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30.04.2005
 

Weltsprache Englisch? Thinkste!
Don

Endlich sagt es einer geradeheraus: Niemand auf der Welt kann richtig Englisch – die Minorität der Oxford-Schnösel zählt nicht in einer globalisierten Gesellschaft, die in der Illusion lebt, in der englischen Sprache zu kommunizieren.

In seiner fast 30jährigen internationalen Karriere bei IBM in New York und als deren europäischer Vizepräsident hat Jean-Paul Nerrière nie die Demütigung verwunden, als ihm bei der Aufnahmeprüfung für die »Ecole Centrale« bescheinigt wurde, er spreche englisch wie ein Hotelportier. In seiner Berufserfahrung suchte und fand er die Bestätigung, daß er im internationalen Business keineswegs der einzige ist, auf den das zutrifft, sondern daß dies für so gut wie alle »Global Players« gilt, sofern sie nicht aus einem englischsprachigen Land kommen – et encore!

Dem »Anglorikanisch«, das man, wie Nerrière meint, anstatt des vorgeblichen Englischen sich in der internationalen Geschäftswelt bemüht mehr schlecht als recht zu radebrechen, hält er das »Globish« entgegen, eine Wortschöpfung aus »global« und »english«. Er hat diese »Sprache«, für die er jetzt das zweite Lehrbuch verfaßt hat, nicht erfunden, sondern sie aus seinen Beobachtungen des pseudo-englischen Sprachgebrauchs »außerhalb der angelsächsischen Sprachwelt« im internationalen Geschäftsleben sozusagen deskriptiv beschrieben. Dieses »Globish« kommt mit 1.500 Wörtern aus, beschränkt sich auf die simpelsten Satzkonstruktionen und beschreibt eine im Umgang unter nicht-muttersprachlichen Englischsprechern beobachtete »wirksam verständliche« Aussprache – was mehr oder weniger auf Nerrières auch nach fast dreißig internationalen Managerjahren wohl ungebrochenes Hotelportiers-Englisch hinauslaufen dürfte.

Die Vorteile des »Globish« sind für Nerrière unübersehbar und sollten nicht nur für die in ihrem Nationalstolz über Jahrhunderte durch die Engländer gedemütigten Franzosen, sondern für jeden, der nicht die Gnade der englischsprachigen Geburt genossen hat, schlagend sein:

»Endlich ein Buch, das den Minderwertigkeitskomplexen aller Nicht-Englisch-Muttersprachler ein Ende setzt.«

Diesen hinwiederum wird mit »Globish«, von dessen Verbreitung mittels seiner Lehrbücher sich Nerrière wohl ein Schnäppchen verspricht, ein Schnippchen geschlagen. Denn die reden unbekümmert mit ihrem angeberischen umfänglichen Wortschatz daher und ahnen gar nicht, daß davon nur die 1.500 Wörter, die er in »Globish« kodifiziert hat, verstanden werden. Ab Wort 1.501 äußern sie sich in einer Fremdsprache und werden zur Minderheit, die Probleme hat, sich international verständlich zu machen, denn welches die 1.500 bekannten Wörter sind, das müßten sie auch erst einmal lernen und sich im internationalen Gedankenaustausch auf diese beschränken. Das ist das Ende des Englischen als Kultur- oder gar Weltsprache.

»Es ist einfacher, populärer und effektiver, ein ›Globiphoner‹ zu sein, der sich seiner sprachlichen Eingeschränktheit bewußt ist und diese durch die [im Globish-Lehrbuch] beschriebenen Methoden kompensiert, als ein des Englischen Kundiger, der über seinen Gewißheiten und seiner Rechthaberei die sprachlichen Realitäten verschlafen hat.«

Damit tröstet auch Nerrière sich über die Tatsache hinweg, daß das Französische seit jenen Jahren gewaltig an Prestige eingebüßt hat, als die Reisepässe des Osmanischen Reiches noch in türkischer und französischer Sprache gehalten waren – von nun an wird es dem englischen Traditionsrivalen nicht besser ergehen, seine Sprache ist dem Untergang geweiht. Und das ungeliebte »Franglais«, die französische Parallelerscheinung zu unserem »Denglisch«, wird seine Anziehungskraft verlieren, denn alle, die es gerne ein bißchen englisch mögen, aber nicht richtig können, kommen bei »Globish« voll auf ihre Kosten.

