer Stimmungslage die verbrauchten Kandidaten leicht abzuschütteln.
Vielleicht war auch das Glück etwas mehr auf CDU-Seite, aber egal, wer aus Gründen der Chancengleichheit diesmal für die Union kandidieren sollte, darüber gibt es aus meiner Sicht gar keinen Zweifel.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.04.2021 um 04.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45676
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Zu „Kreuth“:
Im Machtkampf um die Unions-Kanzlerkandidatur mahnt der nordrhein-westfälische CDU-Politiker Dennis Radtke CSU-Chef Markus Söder, endlich einzulenken und CDU-Chef Armin Laschet den Vortritt zu lassen – andernfalls könnte die CDU einen Landesverband im CSU-Stammland Bayern gründen. "Wenn Söder die Kanzlerkandidatur erzwingen will, wenn er die CDU zerstören will, dann darf die Gründung der CDU in Bayern kein Tabu mehr sein", sagte Radtke dem ZDF. (n-tv.de 17.4.21)
Wer zerstört hier die CDU?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2021 um 04.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45685
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Eine Journalistin (das Geschlecht ist hier wichtig) schreibt über die Empörung von Leuten über Dinge, denen gar kein persönlicher Schaden entstanden ist. Beispiel: Eine Schlange vor dem Postschalter. Die Frau will nicht warten, geht gleich zur Spitze vor und bittet den nächsten, der dran ist, ihr ein Heftchen Briefmarken mitzubringen, und will ihm das Geld geben. Der lehnt ab, fordert sie auf, sich hinten anzustellen, ebenso der nächste und übernächste. Über deren Empörung empört sie sich in dem Zeitungsartikel.
Der Auftrag an den Mann läuft auf das gleiche hinaus wie ein körperliches Vordrängen. Es würde die ganze Schlange um eine gewisse Zeit aufhalten – es spielt hier keine Rolle, wie lange. Mir ist das schon oft passiert. Es würde mir wenig ausmachen, eine Frau vorzulassen (es sind immer Frauen; sie behaupten es eilig zu haben, später sieht man sie gemütlich auf der Straße plaudern – in Erlangen hat es sowieso niemand eilig), aber ich habe Skrupel, meine Großzügigkeit der ganzen ungefragten Schlange hinter mir abzuverlangen. Darum folge ich seit Jahren der Maxime: Ich dränge mich nie vor und lasse auch niemanden vor.
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Kommentar von tk, verfaßt am 19.04.2021 um 15.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45691
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Sie „dürfen“ sie natürlich nicht vorlassen, da damit ja auch alle, die in der Schlange hinter Ihnen stehen, benachteiligt werden, aber Sie dürfen selbstverständlich den Platz mit ihr tauschen, wenn Sie nur sicherstellen, daß die Vordränglerin am Schalter nicht mehr Zeit verbringt als Sie.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.04.2021 um 04.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45696
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Noch einmal zu Vitamin D:
In den Gesundheits-News von Google gibt es manchmal eine Pause, aber dann wird das Pferd "Vitamin D" weitergeritten. Unter den verlinkten Texten steht dann die Werbung für Vitamin-D-Präparate. Kein Thema außer Corona selbst (wogegen es helfen soll oder auch nicht) beherrscht die Rubrik so ausdauernd.:
Frau Ciesek hat gestern im Podcast die Dinge zurechtgerückt. Nur wenigen Menschen, bei denen ein Mangel festgestellt worden ist, hilft zusätzliches Vitamin D.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.04.2021 um 14.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45709
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Rechnen wir – als neutrale Beobachter – mal nach:
Viele sehen Söder als den eigentlichen Sieger, von dessen Gnaden Laschet Kanzler werden kann. Laschet brauchte nur abzuwarten; er kannte seine Pappenheimer und wußte, daß sie ihn nach nur drei Monaten nicht einfach übergehen und einen anderen aufstellen konnten, ohne sich selbst zu erledigen. Das ist auch eine Leistung. Ob er zwischendurch wie ein Häuflein Elend dasaß (wie die SZ meint – mir kommen die Tränen!), ist gleichgültig, der Sieg war ihm sicher. Söder hat natürlich die gleiche Rechnung angestellt und eingesehen, daß er für diesmal nicht gewinnen kann. Sein rechtzeitiger Rückzug wird als noble Geste wahrgenommen und wird sich auszahlen, auch wenn gar kein Verdienst darin lag.
Söders Rückzug ist auch kein „großer Vertrauensbeweis“, wie Laschet sagt, aber bestimmt nicht meint (ebenso wie das gute persönliche Verhältnis zwischen Söder und ihm; niemand glaubt es ihm).
Ein großer Teil der Union gibt zu verstehen: Jetzt müssen wir mit Laschet durch dick und dünn, auch wenn wir ihn nicht wollten. "Gewinnen werden wir nur, wenn wir als Union geschlossen auftreten." (Kuban, JU) – Aber diese innerparteiliche, noch dazu erzwungene Einigung auf das kleinste gemeinsame Übel ist für den Wähler so bedeutungslos wie bei früheren Einigungen (auch bei anderen Parteien). Schon purzeln die Umfragewerte.
Man sagt jetzt, Merkel hätte den Parteivorsitz nicht abgeben dürfen – aber was ist das für eine Partei, in der es keinen kompetenten Nachfolger für die Vorsitzende gibt? Dann haben sie es wirklich nicht anders verdient, als es mit AKK und Laschet gekommen ist.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.04.2021 um 20.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45727
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Aus der heutigen Tagesschau, 20 Uhr:
In Indien verschärft sich die Coronalage dramatisch. ... Das Land mit seinen mehr als 1,3 Milliarden Einwohnern ist weltweit mit am schwersten von der Pandemie betroffen. ... Heute vermeldete Indien so viele Neuinfektionen wie weltweit noch nie ein Land zuvor – fast 315.000 innerhalb von 24 Stunden.
315.000 von 1300 Millionen
= 20.000 von 83 Millionen
Dieser indische Spitzenwert entspricht ziemlich genau dem Durchschnitt dieser Tage seit Mitte April und dem Durchschnitt im Nov./Dez. 2020 in Deutschland. Indien ist eben ein großes Land.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.04.2021 um 04.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45729
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Letzteres sage ich ja auch immer (z. B. wenn Gewalt gegen Frauen angeprangert wird: Schlimm genug, aber wenn man verdoppelt, was in ganz Europa passiert, kommt man auch auf große Zahlen). Der zitierte Ausschnitt aus der Berichterstattung ist insofern irreführend, als er absolute Zahlen angibt; ich erinnere mich aber, dazu auch die Kurve gesehen zu haben, die eine andere Sprache spricht.
Das Beunruhigende an Indien sind der extreme Anstieg und die neue Variante.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.04.2021 um 14.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45740
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Betrachten wir den Anstieg in Indien:
03.4.21: 93.207 Neuinfizierte pro Tag (im 7-Tages-Schnitt)
22.4.21: 301.452 Neuinfizierte pro Tag ( " )
d.h. in den letzten 19 Tagen (weil er in diesen 19 Tagen bisher am steilsten war) täglich durchschnittlich 701 mehr Neuinfizierte als am Vortag pro 83 Mio. Einwohner
Zum Vergleich:
In Deutschland betrug dieser Anstieg in den 19 Tagen
19.10. bis 07.11.20: täglich 692 mehr,
07.03. bis 26.03.21: täglich 630 mehr als am Vortag.
Auch die Anstiegszahlen in Indien sind also z. Z. ähnlich, kaum größer als in Spitzenzeiten bei uns. Man muß abwarten, ob sie wie bei uns erfolgreich gebremst werden können. Die vorzeitige Dramatik im Ersten (genauso im ZDF) ist fehl am Platz.
Was die angeblich "tödlicheren" Mutanten betrifft, so lassen die offiziellen Statistiken einen solchen Schluß auch nach jetzt mehreren Monaten und bei inzwischen fast 100%igem Anteil der britischen Virusvariante nicht zu.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2021 um 17.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45828
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Die dritte Corona-Welle war wieder eine Wohltat für Deutschland:
https://www.tichyseinblick.de/meinungen/corona-update-3-mai-das-war-die-dritte-welle/
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 04.05.2021 um 01.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45829
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Wenn die Todeszahlen in Deutschland weiter so sinken wie in diesen Tagen (aktuell noch 232 Tote pro Tag im 7-Tages-Mittel, Stand 2. Mai), dann haben wir bald sogar weniger Tote als Indien (aktuell 205 Tote pro Tag im 7-Tages-Mittel je 83,3 Millionen Einwohner).
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 05.05.2021 um 20.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45841
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zu #45828:
Man muß nicht unbedingt Tichys Einblick sehen. Auch das Statistische Bundesamt ("Pressemitteilung Nr. 202 vom 27. April 2021") weist nach, daß das Coronajahr 2021 bisher zumindest nicht schlimmer war als im Durchschnitt die vier Jahre davor.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/04/PD21_202_12621.html%3Bjsessionid=9724062D24A24B1C0CA52DB382A1E095.live722
Bis KW 5 überwogen danach die Todesfälle 2021, von KW 6 bis KW 14 überwogen die Todesfälle 2017–2020. Insgesamt kommt das Statistische Bundesamt von KW 1 bis KW 15 2021 auf einen minimalen Überschuß von 1 %.
(Das Statistische Bundesamt rechnet allerdings dabei mit den reinen Sterbezahlen ohne Berücksichtigung von Bevölkerungswachstum und Zunahme des Anteils älterer Menschen von 2017 bis 2021. Klar ist, daß sowohl in einer größeren als auch in einer älteren Bevölkerung automatisch auch Todesfälle zunehmen. Um einen Zusammenhang mit Corona herzustellen, müßte das berücksichtigt werden. Tichy macht das anscheinend.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.05.2021 um 05.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45842
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Durch die Masken und andere Maßnahmen der Kontaktvermeidung ist die Grippe praktisch ausgefallen. Das hat nichts mit der Gefährlichkeit von Corona zu tun. Die britischen Forscher selbst halten "ihre" Mutante für ansteckender und tödlicher.
Was Indien betrifft, so sind die wahrscheinlich sehr hohe Dunkelziffer und die medizinische Versorgung die beiden heiklen Punkte, die das Land von Deutschland ganz wesentlich unterscheiden. Das hat die Weltöffentlichkeit auch verstanden.
Im übrigen kommt es immer auf die Darstellung an. Wenn man ihr die Absicht ansieht, wird es bedenklich. Nur darum geht es mir, nicht um Medizinstatistik, die ich zwar beobachte, aber hier natürlich nicht diskutieren will. Daher meine Aufmerksamkeit auf "Tichy", besonders auch die Zuschriften.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.05.2021 um 19.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45847
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In Marokko hat eine Frau aus Mali Neunlinge zur Welt gebracht. Das "Symbolbild" zeigt allerdings zwölf Babies. Das kann bei so großen Zahlen schon mal passieren. Wenigstens sind sie hellhäutig wie echte symbolische Berliner.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.05.2021 um 00.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45850
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Der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gab heute in "maybrit illner" (ZDF) ein schönes Beispiel seiner Rechenkunst:
Wenn die Hälfte der Bevölkerung geimpft ist und wir zu früh alles öffnen, könnte die Inzidenz bald wieder auf 200 steigen, und das sei dann so wie eine Inzidenz von 400 für die ungeimpfte Hälfte.
Ja, in der Tat wäre das so, wenn alle Geimpften sich sofort nach nördlich der Linie Köln-Dresden begeben und alle Ungeimpften südlich davon blieben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.05.2021 um 05.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45852
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Wenn er gesagt hat, das könnte eintreten, ist dagegen ja wenig einzuwenden. Es könnte natürlich auch anders kommen.
Die regionalen Unterschiede könnten sich ausgleichen oder auch nicht. Man hat es ja im Ost-West-Gefälle gesehen, das sich im Laufe eines Jahres umgedreht hat.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.05.2021 um 12.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45858
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Ich wende ja nichts gegen das "könnte" ein, sondern gegen die Schlußfolgerung. Eine Inzidenz über die Hälfte einer durchmischten Bevölkerung ergibt gar keinen Sinn.
Wie gesagt, man müßte räumlich trennen, alle Geimpften nach Norden (-> Inzidenz null), alle Ungeimpften nach Süden (-> Inzidenz verdoppelt).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.05.2021 um 12.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45859
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Ich habe das Original nicht gehört, aber im NDR-Podcast wurde eine ähnliche Rechnung angestellt, und ich habe es so verstanden: Wenn wir die Zahl der Infektionen auf die Gesamtbevölkerung umlegen und wenn von dieser schon die Hälfte immunisiert ist, dann ist das Risiko für die ungeimpfte Hälfte doppelt so hoch. Oder: 200 von 40 Millionen sind wie 400 von 80 Millionen. Was ist daran falsch?
Man könnte sogar sagen: Wenn sich trotz Impfung immer noch die 200 anstecken, obwohl sie weniger Kontakte mit Infizierten haben, sollten sie sich doppelt vorsehen.
In unserem Landkreis sind wir endlich wieder unter 100, aber die Zahl ist wie bisher auf die Grundmenge der ganzen Bevölkerung bezogen, auch Kinder und Geimpfte und Genesene eingeschlossen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 07.05.2021 um 13.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45860
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Ich denke, man muß zwischen dem (praktischen) individuellen und dem (statistischen) gruppenweiten Ansteckungsrisiko unterscheiden. Wenn in einer Stadt mit 100 000 Einwohnern jede Woche 200 Infizierte dazukommen und diese Infizierten einigermaßen gleichmäßig aufs Stadtgebiet verteilt sind, kann es einem einzelnen Ungeimpften zunächst egal sein, wie viele andere Einwohner schon geimpft sind, solange er sich vorsichtig verhält. Das gilt aber immer, auch bei noch so hohen Inzidenzen. Wer das Haus nie verläßt, ist nicht gefährdet. Bezogen auf die Gruppe der Nichtgeimpften steigt allerdings das Infektionsrisiko bei steigender Impfquote, wenn man es als statistische Größe versteht, die durch die Infektionsquote innerhalb der Gruppe der Nichtgeimpften definiert ist. Unter praktischen Aspekten wäre interessant, warum diese Quote steigt. Dafür kommen verschiedene Gründe in Betracht, beispielsweise nachlassende Vorsicht oder ansteckendere neue Varianten des Virus.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.05.2021 um 13.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45861
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200 von 40 Mio. ist natürlich dasselbe wie 400 von 80 Mio. Aber hier geht es um die Inzidenz, das Verhältnis zu einer festen Zahl, bei uns üblicherweise 100000. Von den 100000 sollten 50000 geimpft und 50000 ungeimpft sein. Eine Inzidenz von 200 bedeutet also in diesem Beispiel, daß 200 von 50000 Geimpften und 50000 Ungeimpften sich infiziert haben. Da sich Geimpfte normalerweise nicht infizieren, ist es das gleiche, wie wenn 200 von 50000 Ungeimpften oder eben 400 von 100000 Ungeimpften infiziert wären. Das wäre dann Inzidenz 400. Auf 100000 Ungeimpfte in einer beliebigen zufälligen Auswahl von 100000 Personen aus der Bevölkerung kommen wir aber nur dann, wenn die gesamte betrachtete Bevölkerung ungeimpft ist. Das heißt, die Inzidenz 400 läge nur dann vor, wenn alle Geimpften das betrachtete Gebiet verließen, aber alle Infizierten blieben. Damit diese erhöhte Inzidenz auch eine entsprechend doppelte Gefährlichkeit entwickelt, müßten die verbliebenen Ungeimpften und Infizierten dann auch auf das halbe Territorium zusammenrücken.
Was Sie mit dem Unterschied meinen, lieber Prof. Ickler, ist wohl der Punkt, daß eine Inzidenz von 200 sicherlich viel schwerer zu erreichen ist, wenn schon die Hälfte der Bevölkerung geimpft ist. Da fehlt ja nicht mehr viel zur sog. Herdenimmunität. Entsprechend unwahrscheinlicher sind hohe Inzidenzen. Aber darum ging es ja nicht, Lauterbach hat einfach mal angenommen, es sei so, um sein Gedankenspiel vorzutragen.
Und dazu muß man nun einmal sagen, daß das Virus nicht weiß, wer in der gemischten Bevölkerung geimpft ist, um sich dann ganz gezielt auf diese Hälfte zu stürzen. Wenn wir von einer Inzidenz 200 ausgehen, ist die Gefahr sich als Ungeimpfter anzustecken, eben so hoch, wie diese Inzidenz besagt. Sie ist direkt ein Maß für die durchschnittliche Ansteckungswahrscheinlichkeit. Die Gefahr für einen einzelnen Ungeimpften ist nicht davon abhängig, wie viele der anderen geimpft sind.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 07.05.2021 um 13.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45862
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Im Original hat Lauterbach übrigens gesagt: »Stellen Sie sich mal vor, es ist nur die Hälfte der Bevölkerung geimpft, die andere Hälfte noch nicht, und wir hätten eine Inzidenz – die geht dann [bei zu schneller Lockerung der Maßnahmen] wieder ein bißchen hoch – von 200. Die verteilt sich dann auf die Hälfte der Bevölkerung, die ist dann 400 für diejenigen, die noch nicht geimpft sind. Das heißt, diejenigen, die nicht geimpft sind, die sind in einem riesigen Risiko. Und je kleiner die Zahl derer ist, die noch nicht geimpft ist, bei einer gegebenen … [hier unterbricht ihn Frau Illner, die diese Gedanken offenbar schon wieder zu kompliziert findet und das Ganze abkürzen möchte: ›desto größer ist sie in dieser Gruppe‹] … desto größer ist sie in dieser Gruppe.«
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.05.2021 um 13.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45863
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Ja, ich glaube, ich habe das zwar verkürzt, aber sinngemäß genau wiedergegeben. Die Inzidenz von 400 für die Ungeimpften ist einfach Unsinn.
Zu meinem letzten Satz
"Die Gefahr für einen einzelnen Ungeimpften ist nicht davon abhängig, wie viele der anderen geimpft sind."
möchte ich, um evtl. Mißverständnisse zu vermeiden, noch mal klarstellen:
Das gilt natürlich nur bei einer fest vorgegebenen Inzidenz. Je mehr Geimpfte es anteilig gibt, umso schwieriger wird es natürlich, hohe Inzidenzen zu erreichen, und dadurch sinkt dann auch implizit die Gefahr für Nichtgeimpfte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.05.2021 um 14.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45864
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Und umgekehrt.
Jedenfalls muß man sich weiterhin vorsehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.05.2021 um 14.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45865
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Grammatische Reflexionen sind nicht nur eine Luxusbeschäftigung menschlicher Geistestätigkeit an lauen Sommerabenden, sondern auch ein Stück geistiger Grundhygiene, die man nicht ungestraft vernachlässigen sollte. (Wilhelm Köller, zitiert von Christa Dürscheid)
Sie sind also geistige Grundhygiene, außerdem aber auch eine Luxusbeschäftigung an lauen Sommerabenden, und man sollte die Grundhygiene nicht vernachlässigen (gemeint ist aber wohl dieses Stück, so daß der Anschluß mit „das“ näher läge); aber was bedeutet es, daß man sie nicht ungestraft vernachlässigen sollte? Sollte man gegebenenfalls auch selbst für die Bestrafung sorgen? Oder sollte es „kann“ statt „sollte“ heißen? Jedenfalls wäre etwas mehr grammatische Reflexion bei der Formulierung aus hygienischen Gründen geboten gewesen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.05.2021 um 13.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45873
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zur Dunkelziffer in Indien und weltweit
(http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45842):
Viel mehr Corona-Tote als gemeldet (FAZ, 7.5.21, S. 6)
Nach Berechnungen amerikanischer Wissenschaftler sind schon weit mehr als doppelt so viele Menschen durch Covid-19 gestorben, als offiziell vermeldet wurden. Wie das Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der Universität von Washington in Seattle am Donnerstag berichtete, sind mindestens 6,9 Millionen Corona-Tote zu beklagen und nicht erst 3,3 Millionen. [...] Die Diskrepanzen seien dabei besonders hoch in Ländern mit unzureichender Gesundheitsversorgung wie etwa Indien (654395 Corona-Tote statt 221181) [...]
Deutschland liegt auf Platz 16 (120729 statt 83365 Corona-Tote).
Die Dunkelziffer ist danach in Deutschland anderthalbmal, weltweit doppelt und in Indien dreimal so hoch wie offiziell vermeldet.
Daraus ergibt sich eine Mortalität (Gesamtanzahl Tote pro 100000 Einwohner) von 145 in Deutschland, 88 weltweit und 47 in Indien. Die Mortalität ist also nach dieser Schätzung der Dunkelziffer in Deutschland dreimal so hoch wie in Indien. Selbst die offiziellen Todeszahlen (Mortalität 100) in Deutschland sind noch ca. doppelt so hoch wie die geschätzte Dunkelziffer in Indien und höher als die geschätzte Dunkelziffer weltweit.
Wann rollt endlich die internationale Hilfsaktion für Deutschland an?
Bemerkenswert ist auch, daß die Zahlen, die laut dem FAZ-Artikel "auf Erfahrungswerten" basieren, selbst bei 6-stelligen Gesamtzahlen noch auf den einzelnen Toten genau geschätzt werden können. Alle Achtung!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.05.2021 um 07.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45884
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„Wie verdammt mutig ist diese Kirche?“, fragt Anna-Nicole Heinrich, kurz nachdem die EKD-Synode sie in das ranghöchste Laienamt der evangelischen Kirche gewählt hat.
Diese Kontamination ist häufig ("Wie schrecklich dumm muß man sein..."). Logisch wäre: „Wie mutig?“ und die Antwort wäre: „Verdammt mutig“. Auf „wie verdammt?“ könnte man allenfalls antworten „gottverdammt“. Immerhin ist die Theologiestudentin und neue Praeses verdammt mutig, wenn sie solche blasphemischen Ausdrücke nicht scheut. Da kommt sicher noch was, verdammt noch mal!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.05.2021 um 05.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45888
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Es geht abwärts – Inzidenz in NRW so niedrig wie lange nicht! (BILD)
Klingt irgendwie schräg, obwohl logisch in Ordnung. Etwa wie: Es geht aufwärts – Kirchenaustritte nehmen zu!
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Kommentar von Vollgasfahrer, verfaßt am 10.05.2021 um 13.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45891
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"Corona: Es geht bergauf in NRW [..] Inzidenzen sinken" (Der Westen)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 11.05.2021 um 13.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45896
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Die FAS vergaloppiert sich bei einer Reihe von Neunen
(9.5.2021, Seite 2):
Können Geimpfte das Virus wirklich nicht weitertragen?
Nach einer regelmäßig aktualisierten Datensammlung der amerikanischen Seuchenbehörde hat man nach 100 Millionen Zweifachimpfungen jüngst 9245 „Impfdurchbrüche“ gezählt, bei denen es dennoch zu Erkrankungen kam. Heißt statistisch: 99,999 Prozent werden nicht krank.
Rund 10000 von 100000000, das ist 1 von 10000, also 0,01 Prozent Erkrankte. Nicht krank wurden also nur 99,99 Prozent, eine Neun weniger.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.05.2021 um 05.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45978
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Nach einigen Tagen Pause geht die Vitamin-D-Werbung wieder los (17.5.21 t-online News). Das Thema ist schon so lange überproportional vertreten, daß man nicht an Zufall glauben kann. Ob Forschungsergebnisse zugunsten von Vitamin D ausfallen oder nicht – die Bekanntheit wächst in beiden Fällen, wie bei Politikern die Prominenz.
Die Zuschriften in verschiedenen Foren zeigen, daß es auch hier eine Gemeindebildung gibt. Selektive Wahrnehmung von Forschungsergebnissen wirkt selbstverstärkend und immunisierend. Zurück bleibt der Eindruck: Es wird schon etwas dran sein, und schaden kann es nicht, ein wenig nachzuhelfen. Übertreiben sollte man es nicht, aber das tun wir ja sowieso nicht.
Möglicherweise gibt es einen Nutzen, das wird ja nicht bestritten, aber er kann nicht so überwältigend sein, wie er sich in den Augen der Gläubigen darstellt. Manche Menschen schwören auf Honig, andere auf Sauerkraut, lauwarmes Wasser, Knoblauch usw.
Es ist lehrreich, weil fixe Ideen die Menschen doch sehr beeeinflussen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.05.2021 um 23.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45986
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Vorgestern vor unserer Kurzreise nach Österreich hatten meine Frau und ich uns vorsorglich auf Corona testen lassen und das Ergebnis am selben Abend von dem entspr. Link im Netz auch ausgedruckt. Auf den Ausdrucken steht oben groß in der Mitte:
NEGATIV
Getestet vor 4 Stunden
darunter in kleiner Schrift u.a. das Testdatum und die Uhrzeit.
Gestern, also knapp einen Tag später wollte die freundliche österreichische Grenzbeamte die Nachweise tatsächlich sehen. Ich hielt sie ihr vom Autofenster aus entgegen, sie sah von weitem hin und las nur laut "Getestet vor 4 Stunden" und ergänzte sofort "Super, alles klar, gute Reise!"
Die lockere Lesart der Beamten war dabei natürlich genauso komisch wie überhaupt die völlig unnötige deiktische Zeitangabe auf dem auszudruckenden Dokument. Vielleicht sollten wir diese Nachweise gleich noch für die Rückreise in ein paar Tagen aufheben.
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Kommentar von Theoor Ickler, verfaßt am 22.05.2021 um 03.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#45987
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44801
Ein Kabelbrand in München mit lokalem Stromausfall soll ein Vorgeschmack auf die Energiewende sein ... (Tichy)
Dann wäre wohl ein Wasserrohrbruch im Reihenhaus ein Vorgeschmack auf das Steigen des Meeresspiegels.
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Kommentar von , verfaßt am 25.05.2021 um 07.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46019
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.05.2021 um 14.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46033
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Noch einmal zum Tempolimit. 130 auf Autobahnen! Das wäre zweifellos der Untergang. Um diesen unerhörten Angriff auf die Grundrechte besser einzuschätzen, könnte man die Übersicht bei Wikipedia studieren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zul%C3%A4ssige_H%C3%B6chstgeschwindigkeit
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.05.2021 um 21.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46034
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Wikipedia:
Durch eine niedrigere Geschwindigkeit kann daher sowohl die Wahrscheinlichkeit als auch die Schwere von Unfällen deutlich verringert werden.
Das ist natürlich sehr einleuchtend, nur beantwortet Wikipedia leider nicht die Frage, warum dann nicht auf allen Straßen und Autobahnen eine einheitliche Höchstgeschwindigkeit von 5 km/h festgelegt wird. Das wäre doch am sichersten, kein Fahrzeug fährt schneller als Fußgänger.
Anscheinend wäre das so absurd, daß überhaupt niemand auf so eine Begrenzung kommt. Es muß also auch berechtigte Interessen geben, schneller als 5 km/h zu fahren.
Vielleicht ja auch schneller als 130!
Das ist genau das Problem, das in diesem Wikipedia-Artikel allerdings ausgespart wird.
Um Unfälle noch weiter zu vermindern, könnte man übrigens das private Autofahren auch gleich ganz verbieten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.05.2021 um 04.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46035
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Der Wikipedia-Artikel gibt eine Übersicht über die Geschwindigkeitsbegrenzungen in den einzelnen Staaten der Erde.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.05.2021 um 11.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46038
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... nachdem er ausführlich die physikalischen Zusammenhänge und Vorteile (Verkehrssicherheit, Umwelt und Klima, Staubildung, Streßreduktion, Verkehrszukunft) eines umso niedrigeren Tempolimits begründet.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 27.05.2021 um 11.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46039
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https://virchblog.wordpress.com/2019/01/28/tempolimit/
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Kommentar von tk, verfaßt am 27.05.2021 um 16.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46041
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Das ist genau das Problem, das in diesem Wikipedia-Artikel allerdings ausgespart wird.
Es ist nicht Aufgabe der Wikipedia, zwischen Interessen abzuwägen. Aufgabe einer Enzyklopädie (was die Wikipedia sein will) ist es, Fakten aufzuführen. Natürlich ist auch die Tatsache, daß es viele Leute gibt, die „schnell“ fahren möchten, eine, nun ja, Tatsache, die man erwähnen könnte, aber sie ist so banal, daß sie wohl selbst für Wikipedia zu doof wäre.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.05.2021 um 18.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46042
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Wenn Sie "berechtigte Interessen", wie ich schrieb, so deuten, daß es nicht Aufgabe von Wikipedia sei, Interessen abzuwägen, dann kann ich dazu nur sagen, auch die bei Wikipedia angeführte höhere Sicherheit durch Tempolimits kann man ein abzuwägendes Interesse nennen.
In meinem Beitrag ging es mir gar nicht darum, daß manche vielleicht aus Spaß gern schnell fahren (dazu stehe ich ähnlich wie Herr Virch), sondern ich finde, daß eben genau die auch von Ihnen geforderten Fakten in diesem Wikipedia-Artikel sehr einseitig behandelt werden.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 27.05.2021 um 20.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46043
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Ausgangspunkt war doch die Übersicht in dem Wikipedia-Eintrag, und der kann man entnehmen, wie die Sache in verschiedenen Ländern geregelt ist. Man kann zum Tempolimit auf Autobahnen stehen, wie man will, aber wenn man darin einen »Angriff auf die Grundrechte« sieht, dann stünde Deutschland bei einer Einführung jedenfalls nicht alleine da. Da besteht eine Parallele zu den Maßnahmen zur Eindämmung der Coronapandemie, die man natürlich ebenfalls unterschiedlich bewerten kann. Übrigens mußte ich schmunzeln, als ich bei Grönland in der Spalte »Autobahn« den Strich erblickte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.05.2021 um 20.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46044
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In der Tat: Dies war der Sinn meines Verweises auf Wikipedia, und dann ist die Diskussion auf eine andere Bahn geraten. Aber macht ja nichts, wir mäandern auch sonst viel herum, und solange es interessant bleibt, lasse ich es gern geschehen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 31.05.2021 um 12.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46076
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Der SPIEGEL hat eine Umfrage in Auftrag gegeben, die belegen soll, daß nichts dran ist an dem Vorwurf, Anhänger der Grünen predigten Fahrrad und führen SUV. (https://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/deutschland-die-maer-von-den-gruenen-suv-fahrern-a-f27a2db3-0427-4766-b02d-dc7eb806083d). Schauen wir genauer hin. Die Fragestellung lautete: »Können Sie sich grundsätzlich vorstellen, ein SUV zu kaufen?« Die Frage sollen 24 Prozent der Grünenanhänger mit ja beantwortet haben, während die Quote bei Anhängern anderer Parteien deutlich höher ausgefallen sei. Daraus schließt der Autor des Artikels, daß der Vorwurf widerlegt sei.
Ich komme zu einem ganz anderen Schluß. Die Bezugsgrößen stimmen hier mal wieder nicht. Der Vorwurf lautet ja nicht, daß anteilmäßig mehr Anhänger der Grünen als Anhänger anderer Parteien SUV fahren. Moniert wird vielmehr, daß auffallend viele Grüne offenbar kein Problem damit haben, mit solchen als Dreckschleudern verrufenen Autos durch die Stadt zu gurken. Würde man nicht erwarten, daß die Wähler einer ökologischen Partei solche Gefährte fast geschlossen ablehnen und jedenfalls für sich selbst einen Kauf ausschließen? Ich hätte erwartet, daß vielleicht 5 Prozent die Frage mit ja beantworten. Es hat aber jeder Vierte mit ja geantwortet! Das ist fast die Hälfte des Anteils der SUV-Sympathisanten etwa bei der FDP (52 Prozent). Das finde ich extrem viel. Man stelle sich vor, eine Umfrage würde ergeben, daß 24 Prozent der SPD-Wähler die Abschaffung der Gewerkschaften befürworten, während es bei der FDP 52 Prozent sind. Niemand käme auf die Idee, dieses Ergebnis als Beleg dafür zu werten, daß die Programmatik der Partei und die Einstellungen ihrer Wähler beruhigend deckungsgleich sind.
Hinzu kommt die vermutlich hohe Dunkelziffer. Die Befragten werden sich dreimal überlegen, ob sie wirklich angeben sollen, daß sie SUVs gut finden und gleichzeitig die Grünen wählen. Der wahre Prozentsatz dürfte also noch höher sein.
Alles in allem widerlegt die Umfrage aus meiner Sicht keineswegs eine »Mär«, sondern sie bestätigt eher den Eindruck, daß vergleichsweise viele Grüne in Sachen Mobilität anders handeln, als sie reden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.06.2021 um 13.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46121
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Die Bahn behauptet in ganzseitigen Anzeigen, der ICE habe nur ein Ziel: "Menschen schnell, aber nachhaltig zusammenzubringen". Ich habe zuerst gestutzt: Ist die Bahn jetzt eine Partnervermittlung, der es darum geht, daß die Menschen nach dem Speed-Dating auch zusammenbleiben? Aber es ist wohl gemeint, daß der Strom aus nachhaltigen Quellen kommt. Die beiden Gesichtspunkte sind so weit voreinander entfernt, daß man das kaum so nebeneinanderstellen kann.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 06.06.2021 um 15.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46122
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Merkwürdig, in dem Fall habe ich es sofort richtig verstanden, vielleicht weil ich berufsbedingt beim Wort »nachhaltig« inzwischen fast immer als erstes die Assoziation Umweltschutz habe, schon gar, wenn es um eine Anzeige der Bahn geht. Bei mir setzt das Weltwissen gern mal bei der Lektüre von Zeitungsüberschriften aus. Jüngstes Beispiel (spiegel.de, 4.6.21):
So will Jens Spahn unbrauchbare Masken
für eine Milliarde Euro verschwinden lassen
Mein allererster Gedanke war: Jetzt soll auch noch die Entsorgung eine Milliarde kosten!!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.06.2021 um 05.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46126
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Man liest ständig vom „deutschen Alleingang“ in der Klimapolitik (und daß Deutschland mangels Masse nicht viel zum Weltklima beiträgt, so oder so; aber am deutschen Wesen soll wieder mal die Welt genesen usw. – die ganze Palette). Wovon ist eigentlich die Rede? Mit der Energiewende ist Deutschland doch weder allein noch führend.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.06.2021 um 10.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46129
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Ich denke, daß der "deutsche Alleingang" ein Kampfbegriff sowohl von Gegnern als auch von Befürwortern der Energiewende ist, Während die einen vor einem Alleingang oder Teilalleingängen warnen, meinen die andern, daß notfalls bestimmte Maßnahmen auch im Alleingang getroffen werden müßten. Diese Verwendung ist unabhängig davon, inwiefern es ihn tatsächlich bereits gibt oder nicht.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 07.06.2021 um 12.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46131
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Die absolute Priorität, die der "Klimarettung" trotz Deutschlands geringem ökologischem Gewicht zugemessen wird, ist schon seltsam. Auch dem weltweiten Artensterben können wir im Gegensatz zu jenem im eigenen Land wenig entgegensetzen. Ich läse gern mehr über die künftige deutsche Forstwirtschaft, über Deichbau, Wasserbevorratung, zukunftsfähige Nutzpflanzen …
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.06.2021 um 14.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46133
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Diese "absolute Priorität" halte ich für bloßes Gerede der Politiker. Die Wirklichkeit sieht anders aus und unterscheidet sich nicht sehr von der in anderen Ländern.
Darum stellen sich Länder wie Saudi-Arabien auch schon auf die Zeit nach dem Öl um (wegen sinkender Nachfrage, nicht wegen versiegender Quellen).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.06.2021 um 14.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46134
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Kleine Nachbetrachtung:
Bei „Tichy“ hatten die Wunschdenker auf den Wahlausgang gewettet, zuletzt stand es bei 27 Prozent für die AfD und 24 für die CDU. Mit 20 : 37 hatten sie nicht gerechnet. Jetzt lecken sie ihre Wunden, Ablenkung hilft ein wenig: Die Grünen hätten ihren Zenit überschritten usw.
Die FDP hat schon vor allen Verhandlungen ausgeschlossen, sich an einer Koalition mit CDU und SPD zu beteiligen; eher schon mit CDU und Grünen. In letzterer würde sie benötigt, dagegen wäre sie neben der SPD nur „Reserverad“. Das stimmt zwar, was die Mehrheitsbeschaffung betrifft, aber die Möglichkeit der Mitentscheidung ist doch auch nicht zu verachten. Merke: Opposition ist Mist!
Für Haseloff wird es natürlich entsprechend einfacher: Wenn die Gelben nicht mit den Roten wollen und die Grünen vielleicht nicht mit den Gelben (was schwer sein dürfte), dann braucht nicht jeder mit jedem zu reden. Er könnte sich mit der knappen schwarz-roten Mehrheit begnügen oder die Grünen noch dazubitten, die sich wohl kaum sträuben dürften, als Reserverad dabeizusein. So sieht also jetzt meine Prognose aus.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.06.2021 um 13.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46140
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Anscheinend bin ich schon widerlegt. Jedenfalls haben auch die Grünen in Sachsen-Anhalt bekanntgegeben, daß sie nur in eine Koalition eintreten werden, in der sie rechnerisch gebraucht werden, also bleibt praktisch nur CDU-FDP-Grüne. Vor soviel Rechnerei kapituliere ich. Die Möglichkeit, Einfluß zu nehmen, scheint wirklich nicht verlockend genug zu sein. Das hätte ich nicht gedacht.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 08.06.2021 um 14.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46141
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Nun ja, Schwarz-Rot wäre auch noch möglich. Haseloff wäre eine Koalition mit der SPD wohl am liebsten. Allerdings gehört die SPD zu den Wahlverlierern, FDP und Grüne dagegen zu den Gewinnern, wenngleich die Zugewinne bescheiden ausgefallen sind. Haseloff betont, daß er vor allem keine »Wackelpartien« möchte, und hält sich damit alle Optionen offen. Manche Regierung, die im Parlament nur über eine Stimme Mehrheit verfügt, ist besonders stabil, siehe NRW. Was nützt ein etwas dickeres Polster, wenn die Partner eigentlich nicht zusammenpassen und sich nur mit Müh und Not einen Vertrag abringen, über den es dann im Laufe der Legislaturperiode immer wieder Streit gibt? Die Gefahr einer permanenten Wackelpartie kann bei beiden Optionen nicht ausgeschlossen werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.06.2021 um 15.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46162
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Die Rechten bei „Tichy“ schöpfen Hoffnung aus der Sonnenfinsternis:
Die Sonnenfinsternis minderte die Stromproduktion der Photovoltaikanlagen. Kohle- und Kernkraftwerke konnten die Ausgleichsmengen liefern. (...)
Das ist Quatsch. Es bedurfte keiner Ausgleichsmengen. Solarstrom wird ständig durch Wolken unterbrochen, die sich ungleich stärker auswirken als das bißchen Bedeckung gestern, und ist ohne Speicher sowieso nicht zu gebrauchen.
Weiter geht es mit der Volksverdummung durch diesen „Experten“ (Holger Douglas), den Tichy auf das Thema angesetzt hat:
Die nächste partielle Sonnenfinsternis kommt übrigens am 25. Oktober 2022 und wird voraussichtlich mehr Schatten werfen. Am Ende des Jahres wird das letzte Kernkraftwerk abgeschaltet sein, hoffentlich haben die Nachbarländer ein wenig Strom übrig.
Die nächste totale Sonnenfinsternis ist dann für den September 2081 vorausberechnet. Ob es dann noch grüne Energie- und Klimawender gibt, ist eher fraglich. Nach vielen dunklen, kalten Jahren ohne ausreichende Energieversorgung werden dann vermutlich in Deutschland wieder leistungsfähige Kraftwerke stehen, während Windräder und Photovoltaikanlagen noch als Sondermüll in der Landschaft liegen dürften, so, wie man dies bereits jetzt in Teilen Amerikas sieht.
Der Verfasser scheint nicht zu wissen, daß Sonnenfinsternisse nur einen schmalen Streifen für wenige Minuten bedecken. Der Stromverbund wird sowieso ständig genutzt, und daß alle Welt an Speicherformen arbeitet, sollte auch bekannt sein.
Übrigens: GB liegt bei der Windkraft vor Deutschland und erzeugt keinen Strom mehr aus Kohle. Solarenergie ist aus naheliegenden Gründen unbedeutend, dafür werden noch 15 Kernreaktoren betrieben. Bei uns ist es umgekehrt, aber die Dekarbonisierung wird weltweit betrieben und kommt schnell voran.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.06.2021 um 05.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46221
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In einer Mathearbeit hatte ich mal geschrieben, der gefundene Wert bewege sich zwischen x und y. Das strich der nette Lehrer naturgemäß an: Der Wert war zwar richtig, bewegt sich aber nicht, sondern liegt. Wirklich? – Komisch, daß ich das nicht vergessen habe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.06.2021 um 05.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46253
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46162
Derselbe Rechenkünstler teilt bei Tichy mit, daß Windräder einander stören, wenn sie zu dicht stehen. Nun, darüber hat mich ein wirklicher Fachmann schon vor Jahrzehnten aufgeklärt, und es ist selbstverständlich bei den Windparks in der Nordsee und anderswo berücksichtigt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.06.2021 um 13.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46299
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Und noch etwas gibt derselbe Mann zum besten:
Ohne Einsatz von Glyphosat würde es in den großen Anbaugebieten in den USA und Asiens düster aussehen. Die Ernteergebnisse würden wieder auf frühere Quoten zurückfallen. Hungersnöte wären die Folge. (Holger Douglas bei Tichy 21.6.21)
Auch davon versteht er also nichts.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.06.2021 um 09.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46306
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Heute greift derselbe Mann eine marode Autobahnbrücke auf und stellt irgendwie die Verbindung zur "grünen Verkehrspolitik" her. Für die Autobahnen ist der Bund zuständig, dessen Verkehrspolitik bisher nicht gerade von den Grünen bestimmt war. Der Vorwurf, daß irgendein Dezernent das Weltklima retten will, statt sich um die Autobahnbrücken zu kümmern, ist wirklich nicht sehr anspruchsvoll. Aber den Kreuz-und-quer-Denkern gefällt’s anscheinend.
In Deutschland sind Tausende von Brücken sanierungsbedürftig, z. T. wegen mangelhafter Beherrschung des Spannbetonbaus, das ist ja bekannt. Aber die Grünen haben damit nichts zu tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.06.2021 um 12.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46314
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Zu Diabetes kursiert viel Unwissen (Westdeutsche Zeitung)
Wie soll man sich das vorstellen? Wer setzt das Unwissen in die Welt, so daß es sich dann verbreiten kann?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.06.2021 um 13.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46315
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Diese Frage entsteht, wenn man Unwissen mit Nichtwissen gleichsetzt. Aber vielleicht kann man es auch im gleichen Sinne wie Unkraut verstehen, das ja auch kein Nichtkraut ist? Unwissen sozusagen als schlechtes oder falsches Wissen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.06.2021 um 14.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46316
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Ich weiß schon, das ist im Alltagsgebrauch üblich. Aber in meinen Ohren klingt es leicht komisch.
Sokrates könnte es gefallen. Der hat sich ja selbst eine "narkotisierende" Wirkung zugeschrieben: alle seine Gesprächspartner wußten am Ende weniger als vorher. Er verbreitete sozusagen sein eigenes (therapeutisches) Unwissen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.06.2021 um 06.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46319
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Erzbischof Georg Gänswein sagte zur Ausstellung einer Kopie des „Schweißtuchs der Veronika“: „Dieses Gesicht ist das Alleinstellungsmerkmal der Christen (...) Nur wir wissen, wie Gott aussieht – und wie und wer er ist. Das Gesicht Christi ist darum der vornehmste und kostbarste Schatz der Christenheit.“ (FAZ 18.1.16)
(Ich war immer der Meinung, ich hätte dies schon mal zitiert, aber das stimmt anscheinend nicht.)
Abgesehen davon, daß eine solche Aussage den Juden und Muslimen ein Greuel sein muß, interessiert mich die Logik. Wenn Gänswein wirklich glaubt, daß das Tuch (eine mittelalterliche Stoffmalerei wie das Turiner Grabtuch) Jesus abbildet, dann können doch nicht nur Christen, sondern alle es sehen und wissen. Die andere Deutung wäre: Nur wenn man – wie wir – daran glaubt, weiß man es = glaubt man es zu wissen. Aber kann man seinen eigenen Glauben so distanziert sehen? Außerdem glaubt der gelehrte Theologe Gänswein ja nicht wirklich daran; er weiß sehr wohl, was die Wissenschaft dazu sagt. Nur fürs Volk tut er so, wie er es um mehrere logische Ecken herum tut. Für Kirchenfunktionäre, die offiziell mit dem vierfachen Schriftsinn arbeiten (KKK 115f.), keine Gewissensfrage.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.06.2021 um 22.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46350
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Das mit dem exponentiellen Wachstum war ja bisher eine feine Sache. Auch jetzt wieder verdoppelt sich der Anteil der bösen Delta-Variante jede Woche. Aber leider hat die neue Rechnung einen Haken, denn auch wenn man ganz niedrig bei 0,1% anfängt, ist nach zehn Verdopplungen unweigerlich bei 100% Schluß.
Und wenn dann auch noch parallel dazu die Gesamtzahl der Neuansteckungen exponentiell fällt, jede Woche nur noch die Hälfte und nur durch Null begrenzt, dann ist für Corona-Maßnahmen-Erfinder guter Rat teuer.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.07.2021 um 21.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46368
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Heutige Tagesschau im Ersten:
In Deutschland liegen die Corona-Fallzahlen weiter niedrig, allerdings breitet sich die besonders ansteckende Delta-Mutante immer mehr aus.
Bundesgesundheitsminister Spahn sagte beim wöchentlichen Computerbriefing, er gehe davon aus, daß der Anteil von Delta an den Corona-Neuinfektionen noch in diesem Monat bis zu 80% ausmachen werde.
Ja, und? Der Anteil kann ja gern auf 100% anwachsen, das besagt doch nicht, daß sich die Mutante ausbreitet. Das Gegenteil ist der Fall!
Laut der vom RKI gestern veröffentlichten Zahlen betrug der Delta-Anteil in KW24, also vom 14. bis 20. Juni 36,7%. Die Gesamt-Neuansteckungen betrugen am Mittwoch, dem 16. Juni (mittwochs haben wir immer ungefähr den Wochenmittelwert) 1557 im 7-Tages-Mittel. Das ergibt für diesen Tag etwa
1557 * 36,7% = 571 Delta-Neuansteckungen.
Gestern, Mittwoch, den 30. Juni, gab es laut den offiziellen Statistiken insgesamt 538 Neuansteckungen. Hätten wir also gestern schon die von Spahn erst für Juli prognostizierten 80% erreicht, dann wären es gestern
538 * 80% = 430 Neuansteckungen mit Delta gewesen.
Wenn die absolute Zahl der Neuansteckungen mit der Delta-Mutation innerhalb von zwei Wochen von 571 auf 430 Neuansteckungen pro Tag sinkt (die erst später zu veröffentlichenden genauen Zahlen können nur noch kleiner sein), dann heißt das also für die Tagesschau, die besonders ansteckende Delta-Mutation breite sich immer mehr aus. Eine sehr interessante Interpretation!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.07.2021 um 07.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46404
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Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat sich für eine Aufhebung aller Corona-Einschränkungen ausgesprochen, sobald alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben. (Meldung 6.7.21)
Das klingt wie: Wer jetzt noch krank wird oder andere ansteckt, ist selbst schuld, denn er hat ja ein Impfangebot bekommen. Die Umfragen, auf die Maas Bezug nimmt, besagen, daß die Mehrheit eine Aufhebung der Einschränkungen für vollständig Geimpfte befürwortet. Das ist nicht dasselbe wie ein Angebot.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.07.2021 um 10.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46423
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Sumpfpflanze
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 09.07.2021 um 10.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46425
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Impfpferweigerer
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.07.2021 um 17.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46428
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Impfpflaster ist auch noch üblich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.07.2021 um 06.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46461
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Und trotzdem, seitdem ich ein Kind bin, begleitet mich Crvenka, Jugoslawien. (Jan Grossarth, WELT 12.8.19)
Vielleicht kontaminiert aus "seit ich auf der Welt bin" und "seit meiner Kindheit".
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 12.07.2021 um 09.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46462
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Ich höre und lese seit Jahren fast nichts anderes mehr. In einer Fernsehsendung sagte eine junge Frau sogar einmal »seit ich kleiner bin«, was man vielleicht in »seit der Zeit, als ich noch kleiner war« aufdröseln könnte. Ein 50jähriger, der »seit ich 16 bin« sagt, ist natürlich nicht seit 34 Jahren 16 Jahre alt, aber »seit ich 16 war« klingt auch schräg, weil »seit« und das Präteritum schlecht zusammenpassen, das Präsens ist gebildet, ehe man es merkt. Und »seit meinem 16. Lebensjahr« ist zwar korrekt, würde man aber in der Alltagssprache so schnell nicht sagen.
Bei »seit ich 18 bin« (hört man eigentlich nur noch so) liegt der Fall etwas anders, weil die Zahl hier oft für die Volljährigkeit steht. In diesem Sinne ist der 50jährige tatsächlich seit 32 Jahren 18, das heißt volljährig. Ähnlich ist es, wie besprochen, mit dem Arbeitnehmer, der durch die Krankschreibung zwar nicht physisch, wohl aber offiziell krank wird, weshalb man in »krankschreiben« sehr wohl eine Resultativkonstruktion sehen kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.07.2021 um 04.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46468
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Auch dieses Jahr wieder:
Bis jetzt haben Durchschnittsverdiener in diesem Jahr nur für den Staat gearbeitet (WELT 13.7.21).
Der Vorsitzende des Steuerzahlerbunds weiß, daß die Rechnung irreführend ist, hält aber daran fest, und die Zeitung macht es zur Überschrift. Damit erfüllt sie den Tatbestand der Volksverhetzung. Der Verein selbst sollte vom Verfassungsschutz beobachtet werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.07.2021 um 04.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46481
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Wir haben uns sehr eingehend mit Corona beschäftigt, auch mit den neuartigen Impfstoffen, die wir sehr bewundern und uns dankbar zunutze gemacht haben.
Boris Johnsons ab Montag geltende Durchseuchungsstrategie wird vor allem auf Kosten der Ungeimpften, also der Kinder gehen. Selbst wenn sie meistens nicht schwer erkranken (aber die Langzeitfolgen sind unklar), ermöglicht eine hohe Zahl von Infizierten die Entwicklung von vielen Mutanten, deren Gefährlichkeit nicht abzuschätzen ist. Das wird in der Diskussion meistens übersehen, weshalb ich es hier einmal erwähnt haben will. Es ist eine der unbeliebten Rechenaufgaben, vor denen man sich am liebsten drücken möchte, weil sie so unbequeme Folgen haben. Für mich folgt daraus, daß es darauf ankommt, die Inzidenz möglichst niedrig zu halten, bis alle geimpft sind. (Bis auf die Helden natürlich, die ein ums anderemal verkünden, sie würden sich auf keinen Fall impfen lassen...)
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 14.07.2021 um 05.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46483
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Mutanten entstehen bei erhöhtem Mutationsdruck, also z.B. bei zunehmender Immunität oder durch Hygienemaßnahmen.
Das spricht natürlich nicht gegen diese Maßnahmen. Allerdings wird eine Zero-Covid-Strategie nicht funktionieren. Ausgerottet wurden bisher nur die Pocken. Kinderlähmung und Masern wären möglich. Voraussetzung: Das Virus darf keine Mutanten bilden und keine Reservoire haben. Covid-19 ist nicht auf den Menschen beschränkt, ähnlich wie die Influenza.
Bei der Influenza brauchen wir jedes Jahr neue Impfstoffe wegen der Varianten. Bei Covid-19 könnte es auch so kommen, wenn es schlecht läuft. Wenn es gut läuft, wird die Krankheit harmloser.
Soweit ich sehe, haben wir noch keine wirklich gute Strategie, die Wellen der Pandemie abzufangen. Mir scheint vieles noch nicht gut verstanden zu sein, z.B. auch das Abflauen der Wellen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 14.07.2021 um 06.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46484
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Eigentlich sind die Ungewissheiten einer medizinischen Neuentwicklung wie die mRNS-Impfstoffe ein gutes Thema für diesen Thread. Meines Erachtens verhält es sich so, daß die Risikoabschätzungen von Laien und Experten sich bezüglich ihrer Qualität annähern, wenn man auf unbekanntes Terrain vorstößt.
Ich habe mich selbst so früh wie möglich impfen lassen, aber ich weiß nicht, wie ich mich entschieden hätte, wenn ich jünger wäre. Und noch viel wichtiger: wenn ich ein anderes Gehirn hätte (s.u.)
Die Rechnung ist eben nicht so trivial, denn wir haben es auf beiden Seiten – Covid und Impfung – mit Unbekannten zu tun. Abgesehen davon spielt auch Persönlichkeit und naturwissenschaftliches Verständnis eine Rolle. Man kann eben nicht voraussetzen, daß alle so denken wie man selbst.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 14.07.2021 um 06.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46485
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Wie läßt sich eigentlich die Gefährlichkeit zukünftiger Virusvarianten ausrechnen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.07.2021 um 06.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46487
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Mutanten entstehen fortwährend, auch ohne Druck. Je mehr Infizierte, desto mehr Mutationen. Die Ausbreitungsdynamik ist eine andere Sache.
Aber Sie haben in vielen Punkten recht. Was die Ungewißheiten betrifft, sollte man auch die "Phase 4" bei der Impfstoffprüfung bedenken, die seit mehreren Monaten läuft, also das ungeheure Massenexperiment der tatsächlichen Impfungen.
Zur Frage einer Impfpflicht titelt die SZ heute "Menschen lassen sich nicht zu ihrem Glück zwingen" und lehnt entsprechend ab. Das ist doppelt falsch. Erstens geht es bei der Seuchenbekämpfung eben nicht nur um das Glück der Geimpften (das hatte ich gerade hervorheben wollen). Zweitens werden die Menschen vielfach zu ihrem Glück gezwungen. Dazu dienen ja die erwähnten Pflichten (Gurt, Helm), auch Pflichtversicherung, Rauchverbot und eben auch Impfzwang (seinerzeit bei uns gegen Pocken, in der DDR gegen alle möglichen Krankheiten, auch sonst weltweit).
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 14.07.2021 um 07.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46488
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Letztlich muß man es akzeptieren, wenn Menschen sich nicht impfen lassen wollen.
Die wichtigste Frage, der sich die Wissenschafter mal stellen sollten, ist meines Erachtens die: Wie hat man es geschafft, so viel Mißtrauen in der Bevölkerung zu säen. Da warten noch einige "unangenehme Rechenaufgaben".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.07.2021 um 08.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46490
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So gerne ich Ihnen sonst zustimme – hier zögere ich. Schon wegen "die Wissenschaftler" und "man". Sind das dieselben? Da sollte man Roß und Reiter nennen, aber das ist ungeheuer schwierig im vielstimmigen Chor der öffentlichen Stimmen.
Wie kommt es andererseits, daß die meisten Menschen (wie ich und die Meinen) zwar aufmerksam, auch vorsichtig, aber nicht mißtrauisch sind, was die Tatsachen um Corona betrifft? Ich kenne allerdings zu meinem Leidwesen einige wenige, auf die Ihre Beschreibung zutrifft, und an deren Mißtrauen sind, wie ich genau weiß, nicht die Wissenschaftler schuld...
Aber wie gesagt, das ist sehr komplex, und mir fehlen die Mittel, diese Fragen zu beantworten. Wahrscheinlich wird darüber noch viel geschrieben werden, und die Rückblicke auf Corona werden so verschieden ausfallen wie der Verlauf der Sache selbst.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 14.07.2021 um 09.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46492
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Ja, es ist sehr kompliziert, und ich kann selbst nicht mehr aufdröseln, wie ich zu meiner Meinung gekommen bin. Und wenn ich es ernsthaft in Angriff nähme, müßte ich mich jetzt an einen wirklich sehr langen Text machen.
Ich nenne ersatzweise ein ganz winziges Detail: Auch Drosten hat in seinen letzten Folgen mit dem Gendern begonnen (kein Schluckauf, nur Beidnennung).
Natürlich ist auch die Wissenschaft Spielball gesellschaftlicher Entwicklungen (obwohl es nicht immer so sein sollte). Warum sollte ich also "Reiter" nennen, wenn ich eine allgemeine Entwicklung beklage?
Noch ein anderes Detail: Der inflationäre Gebrauch gewisser Wörter wie "Schwurbler", "rechts". Ich glaube nicht, daß man damit Glaubwürdigkeit gewinnt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.07.2021 um 13.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46495
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Der enorme Ansteig der chinesischen Exporte wird nicht zuletzt auf die radikale No-Covid-Strategie zurückgeführt. Wenn es nur noch sporadisch zu lokalen Ausbrüchen kommt, kann das riesige Land die Seuche praktisch ignorieren.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 14.07.2021 um 17.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46499
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Tomas Pueyo (Autor des Artikels The Hammer and the Dance) hat seit gestern einen Artikel zur indischen Variante:
https://unchartedterritories.tomaspueyo.com/p/delta-variant-everything-you-need
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.07.2021 um 04.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46522
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46468
Selbstverständlich greifen auch die Rechten die Milchmädchenrechnung des Steuerzahlerbunds auf und tun so, als wüßten sie nicht, worum es sich in Wirklichkeit handelt. Um den Staat, das ganze Scheißsystem, schlechtzumachen, ist jedes Mittel recht.
In den letzten Tagen war ich (aus einem diesmal harmlosen Anlaß) wieder mal in den Kliniken, aus denen Erlangen zur Hälfte besteht. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Das kostet natürlich, aber wer würde sagen, das Geld sei ihm "vom Staat" in Form von "Steuern und Abgaben" abgepreßt worden?
Übrigens: Meine Frau wurde gefragt, ob sie als Versuchskaninchen bei einer Endoskopie mit Künstlicher Intelligenz mitwirken wolle, und hat selbstverständlich zugestimmt. Ich selbst nehme an einer Langzeitstudie teil. Daß wir uns haben impfen lassen, versteht sich von selbst. Organe würden wir auch spenden, wenn sie noch brauchbar sind.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.07.2021 um 06.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46546
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Ich kenne Klimaskeptiker, die aus der banalen Feststellung, daß Wetter und Klima zweierlei sind, folgern, das Wetter habe nichts mit dem Kima zu tun und sei daher nicht weiter beachtenswert. Und "Klima" andererseits sei ein Abstraktum, das nichts bewirken könne. So können sie aus ihrem bequemen Sessel den "Klima-Aktivismus" belächeln.
Wenn es aber einmal ein paar Tage sehr kalt ist, fragen sie höhnisch: Wo bleibt denn nun die Erderwärmung?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.07.2021 um 20.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46558
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In einem zierlich gegenderten Beitrag in der SZ plädiert Alex Rühle dafür, die Unis zu öffnen. Er zitiert kritiklos einen Experten, der behauptet, ein Drittel der Studenten zeige Symptome einer Angststörung, die Hälfte Symptome einer Depression. Sie haben also keine Angststörung und keine Depression, sondern nur Symptome, wie jeder.
Außerdem behauptet Rühle, die Zustände an den Universitäten zu Corona-Zeiten seien den Politiker "egal". Für solche und andere Thesen könnte man Belege erwarten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2021 um 06.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46569
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46487
Gegen die Impfskeptiker ("unerprobt") spricht nicht nur das hundertmillionenfache Massenexperiment der Phase 4, sondern auch die Kenntnis des Virus und der Impfstoffwirkung – wenn man sich wirklich damit beschäftigt. Die Medien haben sich durchaus bemüht, so zum Beispiel die SZ am 12./13. Juli mit einer doppelseitigen Grafik. Die kann man ohne viel Biochemie studieren und dann nach persönlicher Neigung anderswo ins Detail gehen. Die Risiken lassen sich lokalisieren und vernünftig beurteilen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 19.07.2021 um 08.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46572
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Mir scheint, daß bei der Diskussion um die Corona-Maßnahmen ein paar Aspekte zu kurz kommen. Leider kenne ich den SZ-Artikel zu den Impfstoffen nicht. Aber vielleicht ist das auch nicht nötig; mir geht es nur um Fragen des Blickwinkels.
Eins hatte ich schon ein andermal gesagt: Vielen Diskussionsteilnehmern liegen die Naturwissenschaften nicht so. Da bringt es nichts, wenn die Informationen offen liegen; sie werden nicht verstanden. Das Vertrauen in wissenschaftliche Unbefangenheit ist zudem angeschlagen.
Ein anderer Punkt ist, daß der Diskussion – wie eigentlich immer – auch moralische Aspekte zugrunde liegen. Und die lassen sich nicht wissenschaftlich diskutieren. Ein moralisches Prinzip wäre zum Beispiel, daß vordringlich Alte und Schwache geschützt werden müssen. Andererseits kann man aber auch der Ansicht sein, daß das Aufrechterhalten des Arbeits- und Soziallebens für das Wohl der Allgemeinheit (oder das der Jüngeren) wichtiger ist. Letzteres hat natürlich wenig mit Impfung zu tun, dafür mit anderen Maßnahmen. Aber vielleicht auch ein wenig mit der Impfung, siehe unten.
Solche Differenzen in der Herangehensweise sind völlig normal und sollten nicht zur gegenseitigen Blockade, den sprichwörtlichen "Grabenkämpfen" führen. Ich frage mich, ob uns nicht die Bereitschaft zu Kompromissen abhanden gekommen ist.
