08.03.2006


Theodor Ickler

Mich wundert, daß ich fröhlich bin

Die Meldungen von Spiegel, Springer und FAZ haben mich nicht geknickt

Was ist denn passiert? Wir haben schon mal ein ganzes Jahr überlebt, in denen wir fast nur noch von umgestellten (und wie umgestellten!) Zeitungen umgeben waren.
Dann kam der Lichtblick FAZ, ein Ruhmesblatt für alle Zeit, auch wenn sich jetzt der Gilb daraufzulegen droht. Es hat noch vier lange Jahre gedauert, bis das Wunder Springer geschah, mit dem ja wirklich keiner gerechnet hatte (außer ganz wenigen, die Einblick hatten). Die Springer-Leute wissen nicht, was sie tun. An die zerstörerischen Folgen für die Literatur hat bestimmt keiner gedacht.
Aber die Reformdurchsetzer, von denen ja kein einziger mehr an den Sinn der Reform glaubt, haben auch keinen Grund zur Freude. Sie sitzen in den rauchenden Trümmern ihres einst so stolzen Hauses (vgl. mein Kapitel "Die beste Reform aller Zeiten" von anno dazumal!). Oben drüber weht noch ein Fähnchen, auf dem steht "ss". Aber unten sieht es grauslich aus. Irgendwo zwischen den verkohlten Balken wühlt der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg herum, kaum zu erkennen. Leider haben wir auch etwas von dem Ruß abbekommen, deshalb fühlen wir uns noch nicht wieder ganz wohl. Aber vielleicht regnet es bald kräftig.


Den Beitrag und dazu vorhandene Kommentare finden Sie online unter
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=444