Siehe auch hier.



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Kommentare zu »Weltsprache Englisch? Thinkste!«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.12.2021 um 05.21 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#11139

Zum vorigen:

„Durch ihre Bezogenheit auf die Idee des Reiches setzt sie [die rassenbewußte Politik] von Anfang an auf Autorität, die im Blute liegt, die für sie wie für das ganze Volk den Sinn des gemeinsamen Lebens ausmacht, aber nicht theoretisch gelehrt und verstanden, sondern dem sie verkörpernden Führer dargelebt werden muss, mithin echte Autorität ist, die letzte Bindung verlangt, die wiederum im persönlichen Dienst innerhalb der betreffenden kleinsten Einheit des Bundes getätigt werden muss.“ (Heinrich Roth, von Micha Brumlik in der taz vom 7.1.14 ans Licht gezogen)

Wenn man heute Roth, Klafki usw. liest, wundert man sich über die Luftschlösser, die sie errichtet haben, und über die Bereitwilligkeit der Pädagogen, es sich darin einzurichten, zuletzt mit der „Kompetenzorientierung“: Man hat sämtliche Lehrpläne so umgeschrieben, daß darin möglichst oft das Wort „Kompetenz“ vorkam. Inzwischen sind die Texte ausnahmslos rechtschreibreformiert und gegendert. Der Unterricht selbst blieb naturgemäß der gleiche.

(Eigentlich wollte ich zu Roth etwas von Mohrenwäsche schreiben, sehe aber, daß dieses Wort „veraltet, heute diskriminierend“ ist.)



Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 14.07.2021 um 04.42 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#11129

Zu http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#9294

Der Wikipedia-Eintrag über Heinrich Roth, leider ein sehr einflußreicher Mann in der westdeutschen Pädagogik, ist mehrmals geändert worden. Die Nazi-Vergangenheit wird ausführlicher berücksichtigt. Aber noch immer ist unklar, mit welchen "Vorurteilen" er in Göttingen empfangen wurde und ob sie vielleicht etwas mit jener Vergangenheit zu tun haben - ebenso wie der Streit um die Benennung eines Preises nach diesem Mann. Besonders seltsam ist aber, daß jene "Vorurteile traditionsbewusster Studierender" jetzt zu "Vorurteilen traditionsbewusster Kollegen" geworden sind.

In der Nachkriegszeit stößt man immer wieder auf gewendete Ex-Nazis, die in der GEW und anderswo linke Progression machten.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 13.08.2016 um 10.45 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#10558

Sprachpfleger verweisen gern auf das Vorbild Frankreich, weil sie glauben, die Académie und die aktive französische Sprachpolitik hätten das Eindringen von Anglizismen weitgehend verhindert


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 01.03.2016 um 05.26 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#10439

Dazu auch http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=1029#27064 mit dem Hinweis auf die Confusible-Wörterbücher, ein Dauerthema im angelsächsischen Raum.


Kommentar von R. M., verfaßt am 29.02.2016 um 20.41 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#10438

https://books.google.de/books?id=45hHAQAAMAAJ&pg=PA394


Kommentar von Germanist, verfaßt am 29.02.2016 um 19.19 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#10437

Gibt es Regeln, wie englische Abstrakta gebildet werden? Ich habe den Eindruck, daß germanische Abstrakta mit "-doom" gebildet werden entsprechend dem deutschen "-tum" und romanische mit "-ness" (deutsch "-nis") oder mit "-ty" (deutsch "-tät").


Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 28.02.2016 um 19.39 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#10436

Zu "Englische Hardwords darf man nie aus ihrer lateinischen Wurzel abzuleiten versuchen. Lateinkentnisse führen nur in die Irre." (#10435): Man sollte bei sowas nie "nie" oder "nur" sagen.
Das der lateinischen Wurzel entsprechende englische Wort ist *ingeniousness*. (Mein Spellcheck zu *ingeniousity*: Does not exist.)
Das Problem liegt natürlich in der zweifachen Bedeutung von lat. "in", wo eben sowohl unser "in" als auch unser Negations-"n" ihre Rollen spielen. Aber solche Zweideutigkeiten haben wir auch bei uns: Wenn jemand mit mir kämpft (fights with me), weiß ich oft gar nicht, auf welcher Seite der eigentlich ist.