Zu den Risiken. Wir haben in der Corona-Pandemie den wissenschaftlichen Erkenntnisprozeß live mitverfolgt – und der war nicht frei von Fehlern. Wenn man einen intelligenten Menschen vor die Frage stellt, ob er lieber ein Sterberisiko von 0,1% oder ein Impfnebenwirkungsrisiko von 0,01% in Kauf nimmt, heißt es nicht, daß er sich für letzteres entscheidet. Er sagt sich vielleicht: Das wirkliche Risiko ist ja gar nicht bekannt. Vielleicht hat man da was übersehen, was sich erst später zeigt.
Das mag auch für Covid-19 gelten, wir kennen die Spätfolgen nicht. Aber das Vertrauen in die guten alten Viren ist vielleicht größer als das in die moderne Technik. Und selbst wenn manche Impfgegner der Meinung sind, daß Sars-CoV-2 ein amerikanisch-chinesisches High-End-Produkt ist, muß das die Impfbereitschaft nicht steigern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2021 um 08.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46574
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Mal abgesehen vom konkreten Fall des Hochwassers: Nach jeder Katastrophe läßt sich jemand finden, der sie vorhergesehen und davor gewarnt hat, aber nicht gehört oder nicht ernst genommen wurde. Das hat weniger mit prophetischen Gaben als mit Wahrscheinlichkeitsrechnung zu tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.07.2021 um 06.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46578
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Hier in der Gegend werden Erinnerungen an einen Starkregen 2007 lebendig. Damals rauschten lokal eng begrenzt zu nächtlicher Stunde ungeheure Wassermassen von dem Höhenzug herunter, der das Regnitztal vom Schwabachtal trennt. Ein winziges Bächlein, das man sonst kaum sieht, stieg in der kleinen Schlucht 50 m von unserem Haus entfernt um etwa 7 m an. Wenn ich heute jemandem zeige, wie hoch das Stroh von den Feldern in den Bäumen gehangen hat, glaubt er es nicht. Die Zerstörungen in beiden Tälern waren beträchtlich, drüben in Baiersdorf ertrank eine Frau im Keller.
So etwas kommt vielleicht alle 1000 Jahre mal vor. Man kann praktisch nichts dagegen tun. Diese Erfahrung lehrt mich Zurückhaltung beim Urteilen über Katastrophenschutz. Wahr ist, daß zuviel in Überschwemmungsgebieten gebaut wurde und dann das Wehklagen über Hochwasserschäden nicht sehr überzeugend klingt. Aber man kann nicht gegen alles vorsorgen, ohne daß das Land mit grotesken Schutzanlagen vollgestellt wird. Und was das Warnsystem betrifft: auch evakuieren kann man nicht alle paar Wochen für den schlimmsten aller Fälle, der nur alle 100 Jahre oder nie eintritt. – Damit will ich aber, wie gesagt, nichts zum aktuellen Fall gesagt haben. (Für die Rechten stand sofort fest: Merkel ist schuld. Und natürlich die Grünen, die vom Wetter auf das Klima abgelenkt haben...)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.07.2021 um 08.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46592
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Eine Impflotterie würde Skinners Beifall finden. Er hatte nachgewiesen, daß bestimmte "Verstärkungspläne" eine fast unwiderstehliche Anziehung ausüben, und zwar nicht nur auf Menschen, sondern auch schon auf Schimpansen, Tauben usw. Darum schlug er gelegentlich vor, das ganze Steuerwesen auf eine Lotterie umzustellen, und sah ähnliche Muster für die Motivation von Studenten vor, Studiengebühren zu zahlen.
Natürlich bleibt es paradox, daß man Menschen bestechen muß, damit sie sich vor einer schlimmen Krankheit schützen. Aber so sind sie eben, die federlosen Zweibeiner.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.07.2021 um 05.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46608
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Das Coronavirus legt eine Reihe sehr beunruhigender Details frei. So eröffnen die neuen genetischen »Impfstoffe« vollkommen neue Möglichkeiten. Sie könnten künftig als Fortsetzung der Biowaffen mit neuen Technologien dienen.
Das betont Ralph Thiele im Podcast mit TE. Thiele ist Oberst a.D., CEO von StratByrd Consulting, und Vorsitzender der politisch-militärischen Gesellschaft in Berlin, die er in den vergangenen 17 Jahren zu einem national und international renommierten Forum entwickelt hat.
Thiele weist auf die vollkommen neue Bedrohung hin, die sich aus den genetischen Manipulationsmöglichkeiten mit den neuen Impfstoffen ergeben. Das sind keine Impfstoffe im herkömmlichen Sinn mehr, sondern programmierte Handlungsanweisungen für unseren Organismus, reine Gentechnik also. Der weltweite Massentest zeigt, dass die neue Technik im Prinzip funktioniert, und den Wert der dabei gesammelten millionenfachen Erfahrungen kann man gar nicht bedeutend genug einschätzen.
Mit dieser neuen Gentechnik [kann] man künftig nach Belieben im menschlichen Organismus herummanipulieren. Wen wundert’s, wenn die Sache auch militärisch höchst interessant wird.
(Tichys Einblick 24.7.21)
Die Volksverdummung bedient sich der Assoziationen, die sie jahrelang mit Vokabeln wie „genetisch“ verknüpft hat. Der Artikel ist übrigens von dem erwähnten Holger Douglas, der seither noch anderen Unsinn verbreitet hat. Es gibt aber auch gebildetere Autoren, die so ähnlich schreiben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.07.2021 um 05.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46614
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Die Impfung mit einem nicht ausreichend erprobten Impfstoff ist nichts anderes als ein Massenexperiment am lebenden Menschen.
Bisher sind etwa zwei Milliarden Menschen wenigstens einmal gegen Corona geimpft. Noch nie wurde ein Impfstoff in so kurzer Zeit so umfassend "erprobt". Wann würden die Nichtdenker ihn für "ausreichend erprobt" halten?
Man könnte, wie gesagt, andere Beispiele heranziehen, nicht nur Impfungen. War der Motorradhelm, der Sicherheitsgurt ausreichend erprobt, als er verpflichtend eingeführt wurde? Nicht in den Augen der Kritiker. Denen kann man es nie recht machen. Wo kein Wille ist, ist auch kein Weg.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.07.2021 um 14.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46672
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Ein rechter Klimaskeptiker behauptet, durch Windräder werde der Boden versiegelt. Nun, ein Windrad benötigt eine Standfläche von 100 Quadratmetern; hinzu kommt noch einiges, was nicht wirklich "versiegelt " wird. (Wie viele Autos können eigentlich auf 10 mal 10 Metern parken, der Fläche einer mittleren Wohnung?)
Für die Landwirte, die ja nach Diversifikationsmöglichkeiten suchen, sind Windräder eine schönes Zusatzeinkommen:
Für ein Windrad, das an einem durchschnittlichen Standort in Deutschland pro Jahr rund sechs Millionen Kilowattstunden Strom produziert, ergeben sich so Pachteinnahmen von rund 70.000 Euro. An windreichen Standorten sind aber auch 100.000 Euro möglich.
Das ist für alle Seiten besser als eine Stillegungsprämie.
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Kommentar von Christof Schardt, verfaßt am 31.07.2021 um 16.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46673
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Die 100 qm pro Windrad kommen mir sehr unrealistisch vor. Man googelt schnell einen Durchmesser der Fundamente von 20 bis 30 Metern, je nach Höhe und nach Bodenbeschaffenheit. Das wären 320 bis 700 qm. Und das bei einer vollbewehrten Tiefe des Fundaments bis 4 Meter. Das ist schon durchaus eine andere Nummer als 10x10 qm asphaltierter Parkplatz.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.07.2021 um 16.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46674
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Soweit ich weiß, ist ein Teil des Fundaments mit Erde bedeckt; das war mit der Einschränkung gemeint. Aber wir haben ohnehin genügend Windräder aus der Nähe gesehen und wissen, daß es keine nennenswerte Bodenversiegelung ist, nicht wahr?
Ich hatte beim Vergleich mit einem Parkplatz auch den verschiedenen Nutzen im Sinn. Was der "ruhende Verkehr" an Fläche verbraucht, geht auf keine Kuhhaut.
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Kommentar von Christof Schardt, verfaßt am 01.08.2021 um 15.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46688
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Was das Argument der Flächenversiegelung angeht, wollte ich Ihnen gar nicht widersprechen. Flächenversiegelung durch Windkraftfundamente ist mit Sicherheit ein vernachlässigbarer Effekt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.08.2021 um 14.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46723
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Da ist wieder diese Werbung für ein Mittel, das die wunderbare Wirkung von Kurkuma (gegen Alzheimer und alles übrige) um genau 18 500 Prozent verstärkt. Es gibt auch Pillen, die einige Miligramm Brokkoliextrakt enthalten, entsprechend dem Verzehr eines Brokkoliröschens pro Monat (wie die Verbraucherzentrale ausgerechnet hat). Die gesundheitsbezogenen Aussagen sind wahrscheinlich zum Teil strafbar, aber die Grauzone wird raffiniert genutzt.
Es gibt einen an die Homöopathie erinnernden Aberglauben an die "Konzentration" von Heilkraft in winzigen Dosen. Ein Kollege sagte einmal, Liebigs Fleischextrakt habe im 19. Jahrhundert mit der Illusion gespielt, daß man sozusagen eine ganze Kuh in ein Gläschen eindampfen könne, was natürlich beim Verzehr dann eine enorme Kraft verleihen mußte.
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Kommentar von Christof Schardt, verfaßt am 04.08.2021 um 15.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46724
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Zu Brokkoli (immer wieder erhellend):
http://www.quarkundso.de/die-zeit-krebs-brokkoli/
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.08.2021 um 16.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46725
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Verdienstvoll, danke für den Link!
Wenn es ein Lebensmittel gäbe, das einen nennenswerten Beitrag zur Krebsprophylaxe leistete, wäre es längst bekennt. Eine vernünftige Ernährung ist aber insgesamt nicht nur gesundheitsförderlich, sondern man fühlt sich auch wohler.
Sehr erfreulich ist der Rückgang des Rauchens, wohl durch Verteuerung und gesellschaftliche Ächtung gleichermaßen gefördert. Es soll ja auch fast sofort zu einer Verbesserung bei den Herz-und Kreislaufleiden gekommen sein, und beim Krebs wird man es auch merken.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.08.2021 um 04.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46743
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Zehn Jahre nach dem Atomausstieg: Deutschland vor dem großen Blackout
Prophezeiungen, die jedes Jahr wiederholt werden, aber nie eintreffen, verlieren ihre Glaubwürdigkeit.
Die Agentin aus dem Osten hat Deutschland zwar vollständig ruiniert und vor allem "deindustrialisiert", so daß wir heute als Morgenthauscher Agrarstaat dahinkümmern, aber einen ordentlichen Stromausfall hat sie nicht hingekriegt. Aber jetzt kommt er ganz bestimmt!
Retten könnten uns AfD und FDP, aber die sind auch zusammen nicht stark genug.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.08.2021 um 19.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46790
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Angesichts einer Gesamtzahl von ca. 700 Menschen, die pro Jahr in Deutschland bei einem Tötungsdelikt sterben, darunter viele in Familien und Partnerschaften, sind Ehrenmorde quantitativ sehr seltene Ereignisse. (https://csl.mpg.de/de/forschung/projekte/ehrenmorde-in-deutschland/)
(nämlich 7 bis 10 Fälle pro Jahr, ungefähr gleich der Zahl der Toten durch Blitzschlag)
Der so genannte Ehrenmord ist in Deutschland leider nicht selten. (Ahmed Mansour laut Tagesspiegel)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.08.2021 um 06.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46805
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46558
Weltweit hat die Zahl der Kinder und Jugendlichen mit ernsten psychischen Problemen während der Pandemie zugenommen. Seit Sars-CoV-2 das Leben überall auf dem Planeten bestimmt, leiden etwa doppelt so viele junge Menschen an Symptomen einer Depression oder Angststörung wie zuvor. Insgesamt könnte in der jüngsten Generation jeder Vierte eine Depression und jeder Fünfte generalisierte Angstbeschwerden entwickelt haben, schätzten kanadische Wissenschaftlerinnen in einer Meta-Analyse, in die die Daten aus 29 einzelnen Studien mit insgesamt fast 81 000 jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingeflossen. (SZ 11.8.21)
Die Medien greifen diesen Zahlenrausch gern auf; kritische Stimmen dürfte es kaum geben. Die jungen Psychologinnen der Universität Calgary (Nicole Racine u. a.) können zufrieden sein. Welche Aussichten: Hunderte von Millionen Depressiver zusätzlich!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.08.2021 um 04.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46810
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Sportlehrer Josef Kraus beschäftigt sich schon wieder mit dem Medaillenspiegel und unserer Kuschelpädagogik:
Wie gesagt: Die sportliche Bilanz dieser „Nation“ (wenn man sie denn noch so nennen soll) ist ein Symptom neben vielen anderen: neben den schwachen Bilanzen bei Patenten oder gar Nobelpreisen. Will sagen: Deutschland befindet sich allerorten im freien Fall! Die Ostasiaten machen es anders.
Von China lernen heißt siegen lernen.
Übrigens: „Im Ranking der aktivsten Ursprungsländer lagen nur die USA (44.293 Patentanmeldungen) vor Deutschland mit knapp 26.000 Patentanmeldungen. Dahinter reihten sich Japan (21.841), China (13.432) und Frankreich (10.554) ein.“
Auf die Bevölkerung bezogen meldet Spitzenreiter Deutschland 30mal so viele Patente an wie China.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 14.08.2021 um 22.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46833
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Erzgebirge
Todeszahlen über Bundesdurchschnitt
905 Erzgebirger sind nach Angaben des Robert-Koch-Institutes bislang an oder mit Corona gestorben. Damit hat der Landkreis im Vergleich zum Bundesdurchschnitt mehr als doppelt so viele Coronatote, sagt Bundestagsabgeordneter und Gesundheitspolitiker Alexander Krauß (CDU). Während im Erzgebirgskreis die Statistik 270 Todesfälle je 100.000 Einwohner ausweise, seien es bundesweit 110. Krauß plädiert daher für weitere öffentliche Impfaktionen.
Immer wieder kann man feststellen, wie mit Zahlen nur getrickst wird. 90% aller Coronatoten sind bekanntlich ab 65 Jahre alt. Rund 29% aller Einwohner im Erzgebirgskreis, aber nur rund 22% aller Bundesbürger gehören in diese Altersgruppe. Würde Herr Krauß nur einen Blick auf die Altersstrukturen werfen, wüßte er, daß es im Erzgebirge mit den Coronatoten kein bißchen anders als woanders ist.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 14.08.2021 um 22.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46834
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Das Zitat ist aus der heutigen Freien Presse, Seite 1.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.08.2021 um 12.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46840
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Denn wenn das Wort dem Gegenstand vorausgeht und ihn bestimmt, geht vom Wort eine Macht aus, die man kaum unterschätzen kann. (FAS 15.8.21, über Lévi-Strauss)
(Kontaminiert aus darf man nicht unterschätzen und kann man kaum überschätzen)
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 15.08.2021 um 13.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46842
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Solche Aussagen mit überschätzen und unterschätzen bringen mich immer zum Grübeln, und ich komme dabei oft zu dem Ergebnis, daß eigentlich beides richtig ist. Ich verstehe den Gedankengang jeweils so: Etwas (die Bedeutung, der Einfluß, die Macht, der Wert usw.) ist so groß, daß man es nicht überschätzen kann = Egal, wie hoch man die Schätzung ansetzt, die wirkliche Bedeutung usw. ist noch größer als die Schätzung, also gewissermaßen unendlich. Etwas ist so groß, daß man es nicht unterschätzen kann = Die enorme Bedeutung usw. liegt so offen zutage, daß es niemandem passieren wird, die Schätzung zu niedrig anzusetzen. In beiden Fällen handelt es sich natürlich um eine rhetorische Übertreibung. Ich selbst schreibe meistens kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 15.08.2021 um 23.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46845
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Die logische Entsprechung zu etwas, das so groß ist, daß es nicht überschätzt werden kann, wäre eigentlich, es ist so klein, daß es nicht unterschätzt werden kann.
(Ich bin nur nicht sicher, ob das in der Sprachpraxis vorkommt, könnte es mir aber vorstellen.)
Man kann etwas Großes gewiß unterschätzen, egal wie groß es ist. Es wird ja groß genannt, weil das Kleine zumindest denkbar ist. Auch wenn die Größe noch so evident ist, kann man sie zumindest theoretisch geringer veranschlagen.
Die Macht des Wortes sollte nicht unterschätzt und kann kaum überschätzt werden. Das war gemeint und wurde vermischt.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 16.08.2021 um 02.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46847
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Unter uns: Ich glaube ja auch, daß in dem konkreten Beispielsatz etwas durcheinandergeraten ist, und zwar genau so, wie es hier vorgetragen worden ist. Aber ich halte die Formulierung mit »unterschätzt« in solchen Fällen nicht von vornherein für unsinnig, und der Advocatus Diaboli in mir rutscht noch etwas unruhig auf dem Stuhl herum. Deshalb noch eine kurze Erwiderung auf Herrn Riemer:
»Auch wenn die Größe noch so evident ist, kann man sie zumindest theoretisch geringer veranschlagen.« Nicht nur theoretisch. Man kann sich bei der Beurteilung der Bedeutung von etwas immer verschätzen, aber eben nicht nur nach unten, sondern auch nach oben. Die Behauptung der Unmöglichkeit einer Überschätzung ist ja nicht wörtlich zu nehmen. Sie ist eine rhetorische Übertreibung, im Grunde eine Anmaßung gegenüber dem Leser, dem damit signalisiert wird, daß er sich das Schätzen gleich sparen kann, weil die Bedeutung sowieso unendlich groß ist. Entsprechend beschreibt aber auch »kann nicht unterschätzt werden« keine faktische Unmöglichkeit. Hier wird eine Fehleinschätzung der Bedeutung angesichts ihrer Unübersehbarkeit genauso rhetorisch-apodiktisch für unmöglich erklärt. Dazu muß natürlich die Dimension tatsächlich unübersehbar sein oder zumindest ihre Unübersehbarkeit als gegeben vorausgesetzt werden. Das wird man verneinen müssen, wenn der Autor meint, seinen Lesern einen neuen Gedanken mitzuteilen. Das ist in dem hier besprochenen Beispielsatz vermutlich der Fall.
Nun geht der Advocatus aber ins Bett. Die Bedeutung einer erholsamen Nachtruhe sollte nicht unterschätzt werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.08.2021 um 04.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46848
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Logisch ist die Analyse von Herrn Metz richtig, aber phraseologisch ist die Wendung, wie er selbst ja auch sagt, mißlungen, wie so oft.
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Kommentar von Ivan Panchenko, verfaßt am 17.08.2021 um 23.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46872
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Zu #43039 will ich folgendes für mich Bemerkenswerte ergänzen: Einerseits werden benigne und maligne mit Schwa als Grundformen gebraucht (eine Silbe gn wäre ja auch seltsam; möglich ist natürlich gen [ɡn̩], aber man sagt nicht maligener Tumor), andererseits euryhydr und euryhygr ohne Schwa als Grundformen. Grr! Im Großen Wörterbuch der deutschen Sprache unter wissen.de steht zu maligne „lat., Adv. zu malignus“, aber rührt das -e im Deutschen wirklich vom lateinischen Adverb?
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 22.08.2021 um 16.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46924
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"Wir werden die unverzügliche und ohne Verzögerung durchgeführte Präzisierung der Planung der Auslösung der Vorbereitung der Mission seit letzter Woche, insbesondere seit Donnerstag letzter Woche, noch einmal darlegen."
https://twitter.com/Buurmann/status/1428851720017399812
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 22.08.2021 um 16.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46926
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Vielleicht eine Aufzählung?
"Wir werden die unverzügliche und ohne Verzögerung durchgeführte Präzisierung der Planung, der Auslösung, der Vorbereitung der Mission seit letzter Woche, insbesondere seit Donnerstag letzter Woche, noch einmal darlegen."
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.08.2021 um 05.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46942
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Ich will kein garantiertes Intensivbett, ich will gar nicht erst krank werden.
Außerdem: Die Krankenhausbelegung folgt der Inzidenz in drei Wochen Abstand, das ist für Gegenmaßnahmen zu spät. Darum halten viele Epidemiologen an der Inzidenz fest.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.08.2021 um 05.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46943
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Auch interessant: Die Kreiszahl Pi ist so genau wie nie berechnet. Soll ich alle Stellen nach dem Komma aufsagen? Das dauert rund 38.000 Jahre (eine Stelle pro Sekunde), ohne Mittagspause und Schlaf.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 25.08.2021 um 16.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46955
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Ist das Maskenthema hier eigentlich noch interessant? Ich schreib einfach mal über meine Eindrücke.
Wegen der Ausbreitung der Viren über Aerosole hatte ich nie wirklich Vertrauen in Stoffmasken und deshalb im letzten Jahr verschiedene FFP2- und FFP3-Masken ausprobiert.
Manche sagen, man könne leicht Fehler machen beim Aufsetzen. Das halte ich für übertrieben. (Welche Fehler sollen das sein?)
Standard sind ja diese China-Faltmasken (oft als "KN95" gelabelt) mit senkrechtem Falz und Ohrbändern. Die sitzen so locker, daß sie ein Ventil quasi eingebaut haben. Beim Ausatmen geht die Luft nämlich seitlich raus. Sicher besser als OP-Masken, aber nicht wirklich dicht.
Ich bin etwas empfindlich an den Ohren und mag bei längerem Tragen lieber Kopfbänder.
Es gibt Masken mit umschließender Gummi-Dichtlippe. Ich habe davon verschiedene Modelle, eins davon sitzt wie angegossen, FFP3 mit kaum spürbaren Atemwiderstand (wegen der großen Fläche).
Was bei mir auch erstaunlich dicht sitzt, sind die "Aura"-Faltmasken von 3M. Die dürfte es in den meisten Baumärkten geben. Zwei horizontal verlaufende Falze, die Brille liegt ganz hervorragend auf der Maske und beschlägt kaum. Ich habe auch noch bessere von der Firma Dräger (Modell "X-plore"). Im Gegensatz zur 3M keine einfachen Gummibänder, die unversehens reißen können, sondern Textilgummibänder mit Führung durch Kunststoff-Öse – sehr praktisch, weil man sie dadurch am Hals baumeln lassen und sehr schnell überziehen kann. Teilweise nutze ich die 3M-Masken und baue die Dräger-Ösen dran. Diese Bauart gibt es mit und ohne Ventil, FFP2 und FFP3, Dräger hat sogar zwei Größen.
Aber das ist nicht jedermanns Sache; meine Mutter konnte ich nicht davon überzeugen. Sitzt halt strammer, und man hat mehr Material im Gesicht.
Ein Einfallstor wären noch die Augenschleimhäute. Luftdichte Schutzbrillen beschlagen sehr schnell und sind natürlich nicht alltagstauglich – aber vielleicht eine Option für den überfüllten Zug.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.08.2021 um 05.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46957
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Perfekten Schutz gibt es nicht, aber ich denke, jede Maske vermindert das Risiko, sogar die selbstgenähten Stoffmasken am Anfang. Seit wir geimpft sind und mit Maske, Abstand und Vermeidung von dichtgedrängter Menschheit fühlen wir uns einigermaßen geschützt. Meine Frau sucht immer die Masken mit dem besten Ruf heraus und bestellt sie dann.
Zum Thema Bahn:
Da wir kein Auto haben und die Bahn bekanntlich auch im Fall Corona versagt, haben wir voriges Jahr unseren Insel-Urlaub ausfallen lassen. Neulich sind wir dann doch mit der Bahn gefahren, sogar erster Klasse, um mehr Luft zu haben. Tatsächlich sah es in der zweiten wüst aus, die Leute dicht an dicht.
Aber das lag wie so oft auch daran, daß auch ohne Streik ständig Züge ausfallen oder nicht richtig funktionieren oder Verspätung haben. Tatsächlich blieb unser ICE schon nach zehn Kilometern aus unbekannten Gründen liegen, nämlich in Fürth. (Immerhin war ich bei meiner letzten Reise nach Norddeich-Mole bis Essen gekommen; erst dann ging es nicht weiter, und ich mußte an der Küste übernachten, weil die gezeitenabhängige Fähre nach Juist schon weg war. Das war aber sozusagen die Normalität.) Nach einer halben Stunde Weiterfahrt kam außerdem die Durchsage, man habe gerade entdeckt, daß Wagen 23 irgendwo vergessen worden war. Wegen eines "Signalschadens" kam es zu einem weiteren Halt auf offener Strecke. Wir haben dann in Bremen improvisiert und sind überraschenderweise doch noch am gleichen Tag auf die Insel gekommen. Den netten Gasthof in Leer, wo man uns wegen dieser regulären Pannen schon kennt, hatten wir aber schon vorgemerkt...
Zu den Streiks des Herrn Weselsky wollte ich schon lange anmerken, daß solche Ereignisse doch die Entwicklung führerloser Züge vorantreiben müßten. Ich denke immer, daß der Schienenverkehr viel leichter automatisiert werden kann als der Straßenverkehr. Es gibt ja auch seit langem erfolgreiche Beispiele. Die Lokführer werden ja auch längst automatisch überwacht, damit sie nicht einschlafen, keine Signale überfahren usw.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.08.2021 um 06.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46958
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Von Juist aus sieht man bei klarem Wetter den neuen "Windpark" 35 km weit draußen, noch hinter der Schiffahrtslinie, der mit seinen 54 Turbinen innerhalb von knapp zwei Jahren gebaut worden ist. Ebenso wie die älteren Anlagen vor Borkum, die man ebenfalls sieht, und die näheren an der Küste habe ich die Räder noch keine Minute stillstehen sehen. Die deutschen Offshore-Anlagen leisten inzwischen etwa so viel wie die noch verbliebenen AKWs. Es sind Wunderwerke der Ingenieurskunst. Die Sonnenenergie ist unerschöpflich, aber leider nicht sehr dicht. Die Windräder sind eine ziemlich elegante Möglichkeit, das Beste daraus zu machen. Ich könnte ihrer bienenfleißigen Geschäftigkeit stundenlang zusehen.
Wegen der Unterseekabel müssen ab und zu einige Exemplare der verdammten Bomben oder Torpedos gesprengt werden, die noch auf dem Meeresgrund vor sich hinrosten – Millionen Tonnen in Nord- und Ostsee. Das sollte uns eine Warnung sein, keine solchen Altlasten zu hinterlassen ("Endlagerung" gibt es nicht).
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.08.2021 um 08.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46960
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Ab 11. Oktober wird alles gut. Tests werden kostenpflichtig, damit sinken sofort die Fallzahlen, dadurch werden Tests sowieso nicht mehr pflichtig und noch weniger. Die hohe Impf- und Genesungsquote tut das Übrige, die Fallzahlen werden "wie weg" sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.08.2021 um 05.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46979
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Was ein Häkchen werden will, krümmt sich beizeiten.
Wieso Häkchen und nicht Haken? (Letzteres kommt auch vor, aber viel seltener.) Der Gedanke, daß man früh anfangen muß, scheint den Diminutiv in den Nebensatz verschleppt zu haben. Vgl. dagegen Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
(Eine ähnliche unlogische "Verschleppung" stellt sich immer wieder beim Optativ im Obersatz von Wunschsätzen ein.)
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 30.08.2021 um 14.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47000
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Die israelische Regierung scheint der zweimaligen Impfung nicht recht zu trauen.
https://twitter.com/IsraeliPM/status/1431987209561849861
https://twitter.com/mamjahid/status/1432004685657935875
Das ist allerdings schon länger im Gespräch. Nach wie vor erscheint mir die Sterblichkeit trotz erfolgreicher Impfkampagne recht hoch. Auf die Einwohnerzahl gerechnet steht Israel eigentlich nicht schlecht da, aber die jetzige Welle ähnelt stark den vorausgegangen.
https://worldometers.info/coronavirus/country/israel
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.09.2021 um 12.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47009
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"Doch diese Behauptung des RKI ist, man muss es leider so deutlich sagen, vollkommen falsch."
Das sagt dem Focus
(https://m.focus.de/gesundheit/coronavirus/focus-online-kolumne-von-alexander-kekule-2g-regel-ist-unsinn-weil-sie-auf-vollkommen-falscher-rki-behauptung-beruht_id_20910598.html)
Alexander S. Kekulé, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie am Universitätsklinikum Halle.
So auch gestern abend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz".
Am RKI orientieren sich aber Richter und z.B. Verfechter von "2G". Das RKI behauptet ja inzwischen alles mögliche, sich dem enormen Druck der Politik beugend. Nach Kekulé müßte die Regel "1G" heißen, also nur "getestet" zählt, egal, wie oft geimpft, genesen oder noch geschont (um bei den "G"s zu bleiben).
Man fragt sich natürlich auch, was in Sachen SARS-Cov-2 vielleicht noch alles "vollkommen falsch" läuft. Auch die steigenden Todeszahlen im durchgeimpften Israel werfen solche Fragen auf.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.09.2021 um 04.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47056
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Wenn ich Laschet vorgestern abend richtig verstanden habe, meint er, nicht der Staat solle den gesetzlichen Mindestlohn festsetzen, sondern die Gewerkschaften sollten ihn aushandeln. Niemand ging auf den Widerspruch ein. Die Gewerkschaften und die Arbeitgeber handeln den Tarifohn aus, und der hat sich offenbar als unzureichend erwiesen, darum wurde ja der gesetzliche Mindestlohn eingeführt. Er ist ein Eingriff in die Tarifautonomie, nicht deren Ergebnis.
Es gab noch weitere Seltsamkeiten, die z. T. auch in der Presse kommentiert werden (Energiewende).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.09.2021 um 20.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47078
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Der genannte Experte für alles, Holger Douglas, hat herausgefunden, wer an der schlechten Ernte und den weltweit steigenden Getreidepreisen schuld ist: die Grünen. Weil die Bauern nicht mehr düngen und Schädlinge bekämpfen dürfen... (https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/schwache-ernte-treibt-die-nahrungsmittelpreise-an/)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.09.2021 um 13.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47104
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Bei 2,37 Mrd. vollständig Geimpften gehört schon Mut dazu, von einem „weitgehend unerprobten Eingriff“ zu sprechen. „Aber die Langzeitfolgen...“ Und die Langzeitfolgen der Infektion? Die Ungeimpften werden sich allesamt anstecken, und wenn sie es überleben, können sie in Ruhe über die Langzeitfolgen der Infektion nachdenken.
Jedes Tun hat Langzeitfolgen, die man erst nach langer Zeit kennen wird. Aber Nichtstun ist auch keine Alternative, denn das hat auch Langzeitfolgen.
Kleine Entscheidunghilfe: Der Impfstoff ist besser erforscht als das Virus; die möglichen Wirkungen sind überschaubarer.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.09.2021 um 04.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47144
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Da die drei Trielle sich glichen bis in den Wortlaut hinein, kündigte Laschet auch im dritten den Ausstieg der Stahlindustrie aus "Kohle und Eisenerz" an. Es erinnerte an Sloterdijk, der das CO2 aus der Kohle entfernen will, bevor sie verbrannt wird. Zu Laschet paßt es wie jene Verwechslung von Hektar und Quadratmeter und einige andere Zeichen von Unkonzentriertheit.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.09.2021 um 06.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47151
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Die SZ (21.9.21) gibt eine umsichtige Darstellung des Thorium-Reaktors, der in China erprobt wird, auch der Probleme mit der Flüssigsalztechnik. In Tichys Volksverdummungsorgan hatte der Universalexperte Holger Douglas das chinesische Experiment schon für seine Zwecke benutzt: Unsere Politiker verhindern den Thorium-Reaktor, der alle unsere Probleme lösen könnte usw. Das war auch schon für den Schnellen Brüter versprochen worden. Man sollte etwas vorsichtiger sein. Die Endlagerung ist völlig aus dem Blick geraten, nur über die Verfüllung von Gorleben wurde gerade noch berichtet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.09.2021 um 04.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47174
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Auch Weidel propagierte in der Schlußrunde den Thorium-Reaktor. Man wundert sich über die plötzliche Expertise der Rechtsradikalen in diesen Fragen.
Finstere Mächte verhindern die Lösung aller Energieprobleme, die den Chinesen und der AfD längst bekannt ist. So wird es dargestellt, aber die Chinesen sind viel klüger als die AfD.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.09.2021 um 05.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47183
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Der Lockdown hat zusätzliche wirtschaftliche Schäden verursacht... (FAS 25.9.21)
Man kann nicht die Kosten der Krankheit und die Kosten ihrer Bekämpfung addieren. Was hätte Corona denn ohne Lockdowns usw. gekostet?
Eine ähnliche Rechnung stellen manche in bezug auf den Klimawandel und seine Bekämpfung an.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2021 um 16.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47196
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Man kann nicht gegen das Impfen polemisieren und gleichzeitig die Aufhebung der Corona-Maßnahmen in Ländern als vorbildlich feiern, wo 84 oder mehr Prozent geimpft sind. Oder vielmehr: Man kann es schon – wenn man sehr quer denkt...
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Kommentar von Vollgasfahrer, verfaßt am 28.09.2021 um 13.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47203
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Diverse Medien verbreiten diese dpa-Meldung:
"Verurteilter Neonazi spricht zufällig in ZDF-Strassenumfrage
[..]
«Dass es sich bei einem von ihnen um einen wegen Volksverhetzung verurteilten Neonazi handelt, konnte die Redaktion nicht erkennen. Seine Äusserung war unauffällig», teilte der öffentlich-rechtliche Sender auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit."
Skandal! Noch schlimmer als der alte Wutbürger-Slogan "Olaf muß weg!"
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.09.2021 um 20.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47208
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Dass der von Weidel angesprochene Thorium-Reaktor eine entscheidende Rolle bei der bereits laufenden Energiewende in China oder Deutschland spielen könnte, ist jedoch unwahrscheinlich. Seit Jahrzehnten wird an dieser Technologie geforscht, mit überschaubaren Ergebnissen.
China will den ersten kommerziellen Thorium-Reaktor erst 2030 mit einer Leistung von 100 Megawatt ans Netz bringen. Im Vergleich dazu lieferten die beiden Reaktoren des ehemaligen Kernkraftwerks Biblis bis 2011 mehr als 2.500 Megawatt. Zu erneuerbaren Energien stellt die Technologie keine kurzfristige Alternative dar. (ZDF Faktencheck 24.9.21)
(Dort auch wieder die Lectio facilior Terrawatt)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.09.2021 um 07.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47214
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Viele Unterarten des Menschen sind ausgestorben, aber man darf nicht aus dem Überleben bestimmter Varietäten folgern, daß sie ihr Überleben überlegenen Eigenschaften und Fähigkeiten zu verdanken hatten (auch die Sprache wird in diesem Zusammenhang erwähnt). Die Hominiden waren immer an der Grenze des Aussterbens, der Zufall und äußere Umstände spielten sicher eine große Rolle. Man kann auch den Neandertalern nicht nachsagen, sie seien erfolglos gewesen. Sie existierten mehrere hunderttausend Jahre.
Das „Aussterben“ ist kein wirkliches Ereignis. Man braucht daher nicht nach einer Ursache zu suchen.
Viele schätzen, daß die Neandertaler immer nur einige zehntausend Individuen zählten. Aber selbst wenn es mehrere hunderttausend waren, verteilten sie sich sehr dünn über große, von keiner Zivilisation kultivierte Flächen. Die prekären Geburten und die Kindersterblichkeit konnten leicht zu einem geringfügigen Negativsaldo führen, und irgendwann gab es eben keine mehr.
Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Neandertaler#Aussterben (ausführlich und anregend). Dort wird zitiert: „Am wahrscheinlichsten erscheint die Theorie des Neandertalers als Fortpflanzungsmuffel. So genannte ‚bottle-neck‘-Situationen, also Bevölkerungsengpässe, waren keine Seltenheit in der Geschichte der Menschheit und könnten daher auch den Neandertaler betroffen haben.“ Nur daß ich nicht „Muffel“ sagen würde; eine ausgeglichene Bevölkerung oder gar ein Überschuß war bis in die Neuzeit überhaupt schwer zu erwirtschaften.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.10.2021 um 07.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47239
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Nach einigen Wochen Pause wegen anderer Probleme wird in „Google News Gesundheit“ die Vitamin-D-Propaganda wieder aufgenommen. Verlinkt ist die Deutsche Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention (DSGiP) – also wiederum Jörg Spitz, der uns den allgemeinen Vitamin-D-Mangel einreden will. – Kein Thema ist annähernd so ausgiebig vertreten wie dieses doch eher marginale. Es gibt ja keine Rachitis mehr in Deutschland, so daß es mit diesem angeblichen Mangel nicht so weit her sein kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.10.2021 um 04.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47314
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Frankreich setzt beim Klimaschutz auf Kernenergie. Werden die Deutschen am Ende Atomstrom aus dem Nachbarland importieren?
Man muss nicht alles gleich machen, noch nicht einmal in der EU. Dass Frankreich allerdings beim Klimaschutz anders als Deutschland auf Atomenergie setzt, ist ein Weg, der sich für unseren wichtigsten Partner noch auszahlen könnte.
Lässt man die Entsorgungsfrage beiseite, dann gibt es kaum einen schnelleren und wirtschaftlich attraktiveren Weg, um die CO2-Bilanz in der Energieversorgung zu verbessern. Kein Wunder, dass Macron nun auf einen massiven Ausbau setzt; er weiß sich international in guter Gesellschaft. In vielen Ländern entstehen neue Kernkraftwerke, der Unfall von Fukushima hat andere Gesellschaften nicht so erschreckt wie die unsrige.
Der deutsche Sonderweg, den sicher auch die nächste Bundesregierung fortsetzen wird, ist eine große Wette darauf, dass ein hoch entwickeltes Industrieland, das im scharfen internationalen Wettbewerb steht, gleichzeitig aus Kohle und Kernkraft aussteigen kann. CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat im Wahlkampf oft auf die Dimension dieser Herausforderung hingewiesen; aber so, wie die Wähler ihn als Person nicht wollten, ist er auch mit seinen Themen nicht durchgedrungen.
Die Kernkraft ist keine ideale Energiequelle, aber sie hätte auch in Deutschland das Potential gehabt, den Übergang in ein dekarbonisiertes Zeitalter zu erleichtern. Verlieren die Deutschen ihre Wette, dann werden sie Atomstrom aus Frankreich oder Kohlestrom aus Polen importieren müssen.
(Nikolas Busse FAZ 13.10.21; die Leserbriefe sind durchweg auf den Tichy-Ton der Merkelhasser gestimmt, als hätte Merkel den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Die Weichen wurden doch schon vor Fukushima gestellt.)
Eigentlich ist Frankreich der Sonderfall, weil kein anderes Land so auf Kernenergie setzt. Vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/28757/umfrage/anteil-der-kernenergie-an-der-stromerzeugung-nach-laendern/: Auf Spitzenreiter Frankreich folgen lauter kleinere Staaten, die großen erst mit weitem Abstand. Außerden geht die Tendenz weltweit trotz einiger neuer (geplanter) Anlagen weg von den AKWs, auch aus wirtschaftlichen Gründen. Das Beharren auf Kernenergie dürfte in Frankreich auch, wie bisher, nicht mit dem Klimaschutz begründet sein; das wird wie bei uns nur nachgeschoben. Die Lobby hängt sich allzu deutlich an den Klimaschutz an, ein Geschenk des Himmels... (Den Zeitungen liegt eine Werbebroschüre bei, in der die Atomwirtschaft – „Bundesgesellschaft für Endlagerung“ – scheinbar objektiv auf das Endlagerproblem eingeht, als habe man alles im Griff.)
Man kann die Entsorgungsfrage nicht „beiseite lassen“ – was ist denn das für eine Rechnung! Die buchstäblich unendlichen Kosten der Endlagerung hat ja der Steuerzahler übernommen. Und auch abgesehen davon sind die wirklichen Kosten des Atomstroms schwer zu berechnen. (Es ist lehrreich, sich Flamanville III etwas näher anzusehen...)
Das Gerede vom „Übergang“ ist auch nicht ehrlich – Übergang wohin denn? Der Verfasser will die Windräder doch gar nicht, und warum sollte man nach seiner Rechnung nicht ganz und gar auf Kernkraft setzen?
Übrigens: "Die Vorstellung, dass es vor allem die gezielte politische Verteuerung von Benzin aus Gründen des Klimaschutzes war, die den Benzinpreis so hat steigen lassen, ist also falsch. Von den 40 Cent Preisanstieg in zwölf Monaten gehen nur etwa 7 Cent auf Kosten des CO2-Preises." (FAZ 13.10.21)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.10.2021 um 04.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47324
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Allein zwischen Juli und September sind in Köln über 6.000 Menschen aus der Kirche ausgetreten.
Also alle im August?
Titel: Kirchenaustritte so hoch wie noch nie – deutsche Großstadt auf Rekordniveau (HNA 13.10.21)
Man könnte doch gleich schreiben „Köln“.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.10.2021 um 07.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47366
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Die Bayerische Landesärztekammer streicht in ihrer neuen Weiterbildungsordnung die Homöopathie als Zusatzbezeichnung.
Reichlich spät. Leider zahlen viele Kassen noch immer für die Placebo-Behandlung. Sonst bestehen sie auf einem Nachweis der Wirksamkeit, nur die Homöopathie ist davon befreit. Sie braucht offiziell keine wissenschaftliche Grundlage.
Wann würde die Homöopathie aufhören, „umstritten“ zu sein? Jeder Aberglaube hat seine Anhänger. Von falsch verstandener „Ausgewogenheit“ leben noch weitere Pseudowissenschaften.
Auch mit dem Argument, der Patient solle selbst entscheiden, wie er behandelt werden will, läßt sich die Homöopathie nicht von jeglicher anderen Quacksalberei, Geistheilerei, Querdenkerei abgrenzen, wie es die Homöopathen doch versuchen. Es gibt unter Astrologen, Wahrsagern usw. keine guten und schlechten.
Auf den Praxisschildern der niedergelassenen Ärzte finden sich noch weitere Bezeichnungen, denen man etwas mehr kritische Aufmerksamkeit widmen könnte („Ohr-Akupunktur“...).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.10.2021 um 06.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47372
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Überall ist davon die Rede, daß der Benzinpreis bald den Höchststand von 2012 wieder erreicht haben wird. Es fehlt der Hinweis, daß das nur nominell gilt. Wegen der zwar geringen, aber stets positiven Inflationsrate und der höheren Einkommen wäre das Benzin dann immer noch billiger als vor neun Jahren.
Außerdem muß das Benzin, wie sogar die FAZ meint, teurer werden, damit der Preis die gewollte steuernde Funktion ausüben kann.
Die einzelnen Teile der Zeitung lesen sich oft so, als seien die Redaktionen gegeneinander abgeschottet. Dort wird beklagt, was hier begrüßt wird. Das ist wie bei Ministerien, die gegeneinander arbeiten: Landwirtschaft gegen Umwelt, Justiz gegen Gesundheit usw.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.10.2021 um 11.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47375
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Die Preissteigerungen wären nicht bedenklich, wenn es wie früher Zinsen aufs Ersparte gäbe. Aber zur Zeit sublimiert das Geld auf der Bank. Wer spart, verliert, wer nicht spart, hat auch nichts.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.10.2021 um 15.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47376
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Ja, es ist alles ziemlich verrückt, und die Experten verstehen die Welt auch nicht mehr. Übrigens:
Die Deutschen sind so reich wie nie (SZ 15.10.21)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.10.2021 um 12.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47398
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Bier, Schokolade, Nudeln: Lebensmittel werden bald noch teurer (Tichy)
Lebensmittel sind in Deutschland bekantlich vergleichsweise billig. Gerade die erwähnte Schokolade ist im Laufe der Jahrzehnte immer billiger geworden. Ohne auf Genauigkeit Wert zu legen:
Vor 50 Jahren kostete eine Tafel Schokolade 1 DM, heute kostet sie 1 €. Also das Doppelte.
Laut statistischem Bundesamt verdiente ein Arbeiter 1960 im Durchschnitt 590 DM = 302 € brutto, bei 48 Stunden/Woche. Das monatliche Durchschnittseinkommen bei Vollbeschäftigung 2019 betrug 3994 € bei 40 Stunden/Woche. Also das 13fache.
Im Handelsblatt ist es allgemeiner dargestellt:
Zwar liegen die Preise für die Lebenshaltung heute 4,3 Mal so hoch wie auf dem Höhepunkt des Wirtschaftswunders 1960. Die Löhne – gemessen am Nettostundenverdienst – sind aber im gleichen Zeitraum auf den 14-fachen Wert gestiegen. Das heißt im Umkehrschluss: Die Kaufkraft hat sich mehr als verdreifacht. „Der Warenkorb, für den man 1960 noch eine Stunde arbeiten musste, ist heute bereits nach 19 Minuten verdient“.
(...)
Während Beschäftigte für einen einfachen Schwarz-Weiß-Fernseher 1960 noch fast 347 Stunden arbeiten mussten, bekommen sie heute ein Smart-TV-Flachbildschirmgerät schon für den Nettoverdienst von gut 24 Stunden Arbeit.
Eine nationale Katastrophe steht allerdings bevor, was die vorweihnachtlichen Lieferengpässe bei der Playstation 5 betrifft. Danke, Frau Merkel.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.10.2021 um 16.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47401
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Die Schlußfolgerungen bzw. Rechnungen sind ja soweit in Ordnung, ich muß mich nur wieder mal über das Wort "Umkehrschluss" wundern. Wenn etwas 5mal so viel wie früher kostet und 15mal so viel Geld wie früher zur Verfügung steht, dann kann man sich davon die 15:5=3fache Menge leisten. Das ist ein ganz normaler Geradeaus-Schluß. Wo ist da irgendeine Umkehrung?
Mir scheint, das Wort Umkehrschluß wird meistens nur verwendet, weil der Satz dadurch irgendwie gelehrter klingt. Daß das kaum bemerkt wird, liegt auch am sprachlichen Kopfrechnen.
(s. auch http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=144#8872)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.10.2021 um 18.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47403
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Das Wort "Umkehrschluß" kam in dem Leserbrief vor, den ich zufällig irgendwo aufgeschnappt hatte, ohne auf den Wortlaut Wert zu legen. Mir geht es nur um die Zurückweisung jener Milchmädchenrechnung, die sich an Nominalpreisen orientiert.
Ich habe mich schon gegen Leute wehren müssen, die behaupteten, früher habe sich jeder Normalverdiener ein Häuschen mit Garten leisten können, aber dank Merkel usw.
Die besonnte Vergangenheit war so rosig nicht.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.10.2021 um 19.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47404
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Ja, das sehe ich auch so, mit "in Ordnung" meinte ich nur, daß die reine Zahlenrechnung stimmt.
Wenn es hier nur ein Leserbrief war, nun gut, aber auch Journalisten schreiben sehr oft von Umkehrschlüssen, die keine sind. Es ist geradezu ein Modewort, meist unbegründet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.10.2021 um 05.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47431
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„Nicht erprobt...“ – Bisher sind 7 Mrd. Dosen Impfstoff gegen Corona verabreicht worden. Ich weiß nicht, wie lange manche Menschen noch warten wollen. Mehr als die große Zahl bestimmt mich die Beschäftigung mit der Wirkungsweise der mRNA-Impfung. Natürlich sind Chemie und Physiologie schwierig und in gewissem Sinne unabschließbar. Aber das ist kein Grund, im trüben zu fischen.
Jetzt wird erzählt, Befunde zu Langzeitschäden würden unterdrückt.
Gestern versuchte die SZ noch einmal aufzuklären, aber wer es nicht verstehen will, versteht es eben nicht. Da kann man nichts machen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2021 um 05.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47444
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Ampel-Parteien legen Pandemie-Fahrplan vor: Maskenpflicht endet spätestens im März 2022
Der 25. November wird kein „Freedom Day“, doch dann enden die Lockdown-Rechte. Nichts wird mehr geschlossen, aber einige Dinge bleiben bis 2022. (Tagesspiegel 27.10.21)
Wer kann die Entwicklung der Pandemie 5 Monate voraussehen? Hoffentlich nimmt sie den Fahrplan zur Kenntnis. In meinem Landkreis liegt die Inzidenz heute bei 178, zehnmal so hoch wie vor einigen Monaten.
Warum belasten die Parteien schon ihre Koalitionsverhandlungen mit solchen Luftschlössern? Um nicht über einen Impfplan reden zu müssen? Wenn ich die neuesten Meldungen recht verstehe (wie auch die BILD sie versteht), wollen die Koalitionäre den Ländern geradezu verbieten, Lockdowns zu verhängen. Damit wäre eine Forderung der Rechtsradikalen und Querdenker erfüllt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.10.2021 um 11.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47448
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Ich muß zugeben, daß mich der aktuelle Anstieg von Ansteckungszahlen doch etwas wundert. Immerhin zwei Drittel der Menschen sind geimpft, das Virus hat also nur noch ein Drittel der Angriffsfläche vom vorigen Jahr.
Es stecken sich nun vor allem Jüngere an, die weniger und schwächere Symptome haben, was bedeutet, daß ohne Test viele Ansteckungen gar nicht bemerkt werden würden. Dazu sind Tests i. a. kostenpflichtig geworden, wodurch sicherlich weniger getestet wird. Man sollte also annehmen, daß die Fallzahlen zurückgehen.
Andererseits gibt es keine Schließungen von Schulen und Kindergärten mehr, wodurch das Virus sich unter Kindern und Jugendlichen besser ausbreiten kann als vor einem Jahr. Gleichzeitig wird in dieser Gruppe jetzt umfassend und weiterhin kostenlos getestet. Daher die trotzdem steigenden Fallzahlen.
Auffallend ist weiterhin der im Gegensatz zu den Fallzahlen sehr geringe Anstieg von Todeszahlen. Darin spiegelt sich dann doch die hohe Impfquote und die Verlagerung des Infektionsgeschehens auf im Durchschnitt Jüngere wider.
Mit der niedrigeren Todesfallquote geht wohl ein insgesamt im Durchschnitt leichterer Verlauf der Ansteckungen einher. Es hieß eigentlich, anstelle der Ansteckungszahl solle jetzt vor allem die Hospitalisierungsrate beachtet werden. Davon ist jedoch in den Medien nichts zu bemerken. Mit niedrigen Zahlen läßt sich nun mal kein Staat machen und lassen sich keine Verbote begründen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2021 um 11.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47449
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(Mein Eintrag ist schon zum zweitenmal verschwunden, ich setze ihn unverdrossen noch einmal her:)
Wer ist es denn, dem an Verboten und (scheinhaften) Begründungen gelegen ist und der deshalb mit möglichst hohen Zahlen Staat machen will? Das bleibt immer etwas im dunkeln.
Als Nichtfachmann vermute ich, daß die vorausgesagte gleichmäßige Verbreitung des Virus in der gesamten Bevölkerung aus statistischen Gründen immer noch sehr viele sich anstecken läßt. Alles weitere folgt daraus. Hinzu kommt nun, wie Frau Ciesek vorgestern in einem sehr hörenswerten Podcast dargelegt hat, daß nun viel mehr Aktivitäten in Innenräumen stattfinden. Auch in meinem Umfeld kann ich außerdem einen gewissen Leichtsinn beobachten. Das Vertrauen auf Impfung und "leichten Verlauf" geht manchmal zu weit.
In der ganzen Corona-Zeit sind die Maßnahmen derart hochstilisiert worden ("Grundrechte"...), daß nun der Infektionsschutz zu einer hochideologischen Angelegenheit geworden ist und in Koalitionsverhandlungen (!) eine Rolle spielt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.11.2021 um 08.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47479
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Kritiker der Energiewende meinen, die Erneuerbaren werden nicht ohne Subventionen möglich sein. Nun, wie Fratzscher gerade in Erinnerung rief, betrugen die Subventionen für Kohle, Gas und Öl im vorigen Jahr 70 Mrd. Euro. Ferner:
Eine andere Wahrheit ist jedoch, dass die Regierungen in der Welt jedes Jahr Subventionen für fossile Energieträger – also Kohle, Öl und Gas – in Höhe von 5,9 Billionen US-Dollar oder 6,8 Prozent der jährlichen weltweiten Wirtschaftsleistung an Unternehmen sowie Konsumentinnen und Konsumenten zahlen. Diese gigantischen Subventionen für fossile Energien sind eine der größten Hürden zum Erreichen des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaschutzabkommens, also für die Umsetzung der ökologischen Transformation. (Fratzscher in der ZEIT 22.10.21)
Frankreich wirbt für seinen Atomstrom, auch für Minireaktoren, die es noch gar nicht gibt und vielleicht nie geben wird. Ich hatte Flamanville erwähnt. Dort wird an Reaktor III seit 14 Jahren gebaut, und die Kosten haben sich seither versechsfacht. Vielleicht wird er 2023 fertig, aber wohl eher nicht. Soviel zum "sicheren, sauberen und billigen" Atomstrom. Dabei ist nicht einmal berücksichtigt, daß die – theoretisch unendlichen – Kosten der Endlagerung (50.000 Jahre "rückholbar", haha!) am Steuerzahler hängenbleiben werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.11.2021 um 17.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47497
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Der Scharfsinn mancher Leute erschlägt einen geradezu.
1. Das Impfen spaltet die Gesellschaft in Geimpfte und Ungeimpfte. Also: Sofort aufhören!
2. Muezzin-Rufe und Kirchengeläute sind nicht vergleichbar. Während der Muezzin zum Gebet ruft, zeigen Glocken auch die Zeit an. Also: Der Muezzin-Ruf darf nicht zugelassen werden.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 03.11.2021 um 22.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47498
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Vermutlich sind die Gedanken hinter diesen Aussagen nicht falsch, auch wenn sie etwas verdreht (dafür aber um so kraftvoller) artikuliert wurden. (Mir fehlt natürlich der Kontext, darum alles unter Vorbehalt.) Man könnte diese etwas schiefen Vergleiche als rhetorische "Kunstgriffe" verstehen. Daß der injizierte Wirkstoff eine Spaltung bewirkt, ist sicher nicht gemeint. Und daß sich Geläut und Muezzinruf in ihren kommunikativen Eigenschaften unterscheiden, ist meines Erachtens nicht abwegig. Nicht nur wegen der unmittelbaren Wirkung der menschlichen Stimme, sondern auch vor dem Hintergrund einer säkularisierten Gesellschaft.
Die beiden Beispiele zeigen aber, daß man sich kaum noch über die einfahrenen Lagergrenzen hinweg verständigen kann. Meines Erachtens liegt das aber nicht an einem Verlust logischer Strenge in der Kommunikation, sondern an fundamentalen Veränderungen unserer Umwelt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 10.11.2021 um 12.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47546
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Die über 7 Tage gemittelten Todesfallzahlen sind jetzt etwa halb so groß wie in der 1. und 3. Welle und betragen ungefähr ein siebtel der 2. Welle vor einem Jahr. Das Impfen wirkt also deutlich, wenn auch nicht bei der Zahl der Infizierten. Trotzdem macht man jetzt schon wieder die Pferde scheu, weil letztere wächst – eine Zahl, die eigentlich gar keine vorrangige Rolle mehr spielen sollte.
Es gibt so viele Ungereimtheiten.
Die meisten Toten haben sich doch wohl zuletzt auf einer Intensivstation befunden. Wie glaubwürdig ist dann deren angebliche Knappheit, wenn sie vor einem Jahr schon die 7fache Auslastung bewältigt haben? Das kommt doch nur hin, wenn seitdem Intensivplätze massiv abgebaut wurden?
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 10.11.2021 um 14.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47548
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Ich steig da auch nicht mehr durch. Es gibt zwar Personalschwund in der Intensivpflege, aber sicher nicht in dieser Größenordnung. Schwierig ist natürlich die Prognose, wenn exponentielles Wachstum im Spiel ist. Die starken Ausschläge der Inzidenzkurven (mit vorgelagertem Buckel) einschließlich deren relativ unvermittelte Abbrüche sind für mich immer noch rätselhaft. Kleine Ursachen scheinen große Wirkungen zu haben. Die Besorgnis, daß es zu einer Überlastung der Krankenhäuser kommt, kann ich verstehen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 10.11.2021 um 16.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47550
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Ein weiteres Beispiel für Ungereimtheiten sind die 2G- und 3G-Regeln. Während Genesene schon 6 Monate nach Beginn der Infektion, also nur 5 1/2 Monate nach ihrer Genesung, nicht mehr als genesen, sondern als ungeimpft gelten, heißt es bei Geimpften, einmal (vollständig) geimpft – für immer geimpft. Zwar werden jetzt Auffrischungsimpfungen empfohlen und man wundert sich, warum diese so schleppend angenommen werden, aber wieso auch, um am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu dürfen, sind sie nicht nötig.
Auch Prof. Drosten hält, wenn ich ihn richtig verstehe, eine Genesung für nachhaltiger als eine Impfung.
Nun kommt Söder mit dem Vorschlag, das G für "geimpft" nach 9 Monaten auslaufen zu lassen. Wieso nicht umgekehrt oder zumindest beide G gleich lang?
Wahrscheinlich wollte man die Erstgeimpften nicht gleich mit der Aussicht abschrecken, daß sie sich alle dreiviertel Jahre schon wieder impfen lassen müssen. Einerseits verständlich, aber es bleibt wieder einmal die Erkenntnis, daß einem nie die volle Wahrheit gesagt wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.11.2021 um 16.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47551
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Zu Herrn Riemer:
Im NDR-Podcast mit Drosten und Ciesek ist vieles gesagt worden, was ich hier nicht wiederholen kann (die letzten sollte man sich anhören, z. B. gestern). Wichtige Punkte sind:
1. Das Virus ist jetzt gleichmäßiger in der Bevölkerung verteilt.
2. Weil die Älteren überwiegend durch Impfung geschützt sind, erkranken jetzt vorwiegend Jüngere, die allerdings in großer Zahl.
3. Die Jüngeren sterben seltener, liegen aber länger auf Intensiv.
4. Die Inzidenz bleibt wichtigste Größe, weil sie – unter den angebenenen Bedingungen – die Lage in den Kliniken zwei Wochen später vorauszusagen erlaubt.
5. Je mehr Infizierte, desto größer die Wahrscheinlichkeit weiterer Mutanten. (Und desto mehr Durchbrüche.)
6. Es gibt 27. Mill. Ungeimpfte, nach Abzug der Kinder 15 Mill. Erwachsene, die hätten geimpft werden können. Das ist ein riesiges Reservoir für weitere Infektionen mit Delta.
Heute hat die SZ übrigens eine Seite mit kurzen Stellungnahmen von bekannten Experten – lesenwert. Wenn wir die halbherzige Pandemiebekämpfung so weitertreiben, wird es noch mal 100.000 Tote geben (Drosten). Alle Ungeimpften werden sich anstecken, das ist ganz klar. Die Schulkinder haben wir zuerst mit viel Aufwand geschützt, und jetzt überlassen wir sie der Durchseuchung. Das müßte nicht sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.11.2021 um 16.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47553
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Zum Beispiel die FAZ bringt gerade eine interessante Graphik:
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/volle-intensivstationen-bayern-ruft-katastrophenfall-wegen-corona-patienten-aus-17626935.html
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 10.11.2021 um 16.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47554
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Neuerdings hört man viel über Impfdurchbrüche. besonders im Zusammenhang mit Corona.
Warum nicht auch über "Genesungsdurchbrüche", wie ich sie mal analog nennen möchte, also Menschen, die zum zweiten Mal an Corona erkranken? Wie oft kommt das vor, wie infektiös sind sie, ist die Erkrankung ähnlich wie bei Geimpften meist leicht, ist sie meist leichter als beim ersten Mal?
Solche Zahlen müßte es doch mittlerweile auch geben, und damit könnte man auch genauer bestimmen, wie lange das entsprechende G in den G-Regeln gelten kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.11.2021 um 18.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47555
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Die Literatur findet man z. B. unter "Covid + Reinfektion". Ich habe bisher aber keine offizielle Zahl gefunden, die es zweifellos gibt – es ist ja eine wichtige Kennziffer für die Modellierung.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 10.11.2021 um 23.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47558
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Die Graphik zu den Intensivkapazitäten in der FAZ finde ich interessant. Allerdings kann ich mich erinnern, daß die angeblichen Kapazitäten Anfang 2020 kritisiert wurden. Es seien zwar sehr viele Betten vorhanden, nur nicht das dazugehörige Personal. Insofern würde ich der Graphik mißtrauen.
Zu den Schulkindern: Wurden die nicht vor allem deshalb "geschützt", damit sie nicht ihre Lehrer, Eltern und Großeltern anstecken?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.11.2021 um 08.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47560
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Die Kapzitäten der Krankenhäuser sind gesundheitspolitisch sicher sehr relevant, aber ich kann für mich nur noch einmal wiederholen: Ich will kein Intensivbett garantiert haben, sondern mich gar nicht erst anstecken.
Mein aktueller Eindruck: Was soll denn eine „bundeseinheitliche Regelung“ bringen? Die Diskussion darüber bindet viele Kräfte. Die für Gesundheit zuständigen Länder sollten ihre Möglichkeiten ausschöpfen. Der Bund wäre nur gefordert, wenn es um die gesetzliche Impfpflicht geht, aber die wird nicht kommen, die Ampel ist dank FDP bereits eingeknickt. Im Wahlkampf hatte wenigstens Frau Baerbock eine Impfpflicht noch von den Umständen abhängig gemacht und nicht von vornherein ausgeschlossen.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache, so daß ich mir weitere Worte sparen kann.
