01.02.2006


Theodor Ickler

Wie gehabt

„Das letzte Wort hat jedoch die KMK“

Die Geschäftsführerin des „Rates“ hat sich von Anfang an als Sachwalterin der KMK und ihrer Rechtschreibreform verstanden.

Im „Standard“ liest man heute:

»Natürlich sind unsere Vorschläge ein Kompromiss - aber sie sind vernünftig und gut«, betonte die Geschäftsführerin des Rates, Kerstin Güthert. Die Vorschläge des Gremiums seien sowohl der alten als auch der neuen Rechtschreibung überlegen und könnten auf Jahre hinaus Bestand haben. Ob die Kultusministerkonferenz ähnlich euphorisch auf das Änderungspaket reagieren wird, ist offen. Sollte die Arbeit des von der KMK eingesetzten Gremium jedoch torpediert werden, wird die Expertenrunde nach etwas mehr als einem Jahr Bestehen wahrscheinlich entnervt aufgeben. (1.2.2006)

Dazu ist anzumerken, daß alle Institutionen, die sich gründlich mit den Empfehlungen auseinandersetzen, zu einem ablehnenden Urteil gelangen. Was bedeutet dagegen die Zustimmung der in eigener Sache urteilenden Ratsmitglieder, die sich großenteils mit Phrasen wie „keine Bedenken“ begnügen? Wer sich überhaupt nicht geäußert hat, wird als weiteres zustimmendes Votum gezählt. Das Ganze ist äußerst lächerlich, und der Rat sollte sich in der Tat so schnell wie möglich auflösen, damit diese Realsatire ein Ende hat.

Im „Standard“ heißt es übrigens auch: »Das letzte Wort hat jedoch die KMK.« Von der Schweiz und Österreich ist gar nicht mehr die Rede. Sehr enthüllend.


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