Kommentar von Germanist, verfaßt am 28.02.2016 um 10.23 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#10435

franz. ingénuité, span. ingenuidad, port. ingenuidade, ital. ingenuità - Naivität, Harmlosigkeit.

franz. ingéniosité, span. ingeniosidad, port. ingeniosidade, ital. ingeniosità - Erfindungsgeist.

Englische Hardwords darf man nie aus ihrer lateinischen Wurzel abzuleiten versuchen. Lateinkentnisse führen nur in die Irre.

Das der lateinischen Wurzel entsprechende englische Wort wäre *ingeniousity*.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2016 um 05.50 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#10434

Heute fiel mir zum erstenmal der neue Slogan der Firma Siemens auf: Ingenuitiy for life. Die Definition ist überraschend einfach: Wenn man verwirklicht, worauf es ankommt, dann ist das Ingenuity for life.
Wie ich sehe, hat sich die Süddeutsche Zeitung schon im Dezember darüber lustig gemacht, vor allem wegen der Assoziationen in anderen Sprachen. "Werner von Siemens hätte es damals Erfindergeist genannt, wir nennen es Ingenuity for Life", gab sich Siemens-Chef Joe Kaeser selbstbewusst bei der Präsentation vor ein paar Tagen.
Der Anzeigentext und die Website des Konzerns bringen weitere nichtssagende Phrasen. Auch dort findet man das Eingeständnis, daß es sich um den guten alten "Erfindergeist" handelt.
Eine Totgeburt der Werbeabteilung, das sieht man ja auf den ersten Blick - aber wie kann so etwas passieren?
(Verwirrend mag sein, daß ingenuity das Substantiv zu ingenious ist, nicht zu ingenuous.)


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 07.08.2015 um 06.06 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#10183

Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags gutachtet, daß die Abgeordneten einen Anspruch auf deutsche Übersetzungen von EU-Dokumenten haben.

"In der vergangenen Legislaturperiode sind laut Aufzeichnungen des Bundestags 1510 Dokumente der EU-Kommission an Bundestagsausschüsse zur Beratung überwiesen worden. Davon waren zwar nur zwölf vollständig in englischer Sprache verfasst. Die 1510 Dokumente hatten aber insgesamt 1202 Anhänge und sonstige Anlagen, die nur auf Englisch vorlagen."
(www.sueddeutsche.de)

Wäre es anders, würde man perfekte Englischkenntnisse zur Voraussetzung eines Bundestagsmandats machen. Es ist auch weder zumutbar noch möglich, daß jeder Abgeordnete sich Übersetzungen auf eigene Kosten anfertigen läßt.


Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 05.05.2014 um 21.48 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#9925

Zu #9914: Der zweite Punkt entspricht auch meiner Erfahrung.
Einen "gemeinsamen" Sprachtyp "globales Englisch", den man zusätzlich lernen könnte, kann es gar nicht geben, weil eben nicht nur das Lautsystem und die Satzstruktur der ersten Sprache immer ihren Einfluß haben und dazwischen funken, sondern besonders deren Kultur interferiert. Das bemerkt Herr Ickler deutlich "z. B. bei Japanern", und bei mir ist es kein Witz, wenn ich über meine Frau, eine Japanerin, sage, daß sie in vielem erwartet, daß ich sie verstehen müßte, wenn sie nach ihrer Meinung etwas klar genug sagt, wo ich nichts Relevantes höre, von einigen [l]- und [r]-Verwechslungen nicht mal zu reden, und wir beide lachen über Benny Hills Speisekritik "rubbery", wenn er "lovely" meint (oder umgekehrt). Mich fragen hier Leute oft, selbst auf Sprachlehrerkonferenzen, "Where are you from?", weil ich Englisch mit starkem Akzent spreche; und das zeigt mir, daß sie gar nicht so sehr einen typisch deutschen Akzent hören, mit dem Komiker hier durchaus erfolgreich die Lacher auf ihre Seite ziehen, sondern eben nur einen Ausländerakzent. Die Leute hier verstehen mich klar, während sie (wie auch ich) bei so manchem Südstaatler oder Texaner ihre helle Schwierigkeit haben, um in allen Einzelheiten mitzubekommen, wovon der redet.

