15.03.2007


Theodor Ickler

Stefan Wolf

Statt eines Nachrufs

Bei meiner bekannten Vorliebe für Trivialliteratur wird es niemanden überraschen, daß ich den Tod des erfolgreichsten deutschen Jugendbuchautors, Rolf Kalmuczak, herzlich bedauere. Aus Gründen, die wir Erwachsenen kaum nachempfinden können, lieben zahllose Kinder die TKKG-Reihe über alles.
Ich nehme an, daß der voraussehbare Sieg des Guten und vor allem die insgeheim doch noch verehrten Ideale der Ritterlichkeit usw. ihren Reiz ausüben. Der pädagogische Wert dieser Bücher ist daher in meinen Augen ziemlich hoch zu veranschlagen, zumal ein ganz eigenes Sprachbewußtsein (bis hin zu beigefügten Erläuterungen schwieriger Wörter) darin zu finden ist.

Zwischenfrage: Wie kann ein einzelner Mensch so viel schreiben, und zwar so, daß es offenbar brauchbar ist – für Fernsehanstalten, Zeitungen und ein wechselndes Publikum? Alle Achtung!

Ohne seinen Namen zu nennen (ich wollte "Stefan Wolf" nicht in Schwierigkeiten mit seinem Verlag bringen), habe ich hier schon einmal erwähnt, daß er ein entschiedener Gegner der Rechtschreibreform war. In diesem Sinne schrieb er mir vor etwa zwei Jahren und bedankte sich für unseren Kampf. Er selbst habe, wie er dann auch telefonisch berichtete, die Umstellung seiner neueren Bücher nicht verhindern können, aber ihm blute jedesmal das Herz, wenn er (übrigens ziemlich vergeblich) versuche, das Schlimmste zu verhindern. Er schickte meinen Töchtern auch Bücher und Kassetten und lud uns ein, ihn in Garmisch-Partenkirchen zu besuchen, aber dazu ist es nun leider nicht mehr gekommen.


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