09.02.2006


Theodor Ickler

Wettbewerbsbeschränkung

Wer klagt gegen diesen Mißstand?

Diesmal sind die privilegierten Wörterbuchverlage vor Überraschungen geschützt, weil sie das entscheidende Wörterverzeichnis gleich selbst herstellen. Der Rat hat keine Ressourcen für solche Arbeiten und läßt sich nur zu gern helfen.
Dabei werden auch Entscheidungen getroffen, die unter dem künstlich erzeugten Termindruck und dem gewollten Kompetenzmangel aus dem Rat ausgelagert worden sind. An die Stelle des Dudenprivilegs tritt das Duden-Bertelsmann-Privileg. Das zeichnete sich schon vor Jahren ab, als die Zwischenstaatliche Kommission sich in zahlreichen geheimen Treffen mit den beiden Wörterbuchredaktionen zusammentat, um die richtige Auslegung der wirren neuen Regeln zu vereinbaren.

Wären Wörterbuchredaktionen nur mit dem unvollständigen Pfuschwerk der Revision konfrontiert, würde sie das kalte Grausen packen, denn auf dieser Grundlage ist es nicht möglich, die neuen Wörterbücher zu machen, die ja in den nächsten Wochen auf den Markt kommen müssen. Nur weil sie die entscheidende Wortliste gleich selbst fabrizieren, können sie einigermaßen beruhigt sein. Verstehen kann man es, aber ist es Rechtens?


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