Als die WELT berichtete, Drosten rechne mit weiteren 100.000 Toten, wenn wir so weitermachen, fielen die Überschriften-Leser wie ein Hornissenschwarm über ihn her und produzierten im Handdumdrehen 1.500 Zuschriften der immergleichen Art.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.11.2021 um 08.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47561
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A propos Hornissen:
um sich vor Hornissen zu verteidigen
bei aller Notwendigkeit zur Warnung (SZ 11.11.21)
Was die Präpositionen bedeuten, scheint weitgehend vergessen zu werden. Interessante Entwicklung.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 11.11.2021 um 08.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47562
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Ich könnte mir gut vorstellen, daß ein Überlaufen der Intensivstationen mehr Leute zur Impfung motiviert als irgendwelche Bestrafungen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 11.11.2021 um 08.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47563
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Übrigens gäbe es noch andere Wege, die Inzidenzen kleinzuhalten. Weniger Zögerlichkeit bei der Booster-Empfehlung, mehr Anreize für Weiterentwicklung der Impfstoffe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.11.2021 um 08.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47564
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Gestern brachte die SZ einen recht wütenden, aber nicht besonders gut formulierten Beitrag von Nils Minkmar. Er wunderte sich darüber, daß zwar ständig für Mittel gegen Blähungen geworben wird, aber kaum für das Impfen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.11.2021 um 09.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47565
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Was der Bauer nicht kennt...
Viele Impfskeptiker geben an, auf den "Totimpfstoff" zu warten. Was sie sich davon versprechen, weiß ich nicht. Die mRNA-Impfstoffe sind neuartig, aber wenn man sich damit beschäftigt, sieht man keinen Grund, ihnen nicht zu vertrauen. Nach milliardenfach verabreichten Dosen erst recht nicht.
Man braucht die Verweigerer nicht zu beschimpfen, die Stimmung schlägt ganz von selbst um. Selbst den Rechtsradikalen verschlägt es allmählich die Sprache, sie wenden sich wieder ihrem ursprünglichen Thema "Migration" zu.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 11.11.2021 um 09.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47566
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Das Mißtrauen hat auch ganz andere Ursachen. Aber ich will mich nicht wiederholen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 11.11.2021 um 10.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47567
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Zur Werbung gegen Blähungen, um es vielleicht besser zu formulieren:
Gegen Ungeimpfte gibt es halt druckvollere Mittel, aber das Furzen kann man nun mal schlecht verbieten, da bleibt nur die Werbung.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 11.11.2021 um 13.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47568
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Der Mannheimer Morgen bringt tägliche Statistiken, u.a. über die "gemeldeten Fälle in Deutschland" (heute 4844054) und die "Genesenen" (heute 4415900). Da sind Genesene plötzlich alle, die schon einmal infiziert waren, nicht nur die des letzten halben Jahres.
Interessant sind noch diese Inzidenzen in Baden-Württemberg:
- "Unter vollständig Geimpften": 43,7
- "bei den übrigen": 829,2
Auch Genesene mit einer Auffrischungsimpfung gelten ja als vollständig geimpft. Aber was ist mit Genesenen innerhalb eines halben Jahres (wohl meist ungeimpft) oder danach, mit oder ohne Auffrischungsimpfung? Werden sie alle zu den "übrigen" oder teils zu den "vollständig Geimpften" gezählt? Oder sind sie hier (zum Teil) gar nicht enthalten? Man weiß es nicht. Das wäre aber sowohl für eine korrekte Einschätzung des Impfnutzens wie auch der Dauer des Schutzes durch Genesung dringend notwendig. Warum wird das nicht ebenso veröffentlicht? Gibt es etwas zu verbergen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.11.2021 um 19.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47569
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Muß man gleich an absichtsvolles Verbergen denken? Welches Motiv wäre denn anzunehmen? Das klingt doch sehr nach einem Verschwörungs-"Narrativ"... Vielleicht ist der Mannheimer Morgen einfach nicht die richtige Quelle. Waren Sie schon mal auf der Seite des RKI? Manchmal muß man länger suchen, um Antwort auf eine Frage zu finden, die nicht so naheliegt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.11.2021 um 07.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47572
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„Impfpflicht würde unser Land zerreißen - habe schon Bild von Sahra Wagenknecht vor Augen“
Gesundheitsminister Jens Spahn hat sich erneut gegen eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen. Er habe „das Bild schon vor Augen, wie wir Sahra Wagenknecht dann mit der Landespolizei zum Impfen schleppen“. Das sei absurd und nicht durchzusetzen, sagte er. (WELT 12.11.21)
Aus den 500 Leserzuschriften:
In meinem Umfeld sind inzwischen 12 Geimpfte erkrankt an cov19. Alle Ungeimpften sind gesund.
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Mit Impfstoff ist alles schlimmer als vor einem Jahr ohne Impfstoff. Überall werden neue Rekordwerte vermeldet. Da kann man nur hoffen, daß es mit steigender Anzahl der verabreichten Impfungen nicht noch schlimmer wird!
usw., alles im gleichen Stil. Das „Zeug“ macht krank!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.11.2021 um 07.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47573
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Wenn man Spahn folgt, würde jeder Versuch, Deutschland zu regieren, das Land spalten.
Eigentlich stellen Ordnungswidrigkeiten den Staat bisher nicht vor unüberwindbare Schwierigkeiten.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.11.2021 um 12.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47580
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Wenigstens beginnt man sich jetzt langsam Gedanken darüber zu machen, was Impfpflicht eigentlich heißen soll und somit bringen könnte. Physischen Zwang kann man sich kaum vorstellen. Überall 2G? Brächte wohl nicht viel Neues, außer, wenn es auch fürs Einkaufen gilt. Will man das? Ordnungsstrafen, wie hoch? Monatlich, täglich, oder nur bei jedem Schritt vor die Haustür, bei dem ein Ungeimpfter erwischt wird? Man sollte das vor allem klar sagen, bevor man Umfragen macht, sonst sagen die Leute dann, ja, für Impfpflicht war ich zwar, aber das habe ich nicht gewollt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.11.2021 um 16.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47581
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Über Einzelheiten der Durchführung brauchen wir uns nicht den Kopf zu zerbrechen. Ich möchte nur wiederholen, daß eine gesetzliche Impfpflicht nichts unerhört Neues ist.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 12.11.2021 um 18.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47582
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Es ist gar nicht so einfach, etwas über die Durchsetzung von Impfpflichten zu finden. Wikipedia im Artikel Impfpflicht:
Pflichtimpfungen, die vorsätzlich oder fahrlässig nicht eingehalten wurden, konnten mit Verweis oder Ordnungsstrafe zwischen 10 und 500 DDR-Mark geahndet werden.
War das dann eine einmalige Geldbuße? Zur Bundesrepublik steht nichts Entsprechendes. Bei der jetzigen Masernimpfpflicht kann, soweit ich weiß, nur der Zugang zu Kindergarten und Schule verwehrt werden.
Hier gibt es eine kleine Historie:
https://ndr.de/geschichte/chronologie/Von-Pocken-bis-Corona-Die-Geschichte-des-Impfens,impfen446.html
Ich selbst wurde in frühster Kindheit gegen Pocken geimpft, mit Impfpistole, und kann mich deshalb nur schemenhaft erinnern. Aber wenn ich den NDR-Artikel richtig verstehe, waren Pflichtimpfungen keineswegs selbstverständlich.
Wenn man eine Impfpflicht befürwortet, müßte man doch auch sagen können, wie man sie durchsetzt.
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Kommentar von , verfaßt am 13.11.2021 um 05.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47583
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.11.2021 um 05.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47584
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Zur Durchsetzung von Impfpflichten wird man auf dem deutschsprachigen Nachrichtenmarkt in der Tat nicht leicht fündig (Zufall?). Mit der englischen Suche um so leichter. Die Suchwörter sind in manchen Titeln enthalten, z. B.
"Global assessment of national mandatory vaccination policies and consequences of non-compliance"
Ich möchte noch etwas nachtragen wegen falscher Forderungen, die zur Zeit die Medien beherrschen: Nicht das Boostern, zu dem die meisten Geimpften ohnehin bereit sind, sondern die primäre Impfung könnte die vierte Welle brechen. Und da liegt bekanntlich der Haken, jedenfalls unter Deutschen.
Gestern fand ich die reinste Form der Querdenker-Logik:
Mit Impfstoff ist alles schlimmer als vor einem Jahr ohne Impfstoff. Überall werden neue Rekordwerte vermeldet. Da kann man nur hoffen, daß es mit steigender Anzahl der verabreichten Impfungen nicht noch schlimmer wird! (WELT 12.11.21)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.11.2021 um 09.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47622
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Wenn 30% der Intensivpatienten mit Corona doppelt geimpft sind und gleichzeitig zwei Drittel bis drei Viertel der Bürger geimpft sind, errechnet sich, daß Ungeimpfte ein etwa 10mal so hohes Risiko haben, auf die Intensivstation zu kommen. Bei den Geimpften ist leider nicht gesondert angegeben, ob sie Astra bekommen haben; das könnte das Bild noch einmal etwas verschieben.
Das Beste, was man von dieser Seite her tun kann, ist: zweimal Biontech und dann boostern. Unabhängig davon übertragen auch Geimpfte das Virus. Maske und Abstand sowie Kontaktbeschränkungen sind zusätzlich nötig.
Politiker, die ein halbes Jahr im voraus den Termin festlegen, an dem die Seuchenbekämpfung endet („Freedom Day“), unterscheiden sich nicht wesentlich von Querdenkern. Die Wirklichkeit holt sie ein, aber ob sie daraus lernen?
Ich zähle die Anordnung einer Impfpflicht gegen vermeidbare Seuchen zu den elementaren Aufgaben des Staates. Sie hat Millionen Menschenleben gerettet.
Aus Wikipedia:
In Belgien besteht Impfpflicht gegen Kinderlähmung.
In Frankreich besteht Impfpflicht gegen Diphtherie, Hepatitis B, Hib, Keuchhusten, Kinderlähmung, Masern, Mumps, Pneumokokken, Röteln, Tetanus und Meningokokken.
In Italien besteht Impfpflicht gegen Diphtherie, Hepatitis B, Hib, Keuchhusten, Kinderlähmung, Masern, Mumps, Röteln, Tetanus und Windpocken.
Im pakistanischen Belutschistan besteht Impfpflicht gegen COVID-19 für öffentliche Gebäude und öffentliche Verkehrsmittel.
In Tadschikistan und in Turkmenistan besteht Impfpflicht gegen COVID-19 für Erwachsene.
In Tschechien besteht eine Impfpflicht gegen Diphtherie, Hepatitis B, Hib, Keuchhusten, Kinderlähmung, Masern, Mumps, Röteln und Tetanus.
In Ungarn besteht Impfpflicht gegen Diphtherie, Hepatitis B, Hib, Keuchhusten, Kinderlähmung, Masern, Mumps, Röteln, Tetanus und Tuberkulose; in Griechenland, Kroatien, Lettland, Malta, Polen, der Slowakei und Slowenien gibt es eine vergleichbare Impfpflicht.
Im Vatikan besteht eine Impfpflicht gegen COVID-19 für alle Bewohner und Angestellten.
In der DDR gab es umfassende Impfpflichten, worüber der Wikipedia-Artikel Auskunft gibt. Körperverletzung, soweit das Auge reicht...
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 18.11.2021 um 09.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47623
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Für die aktuelle Welle kommt eine Impfpflicht zu spät, und damit ist es auch nicht getan. Wir haben gar nicht die Logistik für Massenimpfungen; der einseitige Blick auf Ungeimpfte (laut Söder "Querdenker, Reichsbürger und andere") ist etwas bequem.
Abgesehen davon reicht es nicht aus, sich mit den rationalen Argumenten zu beschäftigen. Ich selbst halte die zunehmende Spaltung der Gesellschaft, die ich seit etwa 2014 beobachte, für weitaus gefährlicher als die Pandemie. Letztere ist ein zeitlich und in ihrer Wirkung begrenztes Phänomen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.11.2021 um 16.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47624
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Wenn zwei Drittel bis drei Viertel der Bürger geimpft sind und die Impfung keinen Einfluß auf das Intensivstationsrisiko hätte, dann müßten auf den Intensivstationen auch ungefähr zwei Drittel bis drei Viertel Geimpfte liegen. Wenn dort aber statt dessen nur 30% Geimpfte liegen, dann hätte sich ihr Risiko durch die Impfung auf knapp die Hälfte verkleinert.
Allerdings kommen mir diese 30% zu hoch vor. Ich meine gehört zu haben, daß der Anteil Geimpfter auf Intensivstationen höchstens etwa 10% beträgt. Dann wäre das Risiko für Geimpfte etwa ein Siebtel gegenüber Ungeimpften.
Schade, daß man so schwer Zahlen für Intensivpatienten findet, die zum zweiten Mal Covid haben. Immerhin machen Genesene bereits um die 20% der Gesamtbevölkerung aus. Gerade in Zeiten, wo der Andrang zum Impfen groß ist, könnte das vielleicht für etwas Entspannung sorgen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.11.2021 um 16.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47625
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Oh, statt 20% meinte ich 1/20, also etwa 5%.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.11.2021 um 16.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47626
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Darum ist ja das Spekulieren auf Herdenimmunität auch so unbegründet.
Das sprunghafte Vorgehen der Stiko führt hier übrigens dazu, daß jetzt kaum Booster-Termine zu bekommen sind, allenfalls in acht Wochen, zu spät für Weihnachten. Wir haben unseren zum Glück schon lange vorher gebucht.
Die Corona-Maßnahmen dienen zuerst dem Schutz der besonders Gefährdeten. Das sind hauptsächlich die Ungeimpften. Auch auf dem Trittbrett kann man sich infizieren. Dafür nehmen auch die Geimpften Einschränkungen in Kauf. Gedankt wird es ihnen nicht.
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Kommentar von Vollgasfahrer, verfaßt am 18.11.2021 um 18.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47627
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Die Gruppen der Geimpften und Ungeimpften sind nicht gleich groß. Daher kann man nicht schlußfolgern, daß der Anteil der Geimpften auf Intensivstationen dem Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung entsprechen müßte.
In Frankreich macht gerade die Statistik von "nur" 2 Prozent Corona-Kranken an der Gesamtzahl der Patienten in 2020 die Runde. Klingt oberflächlich nicht dramatisch und wurde daher natürlich sofort als "Beweis" für die Harmlosigkeit der ganzen Chose herangezogen. Die Anteile der Corona-Patienten an den Intensivpatienten, an den Todesfällen und an der Verweildauer auf Intensivstation liegen dagegen bei 11, 16 und 19 Prozent. Das ist schon aussagekräftiger, die Gesamtzahl von bisher rund 120.000 Toten auch.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.11.2021 um 18.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47628
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Ein Trittbrettfahrer ist jemand, der mitfährt, ohne zu zahlen, jemand, der sich absichtlich Vorteile auf Kosten anderer verschafft.
Wer sich nicht impfen lassen will, will aber nirgends mitfahren, er hat gar keine Chance, irgendwo abzusteigen. Ihm wird unterstellt, Vorteile zu nutzen, die er nicht will bzw. bestreitet, die ihm höchstens aufgezwungen werden.
Wenn aus der DDR jemand nach dem Westen abgehauen ist, hieß es auch immer öffentlich, seht mal, erst hat er auf Kosten des Staates gelernt und studiert und unser tolles kostenloses Gesundheitswesen ausgenutzt, und nun "dankt" er es auf diese Weise. Er hatte aber auch bis dahin keine Wahl.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.11.2021 um 18.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47629
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"Daher kann man nicht schlußfolgern, daß der Anteil der Geimpften auf Intensivstationen dem Anteil der Geimpften an der Gesamtbevölkerung entsprechen müßte."
Wieso nicht? Was hat das mit der Gruppengröße zu tun? Diese bestimmt ja gerade den Anteil.
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Kommentar von Christof Schardt, verfaßt am 18.11.2021 um 21.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47630
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Wenn bei einer Impfquote von 70% die Intensivquote der Geimpften bei 30% liegt, errechne ich das Intensivrisiko der Geimpften im Verhältnis zu dem der Ungeimpften mit 20%, also einem Fünftel (nicht 10%).
Bei 20% Intensivquote sind es ca. 10% und bei 10% Intensivquote 5%.
Meine Rechnung geht so: Sei G der Anteil der Geimpften (z.B. 0.7) und Ig die Intensivquote der Geimpften (z.B. 0.3). Die Ungeimpften sind folglich (1–G) und deren Intensivquote (1–Ig).
Sei die Intensiv-Wahrscheinlichkeit der Geimpften Pg und die der Ungeimpften Pu.
Dann muß gelten
(G * Pg) / ((1–G)*Pu) = Ig / (1–Ig)
Division durch G und Multiplikation mit 1–G ergibt:
Pg/Pu = (Ig * (1–G)) / ((1–Ig)*G)
Links steht das Verhältnis der Wahrscheinlichkeiten, also das was gesucht wird.
Für die Intensivquoten 30% , 20% und 10% ergeben sich dann diese Zahlen:
Pg/Pu = 0.3*0.3 / 0.7*0.7 = 9/49 ~ 20%
Pg/Pu = 0.2*0.3 / 0.8*0.7 = 6/56 ~ 10%
Pg/Pu = 0.1*0.3 / 0.9*0.7 = 3/63 ~ 5%
Nachbemerkung: Die Änderung des Anteils an den Intensivpatienten ist nicht direkt die Änderung des Risikos, wie man am Schritt von 30% nach 20% erkennen kann.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 18.11.2021 um 23.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47632
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Lieber Herr Schardt,
Ihre Rechnung ist in Ordnung, jedoch wollte ich gar nicht so detailliert auf die Wahrscheinlichkeiten eingehen.
Was ich gemeint hatte, war lediglich, daß in dem rein hypothetischen Fall, die Impfung hätte überhaupt keine Wirkung, die Intensivquote Geimpfter genauso groß wie die allgemeine Impfquote wäre, also 2/3 bis 3/4 (rund 70%) betrüge. Da sie aber in diesem Beispiel 30% beträgt, sinkt durch die Impfung die Intensivquote auf knapp die Hälfte. Diese Quote hat natürlich nichts mit dem ursprünglichen "Risiko" von Geimpften zu tun, auf die Intensivstation zu kommen, wofür sich, wie Sie zeigen, für Geimpfte mit diesen Zahlen 20% bzw. ein Fünftel des Risikos Ungeimpfter ergibt. Ich danke Ihnen für die Richtigstellung.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2021 um 05.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47634
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„Wenn alte Sprachen untergehen (wie z.B. Latein), bleibt vieles von ihnen erhalten in neuen Sprachmischungen (wie z.B. den romanischen Sprachen).“ (Dieter Wunderlich: „Wenn die Wörter verschwinden“ – Zum Verfall der Sprachenvielfalt. SWR 3.6.2001)
Aber Latein ist nicht untergegangen, es hat sich verändert. Mittelhochdeutsch ist nicht untergegangen. Wie kann man ein so falsches Bild von Sprachgeschichte haben? Das darf einem Sprachwissenschaftler nicht einmal im Traum passieren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2021 um 06.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47636
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Ob "absichtlich" oder nicht: Schon immer haben die Ungeimpften davon profitiert, daß die anderen geimpft waren. Wenn die Epidemiologen sagen: 85 % sollten geimpft sein, dann möchte der Trittbrettfahrer zu den restlichen 15 % gehören. Zu seinem Wohlbefinden trägt bei, wenn er sich und anderen einredet, die ganze Seuche sei nur eingebildet – oder gerade das Impfen mache erst krank.
Die täglich wechselnden Einzelheiten braucht man nicht nachzurechnen. Das Wesentliche ist das seit 200 Jahren gleiche impfsoziologische Schema.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 19.11.2021 um 09.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47643
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https://duden.de/rechtschreibung/Trittbrettfahrer
(Bedeutungsbeschreibung)
Man müßte noch den Trittbrettfahrer ergänzen, der ohne Absicht handelt.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 19.11.2021 um 10.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47644
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Österreich hat für Februar 2022 eine Corona-Impfpflicht beschlossen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 19.11.2021 um 11.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47645
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Meiner Ansicht nach kann man jemanden, der unabsichtlich, unwissentlich oder notgedrungen gegen seinen Willen Vorteile erlangt, gar nicht Trittbrettfahrer nennen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 19.11.2021 um 11.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47646
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Großbritannien hat tägliche Todeszahlen in ähnlicher Größenordnung wie Deutschland, nur seit sehr viel längerer Zeit. Müßten da nicht längst die Intensivstationen überlaufen?
https://coronavirus.data.gov.uk/details/healthcare
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2021 um 16.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47652
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Lieber Herr Riemer, Sie können noch weiter differenzieren: Jemand verweigert durchaus absichtlich die Impfung, weiß aber zum Beispiel nicht, daß er sich das nur leisten kann, weil viele andere sich nicht weigern. Usw., es sind noch viele Varianten denkbar. Manche kann man auch darüber aufklären, daß sie eigentlich Trittbrettfahrer sind, obwohl sie es vielleicht nicht sein wollen. When we want to do good to people one has no right to expect that they should understand it. It is like baptizing little infants. (Trollope)
Und zu den britischen Intensivbetten: Wie viele es gibt, kann ich nicht feststellen. Das müßte man aber wissen, um die Frage zu beantworten.
Wenn ich nach Wielers Angaben zur Letalität hochrechne, werden von den 65.000 gestern gemeldeten Neuinfizierten etwa 500 sterben. Daran läßt sich nichts mehr ändern. Aber in Zukunft werden wir damit nicht leben können, auch wenn wir noch so viele Intensivbetten samt Personal bereithalten könnten.
Eine allgemeine Impfpflicht hätte den schönen Nebeneffekt, daß wir unserer Lieblingsbeschäftigung (Ungeimpfte mobben) nicht mehr nachgehen könnten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2021 um 07.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47663
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Die Inzidenz der Neuinfektionen steht in einem festen Zusammenhang mit Hospitalisierung und Letalität. Man muß nur den Multiplikator kennen, der sich zwar verändert, aber kurzfristig genau bestimmbar ist. Darin sind die demoskopischen Verschiebungen und andere Faktoren schon enthalten. Wir wissen also, wie viele Menschen in zwei Wochen ins Krankenhaus kommen und wie viele sterben werden. Wie auch Wieler sagt: Daran läßt sich nichts mehr ändern.
Je unausweichlicher eine allgemeine Impfpflicht wird, desto wüster der Kampf gegen die Seuchenbekämpfung. Psychologisch verständlich: Viele ahnen wohl, daß sie auf dem falschen Weg sind, und haben Angst vor dem Zusammenbruch ihres Luftschlosses. Da drischt man lieber auf andere ein. Daher das pauschale Wüten gegen das "System" und die "Leute da oben". Alles muß weg!
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 22.11.2021 um 11.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47673
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Ich hatte kürzlich nach der Situation in Großbritannien gefragt. Hier steht etwas dazu:
Nach der Abschaffung der Corona-Maßnahmen im Juli, dem „Freedom Day“, waren die Infektionszahlen zunächst – zur Verblüffung vieler Wissenschaftler – gefallen, um dann nach zwei Wochen wieder anzusteigen. Seit August schwanken sie zwischen 30.000 und 50.000 am Tag, wobei sie meistens um die 40.000-Marke (oder einer Inzidenz um die 400) pendeln, so auch am Sonntag. Die Zahl der täglichen Krankenhauseinlieferungen schwankt seit dem Sommer zwischen 600 und 1000, die Zahl der Toten zwischen 100 und 200 am Tag. Corona ist nur noch die drittwichtigste Todesursache nach Demenz und Herzerkrankungen.
(…)
Die Regierung sieht auch keinen Anlass, auf ihren „Plan B“ umzuschwenken. Dieser sieht vor, im Falle eines überlasteten Gesundheitssystems die Maskenpflicht zu reaktivieren, zu Heimarbeit aufzurufen und eventuell Impfpässe einzuführen. Überlastung wird dabei allerdings großzügig interpretiert. Der im Winter traditionell angespannte Gesundheitsdienst NHS bietet zurzeit nur noch eingeschränkte Leistungen.
Mittlerweile dauert es durchschnittlich eine Stunde, bis Rettungsmediziner akute Herzinfarkte oder Schlaganfälle behandeln. Im Oktober warteten an den Notaufnahmen mehr als 7000 Patienten zwölf Stunden und länger, bis sie einen Arzt sahen. Fast sechs Millionen Briten stehen auf der NHS-„Warteliste“ für Behandlungen und Operationen.
https://faz.net/aktuell/politik/ausland/corona-in-grossbritannien-keine-furcht-vor-hohen-infektionszahlen-17645343.html
Leider nichts Genaueres zu den Intensivstationen (das ist ja nochmal ein eigenes Thema). Die Briten scheinen es eher entspannt zu sehen, denn weitere Maßnahmen sind nicht geplant.
Über Twitter komme ich hinter die Bezahlschranke:
https://twitter.com/PhilipPlickert/status/1462713756295774209
Hab es im Incognito-Tab erfolgreich aufgerufen, es müßte also auch ohne Anmeldung funktionieren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.11.2021 um 16.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47674
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1892 wurde in Argentinien erstmals ein Mord, ein doppelter Kindsmord durch deren Mutter, rein aufgrund eines Fingerabdrucks aufgeklärt. (Wikipedia Fingerabdruck)
Eigentlich ist das Erstglied des Kompositums syntaktisch aus dem Verkehr gezogen und kann nicht durch ein Pronomen wiederaufgenommen werden. Bei diesem grammatischen Leckerbissen kommt noch hinzu, daß es anderweitig (doppelt) sinngemäß als Plural gekennzeichnet ist! Man versteht also "Mord an zwei Kindern".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.11.2021 um 09.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47682
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47572
Nachdem wir genug über die durchaus lustvolle Vorstellung gelacht haben, wie Frau Wagenknecht von der Polizei zum Impfen geschleppt wird, holt Minister Spahn den letzten Pfeil aus dem Köcher, eigentlich einen roten: Von einem Bußgeld würden die ärmeren Leute besonders hart getroffen. Von der Seuche werden sie allerdings auch überproportional getroffen, aber das lassen wir mal beiseite.
Interessanterweise entdecken besonders scharfsinnige Politiker immer wieder mal, daß Arme weniger Geld haben als Reiche. Das ist der Anfang der Sozialpolitik. Man könnte ja die Bußgelder nach Einkommen staffeln, eine bewährte Praxis der Strafjustiz.
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Kommentar von , verfaßt am 26.11.2021 um 10.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47710
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.11.2021 um 13.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47711
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Als ich mit Impfen dran war, war es dummerweise für mich zu spät, und als Genesener hatte ich damit erstmal keine Eile. Nun hole ich mir aber auch meine Auffrischungsimpfung. Nicht weil ich glaube, meine Antikörper seien inzwischen wieder zu wenige, sondern um Ruhe vor dem öffentlichen Druck zu haben. Älteren, die Covid noch nicht hatten, empfehle ich das Impfen. Jüngere (bzw. Eltern für ihre Kinder) sollten sich verantwortungsbewußt entscheiden und nicht unter Druck gesetzt werden.
Ich schreibe das nur, um nicht mit Impfgegnern verwechselt zu werden. Ich würde aber gegen Impfpflicht und Lockdowns stimmen, wenn ich was zu sagen hätte.
Die Aufregung aktuell in Deutschland ist mir zu groß. "Mehr als 100000 Tote: Corona-Lage außer Kontrolle", so der Mannheimer Morgen heute auf Seite 1. Wo sonst zählen wir die Toten kumulativ über mehrere Jahre? So erzeugt man künstlich erschreckende Zahlen. Jeden Tag ein Flugzeugabsturz, Söders Vergleich haben inzwischen viele übernommen, aber keiner sagt dazu, daß das Coronaflugzeug nur eins von im Mittel 20 Flugzeugen ist, die jeden Tag ganz normal abstürzen. So ist nun mal das Leben.
Wo es nur geht, werden zur Zeit Gespenster an die Wand gemalt. Natürlich sind 2% bis 6% mehr Tote als sonst (schwankend, übers Jahr) ein schlimmer Zustand, aber begründet das schon eine "nationale Notlage"? Wir haben uns an eine immer höhere Lebenserwartung gewöhnt, die zuletzt schon über 80 Jahre war. Nun sinkt sie vielleicht coronabedingt zeitweise wieder auf 75, wie noch in den 1990er Jahren. Natürlich ist das nicht schön, jedes Einzelschicksal ist sehr bedauernswert, aber rechtfertigt das diese Selbstverstümmelung des gesamten gesellschaftlichen Lebens? Muß eine ganze Gesellschaft nicht auch die Coronazahlen (Kranke und Todesfälle) relativ einordnen?
Statt dessen immer wieder schlimme Einzelbilder von Intensivstationen. Das sind echte Totschlagargumente, klar, dagegen kann man nichts mehr sagen. Aber diese Bilder beschreiben weder die Gesamtlage, noch erklären sie die wirklichen Ursachen für Engpässe und politische Fehler der letzten Jahre.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.11.2021 um 01.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47715
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Ein weiteres beliebt-berüchtigtes Gespenst heißt "exponentielles Wachstum". Ich habe es vor ein paar Tagen schon mal gehört und gestern (26.11.) im "ZDF spezial" wieder:
Wenn die Coronazahlen exponentiell wachsen, bedeutet das, daß sie sich innerhalb eines festen Zeitraumes verdoppeln. Derzeit sind das rund 28 Tage.
Das Vertrackte ist nur, in Wirklichkeit wachsen sie einfach nicht exponentiell, jedenfalls schon seit 4 Wochen nicht, man kann schon seit Anfang November direkt ein Lineal an die "Kurve" der täglichen Neuansteckungen anlegen, also ein fast idealer linearer Anstieg, mit bloßem Auge zu sehen.
Mit den 28 Tagen Verdopplungszeit ist das ZDF auch leicht hinterher, denn die entsprechen einem R-Wert von 1,10. Den hatten wir laut RKI vorgestern. Gestern betrug er noch 1,08, was einer Verdopplungszeit von schon rund 36 Tagen entspricht. Das ist eben kein "fester Zeitraum". Seit vier Wochen haben wir einen beständig fallenden R-Wert und damit eben auch kein exponentielles Wachstum.
Zu hoffen ist, daß die Reproduktionszahl sich weiter der 1,0 nähert, dann wäre auch das lineare Wachstum vorbei, und mit R-Werten < 1 würde die Zahl der Neuansteckungen wieder sinken.
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Kommentar von , verfaßt am 27.11.2021 um 04.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47717
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.11.2021 um 05.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47719
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Weil vor allem Alte an Corona sterben und vor allem Alte gegen Corona geimpft sind, werden immer mehr Geimpfte sterben. Trotzdem ist das Risiko, an Corona zu sterben, für Ungeimpfte sechs- bis zehnmal so hoch. Das ist Mathematik, nicht Medizin.
Das Impfen „spaltet“ die Gesellschaft, nämlich in Geimpfte und Ungeimpfte. Man könnte die Spaltung vermeiden, indem man entweder alle oder gar keinen impft. „Spalten“ ist das neue Schreckenswort. Warum eigentlich? Wir sind doch immer gespalten. Darauf beruht die Demokratie. Der homogene Volkskörper, von dem manche schon wieder träumen, ist ein Albtraum.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 27.11.2021 um 07.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47721
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Wie man den gegenwärtigen R-Wert berechnen kann, ist mir schleierhaft. Die Neuansteckungen schwanken im Wochenrhythmus und man bräuchte für das Anlegen einer Tangente zukünftige Zahlen und eine Glättung. (Die unbekannte Dunkelziffer macht das ganze noch schwieriger.) Theoretisch ist R unter 1, sobald der Inzidenzgraph in eine Rechtskurve übergeht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.11.2021 um 08.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47722
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Wer die Rendite seiner Ersparnisse berechnet, muß auch noch etwas mehr als den Zinssatz zugrundelegen.
(Aber der Zinseszins war richtig schön, als die Zinsen noch positiv waren...)
Die Dunkelziffer ist ein Problem, aber sonst? Soweit man die Zahl der Infizierten kennt und von Tag zu Tag verfolgt, müßte man doch R leicht berechnen können? Schließlich haben sich die Infizierten von heute bei den Infizierten von gestern angesteckt.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 27.11.2021 um 09.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47723
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Die Meldungen sind bereits eine Rückschau in die Vergangenheit, und am Endpunkt einer Kurve funktioniert die Glättung nicht. Kleine Veränderungen von einem Tag zum anderen können bezüglich R einen großen Unterschied machen, aber wir haben auch viel Rauschen. Wirklich solide Berechnungen lassen sich wohl nur im nachhinein machen - das ist doch auch die Erfahrung aus den vergangenen Wellen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.11.2021 um 10.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47724
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Manche Begründungen der Impfgegner ("Respekt vor dem eigenen Körper"...) lesen sich wie Rationalisierungen einer Trypanophobie. Übertriebene Ängste bleiben ja oft verborgen, weil man sie nicht gern eingesteht. Nur in wenigen Situationen lassen sie sich nicht mehr verbergen; ich habe da schon die sonderbarsten Fälle erlebt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.11.2021 um 12.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47725
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Wer R sagt, sagt auch exponentielles Wachstum?
R kann man ja immer berechnen, egal, für welches Wachstum oder bei Konstanz (R=1). Einen punktuellen Wert kann man aber nicht als Wachstum bezeichnen, sondern dafür braucht man schon wenigstens ein Intervall.
Bei (zeitweisem) exponentiellem Wachstum ist R (für diese Zeitdauer bzw. innerhalb des betrachteten Intervalls) konstant > 1. Bei linearem Wachstum ist R>1, aber nicht konstant, sondern wird immer kleiner und nähert sich der 1.
Man kann ja lineares Wachstum nicht als exponentiell bezeichnen, nur weil es punktuell auch irgendeinen R-Wert gibt. Wie gesagt, den gibt es immer.
Er wird wohl vom RKI irgendwie als Durchschnitt berechnet und teils auch geschätzt. Ihn genau nachzurechnen, ist mir auch noch nicht gelungen, obwohl es mir theoretisch klar ist. Aber was den reinen Wert betrifft, kann man dem RKI wohl vertrauen, daß er hinreichend genau ist.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 27.11.2021 um 12.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47726
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Ich schrieb:
"Einen punktuellen Wert kann man aber nicht als Wachstum bezeichnen."
Gemeint ist:
An einem punktuellen Wert kann man nicht die Art des Wachstums, z. B. linear oder exponentiell, erkennen.
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Kommentar von Tante Google, verfaßt am 27.11.2021 um 22.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47727
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Hendrik Streeck (04.11.21) – "Pandemie der Ungeimpften ist nicht richtig"
Karl Lauterbach (05.11.21) – „Reduktion der Kontakte der Ungeimpften. Die Ungeimpften sind im Moment die Treiber der Pandemie.“
Christian Drosten (10.11.21) – "Wir haben keine Pandemie der Ungeimpften, wir haben eine Pandemie"
Melanie Brinkmann (21.11.21) – „Die Ungeimpften treiben diese Pandemie“
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.11.2021 um 05.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47729
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Streit (wenn überhaupt) um Worte, nicht um die Sache.
Zu R: Ich habe gelernt, daß R angibt, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt. 2 bedeutet, daß er 2 ansteckt, von denen wieder jeder 2 ansteckt usw.
Das soll aber mein letztes Wort zu "exponentiell" sein, ich will mich nicht als Mathematiker aufspielen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 28.11.2021 um 08.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47736
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Der Blick auf R ist meines Erachtens nicht zielführend, er verleitet nur zu der Annahme, daß man die Entwicklung voraussagen kann. Aber R wird ja ständig korrigiert. Was nützt die Zahl, wenn man nicht weiß, wie groß sie morgen ist?
Besser sind die Inzidenzen und Dunkelzifferabschätzung. Das sagt auch Kekulé seit Beginn der Pandemie. Wie steil der Anstieg ist und ob sich ein Wendepunkt andeutet, sieht man auch ohne R.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.11.2021 um 10.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47737
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Man braucht eigentlich kaum Mathematik, es reicht ja, "Corona Deutschland" bei Google einzugeben und ein Lineal an die letzten vier Wochen der angeblich exponentiell steigenden Kurve der Neuansteckungen zu halten.
Da bräuchten Politiker und Journalisten nicht so naiv zu fragen, was denn erst noch passieren müsse, damit auch die letzten es begreifen. Es wäre vielleicht nützlicher, sich mal an die eigene Nase zu fassen und einfach sachlicher, unaufgeregt und damit glaubwürdiger aufzutreten.
Wozu muß denn im Fernsehen die sowieso ernste Lage auch noch mit unwahren Behauptungen über einen exponentiellen Anstieg aufgepuscht werden, wo doch jeder den seit einem Monat fast ideal linearen Anstieg sogar direkt auf dem Bildschirm sehen kann?
Das ist nicht nur ein Streit um Worte, sondern da wird die Wirkung des unwahren Wortes ("exponentiell", siehe Seerosenteich und Getreideschachbrett) propagandistisch ausgenutzt.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 28.11.2021 um 13.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47739
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Ziemlich unlogisch, aber wohl noch unwidersprochen: Dr. Jens-Peter Keil, ärztlicher Direktor des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums in Neu-Brandenburg, meinte im NDR-Interview, Geimpfte mit Durchbruchserkrankung hätten einen besonders langen Behandlungsbedarf.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 28.11.2021 um 20.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47740
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Im Elementarfragen-Podcast spricht Lauterbach von Endemie und exponentiellem Wachstum:
Also, die Endemie würde bedeuten, daß wir kein exponentielles Wachstum mehr haben. Es gibt immer wieder Fälle, aber das Wachstum gerät uns nicht aus der Hand und schreitet nicht mehr exponentiell voran.
(20:54)
Wenn unsere Corona-Erklärer es selbst nicht verstehen, wie soll man es vom Bürger verlangen?
Anderes Thema: Wann eigentlich wäre der richtige Zeitpunkt, bei Verstoß gegen die Impfpflicht Sanktionen greifen zu lassen? Nehmen wir an, die Impfpflicht beginnt am ersten Januar. Dann müßte man den Leuten erstmal die Gelegenheit geben, sich impfen zu lassen. Voher könnte man sie schlecht bestrafen. Erschwerend kommt hinzu, daß man nicht sicher sein kann, wie gut die Wirksamkeit bei demnächst aufkommenden Varianten sein wird. Wenn etwas in der Pandemie gelernt habe, dann eins: daß nichts mehr langfristig planbar ist.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 29.11.2021 um 03.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47741
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Der R-Wert wird nicht laufend "korrigiert", sondern jeden Tag neu berechnet, weil er sich laufend ändern kann. Ihn anzugeben ist sinnvoll, weil man so auf eine sehr einfache Weise ausdrücken kann, ob die Infektionszahlen aktuell mehr oder weniger stark steigen, gleich bleiben oder sinken: R > 1, R = 1, R < 1. Das ist einfacher formuliert und auch einfacher zu verstehen, als Diagramme in einen Text einzufügen. Niemand kann R = 1,17 aus einem Diagramm herauslesen. Wer fordert, die Angabe des R-Werts abzuschaffen, hat das wohl nicht begriffen.
Eine typische exponentielle Kurve bekommt man bei konstantem R. In der Realität trifft das natürlich nur phasenweise und annähernd zu, weil sich der R-Wert ständig ändert.
Richtig ist, daß man ein lineares Wachstum nicht anhand eines bestimmten R-Werts ausdrücken kann. Das ist aber kein Grund, den R-Wert für unzutreffend oder wertlos zu halten.
Somit: Nur in manchen Phasen treffen bestimmte R-Werte annähernd auch über Tage oder Wochen zu, nämlich solange sich der Wert nicht ändert. In Phasen, in denen sich die R-Werte ändern, treffen sie eben nur momentan zu.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 29.11.2021 um 03.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47742
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Zu Herrn Fleischhauer: Was soll das Lauterbach-Bashing? Sie glauben doch nicht im Ernst, daß Lauterbach die Materie nicht versteht. Was Lauterbach meinte: In der endemischen Phase wird es nicht mehr dazu kommen, daß wir in der Gesamtbevölkerung ein deutliches exponentielles Wachstum über längere Zeit sehen. Das hat er, wie es bei mündlichen Statements üblich und sinnvoll ist, verkürzt formuliert, so daß man nun zum Beispiel in den Wortlaut hineininterpretieren kann, er sei der Meinung, wir hätten bisher immer exponentielles Wachstum gehabt. Selbstverständlich ist er nicht so dumm, das zu meinen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2021 um 07.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47743
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So sehe ich es auch.
Der Überbringer der schlechten Nachricht wird gehaßt. Mir fällt immer wieder auf, daß keiner die "Kassandra" geben will und daß es ein Vorwurf ist. Dabei wird vergessen, daß Kassandra recht hatte - das war je gerade ihr Fluch, daß trotzdem keiner ihr glaubte. Sind wir denn kein bißchen klüger geworden?
Wer in den zwei Jahren glaubte, der Wirtschaft einen Dienst zu erweisen, indem er halbherzige Maßnahmen unterstützte, hat wieder und wieder einsehen müssen, daß das Hinhalten alles noch schlimmer macht. Das wird inzwischen auch von immer mehr Unternehmen eingestanden.
Schon wieder lese ich, unser Mangel an Solidarität habe die Mutationen in Botswana oder wo auch immer erst möglich gemacht. Andererseits scheint es für die niedrige Impfquote in Afrika andere Gründe zu geben, die sich aber nicht so schon als Vorwurf an den reichen Norden formulieren lassen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 29.11.2021 um 08.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47745
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Ich wüßte jetzt nicht, daß das Lauterbach-Zitat eine schlechte Nachricht ist.
Es ist nur sachlich falsch, denn selbstverständlich gibt es auch bei endemischen Infektionskrankheiten exponentielle Phasen.
Lauterbach war für mich immer eine wichtige Informationsquelle, aber in letzter Zeit verwickelt er sich häufiger in Widersprüche.
Nochmal zu R: Korrektur meinte ich nicht im Sinne einer Korrektur falscher Annahmen. Das Problem mit R:
- wegen Meldeverzug Blick in die Vergangenheit (was man zu korrigieren versuchen kann)
- keine intuitiv verständliche Zahl
- nur kleine Veränderungen hinter dem Komma (mit großer Wirkung)
- man müßte auch wissen, wie schnell sich R in welche Richtung ändert
- R läßt sich auch aus anderen Gründen in der Rückschau genauer berechnen, ist eher eine "vorläufige" Angabe
- R sagt etwas über die Vergangenheit, aber nichts über die Zukunft (tut aber so, als ob). Als Äquivalent zu R wird auch die Verdoppelungszeit angegeben. Diese geht oft mehrere Wochen in die Zukunft.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 29.11.2021 um 10.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47746
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Also Sie meinen wirklich, daß Lauterbach als Epidemiologe nichts taugt? Sie meinen, daß Sie der bessere Epidemiologe sind?
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 29.11.2021 um 10.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47747
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Auf solche Fragen antworte ich nicht.
Ganz interessant zu R:
https://twitter.com/ValentinThoss/status/1465207928407867402
Besonders die Antworten (darunter auch Hinweis auf RKI-Meldung). Viel Unsicherheit wegen des Meldeverzugs. Man muß einfach abwarten, es ist keine Zahl, die man in Echtzeit beobachten kann.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 29.11.2021 um 10.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47748
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Nochmal zu R
Epidemiologen sind sehr unsicher bezüglich der Dunkelziffer. Da gibt es nur vage Angaben ("zwei- bis dreimal so hoch"). Die tagesgenaue Berechnung von R erweckt den Anschein hoher Präzision.
Was eigentlich nie thematisiert wird, ist die mangelnde Intuitivität dieser Zahl. Ein R von 1,00001 führt zu einer Kurve mit Linkskrümmung. Aber auch bei Rechtskrümmung kann R z.B. 1,1 sein. Wenn nämlich R vorher höher war. Man kann eine Kurve mit Rechtskrümmung aus lauter kleinen Kurven mit Linkskrümmung basteln. Man kann von Verdoppelungszeit reden, auch wenn keine Verdoppelung zu erwarten ist.
R hat für Mathematiker natürlich seine Berechtigung. Aber in der öffentlichen Kommunikation halte ich die Zahl für ungeeignet.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 29.11.2021 um 11.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47749
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Lauterbach ist immer auch Politiker.
Eben twitterte er:
Völlig absurd, @SWagenknecht lehnt selbst die mRNA Impfstoffe (ohne wissenschaftliche Kenntnis) ab und beklagt die fehlende Boosterimpfung mit genau diesen Impfstoffen
Ein Scheinwiderspruch, aber so läuft politische Kommunikation.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 29.11.2021 um 18.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47751
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zu Herrn Wrase, #47741 ff.:
Offenbar sind wir uns in allen von uns beiden angesprochenen Punkten einig. Ich möchte nur gern ergänzen, damit es auch hierüber nicht zu Mißverständnissen kommt, daß es keinen Sinn ergibt, einen linearen Anstieg als Zusammensetzung aus lauter exponentiellen Momentwerten zu erklären. Ein momentaner R-Wert beschreibt das augenblickliche Geschehen zum Zeitpunkt, und das ist weder konstant noch steigt es linear oder exponentiell oder sonstwie.
Das RKI ist an den häufigen Mißverständnissen nicht ganz unschuldig, denn Sätze wie
"Selbst ein R von 1,3 bedeutet bei einer Generationszeit von 4 Tagen eine Verdoppelung der Anzahl von Neuerkrankung innerhalb von etwa 11 Tagen." (RKI, Epidemiologisches Bulletin 17|2020, 23.4.2020, S. 15)
verschleiern leider, daß dieses R=1,3 dann eben auch wenigstens 11 Tage lang gelten muß, damit es in dieser Zeit wirklich zur Verdopplung kommen kann.
Um von einer bestimmten Anstiegsart (konstant, linear, quadratisch, exponentiell, ...) sprechen zu können, muß man ein Intervall betrachten, in welchem der jeweils charakteristische Anstieg auch wenigstens alle kleineren Schwankungen deutlich überlagert.
In diesem Sinne würde ich dann auch Herrn Lauterbach durchaus recht geben, wenn er kleinere endemische Schwankungen nicht als wesentlich gegenüber den in der Pandemie vorkommenden exponentiellen Anstiegen betrachtet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2021 um 08.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47756
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Beherzt machen sich die Impfgegner ans Werk, auch die Omikron-Mutante kleinzurechnen.
Ob sie wirklich einverstanden sind, daß ungeimpftes Pflegepersonal sie selbst oder ihre betagten Angehörigen betreut?
Werner Bartens (SZ 30.11.21) wertet neue Studien aus, auch aus GB: „In allen Altersgruppen und allen Schweregraden liegt die Inzidenz der Ungeimpften mindestens um den Faktor acht, oft sogar um den Faktor zehn oder zwölf über dem der Ungeimpften.“ Natürlich steige der Anteil der Ungeimpften: Wenn alle mit Winterreifen fahren, gehen schließlich alle Unfälle auf Winterreifenfahrer zurück.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.11.2021 um 10.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47757
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Ich bin zwar sonst kein Fan der Linken, aber Wagenknecht ist irgendwie was Besonderes, und wo sie recht hat, hat sie recht:
https://youtu.be/hvQKE0bGq5U
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2021 um 11.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47759
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Womit hat sie recht? Mit allem?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.11.2021 um 12.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47760
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Oh, da müßte ich mir jetzt sicherheitshalber das Video nochmal anhören. Ich meine, mit dem, was sie hier sagt, schon. Zumindest mit der Grundaussage, daß die aktuelle Lage auf den Intensivstationen jetzt auch unter diesen Coronabedingungen nicht so schlimm wäre, wenn durch die Politik der letzten Jahre Krankenhäuser nicht so massiv unter Spardruck und Rentabilitätszwang gesetzt worden wären, und wenn der Pflegeberuf attraktiver wäre.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2021 um 14.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47761
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Nun, das wären freilich Allerweltsweisheiten. Andererseits mußte das wuchernde Gesundheitswesen, bei dem alle – Patienten, Kassen, Ärzte, Politiker – immer nur in eine Richtung ziehen, nämlich mehr Ausgaben, irgendwie wenigstens ansatzweise zur Wirtschaftlichkeit gezwungen werden, sonst arbeiten wir bald nur noch für die Krankenversicherung. Ob das gelungen ist, sei dahingestellt.
Es liegt auf der Hand, daß man nicht jahrelang Betten und Personal für den Extremfall vorhalten kann, ohne sich dem Vorwurf der Verschwendung auszusetzen.
Es ist halt ein schwieriges Thema. (Ich bin in letzter Zeit als Patient, aber auch als Vater einer in der Klinik beschäftigten Tochter mit dem Bereich in nähere Berührung gekommen.)
Frau Wagenknecht hat ja auch viel Gedrucktes veröffentlicht. Sie macht das sehr geschickt.
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Kommentar von Christof Schardt, verfaßt am 30.11.2021 um 17.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47763
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Ein Argument der Impfgegner sind die fehlenden Langzeitstudien. Die Stoffe sind neu, geimpft wird seit einem Jahr, also schien mir das erst einmal plausibel und nicht zu entkräften.
Gestern wurde ich belehrt: Langzeitstudien eines Impfstoffs sind nicht so zu verstehen, daß man mit Folgen auch noch zehn Jahre nach einer Impfung rechnen müßte.
Sondern so: Es gibt Folgen, die treten nur in einem von 1 Mio. Fällen auf. Impft man 100.000 Leute pro Jahr, dann tritt dieser Fall statistisch nur einmal in zehn Jahren auf. Also vielleicht nach drei oder nach sieben Jahren. Man hat also eine lange Zeit zu beobachten, um diesen seltenen Fall zu erwischen. Es geht also um einen Impfschaden, der bei der betroffenen Person schnell auftritt, aber das nur in 1 von 1 Mio. Fällen auftritt und daher nur über lange Zeiträume zu beobachten ist.
Impft man nun nicht 100.000 Leute, sondern 10 Mio., dann kann man rechnerisch schon im ersten ja 10 Fälle erwarten, den ersten davon also sicherlich in den ersten 2–3 Monaten.
Die aktuelle Mengenstudie mit Milliarden Geimpften ist also gleichzeitig die "Langzeitstudie".
Interessante Erkenntnis, auch weil das Wort den Zusammenhang vernebelt und in der aktuellen Situation Schaden anrichtet.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 30.11.2021 um 18.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47764
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Ich kann Frau Wagenknecht in vielem zustimmen, etwa in ihrer Haltung zu sozialen Fragen oder zur Einwanderung, habe mich auch sehr über die "Lifestyle-Linken" amüsiert. Rätselhaft sind mir ihre widersprüchlichen Einlassungen zum Impfen. Mal fordert sie die Freigabe der Patente und geißelt die Bundesregierung, die im Interesse der Pharmalobby Menschenrechte verletze und den weltweiten Kampf gegen die Corona-Pandemie sabotiert habe, mal gibt sie den Querdenkern Zucker, indem sie Studien zitiert, die gezeigt hätten, "dass die Ansteckungsgefahr bei vorsichtigen Ungeimpften geringer ist als bei denjenigen Geimpften, die glauben, ihnen könne nichts passieren".
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Kommentar von Christof Schardt, verfaßt am 30.11.2021 um 23.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47766
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Die sympathische Claudia Kleinert ist jetzt auch im Klima-Zirkus angekommen: Ihr Wetterbericht in den Tagesthemen heute abend wird eingeleitet von einer freudestrahlenden Rekordmeldung zum Windenergie-Ertrag des heutigen Tages: 47.83 Gigawatt um 7.30 Uhr.
Der Nachrichtenwert ist dürftig: Bei fortschreitendem Windkraft-Ausbau wird es zu optimalen (windstarken) Zeiten zwangsläufig immer wieder einen höheren Spitzenwert geben.
Die andere Nachricht aber, nämlich daß dieses Jahr bislang sehr windschwach gewesen ist, daß es gerade wieder in den letzten Wochen längere Flauten gegeben hat und dadurch die Windanlagen über viele Tage nur einen Bruchteil ihrer installierten Kapazität liefern konnten, diese Nachricht wird man im Wetterbericht sicher niemals präsentiert bekommen. Zumindest nicht bei den ÖRR.
Wie soll man dieses Mißverhältnis bezeichnen? Desinformation? Propaganda?
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Kommentar von Christof Schardt, verfaßt am 30.11.2021 um 23.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47767
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Claudia Kleinerts Beitrag erinnert mich an einen Jubel-Tweet von Robert Habeck von vor zwei oder drei Jahren, als nämlich in der verbrauchsschwachen Zeit zwischen den Jahren ein sehr sonniger und windiger Tag auftrat und die Leistung der Erneuerbaren für kurze Zeit fast an den aktuellen Stromverbrauch herankam.
"100% Erneuerbare sind möglich!!" jubelte Habeck, und Hinz und Kunz verbreiteten es weiter.
Die Wahrheit ist leider: Spitzenwerte sind völlig irrelevant für die Energieversorgung, was allein zählt ist die Grundlastfähigkeit, also die zuverlässig bereitgestellte Energie zu jeder Zeit.
Wie ist nun Habecks Tweet zu bezeichnen? Desinformation? Propaganda? Naivität?
Auf Basis solcher Einschätzungen leiern wir gerade eine "Transformation" an.
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Kommentar von Wolfgang Wrase, verfaßt am 01.12.2021 um 04.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47768
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Klingt so, als hätten Sie etwas gegen Windkraftanlagen oder deren Zuwachs.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.12.2021 um 05.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47769
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Auf diesem Gebiet gibt es noch mehr Rechenkunststücke als bei Corona.
Meiner Ansicht nach sollte man so weit wie möglich (technisch, wirtschaftlich) erstens Energie sparen und zweitens die erneuerbaren Quellen diversifizieren (einschließlich geographischer Streuung und Vernetzung). Alles andere läßt sich schwer planen, dafür um so besser zerreden.
Wenn die großen Linien eingehalten werden, bin ich optimistisch – auch angesichts des schon Erreichten. Der Knackpunkt Speicherung wird sicher auch noch Lösungen hervorbringen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.12.2021 um 08.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47800
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Virologen und Epidemiologen kritisieren Kontaktbeschränkungen (Welt online 3.12.21)
Das ist formal richtig, aber aus dem Text selbst geht hervor, daß die Wissenschaftler MEHR Kontaktbeschränkungen fordern, nämlich auch für Geimpfte. Bei der Springer-Presse ist mit Absicht zu rechnen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.12.2021 um 07.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47806
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Es ist sinnlos, am Sonntag 94 weitere Corona-Tote zu melden, wenn es an den Vortagen um die 400 waren und an den kommenden Tagen auch wieder sein werden. Jeder weiß, daß am Wochenende das Meldesystem nicht funktioniert, das muß nicht allwöchentlich vorgeführt werden. Die Hauptmasse aufgrund der Inzidenzen über 70.000 kommt ohnehin erst noch.
In der FAS vom 5.12.21 wird klar gezeigt, wie die deutschen Politiker an den völlig richtigen Prognosen der Modellierer vorbei agiert haben. Auch die verhängnisvolle Rolle Christian Lindners und der FDP wird herausgearbeitet. Diese Abrechnung ist um so bemerkenswerter, als Lindner seit Jahren ein besonderer Liebling der FAZ-Redaktion ist und seine Erfolge nicht zuletzt der ständigen Unterstützung durch diese Zeitung verdankt.
Wir haben Christian Lindner während des Wahlkampfes beobachtet. Er hat bei jeder Gelegenheit schön „freiheitlich“ die vermeintlichen Interessen der Wirtschaft gegen eine allzu entschiedene Seuchenbekämpfung verteidigt, ohne sich geradeheraus als Corona-Leugner zu outen, und damit seiner Partei viele Stimmen gewonnen. Viele haben ihn als kritisch, aber maßvoll eingeschätzt, auch wenn das Staatsmännische immer etwas einstudiert wirkte. Fürs Grobe war Kubicki zuständig. Das dicke Ende kommt jetzt. Inzwischen wissen die Unternehmen längst, daß das halbherzige Vorgehen auch ihnen schadet, aber es ist zu spät – und Lindner wird Minister.
Für die Virologen und Epidemiologen der ganzen Welt, die sich geradezu erstaunlich einig sind, war das Taktieren der Politiker ein Graus. Statt das Notwendige zu tun, haben die Politiker in manchen Ländern so getan, als seien die Wünsche ihrer Klientel mindestens ebenso wichtig wie die medizinischen Tatsachen. In der Hauptsache traten sie überall als Bremser und Verhinderer auf, verkleidet als Volkstribunen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 05.12.2021 um 08.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47812
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Es mehrt sich Kritik, daß 2G/3G zu wenig kontrolliert würde. Aber wo soll das Personal dafür herkommen?
Ich hatte mich schon damals gewundert, als Lüfter für Schulen gefordert wurden. (Oder aufschwenkbare Fenster in oberen Stockwerken.) Als ließe es sich in kurzer Zeit umsetzen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 05.12.2021 um 13.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47818
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"Es ist sinnlos, am Sonntag 94 weitere Corona-Tote zu melden, wenn es an den Vortagen um die 400 waren und an den kommenden Tagen auch wieder sein werden."
Das mag schon sein, aber dann sind die 400 ja genauso sinnlos, denn sie enthalten die Nachmeldungen vom Wochenende. Zur Zeit sind es im 7-Tages-Mittel etwa 300 Todesfälle pro Tag.
Ebenso haben wir z. Z. keine 70000 Neuinfektionen pro Tag, denn das sind genauso Spitzenwerte mit Nachmeldungen. Wir hatten ein Maximum von rund 58000, z. Z. sinken die Zahlen leicht. Wenn es beim letzten Trend bleibt, werden wir den Mittelwert von 400 täglichen Toten nicht erreichen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 05.12.2021 um 22.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47819
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Offenbar wird ein Verstoß gegen die Impfpflicht als Straftat bewertet. Am 15. Februar Aufforderung zum Impfen. Geldstrafen ab 15. März, auch mehrfach. Alles noch im Entwurfstatus.
https://twitter.com/MartinThuer/status/1467526937958572037
https://twitter.com/MartinThuer/status/1467529525793857536
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 05.12.2021 um 23.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47820
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Das meint der österreichische Fernsehjournalist ja wohl in bezug auf Österreich. Aber auch einem Journalisten würde ich nicht unbesehen alles abnehmen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 06.12.2021 um 01.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47821
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Stimmt, das hatte ich nicht gesehen. Für Deutschland wird es wohl keine allgemeine Impfpflicht geben.
https://faz.net/aktuell/politik/inland/ampel-will-ab-16-maerz-impfpflicht-fuer-pflegeheime-17669372.html
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.12.2021 um 07.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47843
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Vor einigen Tagen hatte ich notiert:
Kann Viagra der Alzheimer-Demenz vorbeugen? Wirkstoff Sildenafil senkte in großer Studie das Alzheimer-Risiko um 69 Prozent.
Natürlich nicht. Es handelte sich um eine bloße Korrelation, die ganz andere Ursachen haben kann. Das wissen die Autoren der Studie auch, nur in den Medien geht es unter. So geht das Tag für Tag und trägt zur Verdummung der Bevölkerung bei.
Am 8.12.21 nun übt Werner Bartens in der SZ die gleiche Kritik, nur ausführlicher, und prangert auch mit Nobelpreisträger Schekman die „Luxus-Journale“ Nature, Science, Cell an, weil sie immer wieder solchen unausgegorenen Quark veröffentlichen, als „Viagra für die erschlaffte Leserschaft“.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.12.2021 um 21.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47851
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Langsam wird nun aber im Ersten ein bißchen zu dick aufgetragen. Die Tagesschau zeigte heute eine Graphik "Todesfälle mit Covid-19", Quelle angeblich das RKI. Darin hatten die gesamten letzten zwei Wochen täglich(!) weit über 400 Todesfälle, Maximum bei etwa 450. Nur für heute steht die Zahl 527.
Die Zahlen des RKI lauten jedoch in Wahrheit:
335 - 351 - 357 - 303 - 104 - 073 - 388 -
446 - 388 - 390 - 378 - 094 - 081 - 399 - 527
("Fallzahlen_Gesamtuebersicht.xlsx")
Das 7-Tage-Mittel liegt danach heute bei 322.
In der Tagesschau-Graphik stimmen genau 2 von 15 Werten (in meiner Liste laut RKI fett markiert), alle anderen sind grob falsch!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 08.12.2021 um 23.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47852
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Die gleiche phantastische Grafik wurde übrigens in den Tagesschauen heute um 14.00 Uhr, um 17.00 Uhr und auch um 20.00 Uhr gezeigt. Die ganze Zeit hat es offenbar keiner von der Redaktion gemerkt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2021 um 07.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47865
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Zahl der Selbsttötungen ist in Deutschland 2020 gestiegen
Die Zahl der statistisch erfassten Selbstmorde ist in Deutschland im Jahr 2020 um 165 auf 9206 Fälle gestiegen. In den vergangenen 40 Jahren war der Trend massiv rückläufig. Eine Dunkelziffer gab es in der Erfassung der Selbstmorde schon lange – aktuelle Trends befördern indes ihr Wachsen. (Tichy 10.12.21)
Im Beitrag selbst wird richtig auf die ständig sinkenden Selbstmordzahlen hingewiesen. Nicht angegeben ist, daß 2020 ohnehin mehr Menschen starben als im Vorjahr:
Insgesamt 985.572 Menschen sind 2020 in Deutschland gestorben. Das sind fast fünf Prozent mehr als 2019. Bei vier Prozent der Verstorbenen war eine Corona-Erkrankung ursächlich. (FR)
Demnach wäre der Anteil der Selbstmorde an den Todesursachen weiter gesunken.
