15.11.2007


Theodor Ickler

Politiker

Graue Gedanken beim Lesen der Morgenzeitung

Müntefering, Beck, Nahles – sie alle haben sich für die Rechtschreibreform ins Zeug gelegt, streng der erste, grob der zweite, dumm die dritte.

Gestern verwirrten mich die "Nachrufe" auf Müntefering. Die einen zollten ihm Respekt, weil er aus familiären Gründen zurückgetreten sei, die anderen, weil er nicht aus familiären Gründen, sondern aus politischen den Bettel hingeschmissen habe, und die dritten, weil er von der "eiskalten" Merkel abgemurkst worden sei. Letztere Version stammt von Heribert Prantl in der Süddeutschen Zeitung. Er sieht die eiskalte Kanzlerin zugleich als Wachs in den Händen einer allmächtigen Lobby, nämlich der privaten Briefsortierer und -zusteller! Denen opfert sie ihren besten Mann und die ganze Regierung. All dies möchte man in klassischer Rechtschreibung gar nicht lesen, insofern paßt die Münte-Beck-Nahles-Orthographie ganz gut.


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