09.03.2008 Theodor Ickler Keine VereinfachungWarum wird das Rechtschreiben immer schwerer?"Das Ziel, das Erlernen richtigen Schreibens durch Vereinfachung der Rechtschreibregeln und Schreibweisen zu erleichtern, ist ein Gemeinwohlbelang, durch den die Neuregelung verfassungsrechtlich hinreichend gerechtfertigt ist. Nach vertretbarer Einschätzung des Landes ist die Rechtschreibreform geeignet, dieses Ziel zu erreichen."(Bundesverfassungsgericht am 14.7.1998 über die RSR) Heute steht fest, daß das Ziel nicht erreicht worden ist. Aber es wird niemals dazu kommen, daß das Gericht seinen Irrtum eingesteht, denn es wird sich nie wieder mit dem Gegenstand befassen. Die KMK ist ohnehin unfähig, einen Fehler zuzugeben. Sie reformiert immer weiter, blickt nie zurück. Ein kleines Beispiel: Man sehe sich die Einträge zu "leerlaufen" im alten Duden, in der Reform von 1996 und den darauf beruhenden Dudenbänden (auch Bd. 9) und schließlich die gegenwärtig geltende Schulorthographie an! Dann wundert einen gar nichts mehr. Oder fragen wir einmal, warum die Reformer nicht die Zusammenschreibung von "zuguterletzt" wenigstens zugelassen haben. Julian v. Heyl führt sie unter den beliebten Fehlern auf und gibt auch einen Hinweis auf die volksetymologische Herleitung. Die Parallele zu "zuerst", "zuletzt", "zuallererst" usw. ist schlagend, deshalb machen die Leute ständig Fehler und merken es nicht. Immer wieder kommt man darauf zurück, daß es richtig und ausreichend gewesen wäre, den alten Duden auszukämmen.
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