Das Ärzteblatt meldet:
Die Coronakrise hat im vergangenen Jahr keinen auffälligen Anstieg der Suizide verursacht. Im Jahr 2020 beendeten 9.206 Menschen in Deutschland ihr Leben durch einen Suizid, was die zweitniedrigste Zahl seit 1980 war, wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden erklärte. Noch niedriger war der Wert bislang nur 2019 mit 9.041 Fällen gewesen.
„Der Anteil der Suizide an allen Todesursachen war 2020 mit 0,93 Prozent niedriger als in den Jahren 2016 bis 2019“, sagte Karin Böhm, Leiterin der Gruppe Gesundheit und Soziales beim Statistikamt bei einer Pressekonferenz in Wiesbaden.
Vor Corona war der Anteil der Suizide an den Todesursachen von 1,08 Prozent im Jahr 2016 bis auf 0,96 Prozent im Jahr 2019 gesunken. Damit setzte sich die rückläufige Entwicklung trotz der psychischen Belastungen der Menschen in der Coronapandemie im Jahr 2020 fort.
Das wirft nebenbei noch einmal ein Licht auf die Diagnose "psychische Belastung".
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 10.12.2021 um 12.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47869
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"Insgesamt 985.572 Menschen sind 2020 in Deutschland gestorben. Das sind fast fünf Prozent mehr als 2019."
Das stimmt natürlich. Aber was hat das mit Corona zu tun?
Ich kann dazu nur nochmals auf meinen Beitrag #45138 verweisen. Den rein statistischen Erhebungen von RKI und Statistischem Bundesamt traue ich noch, aber die von den Hauptmedien verbreiteten Auswertungen in bezug auf Corona sind nichts wert.
Nehmen wir nur den Fakt, daß 2020 ein Schaltjahr war, 2019 jedoch nicht. An einem einzigen Tag sterben in Deutschland etwa 2500 Menschen. Mich wundert es wirklich, daß die FR und das Fernsehen (nur als Beispiele) noch nicht auf die Idee gekommen sind, den Schalttag abzuschaffen, um die Sterblichkeit zu senken.
Im Sommer 2020 gab es eine Hitzewelle, die nachweislich nichts mit Corona zu tun hatte. Sie dürfte im August um die 5000 Todesfälle zusätzlich verursacht haben. Allein die Beachtung dieser beiden Dinge, Schalttag und Hitzewelle, senkt die coronabedingte(!) Übersterblichkeit um fast einen Prozentpunkt.
Dazu müßte man beim Vergleich das Bevölkerungswachstum und die Verschiebung der Alterstruktur beachten, denn ganz natürlicherweise sterben in einer größeren Menschenmenge mehr als in einer kleineren, und in einem Seniorenpflegeheim sterben mehr als in einem Studentenwohnheim. Und man müßte kritisch hinterfragen, ob ausgerechnet 2019 ein typisches Referenzjahr ist. M. E. ist es aussagekräftiger, mit dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019 zu vergleichen.
Meine Rechnung in #45138 bezieht sich auf diesen Durchschnitt. Inzwischen wurden die offiziellen Todeszahlen des RKI für 2020 leicht korrigiert (vergrößert), was das Ergebnis aber wenig beeinflußt.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 10.12.2021 um 12.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47870
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Irgendwo hatte ich letztens gelesen, daß sich die Sterbeziffer aufgrund unserer Demographie von Jahr zu Jahr um 10.000 erhöht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2021 um 15.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47871
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"Was hat das mit Corona zu tun?"
Nichts. Mein Eintrag – falls Sie sich darauf beziehen, lieber Herr Riemer – handelte ja auch nicht von Corona, sondern von Selbstmord.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 10.12.2021 um 15.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47872
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Nein, ich hatte das nur zum Anlaß genommen, über die erneute Meldung zur Übersterblichkeit von 2020 zu schreiben, die mir gestern auch aufgefallen war. Die Medien brachten sie im Zusammenhang mit Corona.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 11.12.2021 um 15.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47887
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Die Italiener haben Sinn für Pragmatismus.
Italien: Ungeimpfte Ärzte sollen zurückkehren
https://oe24.at/welt/italien-ungeimpfte-aerzte-sollen-zurueckkehren/502802049
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2021 um 07.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47903
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Nach einer statistischen Untersuchung, die mir recht solide vorkommt (Frank Sulloway 1996), hat die Stellung in der Geschwisterreihe den größten Einfluß darauf, wie konservativ oder innovativ bis revolutionär jemand wird. Erstgeborene sollen, grob vereinfacht, um den Faktor 4 mal konservativer sein als Zweitgeborene. Zur Erklärung wird u. a. angeführt, daß Erstgeborene mehr Aufmerksamkeit von den (auch noch jüngeren) Eltern empfangen, also intensiver in ihrem Sinne sozialisiert werden, mehr sprachlichen Input bekommen; oft für kleinere Geschwister mitsorgen müssen usw. Die später Geborenen suchen sich eher selbst ihren Weg. Natürlich fallen jedem gleich Gegenbeispiele ein, der Verfasser erwähnt selbst welche (Newton, Einstein).
Mir scheint das viel interessanter als die elende Diskussion um angeborene Intelligenz.
Meine Frau hat das auch immer gefunden und oft erwähnt, wie sehr sie als Erstgeborene für ihre drei Geschwister verantwortlich war. Das hat bestimmt zu ihrer fürsorglichen Art beigetragen. Sie hat auch schon immer gern Betrachtungen über Ehen zwischen Erstgeborenen angestellt (fast so schwierig wie zwischen Einzelkindern...)
Ich bin natürlich Zweitgeborener.
Schönes Gesprächsthema, wenn man vom Wetter und Corona genug hat.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 13.12.2021 um 08.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47904
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Schönes Thema, stimmt. Ergänzend dazu eine persönliche Beobachtung: Ich fand es schon als Schüler auffällig, daß die älteren Brüder meiner Kameraden fast durchweg stämmiger und kleiner waren als die jüngeren, die höher aufschossen und aufmüpfiger waren. Bei meinen Söhnen habe ich das bestätigt gefunden. Die größere Renitenz der Zweitgeborenen würde ich aber eher auf geschwisterliche Rivalität zurückführen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2021 um 09.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47905
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Das erwähnt Sulloway auch, ich habe bei weitem nicht alles referiert. Geschwisterrivalität wirkt in beiden Richtungen, aber die Zweitgeborenen müssen sich ihren Platz an der Sonne schwerer erkämpfen oder glauben es wenigstens.
Eine Zusammenfassung gibt er hier: http://www.sulloway.org/BirthOrder-Sulloway-1999a.pdf
(Sulloway ist auch interessant, weil er sich in nachvollziehbarer Weise zu einem namhaften Freud-Kritiker entwickelt hat.)
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 13.12.2021 um 09.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47906
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Man müßte es in Zusammenhang mit empirischen Untersuchungen zu angeborenen Persönlichkeitsmerkmalen betrachten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2021 um 09.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47907
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Schon, aber dann ist man wieder auf den verschlungenen Wegen der "Angeborenheits"-Debatte. Die Zwillingsforschung wäre der Königsweg, muß sich aber auch durch sehr viele Variable kämpfen, und das Experimentum crucis (die willkürliche Trennung zu Versuchszwecken) verbietet sich ja.
Hinzu kommt die schwankende und auf jeden Fall sehr problematische Begrifflichkeit um "Persönlichkeit" (früher "Charakter"). Von der Charaktertypologie habe ich nach längerer Beschäftigung erst mal genug.
Sulloway hält sich an verhältnismäßig objektive Kriterien wie Lebensleistung usw.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.12.2021 um 09.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47908
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Ein normaler Blutdruckwert liegt unter 120 zu 80. (Aus einem Artikel, der eine blutdrucksenkende Wirkung von Joghurt behauptet, obwohl nur eine Korrelation mit einer Lebensweise festgestellt wurde, zu der auch Joghurt gehört. Das geht seit einer Woche durch die unkritische Presse.)
Das RKI gibt einen Wert < 120 als optimal an, nicht als normal. Das erreichen aber nur wenige.
Das ist wie mit dem BMI: Man kann fast die ganze Bevölkerung zu Patienten machen.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 13.12.2021 um 13.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47909
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"Man kann fast die ganze Bevölkerung zu Patienten machen." Sehr einträglich auch durch die Festsetzung des Cholesterin-Grenzwerts.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.12.2021 um 04.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47922
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Kann man das Weltklima von Deutschland aus retten?
Ich kenne niemanden, der das behauptet. Kann man das Weltklima ohne Deutschland retten? Schon eher, aber es wäre nicht gut für Deutschland.
Mein Beitrag zur Politik, wenn ich wählen gehe, ist unendlich viel kleiner als der Beitrag Deutschlands zum Weltklima. Soll ich deshalb nicht mehr wählen gehen?
Die Rhetorik kann gar nicht primitiv genug sein, wenn man das Volk verführen will. Steht schon in "Mein Kampf".
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 15.12.2021 um 05.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47925
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Das gleiche unsinnige Argument kam allerdings auch von der anderen Seite, wenn auch nicht so häufig: Die Bundestagswahl 2021 sei die Schicksalswahl, die darüber entscheide, ob man das 1,5-Grad-Ziel noch erreichen könne.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.12.2021 um 06.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47927
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Das habe ich zwar auch gehört, aber doch immer im Zusammenhang, also etwa in diesem Sinn: Wenn wir es nicht schaffen, können wir auch keine weltweite Zusammenarbeit erreichen. Die Gewichte sind ungleich verteilt, die Rhetorik ist daher nicht symmetrisch: Allein schaffen wir es natürlich nicht, aber ohne uns wird es auch nichts. Das finde ich eigentlich richtig.
Wann immer jemand von den lächerlichen "zwei Prozent" anfängt (wie Laschet damals), weiß ich schon, was kommt, und trolle mich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.12.2021 um 06.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47940
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47652
Die hohen Ansteckungszahlen von damals (bisher nicht durchgreifend niedriger geworden) schlagen sich nun in den genau vorausberechneten Todeszahlen nieder, um die 500 pro Tag. Das wird noch eine Weile so weitergehen, aber auch wenn es nur noch 300 sind, wird es ein unerträglicher Zustand sein.
Übrigens: Was immer Lauterbach zu möglichen Liefer-Engpässen im Frühjahr gesagt und gemeint hat – ich verstehe nicht, wie man daraus eine so künstlich aufgeregte Diskussion machen kann. Lauterbach spricht von Impfstoffmangel – Ärzte empört (welt.de 15.12.21)
Nein, nur Herr Gassen bringt sich in Erinnerung.
Und die Union prangert Versäumnisse ihrer eigenen gerade abgeschafften Regierung an!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.12.2021 um 18.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47948
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Lieber Prof. Ickler,
in der letzten Woche hatten wir auch an zwei Tagen Todeszahlen "um die 100". Sie haben ja recht, wenn Sie darauf hinweisen, daß das nur daran liegt, daß an Wochenenden nicht alles gemeldet wird, aber dann müssen Sie das doch auch bei den Nachmeldungen berücksichtigen und können dann ebenfalls nicht davon ausgehen, daß "um die 500 pro Tag" ein zutreffender Wert ist.
Meiner Ansicht nach kann man richtige Angaben und richtige Vorausberechnungen nur machen, wenn man Mittelwerte betrachtet! Einzelne extreme Spitzenwerte sind fast immer zufällig oder entstehen durch Subsumption mehrerer Tage auf einen, und sie werden durch entsprechende Minimalwerte wieder ausgeglichen.
Laut RKI (https://view.officeapps.live.com/op/view.aspx?src=https%3A%2F%2Fwww.rki.de%2FDE%2FContent%2FInfAZ%2FN%2FNeuartiges_Coronavirus%2FDaten%2FFallzahlen_Gesamtuebersicht.xlsx%3F__blob%3DpublicationFile&wdOrigin=BROWSELINK)
haben wir bis heute im Durchschnitt noch nicht einmal 400 Tote pro Tag erreicht. Das maximale Mittel der letzten 7 Tage war vorgestern 387, heute 384. Ich hoffe, daß es nicht noch bis 400 geht.
Natürlich stimmt auch, daß "um die 400 pro Tag" ebenso wie "um die 300" fast ebenso schlimm ist wie "um die 500 pro Tag". Aber warum müssen wir das Schlimme auch noch künstlich verschlimmern? Die Politiker und Medien wären in dieser Pandemie viel glaubwürdiger, wenn sie das immer beherzigten.
Das hat übrigens nichts mit "kleinrechnen" zu tun, das sind die Fakten!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.12.2021 um 18.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47949
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Also noch einmal:
Daß es heute 522 Todesfälle gab, ist (laut RKI) ein Fakt.
Daß es aber in der jetzigen vierten Welle noch nie 400 Todesfälle pro Tag oder mehr gab, ist (laut RKI) auch ein Fakt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.12.2021 um 18.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47950
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"pro Tag" ergibt nur dann Sinn, wenn man einen Zeitraum betrachtet, in dem Schwankungen aus nicht krankheitsbedingten Ursachen weitgehend ausgeschlossen sind. M. E. ist das mindestens eine Woche.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.12.2021 um 20.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47953
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Kurzum, es ist eine Katastrophe.
Ich hatte mir manchmal morgens die Zahlen aus der Presse notiert:
522 Tote (16.12.21)
453 Tote (15.12.21)
473 Tote (14.12.21)
510 Tote (11.12.21)
465 Tote (10.12.21)
Aber das waren vielleicht keine Fakten.
Heute faßt die SZ sehr lesbar die Aussagen von Brockman, Ciesek und anderen zusammen. Ich werde mir das Blatt mal aufheben.
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Kommentar von , verfaßt am 17.12.2021 um 06.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47959
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 17.12.2021 um 12.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47962
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Es gab schon vereinzelte Initiativen für homöopathiefreie Apotheken. Es gibt sogar ein paar Apotheken, die damit Werbung machen. Eine ältere Website mit einer Liste ist offline. Über die hier bin ich vor ein paar Tagen gestoßen: https://publikum.net/schwurbelfreie-apotheken
So gut wie leer.
Aber was ist, wenn ein Kunde etwas medizinisch Unsinniges bestellen möchte oder gar ein Rezept dafür hat? Kann die Apotheke es zurückweisen?
Das Problem sitzt ohnehin tiefer. Selbst an den Universitäten wird Alternativmedizin unterrichtet, sogar innerhalb von Exzellenzclustern. Wir hatten hier an der Uni vor Ort mal eine Reihe mit Vorträgen. Naturheilkundlern wurden Säle zur Verfügung gestellt, in denen sie Werbung für ihre Therapien machen und Bücher verkaufen konnten.
Ich hatte in so einer – sehr vollen – Veranstaltung zur Behandlung von Krebs (Excellenzcluster Köln) vor Publikum mal nachgefragt, ob deren vorgestellte Studie verblendet war. Etwas verlegene Antwort: Nein. Die sei zwar als vorläufig zu betrachten, aber man könne sie zur Grundlage weiterer Studien machen. Keine besondere Reaktion des Publikums. Später sah ich auf deren Website, daß sie vor konkurrierenden alternativmedizinischen Angeboten warnten: Dort würde der Tod von Patienten riskiert (war glaube ich irgendeine Behandlung mit Soja). Einfach nur gruselig, und das mit Duldung der Kölner Uni.
Man kann natürlich in jedem Ladengeschäft mit unsinnigen Produkten übers Ohr gehauen werden. Und Apotheken stehen in Konkurrenz zueinander, müssen sich den Marktgesetzen fügen. Man kann entschuldigend sagen, daß der Plazeboeffekt real ist, und dementsprechend ist ja auch die Meinung unter Fachleuten geteilt.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 19.12.2021 um 02.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47969
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Interessantes Interview, weil ein paar ungeklärte Phänomene der Covid-Wellen stärker thematisiert werden als sonst.
https://nymag.com/intelligencer/2021/12/the-south-africa-omicron-wave-is-already-peaking-why.html
(Die Abkürzung CFR steht für case fatality rate.)
Wie kommt es zum Beispiel, daß die Wellen frühzeitig abbrechen – trotz der unvollständigen Bevölkerungsimmunität? Momentan sieht man das auch bei der neuen Variante in Gauteng. Und es wurde schon bei der zweiten Welle nicht richtig erklärt – stattdessen starrte man auf die beginnende dritte. Was wäre eigentlich, wenn es "Omikron" nicht gäbe? Wäre die Winterwelle dann durch?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.12.2021 um 07.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47984
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40 Prozent der Infizierten berichten von Langzeitfolgen (Müdigkeit usw.), ebenso 40 Prozent der Nichtinfizierten. (SZ 21.12.21) Daraus folgt, da man sich vor Infektionen ebenso wie vor Nichtinfektionen schützen sollte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.12.2021 um 08.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#47985
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Ein Querdenker meint:
„Omikron überrannte die USA mit 73% der Infizierungen und es gibt den allerersten Todesfall. Wenn es nach so vielen 100ten Tausend Infizierungen erst EINEN Todesfall gibt, so verheerend kann die Variante nicht sein.“
Weniger quer gedacht: Omikron ist in den USA gerade erst angekommen und überwiegt schon bei den Neuinfektionen. Die Toten werden im üblichen Abstand folgen. Omikron ist also besonders alarmierend.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.12.2021 um 07.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48011
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Die Energiewende ist kein deutscher Sonderweg. Die Kernenergie ist auf der ganzen Welt seit Jahren nicht mehr vorangekommen, der Anteil an der Stromerzeugung sinkt ständig. Weltweit sind 442 Reaktoren aktiv, zwischen 50 und 60 sind im Bau, davon 18 in China. Aber fast 100 sind überaltert und müssen bald abgerissen werden. Rußland und China hoffen viele AKWs exportieren und im Ausland dann auch betreiben zu können, aus geopolitischen Gründen auch als Verlustgeschäft. Außer in Frankreich ist der Anteil an der Energieversorgung überall unbeträchtlich.
Der Abriß und Rückbau ist langwierig und sehr teuer; er wird fast nie in die Berechnung der Stromkosten einbezogen, ebenso wie die Endlagerung, die nirgendwo auf der Welt beherrscht ist. Sogar der Chef der Kernergiesparte von RWE sagt, die erneuerbaren Energien seien inzwischen „vielversprechender und profitabler“.
Wenn man von einem Sonderweg sprechen will, dann am ehesten in bezug auf Frankreich. Aber auch dort explodieren die – künstlich heruntergerechneten – Kosten der AKWs, der Bau verzögert sich enorm, weil immer neue Schwachstellen entdeckt werden (Beispiel Flamanville III, bisher 14 Jahre Bauzeit, Versechsfachung der Kosten); ähnlich in Finnland. Die Verzögerung beim englischen Reaktor Hinkley Point C beträgt bisher 9 Jahre, und er soll 27 Mrd. Euro kosten, aber auch das kann sich bis 2026 noch ändern.
Da es oft dieselben Kreise sind, die sich für Kernenergie aussprechen, aber den menschengemachten Klimawandel leugnen, ergibt sich ein Dilemma, denn gerade die CO2-Vermeidung wird neuerdings als Hauptargument für AKWs genutzt. So auch in Frankreich, wo aber die Atomwirtschaft ganz anders motiviert ist.
(Die Zahlenangaben schwanken je nach Quelle ein wenig, aber im großen und ganzen treffen sie zu.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.12.2021 um 16.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48021
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Schuldenbremse? Wozu denn?
Wegen der Negativzinsen hat die Bundesbank durch ihre Schulden in einem Jahr fast 6 Mrd. Euro verdient.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.12.2021 um 06.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48035
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46723
Der Erfolg der Werbung zeigt sich darin, daß Amazon mir bei der Suche nach etwas anderem ein Kurkuma-Präparat anbietet: 13.852 Sternebewertungen und 210 beantwortete Fragen.
Das medizinisch sinnlose Mittel kann natürlich die Versprechungen nicht halten, mit denen es beworben wird. Warum glauben die Leute daran? Warum ist das überhaupt erlaubt?
Der Einzelfall ist nicht wichtig, aber er ist ja nur die berühmte Spitze eines Eisbergs jener Unvernunft, die zur Zeit ein ganzes Volk plagt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 26.12.2021 um 13.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48040
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Ganz egal, was man bei Amazon sucht, man bekommt immer eine Menge Dinge, manchmal fast nur solche, angeboten, die mit dem Gesuchten nicht das geringste zu tun haben. Das ist sehr lästig. Manchmal muß man durch zig Artikel scrollen, um nur ganz wenige zu finden, die dem Suchbegriff entsprechen. Eine ziemlich billige Art von Werbung. Ich finde, gerade Amazon hätte das nicht nötig, oder wenigstens nicht in dem Ausmaß.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.12.2021 um 19.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48044
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"Es darf keine Ramschpreise für Lebensmittel mehr geben" (Özdemir)
Der Preis bildet sich am Markt. Ramschpreise gibt es nur für Ramsch. Der wird nicht besser, wenn man die Preise künstlich erhöht. Man sollte nicht beim Preis ansetzen, sondern bei den Produktionsbedingungen (Massentierhaltung), damit kein Ramsch mehr erzeugt wird. Der Preis wird folgen.
Sachfremd ist natürlich auch die Absicht, mit höheren Lebensmittelpreisen die Fettleibigkeit zu bekämpfen. Da kann man es der Gegenseite nicht verdenken, wenn sie die Allzweckwaffe hervorholt: "Sozial ungerecht!"
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.12.2021 um 10.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48051
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Wir lesen mit Schaudern:
China meldet höchste Coronazahl des Jahres
Und wie viele sind es? 162! Fast alle in Xi’an. In Frankreich sind es 100.000, in den USA 300.000.
Auf die Bevölkerung umgerechnet wären es also in Frankreich etwa 7 oder 8 Fälle statt 100.000, alle in Marseille... Damit wären unsere Nachbarn sehr glücklich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.12.2021 um 06.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48057
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Mit „sozial ungerecht!“ kann man jede Politik verhindern. Das Problem ist, daß die Ungleichheit der Einkommen und Vermögen immer bestehen wird – als unwiderlegbarer Einwand gegen jede Belastung des Konsums. Reiche werden sich immer etwas mehr leisten können als Arme, auch an einer gleichmachenden Zuteilungswirtschaft vorbei. Zum Beispiel kann ein einheitliches Gesundheitssystem für alle nicht verhindern, daß Reiche sich zusätzliche medizinische Leistungen kaufen, gegebenenfalls auf dem „schwarzen Markt“.
Anders gesagt: Wenn die Regierung Bußgelder für Ordnungswidrigkeiten verhängt, kann sie nicht gleichzeitig die sozialen Verhältnisse so ändern, daß es alle genau gleichermaßen schmerzt. Also muß es unterbleiben...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.12.2021 um 06.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48074
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Wie grüne Landwirtschaftspolitik den Hunger in der Welt vorantreibt (Tichy 29.12.21)
Die – bisher unbedeutende – ökologische Landwirtschaft hat nichts mit dem Hunger in den armen Ländern zu tun. Über dessen wirkliche Ursachen ist genug bekannt.
Der Verfasser soll ein Landwirt sein. Warum schreibt er unter dem Pseudonym „David Breitenacker“? Fürchtet er die Entdeckung, daß er gar kein Landwirt ist, sondern einer aus der bekannten Riege, etwa Holger Douglas? (Vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46299)
Man tut absichtsvoll so, als sei es hierzulande gefährlich, etwas zu schreiben, was sogar der Bauernverband ganz offen vertritt. Dadurch wird ein Klima der Angst herbeigeredet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.12.2021 um 20.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48083
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48011
Drei AKW gehen vom Netz – Deutschland macht beim Atom-Alleingang ernst (BILD 30.12.21)
BILD lügt. Vgl. außer den Angaben im verlinkten Beitrag auch https://de.wikipedia.org/wiki/Atomausstieg
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.01.2022 um 17.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48097
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EU-Kommission will Gas- und Atomkraft als grün einstufen (FAZ 1.1.22)
Das wird die Atomkraft nicht retten, auch wenn die Absicht (vor allem Frankreichs) klar ist. Die Energieunternehmen wollen davon nichts mehr wissen, die Kernenergie ist einfach unwirtschaftlich. Darum brauchen sich nicht einmal die Grünen allzusehr zu ärgern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.01.2022 um 08.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48101
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Corona: In Spanien stellen die 5% Ungeimpften über 40 etwa 44% der Intensivpatienten. (31.12.21)
Ähnlich ist das Verhältnis in anderen Ländern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.01.2022 um 08.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48102
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Die Omikron-Welle rollt über Großbritannien, das Land verzeichnete zuletzt einen Negativrekord an Corona-Neuinfektionen. (t-online.de)
Hier sind vermischt: Es gibt einen Höchststand an Infektionen + Das ist besonders schlecht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.01.2022 um 06.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48111
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Wer täglich eine Schachtel raucht, zahlt dann pro Monat rund drei Euro mehr. Pro Jahr sind das schon 36 Euro. (nordbayern.de)
Danke für die Rechenhilfe! Aber mal im Ernst: Wer jedes Jahr 7.200 Zigaretten raucht, dem sollte man schon helfen, vielleicht über den Preis? Oder wäre das unsozial? („Zigaretten sind die Droge der Unterschicht ... Internationale Studien belegen, dass gerade einkommensschwache Haushalte und Alleinerziehende bis zu 20 Prozent ihrer Finanzmittel in den Tabakkonsum investieren.“ stern.de)
Mit der Verteuerung, den Auflagen für die Werbung und den Rauchverboten ging eine Ächtung des Rauchens einher, und das Ergebnis war eine Reduzierung des Zigarettenverbrauchs um fast zwei Drittel, mit bereits erkennbaren Folgen für die Volksgesundheit. (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/6209/umfrage/entwicklung-des-zigarettenkonsums-seit-1964/)
Interessant ist der Wandel des Zeitgeistes. Ich glaube kaum, daß das soziale Argument, das beim Benzin- und Schnitzelpreis noch zieht, nennenswert gegen die Verteuerung der Zigaretten in Stellung gebracht wird. Das traut sich keiner mehr. Vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1024#40261
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.01.2022 um 07.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48131
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Viele hoffen ja, daß Omikron als etwas mildere, aber besonders ansteckende Variante das Ende der Pandemie einleiten könnte („Messias“-Variante, wie es albern genug vor Weihnachten hieß). Das funktioniert aber nur, wenn so gut wie alle sich anstecken, und das bedeutet besonders für die gänzlich Ungeimpften nichts Gutes. Ihr Jubel in den Nichtdenker-Foren scheint mir daher verfrüht. Sie reden sich ein, die ganze Impferei mit dem „Zeug“ sei umsonst gewesen, weil die Seuche sich ja von selbst totläuft („miraculously“ möchte man beinahe sagen...). Das mag sein, aber bis dahin wird es noch viele dahinraffen, schon aufgrund der großen Zahlen. (Und warum sollte Omikron das Ende der Mutationen sein?)
Ich bin übrigens intuitiv schon lange der Meinung, daß die Maske das wirksamste Mittel überhaupt gegen die Ansteckung war und ist. Auch wenn sie nicht vollkommen schützt (das gibt es sowieso nicht), verhindert sie schon durch die Häufigkeit und Dauer des Tragens in kritischen Situationen Milliarden von Kontakten mit dem Virus. Außerdem ist sie billig und leicht zu tragen und zu ertragen. Tröpfchen und Schwebstoffe mögen unsichtbar sein, aber man spuckt doch seinen Mitmenschen nicht ins Gesicht – und etwas ähnliches ist es. Der Kampf gegen die Maske (für die es viele unflätige Schimpfworte gibt) kommt mir infolgedessen wie der Gipfel der Dummheit vor.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 06.01.2022 um 10.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48133
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Man könnte das Virus mit besseren Masken vielleicht noch etwas bremsen. Warum z.B. gibt es die, die Lauterbach trägt (3M Aura) nicht in jedem Supermarkt?
Jede Coronawelle scheint eine Käsescheibe zu sein. Das Bild wurde bisher nur für die Gegenmaßnahmen verwendet. Das Infektionsgeschehen ähnelt einem Waldbrand, bei dem viele Inseln verschont bleiben. Die Modellierer schweigen zu den vielen Inkonsistenzen und reden sich ex post mit Verhaltensänderungen der Bevölkerung heraus – ohne dies ein wenig zu konkretisieren oder bei künftigen Berechnungen vorsichtiger zu sein.
Drosten hält es für realistisch, daß mit der neuen Variante jeder Ungeimpfte infiziert werden könnte. Das wäre dann ein Alleinstellungsmerkmal von Omikron. An anderer Stelle meinte er auf die Frage eines Interviewers, die Welle könnte im April beendet sein. Warum läßt er sich darauf überhaupt ein? Niemand zwingt ihn, konkrete Zeiträume vorzugeben.
Viola Priesenmann twitterte im Dezember: Das schwierigste in der aktuellen Situation (und wie so oft vorher) ist, das Verhalten der Menschen einzuschätzen. Wenn wir sehr stark warnen, sind viele Menschen vorsichtig, und im besten Fall wird die Welle deutlich ausgebremst. Warnen wir nicht, dann kommt Omikron ungebremst, und eine Kontaktreduktion kommt dann so spät, dass die Überlastung der KH wahrscheinlich nicht vermieden werden kann.
Was sie in ihre Kalkulation offenbar nicht einbezieht, ist der allgemeine Vertrauensverlust in die Warnungen. Das muß man gegenhalten, wenn man auf die Maßnahmenkritiker schimpft.
Ein anderes, wahrscheinlich kontroverses Thema ist, wieviele Tote unsere Gesellschaft in Kauf zu nehmen bereit ist. Inwieweit man Menschen bevormunden kann, um sie vor Gefahren zu schützen. Dann die Tabu-Themen. Welche Rolle spielen Migranten? (Sie gehören zu den Haupttreibern der Infektionen. In den USA sollen sie bei der antiviralen Medikation bevorzugt werden.) Das Triage-Thema ist sehr heikel und müßte eigentlich differenzierter durchdiskutiert werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.01.2022 um 10.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48135
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Ich will nur auf einen Punkt eingehen: Migranten sind bekanntlich für Impfungen schwer zu erreichen, das wird auch immer wieder gesagt. Andererseits könnten sie aus dem gleichen Grund für die Verbreitung des Virus nicht so bedeutsam sein. Ist das Gegenteil denn sicher?
In unserer Familie macht uns Sorge, daß eines der Enkelkinder unbedingt in die Kita muß, aber dort und in den Schulen finden wohl die meisten Ansteckungen statt und werden in die Familien getragen. Darf man das Kita-Kind überhaupt in die Nähe des gerade geborenen Enkelkindes und seiner Mutter lassen?
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 06.01.2022 um 11.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48136
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Die Familien sind ohnehin ein unlösbares Problem. Da kommt alles zusammen. Freunde, Ausbildung, Beruf. Familien sind Knotenpunkte, die man eigentlich auftrennen müßte.
Das mit den Migranten habe ich nicht verstanden. Warum sollten sie zum Infektionsgeschehen wenig beitragen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.01.2022 um 13.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48137
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Ich dachte an den oft beklagten Umstand, daß sie viel unter sich bleiben.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 06.01.2022 um 14.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48139
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Auf den Intensivstationen sind alle Hautfarben wieder beisammen. ;-)
Das ist doch inzwischen der (durchaus gerechtfertigte) Hauptvorwurf: Die Nichtgeimpften beanspruchen überproportional das Gesundheitssystem.
Mal sehen, ob man im Eintreiben der Zwangsgelder Rassismus verorten wird. Falls es zur Impfpflicht kommt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2022 um 06.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48146
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Ich suche vergeblich nach einer aktualisierten Übersicht, die das allerwichtigste Datum enthält: Wo finden zur Zeit die meisten Ansteckungen statt?
Danach sollten sich die Maßnahmen richten. Und wenn sich herausstellen sollte, daß die meisten Ansteckungen in Kita und Schule stattfinden, man diese aber keinesfalls schließen will, dann sollte man das erstens deutlich sagen und zweitens gleich anschließen, daß wir uns dann eben in anderen Bereichen um so mehr vorsehen müssen. Das würde fast jeder einsehen, und eine klare Linie ist genau das, was wir jetzt brauchen. Es wäre besser, als die Leute durch Einzelbestimmungen gegen sich aufzubringen, die keinen großen Vorteil bringen.
Noch zur Frage der Masken: Wir bestellen die besten erreichbaren und nicht ganz billigen, aber ich glaube, der "Grenznutzen" ist auch hier nicht so groß, daß man die weniger effizienten geringschätzen sollte. Das ist wie mit dem Abstandhalten im Freien.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2022 um 07.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48147
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Maaßen rechtfertigt seine Impfskepsis und seine Empfehlung des bedenklichen Herrn Bhakdi mit dem Hinweis, er habe selbst als Kind zweimal Inpfschäden erlitten und verdanke zwei Notoperationen, daß er noch am Leben sei. Er habe noch die Narben davon. Abgesehen von der Fragwürdigkeit einer solchen anekdotischen Begründung würde mich interessieren, was für – anscheinend doch tiefgreifende – Operationen das waren, die einen Impfschaden beheben sollten. Ging es um Thrombosen? Nach welchen Impfungen? Um einen anaphylaktischen Schock kann es sich nicht gehandelt haben. Ich kann dazu nichts finden, und die Frage wurde im Zusammenhang mit Maaßen bisher auch nicht gestellt. Ob er sich falsch erinnert oder ihm später etwas Falsches erzählt worden ist? – Aber ich lasse mich gern belehren.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.01.2022 um 08.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48148
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Ich vermisse in letzter Zeit den Ausdruck "fünfte Welle". Beim Sinken der "vierten" wurde die "fünfte Welle" noch eine kurze Zeitlang angekündigt, aber jetzt, wo sie anscheinend da ist und die Zahlen wieder steigen, wird nur noch allgemein von einer (neuen) Welle im Zusammenhang mit Omikron gesprochen. Interessant, daß nach vier mit dem Zählen schon Schluß ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2022 um 09.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48149
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Vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44064
Die Streecksche Dauerwelle erinnert uns zugleich an selige Zeiten mit ein paar hundert Neuinfektionen.
In den USA, die uns immer voraus sind, führt allein die hohe Zahl inzwischen auch zur Einlieferung von Hunderten von Kindern in die Krankenhäuser.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.01.2022 um 11.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48150
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Beim Nachschlagen bemerke ich, daß ich in #44168 mit einem Zyklus von 10 Tagen gerechnet habe. Inzwischen weiß ich, daß das RKI den R-Wert auf nur 4 Tage bezieht. Bei 35 Zyklen wie in #44168 entspricht das also einer Verdopplung in 140 Tagen statt 350 (falls R so lange gleichbleibt).
Aktuell (zum 7.1.22) soll der R-Wert 1,26 betragen, das sind 3 Zyklen bzw. 12 Tage für eine Verdopplung (bei konstantem R). Fällt er, gibt es kein exponentielles Wachstum mehr, steigt er, dann beschleunigt es sich sogar.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 07.01.2022 um 11.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48151
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Das wäre auch noch ein Problem mit dem leidigen R-Wert. Die aktuelle Variante hat eine deutlich kürzere Generationszeit.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 07.01.2022 um 12.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48152
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Nochmal wegen der Masken: Bei der Filterwirkung des Flieses läßt sich wohl nicht viel herausholen. Aber es kann Probleme mit dem Sitz geben, was die Dichtigkeit beeinflußt. Und mit Druckstellen bei längerem Tragen. Darum wäre es meines Erachtens sinnvoll, eine größere Vielfalt an Bauformen anzubieten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.01.2022 um 15.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48153
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Die Druckstellen hinter dem Ohr sind mir schon lästig. Meine Frau baut die Haltebänder um, indem sie sie abschneidet und an einer anderen Stelle wieder antackert. Einfach und empfehlenswert.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 07.01.2022 um 19.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48156
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Es geht doch darum, daß die ganze Bevölkerung artig Maske tragen soll. Warum also bietet man nur das eine Standardmodell? Ein paar findige Leute bauen es sich um mit dem Tacker. Andere entwickeln eine Phobie und nehmen die Maske bei jeder Gelegenheit ab.
So soll es nun gerade nicht sein.
Je mehr Zeit man in virenbelasteten Räumen verbringt, desto wichtiger wird die Dichtigkeit an den Rändern. Meines Erachtens sind die Bauformen mit Kopfband da im Vorteil, nur eben kaum verbreitet.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 07.01.2022 um 19.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48157
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Immer wieder mal höre ich, daß man das Aufsetzen von FFP2-Masken dem Laien nicht zumuten könne. Was damit gemeint sein soll, wird natürlich nie erklärt. FFP2-Masken sind inzwischen ein Massenartikel. Meint man vielleicht Masken mit Kopfbändern?
Oder geht es um das richtige Anfassen, so daß man eventuelle Viren nicht auf die Innenseite befördert? Nur ist das im Grundsatz bei allen Masken gleich, und warum soll es bei einfachen OP-Masken keine Rolle spielen?
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 07.01.2022 um 22.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48159
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https://virchblog.wordpress.com/2020/08/23/die-ffp2-mns-holle/
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.01.2022 um 06.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48169
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41396 usw.
Gestern hatte ja nicht nur Bowie Geburtstag, sondern auch Presley, und deshalb bekam ich den Hinweis auf eine interessante Internetseite zu seinem Vibrato:
https://www.youtube.com/watch?v=4Hv9CkSWZR8
Der junge Mann hat noch weitere Videos gemacht, die man sich ansehen kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.01.2022 um 07.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48172
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Wird für das Balsaholz, das in einigen Windrädern steckt, wirklich der Regenwald in Ecuador abgeholzt, wie die Windkraftgegner behaupten? Die Holzimporteure beteuern, es stamme aus Plantagen. Leider habe ich nichts Genaueres finden können.
Manche machen ja gern die "Grünen" (im weitesten Sinn) für Umweltzerstörung, Hungersnöte usw. verantwortlich. Angeblich fahren sie bevorzugt SUVs und lassen es sich wie die Roten in der Toskana wohlgehen. Da würde es niemanden wundern, wenn sie am Amazonas Brandrodung betrieben, um dann unser schönes Deutschland zu verspargeln.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 09.01.2022 um 14.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48179
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Daß Elvis bei dieser Aufnahme nicht perfekt intoniert, trifft zu (aus gutem Grund läßt er viele Töne im Ungewissen verschwinden). Dem Gesamteindruck schadet das nicht, ich würde aber nicht so weit gehen, Presleys besondere Musikalität ausgerechnet in den Defiziten zu verorten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.01.2022 um 17.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48181
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Mir fällt dazu etwas anderes ein: Vor über 50 Jahren berichtete mir ein bekannter Sprecherzieher, an seinem Institut habe er ein Gerät angeschafft, mit dem man Tonaufnahmen verlangsamt bzw. beschleunigt abspielen könne, ohne daß sich die Tonhöhe veränderte. Ich glaube, er nannte die Summe von 40.000 DM. Das war damals der letzte Schrei.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 09.01.2022 um 21.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48183
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Da hier immer mal die von Energiewende-Gegnern prognostizierten Stromausfälle Thema waren. Der WDR hat auf seiner Instagram-Seite "Klima.neutral" ein paar Sharepics (oder wie man das jetzt nennt) hochgeladen:
https://pbs.twimg.com/media/FIrMWGgWUAAHmto.jpg
https://pbs.twimg.com/media/FIrMWfVWQAcYNYW.jpg
Als Quellen werden sehr klein gedruckt Bundesnetzagentur, CORDIS, BMWi, BBP und BMEL angegeben.
Ich will das gar nicht bewerten. Allerdings ist das Thema Netzausbau tatsächlich sehr wichtig für die Energiewende. Eigentlich bräuchte man einen großen europäischen Verbund, der die einzelnen Wetterlagen überbrücken kann. In Studien wurde schon vor vielen Jahren empfohlen, die norwegischen Wasserkraftwerke zu Pumpspeicherwerken umzubauen, um Europa mit der erforderlichen Speicherkapazität zu versorgen. Man hört viel von Abstandsregelungen bei Windanlagen, aber kaum von Programmen, die das Speicherproblem angehen. Erinnert sich noch jemand an Desertec? Da ging es um die Vernetzung Nordafrikas mit Europa. Was ist da für die Zukunft überhaupt geplant?
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 09.01.2022 um 22.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48184
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Dieses Thema mit den nicht ganz sauberen Tonhöhen könnte auf dem Gebiet der Sprache interessant sein. Man sagt ja, daß Chinesisch eine Sprache mit Tönen sei, aber gilt das nicht auch für manche Register des Deutschen? In einer alten Duden-Grammatik habe ich mal ein Kapitel über Intonationsregeln gesehen, mit Linien für die Tonhöhe – wenn ich das nicht falsch in Erinnerung habe.
Den Kanal Wings of Pegasus habe ich mir nun auch angesehen. Im diesem Video (https://youtube.com/watch?v=0EbqXz-qrV0) spricht er über den Wechsel von Kopf- und Bruststimme und macht dann ab Minute 10 einen kleinen Exkurs zur Sprechstimme, die ja bei erregter Stimmungslage durchaus in eine Art Gesang übergeht. Das führt er auch vor.
Die Frage, ob man Elvis mag oder nicht, hat vielleicht auch damit zu tun, inwieweit man Techniken des Gefühlsausdrucks der gesprochenen Sprache auch für die Musik akzeptiert. Ich bin da nicht besonders belastbar. Rap/Hiphop finde ich meistens ziemlich schrecklich.
Hier auch noch etwas in der Richtung:
https://youtube.com/watch?v=wydFdpyQ9gE
Man findet auch traditionellere Versionen dieses türkischen Liebesliedes. Das Bildmaterial ist natürlich reichlich kitschig, die Musik nur ein bißchen.
Ein großer Teil des musikalischen Geschehens liegt in den "Gefühlsregungen" der Singstimme, die – nicht ganz im Stil von Elvis, aber auch irgendwie diffus – um die Kerntöne rumeiert.
Ich finde es interessant, weil es eine gewisse Ohrwurm-Tauglichkeit hat, trotz der Vierteltöne und der orientalischen Mischung aus Koloratur und Vibrato. Mir zumindest erscheint die musikalische Entwicklung "logisch".
Weiter unten im Thread wurde die Frage gestellt, ob zum Beispiel Inder unseren Gesang als Gejaule empfinden. Mir scheint die Frage wichtiger zu sein, wie ein Stück über den Zeitverlauf konstruiert ist, insbesondere die Art, wie Themen aufeinander aufbauen, die harmonische Entwicklung, die Wiederholungsstrukturen. Man muß nicht weit reisen, damit es fremdartig wird. Was gibt es Furchtbareres als Zwölftonmusik?
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 10.01.2022 um 00.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48186
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Diese Meldung ist vielleicht auch hier von Interesse: Ein Update des berühmt-berüchtigten Hockeysticks, also eine Rekonstruktion des Klimas der unmittelbaren Vergangenheit bis heute. Hier allerdings bis weit in die letzte Eiszeit, deshalb ist Hockeystick nicht ganz richtig. Inzwischen gibt es viele Rekonstruktionen dieser Art, aber diese ist etwas ungewöhnlich. Hier eine Abbildung:
https://cdn.arstechnica.net/wp-content/uploads/2021/11/Screen-Shot-2021-11-09-at-6.48.24-PM-980x614.png
Dazu zwei Hinweise:
• Es sind auch Emissionsszenarien angehängt, das macht natürlich einen dramatischen Eindruck. Gegenwärtig beträgt der Temperaturanstieg seit Industrialisierung etwa 1,2°C. Die Graphik zeigt, wo die Reise hingehen kann.
• Der letzte Zeitabschnitt ist gestreckt. Man muß sich die Erwärmung der letzten Jahre noch steiler vorstellen.
Hintergrundinformationen in diesem Artikel:
https://arstechnica.com/science/2021/11/scientists-extend-and-straighten-iconic-climate-hockey-stick/
Bisherige Rekonstruktionen zeigen einen zwischenzeitlichen Abkühlungstrend von 4000 v.Chr. bis in die Neuzeit. Die neue Rekonstruktion dagegen einen fast waagerechten Temperaturverlauf. Im Artikel wird das erklärt mit einer neuen Methodik, aus unvollständigen und ungleichmäßig verteilten Proxydaten eine globale Mitteltemperatur berechnen. (Daran zeigt sich natürlich auch die Unsicherheit des ganzen Unterfangens.) Der Temperaturunterschied zwischen der kältesten Phase der Eiszeit und dem nachfolgenden Holozän wird jetzt größer eingeschätzt als bisher (7°C).
Kleine Eiszeit, mittelalterliche Warmphase und andere belegte Klimaveränderungen lassen sich kaum erahnen. Man muß berücksichtigen, daß solche Ereignisse regional begrenzt sind und sich global herausmitteln können.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.01.2022 um 06.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48197
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Manchmal gibt es auch Erfreuliches zu berichten, zum Beispiel, daß Corona vorbei ist. Allerdings ist diese Botschaft des jungen Tichy-Mitarbeiters mit der Erweiterung verbunden:
"Die verzweifelten Impfpflicht-Manöver der Regierung können über die neue Situation nicht ewig hinwegtäuschen: Omikron bietet keine Grundlage mehr für freiheitseinschränkende Maßnahmen."
Aber er hat doch zwei Jahre lang vorgerechnet, daß es noch nie einen Grund für irgendwelche Einschränkungen gegeben hat?
In der WELT und anderswo ist man auch erleichtert, daß die Pandemie nun vorbei ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2022 um 10.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48235
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Wir hören immer: „Eine gesunde Ernährung muß man sich leisten können.“ Das ist ungefähr so sinnvoll wie „Nichtrauchen muß man sich leisten können.“ Es ist eine Sache der Bildung (womit nicht unbedingt die akademische gemeint ist).
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.01.2022 um 11.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48236
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Ich höre gerade, der Gesundheitsminister möchte drei Impfungen zur Pflicht machen.
Also offenbar kann er nicht bis drei zählen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 16.01.2022 um 12.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48237
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Das heißt, daß alle bis jetzt Ungeimpften ohne Genesenennachweis noch drei Dosen brauchen. Wir wissen nicht einmal, ob die Anpassung der Wirkstoffe erfolgreich sein wird. Und wenn ja, wieviele Dosen davon benötigt werden. Wir wissen auch nicht, wie nachhaltig die bisherigen Boosterungen sein werden, ob sie wirklich die Immunität "verbreitern" oder nur eine allgemeine Reizung des Immunsystems bewirken. Wir kennen die Eigenschaften zukünftiger Varianten nicht.
Wenn das alles anders kommt, als man es sich jetzt so vorstellt, welche politischen Langzeitfolgen hätte es? Welche Folgen für die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft? Befinden wir uns in einem Pokerspiel? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.01.2022 um 07.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48286
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Deutsche Kassenärzte wollen Impfpflicht nicht umsetzen
Nun, es ist natürlich erst mal wieder Herr Gassen, der sich zu Wort meldet. Impfpflicht bedeutet die Pflicht, sich impfen zu lassen. Dabei werden fast alle Ärzte helfen, wie bisher schon.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.01.2022 um 19.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48291
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Zur Impflotterie, die Österreich jetzt einführt, vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46592
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 20.01.2022 um 21.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48293
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Bußgeld/Zwangsgeld (insbesondere bei Stichprobenkontrollen) würde Skinner wohl eher ablehnen.
Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Unternehmung erfolgreich ist. Es könnte auch sein, daß eine Assoziation mit Glücksspiel dem Ansehen der Impfung schadet. Ich selbst habe Gewinnspielen nie etwas abgewinnen können.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 21.01.2022 um 20.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48302
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Herr Gassen segt selbst, daß die niedergelassenen Ärzte natürlich jeden impfen, der es möchte. Er weist nur darauf hin, daß die Ärzte nicht die Gehilfen der Politik sind. Sie haben ein Vertrauensverhältnis zu ihren Patienten und müssen diese beraten und aufklären. Insofern schützt Gassen sie davor, in politische Streitfragen hineingezogen zu werden. Hier ein Interview.
https://youtube.com/watch?v=BoIM-CUpO_I
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.01.2022 um 16.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48349
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Die AfD hat den CDU-Politiker Otte als Kandidaten für das Bundespräsidentenamt nominiert.
Etwas ähnliches hatten wir doch schon mal? Man kann eine Partei spalten, indem man keinen Kandidaten aus den eigenen Reihen aufstellt, sondern aus denen der anderen. Eigentlich ist ja die Erneuerung der CDU angesagt...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.01.2022 um 07.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48387
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Ich soll die Welt erklären? Das ist nicht schwer:
Gates, Soros und Schwab sind die Drahtzieher, die mit ihren Milliardenstiftungen die Welt transformieren. Dazu gehört eben auch die Migrationskrise und Corona.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.02.2022 um 06.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48479
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Jede Sekunde sterben zwei Menschen. Die Medien greifen diesen oder jenen Fall heraus und hieven ihn in die Schlagzeilen. Die Politiker greifen diesen oder jenen Fall heraus (nicht unbedingt denselben) und reden darüber – oder gerade nicht (Schweigeminute). Der Weise beobachtet es, macht aber nicht mit.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.02.2022 um 18.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48480
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Der Weise sollte nicht mitmachen, diesen oder jenen Fall herauszupicken, er sollte das alles aber auch nicht nur still beobachten. Der Weise teilt mit, was er sieht!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.02.2022 um 18.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48481
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Törichte haben natürlich auch oft das Bedürfnis, sich mitzuteilen. Die Unterscheidung treffen andere. Von außen kann man wohl ein Volk danach beurteilen, wem es mehrheitlich folgt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.02.2022 um 05.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48483
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Das würde ja bedeuten, daß jedes Volk (sofern es überhaupt wählen kann) den Führer hat, den es verdient. Das möchte ich denn doch nicht. Überhaupt: Wozu Völker von außen beurteilen?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.02.2022 um 10.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48487
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Dies führt etwas abseits. Hauptsächlich meinte ich, daß es nicht weise ist, nur still zu beobachten.
(Man muß Völker ja nicht beurteilen. Man kann. Über die Wahlen geht das natürlich nur, wo überhaupt gewählt werden kann, also in Demokratien. Das Volk bekommt die Regierung bzw. den "Führer", den es wählt, und den hat es dann auch "verdient". Das ist nur in diesem Zusammenhang etwas ungewöhnlich ausgedrückt.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.02.2022 um 11.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48488
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Nun, ich habe ja auch nicht gesagt, daß der Weise alles still beobachten soll, sondern mich auf einen bestimmten Fall bezogen. Weise, wie ich bin, habe ich zu vielen Dingen nicht geschwiegen.
Was die Wahl des "Führers" betrifft (Sie haben bestimmt meine feinsinnige Wortwahl entschlüsselt), so muß man auch die Rekrutierung des zur Wahl stehenden Personals und noch manches andere bedenken, auch die "Ver-Führung". Habe ich nicht irgendwo "Nachsicht für fehlbare Menschen" verlangt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.02.2022 um 11.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48489
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Wenn es ein Volk gibt, das nicht die Führer hat, die es verdient, sind es die Chinesen. Zwar hat es sie auch nicht eigentlich gewählt, aber das war und ist ja auch anderswo so, daß man nur schwer durchschaut, wie ein Volk in diese Misere hineingeraten konnte.
Der frühere China-Korrespondent der SZ schreibt darüber heute in einem ausgezeichneten Artikel:
„(Chinas) Reservoir an historischen, philosophischen, kreativen und ästhetischen Ressourcen ist so gewaltig, daß einem die Tränen kommen mögen darüber, wie die Kommunistische Partei das mal deckelt und einbetoniert und dann wieder instrumentalisiert und korrumpiert.“ (Kai Strittmatter SZ 7.2.22)
Man denkt hierzulande oft, dieses Gleichschalten der Köpfe im Sinne des Xi-Denkens sei den Chinesen irgendwie gemäßer, als es uns wäre, aber das stimmt überhaupt nicht. Es ist ein Riesenunglück.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 07.02.2022 um 13.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48490
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Ich denke, kein Volk lebt glücklich in einer Diktatur. Die ich kennengelernt habe (DDR), war schlimm genug, aber es gab und gibt viel schlimmere. Mitte der 70er war ich 2 Wochen bei einer rumänischen Familie zu Besuch. Was ich dort mitbekommen habe, hat mich zu Beginn der Wende, als es überall im Ostblock zu Aufständen kam, zu der Voraussage veranlaßt, mögen sie überall die Regierungen davonjagen, aber Ceaușescu lynchen sie. So ist es dann gekommen. Ich hätte nicht gedacht, daß er so naiv und dumm war, sich erwischen zu lassen.
Wenn ich heute an Nordkorea denke, wird mir auch anders. Die Menschen dort tun mir leid. So etwas hat kein Volk verdient.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.02.2022 um 18.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48491
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Ein weiteres Beispiel aus der seit Jahren andauernden, fast ununterbrochenen Vitamin-D-Werbung bei Google News:
Vitamin D-Mangel erhöht Risiko für schwere Corona-Infektion
(...)
Demnach sei der Vitamin-D-Status ein Indikator dafür, wie schwer eine Corona-Infektion verlaufen könne. Wichtig: Ein Vitamin-D-Mangel wurde aber nicht als Ursache für einen schwereren Verlauf ausgemacht, sondern lediglich ein Zusammenhang hergestellt. (Bild der Frau 7.2.22)
Warum wird das nicht verboten? Es ist ja kein Versehen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 07.02.2022 um 22.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48493
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Was genau müßte verboten werden? Ein Artikel wie dieser?
https://bildderfrau.de/gesundheit/article234506447/Studie-Vitamin-D-Mangel-erhoeht-Risiko-fuer-schwere-Corona-Infektion.html
Oder das Ranking von Google? (Das Ranking ist übrigens personalisiert; es ist nicht gesagt, daß allen Google-News-Nutzern Vitamin-D-Artikel angezeigt werden.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.02.2022 um 08.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48521
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Niemand kann sagen, wie viele Tote es täglich geben würde, wenn alle Vorsichtsmaßnahmen aufgehoben würden. Eine Verdoppelung scheint nicht so abwegig, daß man Lauterbach als "Angstminister" bezeichnen muß, wie die rechte Presse es tut.
Übrigens: Die FDP-Bundestagsfraktion will sämtliche geltenden Corona-Schutzmaßnahmen im März beenden. "Am 20. März sollte Deutschland zur Normalität zurückkehren", sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Freitag. (n-tv 11.2.22)
Normalität känn man nicht beschließen.
Daß jährlich 53.000 Menschen wg. Feinstaub vorzeitig sterben, glaube ich nicht. Es wird nicht angegeben, um wieviel sie vorzeitig sterben: Jahre, Minuten? Daß sämtliche Medien dies berichten, ohne sofort rückzufragen, um wieviel, ist ein Skandal, der durch Gewöhnung nicht besser wird.
Vielleicht sterben alle ein bißchen vorzeitig, außer wenn sie verunfallen oder ermordet werden?
Noch schädlicher soll der Abrieb von Autoreifen sein, woran natürlich auch die E-Autos nichts ändern werden.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 11.02.2022 um 10.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48522
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Wenigstens einen gewissen Hinweis auf die möglichen Todeszahlen bei lockereren Maßnahmen liefern Länder wie Dänemark, Schweden, Finnland u.a.
Die Zahlen sind z.B. in Schweden etwa so hoch wie in Deutschland (bezogen auf gleichgroße Bevölkerungsanteile), obwohl dort niemand eine Maske aufsetzt und niemand in Geschäften oder Gaststätten auf irgendein "G" kontrolliert wird.
Mit "Wir wissen ja nicht, wie viele Tote es sonst geben würde" kann man jede beliebige noch so rigorose und demokratiefeindliche Maßnahme beschließen, denn wenn sie einmal beschlossen ist und gilt, weiß man nie, was wäre, wenn sie nicht gilt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.02.2022 um 05.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48524
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Ich könnte wetten, daß die von Macron angekündigten neuen AKWs nicht in Betrieb gehen oder gar nicht erst fertiggebaut werden. Bei den heutigen Bauzeiten (Flamanville 3: 19 Jahre oder mehr) werde ich allerdings den Ausgang der Wahl nicht mehr erleben und folglich die gute Vollmilchschokolade nicht mehr genießen können.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.02.2022 um 08.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48525
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Einschlägig überzeugte amerikanische Wirtschaftswissenschaftler haben nachgewiesen, daß Lockdowns so gut wie keine Menschenleben retten. Die Metastudie ist sofort als methodisch vollkommen verfehlt und geradezu lächerlich entarvt worden (die FAS berichtet darüber), was aber unsere Patrioten naturgemäß nicht darin hindert, sie für die lautere Wahrheit zu halten. Die Blase jubelt. Im gleichen Aufsatz von Joachim Müller-Jung kann man auch den Niedergang des Peer-Review-Verfahrens nachlesen. Praktisch alle Preprints gehen inzwischen aus dem Verfahren unverändert hervor und in den endgültigen Druck.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 12.02.2022 um 11.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48526
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Ein eingeflochtenes "wie Studien gezeigt haben" ist mittlerweile ein ziemlich sicheres Indiz für Mumpitz.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.02.2022 um 19.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48530
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Von insgesamt 37 Intensivbetten im Landkreis Aurich sind nach aktuellem Datenstand (12.02.2022 11:19 Uhr) 26 Betten belegt und 11 Betten frei. 4 % der belegten Intensivbetten sind mit COVID-Patienten belegt. (news.de)
Berechne, wie viele Patienten in Intensivbetten liegen (zwei Stellen nach dem Komma sind ausreichend)!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.02.2022 um 04.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48540
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There is enough information capacity in a single human cell to store the Encyclopedia Britannica, all 30 volumes of it, three or four times over. Some species of the unjustly called ‘primitive’ amoebas have as much information in their DNA as 1.000 Encyclopædia Britannicas. (Richard Dawkins: The blind watchmaker)
Im gleichen Buch bemerkt Dawkins, daß es uns schwerfällt, das sehr Kleine und sehr Große zu erfassen, gewiß eine banale Einsicht, aber doch immer wieder der Grund unseres Staunens. Wir können auch nicht mehr so tun, als seien das zwar Tatsachen, aber doch nur solche, für die sich halt die Eierköpfe interessieren. Spätestens mit den Viren sind sie uns auf den Leib gerückt.
(Encyclopædia Britannicas ist ein merkwürdiger Plural...)
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 16.02.2022 um 10.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48557
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Eine spannende Änderung gibt es bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Im ersten Dokument (ist unten verlinkt) hieß es noch, "Beschäftigte in Einrichtungen im Gesundheits- und Pflegebereich müssen ab dem 15. März nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind". Das Datum fehlt in der neuen Variante.
https://kommunal.de/corona-gipfel-beschlussvorlage-februar2022
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 16.02.2022 um 13.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48558
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Nach dieser Meldung fällt die ohnehin wackelige Impfpflicht in Österreich.
https://heute.at/s/knaller-am-53-aus-fuer-impfpflicht-alle-g-regeln-weg-100190509
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.02.2022 um 10.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48559
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In Tschechien ist das Benzin billiger. Das liegt aber nicht an einer Steuersenkung, wie „Tichy“ suggeriert. Wenn man die Kaufkraft europaweit vergleicht, ist Energie in Bulgarien am teuersten und in Tschechien immer noch fast doppelt so teuer wie in Deutschland. Durch Überqueren der Grenzen kann man sich das zunutze machen, es ist aber kein Argument gegen die deutsche Politik. („Für immer mehr Bürger wird das Heizen, der Strom oder auch das Tanken schlicht unbezahlbar.“)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 17.02.2022 um 16.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48560
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Woran kann es denn sonst liegen, wenn nicht an der niedrigeren Steuer? Bekommt Tschechien das Benzin auf dem Weltmarkt günstiger als Deutschland, weil seine Bürger weniger verdienen? Wohl kaum. Vielleicht bekommen die Zwischenhändler in Tschechien auch einen etwas kleineren Anteil, aber im wesentlichen wird wohl die Steuer niedriger sein müssen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.02.2022 um 06.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48565
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In seiner Besprechung eines Buches von Karl Heinz Roth (SZ 17.2.22) rechnet Burkhard Müller vor: Wenn die Dunkelziffer der Infizierten sehr viel höher war, dann ist die Todesrate entsprechend niedriger. Je mehr sich (unbemerkt) angesteckt haben, desto harmloser wird die Krankheit. Sollte sich die ganze Bevölkeruung angesteckt haben, wäre Corona völlig unwichtig. Abstand, Maske, Quarantäne, Impfung – alles ganz nett, aber überflüssig. Laßt das Röcheln sein und trauert den verstorbenen Angehörigen nicht nach, ihr schlechten Kopfrechner!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.02.2022 um 06.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48579
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Bei Tichy feiern sie naturgemäß Björn Lomborg, der mir schon vor einigen Jahren auffiel und inzwischen (mehr noch seine Gemeinde) als "Fall" gilt. Wikipedia gibt einen ganz guten Überblick. Unsere Zeitungen waren auch zunächst ganz angetan, aber inzwischen haben sie sich eines Besseren besonnen. Für die "Klimaskeptiker" (= Dogmatiker) hat er eo ipso recht.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.03.2022 um 15.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48646
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zu http://www.sprachforschung.org/forum/show_comments.php?topic_id=144#4215:
Auf jedem der 10,7 Millionen Bürger [der Tschechei] lasteten demnach pro Kopf Staatsschulden von 231.000 Kronen (9.230 Euro).
