06.08.2005


Theodor Ickler

Der Untertan

Die Hamburger Morgenpost schreibt:

»Was Medienmacht bedeutet, haben die Deutschen erlebt, als Springer-Chef Mathias Döpfner im Alleingang versuchte, über alle Instanzen hinweg die Rechtschreibreform zu kippen. Wer über BamS und WamS die Muskeln spielen lassen kann, hat zweifellos Macht.
Gerhard Schröder erlebt derzeit ohnmächtig mit, wie das Berliner Printimperium das Ost-Pummelchen Angela zur Kanzlerin hochschreibt.«

Ganz schön frech, nicht wahr? Und wie originell, die mögliche künftige Kanzlerin schon mal als „Ost-Pummelchen“ zu disqualifizieren. Das ist wirklich Mannesmut vor Fürstenthronen. Aber dann stutzen wir: „Instanzen“? Dierk Rohwedder scheint es als unumstößliche Voraussetzung hinzunehmen, daß es bei der Sprache einen Instanzenweg gibt, den man nicht ungerügt überspringen darf. Das ist es wieder, das West-Stiefelleckerchen.


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