Noch zu Herrn Icklers Schwierigkeit "mit Amerikanern": Im US-Amerikanischen gibt es sechs große Dialektgebiete mit ihren eigenen Zentren für ihren jeweiligen Standard, von dem die Leute in jedem dieser Gebiete ganz natürlich sagen, daß ihr eigenes Englisch das beste sei, weil jeder es verstehen könne. Das stimmt aber nicht. Das beste Amerikanisch ist der Standard vom Mittelwesten; den versteht man hier überall, – ich weiß das; lebe ich doch hier im Mittelwesten schon seit fast einem halben Jahrhundert...

Zum "Globish": Ob man damit selbst "im internationalen Geschäftsleben" etwas größer weiterkäme, ist zweifelhaft. Ich habe hier auf einer Sprachlehrerkonferenz mal einen erfolgreichen Geschäftsmann gehört, der sein recht persönliches englisches Deutsch als fürs Geschäftsleben erfolgreich genug verkaufen wollte und uns das Lehren von grammatisch richtiger und möglichst akzentfreier Sprache damit auszureden versuchte, daß wir alle seinen Vortrag ja sehr gut verstünden. Als ich dann einwarf, daß "im internationalen Geschäftsleben" eine amerikanische "billion dollar" und eine deutsche "Billion Dollar" eben doch verschieden hohe Summen bezeichnen und man das wissen und also gelehrt bekommen müsse, bekam ich zur Antwort, daß derartige Einzelheiten bei Verhandlungen später vom seinem Beraterstab geklärt würden. - Naja, beim Vier Jahreszeiten hält ihm ein stolzer Livrierter am Eingang aber ganz sicher ohne weiteres jederzeit die Tür auf.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 04.05.2014 um 07.31 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#9914

Das kommt drauf an. Ich habe mich schon mit Englischsprechern unterhalten, die ich nur sehr schwer verstehen konnte, z. B. Japanern. Andererseits höre ich mir gern Vorträge von Engländern wie Richard Dawkins an, bei denen ich jedes Wort verstehe und den Gesamtsinn sowieso. Am meisten Schwierigkeiten habe ich mit Dialektsprechern und da wieder mit Amerikanern, natürlich aus Mangel an Gewöhnung. Aber das geht mir mit den Deutschen hier in Mittelfranken ebenso, obwohl ich schon fast 30 Jahre hier lebe. Oft muß ich nachfragen, und wenn ich mit ehrlichen Handwerkern etwas vereinbare, ist es mir geradezu peinlich, wie ein Ausländer zu wirken oder sie wie Leute mit Migrationshintergrund dastehen zu lassen.

Zum zweiten Punkt: Es gibt ja gar kein globales Englisch, das die Anglophonen zusätzlich zu ihrer Muttersprache lernen könnten. Das einzige, was man ihnen, aber auch allen anderen raten könnte, ist, ihre Redeweise gegenüber Ausländern einfach zu halten (was man aber, wie gesagt, intuitiv ohnehin meistens tut und nur noch etwas mehr üben könnte).


Kommentar von Germanist, verfaßt am 24.04.2014 um 13.07 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#9912

Am besten versteht man Englischsrecher, die keine Englisch-Muttersprachler sind. Daraus folgt, daß Englisch-Muttersprachler zusätzlich das internationale Englisch sprechen lernen sollten, um sich mit englischsprechenden Ausländern verständigen zu können.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 24.04.2014 um 11.59 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#9911

Man hat inzwischen den Globish-Gedanken hin und her diskutiert und ist immer wieder darauf gestoßen, daß die vielsprachigen Muster-Gesellschaften wie die indische sich nicht daran hindern lassen, am Mutterland des Englischen Maß zu nehmen und entweder britischen oder amerikanischen Standards zu genügen. Das ist eben die Crux mit Welthilfssprachen, die zugleich Muttersprachen sind. Jede Beschränkung von Vokabular und Grammatik, zusammen mit der Vermeidung des Idiomatischen, scheitert daran.