(Junge Freiheit, 4.3.22, Seite 8)
Fehlt nur leider wieder die Angabe, wie viele Köpfe jeder Tscheche hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.03.2022 um 05.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48723
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Gewisse Beobachtungsdaten (Bewegung von Zwerggalaxien...) lassen sich nicht erklären, wenn man nicht annimmt, daß es eine sehr massereiche, sonst aber nicht beobachtbare, daher "dunkle" Materie gibt. Soweit ich es verstehe (gerade erscheint bei Beck ein kleines Buch von Sibylle Anderl dazu), muß man die geltende Physik durch Zusatzannahmen im Sinne Kuhns zu "retten" versuchen oder zugunsten eines neuen "Paradigmas" aufgeben, das die auf Relativitäts- und Quantentheorie fußende Physik als Sonderfall erklärt wie diese seinerzeit die Newtonsche. Es ist noch nicht abzusehen, wie das aussehen könnte, aber schwierig wird es auf jeden Fall.
Oder beruht das Problem auf Meßfehlern? Das hat man ja auch bei der Expansion des Weltalls erwogen (Rotverschiebung durch Dopplereffekt), aber anscheinend ohne Erfolg.
"Spannend" darf man diese Geschichte schon mal nennen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.03.2022 um 06.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48752
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Bestimmt nutzen viele Unternehmen die Gelegenheit, ihre Preise kräftiger zu erhöhen, als durch die Beschaffungskosten nötig wäre. Es gibt aber anscheinend auch viel Geld im Lande.
In der Gemüseabteilung des Supermarkts (also Rewe, nicht Käfer) wird eine Sorte kleiner Tomaten angeboten, zum Kilopreis von 27,70 €. Es hilft niemandem, wenn ich sie nicht kaufe; als verwöhnter Pensionär könnte ich es mir auch leisten. Moralisch ist es gleichgültig, aber es bereitet mir trotzdem Unbehagen. Woher kommt das? (Die halbwegs normalpreisigen Tomaten schmecken zur Zeit nach gar nichts, aber es gibt ja manches, was man auch im Winter essen kann.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.03.2022 um 08.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48761
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Die Inzidenz steigt noch immer an, allerdings etwas leichter: Das RKI gab den Wert am Mittwochmorgen mit 1734,2 an. Am Vortag lag er bei 1.733,4.
Das ist offensichtlich Unsinn und schwächt das Vertrauen in die Angaben. Eher relevant ist die Fortsetzung: Innerhalb eines Tages wurden 329 Todesfälle registriert. Die Lage ist schlimm genug.
Nachtrag: Von ZEIT ONLINE recherchierte Daten zeigen hingegen eine leicht sinkende Inzidenz. Sie beträgt demnach nun 1.925. Gestern lag sie knapp darüber bei 1.932. (ZEIT 26.3.22).
Auch diese Zahlen lassen keine Tendenz erkennen.
Pressefotos zeigen Demonstranten: Gegen Masken – Für Kinder.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.03.2022 um 06.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48771
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Angelika Slavik schrieb in der SZ vom 16.3.22:
Die Lockerungen sind absolut richtig
...
Das Ende der vom Staat angeordneten Maskenpflicht bedeutet ja kein Maskenverbot. Es heißt nur, dass die Verantwortung für die eigene Gesundheit jetzt wieder bei jedem und jeder Einzelnen liegt. So wie der Umgang mit vielen anderen Risiken auch. Willkommen in der Welt der Erwachsenen: Die Minimierung des allgemeinen Lebensrisikos ist keine staatliche Aufgabe.
...
Deshalb gehört zu einem eigenverantwortlichen Leben nun eben auch die Entscheidung, welche Vorsichtsmaßnahmen jeder treffen will und welche nicht. Das kann nicht dauerhaft die Aufgabe eines Staates sein, der an verantwortungsfähige Bürgerinnen und Bürger glaubt.
Slavik übergeht, daß sowohl Impfungen als auch Masken durchaus auch dem Fremdschutz dienen – entgegen den Behauptungen von Streeck und anderen.
Die FFP-Masken sind, wie OP-Masken, immer unter Verwendung von besonderen, filternden Vliesen hergestellt. Es handelt sich um Gegenstände der persönlichen Schutzausrüstung. Sie haben sowohl Eigen- als auch Fremdschutzeigenschaften, obwohl sie laut Norm nur dem Eigenschutz dienen. (https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Medizinprodukte/DE/schutzmasken.html)
Aus der unbestrittenen Tatsache, daß die Maßnahmen nicht vollständig vor Infektionen schützen, wird gefolgert, daß sie überhaupt nicht schützen. Aber selbst die Halbierung des Risikos ist einen gewissen Preis wert. Slavik ist Wirtschaftsredakteurin; fast alle Fachleute halten die Lockerung für verfrüht. Das Hohelied von der Eigenverantwortung singt vor allem die FDP/AfD. Lindner lehnt ja auch ein Tempolimit mit der Begründung ab, die Autofahrer würden wegen der hohen Benzinpreise von selbst langsamer fahren. Glauben tut er das wohl selbst nicht. Er glaubt ja auch sicher nicht, daß die staatliche Bewirtschaftung der Benzinpreise der Inbegriff der Marktwirtschaft ist.
Inzwischen ist empirisch nachgewiesen, daß die Leute trotz der hohen Bezinpreise weder weniger noch langsamer fahren.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.03.2022 um 12.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48784
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Jetzt fangen einige wieder zu rechnen an: Im Saarland waren, wie auch sonst oft, die Nichtwähler die „größte Partei“. Das heißt also, etwas mehr als ein Viertel der Wahlberechtigen haben den „strahlenden Sieger“ SPD gewählt. Toll, mit 27% gibt’s jetzt also eine „absolute Mehrheit“!!! Manche haben die Demokratie immer noch nicht verstanden, oder tun jedenfalls so – aber nur wenn es nicht nach ihren Wünschen gegangen ist. Hätte die AfD besser abgeschnitten ...
Wer nicht an der Wahl teilnimmt, wird wunschgemäß bei der Regierungsbildung nicht berücksichtigt. Die AfD hätte bei „richtiger“ Berechnung nur 4 % und wäre nicht einmal ins Parlament gelangt. Sie kann also froh sein, daß es so viele Nichtwähler gab. Aber ob absolut oder nicht: die SPD wäre auch dann Regierungspartei geworden, weil die Vertreter der „stärksten Partei“ durch Nichtexistenz glänzten.
Übrigens sind die „Bürgerlich-Konservativen“ uneins, ob im Saarland die Merkel-CDU oder die Merz-CDU abgestraft wurde.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2022 um 15.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48845
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Über 21 Millionen Menschen haben sich mittlerweile in Deutschland nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Täglich werden es mehr. Manche Personen trifft die Krankheit sogar schon zum zweiten oder dritten Mal. Doch es gibt immer noch einige Wenige, die sich bislang noch nicht infiziert haben. (nordbayern.de 4.4.22)
Ja, 62 Millionen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 04.04.2022 um 17.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48846
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Da fehlt ein Wörtchen: 62 Millionen haben sich noch nicht nachweislich infiziert.
Man kann es auch so lesen: Wer bisher gut durchgekommen ist, braucht auch die nächsten Jahre keine besondere Angst zu haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.04.2022 um 19.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48848
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Das ist eine andere Frage, die sachliche. Ich habe ja bloß die kunstreiche Rechnung der Verfasserin zu Ende geführt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.04.2022 um 18.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48858
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#46810
Wie die Medien gerade melden, liegt Deutschland bei den Patentanmeldungen weiterhin hinter den USA an zweiter Stelle, auf die Bevölkerung umgerechnet sogar mit Abstand auf Platz 1.
Der bayerische Grantler und Kulturpessimist Josef Kraus ist also ein weiteres Mal widerlegt. Kürzlich hat er bei Tichy über die Lesefähigkeit usw. der Kinder lamentiert und bei dieser Gelegenheit auch noch einmal die Rechtschreibreform kritisiert (übrigens auf ganz unwichtigen Nebenschauplätzen). Das wäre überzeugender, wenn er sich nicht ohne Not selbst Hals über Kopf der Reformschreibung unterworfen hätte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.04.2022 um 16.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48874
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In dem Dörfchen Downe verbrachte der 32-jährige Gelehrte die restlichen vier Lebensjahrzehnte. (Ulrich Kutschera: Tatsache Evolution. München 2009:27)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.04.2022 um 06.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48985
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Untersuchungen haben ergeben, daß Hinweistafeln mit den Zahlen der Verkehrstoten an amerikanischen Autobahnen die Unfallgefahr um 4,5 % erhöhen. Das stimmt wahrscheinlich ebenso wenig wie fast alle anderen Untersuchungen, aber man liest es gern.
Welche Psychologie lehrt eigentlich, daß Warnschilder („Rauchen ist tödlich“) die gewünschte Wirkung haben? Absolvieren die Veranstalter nicht nur ein vermeintliches Soll? Das wäre dann wie beim Beten: es befriedigt den Betenden, hilft aber nicht dem Bebeteten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.04.2022 um 04.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#48990
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Dennis Hoey als unterbelichteter, aber umso wichtigtuerischer Inspector Lestrade (https://de.wikipedia.org/wiki/Sherlock_Holmes_(Filmreihe,_1939))
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2022 um 07.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49041
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3 einfache Dinge reduzieren Krebs-Risiko um bis zu 60 Prozent
(Nämlich Vitamin D, Fischölkapseln und Bewegung.)
Aktuell gebe es jedoch noch keine belastbaren klinischen Studien, die beantworten, inwieweit eine Kombination aus allen dreien Maßnahmen vor Krebs schützt. Diese Forschungslücke will das Team aber so schnell wie möglich schließen. (FOCUS 27.4.22 ebenso in anderen Medien)
Die Behauptung der Titelzeile wird also im Text selbst wieder zurückgenommen. So geschieht es täglich mit den skrupellosen Heilsversprechen und Gesundheitsratschlägen. Es wäre schon ein bedeutender Fortschritt, das Krebsrisiko ein wenig zu senken (wie es der Verzicht aufs Rauchen nachweislich bringt), aber gleich 60%! Wie kommt das bei normalen Lesern an? Falsche Hoffnungen halten sich wahrscheinlich länger als falsche Ängste: Man nimmt lieber ein paar Pillen oder Kapseln, als einfach gar nichts „für die Gesundheit“ zu tun.
An sich nicht so wichtig, aber ich finde es ärgerlich, wie auch mit Nebensächlichkeiten Tag für Tag der Irrationalismus und mathematische Analphabetismus gefördert wird. Kein Wunder, daß Verschwörungserzählungen auf fruchtbaren Boden fallen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.05.2022 um 13.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49042
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Allein dieses "bis zu" zeigt schon wieder die Unverbindlichkeit der ganzen Aussage. Eine wirklich wissenschaftliche Studie käme zu einem genauen Ergebnis, um wieviel das Krebsrisiko sinkt, und nicht auf irgendwas von Null "bis zu".
Auch ein genaues Ergebnis wäre ja immer nur ein statistischer Wert. Die Angabe "bis zu" ist also wie so oft sinnlos. Für einen einzelnen läßt sich sowieso kein "Risiko" angeben. Was sollte das bedeuten?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.05.2022 um 15.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49043
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Vielleicht sollte ich nicht gleich "sinnlos" sagen, aber ich bin auf "bis zu" schon ein bißchen allergisch. Ist es nicht zumindest sehr trivial, daß etwas nur dann hilft, wenn man es auch verwendet?
Bei einem Auto sagt man ja auch, es verbraucht beispielsweise im Schnitt 8 Liter pro 100km, und nicht "bis zu" 8 Liter, je nachdem, wie oft man es benutzt oder statt dessen mit dem Fahrrad fährt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.05.2022 um 17.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49044
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Nachtrag: Bei "nau media Zürich" wird die Quacksalberei auf die Überschrift verkürzt: Vitamin D hat grossen Einfluss auf Krebs
Damit ist der seit Jahren anhaltende Zustand wiederhergestellt: Reine Werbung für Vitamin D. Ich weiß weniger denn je, wer dahinter steckt und wie dieses an sich marginale Thema an die erste Stelle gesundheitsbezogener Meldungen gerückt ist. Irgend jemand muß daran mächtig verdienen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2022 um 07.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49046
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Volkov verzichtet darauf, das Bild der Juden in der realistischen Literatur des 19. Jahrhunderts zu umreißen – dabei haben die Bestseller von Wilhelm Raabe („Der Hungerpastor“) und Gustav Freytag („Soll und Haben“) eine kaum zu unterschätzende, generationenlange Wirkung auf die antisemitische Selbstkonstituierung des deutschen Bürgertums ausgeübt. (Gustav Seibt, SZ 3.5.22)
Vielleicht, vielleicht auch nicht – Seibt weiß es so wenig wie wir. Außerdem wäre die kaum zu unterschätzende eine kaum zu überschätzende Wirkung.
Die antisemitische Selbstkonstituierung des deutschen Bürgertums ist vielleicht ein bißchen hoch gegriffen. Auch in den englischen Romanen des 19. Jahrhunderts kommt übrigens immer wieder „der Jude“ vor, meistens als Geldverleiher und selten positiv.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.05.2022 um 06.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49077
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Die Schokolade ist gut. Die Innenseite der Verpackung ist mit allerlei Öko-Schmus und Menschenrechtlichem bedruckt, dazu passen dilettantische Zeichnungen. Der Nutri-Score steht auf Alarm (E). Schon recht, aber ich habe ohnehin nicht vor, Schokolade zu meinem Grundnahrungsmittel zu machen. Jeder dürfte wissen, daß Süßigkeiten die Ausnahme bleiben müssen. Die Kennzeichnung dürfte kaum dazu führen, daß auch nur ein Stück Schokolade weniger verzehrt wird, und das wäre ja auch nicht einmal wünschenswert im Sinne der peruanischen Kleinbauern. Der Ansatz ist untadelig, aber wie ist es mit der Wirkung? Wenn der Aufdruck das Verhalten nicht beeinflußt, kann er wegbleiben bzw. zurück in die Lehrbücher.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.05.2022 um 06.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49094
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Jener Berliner Professor, der enorm hohe Zahlen von schweren Impfnebenwirkungen verbreitet, wird in den Medien immer der Charité zugeordnet, aber nur ganz selten als Inhaber einer Stiftungsprofessur für Anthroposophische Medizin identifiziert. (Er scheint sich die Narrenfreiheit der Anthroposophen zu eigen gemacht zu haben, aber darauf sind die Fachleute schon eingegangen.) Für unsere Querdenker wird er automatisch zur unanfechtbaren Autorität.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 12.05.2022 um 17.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49097
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https://blog.gwup.net/2022/05/07/die-schock-studie-der-charitezu-corona-impfschaeden-viel-laerm-um-wenig/?fbclid=IwAR2KFataTiV14esCMz6IguM1wJBLbqGH8K7B-0rMcTQ-pD7UsrlpepXIQNk
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Kommentar von , verfaßt am 13.05.2022 um 05.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49098
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.05.2022 um 05.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49121
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Das 9-Euro-Ticket ist wieder einmal so eine exzessive Aktion, die zu vielen unvorhergesehenen, wenn auch vorhersehbaren Engpässen führen dürfte – statt einer allgemeinen Verbilligung (und Vereinfachung) des Bahnreisens.
Wir haben schon (nach dem Verfallen der Reservierung, wie so oft) neben Passagieren im Gang gestanden, die die gleiche Reise wie wir zu einem Zehntel des Preises ergattert hatten, irgendwelche Schnäppchen, von denen unsere netten Schalterbediensteten anscheinend nichts gewußt hatten. Oft treiben die Sonderangebote die Begünstigten genau in die Züge, die ohnehin überfüllt sind. (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#40701) Wir haben mehrmals erlebt, daß der Lokführer sich weigerte weiterzufahren, wenn nicht einige Fahrgäste freiwillig wieder ausstiegen. Außerdem fallen ja regelmäßig Waggons aus oder werden so umgestellt, daß die Reservierungen verfallen (das war bei den meisten Reisen in den letzten zwanzig Jahren der Fall; wir sind nur ganz selten planmäßig ans Ziel gekommen, mußten manchmal im Hotel übernachten, weil die Nordseefähre nicht erreicht wurde usw. – unsere autofahrenden Kinder und anderen Verwandten hören uns gern davon erzählen, aber das ist ja nicht der eigentliche Zweck des Reisens).
Der Verkehrsminister (der Bock als Gärtner, wie in diesem Ressort üblich) brüstet sich mit seinem Werbegag (auch noch als Kompensation für die künstliche Verbilligung des Benzins ausgegeben!), und mit den Folgen können sich die Unternehmen, die Länder usw. herumschlagen. Zynisch kann man auch die Begründung finden, damit den Geschmack am Bahnfahren wecken zu wollen.
Die groteske Ermäßigung auf 9 Euro liegt so nahe bei Null, daß man erwägen könnte, das Bahnreisen gleich ganz gratis anzubieten und damit auch die verbleibenden Kosten für den Verkauf der 9-Euro-Tickets einzusparen. Was kostet es, wenn es gratis ist? Diese alte Frage gerät zur Zeit in den Mittelpunkt der Diskussion, und so könnte Wissmanns unsinnige Aktion noch scheitern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.05.2022 um 05.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49122
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Nach jeder Wahl machen die Volksverdummer ihre bekannte Milchmädchenrechnung auf, um den Erfolg der Erfolgreichen zu relativieren. So auch bedient auch jetzt wieder „Tichy“ die Analphabeten:
In der Sendung zur Wahl in Nordrhein-Westfalen kommt der größte Wählerblock gar nicht vor.
44 Prozent Nichtwähler. Der mit Abstand größte Block bei der Wahl in Nordrhein-Westfalen wird bei Anne Will nicht einmal erwähnt. Diese 44 Prozent relativieren alles. Rechnet man sie mit ein, haben die Spitzenkandidaten von CDU und SPD zusammen keine Mehrheit der Wähler erreicht. Berücksichtigt man die Nichtwähler, haben die Grünen gut 10 Prozent der Wahlberechtigten geholt und damit eben kein eindeutiges Wählervotum.
Was diese Rechnung für die AfD bedeutet, wird vorsichtshalber gar nicht erwähnt: sie wäre mit ungefähr 3 Prozent draußen! Es ist eben nicht so, daß die Nichtwähler ebenfalls abgestimmt haben, nämlich gegen die tatsächlich Gewählten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2022 um 07.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49132
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Das Durcheinander, auch „Chaos“ genannt, das die Deutsche Bahn auf Wunsch des Bundestags in den drei Sommermonaten mit dem Neun-Euro-Ticket anrichten will, kostet den Bund 2,5 Mrd., und die Länder verlangen weitere 1,5 Mrd. Zugleich verzichtet die Regierung auf einen Teil der Benzinsteuer, die sie um 30 Cent senken will, damit wieder mehr Auto gefahren wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.06.2022 um 11.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49181
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Wenn ich mich recht erinnere, geht in „Bleak House“ von Charles Dickens ein Rechtsstreit, an dessen Ursprung sich niemand mehr erinnern kann, so lange, bis alle Vermögenswerte in Anwalts- und Gerichtskosten aufgegangen sind. Daran muß ich denken, wenn ich wieder mal lese, wie sich Prominente aus dem Schaugeschäft in Amerika gegenseitig fertigmachen und am Ende auch ein paar Milliönchen zahlen müssen, hauptsächlich aber, was gar nicht erwähnt wird, die Anwälte profitieren. Das Muster bleibt immer gleich, aber die Leute lernen nichts daraus.
Dazu: „Stella Liebeck bekam im Jahr 1994 von einem Gericht in New Mexico zunächst 2,9 Millionen Dollar zugesprochen, weil sie Verbrennungen dritten Grades erlitten hatte, als sie auf dem Beifahrersitz versuchte, Milch und Zucker in den Becher zu kippen, den sie zwischen ihren Beinen platziert hatte.“
Reicht die Energie in einem Becher Kaffee, der immerhin schon den Weg zwischen die Beine der Person zurückgelegt und damit etwas von seinen 85° C verloren hat, überhaupt aus, eine solche Tiefenverbrennung (nach deutscher Definition) auszulösen? Immerhin wurde die Frau weltberühmt: https://de.wikipedia.org/wiki/Stella_Liebeck – Der Eintrag versucht einiges zurechtzurücken und erweitert unsere Kenntnis vom amerikanischen Rechtswesen. Weitere Fälle unter https://en.wikipedia.org/wiki/Liebeck_v._McDonald%27s_Restaurants.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.06.2022 um 17.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49291
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Querdenker Buschmann (FDP) fordert Beweise für den Nutzen von Masken. Im Sommer 2022 etwas überraschend. Das Eigentümliche an Beweisen ist allerdings, daß man immer sagen kann: Das genügt mir nicht, wir brauchen weitere Studien. Im Zweifel für die Freiheit!
Es gibt zahllose Studien wie diese: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7883189/
– aber natürlich findet sich immer wieder mal jemand, der etwas anderes behauptet und nachweist. Nur sind eben nicht alle Quellen gleichwertig, das wissen die Merchants of doubt auch. Buschmann selbst hat ja gesagt, daß er und seine Leute die Frage besprechen wollen, wenn alle (!) Gutachten vorliegen. Man könnte sich die Gutachten auch sparen, weil die Politik sowieso ihre eigenen Wege geht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.06.2022 um 11.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49313
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Skandal! Separatorenfleisch in Wurst!
Abgesehen von einem Verstoß gegen Kennzeichnungspflichten kann ich nichts Anstößiges erkennen. Wurst hat doch den Zweck, alles vom Schlachtvieh zu verwerten, was sich nicht als Braten usw. eignet. Das muß man eigentlich gutheißen. Wir nagen doch auch den letzten Hühnerknochen ab, daran ist nichts Schlechtes.
Schlimm genug, daß hierzulande kaum noch Innereien zu sehen sind, das wandert alles ins Tierfutter. In Österreich gibt es Beuscherl, in Frankreich Tripes, in England Trotters...
Wir essen zwar so gut wie keine Wurst, aber einmal im Jahr werden uns Weißwürscht serviert. Ich will gar nicht wissen, was da drin ist.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 01.07.2022 um 23.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49356
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Hendrik Streeck heute vor der Presse: »Lockdowns wirken eben auch nur, wenn der Mensch mitmacht. Je länger ein Lockdown dauert und je weniger Menschen bereit sind, die Maßnahmen mitzutragen – das haben einige Studien gezeigt –, desto geringer ist der Effekt.« Maßnahmen wirken also nur, solange sie durchgeführt werden. Und für diese banale Erkenntnis braucht man Studien?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.07.2022 um 04.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49357
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Wenn man weiß, wer das Gutachten geschrieben hat, braucht man es nicht zu lesen. Interessant ist allenfalls, wie es die Springerpresse deutet: Corona-Klatsche für „Team Vorsicht“ und Ohrfeige für Lauterbach usw., also ganz so wie die Rechtsradikalen bei Tichy, natürlich auch Kubicki und Freunde.
Wie Drosten mit Recht sagte, hatte das Team um Streeck in keiner Hinsicht die Ressourcen (Zeit, Mittel, Personen), um ein so großes Thema gründlich zu bearbeiten. Man kann hinzufügen: den Willen. Immerhin hat Laschets Streeck nun doch noch seinen großen Auftritt.
Nach einer Untersuchung der Universität London (und zwar nicht von "Juristinnen und Juristen"!) haben die Corona-Maßnahmen im Jahre 2021 fast 20 Mill. Menschenleben gerettet. Selbst wenn es nur die Hälfte oder ein Viertel gewesen wäre (aber ich habe keinen Anlaß zu solchen Zweifeln), hätten sie sich gelohnt.
Zu den (hierzulande sehr zahmen) "Lockdowns" sollte man nicht vergessen, daß es anfangs keine Impfung gab und die Politik manches versuchen mußte, was sich hinterher vielleicht als übertrieben herausstellte. Ich wundere mich nicht nur bei dieser Gelegenheit, wie schnell die Leute vergessen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.07.2022 um 07.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49362
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Der Historiker Christopher Clark warnt vor Vergleichen zwischen Hitler und Putin, „weil die Ähnlichkeiten nur partiell seien“ (SZ 2.7.22). Das überrascht mich. Ich dachte, Putin und Hitler seien identisch.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 02.07.2022 um 08.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49363
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Mich würde mal interessieren, wieviele Kontakte so ein Lockdown überhaupt verhindert. Im Sinne des Infektionsschutzes müßte sich eigentlich jeder für ein paar Wochen mit Konservendosen und einem Eimerchen (zum "Austreten") ins Zimmer einschließen und niemandem nahekommen.
Tatsächlich wurden aber nur der Zugang zu einem Teil der öffentlichen Gebäude (Läden, Dienstleister, Schulen, Kindergärten, Behörden) geschlossen. Manche gingen nicht mehr zur Arbeit.
Wahrscheinlich wurden Kontaktnetzwerke nicht nur unterbrochen, sondern auch neu gebildet. Die Menschen haben sich wohl engräumiger bewegt, dafür aber auf neue Weise "durchmischt", z.B. mehr Kontakte mit Nachbarn gesucht. Es muß unheimlich komplex sein, so etwas zu modellieren. Die Unsicherheitsbereiche dürften recht groß sein.
Ich verstehe auch nicht, wie man die Maßnahmen getrennt evaluieren kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.07.2022 um 09.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49365
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Das kann man auch nicht, und die international bereits vorliegenden Studien scheinen nicht ausgewertet worden zu sein. Die Gruppe regt Untersuchungen an, die sie eigentlich selbst hätte durchführen sollen, aber aus den genannten Gründen nicht konnte. Nachdem vor Wochen bereits erschreckende Einzelheiten über den Inhalt durchgesickert waren, hat die Gruppe offensichtlich Änderungen vorgenommen, um das Schlimmste zu verhüten. Es bleibt aber Stückwerk, mit dem niemand etwas anfangen kann.
Auch Kritiker der Gruppe geben zu, daß Lockdowns schlimme "psychosoziale Folgen" hervorgerufen haben, aber richtig untersucht ist auch das nicht. Fragebögen, die man Kindern und Eltern vorlegt, sind ein sehr unzuverlässiges Mittel. Auch lassen sich Mißstände des deutschen Schulwesens, die schon vor der Pandemie herrschten, vom medial gesteuerten Unbehagen während und nach den Schulschließungen usw. nicht sauber trennen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 02.07.2022 um 11.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49366
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Zu Clark: Die Erkenntnis, daß es nur partielle Ähnlichkeiten gibt, ist ja das Ergebnis eines Vergleichs, den er selbst zuvor angestellt haben muß. An anderer Stelle war hier schon die Rede davon, daß zwischen Vergleich und Gleichsetzung oft kein Unterschied gemacht wird (teilweise mutwillig, um einen Vergleich zu skandalisieren). Auch im WELT-Interview vom 20.5.22 (https://www.welt.de/politik/deutschland/article238864911/Putin-ist-kein-Hitler-sagt-der-Historiker-Christopher-Clark.html) geht es um Parallelen, zunächst zu 1914. Auf die Frage »Ist die Analogie vielleicht gar nicht der Erste Weltkrieg, sondern der Zweite Weltkrieg, als ein zu allem entschlossener Aggressor immer weiterging?« antwortet Clark: »Ich verstehe, warum die Leute diesen Vergleich bringen, aber ich bin da skeptisch. Hinter diesem Vergleich steckt die Gleichung Putin gleich Hitler. Das führt immer in die Sackgasse. Putin ist kein Hitler. Er will keine Bevölkerungsgruppe ausmerzen. Die Behauptung, er würde in der Ukraine Genozid verüben, ist schlicht falsch. Seine Streitkräfte begehen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, aber keinen Genozid. Ich würde dafür plädieren, dass wir die Sache ein wenig differenzierter und mit kühlem Kopf beurteilen.«
(Ich würde hier übrigens »weiter ging« schreiben.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.07.2022 um 05.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49367
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Es trifft zu, daß auch Clark unablässig vergleicht. Etwas "erinnert" ihn an etwas, z. B. Putins Erklärung zur Nichtexistenz der Ukraine an eine Erklärung von Nikolaus I. zur Walachei usw. Er kommt zu sehr ähnlichen Ergebnissen wie andere Beobachter. Was soll also die Polemik gegen Leute, die das Vergleichen angeblich als Gleichsetzen betreiben? Das tut doch niemand.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.07.2022 um 13.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49399
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#39621
Im Zitat aus Wikipedia wird auch Gummitwist erwähnt. Das scheint es auch auf der ganzen Welt zu geben, auch wenn es naturgemäß nicht so alt sein kann wie Himmel und Hölle. Irre ich mich, oder ist auch Gummitwist etwas für Mädchen.
Zu Hüppekästchen vermerkt Wikipedia ganz richtig:
"Die Regeln variieren von Land zu Land, von Stadt zu Stadt, ja sogar von Schule zu Schule. Sie sind meist mündlich überliefert und werden verändert und neu erfunden."
Schon das ist unmännlich. Auch Piaget hat gezeigt, daß Regeln nicht ständig geändert werden dürfen – wenn Männer das Sagen haben. Aber so sind die Mädchen.
Gestern war hier wie jedes Jahr etwas Festliches mit Pferden. Alle mit schneeweißen Satteldecken, und die jungen Reiterinnen hatten sich auch feingemacht. Es waren nur Mädchen dabei. Dabei gibt es sicher keine Regeln, die Jungen ausschließen, aber so hat es sich ergeben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.07.2022 um 05.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49411
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Ganz Schlaue kritisieren das neue Webb-Teleskop, weil es bei Kosten von fast 10 Mrd. noch nicht einmal die richtigen Farben zeigt.
Da ist sogar was dran: Da es sich um Infrarotbilder handelt, könnte man eigentlich gar nichts sehen, wenn die Darstellung nicht in Falschfarben umgerechnet wäre.
Die schönen Bilder, die sich allerdings von den Hubble-Fotos nicht so sehr unterscheiden, sind sowieso nur fürs breite Publikum und die Steuerzahler gedacht. Was die Astronomen wirklich interessiert, ist nicht sichtbar.
Dazu paßt die Bemerkung einer Astronomin, die jüngst an ein MPI berufen worden ist: sie blicke selten oder nie durch ein Fernrohr und kenne sich am Nachthimmel nicht aus.
Der 39-Meter-Spiegel, den die Europäer gerade bauen, ist viel billiger als Webb und wird in einigen Jahren durch eine tolle Auflösung erfreuen. In beiden Fällen atemberaubende Technik. Die ferngesteuerte Herrichtung von "Webb" hätte an Hunderten von Stellen schiefgehen können, ist aber anscheinend fehlerfrei gelungen. Um so dümmer scheint, was die Erdenwürmer sonst so anstellen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.07.2022 um 16.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49422
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Die SZ (15.7.22, Wirtschaft) analysiert den trostlosen Zustand der französischen Atomkraftwerke und der ganzen EDF, die zur Energie-Krise beitragen, statt sie zu mildern. Der Staat will den restlichen Anteil der Aktien übernehmen, d. h. der Steuerzahler muß noch mehr zahlen, um die Illusion des sicheren und billigen Atomstroms aufrechtzuerhalten – kurz nachdem Frankreich das Ökosiegel für Atomkraft in der EU durchgesetzt hat
Die Lektüre sei den Milchmädchen in der deutschen Energiedebatte empfohlen.
Anderes Thema: Die Statistiker machen sich jetzt über eine Berechnung der Wohlfahrtsverbände her, wonach 13,8 Mill. Einwohner Deutschlands arm seien. Ich brauche die Fehler dieser Milchmädchen nicht zu erwähnen, das gleiche Schauspiel wird ja jedes Jahr aufgeführt. Je mehr Arme der Wohlfahrtsbericht nachweist, desto wichtiger werden die Wohlfahrtsverbände – das erklärt alles.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.07.2022 um 18.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49423
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Verkehrsunternehmen schlagen 69-Euro-Fahrschein ab September vor
9 Euro – 69 Euro ... Ist es nicht komisch, daß sogar hier der uralte psychologische Trick mit der 9 angewendet wird? Während die Einzelhändler immerhin noch ein scharfe Kalkulation suggerieren, kommt das doch hier, wie jeder weiß, gar nicht Betracht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.07.2022 um 18.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49424
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Mal eine laienhafte Frage zu den schönen, wenn auch gefälschten Fotos vom Webb-Teleskop:
Wie kann das Licht von den entferntesten Himmelskörpern 14 Mrd. Jahre unterwegs gewesen sein, wenn doch das Weltall vor 14 Mrd. Jahren noch gar nicht so groß war, sondern seither erst so stark expandiert ist? Zuerst soll doch alles in einer "Singularität" beisammen gewesen sein, was man zwar nicht recht versteht, aber Entfernungen von 14 Mrd. Jahren hat es darin doch bestimmt nicht gegeben.
Wahrscheinlich ist die Antwort ganz einfach – oder so schwer, daß ich sie nicht verstehe. Trotzdem schon mal vielen Dank!
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 15.07.2022 um 21.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49425
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Die genauen physikalischen Zusammenhänge verstehe ich auch nicht, aber die Expansion des Weltalls (Ausdehnung der leeren Zwischenräume) soll mit höherer als Lichtgeschwindigkeit erfolgen. Die Lichtgeschwindigkeit, so die Theorie, sei nur die Grenzgeschwindigkeit für Materie, nicht für den Raum. Das Licht läuft sozusagen der Raumausdehung hinterher. Soweit mein laienhafter Versuch. Ich hoffe, jemand anders kann es noch fundierter erklären.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 17.07.2022 um 23.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49439
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Über eine Ferienwohnung heißt es auf der Website des Anbieters:
»Die Wohnung kostet 50-100 Euro pro Übernachtung für 2 Personen (je nach Saison) und Anzahl der Personen.«
»Anzahl der Personen« ergibt nur einen Sinn, wenn man sich »je nach« dazudenkt, was wiederum widersinnig wäre, da ja die Personenzahl mit »2 Personen« schon vorgegeben ist.
Wenn ich mein Weltwissen nicht mutwillig ausblende, verstehe ich den Text so:
Der Mietpreis für die Ferienwohnung richtet sich nach der Personenzahl und der Saison. Beispielsweise kostet die Buchung für 2 Personen pro Übernachtung, je nach Saison, zwischen 50 und 100 Euro (vermutlich in der Nebensaison 50 Euro, in der Hauptsaison 100 Euro, in einer eventuell vorhandenen Zwischensaison einen Betrag dazwischen). Bei einer Belegung mit 3 oder 4 Personen (die Wohnung wird für bis zu 4 Personen vermietet) muß man sich jedenfalls auf höhere Preise als die genannten einstellen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2022 um 04.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49444
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In den Wikipedia-Artikeln über die großen Tageszeitungen wird WELT und BILD eine viel größere Zahl von Lesern im Verhältnis zu den Käufern zugeschrieben als bei den anderen Zeitungen. Abgerundet:
WELT 8:1
BILD 7:1
SZ 4:1
FAZ 2,5:1
Kann das stimmen, oder ist es nur gut fürs Anzeigengeschäft?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2022 um 06.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49447
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Mit 5 sind die Enkelkinder alt genug, um in die Graphentheorie eingeführt zu werden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_vom_Nikolaus (auch ein bißchen zum Staunen für Erwachsene).
Das kann in der Eisenbahn geschehen oder auch am Strand im feuchten Sand.
„Begleitet wird das Zeichnen mit dem simultan gesprochenen Reim aus acht Silben: „Das ist das Haus vom Ni-ko-laus.“ (Wikipedia)
Die Rolle der Sprache ist ähnlich wie bei Abzählreimen: Zuordnung zu einer Folge von acht Silben. Die Kindern brauchen weder zu zählen noch zu rechnen.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 19.07.2022 um 07.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49449
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Ist Zählen nicht auch eine Art Abzählreim?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2022 um 13.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49452
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Ja, wenn es um das Abzählen von Objekten geht – das ist ein Zuordnen zur auswendig gelernten Zahlenfolge.
(Hoffentlich liest gerade kein Mathematiker mit!)
Die erwähnten Sprachfunktionen fehlen übrigens ebenfalls in den gängigen Kommunikationsmodellen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2022 um 14.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49453
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Mindestens ein AKW bleibt sowieso in Betrieb, und ein Tempolimit kommt sowieso, aber in der Koalition machen sie beides zum Gegenstand eines gesichtswahrenden Kuhhandels. In beiden Fällen könnten objektive Kriterien gefunden werden (Leibniz: „Calculemus!“), so daß ein Aushandeln unangebracht scheint. Aber so denken Politiker nicht. Schon die Rechtschreibreform und das Gendern kann man eigentlich nicht „wollen“ – es klingt ja fast wie „Nieder mit der Schwerkraft!“
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2022 um 15.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49455
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Wenn sich allerdings die Rechtsradikalen eifrig genug hinter die Laufzeitverlängerung klemmen, dann kann sie nicht beschlossen werden.
Ich bin natürlich gegen die Kernkraft, aber ich finde, ein paar Monate länger laufen lassen macht den Kohl nicht fett bzw. den fetten Kohl nicht magerer. Das unlösbare Problem der Endlagerung bleibt das gleiche. Die noch laufenden drei Dinger werden wohl in der Restzeit nicht duchbrennen, und abgeschrieben sind sie auch längst, die Subventionen sind eh futsch.
Die wenigen AKWs, die einige Staaten planen oder bauen, werden meiner Ansicht nach größtenteils niemals ans Netz gehen.
Unsere Nachbarn haben sich gerade Solarzellen aufs Dach setzen lassen, und wir haben das auch vor. Es könnte gerade reichen, beim Strom autark zu werden. Das Problem ist nur, daß die Handwerksbetriebe völlig ausgelastet sind.
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Kommentar von Christof Schardt, verfaßt am 19.07.2022 um 23.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49458
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Es könnte gerade reichen, beim Strom autark zu werden.
Im Ernst? Haben Sie tatsächlich einen Batteriespeicher in der Kapazität mitgeplant, die erforderlich ist, um einen Teil der Sommer-Ernte in die drei praktisch ertragslosen Wintermonate zu übertragen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.07.2022 um 04.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49459
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"Ertragslos" ist sicher übertrieben, aber ich weiß natürlich, daß die drei großen Verbraucher – Herd, Spülmaschine und Waschmaschine - wohl nicht ohne Netzstrom auskommen werden. Immerhin laufen sie nicht die ganze Zeit. Die Beleuchtung ist auf LED umgestellt, Fernseher haben wir nicht, das Notebook verbraucht nicht viel, die Ölheizung (an der wir vorläufig nichts ändern können, manche haben aber schon Wärmepumpen) braucht ständig etwas Strom... Ich habe auch nichts dagegen, bei 19 Grad den Habeckschen Pullover überzuziehen. Das Dach haben wir auch dämmen lassen, die wenigen Außenwände unseres schmalbrüstigen Häuschens lohnen sich nicht. Ich wollte nur sagen, daß uns die Idee des Energiesparens durchaus einleuchtet. Ich habe auch den Eindruck, daß die meisten Menschen den wohlfeilen Spott über Energiesparratschläge nicht teilen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.07.2022 um 10.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49471
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Nachtrag zu den "Sonnenflecken" auf dem Waldboden: Aus einer Sendung des DLF, in der diese Erscheinung sehr schön erklärt wurde, erfahre ich, daß die Flecken "Sonnentaler" genannt werden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.07.2022 um 11.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49473
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Die SZ nennt das 9-Euro-Ticket eine Erfolgsgeschichte. Möglicherweise haben einige Autofahrer immer wieder mal das Auto stehen gelassen und sind mit der Bahn gefahren. Wenn das Benzin so teuer ist und die Bahn praktisch nichts kostet, wäre das sehr verständlich. Aber irgend jemand zahlt doch, das sind hier die normalen Bahnkunden (ich darf gar nicht sagen, was wir für die Fahrt nach Juist zahlen – man könnte uns für verrückt halten, daß wir nicht nach Malle fliegen) oder eben der Steuerzahler. Auf anderer Leute Kosten zu fahren ist rational. Aber ist auch eine Wirtschaft, die dazu einlädt, rational?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.07.2022 um 12.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49474
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Die designierte Präsidentin Indiens, Draupadi Murmu, wird den "indigenen" Völkern Indiens zugerechnet. Dazu muß man aber sagen, daß dieser Begriff hier etwas anderes bedeutet als in typischen Kolonialgebieten wie etwa den USA oder Australien.
Wenn es heißt, gut 100 Mill. Einwohner in rund 700 Gruppen gehörten dazu, dann sind offenbar die Drawiden nicht mitgerechnet, obwohl die für die eingewanderten Indogermanen auch indigen waren (wie dann diese Inder für die Engländer...).
Wie lange muß man in Indien gelebt haben, um als indigen zu gelten? Die Drawiden 8000 Jahre, die Indogermanen 3000... Nach diesem Maßstab wären die Griechen in Griechenland nicht indigen.
In Indien wird alles überlagert durch das Kastenwesen. Die Inder selbst sprechen von "scheduled tribes and castes", womit bestimmte politische Programme verbunden sind.
Das alles paßt nicht zu unserem europäischen Bild von Ureinwohner und Eroberer.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 22.07.2022 um 18.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49476
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Für Juni hatte ich mir eine 9-Euro-Fahrkarte gekauft. Beinahe voreilig, denn ich hatte noch gar keine Fahrt geplant. Dann habe ich sie aber doch im Fahrradurlaub im Erzgebirge genau einmal benutzt, für die Fichtelbergbahn, und damit ungefähr 6€ gespart.
Für Juli hab ich noch keine.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.07.2022 um 07.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49491
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„Etwa 50 000 Menschen kommen jedes Jahr nur deshalb ins Gefängnis, weil sie eine Geldstrafe nicht bezahlen können.“ Das stimmt nicht, es geht auch ums Wollen. Man kann die Strafe abarbeiten. Abgesehen davon: Jeder vierte sitzt wegen Schwarzfahren ein. Das ist natürlich absurd. Wenn demnächst der ÖPNV gratis angeboten wird, fallen diese Häftlinge fort, und der Staat spart an ihrem Unterhalt ein Vielfaches dessen, was die Verkehrsunternehmen an Einnahmen verloren haben. Die Haftstrafen sind also kriminalpolitisch und ökonomisch sinnlos. Aber fiat iustitia!
Das Schwarzfahren ist umgekehrt proportional mit dem Wohlstand der Regionen korreliert. Hier in Erlangen fährt natürlich niemand schwarz. Was tun mit dem vielen Geld? Vielleicht bauen? Von Bekannten höre ich, daß sie gern bauen würden und auch bereit sind, die Mehrkosten für vorgeschriebene Solaranlagen zu tragen. Weil aber aus dem gleichen Grund keine Handwerker zu finden sind, unterbleibt der Bau.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 06.08.2022 um 22.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49540
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»Corona-Dunkelziffer laut Amtsärzten etwa zwei- bis dreimal so hoch wie offiziell angegeben« (spiegel.de)
Soweit ich weiß, gibt es keine offiziellen Angaben zur Dunkelziffer, es sei denn, man verstünde darunter allgemeine Aussagen des RKI zum Faktor, um den man die offiziellen Fallzahlen mutmaßlich erhöhen muß, um einen Eindruck vom tatsächlichen Umfang des Infektionsgeschehens zu bekommen. Vielmehr soll hier wohl die geschätzte tatsächliche Zahl der Infektionen mit der Zahl der offiziell erfaßten Infektionen verglichen werden, sprich: offiziell 100 entspricht tatsächlich 200 bis 300. Dann aber wäre auch das Wort Dunkelziffer hier nicht richtig gewählt. Jedenfalls verstehe ich unter der Dunkelziffer die Zahl der unentdeckten, jedenfalls offiziell nicht erfaßten Fälle und nicht die Summe aus erfaßten und nicht erfaßten. Oder übersehe ich etwas?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.08.2022 um 22.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49568
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Ob die Dunkelziffer die nachweislichen Fälle einschließt oder nicht, scheint mir ein ähnliches Problem zu sein, wie das, ob 5mal größer die 5- oder die 6fache Größe bedeutet. Während ich bei letzterem die 5fache Größe aber eher als sprachlogischen Fehler ansehe, scheint die Dunkelziffer nicht so eindeutig definiert zu sein.
Wenn die Anzahl der unbekannten Fälle im dunkeln liegt, liegt ja die Gesamtzahl aller Fälle genauso im dunkeln.
Wikipedia zählt zwar nur die unbekannten Fälle zur Dunkelziffer, aber wie das Beispiel von Herrn Metz zeigt, wird praktisch oft (m. E. in der Mehrzahl der Fälle) ein Faktor für die Dunkelziffer angegeben, der dann logischerweise nur die Gesamtzahl meinen kann.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.08.2022 um 06.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49581
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Die FAS (Justus Bender, Morten Freidel, Reiner Burger – alle fachfremd) spricht sich auf der Titelseite (13.8.22) heftig für Fracking in Deutschland aus. Gegner werden als ideologisch verblendet dargestellt. Ein FDP-Mann hat das letzte Wort. Der Artikel übertrifft an Einseitigkeit und polemischer Schlagseite alles, was man selbst in der FAZ in letzter Zeit lesen konnte.
In den Zeitungen ist seit Jahren von „Chemikalien“ die Rede, die beim Fracking eingesetzt werden, aber nie beim Namen genannt werden. Auch der verlogene Artikel der FAS nennt die Stoffe nicht, sondern zitiert nur einen Befürworter: „Das ist Spüli.“
Geo schrieb einmal:
Die Chemie dient beim Fracken vor allem dazu, das Gemisch aus Wasser und Quarzsand homogen zu halten und Keime abzutöten. Über Anzahl und Art der eingesetzten Substanzen gibt es widersprüchliche Angaben.
Die Anzahl schwankt, je nach Quelle, zwischen einigen Dutzend und einigen hundert. In einem Bericht an den US-Kongress wurden die Namen von rund 750 Chemikalien genannt. Einige von ihnen sollen giftig oder sogar krebserregend sein. Wie viele und welche genau es sind, das bleibt vorläufig ein Geheimnis der Gasunternehmen.
Denn der Chemiecocktail, den sie in die Gesteinsschichten pressen, unterliegt keiner Veröffentlichungspflicht – auch nicht in Deutschland. So waren selbst die Gutachter des Umweltbundesamtes bei der Beurteilung der Giftigkeit der eingesetzten Stoffe auf freiwillige Auskünfte von Herstellern angewiesen.
Ohne Offenheit in dieser Frage werden die verstockten Kritiker sich nicht umstimmen lassen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.08.2022 um 13.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49593
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Zahl der Todesfälle gestiegen
Corona: 7-Tage-Inzidenz in der Stadt geht abermals zurück
(MM, 20.8.22, S. 16)
Warum muß jede Entspannung, jede Erleichterung sofort mit einem notfalls auch unlauteren Totschlagargument relativiert werden?
Man versteht hier und soll es wohl so verstehen: Die Ansteckungszahlen sinken zwar, aber die Todeszahlen steigen immer noch weiter. Das ist in dieser Form unseriös, geradezu falsch!
In diesem Artikel werden verschiedene Inzidenzen (stadtweit, landesweit, Infektionen, Hospitalisierungen) genannt, alle sinkend. Nur die Todeszahl steigt angeblich. Das muß aber nicht verwundern, denn mit der Todeszahl ist die absolute Gesamtzahl gemeint, und die kann nun mal nie anders als steigen (bestenfalls gleichbleiben). Und zwar ist sie, wie es hier weiter heißt, um genau einen Fall von 443 auf 444 gestiegen. Die Inzidenzen hingegen sind relativ, sie steigen oder sinken.
Genauso sinkt zur Zeit auch die Todesfallinzidenz, aber das wäre ja zuviel der guten Nachricht, da schreibt man lieber, es gibt wieder einen Toten mehr. Man stellt Zahlen nebeneinander und insinuiert Zusammenhänge, die nicht zusammenpassen und nicht zusammengehören.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.08.2022 um 08.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49627
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Wir sollen uns auf Wunsch der Medien darüber aufregen, daß Putin das Erdgas abfackelt, das eigentlich für Deutschland bestimmt war. „Auch wenn die genaue Dimension der abgefackelten Gasmengen schwer zu beziffern seien, geht der Energie-Branchendienst Rystad davon aus, dass in Portowaja täglich etwa 4,34 Millionen Kubikmeter Gas verbrannt werden.“ Dazu ist interessant:
„Durch die Global Gas Flaring Reduction Partnership (GGFR) wurde nach Auswertung aktueller Satellitendaten bekanntgegeben, dass 2017 weltweit 141 Milliarden Kubikmeter Erdölbegleitgas abgefackelt worden waren, was rund 3,8 Prozent der globalen Erdgasförderung dieses Jahres (3680,4 Milliarden Kubikmeter) entspricht. Dabei ging im Vergleich zum Vorjahr die Abfackelung trotz einer leicht gestiegenen Ölförderung erstmals seit 2010 wieder zurück. In den 1990er und 2000er Jahren lag die Abfackelung mit 150 bis 170 Milliarden Kubikmeter – entsprechend ca. 30 % des Gasverbrauches der Europäischen Union – noch höher.“ (Wikipedia)
Außerdem dringt aus alten und noch betriebenen Bohrlöchern z. B. in den USA ständig ein Unmenge Methan unverbrannt in die Atmosphäre.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.09.2022 um 06.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49631
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49473
Weil er zwischen den unisonen Lobliedern auf das 9-Euro-Ticket eine seltene Ausnahme ist, möchte ich auf den Kommentar von Uwe Ritzer in der gestrigen Süddeutschen Zeitung hinweisen. Er macht die wahre Rechnung auf. Ich zitiere:
"In die Irre führt die Hochrechnung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), wonach dank des Billigtickets so viel Kohlendioxid eingespart worden sei wie durch ein Jahr Tempolimit auf Autobahnen. Was die Lobbyisten nicht sagen: Der Neun-Euro-Fahrschein löste viel zusätzlichen Freizeitverkehr aus, den es ohne ihn nicht gegeben hätte, auch nicht auf den Straßen. Es gehört aber nicht zu den Aufgaben des Staates, Ausflüge oder Shoppingtouren zu subventionieren."
Das hindert die Politiker nicht daran, eine Fortsetzung des kostspieligen "Karnevals" (Ritzer) zu planen, statt die vielen Milliarden in die Bahn zu investieren. Sie unterstellen uns, wir könnten nicht warten, bis sich der Ertrag langfristiger Maßnahmen einstellt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.09.2022 um 06.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49650
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Wie schon am 16.3.22 plädiert Angelika Slavik in der SZ vom 8.9.22 für „Eigenverantwortung“ beim Maskentragen und spricht sich gegen Maskenzwang in der Bahn aus (weil er auch in Flugzeugen entfallen soll!), wobei sie wiederum nur den Eigenschutz erwähnt. Sie weiß, daß es dumm ist, in der Bahn keine Maske zu tragen, meint aber, im Sinne der Freiheit müsse auch Platz für Dummheit sein. Weil sie die Hälfte der Wahrheit verschweigt oder nicht kennt, liegt sie falsch, denn es gibt keine Freiheit, seine Viren in geschlossenen Räumen zu versprühen. Auch der Wirtschaft, der sich die Journalistin andient, wäre damit nicht geholfen. Sie setzt sich auch in Widerspruch zu den Mitgliedern der eigenen Redaktion, die etwas davon verstehen. Übrigens kann ich die Behauptung von der schwindenden Akzeptanz auch nicht bestätigen. Ich bin gerade zehn Stunden mit der Bahn gefahren und habe in den sehr vollen Zügen niemanden ohne Maske gesehen. Allerdings: Wo der Zwang aufgehoben wird, trägt praktisch niemand mehr eine. Die Folgen werden nicht ausbleiben.
„Deutsche Politik schaltet auf Corona-Dauerschleife“ – „Die deutsche Politik koppelt die Maßnahmen systematisch von der Lage ab“ (WELT 10.9.22)
Typische Schlagzeile der WELT, die scheinbar nur zitiert, aber Tag für Tag gegen den Seuchenschutz polemisiert und sich damit rechtsradikalen Medien wie „Tichy“ anschließt.
Früher galt es als ausgemacht, daß auch Schreibtischtäter eine Mitschuld tragen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.09.2022 um 07.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49651
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Die erwähnte zehnstündige Fahrt mit der Deutschen Bahn war übrigens aus anderen Gründen ein nervenaufreibendes Abenteuer. Es gab eine Verspätung wegen "Stellwerksstörung", infolgedessen wurde nichts aus der gebuchten Strecke und der Platzreservierung, sondern es gab ersatzweise einen anderen Zug, von dem jedoch nur die Hälfte lief wegen "Kuppelungsproblemen" und entsprechend überfüllt war. Nochmalige Verspätung wegen "Reparatur". Dann fiel die Lüftung aus, und weil in den modernen Zügen die Fenster nicht geöffnet werden können, mußte der Waggon evakuiert werden; die Insassen wurden gebeten, auszusteigen, Ausweichzüge und -routen wurden angesagt, aber nicht der einzige passende Zug, den meine geübte Ehegattin dann mit ihrer App herausfand: der fast leere ICE nach Wien, der durchaus im angezielten Nürnberg hielt. Da sich dieses Drama seit einigen Jahren bei unserer Reise nach Juist wiederholt, kann ich wohl verallgemeinern: die Bahn ist von Grund auf marode, und das Neun-Euro-Ticket war eine Verschwendung zugunsten des Konsums auf Kosten der Investition. Daran wird der neue Auominister nichts ändern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.09.2022 um 07.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49694
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In Italien haben die Fratelli 26 Prozent geholt, das macht bei einer Wahlbeteiligung von 64 Prozent gerade mal 16 Prozent der Wahlberechtigten. Wo bleiben die Milchmädchen, die uns sonst vorrechnen, wie wenige Menschen den Wahlsieger eigentlich gewählt haben und wie wenig Volkes Wille in der Regierungsbildung zum Ausdruck kommt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2022 um 04.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49746
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Es gibt Mengen, die nur durch Aufzählung definiert werden können, nicht durch Angabe eines Kriteriums der Zugehörigkeit.
Die reinen und unreinen Tiere bilden keine natürlichen Kategorien, daher die „Rabulistik“ bei ihrer genaueren Bestimmung. Aufzählungen lassen sich nicht auf eindeutige Art fortsetzen, aber gerade das ist im praktischen Leben notwendig, weil immer wieder neue Fälle auftreten. Vgl. Levitikus 11. Modernes Beispiel: https://de.chabad.org/parshah/article_cdo/aid/2102144/jewish/Alles-ber-koschere-Fische.htm
Daher die Unentbehrlichkeit gelehrter Männer.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2022 um 08.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49749
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Zwei Experten errechnen, daß um 1820 noch fast 95 % der Menschen in Armut lebte. Dabei legen sie ein absolutes Maß zugrunde: Wer weniger als zwei Dollar, gemessen an der Kaufkraft von 1985, zur Verfügung hatte, war arm. Nach dieser Berechnung konnte also auch die ganze Menschheit einmal arm gewesen sein. Daraus folgt, daß es den Menschen heute besser geht als in der Steinzeit. Das ist kaum überraschend. Allgemeine Dürftigkeit ist auch kein Grund zur Empörung. Anders sieht es aus, wenn die Armut relativ berechnet wird, als Maß der Ungleichheit. Ein Steinzeitoligarch, der Millionen Faustkeile besaß, während andere keinen einzigen hatten, sondern sich einen leihen mußten...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.10.2022 um 08.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49750
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Nun wird wieder nach Milchmädchenart die unvermeidliche "Partei der Nichtwähler" als eigentlicher Wahlsieger ins Spiel gebracht. Geschenkt! Ärgerlicher ist dies:
In den Berichten über die Landtagswahl in Niedersachsen, zum Beispiel hier: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/landtagswahl_2022/SPD-gewinnt-Landtagswahl-in-Niedersachsen-Zeichen-auf-Rot-Gruen,landtagswahl4434.html, wird die AfD erst ganz am Ende erwähnt, obwohl sie den größten Erfolg hatte: Verdoppelung des Stimmenanteils. Laut SZ „landet“ die AfD bei 11,8 Prozent, was ein bißchen nach Bruchlandung klingt. Damit bestätigen die Medien leider die Polemik der Rechten gegen die „Lügenpresse“.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.10.2022 um 03.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49752
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Das Milchmädchen rechnet so: Wenn die Nichtwähler im Parlament säßen, hätte die SPD 20 Prozent der Sitze und einen Block aus 40 Prozent Nichtwählern sowie den (anderen) Oppositionsparteien gegen sich. Dann wäre keine Regierungsbildung ohne die AfD möglich.
Sogar bei Tichy, wo eine solche Rechnung nach jeder Wahl aufgemacht wird, finden einige Leser, das sei eine Milchmädchenrechnung, weil die Nichtwähler auch nicht viel anders wählen würden als die Wähler und keineswegs ohne weiteres der Opposition zugeschlagen werden dürfen.
Eine geringe Wahlbeteiligung ist auch nicht gleichbedeutend mit einem Votum gegen die Regierung. In älteren Demokratien (USA, GB) liegt die Wahlbeteiligung meist um 60 %, wie bei unseren Landtagswahlen; bei den Bundestagswahlen ist sie viel höher.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.10.2022 um 06.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49758
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Ich habe seit meiner Schulzeit so wenig mit Mathematik zu tun gehabt, daß ich jetzt schon Schwierigkeiten mit den Grundrechenarten habe. Das geht bestimmt vielen so, sie geben es nur nicht zu.
Wenn ich Lebenserwartung und Zuwanderung ausklammere, müßte ich doch leicht errechnen können, wann sich die deutsche Bevölkerung bei der derzeitigen Geburtenrate halbiert haben wird. Mir schweben so etwa 50 Jahre vor.
Immerhin sehe ich noch auf den ersten Blick: Natürlich ist in den Universitätsstädten die Geburtenrate am niedrigsten. Das ist keine Nachricht. Es gibt dort eben sehr viele junge Frauen, die während ihres Studiums noch keine Kinder haben wollen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.10.2022 um 20.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49761
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Es wird als Erfolg gefeiert, daß ein Asteroid durch den gezielten Einschlag einer Raumsonde weit stärker abgelenkt wurde als zuvor angenommen. Eigentlich ist es ein Desaster, bedeutet es doch, daß man im Ernstfall nicht weiß, was man anrichtet, wenn man einen heranrasenden Himmelskörper an der Kollision mit der Erde hindern will.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.10.2022 um 08.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49802
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Alleine im Jahr 2020 haben bundesweit rund 440.000 Menschen der Kirche den Rücken gekehrt, dabei hielten sich die Austritte in der katholischen und evangelischen Kirche in etwa die Waage. In Bayern sieht es allerdings etwas anders aus, dort sind 2020 rund 66.000 Menschen aus der katholischen und 26.000 Menschen aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Dort ist aber auch zu beachten, dass mit 47 Prozent der Anteil der Katholiken gegenüber 17 Prozent bei den Evangelischen wesentlich höher ist.
Es sieht also nicht anders aus, sondern ziemlich genau so.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 01.11.2022 um 09.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49850
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Jede zwölfte Industriefirma will Produktion verlagern
(spiegel.de, 1.11.22)
Wenn 8 Prozent der deutschen Industrieunternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagern wollen, haben 92 Prozent, also die überwältigende Mehrheit, das nicht vor. Sind 8 Prozent nun viel oder wenig? Schwer zu sagen, zumal man nicht weiß, wie viele am Ende ihre Ankündigung in die Tat umsetzen werden. Wobei noch hinzukommt, daß Umfragen gern auch mal dazu genutzt werden, sich ein bißchen aufzuplustern, kostet ja nix.
Die Schlagzeile »Jeder/Jede/Jedes soundsovielte X tut dies oder jenes« soll uns in Staunen versetzen: Donnerwetter, so viele! Erst beim Nachrechnen stellen sich oft Zweifel ein.
Umgekehrt funktioniert es auch, allerdings nur mit ein bißchen Nachhilfe. Der Effekt »Donnerwetter, so wenige!« stellt sich beim Leser nur ein, wenn der Autor die Aussage mit Interpretationshilfen wie »nur«, »lediglich« oder »gerade mal« einleitet. 8 Prozent können nämlich auch erstaunlich wenig sein:
Nur jedes zwölfte Unternehmen sucht gezielt ältere Mitarbeiter
(versicherungsbote.de, 8.5.12)
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Kommentar von Manfred, verfaßt am 10.11.2022 um 11.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49877
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Und sollte sich die Senatsmehrheit am Ende in Georgia entscheiden - wie bereits 2020 - würde eine längere Hängepartie drohen.
(Mannheimer Morgen, 10.11.22, S. 1)
Sie "würde drohen"?
Beim Hilfsverb drohen, besonders in Verbindung mit dem Konjunktiv, setzt doch regelmäßig die sprachliche Logik aus.
Da sich die Senatsmehrheit mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit erst in Georgia entscheidet, wo es erst am 6.12.22, also in knapp 4 Wochen, zu einer Stichwahl kommt, "würde" die Hängepartie nicht drohen, sondern sie droht bereits jetzt.
Daß die Hängepartie droht, bedeutet ja nicht, daß sie mit Sicherheit stattfinden wird. Sie droht halt nur. Aber wenn die Senatsmehrheit tatsächlich vom Ergebnis in Georgia abhängen sollte, wie es in dem Zeitungssatz vorausgesetzt wird, dann drohte die Hängepartie nicht mehr, sondern dann wäre sie schon Wirklichkeit.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.11.2022 um 16.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49894
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Der Klimaschutzindex ist ein mathematisches Kuriosum:
Weiße Zeilen: Die Plätze eins bis drei auf dem Klimaschutzindex sind auch in diesem Jahr frei geblieben. "Die ersten drei Plätze konnten wir nicht vergeben, weil kein Land genug unternimmt, um gefährlichen Klimawandel zu vermeiden", sagt der Mitautor der Studie, Jan Burck, von der Nichtregierungsorganisation German Watch. Das beste Land in Sachen Klimaschutz ist demnach Dänemark auf Platz vier, gefolgt von Schweden und Chile.
