02.03.2005


Theodor Ickler

P.E.N.

Welchen Standpunkt der Präsident des deutschen PEN, Johano Strasser, vertritt, hat er mehrfach sehr deutlich gesagt; es ist auch der meinige.
Im „Beirat“ ist der PEN durch Jens Wonneberger vertreten worden, der, soweit ich es erkennen konnte, das orthographische Herz auch schon auf dem rechten Fleck hatte. Seine Wirkungsmöglichkeit war natürlich begrenzt. Auch nehme ich an, daß etliche skeptische Ratsmitglieder damals durch die überaus routinierten Reformer an die Wand gedrückt worden sind.
Im übrigen ist das alles nicht so dramatisch zu sehen. Wer nicht viel erwartet, genießt am ehesten die angenehmen Überraschungen, die es ja auch immer wieder mal gibt. Man soll ja nicht undankbar sein. Wissen Sie noch: die FAZ, der Springer-Verlag, zwischendurch der Hochschulverband, der Pour le mérite, das Kursbuch und die Monatshefte? Das waren die kleinen Freuden, die das Leben versüßen. Die unehrenhafte Entlassung der Kommission samt Beiräten ist noch gar nicht richtig gefeiert worden. Und erinnern Sie sich noch, wie Wermke, Augst und andere nach dem schandbaren Urteil von Karlsruhe den Sekt aus ihren Pappbechern schlürften? Und wie stehen sie heute da? Ein bißchen Genugtuung darf man wohl empfinden. Man kann eben einige Leute eine gewisse Zeit, aber nicht alle Leute für alle Zeit zum Narren halten.
Die KMK teilt auf Anfrage mit, daß die Kommission aufgelöst sei; ein genauer Zeitpunkt ließ sich aber nicht ermitteln. Bevor der Rat seine Tätigkeit aufnahm, heißt es in einem Brief des Generalsekretariats, seien die Mitglieder der Kommission davon in Kenntnis gesetzt worden, daß es die Kommission nicht mehr gibt ... Größer kann die Schande nicht sein.



Den Beitrag und dazu vorhandene Kommentare finden Sie online unter
http://www.sprachforschung.org/ickler/index.php?show=news&id=24