03.01.2008


Theodor Ickler

Noch einmal Troia

(und Schrott)

Vor sechs Jahren hatte ich mich anderswo (www.rechtschreibreform.com) über den reformiert gedruckten und schwer entstellten Katalog zur Troja-Ausstellung beklagt. Dortselbst auch die freundliche Bestätigung "aus dem Felde", d. h. von der Ausgrabungsstätte selbst, daß die Ausgräber mit der Textverhunzung nichts zu tun haben und der leider seither verstorbene Leiter Manfred Korfmann damit durchaus nicht einverstanden war.

Inzwischen ging durch die Presse, daß der Tausendsassa Raoul Schrott (der ja auch das Gilgamesch-Epos übersetzt hat) nicht nur eine neue Ilias-Übersetzung vorlegt, sondern auch ein Buch, in dem er den Trojanischen Krieg nach Kilikien verlegt (von dem er nach eigener Aussage bis vor kurzem nicht wußte, wo es liegt, was an sich auch ganz bemerkenswert ist). Heute kriegt er nun in der Süddeutschen Zeitung eins übergebraten, daß es eine Lust zu lesen ist, und zwar von Joachim Latacz, der auch schon an Ausstellung und Katalog beteiligt war.

Latacz schreibt weiterhin "Troia", die Redaktion bleibt aber bei "Troja" – der Fall ist seinerzeit viel kommentiert worden. Es ist nicht besonders wichtig, auch "slawisch" und "slavisch" wird sich eine Weile nebeneinander halten.


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