Man stellt sich eine Schulklasse vor, in der der Primus auf Platz vier steht, weil der Beste, der Zweitbeste und der Drittbeste nicht existieren...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.11.2022 um 18.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49901
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Die Bewohner der Osterinsel, die Pueblo-Indianer und die Siedler in und um Petra (drei von Jared Diamond besprochene Fälle) haben durch Abholzung und Überweidung ihre eigenen Lebensgrundlagen zerstört. Sie haben wohl den Zusammenhang nicht erkannt, sondern sich mehr oder weniger mit Notbehelfen (Bewässerung, Transport, auch brutalen Kämpfen bis zum Kannibalismus) unter den jeweils herrschenden Bedingungen durchgewurschtelt. Noch heute leiden wir unter der strukturellen Schwierigkeit, nachhaltig zu wirtschaften (Tragik der Allmende usw.), allem besseren Wissen zum Trotz.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.11.2022 um 06.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49924
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Experten haben festgestellt, daß die Sicherungssysteme in Manching nicht gut genug funktionierten. Das habe ich auch schon festgestellt, weil sonst ja der Goldraub nicht gelungen wäre. – Ein Gericht hat festgestellt, daß die bayerischen Corona-Maßnahmen übertrieben waren, weil es nicht so schlimm gekommen ist, wie es hätte kommen können, wenn es schlimmer gekommen wäre. – Erstaunlich (oder auch nicht erstaunlich) viele wissen jetzt ganz genau, was Merkel versäumte, als sie Putins Krieg nicht verhinderte. Damals wußten sie es nicht, aber sie waren ja auch nicht Bundeskanzler. Zeitunglesen macht schlau.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2022 um 04.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#49968
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Ich habe mich bemüht, in früheren Aufsätzen nachzuweisen, dass die Axiome der Geometrie keine a priori gegebenen Sätze seien, dass sie vielmehr durch Erfahrung zu bestätigen und zu widerlegen wären. (Hermann v. Helmholtz: Zählen und Messen)
Eine Hypallage. Logisch richtig wäre: Ich habe mich in früheren Aufsätzen bemüht..., denn die Mühe galt nicht den früheren Aufsätzen, sondern dem Nachweis.
Zum Zählen und Messen selbst: Man kann die Umdrehung einer Rolle messen (analog) oder durch ein Zahnrad zählen (digital). Der Rechenschieber mißt analog, aber der ablesende Benutzer wandelt die Messung mit Hilfe der Skala in digitale Ziffern um. Über das Galtonbrett laufende Kugeln entscheiden sich digital, nach rechts oder links zu laufen, und der Mathematiker glättet die resultierende Kurve ins Analoge. Der Fliehkraftregler arbeitet analog, man kann aber auch die Umdrehungen digital zählen und damit die Dampfzufuhr usw. steuern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.12.2022 um 10.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50062
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Mit seinem Tod verliert die deutschsprachige Gegenwartsdichtung einen seiner eigenwilligsten Lexikografen und Poeten. (SZ 17.12.22)
Solche krassen Fehler findet man sehr oft. Sie deuten auf eine unübersichtliche Konstruktion, die der Umgangssprache fremd ist.
Übrigens geht es um Wulf Kirsten, vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=507
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.12.2022 um 23.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50088
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Das Erste, die Tagesschau, berichtet heute, 20 Uhr übers Schulessen und befragt dazu Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer der DEHOGA Bayern. Er sagt:
"Bio ist allerdings natürlich teurer, d. h. wenn man den Bio-Anteil bei Fleisch jetzt auf 30% erhöht, würde das im Ergebnis den Preis nahezu verdoppeln."
Er sagt nicht, von welchem Bio-Anteil vor der Erhöhung er ausgeht. Nehmen wir zu seinen Gunsten an, er ginge von 0 aus. Er sagt auch nicht, welches Ergebnis er meint, den Preis einer ganzen Mahlzeit oder nur den Preis des Fleisches mit 30% Bio-Anteil. Nehmen wir wieder zu seinen Gunsten an, er meinte nur den Fleischpreis, der sich verdoppelt.
Die Rechnung sieht dann so aus, wenn wir den ursprünglichen Preis (ohne Bio) einer gewissen Menge Fleisch gleich 10€ setzen:
ohne Bio: 30% * 10€ + 70% * 10€ = 10€
mit Bio: 30% * 43€ + 70% * 10€ = 20€
Das anteilige Biofleisch kostet dann also 43€. Damit sich der Preis von Fleisch beim Ersetzen von 30% durch Biofleisch "nahezu verdoppelt", müßte Biofleisch das Vierfache von normalem Fleisch kosten!
Nun ja, Biofleisch mag teurer sein. Aber wo kostet 1kg Rinderbraten, das normal für 20 Euro zu haben ist, in Bioqualität einer vergleichbaren Sorte gleich 80 Euro?
Ich glaube, hier ist die Phantasie mit Herrn Geppert durchgegangen. Wie gesagt, wenn er, wie ich annehme, den Preis eines gesamten Menüs oder sogar den Durchschnittspreis mehrerer einschl. fleischloser Menüs meinte, müßte das Biofleisch im Vergleich zu normalem sogar noch weit teurer sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.12.2022 um 04.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50135
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Es gibt hundert Milliarden Galaxien, Trillionen von Planeten... Die Wahrscheinlichkeit, daß sich irgendwo replikationsfähige Moleküle bilden, ist zwar nicht berechenbar, aber keineswegs unendlich klein – anders als die Wahrscheinlichkeit, daß sich auf vorweg herausgepickten Planeten Leben bildet. Das scheinbare Wunder, daß es ausgerechnet auf der Erde entstanden ist, überzeugt auch nur Schwachmatikusse (Kreationisten). Dawkins erläutert das „anthropische Prinzip“ sehr verständlich.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.01.2023 um 07.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50220
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Biologen verblüffen uns gern mit pointierten Sätzen: Alle Tiere sind Insekten, mit folgenden Ausnahmen... Oder: Alle Tiere können fliegen, mit folgenden Ausnahmen...
Damit könnte man auch im Unterricht arbeiten, wenn man nicht so schrecklich seriös wäre (und langweilig).
Heute morgen habe ich schon sehr früh angefangen zu rechnen. Gefährden die Mineralwasserunternehmen wirklich unseren Grundwasserspiegel? Die Deutschen trinken pro Jahr so viel Trinkwasser, wie sie insgesamt pro Tag verbrauchen. Natürlich ist das nicht alles Grundwasser, aber trotzdem... Mineralwasser ist vom Getrunkenen wiederum nur der kleinere Teil, und er scheint zu sinken, seit immer mehr Menschen erkennen, daß Leitungswasser ebenso gut ist und nur ein Tausendstel kostet. (In deutschen Cafés und Restaurants macht man sich nicht beliebt, wenn man um das Glas Leitungswasser bittet, das anderswo selbstverständlich schon auf dem Tisch steht.)
Der Grundwasserspiegel sinkt, aber hauptsächlich durch den Klimawandel und die Entnahme durch Industrie und Landwirtschaft (vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1165#49445). Trinken kann man gar nicht soviel.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.01.2023 um 04.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50316
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Man hat das Ozonloch gerade noch rechtzeitig entdeckt, sonst wäre das Leben auf der Erde schwer gefährdet gewesen. Es hat sich aber noch bis zur Größe ganz Afrikas ausdehnen können und wird von vielen noch heute nicht in seiner Gefährlichkeit begriffen, weil es so weit weg ist. Immerhin haben sich die Politker des unbeliebten Themas angenommen und einzigartige Übereinkommen abgeschlossen, die auch weitgehend eingehalten wurden. Die FCKW-Produktion ist von 800.000 t auf 150 t zurückgegangen.
Die sogenannten Skeptiker, die immer noch Zweifel an menschengemachtem Klimawandel verbreiten, sollte man an dieses Beispiel erinnern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.01.2023 um 06.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50321
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Kaum eine Prognose ist so sicher wie die Bevölkerungsentwicklung. Unsicher ist sie allenfalls in schlecht dokumentierten Ländern der Dritten Welt, bei Bürgerkriegen usw. Aber für die Industrieländer steht seit Jahrzehnten fest, wann nach dem jetzigen Rentensystem jeweils zwei Rentenzahler für einen Rentenempfänger aufkommen müssen. Dreimal darf man raten, was dagegen zu tun ist. (Kleiner Tip: Protestieren und Demonstrieren ist es nicht.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.01.2023 um 05.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50324
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Emphase läßt bei uns alle logischen Sicherungen durchbrennen. Es gibt viele Redewendungen, die das zeigen, aber anscheinend noch keine Typologie.
Nehmen wir aus nächster Nähe. Eigentlich müßte es heißen aus größter Nähe, aber das merkt keiner.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.01.2023 um 09.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50370
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Die Impfstoffunternehmen haben große Gewinne gemacht. In Deutschland gilt das als Vorwurf, nicht als Beweis von Tüchtigkeit, und so kommt es in den Schlagzeilen heraus. Zugrunde liegt die edle Vorstellung, Gesundheit müsse Sache aufopfernder Nächstenliebe sein. Wir wollen und müssen ordentlich Geld verdienen, aber die doch nicht! In einer Notlage! (Die Ankläger haben doch wohl keine Aktien der Pharmabranche?)
Zunächst ist der gewaltige Umfang des Impfprojekts zu bedenken, vergleichbar allenfalls mit dem Vertrieb von Benzin und Tabakwaren, wo noch größere Gewinne abfallen. Für Wucherpreise gibt es auch im Pharmabereich viel eindrucksvollere Beispiele. Und schließlich werden z. B. für Kosmetikprodukte (Parfum) die sprichwörtlichen Mondpreise bezahlt, ohne daß jemand darüber klagte. - Ich bin fünfmal geimpft und glaube („weil ich’s mir wert bin!“) nicht, daß der Preis dafür zu hoch war. Im Supermarkt sehe ich, daß für ein edles Stück Rindfleisch 69 Euro pro Kilo fällig wären; ähnlich der Fisch, den manche Leute kaufen. (Nur um mal die Maßstäbe zurechtzurücken...)
Vorwerfbar und strafbar wären Kartellabsprachen. Gab es die, und warum wird es dann nicht als Hauptpunkt der Anklage herausgestellt?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.02.2023 um 05.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50411
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Gestern wollte ich bis Mitternacht die Grundsteuererklärung fertigstellen und abschicken, da ereilte mich die Nachricht, daß Bayern die Frist um weitere drei Monate verlängert hat. Es bleibt also alles liegen, weil ich der größte Prokrastinator aller Zeiten bin.
Aber mal im Ernst: Die Bürger haben doch auch bisher schon Grundsteuer bezahlt, also liegen alle Daten vor, verändert hat sich nur die Lage (komischerweise) und muß neu bewertet werden. Das ließe sich mit geeigneter Softwäre in einigen Sekunden machen. Nun aber quälen sich 25 Mill. Menschen mit Messen und Rechnen usw. ab, und die vielen Prokrastinatoren leiden auch seelisch.
Wenn ich mich recht erinnere, hat das Bundesverfassungsgericht nicht gesagt, daß die Flächenangaben nicht mehr stimmen, sondern daß der Wert der Grundstücke sich verändert hat. Wir wohnen nicht mehr im Wald bei Ziegelei und Köhlerei und Schinderei, sondern im Speckgürtel von Erlangen. Das kostet natürlich, aber ich hoffe, daß bei einem Grundstück von 196 und einer Wohnfläche von 126 m2 (nachgemessen!) der Preisschock sind in Grenzen halten wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.02.2023 um 15.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50496
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Wählerwanderung in Berlin: Den größten Zuwachs hatten die Nichtwähler
Die Wählerwanderung zur Abgeordnetenhauswahl 2023 in Berlin zeigt, wer wem Stimmen abgejagt hat – und, wie viele es vorzogen, ihre Stimme bei der Wiederholungsabstimmung diesmal für sich zu behalten. (stern.de 13.2.23)
Der übliche Unsinn. Es gibt kein „Lager der Nichtwähler“ (ebd.), keine Wanderung zu ihnen, und sie haben ihre Stimme nicht „für sich behalten“ (wie denn? vielleicht hinter den Spiegel geklemmt?). (Dabei ist eine Beteiligung von 63,1 % bei einer Wiederholungswahl ganz passabel.) Auch bei Tichy behaupten sie: „Die nicht im Abgeordnetenhaus sitzende Fraktion der Nichtwähler wäre jetzt eigentlich mit gut 36,9 Prozent die stärkste Kraft in Berlin.“ Die nächstliegende Annahme wäre doch, daß die Nichtwähler im Durchschnitt ebenso gestimmt hätten wie die Wähler, so daß das Nichtwählen keinen großen Einfluß auf die Zusammensetzung des Abgeordnetenhauses gehabt hätte. Andere Vermutungen sind beweispflichtig.
Es gibt ja auch kein Lager der Nichtkirchenmitglieder, der Nichtsportvereinsmitglieder usw.
"Regionalwahlen in Italien: Meloni und das rechte Lager bestätigt"
Ja, aber die „Fraktion der Nichtwähler“ macht in der Lombardei 60 % aus. Das zu erwähnen ist in jenen Kreisen wohl nicht opportun, die in Berlin triumphierend auf 36,9 % Nichtwähler verweisen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.02.2023 um 05.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50498
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Die Schwierigkeit, sich im Supermarkt zurechtzufinden, beruht auch darauf, daß die Anordnung der Lebensmittel teils einem Begriffssystem, teils einem Bestandssystem folgt. So steht der Kakao nicht neben Kaffee und Tee, sondern bei den Backzutaten Mehl, Zucker und Backpulver (die frische Hefe natürlich nicht, die gehört ins Kühlregal); das Tomatenmark steht nicht neben Senf und Meerettich, sondern bei den Nudeln usw. Es ist sozusagen eine hausfrauliche Systematik (generisches Femininum), keine Linnésche. Es gibt aber auch beides nebeneinander, und vielleicht das Ganze noch einmal unter Bio. Für den Philosophen ist das Einkaufen eine frustrierende Tätigkeit.
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Kommentar von Stephan Fleischhauer, verfaßt am 15.02.2023 um 06.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50501
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Man müsste nur eine Datenbank öffentlich zugänglich machen, übers Internet oder über ein Terminal.
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Kommentar von Theodoer Ickler, verfaßt am 21.02.2023 um 05.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50527
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Von einer Würzburger Brücke sprangen in 40 Jahren über 200 Menschen in den Tod, nach Errichtung eines Zauns keiner mehr (SZ 21.2.23). Ist das nun Selbstmordprävention? Die Selbstmordstatistik wird normalerweise nicht auf die Beobachtung einer Brücke gegründet.
Jeder zehnte Verkehrstote ist ein Radfahrer. Es sind aber keine „getöteten Radfahrer“ (SZ 21.2.23).
„In jeder dritten Lawine ist mindestens eine Gams.“ (SZ 21.2.23) Gut für die Bartgeier. Die Zahl überrascht mich aber und legt die Vermutung nahe, daß die „Gämsen“ die Lawinen selbst losgetreten haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.03.2023 um 07.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50604
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„Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey will ihr Amt trotz eigener Mehrheit der CDU überlassen.“ (ZEIT 1.3.23)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.03.2023 um 06.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50610
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Die Konjunktion von Venus und Jupiter werdet ihr gestern oder vorgestern gesehen haben; heute abend geht es auch noch. Das kommt so selten vor, daß ich die nächste nicht mehr erleben werde. Hm.
Interessant: Daß mehrere Planeten gleichzeitig am Himmel stehen, ist nichts Besonderes. Aber wenn sie einander so nahe kommen, geschieht etwas Neues; die "Gestaltbildung", wie man früher sagte. Es ist unmöglich, die beiden hellsten Himmelskörper nach Sonne und Mond nicht als "Paar" zu sehen. Anders gesagt: sie fallen mächtig auf. Bekanntlich haben die Rationalisten den Stern von Bethlehem als Planetenkonjunktion gedeutet und dann auch zurückgerechnet, wann das gewesen sein könnte (die Astronomie als Magd der Mythologie...).
Es ist eine perspektivische Illusion, aber schön war’s doch!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.03.2023 um 05.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50616
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Die Deutsche Bahn gibt bekannt, daß sie 2070 eine neue Taktung der Fernzüge einführen will. So können wir in aller Ruhe unseren Urlaub planen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.03.2023 um 05.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50619
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In Deutschland gibt es ein gutes Dutzend Regionalflughäfen wie Kassel-Calden (jetzt „Kassel Airport“), die es mit staatlichen Subventionen einigen tausend Menschen ermöglichen, direkt nach Fuerteventura zu fliegen. Es scheint unmöglich zu sein, diesem Unsinn ein Ende zu bereiten. (Kassel macht außerdem Paderborn Konkurrenz, das 70 km entfernt, aber in einem anderen Bundesland liegt, was die Schließung ebenfalls erschwert.) Mich interessiert nicht mein gutes altes Kassel, sondern das Prinzip: wie schwer bis unmöglich es ist, Fehler zu korrigieren; die nun wieder bevorstehende Sommerzeit ist ein anderes Beispiel. Jetzt werden die Menschen an 9-Euro-Tickets und ähnlichen ökonomischen Unsinn gewöhnt, und schon zeichnet sich ab, daß kein Politiker es wagen kann, damit Schluß zu machen, ohne einen Ersatz anzubieten. (Ich habe vergessen zu erwähnen, daß im vergangenen Jahr von Kassel aus auch 5 Tonnen Fracht transportiert wurden. Die hätte man beinahe auch im Handgepäck mitnehmen können.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.03.2023 um 12.47 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50638
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Trump kandidiert für eine dritte Amtszeit. Die Verfassung schließt das aus. Causa finita.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.03.2023 um 06.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50656
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Das Aussterben einer Art wird selten als Tod des letzten Exemplars erlebt (wie bei jener Riesenschildkröte). Irgendwann sind sie weg. Aber dramatisierende Darstellungen, Filme, auch Jugendbücher über die Steinzeit zeigen gern solche Begegnungen mit dem verröchelnden letzten Koloß. Hierher gehört auch der wohlbekannte abgemagerte vorletzte Eisbär auf seiner dahintreibenden Scholle. Die Wirklichkeit ist nicht so ergreifend, sondern – statistisch. Aber dafür haben wir leider kein Organ.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.03.2023 um 07.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50686
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In manchen Büchern, aber auch in Wikipedia-Einträgen gibt es Kapitel mit einem einzigen Unterkapitel. Das ist nicht immer sinnlos. So gibt es in der Biologie aus taxonomischen Gründen Gattungen mit nur einer einzigen Art.
„Ein monotypischer Stamm sind die Micrognathozoa mit der einzigen, im Jahr 2000 entdeckten Art Limnognathia maerski.“
Limnognathia maerski und Micrognathozoa haben die gleiche "Extension". Das kann sich aber ändern, weil eine weitere Art entdeckt werden könnte, für die man dann gleich einen systematischen Ort kennt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.03.2023 um 18.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50706
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Ein gut gefüllter Kühlschrank benötigt übrigens deutlich weniger Energie, um neue Lebensmittel herunterzukühlen. Denn die bereits gekühlten Waren strahlen ebenfalls Kälte aus. (t-online.de)
Um den neuen Wärme zu entziehen (das ist das „Ausstrahlen von Kälte“), müssen die alten aber erst einmal gut gekühlt worden sein. In Wirklichkeit kommt aus einem vollen Kühlschrank meist weniger kalte Luft heraus, so daß anschließend auch weniger Luft wieder gekühlt werden muß. Der Vorteil ist aber sehr gering und wird sicher durch die große Menge der zu kühlenden Gegenstände mehr als aufgewogen.
(Ich mache mir gerade Gedanken, wie wir noch mehr Energie sparen können.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.03.2023 um 05.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50726
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Noch ein logischer Hirntwister und Futter für Philosophen (Russells Paradox):
Trump hätte, so sein Anwalt, die Wahrheit über Schweigegeldzahlungen gar nicht sagen können: „Dies hätte, so Tacopina, die Abmachung um das Stillschweigen mit Stormy Daniels gebrochen.“
Hat es also doch ein Schweigeabkommen gegeben? Umfaßt es – selbstbezüglich – auch das Schweigen über die Existenz des Schweigeabkommens oder nur über dessen Inhalt? Hat Helmut Kohl nicht ähnlich argumentiert und das Geheimnis um die Spendenzahler mit ins Grab genommen? Viele nannten es Ganovenehre.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.03.2023 um 07.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50744
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Noch einmal zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#26957
Daß "Gedankenexperimente" so wertlos sind wie Spielgeld, zeigt sich an dem vor-einsteinschen Gedanken: Stellen wir uns vor, zwei Körper bewegten sich relativ zueinander. Dann addieren bzw. subtrahieren sich ihre Geschwindigkeiten, nicht wahr? Das ist logisch absolut zwingend. Und es ist falsch.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.03.2023 um 08.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50745
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„Ich will heute mal zuviel essen.“ „Ich will zuviel rauchen.“ Diese Sätze klingen irgendwie schief, während man ohne weiteres sagen kann: „Ich esse zuviel“. „Ich rauche zuviel.“ In dem Wort „zuviel“ ist – wenn auch nicht streng logisch – ein Bezug auf den Willen impliziert. Darum scheinen die fraglichen Ankündigungen fast so etwas zu besagen wie „Ich will etwas anderes, als ich will.“ Während man mit „Ich rauche zuviel“ kritisiert, man man tut (und nicht lassen kann), würde man mit „Ich will zuviel rauchen“ kritisieren, was man vorhat, und das verträgt sich nicht.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 25.03.2023 um 13.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50746
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Ich denke, zu + Adj./Adv. ist immer vom aktuellen bzw. im konkreten Fall betrachteten Zeitpunkt in die Vergangenheit gerichtet. Eine Grenzüberschreitung hat stattgefunden oder wird stattgefunden haben. Dagegen bezieht sich wollen auf die Zukunft. Das paßt nicht zusammen, ebensowenig wie gestern werde ich kommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.03.2023 um 06.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50748
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Ich glaube nicht, daß es mit den Zeitverhältnissen am besten zu erklären ist. Der Widerspruch ergibt sich daraus, daß Wollen und Nichtwollen in verkapselter Form verbunden werden. „Bitte gib mir zuviel Kuchen!“ „Gib mir mehr, als gut für mich ist!“
Man kann nicht wollen, was man nicht will.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.03.2023 um 18.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50806
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Filmfehler?
So lässt die Ilias den Trojanischen Krieg zehn Jahre lang andauern, in Petersens Film dauern die Kampfhandlungen aber nur wenige Wochen. (https://www.unsere-helden.com/p/7dbfx2/10-peinliche-kostuemfehler-in-filmen/10)
Homer stellt 51 Tage des zehnjährigen Krieges dar.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.04.2023 um 00.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50808
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Der Film beansprucht sowieso nicht, die Ilias genau nachzuerzählen, sondern erzählt ausdrücklich seine eigene, filmgerecht inszenierte Variante der mythischen Ereignisse.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.04.2023 um 14.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50839
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Auf dem Dreierpack Zahnbürsten steht seit je, daß eine der drei Bürsten gratis ist. Darum kaufe ich sie immer wieder (ich bin doch nicht blöd!). Was zwei Bürsten kosten würden, läßt sich allerdings nicht feststellen, denn es gibt sie nur im Dreierpack. Immerhin steht nicht drauf, daß sie von glücklichen Kühen stammen – woran man erkennt, wie ehrlich die Firma ist.
Noch was zum Nachrechnen:
Dennoch ist eine völlige Präferenzlosigkeit extrem selten, erklärt Ocklenburg. Der Anteil an echten Beidhändern wird auf weniger als zwei Prozent geschätzt. (https://www.spektrum.de/news/linkshaender-die-ursachen-der-haendigkeit/1662042)
Das wären jedenfalls mehr als eine Million Menschen in Deutschland. „Extrem selten“ finde ich das nicht. Die Pharmaindustrie rechnet sich in solchen Fällen einen interessanten Markt aus.
Zwei Prozent der Weltbevölkerung sind 160 Millionen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.04.2023 um 16.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50859
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„Der Atomausstieg wird in Deutschland am 15. April vollzogen sein. Der Energiemix Deutschlands besteht dann vor allem aus Kohle- und Gasstrom.“ (Maximilian Tichy 10.4.23)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.04.2023 um 19.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50906
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50806
Wie ich jetzt sehe, steht das gleiche auch bei Wikipedia über den Troja-Film:
„Der Film weicht in vielen Punkten von der homerischen Version der Geschichte ab und bietet eine eigenständige Erzählung. So lässt die Ilias den Trojanischen Krieg zehn Jahre lang andauern, in Petersens Film dauern die Kampfhandlungen aber nur wenige Wochen. Es wird jedoch auf vorherige Kämpfe hingedeutet, die ähnlich lange dauerten und allesamt zu Gunsten Trojas ausfielen. Nicht nur die Zeit, sondern auch die Handlung wurde im Vergleich zur Vorlage reduziert. Einige Helden wie (...) die trojanischen Alliierten Penthesilea und Memnon kommen im Film nicht vor.“
Die Gesänge über Penthesilea und Memnon muß ich noch mal nachlesen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2023 um 04.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50915
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Wenn der Meeresspiegel um 6 m steigt (und das wird er sicherlich), säuft die finnische (nicht auf Rückholbarkeit angelegte) Endlagerstätte ab, aber das werden nicht unsere Kinder und Enkel erleben, sondern erst spätere Generationen, und die interessieren uns ja nun wirklich nicht.
Darum ist es auch nur eine semiotische Spielerei, wenn manche überlegen, wie man die künftige Menschheit auf die Gefährlichkeit von Atommüll aufmerksam machen kann. Vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1584#28582
Auf der anderen Seite ist die vertraglich zu vereinbarende „Rückholbarkeit“ auch nur eine rhetorische Floskel. Verträge, die über 50.000 Jahre laufen, sind eine Illusion, und jeder weiß es. Das Ziel ist hier wie dort „aus den Augen, aus dem Sinn“, nur die Wege sind verschieden.
Daß es von jetzt an keine Atomkatastrophen mehr geben wird, ist auch eine fragwürdige Annahme. Gerade der Betrieb von „über 400 Anlagen“ in aller Welt, auf den die Befürworter so gern verweisen, um die vermeintliche Sonderstellung Deutschlands anprangern zu können, läßt nichts Gutes erwarten.
Das Ende der AKWs kommt nicht wegen der Gefahr eines GAU und nicht wegen der ungelösten Endlagerfrage, sondern weil sie unwirtschaftlich sind – auch nach Verlagerung der wirklichen Kosten auf die Steuerzahler.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.04.2023 um 07.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50917
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„Olkiluoto – Deutschland hat am Samstag (15. April) seine letzten drei Atomkraftwerke abgeschaltet. Andere Länder dagegen setzen weiterhin auf Nuklearenergie, sie bauen ihre Kapazitäten teilweise sogar aus. So will Frankreich, trotz seiner gegenwärtigen Probleme mit seinen Atomkraftwerken, weitere Reaktoren bauen.“ (Münchner Merkur 18.4.23)
Mit solchen Meldungen wird in konservativen Medien der Eindruck erzeugt, als setze alle Welt auf Atomkraft, nur Deutschland nicht. Das entspricht, wie gesagt, bei weitem nicht der Wirklichkeit. Außer Frankreich fällt den Befürwortern denn auch fast nichts ein, und das ist ja mit seinen maroden Reaktoren und seiner Ideologie die große Ausnahme. Und dann eben Olkiluoto, auf das sich jetzt die begeisterten Rechten stürzen. Es fehlt der nüchterne Blick:
Wikipedia zu Olkiluoto 3: „Als der Reaktor am 18. Februar 2022 schließlich seinen Probebetrieb aufnahm, waren die Investitionskosten auf das nahezu Vierfache der ursprünglich geplanten Summe gestiegen. Sie betrugen circa 11 Milliarden Euro und sind bezogen auf die installierte Leistung in etwa fünf Mal höher als bei erneuerbaren Energien.“
Manches Projekt wird nur fertiggebaut, weil es schon soviel gekostet und man darüber den Ausbau der Erneuerbaren vernachlässigt hat. Wenn die Planung 20 Jahre und mehr zurückliegt, wie bei AKWs üblich, haben sich auch die Umstände stark verändert, aber eine Korrektur von Fehlentscheidungen ist bei so gewaltigen Projekten schwer.
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 19.04.2023 um 15.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50918
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Der Wärmepumpen-Habeck und die grünen Eigenheim-Hasser!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.04.2023 um 08.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50929
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Die heftige Diskussion um die Wohnungspolitik dreht sich fast nur um Neubauten und Sanierungen. Aus meinem Umfeld weiß ich von vielen Häusern und Wohnungen, die leer stehen, weil die Eigentümer (viele in Altersheimen) sich weder zum Vermieten noch zum Verkaufen entschließen können. Mit der gesetzlich möglichen Nutzungspflicht macht der Staat nirgendwo ernst.
Der Leerstand beträgt nach amtlichen Schätzungen über 2 Millionen. Natürlich liegen nicht alle dort, wo sie gebraucht werden, aber selbst dann ist noch viele Luft, wie ich sogar hier im Umkreis von 5 km sehe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2023 um 15.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50987
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Nach einer umstrittenen These kennt jeder jeden – um höchstens 6 bis 7 Ecken (Milgram-Konstante).
Ich habe beim Spazierengehen mal ein bißchen spekuliert. Nehmen wir einen wirklich ganz entlegenen Erdenbürger, einen Indianer am Amazonas oder einen Reisbauern in Bengalen. Um einen Pfad zu mir zu finden, sollte man natürlich nicht in dessen Familienkreis bleiben, sondern jemanden wählen, der einen Draht zur Welt hat. Wahrscheinlich kennt der Mann den Pfarrer (1). Der hat vielleicht in Portugal oder England studiert. Dort gab es Professoren, von denen mancher (2) in Deutschland war und bei Bultmann (3) oder einem Bultmann-Schüler studiert hat. Bultmann habe ich persönlich gekannt, einige Schüler auch – voilà! Oder, falls katholisch, bei meinem Münchner Freund Eugen Biser (3) oder jemandem, der ihn kannte – wieder getroffen!
Das war sehr optimistisch, aber bei Bedarf schieben wir irgendwo 4, 5 oder 6 ein, es ist ja noch reichlich Luft drin.
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Kommentar von A.B., verfaßt am 03.05.2023 um 17.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50991
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Naja, wenn man n^7=8.000.000.000 ansetzt, reicht es, wenn jeder von den 7 knapp 26 Leute kennt, die den übrigen 6 unbekannt sind. Das ist nicht ganz unrealistisch. Für 6 müßten es 44,7 sein.
(1967 waren es 3,5 Milliarden, da hätten noch 23 genügt (für 7). Die Differenz von 3 wird von den seitdem exponentiell zunehmenden Möglichkeiten der weltweiten Kommunikation mehr als aufgewogen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.05.2023 um 17.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50992
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Sie Spaßbremse! Ich wollte Sie eigentlich anregen, sich ähnlich konkrete Geschichten auszudenken, das ist doch viel schöner.
Aber Sie haben natürlich recht. Die nackte Wahrscheinlichkeitsrechnung hält auch viele Pointen bereit, an die der normale Menschenverstand nicht glauben möchte.
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Kommentar von A.S.B., verfaßt am 03.05.2023 um 19.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50994
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Na danke.
Da haben Sie mich mit diesem Impuls auf dem falschen Fuß erwischt: Heute am Tag des hessischen Matheabiturs (mit einem hilfsmittelfreien Teil (→ „Kopfrechnen“) ist Spaßbremse mein zweiter Vorname. Ich bitte – wiederum – um Vergebung und gelobe, beim nächsten Spaziergang über meinen Bekanntschaftsgrad mit irgendeinem entlegenen Wesen hinter den sieben Bergen zu sinnieren. Wobei mir gerade auffällt, wie schwierig es ist, sich als Ziel jemanden zu denken, an den man nicht denkt und den man nicht über zwei Ecken kennt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 04.05.2023 um 00.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50995
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Also mir hat die Rechnerei schon Spaß gemacht, aber ich muß zugeben, daß ich auf die Schnelle auch kein Ergebnis für die Mindestanzahl von "Ecken" bzw. Bekanntschaften bei einigermaßen gleichmäßiger Bekanntschaftsverteilung finden konnte. So einfach über die 6. oder 7. Wurzel aus 8 Mia. geht es leider nicht. Es gibt dabei ein paar Probleme.
(1) Angenommen, jede Person kennt genau 26 andere Personen, dann kennt z. B. Person A (die Ausgangsperson) 26 weitere Personen, jedoch diese nicht wiederum 26 weitere, sondern jede der 26 kennt ja schon A und dann nur noch 25 weitere. Und so weiter. Daher kommt man erst ab 27 Leuten, die jeder kennen müßte, von A in 7 Stationen auf über 8 Milliarden.
(2) Die (angenommen 27) Leute, die jeder einzelne Mensch kennt, müßten nicht nur irgendwelchen "übrigen 6", sondern allen anderen Menschen der Erde unbekannt sein. Nur wenn kein einziger Mensch mehrmals gezählt wird, erfaßt man mit dieser Mindestanzahl wirklich alle Menschen der Erde. Eine solche Verteilung wäre aber schon extrem unwahrscheinlich.
(3) Mit einer Mindestanzahl (wie z.B. 27) kann man bei ideal gleichmäßiger Bekanntschaftsverteilung z. B. einen Weg über max. 7 Stationen von Person A nach B finden. Von A zu einer beliebigen anderen Person C ginge es auch wieder über max. 7 Stationen. Aber von B nach C kann es (weil es im ungünstigsten Fall zunächst wieder über A geht) bis zu 7+7 = 14 Stationen erfordern.
Also wären vielleicht 300 Bekannte pro Erdbewohner nötig, um in 4 Stationen von A ausgehend beliebige B oder C zu erreichen und damit in max. 8 Stationen auch B und C zu verbinden. Ich überblicke es aber gerade nicht, ob nicht bei mehr als 27, aber weniger als 300, wobei diese sich auch innerhalb der Ketten mehrfach gegenseitig kennen dürften, noch günstigere Varianten möglich sind.
Praktisch wird es wohl so sein, daß einige günstig ausgewählte Personen auf Zwischenstationen viel mehr Bekannte haben als der Durchschnitt, und daß durch solche Ausnutzung der Ungleichverteilung wesentlich weniger Schritte erforderlich sind als bei relativ gleichmäßiger Bekanntschaftsverteilung.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 04.05.2023 um 00.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50996
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zu "Mindestanzahl":
Ich meinte die Mindestanzahl von Bekanntschaften, um eine bestimmte maximale Zahl notwendiger "Ecken" zu erreichen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.05.2023 um 18.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51012
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In Berlin soll 2022 „Mohammed“ der beliebteste (gemeint ist der häufigste) Name für männliche Neugeborene gewesen sein. „Grundlage für die Listen sind Daten von mehr als 750 Standesämtern, die laut GfdS fast eine Million Namenseintragungen übermittelt hatten.“ (dpa)
2022 wurden aber nur 739.000 Kinder geboren. Und es gibt auch viel mehr Standesämter, Bayern z. B. hat 1171, Thüringen 133 usw.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 09.05.2023 um 00.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51013
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In den Nachrichten ist zwar immer die Rede von den Erstnamen, aber vielleicht wurden bei den Namensmeldungen der Standesämter dann doch auch Zweit- und Mehrfachnamen mitgezählt. Anders ist die Million gar nicht erklärbar.
Laut standesamt.com gibt es in Deutschland 4000 Standesämter. zdf.de schreibt:
"Die Angaben basieren auf den Daten von mehr als 700 Standesämtern. Mehr als 90 Prozent aller im vergangenen Jahr vergebenen Namen werden somit erfasst." Vorher nannte zdf.de auch die Zahl 750 statt 700.
Daß 19% der Standesämter über 90% aller Namen erfaßt haben sollen, ist schon sehr erstaunlich. Da können diese 700 oder 750, die an der Zählung teilgenommen haben, kaum repräsentativ für alle sein, sondern es müssen die mit den weitaus größten Zuständigkeitsbereichen sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.05.2023 um 18.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51099
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„As linguist Derek Bickerton observed: Try to rearrange any ordinary sentence consisting of ten words. There are, in principle, exactly 3,628,800 ways in which you could do this, but for the first sentence of this paragraph only one of them gives a correct and meaningful result. That means 3,628,799 of them are ungrammatical. How did we learn this? Certainly, no parent or teacher ever told us.“
Seit George A. Miller dieses komische Argument zugunsten der Chomsky-Philosophie in die Welt gesetzt hat, haben zahllose Linguisten, Psychologen und Philosophen es nachgesprochen. Zugrunde liegt die Annahme, das Kind stehe vor der Aufgabe herauszufinden, welche Zufallsfolgen von n Elementen regelkonform sind und welche nicht. Abwegiger kann man an das Sprachverhalten nicht herangehen. Es hat lange gedauert, bis nicht nur eine vergleichsweise winzige Gruppe von Skeptikern sich bereitfand, einmal wirklich hinzusehen, wie Sprache funktioniert und gelernt wird. Es wird besser, aber unnötig zäh.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.05.2023 um 18.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51100
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Ich brauche hier nicht noch einmal auf die absurde Sprachauffassung der Chomsky-Schule einzugehen, will aber doch auf einen neuen Aspekt hinweisen: Während jene Schule behauptet, jede Äußerung sei "neu" und könne daher nicht gelernt und gespeichert sein, gehen die neuen Übersetzungsprogramme gerade vom Gegenteil aus: Es gibt praktisch nichts Neues. Natürlich muß man das Format der Einheiten richtig wählen. Es sind selten Sätze, und es geht auch nicht nur um die wahrscheinlichste Fortsetzung einer angefangenen Kette (womit sich Chomsky am Anfang abmühte). Der Radikale Behaviorismus hat damit keine Probleme. Die in "Verbal Behavior" ausführlich behandelten Überarbeitungsprozeduren lassen sich grundsätzlich ohne weiteres automatisieren. Komplex wird es natürlich, damit müssen aber alle fertig werden. Sprachverhalten wird stets von vielen Faktoren gleichzeitig gesteuert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.05.2023 um 16.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51105
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Jetzt gibt es auch das "V-Wort" (SZ). Es steht für "Vier-Tage-Woche". Sehr komisch, weil das V ja auch römisch = fünf ist. Aber schließlich besingt auch Schiller die "vier Elemente", die zum Punsch gehören, obwohl "Punsch" ebenfalls fünf bedeutet (und sogar etymologisch das gleiche Wort ist).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.05.2023 um 04.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51109
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Im Anschluß an die fragwürdige Vornamenstatistik der GfdS schreibt Helmut Berschin (bei Tichy):
Insgesamt klingt der Vokalismus der weiblichen Vornamen heller (kein u, nur einmal o) als der männlichen. Das entspricht einer Tendenz der deutschen Sprache zur geschlechterspezifischen Vornamenlautung, die sich auch experimentell nachweisen lässt: Legt man deutschen Muttersprachlern Kunstnamen wie „Timitra“ und „Moebus“ vor und fragt, ob es Männer- oder Frauennamen sind, so halten mehr als 95 Prozent „Timitra“ für einen weiblichen Vornamen und „Moebus“ für einen männlichen.
Diese Geschlechtszuweisung hat offensichtlich nichts mit dem Vokalismus zu tun, sondern hängt von den typischen Endungen -a und -us ab. Die eingetragenen und hier ausgewerteten Namen sind bereits gefiltert: Die Standesämter dürfen nur Vornamen eintragen, die das Geschlecht erkennen lassen (oder zumindest einer davon). Übrigens sind weder Timitra noch Moebus Kunstnamen.
Übergangen wird auch, daß Namen germanischen Ursprungs zugleich Heiligennamen und damit wiederum „christlich“ sein können.
Gerade stoße ich auf den Namen Urs Noel Glutz von Blotzheim, der aussieht wie von Morgenstern erfunden. Es handelt sich aber um einen hochverdienten Ornithologen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.05.2023 um 06.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51163
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„Im Land der Mieter“ titelt die SZ, aber die Schweiz wird gar nicht erwähnt, sondern im Schlußwort von „Deutschland, dem Land der Mieter“ gesprochen.
Dagegen: „Mit 42 Prozent hat die Schweiz die niedrigste Wohneigentumsquote in Europa. Auf die Schweiz folgen Deutschland mit 50 Prozent und Österreich mit 55 Prozent. Die reicheren Länder Europas liegen also am unteren Ende der Skala.“ (Statista)
Der anklagende Ton des Kommentars (und zahlloser anderer) ist also kaum zu rechtfertigen.
Wer rechnen kann, wohnt zur Miete. (Ich kann es nicht.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 31.05.2023 um 17.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51167
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Ein Speiseeishändler erzählt in "Brisant" im Ersten (heute 17.15 Uhr), warum die Preise gestiegen sind. Es liegt an den Rohstoffen.
1 l Milch habe voriges Jahr 49 Cent gekostet, jetzt 1,20 €.
"Noch krasser" Schlagsahne, da sei der Literpreis von 1,85 € auf 4,20 € gestiegen.
Der Milchpreis stieg also um 145%, "noch krasser" Schlagsahne um 127%.
Wenn man natürlich nur auf die Vorkommastelle schaut, hat Schlagsahne anscheinend krasser zugelegt.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.05.2023 um 19.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51168
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Abgesehen davon kommt mir die ganze Rechung ziemlich windig vor. Woher hat er denn die Milch vor einem Jahr bezogen und woher heute?
Die Rohstoffe spielen für den Endpreis meistens nur eine untergeordnete Rolle. Wieviel Milch mag in einer Eiskugel stecken? Höchstens 50 bis 70 g. Wahrscheinlich die billigste H-Milch.
Übrigens hat unser Supermarkt vor einigen Wochen stillschweigend die letzte Biomilch auf "länger haltbar" umgestellt, so daß es zwar zehn Marken, aber keine Alternative mehr gibt. Der Kunde hat nichts zu sagen. Er muß ja auch die heimliche Verkleinerung der Packungsgrößen hinnehmen (Schafskäse nur noch 180 statt 200 g, plus Preisaufschlag, der durch kurzfristige Sonderangebote verschleiert wird).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.06.2023 um 04.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51169
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Ich habe mich lange nicht über das Schloßgartenfest lustig gemacht, den gesellschaftlichen Höhepunkt in Erlangen. Man schließt sich der Inflation an:
150 EUR – Vollpreis / Reguläres Ticket
99,50 EUR – Universitätsbund und Beschäftigte der Universität / Klinikum
49,50 EUR – Studierende der FAU
Das ist recht lustig zu lesen, denn die kosmetische Übermalung der Preise ist eigentlich hier nicht angebracht. In den höheren Ständen spürt man das, daher die runde 150. Keiner der Honoratioren (meistens von Siemens) würde zugeben, etwa von „149,50“ verführt worden zu sein. Vor vier Jahren kosteten die ermäßigten Tickets noch 80 und 30 € (im freien Verkauf), ohne Kosmetik. Das Marketing macht Fortschritte, auch wo es gar keinen wirklichen Markt gibt.
Bei diesem Fest werden hauptsächlich Kleider vorgeführt, die man eher nicht in Erlangen gekauft haben sollte (schon weil die anderen Damen sie in den gleichen Boutiken auch schon anprobiert haben und den Preis kennen). München ist das mindeste. Man muß ja bedenken, daß der Pressefotograf der Erlanger Nachrichten alles festhält und ins Netz stellt. Die immergleichen Outfits der mehr oder weniger unlustigen männlichen Begleiter (die einander sowieso jeden Tag sehen) werden weder bemerkt noch kommentiert, kommen aber zwangsläufig mit aufs Bild.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.06.2023 um 10.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51171
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Dazu paßt auch
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1524#40800.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.06.2023 um 06.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51190
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#50859
Im Mai 2023 stammten 69 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen. (SZ 5.6.23)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.06.2023 um 14.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51215
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Nach http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1162#51213 gleich noch was Unlogisches: die näheren Einzelheiten. Das liest man sehr oft. Eigentlich sind es die Einzelheiten, die man sieht, wenn man näherkommt. Vielleicht eine Art "Enallage".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 09.06.2023 um 18.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51224
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„Es besteht die Gefahr des Auftretens von starken Gewittern.“
Sehr aufmerksam! Solange Gewitter nicht auftreten, sind sie nicht gefährlich.
Im Behördendeutsch findet man sehr oft diese Klausel: Maßnahmen ohne „Durchführung“ zählen nicht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.06.2023 um 05.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51233
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Im Internet kann man überall lesen, daß Stangenbohnen Linkswinder seien, und danach werden alle Linkswinder „bohnisch“ genannt. Mir hat das nie eingeleuchtet. Unter https://de.wikipedia.org/wiki/Schlingpflanze kann man nachlesen, wie es dazu gekommen ist: Man betrachtet die Ranke von oben, d. h. von der Stangenspitze aus. Ich versetze mich eher in die Ranke hinein und erlebe, daß sie nach rechts abbiegt. Das sind natürlich alles nur Konventionen, aber meine ist besser.
Meine fünf Bohnen (mehr Platz habe ich nicht) sind in diesem Sinne fanatische Rechtswinder.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 12.06.2023 um 21.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51234
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Wie drehen sich eigentlich die Zeiger einer normalen Uhr? Man sagt, im Uhrzeigersinn. Aber ist das rechts oder links herum? Ich würde sagen, rechts herum, die Uhr würde aus ihrer Sicht wohl sagen, links herum. Und wieso sage ich rechts herum? Oben bewegen sich die Zeiger von mir aus gesehen zwar nach rechts, aber unten bewegen sie sich nach links. Wieso geht es dann nach der oberen Richtung?
Der mathematisch positive Sinn ist gerade andersrum. Wieso aber ist links herum positiv? In der Mathematik zeigt der Zahlenstrahl mit den positiven Zahlen üblicherweise nach rechts, die negativen Zahlen nach links. Positiv ist demnach rechts, negativ ist links. Die positive Drehrichtung wäre also eine Rechtsdrehung. Mathematiker orientieren sich also anders als normale Menschen an der Richtung auf der unteren Kante.
Es ist verwirrend. Je länger man sich damit beschäftigt, umso weniger weiß man noch, wo rechts und links ist.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 12.06.2023 um 22.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51235
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Ein Freund von mir ist Augenoptiker und hat jahrzehntelang in diesem Beruf gearbeitet. Weil er sich bei rechts und links immer in die Perspektive des Kunden hineinversetzen mußte, kommt er bis heute mit der Unterscheidung im Alltag nicht zurecht. Wenn ich ihm als Beifahrer Richtungsanweisungen gebe, sage ich »meine Seite« und »deine Seite«, das haben wir vor vielen Jahren so vereinbart, und es funktioniert. Ich habe für ihn sogar mal die ganze Liste der Fahranweisungen seines Autonavigationssystems mit diesen zwei Anpassungen eingesprochen – sehr zur Freude dritter Mitfahrer, die den Hintergrund nicht kennen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.06.2023 um 10.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51292
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Ist eigentlich unser Brauch, Preise auf X,99 abzurunden, weltweit verbreitet?
Was mir noch auffällt: Sowohl Bücher als auch verschreibungspflichtige Medikamente sind bei uns preisgebunden, aber mit ganz verschiedenen Folgen. Medikamente kosten 15,21 €, Bücher aber etwa zur Hälfte 15,00 und zur anderen Hälfte 14,99.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.06.2023 um 14.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51299
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„Deutschland hat nur 2 (oder 1,8 oder 4) Prozent Anteil an den Emissionen. Es macht keinen Unterschied, was wir tun oder nicht tun.“
„Deutschland wird die Welt nicht retten.“
Das Argument ist so dumm, daß man sich geniert, es zu kennen.
Wenn 200 Staaten ein Klimaschutzabkommen schließen, hat jeder im Durchschnitt einen Anteil von 0,5 Prozent an den weltweiten Emissionen. Der Klimaschutz wirkt nur, wenn alle mitmachen, daher das Abkommen. Niemand nimmt an, daß ein einzelner Staat die Welt retten kann, aber alle zusammen können es. Und kein Staat wird sich die Verpflichtung auferlegen, wenn nicht alle anderen es ebenfalls tun.
Wenn man die drei größten Emittenten herausnimmt, bleibt für den ganzen Rest noch die Hälfte der Emissionen übrig, nach Anteilen also noch weniger. Deutschland gehört als Industriestaat auf die Bevölkerung umgerechnet zu den größeren Emittenten und verfügt über die Mittel, das zu ändern. Das sind aber zweitrangige Überlegungen.
Die Logik hinter dieser Argumentation ist die gleiche wie hinter der „Tragik der Allmende“. Es gibt noch eine andere Logik des Verderbens, das ist die des Geisterfahrers: Wenn jeder tausendste links fährt, ist das gerade mal ein Promille – also fast nichts. Die Folgen wären so fürchterlich, daß Kliniken und Bestattungsunternehmen die Nachfrage nicht decken könnten.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 22.06.2023 um 17.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51300
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Wir sollten tatsächlich fürs Klima tun, was wir können. Wir sollten nur nicht glauben, daß das reicht. Mit Wärmepumpen kann man keine Felder bewässern.
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Kommentar von E-Bike-Vollgasfahrer, verfaßt am 22.06.2023 um 17.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51301
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Es geht ja nicht darum nichts zu tun, sondern das (knappe) Geld sinnvoll zu nutzen. Das aktuelle Heizungsgesetz ist es jedenfalls nicht.
Lt. Ex-Staatssekretär Graichen sollen bis 2030 insgesamt 6 Millionen Wärmepumpen für Gebäude installiert werden, aktuell vorhanden 1,4 Millionen.
Lt. Ministerium liegen die Kosten dafür bei knallhart kalkulierten 9,157 Milliarden Euro pro Jahr (andere Akteure rechnen mit bis zu doppelt so hohen Kosten).
Im Jahr 2030 sollen dadurch dann 10,5 Millionen Tonnen CO2 gespart werden. Die CO2-Emissionen Deutschlands lagen 2022 bei 657 Millionen Tonnen (1990 bei 1057 Millionen Tonnen), die Wärmepumpen brächten also eine Einsparung von 1,5 Prozent gegenüber letztem Jahr. Angesichts dieses mickrigen Ertrages darf man schon Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Investition haben.
Gibt es wirklich nichts anderes, vielleicht Effektvolleres, noch dazu billiger ? Ein Tempolimit auf 120 km/h (gerne nur für Verbrenner) brächte nach Schätzungen des Umweltbundesamtes schon 6,7 Millionen Tonnen CO2 im Jahr – zu einem Bruchteil der Kosten. Oder wie wäre mit dem einem Rauch- und Kiffverbot ? Die FDP will das eine nicht, die Grünen das andere nicht.
Selbst ein Verschenken der Milliarden Euro an alle Länder der Welt zum Bau sauberer Kraftwerke hätte mehr Wirkung auf das Klima.
Gleichzeitig steigen die Emissionen Chinas von 0,5 (1965) auf 11,5 (2021) MILLIARDEN Tonnen CO2. Indiens Emissionen kennen auch nur eine Richtung. Das Land kauft gerade massig billiges russisches Öl und Gas, profitiert also auch noch vom Krieg in der Ukraine und dem europäischen Boykott.
Wenn die Klima-Kiddies rechnen könnten, würden sie davon noch größere Depressionen kriegen. Also, der Wandel kommt bzw. ist schon da. Besser das Geld für Emissionssenkung und Anpassungsmaßnahmen ausgeben, Anteile Verhandlungssache.
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(Länder-Emissionsangaben lt. Statista)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.07.2023 um 12.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51357
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51299
Nach der gleichen Logik wie jene 2-Prozent-Rechnung könnte man sagen: Wozu soll ich an der Bundestagswahl teilnehmen? Meine Stimme macht nur den sechszigmillionsten Teil aus, das macht den Kohl nicht fett. Und so denken ja wirklich ziemlich viele. Die politische Bildung in der Schule müßte etwa so argumentieren wie in dem angeführten Eintrag.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 02.07.2023 um 08.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51362
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Selbstverständlich. Wenn ich recht gelesen habe, hat Deutschland seine Emissionen allerdings seit 1991 um ca. 40 Prozent verringert, während der Ausstoß im Rest der Welt um 60 Prozent gestiegen ist. Ich (Arithmastheniker) lasse mich gern belehren, bin aber froh, daß in letzter Zeit mehr über Prävention geredet wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.07.2023 um 06.43 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51374
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Im vergangenen Jahr haben die Kirchen 1 Mill. Mitglieder verloren, zugleich stiegen die Einnahmen aus der Kirchensteuer um 200 Mill. Euro. Extrapolieren darf man diese an ein Märchen erinnernde Entwicklung aber nicht – im Gegensatz zu der Entwicklung der Rundfunkgebühren, die auch dann noch steigen würden, wenn kein einziger Mensch mehr das Angebot nutzt.
Nur in einigen Schweizer Kantonen hat man diese Patentlösung wenigstens teilweis auf die Kirchen übertragen: Dort zahlen Unternehmen Kirchensteuern und können auch nicht austreten, weil sie nicht eingetreten und keine Mitglieder sind.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 04.07.2023 um 20.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51375
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Früher hatten die Kirchen u. a. auch eine achtenswerte christliche Moral, was viele Menschen überzeugt hat, was z. B. auch ich noch sympathisch fand. Heute biedern sie sich einer von sich selbst überzeugten Gutmenschenclique an. Da brauchen sie sich über hohen Mitgliederschwund nicht zu wundern.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.07.2023 um 21.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51376
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Das sehe ich ganz anders, sowohl was die Moral als auch was die Ursachen des Schwundes betrifft. Aber das ist ein zu weites Feld, hier interessiert mich nur das Arithmetische.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.07.2023 um 14.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51425
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Die Forderung, das Ehegattensplitting abzuschaffen, wird immer wieder mal erhoben und vereint Wirtschaft und Linke. Die Wirtschaft bevorzugt die unbeschränkt mobile, ungebundene Arbeitskraft, und die Sozialisten hatten es noch nie so mit dem Hort der Reaktion (Familie). (Bei Kevin Kühnert mag die persönliche Situation mitspielen.) Eine Ehe wäre letzten Endes so etwas wie ein Pachtvertrag oder ein Abonnement, jederzeit kündbar und mit keinen anderen Verpflichtungen als den vertraglich vereinbarten Leistungen verbunden. D. h. sie wäre abgeschafft.
Man kann darüber nicht diskutieren, solange die Gesamtfolgen nicht mitbedacht sind. Gegenseitige Unterhaltspflichten entfallen dann natürlich, was für den Staat nicht immer die günstigste Lösung ist. Noch vieles andere wäre zu bedenken.
Den Gedanken eines Familiensplittings habe ich schon vor Jahrzehnten vorgebracht, als ich noch Familienpolitiker war. Wenn ihn nun auch die AfD vertritt, muß er ja nicht falsch sein.
Daß das Splitting Frauen davon abhält, erwerbstätig zu sein, ist eine unbewiesene Behauptung. Und noch einmal: Wer hat eigentlich ein Interesse daran, daß jeder Mensch dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht? Die Vergöttlichung der Erwerbstätigkeit versteht sich nicht von selbst.
Angesichts der Komplexität der Materie wundert mich die Leichtfertigkeit vieler Äußerungen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.07.2023 um 12.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51482
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Mannheimer Morgen, 21.7.23, S. 1 und 9:
25 von 100 Mannheimer Brücken sind marode [...]
Jede vierte Straßenbrücke (24,5 Prozent) in Mannheim ist marode [...]
Ein farbiges Balkendiagramm listet genau 97 Mannheimer Brücken nach Baujahr und Konstruktionsart auf.
Das wirft Fragen auf:
23/97 wären 23,7 %
24/97 wären 24,7 %
Wenn man davon ausgeht, daß im Diagramm nicht allzu viele Brücken fehlen, dann erhält man die behaupteten 24,5 % nur mit 24/98.
Dann sind es also nur 24 statt 25 marode Brücken, und im Diagramm fehlt eine von insgesamt 98 Brücken, oder die Zahl 24,5 stimmt nicht.
Die "25 von 100" ist natürlich nur eine Verhältniszahl, die gerundet schon mit den tatsächlichen 24 von 97 übereinstimmt. Trotzdem klingt 25 von 100 hier irreführend. Wem der Zahnarzt zwei Zähne zieht, der sagt auch nicht, er habe gerade sechs von 100 Zähnen verloren.
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Kommentar von A.B., verfaßt am 21.07.2023 um 13.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51483
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Lieber Herr Riemer,
mit 25 von 102 Brücken paßt es auch.
Vorausgesetzt, daß es in Mannheim 102 Brücken gibt, setzte sich in dem Zeitungsbericht offenbar der Wunsch durch, ein „simples“ Zahlenverhältnis bzw. eine runde Bezugsmenge anzugeben. Daß diese so knapp an der Wirklichkeit vorbeigeht, amüsiert. Kann man sich denn 100 besser vorstellen als 102 (oder 97)? Glaubt man das vom Durchschnittsleser?
Auf eine ganz ähnliche Darstellung stieß ich just gestern bei der Lektüre eines Beipackzettels:
»Die folgenden Nebenwirkungen treten sehr selten auf (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen).«
Wenn es mich treffen sollte, bin ich dann der Nullkommavierte?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.07.2023 um 14.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51485
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Ja, die Beipackzettel! Wahres Heldentum besteht heute darin, den Beipackzettel zu lesen und das Medikament dann trotzdem zu schlucken. Ihr hättet mich gestern bewundern können: Der Beipackzettel ein Leporello-Falz von 1 m Länge, doppelseitig bedruckt mit Nebenwirkungen. Ich habe nach einem halben Meter aufgehört zu lesen, weil mir schwummerig wurde – und die Tabletten geschluckt! Das muß wohl alles so sein, aber glücklicherweise hatte mir der Arzt vorher versichert, er verschreibe das Medikament seit 12 Jahren, ohne je etwas von Nebenwirkungen gehört zu haben. Und ich lebe anscheinend noch, sonst könnte ich ja nicht davon berichten (jetzt wird es philosophisch).
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.07.2023 um 22.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51487
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"mit 25 von 102 Brücken paßt es auch":
Ja, nach oben hin gibt es natürlich noch viele Möglichkeiten, aber das Diagramm machte den Eindruck, vollständig zumindest gemeint zu sein. Es schien mir plausibel, daß man darin eine Brücke vergessen haben könnte, aber daß gleich fünf fehlen, fand ich unwahrscheinlich. Denkbar wäre es.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.07.2023 um 04.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51515
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Der Singular von beide heißt beides, der Plural von der eine heißt die einen. Ist das nicht komisch?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.07.2023 um 08.29 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51523
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In Afghanistan sollen 97 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben (SZ 29.7.23). Nach der Definition, daß arm ist, wer weniger als 60 Prozent des Durchschnitts verdient, müssen die oberen drei Prozent einen geradezu astronomischen Reichtum genießen. Für Durchschnittseinkommen bleibt dazwischen kein Platz.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 30.07.2023 um 12.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51524
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Vielleicht geht es hier um eine absolute Armutsgrenze, wie etwa die Weltbank sie handhabt. Danach ist jemand (extrem) arm, wenn er pro Tag weniger als x Dollar zur Verfügung hat.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.07.2023 um 18.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51525
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Wenn jeder der 3% Reichen etwa das 23fache (genauer Wert 23,222) von jedem der 97% Armen verdient, dann hat jeder Arme 60% des Durchschnittseinkommens von allen.
Also wenn z. B. das Durchschnittseinkommen 1000 € beträgt, und wenn die 97% Armen je 60% davon hätten, also je 600 €, dann müßten die 3% Reichen ein Einkommen von je
23,22 x 600 €, also rund 14000 € haben.
14000 ist zwar schon viel gegenüber 600, aber astronomisch würde ich es nicht nennen.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 30.07.2023 um 19.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51526
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Das hatte ich mir auch schon überlegt, allerdings glaube ich nicht, daß die meisten Afghanen 600 Euro oder Dollar pro Monat zur Verfügung haben, das wird deutlich weniger sein. Wie auch immer, das eigentlich Ärgerliche an solchen Zahlenangaben ist, daß fast nie die Bezugsgröße genannt wird. Die Angabe »97 Prozent« soll uns erschaudern lassen. Was sie genau bedeutet, erfährt man nicht. Es gibt unzählige Definitionen von Armut, Armutsgefährdung usw. Eigentlich soll hier nur gesagt werden, daß das afghanische Volk in bitterer Armut lebt, aber das klänge natürlich viel zu poplig.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.07.2023 um 20.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51527
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Ja, es ging mir auch nur um das Einkommensverhältnis zwischen Armen und Reichen unter den genannten Bedingungen (bei Annahme von Gleichverteilung jeweils in beiden Gruppen). Setzt man statt 1000 € nur einen Durchschnitt von z. B. 100 € an, kämen auf jeden Armen 60 € und auf jeden Reichen rund 1400 €.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 31.07.2023 um 04.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51528
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Herr Riemer hat recht, es ist gar nicht mal unrealistisch, auch wenn ich gerade in Afghanistan nicht sehe, wer dort die – relativ – Superreichen sind. Da fallen mir eher andere Länder ein, z. B. Deutschland.
