14.02.2008 Theodor Ickler Sick’sch Beck’schZu einem nicht mehr ganz neuen Buch von Klaus MackowiakKlaus Mackowiak: Die 101 häufigsten Fehler im Deutschen und wie man sie vermeidet. 2. Aufl. München 2005 (Beck’sche Reihe).Das Buch enthält außer den üblichen grammatischen Fragen, die kein Sprachratgeber sich entgehen läßt, auch eine Menge Artikel über die "neue" Rechtschreibung, die es vorbehaltlos unterstützt (Mackowiak schreibt sogar selbstständig). Natürlich ist das Buch längst überholt. Die Kommaregeln stimmen seit 2006 schon nicht mehr. Daß Aufsehen erregend nicht dasselbe ist wie aufsehenerregend usw., weiß der Verfasser nicht oder verschweigt es. Er beginnt einen Satz mit Nahe liegend ist … . Ein paar Jahre zuvor hätte er wahrscheinlich argumentiert, daß die Dudengrammatik so etwas nicht zuläßt … Die unerhörte Schwierigkeit der neuen Fremdwortschreibung kommt gut heraus, gerade weil Mackowiak sie nur vermitteln und nicht kritisieren will. Die Quisquilien um die GZS bei hoch- usw. haben etwas Unwürdiges. Mackowiak, früherer Mitarbeiter von Christian Stetter, versteht mehr von Sprachwissenschaft als Bastian Sick, ist aber in seinem normativen Urteil nicht weniger rigide. Warum ist diesen Monats falsch? Weil dieser „stets stark“ flektiert. Aber das ist dasselbe noch einmal und keine Begründung. Und woher weiß Mackowiak, daß es „stets“ so ist, wo doch dauernd das Gegenteil nachweisbar ist? Natürlich ist auch gewunken falsch, der Verfasser scheut nicht einmal vor dem längst zu Tode gerittenen scheinbar analogen geblunken und gehunken zurück, das ja auch niemand sage (was übrigens nicht stimmt). Warum aber gewunken so häufig ist, und nicht erst seit gestern, das fragt er nicht. Das neue Jahr wird klein geschrieben, basta. Wie gesagt, sicksch.
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