08.09.2006 Theodor Ickler Déjà vuDie Geschichte wiederholt sich – manchmalWelcher Politiker antwortete wann auf die Frage, welches neue Wörterbuch er für die Schule empfehle:"Jedenfalls nicht den Duden in seiner neuesten Fassung. Der vermischt die neuen amtlichen Regeln mit eigenen Empfehlungen in einer Weise, die für den Benutzer schwer durchschaubar ist. (...) Der Redaktion fällt es wohl schwer, Abschied zu nehmen von der Zeit, in der sie die oberste Instanz für die Rechtschreibung war. Deswegen setzt sie die Neuregelung teilweise nach Belieben, teilweise sogar falsch um." Nun, das war Hartmut Holzapfel, hessischer Kultusminister, im Herbst 1996 (Der Spiegel 41/1996). Wenn man liest "Frage: Wie haben die Schüler die neuen Regeln angenommen? – Antwort: Die übernehmen das inzwischen ohne Probleme." usw. – dann kann man auf Anhieb nicht sagen, von wann das Zitat stammt. Ist es Toni Schmid 1996, Ludwig Eckinger (jedes Jahr), Karin Wolff 2005? (Es ist Meidinger vom Philologenverband 2003.) Die Reformschreibung ändert sich in immer kürzeren Abständen, aber die Akzeptanz bleibt jederzeit überwältigend, die Umsetzung an den Schulen völlig problemlos. Es ist ein wahres Wunder.
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