20.01.2006


Theodor Ickler

Verbiegungen

Hartmut von Hentig verhandlungsbereit

„Über das, was nicht akzeptiert werden kann, muss man verhandeln.“
So Hartmut von Hentig in seiner Parva Charta von 2005 (siehe dazu hier). Darüber haben wir uns damals sehr gewundert. Politiker verhandeln freilich über alles, besonders gern über Nichtakzeptables. Aber führende Mitglieder einer Akademie? Versöhnlich stimmten uns die weiteren Ausführungen des Pädagogen:
„Für die Kultusministerkonferenz ist der Ausgangspunkt das umstrittene Regelwerk der Reform, die nun nicht etwa korrigiert, sondern weiter vorangebracht werden soll. Was der Kern der bisherigen Kontroverse war, wird als gelöst vorausgesetzt. Das kann dem Rat für deutsche Rechtschreibung nicht zugemutet werden, genauer: Ein Rat für deutsche Rechtschreibung, dem eine Entscheidung über den Ausgangspunkt entzogen ist, ist den gedachten Mitgliedern nicht zuzumuten.“

Inzwischen hat die Akademie diese Kröte geschluckt, ihre beiden Mitglieder Eisenberg und Pörksen verhandeln unter "unzumutbaren" Bedingungen über das "Nichtakzeptierbare". Die Refom muß gerettet werden, ihr Scheitern wäre "eine kulturpolitische Katastrophe" (Eisenberg).


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