Zum Wechsel des Maßstabs (relative und absolute Armut) kommt noch das Verschweigen der Kaufkraft hinzu. Weniger als einen Dollar (!) täglich zu haben bedeutet in Afghanistan etwas anderes als in den USA.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 31.07.2023 um 06.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51530
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Die Kaufkraft wird bei dem jeweiligen Mindestbetrag (zur Zeit wohl 2,15 USD) berücksichtigt, jedenfalls macht die Weltbank es so. Wie realistisch die Umrechnung der Preise pro Land ist, steht natürlich dahin.
Die absolute Armutsgrenze ist eine Armutsgrenze, die einen gleichen Warenbedarf von Menschen weltweit zu Grunde legt. Wer diesen Warenkorb nicht erwerben kann, gilt als „absolut“ gesehen arm. Diese Betrachtung unterscheidet sich von der relativen Armut. Die relative Armut wird gemessen am Wohlstand, d.h. dem Einkommen des jeweiligen Landes. Nach Berechnungen der Weltbank gelten Menschen mit weniger als 1,90 PPP-US-Dollar verfügbaren Kapital am Tag als absolut arm. Personen, die unter diese Schwelle fallen, können lebenswichtige Artikel des täglichen Bedarfs (auch und insbesondere Lebensmittel) nicht im ausreichenden Umfang bezahlen. Die Einheit PPP-US-Dollar berücksichtigt die unterschiedliche Kaufkraft in den gemessenen Ländern (PPP = Purchasing Power Parity = Kaufkraftparität). Vereinfacht gesagt, ist die Kaufkraft eines PPP-US-Dollars, d.h., der Umfang an Waren und Produkten, die mit diesem Dollar gekauft werden können, in allen Ländern gleich. Mithilfe des jeweiligen Umrechnungskurses von nationaler Währung zu PPP-US-Dollar kann so die absolute Armutsgrenze in der jeweiligen nationalen Währung berechnet werden (hier PPP des Jahres 2011).
(https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37764/umfrage/anteil-der-bevoelkerung-unter-der-absoluten-armutsgrenze-von-1981-bis-2005/)
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 31.07.2023 um 07.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51531
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Zur Problematik einer realistischen Bestimmung der Kaufkraftparität: https://www.imf.org/en/Publications/fandd/issues/Series/Back-to-Basics/Purchasing-Power-Parity-PPP
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2023 um 06.04 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51538
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Die Problematik ist gut dargestellt. In den Definitionen sind einige unbestimmte Begriffe enthalten. Ich erinnere außerdem daran, daß zwischen den Ländern sowie innerhalb große Unterschiede in der Lebensweise bestehen. Manche Schichten oder Klassen sind seit Jahrtausenden zufrieden, wenn sie ihre Schüssel Reis oder Hirsebrei haben. Die Globalisierung der Ansprüche im Zeichen der europäisch-amerikanischen Standards bringt alles durcheinander. Arm ist, wer sich kein Auto leisten kann usw. Psychologisch kommt hinzu, daß sich die unteren Schichten früher kaum oder gar nicht mit den obersten verglichen. (Ich stehe gerade unter dem Einfluß neuindischer Literatur, wo das immer wieder beschrieben wird.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2023 um 06.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51539
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„Jedes Kind muß dem Staat gleich viel wert sein.“ Klingt überzeugend, geht aber am Ziel sozialer Leistungen vorbei, hier des Familienlastenausgleichs. Außerdem sind 250 Euro nicht allen Familien gleich viel wert. Entsprechend beim Elterngeld, das darum bisher schon an eine – irreal hohe – Einkommensgrenze gebunden war. Staatliche Unterstützung kann die soziale Frage (arm vs. reich) nicht lösen, aber auch kleine Schritte helfen den Ärmeren beim Überleben.
Die zehn besten Schüler meines Gymnasiums erhielten bei entsprechender Bedürftigkeit eine staatliche Gratifikation von 25 Mark monatlich. Wir reihten uns alle drei Monate vor dem gottgleichen Direktor auf (einem SPD-Mann, der als pädagogisch nicht besonders qualifiziert galt) und empfingen nach einigen weihevollen Worten den Umschlag mit der Gnadengabe in bar. Das kann man sich heute nicht mehr recht vorstellen. Für meine Familie war es ein Segen. (Ein Zweikilo-Brot kostete 96 Pfennig.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.08.2023 um 11.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51540
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250 Euro sind nicht allen Familien gleich viel wert. Das wäre eigentlich ein Argument dafür, das Kindergeld in Prozent des Familieneinkommens zu vergeben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.08.2023 um 14.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51541
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Das würde dem Sinn widersprechen (Familienlastenausgleich). Was ist mit Familien ohne Einkommen? Auch die Kinder armer Leute werden einst die Renten der Reichen mitfinanzieren usw. – mir fällt noch viel dazu ein.
Wer mehr als 140.000 verdient, kommt über die Steuerminderung sowieso besser weg. Aber es ist nicht der Sinn des Kindergeldes, den Kindern der Wohlhabenden ein standesgemäßes Leben zu ermöglichen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.08.2023 um 17.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51542
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Da bin ich natürlich in allem der gleichen Meinung. Das Argument "250 Euro sind nicht allen Familien gleich viel wert" war ja auch nicht von mir, ich habe es nur zitiert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.08.2023 um 04.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51562
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„Die Erfolglosigkeit des deutschen Fußballs ist jedoch nur das Spiegelbild eines Landes im wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Niedergang. Die Ampelregierung von SPD, FDP und Grünen nennt es Transformation. Grüne Ideologien zu Klima, Energie und Gendern sind den Regierenden wichtiger als ein Land mit neuen Ideen und prosperierender Wirtschaft. Die Fähigkeit und der Wille Brücken und Autobahnen schnell oder moderne Kernkraftwerke wie in Polen zu bauen, ist schon seit langem verloren gegangen. Fußball spielen kann Deutschland jetzt also auch nicht mehr.“ (Tichy 3.7.23)
Das gilt dann wohl für alle Ausgeschiedenen: lauter Verlierernationen im berühmten "freien Fall".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.08.2023 um 16.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51570
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Abgesehen von den misogynen Untertönen besonders in den Kommentaren der Rechtsradikalen möchte ich auf einen Denkfehler hinweisen, dem wir schon mal begegnet sind. Erinnern Sie sich noch an die Londoner Taxifahrer, deren exzessive Straßenkenntnis sich hirnanatomisch ausgewirkt haben soll? Der Versuch mit den bildgebenden Verfahren ist leider nicht replizierbar, so daß diese Legende unwiderlegt bleibt. Das Komische war aber, daß zwischen Kandidaten, die bei der Zulassungsprüfung bestanden haben, und denen, die noch einmal antreten mußten, ebenfalls hirnanatomische Unterschiede nachzuweisen waren - wo doch zwischen Könnern und Superkönnern, verglichen mit normalen Autofahrern, nur ein sehr kleiner Leistungsunterschied bestehen kann. Hier in Erlangen fällt jeder einmal durch die Führerscheinprüfung, weil er ein Schild übersieht. Beim zweiten Versuch läßt man ihn dann durchkommen. Dieser pädagogisch wertvolle und lukrative Brauch soll auch anderswo herrschen.
Nun zurück zum Fußball. Von einer Mannschaft, die sich für die WM (!) qualifiziert hat, kann man nicht sagen, sie könne "nicht Fußball spielen". Wie weit sie kommt, hängt von vielen Zufällen ab. Darum glauben nur ganz Einfältige, daß immer der Beste siegt.
Nicht daß mich Fußball plötzlich interessierte, das nicht, aber Demagogie schon. Wie dumm kann man argumentieren und "get away with it" (Trump)?
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Kommentar von Germanist, verfaßt am 04.08.2023 um 17.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51572
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Wenn die Wirklichkeit nicht zur Ideologie passt: umso schlimmer für die Wirklichkeit.
Es ist doch schon mal ein deutscher Staat untergegangen, der die Theorie über die Wirklichkeit gestellt hat. Irgendwie kommt mir das wie eine Wiederholung vor.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.08.2023 um 04.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51574
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Auch seriöse Zeitungen sinnieren seitenlang über den tieferen Sinn des Ausscheidens der deutschen Fußballerinnen. Wenn deutsche Sportler irgendwo gewinnen, liest man nie so breite Ausführungen über die Vortrefflichkeit der deutschen Politik usw. Nur Niederlagen sind signifikant.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.08.2023 um 04.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51593
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#31381
"Tierquäler gesucht" (Zeitung)
Schönes Beispiel für den linguistischen Einführungskurs. Es hat keinen Sinn, sich auf die Stelle zu bewerben. Gemeint ist natürlich ein bestimmter Mensch, nachdem man eine mißhandelte Katze gefunden hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.08.2023 um 06.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51602
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„Anbetung des Lamm Gottes“ – das entspricht „aus aller Herren Länder“, nur in der anderen Richtung dissimiliert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.08.2023 um 05.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51612
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Manche versprechen sich vom Ausbau der Kernenergie billigeren Strom. Wie kann das sein, wenn Atomstrom (auch ohne die Kosten für Rückbau und Endlagerung) fünfmal so teuer ist wie Windstrom? Natürlich kann man beliebige Mengen Strom erzeugen und den Überschuß zu heruntersubventionierten Preisen auf den Markt werfen, aber am Ende zahlt jemand dafür.
Das weiß im Grunde jeder. Darum kann man die Berichte über geplante Planungen neuer AKWs nur mit müdem Lächeln zur Kenntnis nehmen. In 20 oder 30 Jahren sprechen wir uns wieder.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 13.08.2023 um 12.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51614
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Jemand kauft sich ein teures Auto für 150000 € und entdeckt plötzlich, daß es 5mal so teuer ist, wie ein günstiges. Sofort verschrottet er sein teures Auto und kauft sich eins für 30000 €.
Hat er jetzt ein billiges Auto? Nein, insgesamt hat er nun 180000 € bezahlt, also das 6fache des günstigen Autos.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 14.08.2023 um 12.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51616
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Aus einem Leserbrief in der Südthüringer Rundschau (https://www.rundschau.info/ist-der-ausdruck-altweibersommer-noch-politisch-korrekt/):
»Mit Beginn des Novembers neigen sich der September und Oktober, die uns noch viele sonnenreiche und warme Tage gebracht haben, dem Ende. Ein solcher Spätsommer wird immer wieder gern „Altweibersommer“ genannt.«
Anfang November (der Text datiert vom 7. November 2020) neigt sich der September nicht mehr dem Ende, und auch der Oktober ist dann schon ganz vorbei. Den September und den Oktober als Zeiteinheit zu betrachten (im Sinne von Zeitraum September/Oktober) ist mindestens ungewöhnlich. Zudem läßt der pluralische Relativsatz (»die … haben«) eher an zwei Bezugswörter denken als an eines, auch wenn der bestimmte Artikel vor »Oktober« fehlt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 14.08.2023 um 13.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51618
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Meist dauert es ja ein bis zwei Wochen, bis ein Leserbrief veröffentlicht wird (falls er es wird). Trotzdem neigen sich September und Oktober "mit Beginn des Novembers" nicht mehr, sondern sind schon gekippt.
Der Altweibersommer wird ja gern auf die herbstlichen Spinnweben zurückgeführt, die besonders im sonnigem Spätsommer und zum Herbstanfang durch Wald und Flur wabern. Sie sollen an das dünne, silbrige Haar alter Weiber erinnern.
Könnte sein, es ist auch eine recht schöne, einleuchtende Erklärung. Vielleicht wird aber auch der Lauf eines Jahres einfach mit einem Menschenleben verglichen. Während der Frühling für Jugend, Neubeginn, Fruchtbarkeit, Liebe steht, verbindet man mit Spätsommer und Herbst Alter, Reife, Ruhe, Frieden. Alte Weiber bilden zu jungen Mädchen den gleichen Kontrast wie buntes Herbstlaub zu weißen Kirschblüten. Altweibersommer steht für eine andere Art von Schönheit, es ist ein sehr poetisches Wort.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.08.2023 um 04.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51632
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Zum Netto-Stromimport (seit April):
Der Import geschieht aber nicht aus der Not heraus. Deutschland könnte sich vollständig selbst mit Strom versorgen, betont Bruno Burger vom Fraunhofer Institut ISE. Doch dafür müssten Kohle- und Gaskraftwerke verstärkt hochgefahren werden, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Das ist aufgrund des europäischen CO2-Preises und gestiegener Marktpreise inzwischen teuer. Günstiger ist es, klimaneutralen Strom aus dem Ausland zu importieren. Hierbei kann Dänemark punkten: Das Land versorgt sich inzwischen überwiegend aus Windkraft. (NDR 18.8.23)
Wir importieren also Strom, aber nicht wegen der Abschaltung unserer AKWs, sondern gerade im Gegenteil: Liefen sie noch, müßten wir anstelle des teuren Atomstroms erst recht den billigeren Windstrom importieren. Die Folgerung kann nur lauten: Wind- und Solarenergie ausbauen.
Was mir kürzlich auffiel: In einer seriösen Statistik wurde dargestellt, daß die chinesischen Reaktoren entweder in Betrieb oder im Bau sind, aber anscheinend keiner wegen Wartung oder Reparatur stillsteht. Wenn man an Frankreich denkt, ist das doch etwas verdächtig.
Gerade an Lingen vorbeigefahren. Das muß so oder so abgebaut werden, was Jahrzehnte dauert und Milliarden kostet, die nicht im Strompreis enthalten waren, und dann die Endlagerung...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.08.2023 um 15.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51645
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Ab welcher Entfernung verschwindet ein kleines Boot oder eine Schwimmerin aufgrund der Erdkrümmung hinter dem Horizont? (https://oe3.orf.at/stories/3026137/)
Der Mensch ist normalerweise weiblich, besonders in Österreich.
Aber das ist nicht der Grund, warum ich die Sache hier erwähne. Vielleicht habe ich mich schon mal damit abgequält, ein geometrisches Problem zu lösen, für das mein Mathe-Unterricht schon zu lange zurückliegt: Man kann überall lesen, wie das Verschwinden von Schiffen hinter dem Horizont (oder die Amputation der Windräder drüben vor Juist und Borkum...) die Erdkrümmung erlebbar macht. Schön für Schüler. Nach einer geodätischen Formel kann man berechnen, wie „die ideale Erdoberfläche von einer Tangentialebene folgendermaßen radial, in Richtung Erdmittelpunkt, nach unten abweicht:
0,8 mm auf 100 m
20 mm auf 500 m
78 mm auf 1 km
1,96 m auf 5 km
7,85 m auf 10 km“ usw.
Aber irgendwo habe ich mal gelesen, daß die Wellen auch einen solchen Effekt haben. Eine Welle von 50 cm Höhe in 1 km Entfernung würde ein Boot in 10 km Entfernung wohl auch verdecken, wenn der Blick nicht von einer entsprechenden Höhe herunter auf die Wasseroberfläche fällt. Steigt diese Wirkung nicht ebenso in geometrischer Proportion wie die krümmungsbedingte? Wann verschwindet ein Objekt eher hinter den Wellen als hinter dem Horizont?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 24.08.2023 um 20.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51646
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Es gibt ja viele Varianten für die Höhe des Betrachterauges, die Entfernung und Höhe des ggf. verdeckenden Wellenkamms sowie Höhe und Entfernung des zu beobachtenden Objekts. Die Welle kann entweder zwischen dem Betrachter und dessen Horizont oder zwischen dem Horizont und dem Objekt liegen, oder Welle und Objekt liegen beide vor dem Horizont. In allen Fällen ergeben sich mehrere Varianten von Verdeckungen und Sichtbarkeiten. Eine allgemeine Formel würde unnötig kompliziert, als Proportion ist das nicht darstellbar.
Aber jeder Spezialfall läßt sich natürlich berechnen oder mit Hilfe der Tabelle ganz gut abschätzen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.09.2023 um 14.57 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51705
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#41192 und
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#44742
Der Wiener Physiologe Sigmund Exner hatte Raffaels „Galathea“ in der Galeria Farnese in Rom einer eingehenden Betrachtung unterzogen und war dabei zu dem Ergebnis gelangt, dass die gemalten Putti in Wirklichkeit gar nicht fliegen könnten – es sei denn mit einer Geschwindigkeit von vierundfünfzig Metern pro Sekunde oder einem Körpergewicht von nur zwei Gramm, was nach Erkenntnissen des Physiologen aber unwahrscheinlich sei. (Peter Geimer in FAZ 25.9.08)
Bevor man über Exner lächelt, sollte man den Kontext bedenken. Der bedeutende Physiologe, ein Onkel Karl von Frischs, hat sich in Vorträgen und Aufsätzen mit der Physiologie des Schwebens (von Raubvögeln) beschäftigt. Dazu kann man die interessante Kritik von Karl Camillo Schneider lesen (ebenfalls im Netz). Ich komme gerade noch einmal darauf, weil ich vorhin eine Rohrweihe beim Fangen eines Kaninchens beobachtet habe.
Eigentlich ging es mir um die Frage, ob unser Blick auf die Natur sich so sehr verändert hat, daß wir Engel und dgl. Getier nicht mehr so gut ertragen, verglichen mit der Schönheit eines wirklich flugfähigen Greifvogels.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.09.2023 um 14.36 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51729
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51574 usw.
Nun ist der hypothetische Fall schon eingetreten: WIR sind Basketballweltmeister! Wird nun das Lamento vom Juli in eine ebenso grandiose Lobeshymne auf den Zustand Deutschlands umschlagen? Bei den Rechten sicher nicht. Sie grasen weiterhin jeden Morgen die Pressemeldungen ab, ob sich irgendwo ein Aufhänger für das Niedermachen der Koalition, der Grünen, der schlappen Jugend (Josef Kraus) usw. findet oder fabriziert werden kann.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 11.09.2023 um 18.15 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51731
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Im Gegensatz zu den Basketballern haben unsere Fußballer gerade eine erneute Schlappe gegen Japan einstecken müssen.
Japan hat sich sicher darüber gefreut und den Erfolg bejubelt. Aber ich frage mich, wie es eigentlich auf die Japaner wirkt, was sie über Deutschland denken müssen, wenn es für Deutschland dermaßen absurd und unter aller Würde ist, gegen Japan zu verlieren, daß sofort der deutsche Trainer gefeuert wird.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.09.2023 um 19.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51732
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Ah, das ist es doch noch! Aber das Fünkchen läßt die sonstige Düsternis nur um so deutlicher erkennen, und ohne kleine Spitzen gegen die da oben geht es nicht:
„Der Sensationssieg der deutschen Korbjäger bei der WM zeigt die Wege zur Weltspitze auf – und warum für unser Land doch noch ein Fünkchen Hoffnung bestehen könnte.
...
Die Menschen wollen Erfolge sehen – egal, was unsere Politiker erzählen.“ (Tichy)
Leser dazu: „Ganz ist Deutschland doch noch nicht verloren. Eine Genugtuung im Land der Versager, bravo!“
Aber was geht uns der Profisport an? „Deutschland kann Weltmeister“ (ebd.) – wie blöd ist das denn?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 13.09.2023 um 16.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51733
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Rudi Völler sagt, der gesuchte Fußballtrainer muß deutsch sprechen können.
Hmm, der Basketballtrainer aus Finnland mit kanadischen Wurzeln scheint es aber nicht zu können, er wurde nach dem WM-Sieg im deutschen Fernsehen auf englisch interviewt.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 15.09.2023 um 19.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51748
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Juli-Chefin Franziska Brandmann kritisiert das Vorgehen der CDU im Thüringer Landtag, weil es am Ende nur Höcke nutze, »der sich so hinter einer vermeintlich bürgerlichen Maske verstecken kann«. Wieso vermeintlich? Die Maske selbst ist gerade nicht vermeintlich bürgerlich, sondern bürgerlich.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 15.09.2023 um 22.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51749
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Wie der Wolf im vermeintlichen Schafspelz.
An ihren vermeintlichen Früchten sollt ihr sie erkennen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2023 um 04.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51750
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Oder: Die Maske soll bürgerlich sein, ist es aber nicht... (Wechsel der Sprecherautorität mitten im Satz kommt auch sonst oft vor.)
Rechtsradikal ist das neue bürgerlich, nicht wahr?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.09.2023 um 04.16 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51751
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Zur Logik des vorigen Eintrags vgl. http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1419#18437.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.09.2023 um 20.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51759
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„Die Außenwelt erstreckt sich von meinem eigenen Leib nach ihren drei Dimensionen in unermeßliche Ferne. Dort schweben im unendlichen Raum zahllose ungeheure Kugeln. Viele derselben sind so unvorstellbar fern, daß ihr Licht, welches in einer Sekunde 42 000 Meilen durchläuft, Jahrtausende bedarf, um zu mir zu gelangen. Mehr als eine halbe Million dieser ungeheuren Körper muß ich im Ozean des Raumes, schwebend, rollend denken.“ (Wilhelm Dilthey 1890)
Wenn man solche Texte liest, wird einem wieder bewußt, wie jung unsere Kenntnisse der zeitlichen und räumllchen Dimensionen des Weltalls sind. (Die Meilen sind natürlich deutsche Meilen – falls da jemand stutzt.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 17.09.2023 um 21.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51760
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Meine persönlichen Kenntnisse sind sogar noch jünger. Ich kann mich noch gut an eine Zeit meiner Kindheit erinnern, ich war damals wohl 7 bis 9 Jahre alt, als ich noch mit meiner ein Jahr jüngeren Schwester im gleichen Zimmer schlief, wie ich ihr im Dunkeln erzählte, daß die Himmelskörper viel größer seien, als sie scheinen. Ich sagte, der Mond ist bestimmt ungefähr so groß wie der Schrank, und die Sonne so groß wie unser Haus. Dabei beschlich mich allerdings ein ungutes Gefühl, ob ich im Falle der Sonne nicht doch etwas übertrieben hatte.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.09.2023 um 03.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51770
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Die Windkraftgegner prangern den Infraschall von Windrädern an (auch nachdem die Zahlen zum Schalldruck um drei bis vier Größenordnungen nach unten korrigiert worden sind) – und setzen sich ins Auto, wo es von Infraschall nur so scheppert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.09.2023 um 08.12 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51781
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Noch einmal zur Unterscheidung von Gerüchen:
„Das Riechepithel in der hinteren Nasenhöhle kann in Zusammenarbeit mit dem Gehirn mehr als eine Billion verschiedene Düfte unterscheiden“, sagt die Sozialpsychologin und Geruchsforscherin Bettina Pause. (SZ 22.9.23)
Diese Zahl steht immer noch bei Wikipedia, aber in Wirklichkeit sind es vielleicht nur 4.000 bis 5.000.
Den längst nachgewiesenen Rechenfehler muß man nicht durchschauen, aber einen gewissen Wirklichkeitssinn sollte man schon haben. Wenn man für jede Identifikation eines Geruchs 1 Sekunde brauchte, würde es rund 10.000 Jahre dauern, eine Billion durchzugehen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 23.09.2023 um 10.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51782
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Ich denke, man muß nicht unbedingt alle der eine Billion verschiedenen Gerüche durchgehen. Wenn jemand irgendwelche zwei benachbarte dieser Gerüche unterscheiden könnte, was dem gleichen Verhältnis entspräche, wie die Strecke von einem Kilometer von einer anderen Strecke zu unterscheiden, die um einen Nanometer länger ist (was gut einem Tausendstel der Wellenlänge von sichtbarem Licht entspricht), dann würde mir das als Beweis schon reichen.
Wie auch immer sie diese Empfindlichkeit der Nase festgestellt haben, es beruht nicht auf praktischen Versuchen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.10.2023 um 03.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51842
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Eine oder zwei Billionen Gerüche – das ist noch gar nichts:
"Die Riechleistung eines Hundes ist 10 000 bis 100 000 Mal besser als die des Menschen", erklärt Juliane Bräuer. Sie ist Leiterin für Hundestudien am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte in Jena.
Also bis zu 100 Billiarden!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.10.2023 um 05.39 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51850
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An einem gewöhnlichen Spielwürfel kann man die segensreiche Nutzung von Redundanz zeigen. Anzahlen gleicher Objekte können bis drei, allenfalls vier, „auf einen Blick“ erfaßt werden. Darüber hinaus muß man abzählen. Die bekannte Anordnung von fünf oder sechs Augen schafft Redundanz und erhöht damit die Spanne der „auf einen Blick“ erfaßbaren Anzahlen beträchtlich. Bei Kindern kann man beobachten, wie diese Fähigkeit sich herausbildet.
Übrigens gab und gibt es auch Würfel (= geworfene Spielsteine) mit vier statt sechs Seiten, nämlich die Astragale (bestimmte Knöchelchen, die auch in der Anatomie noch so heißen). Sie sind aber nicht beschriftet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.10.2023 um 04.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51864
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In ihrem neuen Buch schreibt Sabine Hossenfelder:
“The future is fixed except for occasional quantum events that we cannot influence.”
Nur hat das mit "Willensfreiheit" nichts zu tun.
Wenn Naturwissenschaftler zu beweisen versuchen, daß es keinen freien Willen gibt, ist das ungefähr so, als wollten sie beweisen, daß es keine Verkehrsregeln, keine Glückwünsche, keinen Ärger gibt. Der Beweis ist auch eine Art Overkill, weil der Wille immer frei ist – man kann ja nicht unfreiwillig wollen. Man will also die Existenz eines Willens widerlegen, sehr komisch.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.10.2023 um 16.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51867
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Mich verwundert das Wort "occasional". Meint sie wirklich, daß Quanteneffekte so selten sind? Überhaupt unterschätzt sie wohl die Wirkung von Quanteneffekten. Wie war das nochmal mit dem Schneeballeffekt und dem Schmetterlingseffekt?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 02.10.2023 um 17.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51868
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Vielleicht ist es ja eine Täuschung. Das, was wir tun, mußten wir unweigerlich tun, wir halten es im nachhinein nur für unseren Willen.
Das wird dann normalerweise wissenschaftlich so begründet, daß der Geist etwas Materielles unmöglich irgendwie beeinflussen kann.
Aber wie beeinflußt die Materie den Geist, wie entsteht der Geist überhaupt? Ich zumindest habe einen, ich bin bei Bewußtsein. Dieser Widerspruch wird kaum hinterfragt.
Und welchen evolutionären Vorteil bietet der Geist, warum entsteht er, wenn er ja doch zu nichts nutze ist, sondern nur "will" und tut, was sowieso vorbestimmt ist?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.10.2023 um 04.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51873
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Die Quantenphysikerin meint natürlich nicht, daß Quanteneffekte selten sind, sondern daß sie sich nur in seltenen Fällen im makroskopischen Bereich auswirken. Sie hat auch Penrose interviewt. Heisenberg hat der neurologischen Ausschlachtung der von ihm formulierten Unbestimmtheit ausdrücklich widersprochen.
Ich habe andernorts schon meine Meinung ausgesprochen, daß die Kinder in der Schule nicht lernen sollten, warum ein Schmetterling in Bayern einen Taifun in Japan auslösen kann, sondern vielmehr, warum das nicht möglich ist. Damit wäre dem Aberglauben besser vorgebeugt...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.10.2023 um 07.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51874
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Die Luftbewegung, die ein Schmetterlingsflügel verursacht, ist schon nach wenigen Metern (? ich hab’s nicht nachgerechnet) so verwirbelt, daß im allgemeinen Rauschen absolut gar keine Wirkung mehr festgestellt werden kann. Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn der Schmetterling einen Kurzschluß verursacht, der wiederum einen Atomreaktor zur Explosion bringt, der wiederum... Aber so ist es nicht gemeint.
Zur anderswo erwähnten Rauchkringelmaschine gibt es übrigens bei Youtube schöne Beispiele auch unter "vortex cannon", viele davon allerdings weniger zum Selberbasteln.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.10.2023 um 18.34 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51877
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Wie ist es denn gemeint? Sie sagt, die Zukunft sei vorbestimmt, bis auf ein paar Quanteneffekte. Sie meint also, im wesentlichen passiere alles, wie es kommen mußte.
Das tägliche Leben ist aber voller Beispiele dafür, wie ganz kleine Ursachen große oder unvorhergesehene Wirkungen haben können. Im Film "Lola rennt" werden recht anschaulich ein paar Beispiele durchgespielt.
Es muß kein Schmetterling sein, das ist nur eine Metapher. Wenn man eine so spezielle Ursache wie den Schmetterlingsflügelschlag herauspickt, verursacht die vielleicht gar nichts, aber es gibt Myriaden solcher winziger Ursachen, und eine davon (wie beim Geburtstagsparadoxon) trifft, d.h. bewirkt dann doch eine wesentliche Änderung.
Daß die Zukunft im wesentlichen bereits feststeht, halte ich für eine nicht tragbare Theorie.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.10.2023 um 19.21 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51878
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Das würde Frau Hossenfelder nicht berühren. Auch kleine Ursachen sind Ursachen.
Hossenfelder wiederholt ihre Fomulierung wortgleich im 6. Kapitel unermüdlich wie ein Mantra. Ich finde aber nicht, daß sie dem Begriff der Willensfreiheit (bzw. schon des Willens) den richtigen Platz zuweist: Sprache, Handlungsdialog kommt bei ihr nicht vor.
Die Willensfreiheit wird als Illusion wie optische Täuschungen behandelt. Sie gibt ausdrücklich die Kaffeehaus-Täuschung wieder, vgl. https://en.wikipedia.org/wiki/Café_wall_illusion.
Sie zeigt, daß man den Ausdruck „freier Wille“ vermeiden und sonst alles lassen kann, wie es ist. Aber das ist nur ein sprachlicher Trick, der das Problem, wenn es eines gibt, nicht löst und nicht einmal sprachanalytisch auflöst.
Zu
“Because the physical part of our brain is demonstrably the thing we use to make decisions…” (134)
gibt es eine Stimme im Internet:
What is this "we" she speaks of?
Who is this "user" of brains?
The idea expressed isn’t just a minor blunder or a poor choice of words. These are elemental mistakes in logic and causality. That’s why they’re so easy to mock. Fun too.
Durchaus treffende Kritik. Ich bin nach Lektüre des ganzen Buchs nicht beeindruckt, nicht einmal gut unterhalten. Wird überschätzt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 03.10.2023 um 23.56 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51879
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Auch kleine Ursachen sind Ursachen, aber je kleiner sie sind, umso störanfälliger, also zufälliger, mit nichtvorhersagbarer Wirkung, sind sie auch. Quanteneffekte treten überhaupt nur mit gewissen Wahrscheinlichkeiten auf, d.h. sie sind komplett zufällig. Die Zukunft in der Quantenwelt steht nicht fest, und daher auch die Zukunft allgemein nicht. Vielleicht sind nicht alle makroskopischen Zufälle auf Quanteneffekte zurückzuführen. Der (freie) Willen hat sicherlich nichts mit Zufall bzw. Quanteneffekten zu tun, allerdings hat er, falls er existiert (wovon ich überzeugt bin), wohl den größten Einfluß auf die Zukunft.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.10.2023 um 03.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51880
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Wie gesagt, für mich ist es keine Tatsachenfrage, ob der freie Wille, d. h. der Wille, existiert oder nicht. Beides könnte ich mit "Selbstverständlich!" bejahen oder verneinen. Es geht doch schlicht um die Frage, ob man "auch anders könnte". Das setzt jeder voraus, sonst könnte man jede Diskussion über Absichten, Verantwortung usw. gleich einstellen. Wie schon gezeigt: Unsere neurosophischen Leugner der Willensfreiheit meinen, Gerichte dürften (!) niemanden verurteilen, weil ja keiner anders kann, als er getan hat usw. Diese Denker fordern also etwas, stellen Gebote und Verbote auf, Normen... Wozu denn, wenn keiner anders kann? Sollen ohne Wollen ist ein Widerspruch. Darüber lachten schon die antiken Philosophen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.10.2023 um 05.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51940
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Es muß nicht gleich die Frage sein, warum es überhaupt etwas gibt und nicht vielmehr nichts. Auch das Problem der "inkongruenten Gegenstücke" kann einen verrückt machen. Der Ausdruck stammt von Kant, der ihn in seiner bekannten Abhandlung von 1768 eingeführt hat. Das Problem war damals in eine theologische Spekulation eingebettet, führte aber zu Kants Theorie des Raumes. Aus der endlosen Literatur erwähne ich nur Holger Lyre: „Metaphysik im ‚Handumdrehen‘ - Kant und Earman, Parität und moderne Raumauffassung“. Philosophia naturalis 42/2005:49-76; dort auch weitere Synonyme für Händigkeit.
So bin ich auch in sehr jungen Jahren zuerst darauf gestoßen, aber inzwischen beschäftigt mich mehr das scheinbare Versagen unserer Sprache; vgl. auch zur "mentalen Rotation" http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1546#27581, wo ich die Enantiomorphe auch erwähnt habe. Der Volksmund zieht sich schnodderig aus der Affäre: "Rechts ist da, wo der Daumen links ist."
Zu den "exzellenten Beiträgen" bei Wikipedia, auf die man nicht ohne weiteres stößt, gehört der über "Spielwürfel". Das ist wirklich sehr interessant!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.10.2023 um 06.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51961
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Nordkorea kann nicht gegen den Atomwaffensperrvertrag "verstoßen", wie es überall heißt, weil es schon vor 20 Jahren ausgetreten ist. Indien, Pakistan und Israel sind gar nicht erst beigetreten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.10.2023 um 14.30 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51971
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Bei der Wahl in Polen hat ein Bündnis aus drei Oppositionsparteien laut dem amtlichen Endergebnis eine Mehrheit der Parlamentssitze errungen.
Soviel ich weiß, stand kein Bündnis zur Wahl (wenn man davon absieht, daß Tusks KO auch schon ein Bündnis ist), sondern es wurden drei Parteien gewählt, die wahrscheinlich eine Koalition bilden werden, sich jedenfalls nicht schon vorher dagegen ausgesprochen haben. Tusk hatte auch erklärt, warum es klüger ist, getrennt anzutreten und erst nach der Wahl über Bündnisse zu sprechen. Das gilt ganz allgemein.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 25.10.2023 um 12.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52023
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#51748
Bei einer Wahlkampfveranstaltung hat sich Donald Trump als vermeintliches Opfer der US-Justiz präsentiert.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 25.10.2023 um 22.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52024
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BItte um Nachsicht, habe versäumt, das Zitat zu kennzeichnen: https://www.spiegel.de/ausland/donald-trump-vergleicht-sich-mit-friedensnobelpreistraeger-nelson-mandela-a-11a35053-7ae5-49ac-b49d-f3f88741e127#
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.10.2023 um 06.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52033
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Viele sogenannte Gedankenexperimente sind gar keine. Horace Barlow zum Beispiel hat zur Begründung seiner „Efficient coding hypothesis“ überlegt, wie groß das Gehirn sein müßte, wenn jedem zu verarbeitenden Muster eine Zelle entspräche, und kam zu dem Ergebnis, daß es mehr Zellen enthalten würde, als es Atome im Weltall gibt. Dawkins hält das für ein Gedankenexperiment, aber eigentlich hat Barlow nur die Folgen einer Hypothese berechnet, dabei herausgefunden, daß sie absurd wären, und folglich die Hypothese verworfen – ein unproblematisches, seit der Antike anerkanntes wissenschaftliches Verfahren. Die Berechnung der logischen Folgen eines Satzes kann man nicht als Experiment bezeichnen. So mag die Zahl der Reiskörner, die nach der bekannten Legende auf das 64. Feld des Schachbretts entfällt, dem Laien ebenso wie jenem König erstaunlich vorkommen, aber die Berechnung der Exponentialgleichung ist kein Gedankenexperiment.
Ein wirkliches Experiment setzt eine Hypothese der widerständigen Wirklichkeit aus, und ein Gedankenexperiment simuliert dieses Verfahren im Rahmen einer nur vorgestellten Wirklichkeit. Das kann nicht funktionieren: „Thought-experiments are no more experiments than monopoly-money is money.“ (Peter Hacker) Aber darum geht es hier nicht. Bei einer mathematischen Rechnung kommt man gar nicht so weit, irgend etwas zu erproben. Das Ergebnis steht von Anfang an unerbittlich und überraschungslos fest.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.11.2023 um 15.46 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52101
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SPD diskutiert »temporäre Krisenabgabe« für Superreiche (SPIEGEL 6.11.23)
„Für“? Wollen die Sozis die Reichen noch reicher machen?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.11.2023 um 06.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52131
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Der unsägliche Holger Douglas hat seit seiner letzten Erwähnung hier noch manchen Unsinn verbreitet, aber sei jüngster Eintrag ist schwer zu überbieten: https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/mindestbodenbedeckung-agrar-vorschriften-nrw-eu/
Zur Mindestbodenbedeckung: Freiliegender Ackerboden ist bekanntlich etwas ganz Unnatürliches. Die Erosion ist trotz Gegenmaßnahmen immer noch enorm: https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-flaeche/bodenbelastungen/bodenerosion/bodenerosion-durch-wasser#massnahmen-zum-schutz-vor-erosion-durch-wasser
Wir beobachten das über die Jahre bei unseren täglichen Wanderungen durch die intensiv genutzte mittelfränkische Landschaft. Die Bauern wissen das natürlich auch und säen rechtzeitig Wintergetreide oder eine Zwischenfrucht. Trotzdem kann jeder mit bloßem Auge sehen, wie nach einem Regen oder bei der Schneeschmelze der Boden auf Nimmerwiedersehen davongeschwemmt wird.
Was Douglas sonst noch schreibt, ist so stammtischhaft gemein, daß man es nicht zitieren kann. Die Mischung von Unwissenheit und Niedertracht scheint seinem Publikum zu gefallen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.11.2023 um 06.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52195
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In der Zeitung werden die allbekannten "Vier Apostel" von Dürer wiedergegeben, angemessen KI-verfremdet.
Eigentlich komisch, daß das Bild seit 500 Jahren so heißt, obwohl der Evangelist Markus gar kein Apostel war. Aber wie soll man die Gruppe sonst nennen?
Früher konnten viele Menschen zwar nicht lesen, aber die frommen Bilder dürften sie eher verstanden haben als unsere Zeitgenossen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.11.2023 um 09.48 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52236
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Eine Ernährungsmedizinerin klärt auf: „Mischbrote haben einen hohen Weizenanteil und enthalten Weißmehl, das ist Einfachzucker“, so Daniela Kielkowski. (t-online.de)
Ich dachte immer, Stärke sei ein Vielfachzucker. Mir schwirrt der Kopf.
Wegen der Pandemie wurde die Mehrwertsteuer für die Gastronomie gesenkt. Die Pandemie ist vorbei, aber man höre sich das Wehklagen an, das sich vor der geplanten (und schon mal aufgeschobenen) Rückkehr zum normalen Steuersatz erhebt! „Gastronomiesterben“, „Tausende von Entlassungen“ sind noch das wenigste. Der Fall ist typisch für alle Subventionen, die leicht einzuführen, aber kaum wieder zurückzunehmen sind. Was sind das für Geschäftsleute, die sich nicht einmal auf genau vorhersehbare Umstände einstellen zu können behaupten? Wahrscheinlich haben sie von vornherein nicht für möglich gehalten, daß die Regierung es ernst meint, und vielleicht hätten sie damit richtig gelegen, wenn der Staat nicht so dringend Geld brauchte.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.11.2023 um 22.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52240
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"Erlebnis Erde" (1/4), Das Erste, heute 20.15 Uhr
über das Hochland von Tibet:
"Im Vergleich zur Meereshöhe enthält die Luft dort oben nur noch etwa halb soviel Sauerstoff."
Die Luft ist natürlich insgesamt dünner, ein Kubikmeter enthält dort nur etwa halb soviel Luft wie unten, und daher enthält dieser Kubikmeter[!] auch nur etwa halb soviel Sauerstoff.
Aber die Luft an sich ist genau dieselbe, und 1 kg Luft enthält auch in Tibet exakt genausoviel Sauerstoff (210g) wie auf Meereshöhe.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.11.2023 um 01.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52241
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Korrektur: Statt 210g sollte es 230g heißen.
(Luft hat zwar 21% Sauerstoff, aber das sind Vol-%, und da Sauerstoff etwas schwerer als Stickstoff ist, macht das rund 23 Masse-%.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.11.2023 um 04.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52242
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„Die Anteile der natürlich vorkommenden Gase ändern sich nur geringfügig und sind mit Ausnahme von Wasserdampf und Ozon aufgrund der guten Durchmischung der Atmosphäre bis zu einer Höhe von ca. 100 km (Homosphäre) weitgehend gleichmäßig verteilt.“
Der schwerere Sauerstoff müßte sich bei ruhiger Luft in Bodennähe anreichern. Für das noch viel schwerere CO2 habe ich die Auskunft gefunden, daß es sich tatsächlich nur wegen der Luftbewegung nicht am Boden anreichert, was es in geschlossenen Räumen oder Schächten bekanntlich tut. Die doch sehr gleichmäßige Verteilung von Sauerstoff ist fast ein Wunder. Sauerstoff ist ja auch ein Bleichmittel und Gift, gegen das wir uns ständig wehren müssen, sonst oxidieren wir...
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 21.11.2023 um 20.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52246
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zum Problem "Syllogismus":
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#36541:
»Es gibt illegale Einwanderer.
Einwanderer sind Menschen.
Es gibt illegale Menschen.
Das ist ein Syllogismus.«
Na ja, aber ein ziemlich trickreich formulierter. Die Schlußfolgerung ist formal richtig, muß also eigentlich wahr sein. Trotzdem sträubt sich etwas in uns gegen den Ausdruck "illegale Menschen". Woran liegt das? Irgendetwas stimmt damit nicht.
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=783#30083:
Es geht um den Plakattext: "Kein Mensch ist illegal". Prof. Ickler schreibt:
»Der sophistische Syllogismus geht so: "Menschen sind nicht illegal. Flüchtlinge sind Menschen. Also sind Flüchtlinge nicht illegal."«
Hier ist zwar alles in Ordnung, keine Irritation wie oben, ein gültiger Syllogismus. Nur - es ist leider nicht derselbe wie der erste. Was im ersten nicht stimmt, ist immer noch unklar.
Die Lösung des Problems ist, daß im ersten Beispiel zweimal etwas Unterschiedliches unter "illegal" verstanden wird. Ein illegaler Einwanderer ist jemand, der illegal einwandert, also illegal handelt, nicht illegal ist, wie die Folgerung "illegale Menschen" und der Plakattext unterstellen. Es geht um adverbialen Gebrauch vs. prädikativen Gebrauch. Das Prädikat "illegal" zu Mensch besagt, das Menschsein sei illegal. Diese Art von Illegalität war aber in der Prämisse nicht gemeint. Die Konklusion im ersten Beispiel muß daher richtig lauten:
Es gibt illegal handelnde Menschen.
Damit ist dann alles in Ordnung und der Syllogismus gerettet.
zu
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#34210 (Syllogismus der FAZ):
Kommunisten und Nazis sind Atheisten.
Kommunisten und Nazis sind böse.
Atheisten sind böse.
Die Schlußfolgerung ist falsch, dies ist also zumindest kein gültiger Syllogismus.
Ich habe hierzu eine rein begriffliche Frage: Bezeichnet man so etwas trotzdem als Syllogismus, nur eben als einen ungültigen, oder ist es kein Syllogismus?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.11.2023 um 04.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52249
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Die Logik ist entstanden aus der Notwendigkeit, gültige von ungültigen Syllogismen zu unterscheiden. Man braucht nur Platons "Euthydemos" zu lesen, um zu sehen, wohin die (eleatische) Sophistik geführt hatte. Aristoteles widmet dieser Aufgabe, die nur im Rahmen der dialektischen Übungsgespräche der Platonschen Akademie verständlich ist, die Kompilation der "Sophistischen Widerlegungen" und dann das Organon seiner formalen Logik, vor allem die Analytika I, aber letzten Endes auch die Rhetorik.
Die Wirkung auf die abendländische Bildungstradition war enorm.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.11.2023 um 07.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52298
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Meistens geht es darum, auf zwei scheinbar gleichen Bildern die Unterschiede zu finden, aber es gibt auch eine interessante optische Täuschung, wo man gerade umgekehrt Unterschiede zu sehen glaubt, obwohl sie nicht existieren: https://www.giga.de/extra/internet/gallery/42-fotos-die-euch-optisch-ganz-schoen-fertig-machen-werden/#page-21
Ebenso:
https://www.welt.de/kmpkt/article173376280/Viraler-Post-Diese-Fotos-sind-ein-und-dasselbe-Bild-oder-doch-nicht.html
(Es muß viele Beispiele geben, aber sie sind schwer zu finden.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.11.2023 um 17.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52318
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Der Meteorologe Petteri Taalas ruft Deutschland wegen der Erderwärmung auf, den Atomausstieg zu überdenken, und findet Beifall bei Klimawandelleugnern und -verharmlosern. Das habe ich schon oft beobachtet: wie es gerade paßt...
Frankreich will jedes Jahr ein AKW bauen. Wie Flamanville 3... (s. Wikipedia)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.11.2023 um 08.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52323
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Ergänzung: Im September 2022 waren in Frankreich 32 der 56 Atomreaktoren abgeschaltet. „Unter anderem die Unsicherheit darüber, ob hinreichend viele Reaktoren bis zum Winter 2022/23 wieder Strom produzieren würden, führte zu Rekordstrompreisen in Frankreich.“ (Wikipedia)
Zur Zeit und in den kommenden Jahren wird Atomstrom teurer, Wind- und Solarstrom billiger. Die Kosten für Rückbau und Endlagerung sind unkalkulierbar. Ich verstehe immer noch nicht, wo bei einem Ausbau der Kernenergie der billigere Strom herkommen soll. Diese Rechnung sind uns die Rechten noch schuldig.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 04.12.2023 um 12.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52344
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Zu wenige Mediziner in Gefängnissen
Frankfurt/Main. Bundesweit sind zahlreiche Stellen für Gefängnismediziner unbesetzt.
Ach so.
(Mannheimer Morgen, 4.12.23, S. 6)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.12.2023 um 08.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52370
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Eine Änderung bei der Besteuerung von Dienstwagen soll dazu führen, daß Pflegedienste aufgeben? So jedenfalls BILD.
Man kennt das: Jede Streichung von Subventionen führt angeblich zu Massenarbeitslosigkeit und Verelendung.
Entfiele das staatliche Inkasso der kirchlichen Mitgliedsbeiträge, müßten zahllose Sozialeinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft (!) dichtmachen usw.
So bleibt alles, wie es ist.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.12.2023 um 11.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52371
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„Bundestag wird Haushalt 2024 nicht vor Jahresende beschließen“ (Handelsblatt)
Das versteht man normalerweise so, daß der Bundestag den Haushalt zum Jahresende, aber nicht früher, beschließen wird. Gemeint ist aber: „Der Bundeshaushalt wird in diesem Jahr nicht mehr verabschiedet werden.“ (Erster Satz)
Vgl. jene 10. Symphonie, die Beethoven erst nach seinem Tod vollenden konnte....
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.12.2023 um 08.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52440
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Nun wollen Autohersteller die gestrichene Kaufprämie für E-Autos aus der eigenen Tasche bezahlen, um die armen Käufer vor der völligen Verelendung zu schützen. Mir kommen die Tränen.
In Wirklicheit geben sie damit zu, daß sie gerade wegen der Prämien kräftig draufgeschlagen hatten, genau wie es vorhergesagt war.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.12.2023 um 04.26 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52444
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Wir sehen gerade, wie die Rücknahme von Subventionen am lautstarken Widerstand der bisherigen Nutznießer scheitert. Es ist zum Gähnen. Kaufprämien für Autos kommen scheinbar dem Autokäufer zugute, in Wirklichkeit den Herstellern und Händlern, das ist doch klar. Da war ja die Steuerermäßigung für Hoteliers noch ehrlicher, weil sie gar nicht erst vorgab, den Gästen zugute zu kommen (was sie auch nicht tat).
Wie ich sehe, plädieren auch andere für eine einheitliche Mehrwertsteuer auf alles. Ich weiß nicht, wie hoch sie sein müßte, um etwa die gleichen Einnahmen zu bringen wie jetzt - vielleicht 15 Prozent oder nur 12? Wenn man sich den Kassenzettel eines Supermarkts ansieht, findet man verschiedene Steuersätze je nach Warengruppe. Das macht die Kasse automatisch, sonst wäre es überhaupt nicht möglich. Was soll das? Die Steuer soll dem Staat Einnahmen bringen und nicht außerdem noch das Volk erziehen. Ich würde sogar Suchtmittel wie Zigaretten und Alkoholika nicht ausnehmen. Deren Einschränkung könnte man anders vorantreiben. (Vielleicht hat das Rauch- und Werbeverbot mehr zur Volksgesundheit beigetragen als der hohe Preis, der ja das Prestige der Raucher eher stärkt, während sie jetzt vor die Haustür oder in die schmuddelige Raucherecke verbannt sind, wo sie ihr elendes Leben aushusten können.)
Unübersichtlichkeit ist, wie auch Herr Schaefer gerade wieder gezeigt hat, eine Form der Ungerechtigkeit.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 27.12.2023 um 06.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52468
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Ein 17jähriger Abiturient soll 60.000 Grundwörter beherrschen. „Das ergibt eine durchschnittliche Lernquote von 3750 Grundwörtern pro Jahr oder mehr als zehn neue Wörter täglich!“ (George A. Miller: Wörter. Streifzüge durch die Psycholinguistik. Frankfurt 1995:275)
Hier kann etwas nicht stimmen. So viele „Grundwörter“ gibt es ja gar nicht, wahrscheinlich ist der potentielle Wortschatz mitgezählt, der nicht eigentlich gelernt wird. Man versteht aber die Zusammensetzungen und Ableitungen im Kontext sofort.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.01.2024 um 19.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52512
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Eine knappe Mehrheit der FDP-Mitglieder hat sich für den Verbleib in der Ampel ausgesprochen. Die Rechtsradikalen rechnen die Mehrheit der Stimmen zu einer Minderheit der Mitglieder herunter, um die Legitimität des Ergebnisses in Zweifel zu ziehen. Immer der gleiche Trick.
Überhaupt die Mehrheiten! Schon die alten Griechen wußten, daß man eine Demokratie nicht daran hindern kann, sich selbst abzuschaffen. Das Selbstmordinstrument ist das Mehrheitsprinzip. Es ist das Beste, was man hat, aber sehr gefährlich.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 01.01.2024 um 20.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52513
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Na ja, solange man das Mehrheitsprinzip hat, hat man wenigstens Demokratie. Man kann ja schlecht sagen, das Mehrheitsprinzip ist eine Gefahr für die Demokratie, also schaffen wir es bzw. die Demokratie gleich ab. Einen gewissen Schutz bietet wohl noch die geforderte Zweidrittelmehrheit für Verfassungsänderungen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 02.01.2024 um 06.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52517
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Vom Abschaffen war ja nicht die Rede, nur von Gefährlichkeit. Demagogische Augenblicksstimmungen sind nicht die einzige Gefahr, es gibt auch Verfahrenstricks, Scheinlegalität, Einschüchterung usw.
Interessant ist, wie die gleichen Leute einmal sagen "Mehrheit ist Mehrheit", ein andermal aber mit besagter Milchmädchenrechnung das Abstimmungsergebnis relativieren, indem sie die Grundmenge wechseln, aus der sich der Stimmenanteil errechnet (Stimmberechtigte statt abgegebene Stimmen).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.01.2024 um 06.19 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52546
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Man ist extrem wirtschaftsliberal, aber wenn es an den Rückbau einiger Subventionen geht (Gastronomie, Landwirtschaft), schließt man sich gern den Protesten an. Zum besseren Verständnis:
„Die Fördergelder machen je nach Struktur eines Haupterwerbsbetriebs zwischen 41 und 62 Prozent des landwirtschaftlichen Einkommens aus. Bei sogenannten Nebenerwerbsbetrieben, die eine zweite Einkommensquelle außerhalb der Landwirtschaft haben, liegt der Anteil der Fördermittel am landwirtschaftlichen Einkommen noch deutlich höher.“
(https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-funktioniert-landwirtschaft-heute/warum-wird-die-landwirtschaft-so-stark-subventioniert)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.01.2024 um 08.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52563
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Im letzten Geschäftsjahr haben die Bauern ihre Gewinne um 50 % gesteigert.
Jahrzehntelange Fehlentwicklungen lassen sich nicht leicht korrigieren. Aufwiegler haben es leicht, auch wenn sie sonst die liberale Wirtschaft ("Wachsen oder weichen") preisen. Seit wir auf dem Dorf wohnen und mit Landwirten befreundet sind, beobachten wir die Entwicklung noch genauer.
Weiterhin Mais, Weizen und Raps auf handtuchgroßen Beeten anzubauen oder Stillegungsprämien zu kassieren wird nicht ausreichen. Manche diversifizieren schon lange und haben sich auf eine höhere Wertschöpfung aus eigener Kraft verlegt, wobei Subventionen für die Umstellungsphase plausibel sind. Die Bilder von den Demonstrationen zeigen die wunderbaren Traktoren, die man schon ab 250.000 Euro bekommen kann. Wir haben uns schon früher über den Maschinenpark eines Landwirts gewundert, der gerade mal 25 ha bewirtschaftet, was in Bayern als groß gilt.
Die SZ bringt eine treffende Karikatur von einer wuchtigen Demonstration der "Erzieherinnen" – stellvertretend für wirklich unterbezahlte Berufsgruppen, die natürlich nie so laut schreien werden wie die gut verdienenden.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.01.2024 um 05.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52580
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Wenn irgendwo Geld fehlt (also überall), dann liegt das natürlich daran, daß wir alles den Migranten in den gierigen Hals schieben. Jetzt haben wir ausgerechnet, daß sie uns "langfristig 20 Billionen" kosten, also das 50fache des Bundeshaushalts. Dazu kommen noch die Milliarden "Entwicklungshilfe" für die N-Wörter usw. Deutschland, erwache!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.01.2024 um 05.59 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52598
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„Seit Jahresbeginn zockt der Staat mit dem vollen Mehrwertsteuersatz wieder Restaurants und Gäste ab.“ So kann man es auch ausdrücken, aber eigentlich ist nichts dagegen zu sagen. (Das sprachliche Register ist leicht in Richtung Gaunersprache verschoben, aber in der heutigen Presse nicht mehr unüblich.) Warum sollten denn ausgerechnet Restaurants von der allgemeinen Mehrwertsteuer ausgenommen sein? Die verschiedenen Mehrwertsteuersätze sind teilweise absurd verteilt und sollten neu geregelt werden, aber niemand würde auf den Gedanken kommen, die Gastronomie aus sozialen Gründen mit dem ermäßigten Satz zu beschenken, wie es während der Pandemie – teuer und problematisch genug – befristet der Fall war. (Die Befristung wurde, wie immer in solchen Fällen, stillschweigend hingenommen, aber als es dann nach zweimaliger Verlängerung ernst wurde, erhob sich ein lautes Wehgeschrei. Manche können einfach nicht glauben, daß eine Befristung ernst gemeint ist.)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.01.2024 um 10.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52631
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Babybrei oft viel zu süß
Test: Fertiggläschen sind praktisch, aber selten gesund
Zusätzlich gesüßt wird laut der Verbraucherzentrale gerne mit „natürlicher Fruchtsüße“, etwa Traubensaftkonzentrat. Mit dieser Zutat könne das Produkt dann mit der Angabe „ohne Zuckerzusatz“ versehen werden.
(MM, 20.1.24, S. 38)
Ist das nicht irre? Man macht Zucker rein und schreibt drauf "ohne Zuckerzusatz". Ganz "legal".
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.01.2024 um 05.55 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52641
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Von den 109 belegten Intensivbetten in Erlangen sind 1,8 Prozent mit Covid-Patienten belegt. Nach längeren Berechnungen (hab ich meine alten Logarithmentafeln weggeworfen?) komme ich zu der Schätzung, daß es gerundet ungefähr 2 Covid-Patienten sein müssen. Eine angeschlossene Tabelle bestätigt, daß es sogar genau 2 sind! Hoffentlich überleben sie.
Prozentzahlen sind sehr erhellend. Mir war gar nicht bewußt, daß ich als Mann zu einer Minderheit von 25 Prozent meiner engeren Familie gehörte. Seit die Kinder aus dem Haus sind, hat sich das Verhältnis ausgeglichen, es sind jetzt nur noch ungefähr 50 Prozent. Die Überzahl von Enkelinnen verschiebt es wieder zu meinen Ungunsten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.01.2024 um 11.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52660
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Die SZ hat heute auf ihrer Wissensseite einen ganz interessanten Beitrag zur Berechnung der Teilnehmerzahlen bei Demos usw. Natürlich haben wir nie geglaubt, was die Polizei einerseits, die Veranstalter andererseits angeben.
Die Leute stehen bei Popkonzerten dichter als bei politischen Demos. Die Fläche kann man einigermaßen genau feststellen, vor allem mit den Drohnen- und Hubschrauberaufnahmen. KI mit Personenerkennung kann auch helfen.
Da ich die Ludwigstraße in München genau kenne (ich habe 23 Jahre dort gearbeitet), weiß ich auch ohne Zahlen ganz gut, was es bedeutet, wenn diese Straße dicht mit Menschen gefüllt ist. In den Seitenstraßen und auf der Leopoldstraße waren auch noch sehr viele. Interessant ist auch, wer daran teilnimmt.
Diese Menschenmenge hat bekanntlich Herr Scholz bzw., was dasselbe ist, die Antifa zusammengetrommelt. Viele haben auch gar nicht demonstriert, sondern waren zufällig vorbeikommende Spaziergänger und wurden einfach mitgezählt. Das ist doch alles sehr durchsichtig, wenn man den richtigen Blick hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 26.01.2024 um 15.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52669
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In Anleitungen zum wissenschaftlichen Arbeiten wird durchweg geraten, keine Untergliederung einzuführen, wenn es sich nur um einziges Unterkapitel handelt.
Bei Wikipedia-Artikeln ist das aber nicht selten.
Auch in biologischen Taxonomien findet man auch oft Arten, die die einzigen ihrer Gattung sind (bzw. das gleiche bei Stämmen, Familien usw.). Es sieht so aus, als habe man Plätze freigehalten für eventuell noch auftauchende Familienangehörige.
Dazu ein Beispiel:
Trichoplax adhaerens ist die einzige Art im Stamm der Placozoa. (Vgl. den übrigens „exzellenten“ Eintrag https://de.wikipedia.org/wiki/Trichoplax_adhaerens)
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 28.01.2024 um 03.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52672
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zu #52517:
Die "demagogischen Augenblicksstimmungen" kann man besonders gut an den aktuellen Massendemonstrationen ablesen.
Gehört Haldenwang auch zu denen, die schnell die Grundmenge wechseln? Auch er reklamiert ohne weiteres und wiederholt die "schweigende Mehrheit" für sich. Ich denke, was wirklich die Mehrheit ist, wird sich nicht in Demonstrationen, sondern in demokratischen Wahlen erweisen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.01.2024 um 07.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52676
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Forscher in Michigan haben festgestellt, daß Gemüseanbau auf dem Dach von Hochhäusern keine gute Ökobilanz hat usw. Wer hätte das gedacht! Wenn man die Herstellung von Gartenwerkzeugen einbezieht, wovon 100 Kleingärtner mehr brauchen als ein großer landwirtschaftlicher Betrieb, sieht es noch trüber aus. Andererseits trägt die Schrebergärtnerei zur Seelenruhe bei. Das Ganze ist für den Kasten auf der ersten Seite der SZ gut genug.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.01.2024 um 05.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52685
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Sollte der „Prosarhythmus“ der antiken Literatur, über den ganze Bibiliotheken geschrieben worden sind, eine Illusion sein?
Die lateinische Rhetorik sah in der kunstvollen Rhythmisierung ein wirkungsmächtiges künstlerisches Merkmal dichterischer, philosophischer und rednerischer Prosa; sie kam aber über die Vers-analoge Identifizierung einzelner metrischer Gruppen nicht hinaus und hatte keine Möglichkeit, komplexe nicht-lineare Wiederholungsmuster zu identifizieren. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt es immer wieder Versuche, dem intuitiv eingängigen Konzept eine analytische Realität zu geben, in der Mehrzahl der Fälle durch das bloße Erfassen der Alternanz betonter und unbetonter Silben. Eine kritische Sichtung des Stands der Forschung (Nolan/Jeon 2014) fand letztlich keine überzeugende Evidenz für koordinierende oder kontrastive Rhythmen von Prosa. Unser Projekt nimmt einen neuen Anlauf, durch Verbindung alter rhetorischer und aktueller linguistischer Theoriebildung mit neuesten Methoden komplexer Mustererkennung dem bislang phantomhaften Konstrukt "Prosarhythmus" eine belastbare Definition zu geben. Dies geschieht durch sowohl Theorie-geleitete wie explorative Arbeit am Konstrukt und parallele Studien zur Prosa einzelner literarischer Autoren.
(https://www.aesthetics.mpg.de/forschung/abteilung-sprache-und-literatur/poetischer-und-rhetorischer-sprachgebrauch/projekte/prosarhythmus.html)
Was man da allenfalls finden könnte, wäre so subtil, daß man zweifeln müßte, ob es überhaupt eine Wirkung auf den Hörer haben kann. Ich halte nur fest, daß der statistische Abgleich in den feinsinnigen Untersuchungen der Altphilologen durchweg fehlt.
