25.03.2007


Theodor Ickler

Karamell und so weiter

Rechtschreibunterricht als Volkssport

In einer – auch im Internet verbreiteten – Vorlesung sagte der Hirnforscher V. Ramachandran sehr witzig:

"Every society, every civilization, every culture has some form of laughter and humour - except the Germans."

Dem muß man ernsthaft widersprechen. Im Kölner Stadt-Anzeiger wird über den deutschen Fußballer Marcell Jansen folgendes berichtet:

"Der 21-Jährige wird seinen Klub, dem er seit mehr als 13 Jahren angehört, wohl am Saisonende verlassen.

KÖLNER STADT-ANZEIGER: Herr Jansen, auch auf die Gefahr hin, dass Ihnen diese Frage schon Tausende Male gestellt worden ist: Warum heißen Sie eigentlich Marcell mit Doppel-L?

MARCELL JANSEN: Von der Rechtschreibung her ist es ja richtig, wegen des kurzen Vokals. Auf den muss ja eigentlich ein Doppel-Konsonant folgen. Ich find's gut. Sonst hieße ich ja Mar-cel, mit Betonung auf der ersten Silbe.

KÖLNER STADT-ANZEIGER: Dann würden aber alle anderen Marcels auch Mar-cel heißen.

JANSEN: Tun sie ja vielleicht auch. Die wissen's bloß nicht."


Den Beitrag und dazu vorhandene Kommentare finden Sie online unter
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=809