Kommentar von Chr. Schaefer, verfaßt am 06.08.2013 um 09.06 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#9489

»Neben den Mächten der Versailler Ordnung sowie den Nachbarstaaten des Deutsche Reiches, dazu den „Achsenmächten“ Italien und Japan kommen so auch Argentinien und, of all places, Costa Rica in den Blick.«
(http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2011-4-137)

Das einfache und kürzere "ausgerechnet" oder ein "sogar" scheinen nach Ansicht des Autors (Journalist beim "Tagesspiegel"!) für deutsche Muttersprachler nicht mehr verständlich zu sein.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 06.08.2013 um 05.56 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#9487

Hannah Arendt revisited (Suhrkamp)
Adorno revisited (Offizin)
Dicke Kinder – revisited (Transcript)
Die Idee der Universität – revisited (Springer)

Wellenreiten reloaded (Klasing)
Deutschland umsonst reloaded (Rowohlt)
Bibel reloaded (Gütersloher Verlagshaus)

(und jeweils Dutzende weitere)


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.03.2013 um 12.13 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#9294

Dem einflußreichen Pädagogikprofessor Heinrich Roth wurde 2006 eine Gedenk-Tagung gewidmet, die ebenso hieß wie der daraus hervorgegangene Sammelband:

Bildungsforschung und Bildungsreform: Heinrich Roth revisited

(Dann 9. Beiheft Die Deutsche Schule von Margret Kraul und Jörg Schlömerkemper. (2007))

Ich habe aus dem ganzen Zusammenhang nicht herausfinden können, warum das englische Wort dort eingefügt wurde.

Übrigens war während meiner Studienzeit von allen Seiten täglich zu hören, man sei nicht begabt, sondern werde begabt. Das soll auf Roth zurückgehen. Wenn man heute die Wortklaubereien von damals noch einmal liest, wundert man sich. Hentig hat Roth (zu dessen Assistenten Gerold Becker gehörte) in der ZEIT einen süß-säuerlichen Nachruf gewidmet.

Die angebliche Umorientierung vom Input zum Output soll revolutionär gewesen sein. Es ging also nicht mehr darum, was die Lehrer beibrachten, sondern darum, was die Schüler am Ende konnten. Aber das ist eigentlich dasselbe, und was waren denn die täglichen Kontrollen, die Abiturprüfungen usw. anderes als Output-Tests? Wie unterscheidet sich ein inputorientierter Lateinunterricht vom outputorientierten? Am Ende konnten die Schüler mehr oder weniger gut Latein.

Kommissionen wurden gebildet, Lehrstühle besetzt, aber an der Schule rauschte das alles vorbei, nur ein bißchen unnötige und störende Unruhe hinterlassend. Und dem gewohnten pädagogischen Geschwafel wurden ein paar neue Ausdrücke hinzugefügt.

Der Wikipedia-Eintrag über Roth stammelt druckfehlerreich vor sich hin. Gegen Ende heißt es: 1961 wurde er an die Georg-August-Universität in Göttingen berufen. Dort wurde der ausgewiesene Empiriker von den traditionsbewussten Studierenden mit Vorurteilen empfangen. Um diese zu durchbrechen, weitete er seine Lehre von einer pädagogischen Psychologie hin zu einer pädagogischen Anthropologie aus, die sich um die Begriffe Bildsamkeit und Bestimmung drehte. Immer wieder versuchte er die Grundlagen seines methodischen Verfahrens zu verteidigen.

Was das für Studenten waren und worin ihre Vorurteile bestanden, erfährt man nicht.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.03.2013 um 08.53 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#9293

Die deutsche Fassung des Human development report 2011 gibt als Quelle an:

Human Development Report 2011 - Substainibility and Equity: A Better Future for All

HDR-2011-Vollversion.pdf

Dasselbe auch zur Kurzfassung.

