17.12.2006


Theodor Ickler

Wort des Jahres

„Rechtschreibfrieden“

Hoberg nutzt die Gelegenheit, das Ende der Rechtschreibdiskussion zu verkünden.

"Der 'Rechtschreibfrieden' auf Platz vier greift das Ende der jahrelangen Auseinandersetzungen über die Rechtschreibreform auf."

Diesen tendenziösen dpa-Text gibt die FAZ kritiklos weiter. Rudolf Hoberg, der seit zehn Jahren versucht, jede Revision der Reform zu verhindern, hat auch gegenüber der Presse noch einmal das Ende der Diskussion bekräftigt.

Der ganze Rummel um das Wort des Jahres ist natürlich lächerlich. Ein paar selbsternannte Sprachaufseher wollen bestimmen, welches Wort "für das Jahr repräsentativ" ist. Schwarz-Rot-Geil soll die Grundstimmung der Bevölkerung widerspiegeln usw.

Nun sucht eine ähnliche Jury das Unwort des Jahres, wobei allerdings Hoberg nicht mehr mitmachen wird. Vor neun Jahren war "Rechtschreibreform" der meistgenannte Kandidat, wurde aber trotzdem nicht berücksichtigt, weil die Jury nicht anecken wollte.


Den Beitrag und dazu vorhandene Kommentare finden Sie online unter
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=751