27.12.2005


Theodor Ickler

Kritik am Rat aus dem Rat

„Wenigstens demokratisch“

Ratsmitglied Jakob Ossner hat einen bemerkenswerten Artikel veröffentlicht:
"Auch Orthographie ist Kultur!" in ZENO 27 (2005/2006), S. 145-149.

Die beiden Grundgedanken: Die Reform hat den Bequemlichkeitstrieb zu Lasten des Deutlichkeitstriebs begünstigt (mit einem Begriffspaar Georg von der Gabelentz').
Und zweitens, ironisch: "Jede Änderung bedarf einer Zweidrittelmehrheit. So ist sichergestellt, dass jedes Ergebnis, wenn es schon nicht sinnvoll, so doch wenigstens demokratisch ist."
Am Schluß zitiert Ossner ausführlich aus dem Beschluß des OVG Lüneburg und fügt hinzu: "Wohl dem, der jenseits von Zweidrittelmehrheiten verständige Richter hat."

Übrigens erscheint ZENO weiterhin in klassischer Orthographie, nur der Beitrag von Mitherausgeber Ossner nicht. Das sei ihm nachgesehen, weil er so elegante Formulierungen gefunden hat, die man gut gegen das ganze Reformunternehmen und den Rat verwenden kann.


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http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=338