(Das ganze Unternehmen kommt mir übrigens auch ziemlich sonderbar vor. Die Auswahl und Gewichtung der Kriterien, die dann zum Ranking führen, wären kritisch zu betrachten.)


Kommentar von Fritz Koch, verfaßt am 20.05.2005 um 15.03 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#712

Englisch genügt nicht in Europa
Aus der Südd. Zeitg. v. 20.5.05, Feuilleton, "Deutsch macht Spaß":
"Deutschland ist für Holland der bei weitem wichtigste Handelspartner. Die holländische Wirtschaft sucht händeringend Mitarbeiter, die die Sprachen der Nachbarländer beherrschen. Denn die mangelnden Fremdsprachenkenntnisse kosten die Niederlanden Milliarden. Der Exportverband schätzt, dass jährlich rund sieben Milliarden Euro Umsatz allein wegen mangelnder Deutschkenntnisse verloren gehen."


Kommentar von Karsten Bolz, verfaßt am 05.05.2005 um 19.43 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#699

Denjenigen gewidmet, die meinen, die "Einfachheit" der englischen Sprache loben zu müssen:

(http://www.worsleyschool.net/socialarts/strange/strange.html)

It has been said that English is one of the hardest languages to learn to speak and spell correctly. Read this poem by Dr. Gerald Nolst Trenite (1870-1946), and you might begin to see what a strange collection of rules and exceptions (mostly exceptions) is the English language! You'll certainly wonder how you ever learned to read!

The Chaos

Dearest creature in creation,
Study English pronunciation.
I will teach you in my verse
Sounds like corpse, corps, horse, and worse.
I will keep you, Suzy, busy,
Make your head with heat grow dizzy.
Tear in eye, your dress will tear.
So shall I! Oh hear my prayer.

Just compare heart, beard, and heard,
Dies and diet, lord and word,
Sword and sward, retain and Britain.
(Mind the latter, how it's written.)
Now I surely will not plague you
With such words as plaque and ague.
But be careful how you speak:
Say break and steak, but bleak and streak;
Cloven, oven, how and low,
Script, receipt, show, poem, and toe.

Hear me say, devoid of trickery,
Daughter, laughter, and Terpsichore,
Typhoid, measles, topsails, aisles,
Exiles, similes, and reviles;
Scholar, vicar, and cigar,
Solar, mica, war and far;
One, anemone, Balmoral,
Kitchen, lichen, laundry, laurel;
Gertrude, German, wind and mind,
Scene, Melpomene, mankind.

Billet does not rhyme with ballet,
Bouquet, wallet, mallet, chalet.
Blood and flood are not like food,
Nor is mould like should and would.
Viscous, viscount, load and broad,
Toward, to forward, to reward.
And your pronunciation's OK
When you correctly say croquet,
Rounded, wounded, grieve and sleeve,
Friend and fiend, alive and live.

Ivy, privy, famous, clamour
And enamour rhyme with hammer.
River, rival, tomb, bomb, comb,
Doll and roll and some and home.
Stranger does not rhyme with anger,
Neither does devour with clangour.
Souls but foul, haunt but aunt,
Font, front, wont, want, grand, and grant,
Shoes, goes, does. Now first say finger,
And then singer, ginger, linger,
Real, zeal, mauve, gauze, gouge and gauge,
Marriage, foliage, mirage, and age.

Query does not rhyme with very,
Nor does fury sound like bury.
Dost, lost, post and doth, cloth, loth.
Job, nob, bosom, transom, oath.
Though the differences seem little,
We say actual but victual.
Refer does not rhyme with deafer.
Foeffer does, and zephyr, heifer.
Mint, pint, senate and sedate;
Dull, bull, and George ate late.
Scenic, Arabic, Pacific,
Science, conscience, scientific.

Liberty, library, heave and heaven,
Rachel, ache, moustache, eleven.
We say hallowed, but allowed,
People, leopard, towed, but vowed.
Mark the differences, moreover,
Between mover, cover, clover;
Leeches, breeches, wise, precise,
Chalice, but police and lice;
Camel, constable, unstable,
Principle, disciple, label.

