11.12.2007


Theodor Ickler

Befehlsnotstand

Minister Schneider kann nichts machen

Der bayerische Schulminister Schneider antwortet auf die Frage nach einer möglichen Stundenreduzierung am Gymnasium: "Die Kultusministerkonferenz schreibt 265 Jahreswochenstunden vor." (SZ 10.12.07)
Kommt uns das nicht bekannt vor? Die KMK kann in Wirklichkeit gar nichts vorschreiben. Aber zusammen mit dem selbstverordneten, überaus bequemen Einstimmigkeitsprinzip wird die KMK zu einer göttlichen Macht stilisiert, die zum Beispiel auch die deutsche Sprache verändert, ohne daß man sich dagegen wehren kann.
Hintergrund des angeführten Ministergesprächs:
Die Gymnasiasten der 9. Klasse haben an zwei Wochentagen jeweils 8 Fächer in 8 Unterrichtsstunden nacheinander, alles in gleichförmigem Frontalunterricht auf ihren Stühlen sitzend. Unsere Jüngste ist nach dieser Tortur so wirr im Kopf, daß sie sich manchmal nicht mehr erinnern kann, was sie in der Schule überhaupt gemacht hat. Das ist das Ergebnis einer Pädagogik, die seit über 100 Jahren ständig das Wort "Reform" im Munde führt.


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