24.03.2006 Unberücksichtigte ethische DimensionenAus Hannoversch Münden erreicht uns ein flammender Protestbrief.Da er zugleich dem Kultusminister des Landes Niedersachsen zur Kenntnis gegeben wurde, handelt es sich offenbar nicht um eine vertrauliche Mitteilung, so daß der Veröffentlichung eines Auszugs an dieser Stelle nichts entgegenstehen dürfte. »[. . .] mit großem Befremden haben wir von dem Beispielsatz Kenntnis genommen, mit dem Ihre Kommission Regeln der Zeichensetzung darstellt: \"Er erschoss sein Tochter und seine Frau sah ihm dabei zu.\" Dieses Beispiel ist im Rahmen einer tabellarischen Vorstellung der Rechtschreibreform in unserer Lokalzeitung HNA am 3. März 2006 abgedruckt worden. Für uns ist es nicht verständlich, dass sich Ihre Forschungsgruppe, die im Auftrag der Kultusministerkonferenz arbeitet, offensichtlich über die Inhalte der ausgewählten Beispiele keine Gedanken macht und ethische Dimensionen unberücksichtigt lässt. [. . .] Wir bitten Sie nachdrücklich darum, umgehend einen anderen Beispielsatz für die Erklärung der neuen Zeichensetzungsregeln zu verwenden und uns entsprechend zu benachrichtigen. [. . .]« Wir können die Fachgruppe Deutsch des Grotefend-Gymnasiums beruhigen. Die FDS ist keine Kommission, die im Auftrag der Kultusministerkonferenz arbeitet, und vor der Formulierung etwelcher neuer Beispielsätze werden wir inskünftig Gutachten einschlägiger Instanzen (EKD, DBK, FSK usw.) einholen. Wir bitten unsererseits darum, auf die Verbrennung von FDS-Fahnen auf dem Schulhof des Grotefend-Gymnasiums zu verzichten.
Die Quelldatei zu diesem Ausdruck finden Sie unter |