Petal, panel, and canal,
Wait, surprise, plait, promise, pal.
Worm and storm, chaise, chaos, chair,
Senator, spectator, mayor.
Tour, but our and succour, four.
Gas, alas, and Arkansas.
Sea, idea, Korea, area,
Psalm, Maria, but malaria.
Youth, south, southern, cleanse and clean.
Doctrine, turpentine, marine.

Compare alien with Italian,
Dandelion and battalion.
Sally with ally, yea, ye,
Eye, I, ay, aye, whey, and key.
Say aver, but ever, fever,
Neither, leisure, skein, deceiver.
Heron, granary, canary.
Crevice and device and aerie.

Face, but preface, not efface.
Phlegm, phlegmatic, ass, glass, bass.
Large, but target, gin, give, verging,
Ought, out, joust and scour, scourging.
Ear, but earn and wear and tear
Do not rhyme with here but ere.
Seven is right, but so is even,
Hyphen, roughen, nephew Stephen,
Monkey, donkey, Turk and jerk,
Ask, grasp, wasp, and cork and work.

Pronunciation -- think of Psyche!
Is a paling stout and spikey?
Won't it make you lose your wits,
Writing groats and saying grits?
It's a dark abyss or tunnel:
Strewn with stones, stowed, solace, gunwale,
Islington and Isle of Wight,
Housewife, verdict and indict.

Finally, which rhymes with enough --
Though, through, plough, or dough, or cough?
Hiccough has the sound of cup.
My advice is to give up!!!

Dr. Gerald Nolst Trenite (1870-1946), a Dutch observer of English


Kommentar von NZZ, 2. 5. 2005, verfaßt am 02.05.2005 um 09.38 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#688

» «Die Wissenschaft spricht Englisch - und die Gelehrsamkeit viele Sprachen?», fragte man unter anderem [bei der Tagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung] in Salzburg. Schon das klang nicht so, als hätte man den Untergang zu besprechen. Friedrich Nietzsches Prognose aus dem Jahr 1878, dass es irgendwann «eine neue Sprache zuerst als Verkehrssprache, dann als Sprache des geistigen Verkehrs überhaupt für alle geben wird», war nicht falsch. Als neue Lingua franca des Wissenschaftsbetriebs triumphiert das globalisierte Englisch über die eigensprachlichen Forschungsdiskurse. Über die Konsequenzen, die dieser Prozess mit sich bringt, ist man sich uneins in einer Diskussionsrunde, in der Biologen, Mediziner, Soziologen und Philosophen mit dem gängigen «Sorgenkatalog Englisch-Deutsch» (Ulrich Raulff) ringen. Dass keiner rundheraus klagen will, ist deutlich.

Es gibt ein prinzipielles «Schisma von kommunikativen Wissenschaften und Naturwissenschaften», wie der Mediziner Wolf Singer sagt. Sportlich driften sie auseinander, die exakten «Sciences» und die Kulturwissenschaften. Wenn bei den einen die sprachliche Knappheit ein Desiderat ist, dann sind die anderen auf sprachliche Ausdeutung geradezu angewiesen. Schon wahr: Die feinen Unterschiede zwischen Bürgertum, Bourgeoisie und Middle Class sind mit einer bedeutungsnivellierenden Einsprachigkeit nicht in den Griff zu bekommen. Die Wissenschaft kann das kulturelle Gefüge sprachlich bemessener Differenz nur dann beschreiben, wenn sie selbst über genügend Ausdruck verfügt. Die Meinung, dass die heutige Forschung mit Wissenschafts-BSE, dem Basic Simple English, infiziert sei, hält der Soziologe Florian Coulmas geradezu für eine Beleidigung. Man wisse sich auszudrücken und setze für Gedankenarbeit und Erkenntnisgewinn durchaus mehr ein als das berüchtigt schlichte Englisch II. Das Problem, sekundiert Ulrich Raulff, sei nicht das Englisch II, sondern ein grassierendes Deutsch II.«


( »Weltsprache der Gelehrsamkeit / Die Deutsche Akademie tagte und vergab ihre Preise« von Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 2. Mai 2005 )


Kommentar von Wolfgang Scheuermann, verfaßt am 02.05.2005 um 09.29 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#687

Englisch ist wirklich schwer

Woher stammt das (unaustilgbare) Gerücht, Englisch sei besonders leicht zu erlernen?

