11.10.2007 Theodor Ickler Schulbücher und kein EndeWoran fehlt es denn wirklich?Unter FAZ.Net lese ich ein Gespräch mit Michael Klett, der nun wieder den Verlag leitet.Zum Schulbuchtest der Stiftung Warentest meint er, "dass von allen Schulbüchern, die heute verwendet werden, wahrscheinlich rund die Hälfte fehlerhaft sind – weil die Zeit über sie hinweggegangen ist. In manchen Bundesländern werden Schulbücher zehn Jahre und länger ausgeliehen. Die neue Rechtschreibung zum Beispiel findet in diesen Werken gar nicht statt." Das ist eine etwas zweideutige Bemerkung. Ein Buch in nichtreformierter Schreibweise ist sogar der jetzt gültigen Schulorthographie näher als ein Buch von 1996–2006. Ziemlich gut ist Jürgen Kaubes Stellungnahme vom 1. Oktober ebd., vor allem was er über die verstiegenen Lernzielbestimmungen und Aufgaben der Schulbücher sagt. Ich weiß aus meiner eigenen Referendarszeit noch sehr gut, wie die "Lernziele", die ja eigentlich einer behavioristischen Methode entstammen und operationalisierbar sein sollten, um ihren Zweck zu erfüllen, herunterkamen zu immer blumigeren Umschreibungen traditioneller Wunschzettel. Zu den sachlichen Fehlern: In einem Prachtband "Lernen heute" (ECO Verlag), der die Mathematik, die Naturwissenschaften und die Geschichte in eigentlich sehr hübscher Aufbereitung (und traditioneller Rechtschreibung) enthält, steht unter einem Bild eineiiger Zwillinge: "Eineiige Zwillinge entstehen durch gleichzeitige Befruchtung derselben Eizelle durch zwei Spermien." An einer ganz anderen Stelle des Buches ist es dann richtig dargestellt, aber wie konnte denn so etwas passieren?
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