07.07.2006


Theodor Ickler

Die Zwischenstaatliche Kommission

Nicht gedacht soll ihrer werden

Aus allen neuen Texten der Kultusministerien und ihrer Zuarbeiter wird die Erwähnung der Zwischenstatlichen Kommission getilgt. Das kann kein Zufall sein.
Dabei war sie ein wesentlicher Bestandteil der Gründungsurkunde und lange Zeit die Instanz, an die jeder Ratsuchende verwiesen wurde, ja geradezu das Zentralgestirn, um das alle Reformangelegenheiten kreisten. Schrieb man zum zehnten Male an Ministerialrat Krimm, teilte er einem zum zehnten Male die Anschrift der Kommission mit.
Die Verabschiedung geschah allerdings schon in der schnödesten Weise – ganz im Gegensatz zur feierlichen Einsetzung, bei der leibhaftige Minister aufgetreten waren. Den Mitgliedern wurde formlos mitgeteilt, sie könnten zu Hause bleiben. Das wurmte die Österreicher und Schweizer so sehr, daß sie einfach sitzenblieben, nun als Mitglieder des Rates, so daß die Absicht der KMK, durch einen Personalwechsel den Schein zu wahren und die Reform doch noch zu retten, sich zerschlug.


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