Vielleicht von daher, daß viele bemerkt haben, daß sie mit einem Sprachwerkzeug wie "globish" zu kommunizieren vermochten? (Noch ohne zu ahnen, daß es einmal so genannt werden könnte?) Mag sein.
Englisch ist jedenfalls eine ziemlich kompliziere Sprache, bei der es sehr, sehr schwierig ist, ein auch nur halbwegs akzeptables Niveau zu erreichen.
Ein Grund dafür ist, daß man von "native speakers" nur sehr selten auf Fehler hingewiesen wird (aus Höflichkeit, und vielleicht auch, weil man sich als Angelsachse daran gewöhnt hat, vom Rest der Welt fehlerhaft angesprochen zu werden).

Ein kleines Beispiel: Vor inzwischen über 10 Jahren führte ich zusammen mit Kollegen aus den USA und dem UK ein einwöchiges Seminar in Budapest durch (für Teilnehmer aus Zéntral- und Osteuropa), in dem es um Kosten im Gesundheitswesen ging. Zu dessen Beginn hatte ich die englischsprachigen Kollegen gebeten, sprachliche Mißgriffe bei mir doch bitte zu korrigieren. Deren Erwiderung war, das sei nicht nötig, mein Englisch sei doch exzellent. Aber ich wiederholte meine Bitte: Wenn ich nicht auf Fehler hingewiesen würde, könnte ich kaum dazulernen. Diese Bitte hatte sogar Erfolg: Am letzten Tag, kurz vor der Abreise, kam ein US-Kollege auf mich zu und sagte mir: "Hwuhlfgäng, the correct pronounciation is »costs«, not »coasts«."

Eine geschlagene Woche lang hatte ich von Küsten geredet, wenn ich vielmehr Kosten meinte. Immerhin habe ich das seit damals gelernt. Aber: s. Überschrift!



Kommentar von Fritz Koch, verfaßt am 01.05.2005 um 00.13 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#685

Es sei an den Versuch von C. K. Ogden erinnert, der um 1930 ein Basic English von 850 Wörtern geschaffen hat, das zwar leicht zu lernen, aber schwer zu sprechen war, weil statt der fehlenden Einzelwörter dauernd definierende Umschreibungen benutzt werden mußten: Basic zu sprechen hieß in Definitionen zu reden und ein ständiges Auflösen und Umdenken gewohnter Begriffe.
Nein, die neue Weltsprache heißt: Bad English, noch gemeiner: BSE, Bad Simple English.


Kommentar von Ursula Morin, verfaßt am 30.04.2005 um 23.44 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=248#684

Schön, daß dies mal erwähnt wird. Und jetzt versuchen Sie, sich vorzustellen, wie man "Globish" übersetzt. Es ist der reine Horror! Leider bin ich gezwungen, dies schon seit Jahren zu tun - seit man in den Großunternehmen auf die glänzende Idee gekommen ist, Englisch als "Konzernsprache" einzuführen (und damit Übersetzungskosten zu sparen). Die Geschäftsführungen - von Sprachkenntnissen gänzlich unbefleckt - waren der Meinung, man könnte "Englisch" sozusagen auf Befehl schreiben oder sprechen. Dadurch entstand "Globish" - für die telefonische Kommunikation oder E-Mail durchaus brauchbar, aber äußerst mühsam zu übersetzen. Was die Chefs nun wiederum auch nicht verstehen ...

In der Praxis bedeutet dies, aus einer Sprache mit nur 1500 Wörtern (manche Verfasser von PR-Material beherrschen auch nur ca. 500) in eine "echte" Sprache mit so 300.000 bis 600.000 Wörtern zu übersetzen. Die Umsetzung findet im Gehirn des Übersetzers statt, das darob des öfteren in nervöse Zuckungen verfällt .... Wäre schön, Kommentare von anderen Übersetzern dazu zu lesen.



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