19.06.2010

Es könnte alles so einfach sein …

unterwegs auf den spuren gustaf nagels

Wenn jeder schreibt, wie er spricht, macht er keine Fehler – logisch!

In ihrer Kirchenrubrik skizziert die MAZ unter der Überschrift „Von einem, der ungewöhnlich lebte, alles klein schrieb – und verstoßen wurde“ Leben und Werk Gustav Nagels, dem „Gesundheitsapostel und Tempelwächter von Arendsee“. Darin heißt es:

»Einfach leben wollte er. In diesem Zusammenhang stand auch seine Rechtschreibreform. Manche Buchstaben, weil sie nicht gesprochen wurden, kamen bei ihm nicht vor. Alles schrieb er klein. Und über sein Leben selbst schrieb Nagel: „ja in meiner brust kwilt eine geheimnis folle kraft, eine kraft di mich durch alle hinderniße, durch jarelange entberung spot und hon, verstoßen und überfallen sein, gefängnis und irrenhausleben und durch di dreijärige entmündigung wie durch so file andere entmutigungen mit geduldigem ergeben innigem aufschauen zu got dem fater aller erkwillenden lebenskraft sicher fürte.“

Die Autorin eines Buches über Gustav Nagel – einst selbst Deutschlehrerin – bemerkte uns gegenüber: „Wahrscheinlich hätten viele Schüler heute gute Zensuren in Rechtschreibung. Denn auch sie schreiben oft so, wie sie sprechen.“«

Quelle: Märkische Allgemeine
Link: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/11826642/61469/Von-einem-der-ungewoehnlich-lebte-alles-klein-schrieb.html

Die Quelldatei zu diesem Ausdruck finden Sie unter
http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=170