29.10.2004

Pech gehabt! Ignorant schlägt nicht mehr existierendes Verb als „schönstes deutsches Wort“ vor

Der Max Hueber Verlag sorgt jetzt dafür, daß »Das schönste deutsche Wort« nicht für die Katz ermittelt wurde.

Auch »die rund 150 schönsten, ausgefallensten und originellsten Einsendungen sollen in einem exklusiven Geschenkbuch zusammengefasst« der Nachwelt erhalten bleiben.

Die neueste Duden-Software scheint bei Hueber noch nicht installiert zu sein, oder sie funktioniert nicht richtig.

»Ideal zum Verschenken und sich selber schenken!«,

rühmt die Werbung, ohne Rücksicht darauf, was die armen Kinder und sonstige Rechtschreib-Verunsicherte hieraus lernen oder nicht lernen können.

Mit drei Kostproben der aus 22.838 Einsendungen aus 111 Ländern ausgewählten als »schönste« deutsche Wörter eingesandten Vorschläge macht die Werbung Appetit auf die ganze Bescherung: »rascheln« und »Streichholzschächtelchen« werden einschließlich treuherziger Begründungen vorgeführt und verblüffenderweise als drittes Beispiel ein eigentlich nur mäßig schönes deutsches Wort, das es seit der Rechtschreibreform allerdings gar nicht mehr gibt:

auseinandersetzen.

Pech gehabt, Herr Weinzierl! Frau Limbach und die Jury haben es vielleicht deshalb durchfallen lassen.



Die Quelldatei zu diesem Ausdruck finden Sie unter
http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=23