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Theodor Icklers Sprachtagebuch

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31.12.2006
 

Scherbenhaufen
Zehetmair ist zufrieden, jedenfalls mit sich selbst

Was er laut ddp zum Jahreswechsel sagt, ist das erwartbare selbstgefällige Geschwätz, und daß Meidinger ihm zustimmt, verwundert auch niemanden.

Man sollte Zehetmair einmal fragen, ob Texte in seiner Reformschreibung nicht eindeutig schlechter sind als solche in der bewährten Schreibweise. Er würde es wahrscheinlich zugeben, aber jeden Versuch, die bessere Qualität wiedereinzuführen, mit dem Argument zurückweisen: "Es ist nicht zu verantworten, noch mal Unsicherheit zu verbreiten." Man soll sich also lieber im Schlechten einrichten, als das Gute zu versuchen. Jeden Gedanken daran, wie es glimpflich zu erreichen wäre, hat er immer weit von sich gewiesen. Vergessen wir nicht, daß er einer der Hauptschuldigen an dem ganzen Unglück ist. In den nächsten Jahren wird er ungerührt mitansehen, wie die Schriftsteller an die Kandare genommen werden. Und wieder und wieder wird er behaupten, daß es eben nur um einen Kompromiß gehen konnte und mehr nicht zu erreichen war usw. – alles gelogen, aber unermüdlich wiederholt, mit Unterstützung einer Journaille, die nichts als Ruhe im Kuhstall ersehnt.
Hans Krieger hat es von Anfang an richtig gesehen: Der Bock ließ sich aus Eitelkeit zum Gärtner machen.



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Kommentare zu »Scherbenhaufen«
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Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 14.01.2007 um 21.57 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=757#7276

An anderer Stelle schrieb Th. Ickler: »Inzwischen habe ich den Verdacht, daß Zehetmairs Missionsreise zu den Herausgebern diverser Blätter doch nicht ohne Wirkung geblieben ist.« (siehe http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=759#7147)

Daß Zehetmair davon profitiert, den Widerstand der FAZ gebrochen zu haben, ist vollkommen klar; Herr Ickler hat es folgendermaßen auf den Punkt gebracht: »… ein besonderer Herzenswunsch des ehemaligen Kultusministers, dessen Schuld um so unübersehbarer blieb, solange noch die Fahne der unverschandelten Rechtschreibung hochgehalten wurde.« (http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=766)

Viel weniger klar aber ist, welchen Vorteil die FAZ wirklich davon hat, daß sie mitmacht. Die vordergründigen Argumente, mit denen die Umstellung gerechtfertigt wird, kann man nicht ernst nehmen. Trotzdem hat die FAZ umgestellt – warum? Wie hat Zehermair das erreicht, was hat er möglicherweise versprochen? Vielleicht, daß noch weitere (kleine) Änderungen möglich sind, wenn man nur die Reform als Ganzes nicht mehr bekämpft? Wären dann die jetzigen „Eigenmächtigkeiten“ der FAZ (alle Achtung; wir sind beeindruckt!!) bereits als Richtpunkte einer irgendwann noch zu erwartenden Nachbesserung zu verstehen? Wer weiß …
 
 

Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 06.01.2007 um 20.54 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=757#7177

Zur Erinnerung: Zu Zehetmair siehe außerdem hier.
 
 

Kommentar von Klaus Achenbach, verfaßt am 02.01.2007 um 17.26 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=757#7140

Auch Sie, Prof. Ickler, sprechen nun schon bar-barisches Deutsch?
 
 

Kommentar von Klaus Malorny, verfaßt am 01.01.2007 um 14.55 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=757#7132

Es muß wohl eine menschliche Eigenheit sein, sich selber solange zu belügen, daß man alles richtig gemacht habe, bis man es am Ende selber glaubt. Bei Politikern ist dieser Realitätsverlust besonders gut zu beobachten. Je höher das Amt, desto größer das Lügengebäude. Dabei gibt es bemerkenswerterweise keinen großen Unterschied zwischen Demokratien und Diktaturen.
 
 

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