Skinner hat durch Nachzählen festgestellt, daß die Häufigkeit bestimmter rhetorischer Mittel bei Shakespeare nicht über den statistischen Durchschnitt in englischer Alltagsprosa hinausgeht. (Ein Schlag auch gegen die strukturalistische Abweichungspoetik nach Jakobson und anderen. Schon früh hat man ja eingewendet, daß unser Dichterfürst in seinen schönsten Gedichten ein völlig normales Deutsch schreibt. Jakobsons Definition der Poetizität kann also nicht stimmen.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.02.2024 um 04.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52709
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Weltweit boomt die Kernenergie
Atomkraft verliert weltweit an Bedeutung
Die beiden Schlagzeilen liefen ungefähr gleichzeitig, wenn auch in verschiedenen Medien (man kann sich denken, welche).
Was boomt, sind "Absichtserklärungen", während die Zahl der aktiven Reaktoren seit 30 Jahren ungefähr konstant ist. Die kleinen Schwankungen erklären sich daraus, daß unter Neubauten, Abrissen, störungsbedingten Stillegungen die wirklichen Verhältnisse nicht immer klar zu erkennen sind.
Ähnlich ist es beim Vergleich der Strompreise. Echte Marktpreise gibt es nirgendwo. In Frankreich ist der Strom schön billig, aber nur wegen exorbitanter Subventionen aus Steuergeld. Die Preise sollen in den nächsten zwei Jahren um 67 Prozent steigen.
Von den Quellen, die ich ausgewertet habe, erwähne ich nur
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/28688/umfrage/anzahl-der-atomkraftwerke-weltweit/
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.02.2024 um 06.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52746
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52444
Auch Clemens Fuest fordert eine einheitliche Mehrwertsteuer (16 Prozent) und die Abschaffung aller Ermäßigungen. Diesen Gedanken und seine Begründung finde ich vollkommen richtig.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 15.02.2024 um 10.08 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52775
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Mehrere deutsche Medien zitieren einen Offiziellen des Weißen Hauses mit den Worten Wir erhalten immer öfter Berichte über ukrainische Soldaten, denen an der Front die Munition ausgeht oder die sie sogar rationiert haben. Das hat mich stutzig gemacht. Was ist schlimmer: keine Munition mehr zu haben oder sie, bevor es soweit ist, zu rationieren? Wieso »sogar«? Müßte es nicht genau umgekehrt sein? Ich habe das Originalzitat recherchiert, und es lautet: We’ve been increasingly getting reports of Ukrainian troops rationing or even running out of ammunition on the frontlines (https://www.whitehouse.gov/briefing-room/press-briefings/2024/02/14/press-briefing-by-press-secretary-karine-jean-pierre-and-national-security-advisor-jake-sullivan-11/).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.02.2024 um 16.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52776
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Die einschlägig engagierten Unternehmen und Wissenschaftler stellen immer wieder mal einen Durchbruch bei der Kernfusionsforschung in Aussicht, um den Steuerzahler bei Laune zu halten. Kürzlich wollte ein Startup 2030 mit nutzbarer Fusionsenergie aufwarten, später wurde das Datum als Versehen korrigiert und weiter hinausgeschoben. (Ich habe die Nachrichten dazu verloren.) Natürlich soll man diese Forschung fortsetzen, aber dringender scheint mir als Laien die Entwicklung von Speichermöglichkeiten für Strom, also auch die Wasserstofftechnologie. Es ist immerhin denkbar, daß es mit der Fusion nie klappen wird. Daß ich es nicht mehr erlebe, ist vollkommen sicher. Aber mit dem Wasserstoff geht es ziemlich einfach, und auch das Energiesparen sollte man fördern, da kann man schnell und sicher Erfolge verbuchen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.02.2024 um 07.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52806
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„Aus dem Widerspruch, dass nur die Imagination einem erlaubt, sich vorzustellen, was andere im Krieg erlebt haben, kommen wir nicht heraus.“ (Elisabeth Bronfen laut SZ 19.2.24)
Widerspruch? Tautologie!
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.02.2024 um 05.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52873
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„Europäische Firmen, so lautete die Idee der Lieferkettenrichtlinie, müssen kontrollieren, ob ihre Geschäftspartner in anderen Teilen der Erde Menschenrechte einhalten und die Umwelt schützen. Und zwar über die gesamte Wertschöpfung hinweg, vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt.“ (WELT 29.2.24)
In dieser Formulierung erkennt man die Absurdität besonders klar: Die Firmen müßten ein Heer von juristisch und ökologisch versierten Fahndern in alle Welt schicken, um die oft sehr verzweigten Lieferketten zu überwachen. In der Praxis würden sie sich eher auf Zertifikate verlassen, mit deren Ausfertigung in den Herkunftsländern eine gewaltige, im Zweifel korrupte Bürokratie beschäftigt wäre. Daß alle Länder ausländische Prüfer zulassen würden, scheint mir auch weltfremd. Kann man sich umgekehrt vorstellen, daß chinesische Kommissare in deutschen Schlachthöfen residieren, um das Schlachten der Schweine zu überwachen, bevor das Fleisch nach China geht?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.02.2024 um 05.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52874
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Der vorige Eintrag ist zwar mit Absicht hier plaziert, aber er könnte natürlich auch unter "Festung Europa" stehen. Das haben auch die Bauernaufmärsche in Brüssel gezeigt, bei denen ausdrücklich die Abwehr der ausländischen Billigkonkurrenz gefordert wurde.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.02.2024 um 06.01 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52875
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Die Zeitung erinnert mit einem (Symbol-)Foto bengalischer Näherinnen an den Einsturz jener Textilfabrik in Dhaka. Hätten deutsche Importeure die Katastrophe verhindern können, wie das Lieferkettengesetz unterstellt? Ich hätte neben den Juristen und Ökologen noch die Bausachverständigen erwähnen müssen, ohne die man die Produktionsstandards nicht durchsetzen könnte... Das leuchtet offenbar so vielen ein, daß der Gesetzentwurf nun abgelehnt wurde. Die hoch moralischen Kommentare muß man halt durchstehen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.03.2024 um 18.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52902
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„...ist es 500 Meter von der Werks-Baustelle entfernt zu einem Feuer gekommen, bei dem auch ein kleines Waldstück von etwa drei Quadratmetern in Flammen aufging.“ (t-online.de 5.3.24)
Das ist weniger als die Fläche unseres Doppelbetts und ungefähr die Hälfte meines Waldbesitzes (zwei Fichten, eine Kiefer, eine Birke, alles stark zurückgeschnitten wegen der Satellitenschüsseln der Nachbarn).
Wo beginnt der Wald? Wie viele Körner ergeben einen Haufen? Oder die Juristenfrage: Wie viele Zigeuner ergeben eine Horde? (Walter Jellinek 1913)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2024 um 04.10 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52904
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In einem schlechten Buch, aus dem ich schon einmal zitiert habe, heißt es:
„Ein Satz ist eine Gruppe von Wörtern, die einen vollständigen Gedanken ausdrücken.“ (Sieghard Beller/Andrea Bender: Allgemeine Psychologie – Denken und Sprache. Göttingen 2010:193)
Bei Mengenangaben wie Menge, Gruppe usw. hat man oft die Wahl zwischen Singular und Plural, aber hier muß es unbedingt "ausdrückt" heißen, weil erst das Ganze den Gedanken ausdrückt. Der zitierte Satz drückt also nicht den vollständigen Gedanken der Verfasser aus, aber das macht nichts, weil er sowieso nichts taugt. Was ein vollständiger Gedanke sein soll, können sie so wenig sagen wie Hermann Paul, bei dem der Psychologismus aber harmlos blieb und sich leicht in Verhaltensbegriffen rekonstruieren läßt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.03.2024 um 13.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52905
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Das erinnert mich auch an die ZDF-Nachricht von gestern ("heute", 19 Uhr) über die Auslosung zur Frauenfußball-EM:
"Dafür muß sich Deutschland noch qualifizieren, und das [...] gegen folgende Gegnerinnen: Österreich, Island und Polen."
Dazu der eingeblendete Text:
"Gegnerinnen in der Qualifikation stehen fest"
Stehen wirklich die einzelnen Gegnerinnen schon fest? Wohl kaum.
Oder bekommen es demnächst auch die Männer mit Gegnerinnen zu tun? Es heißt schließlich die Mannschaft, also die Gegnerin.
(Würde auch zum Thema "Jeder und Jede" passen.)
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 06.03.2024 um 14.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52906
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Auch noch zu #52904:
Anfang der neunziger Jahre stand ich beim Verfassen meiner Diplomarbeit über die formale Struktur und Verständlichkeit der Hörfunknachrichten des Südwestfunks auch vor der Frage, was eigentlich ein Satz ist. Ich hatte beim Radiohören damals den Eindruck, daß die Sätze in den Nachrichten immer kürzer werden, und mich interessierte, ob das nur ein subjektiver Befund ist oder ob ein objektiv belegbarer Trend dahintersteckt. In meiner Untersuchung von Manuskripten aus den Jahren 1967 bis 1990 hat sich meine Beobachtung bestätigt. Die mittlere Satzlänge ging, statistisch signifikant, im Laufe der Jahrzehnte kontinuierlich von gut 19 auf knapp 15 Wörter zurück. Ich habe damals viele verschiedene Satzdefinitionen zusammengetragen, von denen mich aber keine einzige überzeugt hat. Da war viel von »Sinneinheiten« und ähnlichem die Rede. Deshalb, aber auch aus praktischen Gründen (es war schließlich keine Dissertation, und die Zeit war begrenzt), habe ich mich für eine sehr schlichte Definition entschieden: Ein Satz ist eine mit einem Punkt abgeschlossene Folge von Wörtern. Abkürzungspunkte kamen in den Manuskripten nicht vor, und Semikola, bei denen man hätte zweifeln können, ob ein anderer Autor womöglich eher einen Punkt gewählt hätte, mußte man mit der Lupe suchen, sie fielen nicht ins Gewicht.
Aber das nur am Rande, weil es gerade so schön paßt. Eine pragmatische Lösung im Rahmen einer Korpusuntersuchung ist natürlich etwas anderes als eine semantische Definition. Andererseits kann man sich fragen, welchen Nutzen solche Ansätze eigentlich haben, wenn sie sich bei der Untersuchung realer Texte als kaum brauchbar erweisen. Gegen den von mir damals gehandhabten Satzbegriff könnte man einwenden, daß er ausschließlich auf das Satzverständnis des jeweiligen Autors abhebt und damit das Ergebnis von Zufälligkeiten ist. Denn im Grunde sage ich, daß ein Satz das ist, was der Verfasser für einen Satz gehalten hat (abzulesen an der gewählten Interpunktion). Aber diesen Einwand kann man genauso gegen all die Definitionen erheben, die, scheinbar theoretisch fundiert, von »Gedanken«, »Sinneinheiten« oder »Für-sich-stehen-Können« sprechen. Auch hier ist man von subjektiven persönlichen Deutungen abhängig. Außerdem ist es bei gesprochenen Nachrichtentexten so, daß die Sprecher die im Manuskript als Sätze erkennbaren Einheiten in aller Regel durch die Intonation und Pausen akustisch als ebensolche Einheiten umsetzen. Somit kommt der Satz des Redakteurs beim Hörer auch als solcher an. Wie der Hörer die Sätze genau rezipiert, steht auf einem anderen Blatt. Das zu untersuchen erfordert einen immensen Aufwand, und vielleicht kommt man auch nie zu einem befriedigenden Ergebnis, weil hier so viele verschiedene Faktoren hineinspielen, wie Bildungsgrad, Vorwissen über die Materie und Interesse daran bzw. persönliche Betroffenheit, Grad der Gewöhnung an sprachliche Muster von Nachrichtentexten, Hörgewohnheiten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.03.2024 um 16.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52907
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Zur Satzdefinition vgl. unsere Diskussion hier:
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1658
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1440#34691
und drum herum.
Auf die klassische indische Definition sind wir anderswo eingegangen: Ein Satz ist ein finites Verb mitsamt seinen Ergänzungen. Für flexionslose Sprachen ist das natürlich nicht brauchbar (wie die orthographische Definition nicht für mündliche Rede).
Zu den verblosen Sätzen:
Weg damit! ist zu erklären als Aufforderung an jemanden, etwas mitzunehmen. Als Aufforderung wird es verstanden, weil solche infiniten Strukturen nicht für Aussagen geeignet sind und darum tatsächlich fast nur als Aufforderungen vorkommen. (Beides nach Hermann Paul)
Ein Vorschlag, eine Aufforderung, eine Behauptung müssen zu einem Abschluß kommen, bevor der Partner darauf reagieren kann.
Behauptungen oder Aussagen sind aber nicht die alles andere ausschließende Grundform.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.03.2024 um 16.50 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52960
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Ein gewisser Prozentsatz der deutschen Studenten ist laut Umfrage (im Auftrag der Bundesbildungsministerin) antisemitisch eingestellt. Aus dem Zeitungsbericht entnehme ich, daß nach der Beurteilung des Kriegs zwischen Israel und den Palästinensern gefragt wurde. Meiner Ansicht nach sollte gerade dieses Thema ausgeklammert werden. Die Veranstalter kommen zu einer feinsinnigen Unterscheidung: „allgemeiner Antisemitismus – israelbezogener Antisemitismus“. Verglichen mit der Gesamtbevölkerung sind die „Studierenden“ weniger allgemeinantisemitisch, aber mehr israelantisemitisch. Man könnte das anders deuten: Sie haben weniger Vorurteile, sind aber politisch interessierter oder besser informiert. Ihre Kritik an Politik und Kriegführung Netanjahus wäre dann gerade nicht „antisemitisch“. Aber was soll das Ganze, und was hat es gekostet?
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 16.03.2024 um 00.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52961
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Als antisemitisch gilt ja heutzutage schon jemand, der den "Fiedler auf dem Dach" für eine komische Oper hält. Wer gern Karl May liest, ist rassistisch, wer seine Armbanduhr rechts trägt, ist rechtsextrem. Diese Attribute werden heutzutage so inflationär und oft in verleumderischer und beleidigender Weise gebraucht, daß sie zu bloßen Schimpfworten geworden sind, die man nicht mehr ernst nehmen kann.
Das hat dann leider den verheerenden Effekt, daß aktuelle und historische Menschen und Ereignisse, auf die solche Beschreibungen tatsächlich zuträfen, verharmlost werden bzw. sich leicht hinter diesem Neugebrauch verstecken können.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 16.03.2024 um 05.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#52962
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„Höllensommer“: Jagt 2024 ein Hitze-Rekord den nächsten? Expertin mit erster Prognose
Man sieht richtig, wie jede Hitzewelle die nächste vor sich hertreibt. Übrigens sollte die gerade zu Ende gehende Woche einen gewaltigen arktischen Kälteeinbruch bringen (FOCUS 5.3.24), aber es war über 30 Grad wärmer als angekündigt. Allerdings hatte ein anderer Meteorologe das Ganze für Unsinn erklärt (wetter.de 6.3.24), so daß die Wettervorhersage insgesamt fein heraus ist: Man muß nur den richtigen Experten folgen. Der Höllensommer könnte auch kühl und naß ausfallen, das würde die Medien nicht davon abhalten, alle paar Monate den gleichen Unsinn weiterzugeben. Die Menschen haben schon die „Parusie-Verzögerung“ („Verzögerung“!) bewältigt, ohne an ihrem Glauben irre zu werden, da werden sie es wohl auch mit der Wettervorhersage schaffen. Wir sind erfahrungsresistent.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 29.03.2024 um 06.49 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53015
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Atomkraft auf dem Vormarsch – ohne Sonderweg-Deutschland
Über 30 Staaten haben sich beim internationalen Atomgipfel in Brüssel auf den Ausbau von Kernenergie geeinigt. Das Gruppenbild spricht Bände: traute Eintracht – ohne Vertreter aus Deutschland. Deutschland zerstört lieber eines der besten Kraftwerke der Welt: Isar 2 fällt demnächst grünem Vernichtungswahn zum Opfer. (Holger Douglas 28.3.24)
Der Atomausstieg wurde nicht von den Grünen beschlossen.
In zehn Jahren wird man sehen, ob die Zahl der aktiven Reaktoren auf der Welt sich nennenswert erhöht hat. Bisher ist sie über 30 Jahre erstaunlich konstant geblieben.
Zur Zeit überschlagen sich die Medien von der FAZ bis zu den Rechtsradikalen in Begeisterung für AKWs. Die Energieunternehmen sind allerdings nicht interessiert. Frankreich wird als Musterbeispiel für zuverlässige Stromversorgung durch Kernkraft genannt. Das Gedächtnis scheint kaum ein paar Monate zurückzureichen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.04.2024 um 05.52 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53083
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Die rechten Kritiker der Energiewende haben entdeckt, daß die Sonne nicht immer scheint, der Wind nicht immer weht. Chapeau!
Besonders der Saharastaub soll die Ökofreaks nun zum Offenbarungseid gezwungen haben. Hätten wir noch die schönen AKWs, dann gäbe es wie in Frankreich keine solchen Ausfälle.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.04.2024 um 06.06 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53095
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Ganz rechts werden fast täglich die Stromausfälle beschworen, unter denen wir doch nun endlich bald alle leiden werden. Windräder und PV-Anlagen funktionieren bekanntlich nicht. Der 2. April verlief enttäuschend, der Strom floß immer noch. Bisher waren die Herrschenden schlau genug, die vom frechen Robert für überflüssig erklärten Kraftwerke nur in dem Maße stillzulegen, wie andere Stromquellen zur Verfügung stehen. Die Energiepreise sinken sogar. Mit diesem Trick verschleiern sie ihre wahre Absicht: die Deindustrialisierung Deutschlands. Noch ist es – nach der Rückstufung Japans – die drittgrößte Wirtschaftsmacht der Welt, aber nicht mehr lange! Wir arbeiten dran.
Die CDU versucht jetzt ebenfalls, mit der Angst vor Stromausfällen Stimmen zu fangen. Sie will ein gesetzliches Moratorium des Rückbaus der letzten drei stillgelegten AKWs erreichen, damit sie nach dem Machtwechsel wieder in Betrieb genommen werden können. Von allen Seiten muß sie sich nun sagen lassen, daß sie die technischen und rechtlichen Schwierigkeiten einer solchen Reaktivierung gewaltig unterschätzt (oder, falls sie davon weiß, unverantwortlich herunterspielt bzw. übergeht).
Es würde mich übrigens sehr wundern, wenn es innerhalb der nächsten 100 Jahre gelänge, einen nutzbaren Kernfusionsreaktor zu bauen. In herkömmlichen Reaktoren beträgt die Betriebstemperatur etwa 1.000 Grad und darf nicht wesentlich überschritten werden, weil die Brennstäbe sonst schmelzen. Die Kernfusion beginnt aber bei 100 Mill. Grad, das Plasma muß also berührungsfrei in Magnetfeldern eingeschlossen werden. Selbst wenn das länger als ein paar Sekunden gelingt, ist der Weg zur kontinuierlichen Nutzung noch unendlich weit. Darüber haben sich die Parteikommissionen, die Grundsatzprogramme ausarbeiten, zu wenig Gedanken gemacht. Dabei haben wir über die Probleme schon diskutiert, als wir die Schulbank drückten, und das ist schon sehr lange her. Man sollte die Forschung dazu weiterführen, aber ohne die Hoffnungen und Versprechen, die seit Jahrzehnten verbreitet werden, obwohl man dem Bau wirklicher Fusionskraftwerke – gemessen am absehbaren Weg – kaum nähergekommen ist.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 13.04.2024 um 15.20 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53102
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»Der mutmaßliche Täter hatte in dem Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction in der Nähe des bekannten Strands Bondi Beach im Osten Sydneys am Samstagnachmittag etwa neun Menschen angegriffen und wurde dann von einer Polizistin gestellt.« (spiegel.de)
In der Menschheitsgeschichte ist noch nie eine Tat von einem mutmaßlichen Täter begangen worden. Wann spricht sich das endlich in den Redaktionsstuben herum? Hier werden wieder zwei Gedanken miteinander vermischt. Wenn man nicht sicher ist, daß der von der Polizistin erschossene Mann der Täter war, kann man nicht im selben Satz behaupten, er habe die Tat begangen. Und wenn man ausdrücken will, daß der Tathergang nicht sicher feststeht, müßte man sagen, daß die Tat mutmaßlich so und so abgelaufen ist.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 13.04.2024 um 16.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53103
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In diesem Zusammenhang ist mir auch vorgestern (11.4.24) eine Meldung der Tagesschau aufgefallen:
Rund zwei Wochen nach dem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Solingen ist der mutmaßliche Täter offenbar gefaßt.
Der? War bereits klar, daß nur eine ganz bestimmte Person als mutmaßlicher Täter in Frage kommt? Wohl nicht. Ich würde sagen, entweder hat man einen mutmaßlichen Täter gefaßt, oder der Täter wurde offenbar (im Sinne von sehr wahrscheinlich) gefaßt.
Daß überhaupt jemand unter Verdacht festgenommen wurde, braucht man ja auch nicht noch mal mit "offenbar" zu relativieren.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 13.04.2024 um 18.35 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53104
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Der Satz ergibt einen Sinn, wenn er besagen soll, daß die Polizei nach nicht offiziell bestätigten Angaben eine bestimmte Person, die sie der Tat verdächtigt und die sie gesucht hatte, festgenommen hat. Ob er auch so gemeint ist, weiß man leider nicht, weil solche Meldungen eben allzu häufig krumm formuliert sind.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 14.04.2024 um 15.24 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53106
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zu #53095:
Man kann sich die Stromkosten natürlich schönrechnen, z. B. indem man sagt, daß sie zur Zeit sinken. Trotzdem liegt Deutschland auf einem Spitzenplatz. Wenn ich kurz google, erfahre ich, daß Strom bei uns immer noch fast dreimal soviel kostet wie im Weltdurchschnitt.
Der Strom in Deutschland wird selbstverständlich niemals ganz ausfallen oder abgeschaltet werden. Der Preis regelt alles. Es wird einfach ganz allmählich immer dunkler werden. Firmen wandern ins Ausland ab, die Wirtschaft wird immer schwächer, es muß immer mehr gespart werden, Strom für Küche, Heizung, Licht wird zum Luxusobjekt. So sehe ich z. Z. unsere Aussichten.
Knapp wird der Strom jedenfalls nicht. Wer zahlen kann, wird selbstverständlich immer welchen haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.04.2024 um 03.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53112
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„An der Spitze des Wohnraumverbrauchs stehen die USA“ (SZ 12.4.24)
Die Amerikaner haben wahrscheinlich die größten Wohnungen, aber sie „verbrauchen“ keinen Wohnraum, denn anders als bei Erdöl usw. gibt es keinen begrenzt zur Verfügung stehenden Wohnraum, und eine Verkleinerung der amerikanischen Wohnungen hilft einem Chinesen in seiner Zweizimmerwohnung nicht im mindesten. Es gibt keinen Maßstab für die Angemessenheit von Wohnraum. Als wir vor 37 Jahren unsere Münchner Mietwohnung gegen ein Reihenhaus bei Erlangen eintauschten, zweifelten wir, ob wir es je ausfüllen würden. Heute scheint es uns winzig zu sein (6 m breit, um es genau zu sagen), obwohl die Kinder, die bald dazugekommen waren, inzwischen ausgezogen sind. So erlebt man die Relativität der Maßstäbe am eigenen Leibe.
Aus aktuellem Anlaß wundere ich mich wieder mal darüber, daß jede Branche nach Subventionen ruft, als könne die Wirtschaft ohne solche überhaupt nicht mehr funktionieren. Zur Zeit schreit die Bauwirtschaft am lautesten.
Übrigens ist die Mehrwertsteuer nicht zweckgebunden, daher ist es sinnlos, sie auf Fleisch zu erhöhen, um das Tierwohl (also das Wohl der Landwirte) zu fördern. Letzteres können sie fordern, aber woher die Finanzierung kommen soll, geht sie nichts an. (Ich bin, wie gesagt, durchaus für eine gleiche Besteuerung aller Waren, etwa mit 15 Prozent. Die ungleiche Besteuerung impliziert fein differenzierte Werturteile über Backwaren, Hotelübernachtungen, Tampons und eben Schweinefleisch – eine Überhebung des Staates, wie seit je bei Schaumwein, Hundehaltung usw.).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.04.2024 um 03.02 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53122
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Ich muß einmal die Mathematiker zu Hilfe rufen: Müßten nicht nach den Prinzipien der Evolution die häufigsten Personennamen immer häufiger werden? Alle müßten irgendwann Schmidt, Müller oder Meyer heißen, am Ende nur noch Schmidt, oder global Wang... Vielleicht läuft es ja darauf hinaus, dann wäre mein Rätsel gar keins.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 20.04.2024 um 12.25 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53125
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Ich weiß nicht, ob das Evolutionsprinzipien sind, glaube nicht, aber wenn man annimmt, daß keine Familiennamen neu gebildet werden, sondern höchstens ab und zu einer der endlich vielen Namen ausstirbt, wie selten auch immer und mit der Zeit immer seltener, und wenn nie künstlich eingegriffen wird, dann wird irgendwann nach endlicher Zeit nur noch ein Name übrig sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.05.2024 um 20.05 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53208
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Um die Schlappheit der Deutschen anzuprangern, gibt mein Lieblings-Hetzmagazin eine Eurostat-Statistik mit den Wochenarbeitszeiten zum besten. Am wenigsten gearbeitet wird in:
Belgien, Irland, Österreich, Finnland, Deutschland, Dänemark, Niederlande
Am meisten in:
Griechenland, Bulgarien, Polen, Rumänien, Portugal, Tschechien, Slowakei
Man sieht also sehr deutlich, wohin die kurzen Arbeitszeiten führen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.05.2024 um 20.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53209
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Sabine Hosssenfelder bestreitet im Interview wieder einmal die Willensfreiheit mit dem Argument, die Naturgesetze bestimmten den Lauf der Welt.
Reporter: „Also war unser Gespräch, das gerade stattfindet, vorherbestimmt seit dem Urknall?“
Hossenfelder: „Auf grundsätzlicher Ebene, ja.“ (NZZ 3.3.24)
(Es folgt dann, was sie ebenfalls oft zu sagen pflegt, was ich aber hier beiseitelassen will: „Inwieweit gelegentliche Quantensprünge das menschliche Gehirn beeinflussen, darüber streiten sich Wissenschafter allerdings.“)
So oder ähnlich haben wir das schon unendlich oft gelesen.
Eine Trillion Computer, jeder so groß wie das Universum, könnten nicht ausrechnen, wie dieses Interview sich aus dem Urknall entwickelt hat. Dazu würden die Deterministen dieser Art sagen: Schon wahr, aber das ist die rein praktische Seite – grundsätzlich war alles vorbestimmt.
Nur hat das mit der Willensfreiheit nichts zu tun. Nicht erst die Freiheit des Willens, sondern schon der Wille selbst kommt in der physikalischen Welt nicht vor. Physikalisch hat sich das Universum so entwickelt, daß Menschen unter gewissen Umständen die intentionale Redeweise erfunden haben, zu der auch das Hilfskonstrukt des Wollens gehört. (Und die Frage nach dem freien Willen...) Wie schon früher gesagt: Hossenfelder behauptet eigentlich, ohne sich darüber klar zu sein: Es gibt gar keinen Willen. Und daran erkennt man, daß hier begrifflich etwas von Grund auf nicht stimmt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 11.05.2024 um 16.45 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53211
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Richtig, der Wille kommt in der physikalischen Welt nicht vor. Das Geistige kommt darin nicht vor. Einerseits sagt uns unser Verstand, etwas Geistiges wie der Wille kann unmöglich die physikalische Welt beeinflussen, es existiert ja gar nicht.
Andererseits gehören auch Gefühle zur geistigen Welt, auch sie kommen in der physikalischen Welt nicht vor. Allenfalls ihre neurologischen Ursachen bzw. Begleiterscheinungen. Wer aber schon einmal einen starken Schmerz erlebt hat, wohl jeder Mensch, käme nicht auf die Idee zu sagen, der Schmerz existiert nicht. Er ist, wie jeder von sich weiß, sehr real vorhanden.
Es gibt zwar auch Reize, die unbewußt, also schmerzlos, Reaktionen erzeugen. Der Normalfall ist aber, daß wir erst reagieren, nachdem eine Wahrnehmung uns bewußt wird. Z. B. zucken wir vor einem sehr heißen Gegenstand zurück, unbewußt würden wir uns verbrennen.
Welchen Grund bzw. welchen Vorteil sollte es haben, daß wir Schmerzen empfinden, warum hat die Evolution für Schmerzempfindung gesorgt, wenn diese gar keinen Nutzen brächte, d.h. wenn wir einer körperlichen Versehrung ständig auch unbewußt ausweichen könnten? Der Schmerz muß also für etwas notwendig sein, und es muß irgendeinen Kausalismus geben, wie erst durch die bewußte Wahrnehmung des Schmerzes und die bewußt-willentliche Entscheidung die lebensrettende bzw. gesunderhaltende Reaktion erfolgt. Würde der Körper ständig "willenlos" und automatisch wie vorbestimmt reagieren können, wären Schmerzgefühle nicht notwendig, sie hätten sich nie entwickelt, wir wüßten gar nicht, was Schmerzen sind.
Ich kann mir ein Lebewesen als bewußtlosen Automaten (d.h. ohne Bewußtsein), das sich ständig nur wie rein physikalisch vorbestimmt "verhält", dessen Gefühle und Willen entweder gar nicht existieren oder jedenfalls gar nicht benötigt werden, sondern nur der Illusion von freier, bewußter Selbstentscheidung dienen, einfach nicht vorstellen. Wie löst sich der Widerspruch, daß die gar nicht benötigten Gefühle incl. Schmerzen doch so real vorhanden sind?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.05.2024 um 04.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53212
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Unlösbare Fragen sind meist solche, in die wir die Unlösbarkeit schon hineingebaut haben, etwa so: Haben Tiere Selbstbewußtsein? Lösbar wäre: Können Tiere ihren eigenen Körper unter der Steuerung durch einen Spiegel (einen umgelenkten Strahlengang) manipulieren?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.05.2024 um 04.41 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53213
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Manche Putzerfische sollen ihr Gesicht auf Fotos erkennen: „Um zu dem Schluss zu kommen, dass das Foto sie selbst zeigt, müssen die Tiere aber wie Menschen eine Art inneres Bild davon haben, wie ihr Gesicht aussieht, das sie dann mit der Abbildung vergleichen. (...) Ein mentales Bild von sich selbst zu haben, ist ein gigantischer Entwicklungsschritt. Unter anderem gilt es als Voraussetzung für Emotionen, Wünsche und Intentionen und als Zeichen dafür, dass sich der kleine Fisch – ähnlich wie ein Mensch – wahrscheinlich bewusst darüber ist, wer es selbst ist.“ (Bericht von Tina Baier, SZ 20.2.23; Hervorhebung von mir. Originalartikel: https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2208420120)
Der Fisch kann nicht wissen, wie er aussieht, außer allenfalls durch Erfahrungen mit seinem Spiegelbild, die aber sparsamer gedeutet werden können. Das „mentale Bild“ ist modischer Jargon ohne ratifizierbaren Gehalt. („Eine Art inneres Bild“ könnte auch etwas ganz anderes als ein Bild sein. Die sprachliche Einhegung verschiebt wie die beliebten Anführungszeichen alles ins Ungewisse.) Vor allem aber: Der „gigantische Entwicklungsschritt“ scheint keine Verhaltensunterschiede zwischen einzelnen Fischen und Fischarten zur Folge gehabt zu haben, und nach einer halben Milliarde Jahren sieht es noch genau so aus: Affen mit und ohne Selbstbewußtsein unterscheiden sich sonst nicht. Wie kann das sein?
In einer Veröffentlichung der Max-Planck-Gesellschaft werden Zweifel an der Deutung ausgesprochen: „Das Argument, dass das Verhalten der Fische nicht eindeutig genug ist, um von einem bestandenen Spiegeltest zu sprechen, würde die generelle Glaubwürdigkeit des Spiegeltests in Frage stellen.“ (https://www.mpg.de/12699780/putzerfische-selbst-bewusstsein) Dem kann man nur zustimmen.
Die Reaktionen verschiedener Tiere und Tierarten im Spiegeltest müssen zunächst als spezifisches Verhalten im Rahmen phylogenetischer Anpassung untersucht werden. Die Unterstellung, daß es gleichartige Manifestationen von „Selbstbewußtsein“ seien, ist unbegründet.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 17.05.2024 um 04.51 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53231
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SZ, NDR und WDR haben recherchiert, wie die deutschen Zahnärzte und Kieferorthopäden Millionen Eltern unnötige Zuzahlungen für überteuerte Zahnspangen aufschwatzen – ein ganz legales Milliardengeschäft mit der Angst. Ich muß lachen, wenn ich das Oxymoron „Medizinethik“ höre.
Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#35155
In den Allgemeinen Bestimmungen des Abschnitts B. „Grundleistungen und allgemeine Leistungen“ Punkt 7. GOÄ heißt es: „Terminvereinbarungen sind nicht berechnungsfähig.“
Die Berechnung der Terminvergabe/Terminvereinbarung ist gemäß der Amtlichen Gebührenordnung eindeutig ausgeschlossen. (Deutsches Ärzteblatt)
Inzwischen berechnen alle Ärzte jede Terminvereinbarung mit dem genannten Satz als „Beratung, auch telefonisch“, egal ob es um eine Vorsorge oder Impfung geht. Da kommt im Jahr einiges zusammen.
Ich möchte es mit den Ärzten nicht persönlich verderben, darum beschwere ich mich nicht über den Betrug.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.07.2024 um 04.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53460
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Die Osterinsel galt bisher als Musterbeispiel einer Kultur, die sich durch nichtnachhaltiges Wirtschaften an den Rand der Auslöschung gebracht hat. Neuerdings wird sie im Gegenteil als Paradebeispiel der Nachhaltigkeit angesehen. Satellitenaufnahmen hätten ergeben, daß die Gärten für Süßkartoffeln usw. nicht so groß waren wie angenommen, die Bevölkerung daher nie viel größer gewesen sein kann als bei ihrer „Entdeckung“ zu Ostern 1722.
Ich weiß nicht, ob die neuen Daten hier nicht überinterpretiert werden. Jedenfalls gab es große gesellschaftliche Umwälzungen und eben auch die Abholzung einer einst waldreichen Insel, die heute kahles Grasland ist. Die 8.000 Bewohner leben von eingeführten Lebensmitteln und vom Tourismus. Die Schrift ist nicht entziffert, und wozu die Moais errichtet wurden, weiß im Grund auch keiner so recht. Hierzu wird übrigens schon länger spekuliert, die bis zu 74 Tonnen schweren Dinger seien von relativ wenigen Menschen über die Ebene gekippelt worden (wie wir es mit Schränken machen und wie es inzwischen auch mit Moai-Nachbauten experimentell als möglich bewiesen wurde). Irgendein Wahnsystem muß dahinterstecken, angesichts der kleinen Bevölkerung vielleicht noch irrer als die Pyramiden und die Dome in europäischen Kleinstädten.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.07.2024 um 12.17 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53524
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Die Unwissenheit der Leute, durch Verdummungsaktionen gefördert, läßt das Geschäft mit Filteranlagen und Mineralwasser blühen.
Zur Trinkwasserqualität befragt mein Lieblingsmagazin einen „Experten“ und „Technologen“. Er vertreibt Filteranlagen... Trinkwasser solle „weitestgehend frei von Schadstoffen wie Metallen, Salzen und Ionen“ sein. In dem Fall könne das Wasser „seiner Funktion im Körper optimal nachkommen: Wasser solle Nährstoffe transportieren und reinigend sowie entgiftend wirken, wie Christiansen auf seiner Website schreibt.“ Das wäre dann wohl destilliertes Wasser. Vor dessen Genuß kann ich nur warnen.
Typischerweise wird auch mit großen Zahlen Angst erregt: über 2.000 Fremdstoffe im Leitungswasser! Ist das nicht entsetzlich? (Sozusagen die Umkehrung der Homöopathie und ebenso blöd.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.07.2024 um 14.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53528
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„Experten und Expertinnen sehen einen Zusammenhang zwischen sinkender Geburtenrate und der aktuellen Weltlage.“
Wahrscheinlich irren sich nicht nur die Experten, sondern auch die Expertinnen. Wir beobachten seit Jahrzehnten, daß die Geburtenraten in den wohlhabenden Staaten sinken, besonders seit die Pille erfunden wurde. Das hat mit Krieg und Krisen nichts zu tun. Die angeführten Gründe für den Verzicht AUF Kinder sind Rationalisierungen oder Vorwände, weil man den Verzicht WEGEN der Kinder scheut. Kinder sind in unserer modernen Welt strukturelle Fremdkörper und stören enorm.
(Kein Wort über die unfreiwillige Kinderlosigkeit, die oft mit Partnerlosigkeit einhergeht.)
Das Glück MIT Kindern zu beschwören ist billiger als ein Familienlastenausgleich, der rhetorisch umgehend als „Bestrafung der Kinderlosen“ weggefegt wird. Eigentlich eine Variante von „Tragik der Allmende“. Und ebenso zum Verzweifeln wie die exponentielle Konzentration des Reichtums.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 19.07.2024 um 15.58 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53552
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Zufällig gefunden:
Climate critics like Bjørn Lomborg like to cite the cost of dealing with global warming. But the costs are similar to the "costs" incurred by record companies in the switch to digital music distribution, or the costs to newspapers implicit in the rise of the web. That is, they are costs to existing industries, but ignore the opportunities for new industries that exploit the new technology. I have yet to see a convincing case made that the costs of dealing with climate change aren’t principally the costs of protecting old industries.
By contrast, let’s assume that the climate skeptics are wrong. We face the displacement of millions of people, droughts, floods and other extreme weather, species loss, and economic harm that will make us long for the good old days of the current financial industry meltdown.
(Tim O’Reilly: „Pascal’s wager“. In John Brockman, Hg.: This explains everything. New York u. a. 2013:249-251, S. 250f.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 23.07.2024 um 11.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53585
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Wenn es zu einem Attentat kommt, hat der Sicherheitsdienst versagt; wenn nicht, dann nicht. Die Weltgeschichte ist voller Beispiele, die belegen, daß kein Herrscher vollkommen sicher sein kann, nicht irgendwann – sei es von der eigenen Leibwache – ermordet zu werden. Meistens hatte er selbst ja auch keine Bedenken, alle zu erledigen, die ihm gefährlich werden konnten, z. B. Brüder.
Das Ganze ist gewissermaßen die Kehrseite des Präventions-Paradoxes: Wenn nichts passiert, war die Vorsicht überflüssig; wenn etwas passiert, war sie unzureichend. Etwas anderes können auch Untersuchungsausschüsse nicht herausbekommen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 05.08.2024 um 19.44 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53659
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Beim 100-Meter-Lauf hatte der Sieger einen Vorsprung von 5 tausendstel Sekunden. Ob die Ungenauigkeit beim Start nicht größer ist? Dann wäre die Entscheidung ein bißchen illusionär. Aber Ordnung muß sein, das vestehe ich.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 05.08.2024 um 21.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53660
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Das bedeutet, der Sieger hatte im Ziel einen Vorsprung von rund 5 cm.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.08.2024 um 04.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53661
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Soviel ich weiß, wird gemessen, wann die Brust des Läufers eine imaginäre Ziellinie überschreitet. Aus https://de.wikipedia.org/wiki/Zielfoto geht es nicht hervor. Zu meiner Frage: Der Start ist demgegenüber etwas "unsauber", weil die Helden verschieden schnell aus den berühmten "Startlöchern" kommen.
Insgesamt kommt es mir als sportfreiem Menschen sonderbar vor, daß die Leibesübungen zum Gegenstand einer Meßtechnik geworden sind, die über das menschliche Wahrnehmungsvermögen hinausgeht. Aber das kann man von mehreren Seiten des modernen Sports sagen, der chemisch hochgerüsteten Dopingkontrolle, schließlich dem ganzen "olympischen" Aufwand, den ich nie begreifen werde.
Gestern sah ich zufällig eine Dame auf dem Schwebebalken. (Sie wurde gezeigt, weil sie runterfiel.) Neben der eigentlichen Akrobatik machte sie viele überflüssige Bewegungen, die wohl elegant wirken sollten. Das scheint zu dieser Disziplin zu gehören.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 06.08.2024 um 07.37 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53664
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Als Unsauberkeit beim Start wäre höchstens zu bemängeln, daß die Schallwelle des Schusses nicht alle Läufer gleichzeitig erreicht. Wer der Pistole am nächsten kauert, hört ihn zuerst. Die individuelle Reaktion darauf und das „Wegkommen“ gehören ja zum Wettkampf.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 06.08.2024 um 10.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53668
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Das war auch mein erster Gedanke, als ich den Hinweis auf Ungenauigkeiten beim Start las. Aber ist es heute nicht so, daß der Startschuß aus jedem einzelnen Startblock kommt? Oder habe ich mir das irgendwann mal nur ausgedacht, als ich über dieses Problem schon einmal gegrübelt habe?
Unter dem Aspekt des Wettbewerbs interessiert nur die Frage, wer nach dem Startschuß als Erster durchs Ziel läuft. Wenn man sich aber dafür interessiert, wie lange der schnellste Sprinter braucht, um exakt 100 Meter zurückzulegen, müßte man jede Verzögerung beim Start herausrechnen (und umgekehrt bei einem Frühstart, der nicht mit Abbruch quittiert wurde, die gewonnene Zeit dazurechnen).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.08.2024 um 13.00 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53669
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Lieber Herr Virch, mit "unsauber" habe ich die Datenqualität gemeint, also rein technisch, nicht moralisch. Anders gesagt: Gemessen wird nicht, wie schnell jemand läuft, sondern außerdem implizit die Qualität des Starts. Das gehört zum Wettbewerb, aber es ist doch interessant zu wissen, was eigentlich vorliegt.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.08.2024 um 16.07 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53670
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Es gibt ähnliche Probleme bei anderen Sportarten. Beim Weitsprung wird ab Brett gemessen, nicht vom Absprungpunkt. Wer vorher abspringt, verschenkt, wer übertritt, springt ungültig. Beim Hochsprung sind oft noch ein oder mehr Zentimeter Platz, trotzdem gilt nur die Lattenhöhe. Und soweit ich weiß, wird sie nie auf Teile eines Zentimeters gestellt. Auch beim Gewichtheben gibt es wohl kaum einen Überbietungskampf um ein Gramm.
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 06.08.2024 um 16.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53671
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Ich habe dazu etwas gefunden:
Präzise Zeitnehmung beginnt schon beim Start: Das Problem mit herkömmlichen Startpistolen ist, dass sich der Schall langsamer ausbreitet als Licht. Das bedeutet, dass die Athleten auf den am weitesten entfernten Bahnen den Startschuss später hören als alle anderen. Omegas elektronische Startpistole ist mit Lautsprechern verbunden, die hinter jedem Läufer positioniert sind. Betätigt der Starter den Abzug, geschehen drei Dinge: Ein akustisches Signal ertönt, ein Blitzlicht ist zu sehen und ein Startimpuls wird an das Zeitnahme-Instrument übertragen.
(https://www.automation-next.com/future-tech/diese-technologien-muessen-bei-olympia-2024-hoechstleistung-bringen-918.html)
Im selben Text dann noch weitere beruhigende Ausführungen:
Die Startblöcke sind mit Sensoren ausgestattet, die 4.000-mal pro Sekunde die von den Sportlern auf die Fußstütze ausgeübte Kraft messen. Im Falle eines Fehlstarts sendet das Warnsystem die Daten umgehend an einen Computer vor Ort, mit dem der Starter die Reaktionszeit visuell analysieren kann. Die Regeln der World Athletics geben eine Mindestreaktionszeit von 100 Millisekunden (eine Zehntelsekunde) vor.
Omegas Fotofinish-Kamera Scan ‘O’ Vision Ultimate nimmt an der Ziellinie von Wettkämpfen bis zu 40.000 digitale Bilder pro Sekunde auf. Das macht es für die Kampfrichter einfacher, knappe Ergebnisse möglichst klar zu unterscheiden und eine Entscheidung zu fällen. Eigens dazu entwickelte Farbsensoren ermöglichen außerdem klare Bilder ohne Pixel-Interferenzen.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 06.08.2024 um 21.18 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53673
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Sehr interessant, klingt nach absoluter Gerechtigkeit.
Aber heißt das nun, wenn ein superreaktionsschneller Athlet nur 99 Millisekunden braucht, um auf den Startschuß zu reagieren, dann wird ihm das als Fehlstart ausgelegt? Das wäre dann wohl doch nicht fair.
Die zweite Frage, die ich mir jetzt als eher seltener Sportwettkampfzuschauer stelle, ist die: Wird der Startschuß irgendwie angekündigt? Das kann für die Reaktionszeit eine große Rolle spielen, könnte sie fast auf null drücken. Bei uns Kindern galt der Spruch "Auf die Plätze – fertig – los" bzw. auch "Achtung – fertig – Schuß/Knall", da konnte man sich auf das Kommando "Los!" bzw. auf den Startschuß/-knall einstellen. Wie sind da die Regeln? Kommt der Schuß heutzutage sehr unverhofft oder doch ziemlich voraussehbar?
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.08.2024 um 05.22 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53674
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Die alten Griechen haben Beifall geklatscht, wenn ihr Lieblings-Nackedei vor den anderen ans Ziel kam. Heute klatschen die Leute, wenn die Tabelle mit den Meßdaten herauskommt.
Wie ja auch die Fußballfans keine Spiele mehr zu sehen braucnen, weil es um Tabellenplätze geht.
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Kommentar von Erich Virch, verfaßt am 07.08.2024 um 13.23 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53680
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Natürlich habe ich "unsauber" nicht moralisch, sondern technisch aufgefaßt. Bei moralischer Betrachtung hätte ich das unmenschlich technische Messen unermeßlicher menschlicher Anstrengung geißeln müssen. Was nicht nicht einmal abwegig gewesen wäre; laut einer ARD-Sprecherin blicken ARD und ZDF in ihren TV-Sendungen weniger auf den Medaillenspiegel als früher. Der Sportchef des ZDF begründet das damit, daß es in der journalistischen Berichterstattung wichtig sei, "die Athletinnen und Athleten an dem zu messen, was sie sich vorgenommen haben". Ein bißchen wie bei den konkurrenzbereinigten Bundesjugendspielen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.08.2024 um 14.28 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53681
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Sie kennen sich da viel besser aus. Komisch, daß wir beide uns hier vor 11 Jahren auch schon mal über Sport und Bundesjugendspiele unterhalten haben.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.08.2024 um 16.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53692
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„Laut einer Studie könnte die Endlagersuche 43 Jahre länger dauern als ursprünglich geplant.“ (ZEIT 7.8.24)
Es könnten natürlich auch 49 Jahre und 4 Monate sein. In anderen Medien sind es 50.
In Deutschland müssen 37 Kernreaktoren abgebaut werden, weltweit sind über 200 stillgelegt, rund 420 laufen noch und kommen später dran. Das wird noch mehrere Generationen beschäftigen. Die Kosten sind im Preis des Atomstroms, wie ihn die Lobby verkündet, nicht enthalten. Wie vernagelt muß man sein, um sich das gefallen zu lassen oder gar noch zu applaudieren?
Die Lobby und die Rechten sprechen gern von einer Renaissance der Kernkraft, aber die Zahlen zeigen etwas anderes. Diese Technologie war ein Irrweg, die künftige Menschheit wird sie als Fluch empfinden. Das ist eine schmerzliche Einsicht, gerade wenn man in jungen Jahren die Hoffnung auf jene unerschöpfliche Energiequelle geteilt haben sollte. Die Profiteure haben die Diskussion zu sehr auf die Betriebssicherheit („GAU“ war in aller Munde) gelenkt und die Ewigkeitsaufgabe der Entsorgung unter den Teppich gekehrt.
Das Management der erneuerbaren Energien ist eine große logistische Aufgabe, an der zu arbeiten sich lohnt. Seit wir unseren Strom selber machen, beschäftigen wir uns noch mehr damit.
Was die Lenkung der Diskussion betrifft, so kann man eine Parallele zum wesentlich kleineren Problem Glyphosat ziehen. Auch hier findet eine Konzentration auf das Krebsrisiko statt, von dem man schon weiß, daß es allenfalls geringfügig ist, während die unüberschaubaren langfristigen Folgen für die Bodenfruchtbarkeit ausgeklammert bleiben. Angeblich ist eine konventionelle Landwirtschaft ohne Totalherbizid nicht mehr möglich. Es geht aber hauptsächlich um Mais für die Biogasanlage und das Tierfutter, nicht um unsere Ernährung.
Es gibt die „Tragik der Allmende“, eine menschliche Schwäche (überpersönliche Dummheit), und es gibt den Zynismus der Interessenvertreter, dem nicht mit Aufklärung beizukommen ist, denn sie wissen nur zu gut, was sie tun.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.08.2024 um 15.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53707
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Wie schon viele bemerkt haben: Manche Probleme sind so gigantisch, daß es leicht fällt, nicht daran zu denken. Dazu gehören ein umfassender Klimawandel und die Entsorgung (Rückbau und Endlagerung) der AKWs bzw. des Atommülls. Der Rückbau eines einzigen Reaktors dauert Jahrzehnte und kostet Milliarden, und es gibt schon jetzt fast 650 davon. Erfahrungsgemäß sind nicht alle Staaten so pingelig wie die fortgeschrittensten, das macht das Problem nicht kleiner.
Ich gehöre noch zu der Generation, die eine Zeitlang im Glauben an die unerschöpfliche, billige und saubere Kernenergie erzogen wurde. Der Staat hat mit der Lobby sehr erfolgreich zusammengearbeitet, um Zweifel gar nicht erst aufkommen zu lassen. Aber als die unsägliche Beschwichtigungstaktik der bayerischen Staatsregierung nach Tschernobyl uns die Augen hätte öffnen können, waren unsere längst weit offen, das weiß ich noch ganz genau. Wir waren wütend und sind dann auch politisch aktiv geworden.
Es hat keinen Sinn, immer wieder an die „Verantwortung jedes einzelnen“ zu appellieren, seine Bereitschaft, auf einen Teil seines Komforts zu verzichten usw. Der Wurm steckt im System, in der stillen Korrumpierbarkeit der Parlamente und Regierungen durch die profitierenden Unternehmen.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.08.2024 um 15.32 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53708
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Nicht daß es mich interessiert, aber in Wien wurde gerade wieder die Probe aufs Exempel geliefert: Weil kein Anschlag verübt worden ist, waren die Vorsichtsmaßnahmen übertrieben. Sagt ein Experte, und dagegen gibt es keine Vorsichtsmaßnahmen.
Wäre etwas passiert, wären die Vorsichtsmaßnahmen unzureichend gewesen und wäre jetzt der Teufel los.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.08.2024 um 14.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53735
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„RKI-Files zu Corona-Gefährlichkeit: Wie Jens Spahn die Pandemie herbeigetestet hat“ (Berliner Zeitung 18.8.24)
Echt jetzt? Und die ganze Welt, besonders kraß das große China, ist auf unseren kleinen Spahn hereingefallen?
(„Files“ ist wieder Querdenker-Jargon; man soll an geheime Machenschaften denken, die es aufzudecken gilt.)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 20.08.2024 um 17.54 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53760
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Die Freunde der Atomkraft wedeln immer wieder mal mit dem Flüssigsalzreaktor, so auch jetzt wieder beim rechtsradikalen Tichy. Angeblich will die Schweiz einen bauen, und er soll schon übernächstes Jahr ein wenig Strom liefern, für sagenhafte 2 Cent.
Da hilft es, den umsichtigeren Wikipedia-Artikel zu lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Flüssigsalzreaktor
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.09.2024 um 18.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53828
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"Der Kopf fängt oben an zu stinken", sagt eine mir sehr vertraute Dame über den Zustand der Deutschen Bahn.
Frauen haben ja ein besonderes Verhältnis zu Sprichwörtern und Redensarten. Zwar haben sie die Sprache erfunden, aber erst wir Männer haben etwas Ordentliches daraus gemacht.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 11.09.2024 um 05.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53873
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Die Regierung soll für die Krise der Autoindustrie verantwortlich sein, nicht aber für die fetten Gewinne in den Jahren davor (in denen die Unternehmen den absehbaren Strukturwandel verschliefen). Das Schema ist allzu bekannt, trotzdem benutzen es die Kritiker als Munition gegen die "Herrschenden".
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 11.09.2024 um 17.11 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53874
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Wir hatten ja unterschiedliche Regierungen. So eine wie diese Ampel hatten wir noch nicht. Jede Veränderung, wie auch diese Krise, kommt natürlich nicht schlagartig, sondern eine Weile hat auch diese Ampel noch von den Vorgängern profitiert.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.09.2024 um 12.33 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53890
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Zu http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1058#49718
Morten Freidel schreibt seit dem Frühjahr für die NZZ, wo er seine AKW-Werbung noch ungehemmter ausleben kann. Auch beklagt er sich über Haß, der ihm deshalb entgegenschlägt. Er sollte sich fragen, ob sein eigener Ton nicht dazu beigetragen hat.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 30.09.2024 um 05.03 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53981
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In vielen Köpfen hat sich die geflissentlich verbreitete Meinung festgesetzt, daß die stärkste Partei einen Anspruch auf die Regierung habe und eine Koalition der einzeln weniger starken gewissermaßen ein Betrug am Wähler sei. Oft wird hinzugefügt, der Wähler habe schließlich keine Koalition gewählt. Ich brauche nicht zu sagen, daß diese Ansicht keine Grundlage in der Verfassung (auch nicht in den Verfassungen anderer demokratischer Staaten) hat. Koalitionen können nicht gewählt werden, sind aber ebenso legitim wie die Wahl selbst.
Zur Diffamierung von Koalitionen gehört auch die Befürwortung eines Mehrheitswahlrechts. Dazu wäre auch einiges zu sagen, jedenfalls spricht die geschichtliche Erfahrung nicht eindeutig für ein solches.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.09.2024 um 08.53 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#53988
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Manchmal wird aber auch die Regierung mit der Versammlungsleitung verwechselt, siehe http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1040#53987. Diese beiden Dinge können, durchaus demokratisch, auf unterschiedliche Weise festgelegt sein.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 03.10.2024 um 03.40 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#54004
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Die umständlichen Bezeichnungen höherer Zahlen in vielen Sprachen und auch die ungeschickte Notation weisen darauf hin, wie fremd sie dem Alltagsbewußtsein sind und wie neu die Beschäftigung mit ihnen ist. Es gibt immer noch eine Diskrepanz zwischen der inzwischen geradezu eleganten Notation in unserem Dezimalstellensystem und der sprachlichen Bezeichnung der Zahlen
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.10.2024 um 08.14 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#54017
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Was ein rechter Rechenkünstler ist, der findet heraus, daß auch Windräder Strom verbrauchen, sogar wenn sie stillstehen. Das beweist wieder einmal, was für ein Humbug die Energiewende ist! Allerdings, die schönen Kohle- und Atomkraftwerke...
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 08.10.2024 um 04.31 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#54028
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Zum vorigen Eintrag:
Der elektrische Eigenbedarf ist je nach Kraftwerkstyp verschieden. Bei Kohlekraftwerken liegt er zwischen 4 % und 10 %, bei Kernkraftwerken zwischen 5 % und 16 %. Dabei sind die kleineren Werte bei größeren Kraftwerken typisch. Kleinere Dieselkraftanlagen haben einen Eigenbedarf von 3 % bis 5 %, größere Dieselkraftanlagen hingegen bis zu 8 %. Wasserkraftwerke und Gasturbinenkraftwerke weisen einen sehr geringen Eigenbedarf von rund 1 % auf – diese Kraftwerke kommen daher unter Umständen ohne eigene Mittelspannungsebene aus. Noch etwas niedriger liegt der Eigenbedarf bei Windkraftanlagen, wo der Eigenbedarf etwa 0,35 bis 0,5 % der produzierten elektrischen Energie ausmacht. (Wikipedia „Eigenbedarf“)
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.10.2024 um 16.13 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#54139
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„Eine Beleidigung nach der nächsten“ (Schlagzeile ZEIT online 28.10.24)
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Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 28.10.2024 um 17.09 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#54140
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»Hobbymathematiker aus den USA entdeckt größte bekannte Primzahl
Jahrelang war die Suche vergebens, nun gelang einem US-Amerikaner innerhalb kurzer Zeit ein Erfolg: Er stieß auf die größte bekannte Primzahl – und kann sich nun über ein Preisgeld freuen.
Ein Hobbymathematiker aus den USA hat die größte bekannte Primzahl gefunden.«
(spiegel.de, 23.10.24)
Kann man etwas Bekanntes entdecken, finden, darauf stoßen? Wenn man es verlegt hat, ja. Oder wenn es in Vergessenheit geraten ist und nun wiederentdeckt wird. Gemeint ist wohl, daß jemand eine Primzahl entdeckt hat, die größer ist als die größte der bisher bekannten. Erst durch die Entdeckung wurde auch diese noch größere Primzahl bekannt und ist somit jetzt die größte bekannte. Offenbar wollte der Autor nicht von der »größten Primzahl« sprechen, weil es sicher noch größere gibt. Aber vielleicht übersehe ich etwas.
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Kommentar von Manfred Riemer, verfaßt am 30.10.2024 um 00.42 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#54142
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Die letzte Ausgabe von Meyers Großem Konversations-Lexikon stammt aus den Jahren 1961 bis 1964 und ist bekannt als die 9. Auflage. Diese Auflage bestand aus 25 Bänden und umfasst insgesamt etwa 24.500 Seiten.
(ChatGPT)
Klingt plausibel. Fast 1000 Seiten pro Band! Wenn das so ist und wenn man 2000 Zeichen pro Seite annimmt, dann hätte dieses 25-bändige Lexikon ungefähr die richtige Größe, um die gut 41 Millionen Dezimalstellen der neu entdeckten Primzahl zu veröffentlichen.
Natürlich macht das niemand, und es ist auch nicht nötig, denn man untersucht überhaupt nur ganz bestimmte, spezielle Zahlen auf die Primzahleigenschaft, und zwar fast immer solche Zahlen, die in Dualschreibweise (wo es nur die zwei Ziffern 0 und 1 gibt) aus lauter Einsen bestehen.
Da braucht man keine 25 dicken Bände, sondern man benennt einfach z. B. die neugefundene Primzahl als die Zahl, die dual mit 136.279.841 Einsen geschrieben wird.
Auch der Primzahlnachweis selbst geht mit solchen speziellen Zahlen leichter, natürlich trotzdem nur mit Computerhilfe.
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.11.2024 um 08.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#54169
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Jedem ist das Hemd näher als der Rock: Nachhaltigkeit ist kein Motiv, das unser Handeln dauerhaft bestimmen könnte. Man kann uns immer wieder ermahnen, aber irgendwann platzt uns der Kragen, und wir hauen mit der Faust auf den Tisch und kehren zur lustvollen Selbstzerstörung zurück. Weil wir nun mal so sind, mußten unsere Vorfahren das mühsam erworbene Wissen um Nachhaltigkeit in vernunftferne Bräuche, Kulte, Mythen, Tabus und Spruchweisheiten verpacken.
Richard Dawkins erzählt von der Erfahrung seines Vaters in der Dritten Welt (Afrika): wie schwer es den Menschen fällt, die besten Feldfrüchte gerade nicht zu verzehren, sondern für die Nachzucht zurückzubehalten (The ancestor’s tale. London 2004:321). Als „Jäger und Sammler“ brauchten sie das nicht. Dabei ist dieses Prinzip aller Züchtung leicht einzusehen, aber die kurzsichtige Befriedigung ist allzu verlockend. Ohne gesellschaftliche Stützung geht es nicht. Inzwischen betrifft das Problem die Bewirtschaftung der ganzen Erde und ist fast unlösbar geworden. Harte Lektionen wirken nur vorübergehend, ansonsten gilt buchstäblich: Nach uns die Sintflut!
Wenn wir Rohstoffe, die in 100 Mill. Jahren eingelagert worden sind, in 100 Jahren verfeuern, kann das nicht ohne Folgen bleiben, und außerdem sind sie dann weg. Das sieht jeder ein, aber danach handeln ist beinahe übermenschlich. Es rettet doch die Welt nicht, wenn ich aufs Auto oder aufs Steak verzichte! Und Deutschland trägt gerade mal 2 Prozent zum CO2-Ausstoß bei usw. Oder man schließt Verträge mit einer Laufzeit von 50.000 Jahren ab (das ist noch länger als Sintflut, sieht aber besser aus...).
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 25.11.2024 um 06.27 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1103#54261
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„Der Stern WOH G64 ist 160.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und 2000-mal größer als die Sonne. Der Rote Riese steht kurz vor seinem explosiven Ende: Astronomen erwarten eine Supernova und hoffen, den Sternentod beobachten zu können.“ (WELT 24.11.24)
Es kann auch noch 50.000 Jahre dauern, aber wir haben ja Geduld. Eine schlichte (periodische) Nova in der Nördlichen Krone steht tatsächlich bevor, ist aber weniger eindrucksvoll und auch physikalisch etwas ganz anderes.
Die Sensationsmeldungen aus der Astronomie sollen wohl auch das Interesse an der Forschung und die weitere Finanzierung sichern. Aber wegen der ungeheuren Dimensionen in Raum und Zeit betreffen sie nun mal fast durchweg nicht gerade das Tagesgeschehen. Die angekündigte Supernova wäre ja auch schon zu einer Zeit „explodiert“, als wir noch auf Bäumen lebten.
Aktueller sind im Nahbereich Asteroiden, die uns vielleicht bedrohen – oder eben astronomische Ereignisse auf Erden wie kürzlich der Nachweis von Gravitationswellen.
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