29.07.2005


Theodor Ickler

Arme Irre

Schriftsteller gelten hierzulande nicht viel.
Das IDS bescheinigte ihnen jahrelang Narrenfreiheit. Und als die KMK-Bürokraten sich noch fest im Sattel wähnten, ließen sie es an Arroganz nicht fehlen:

„Schriftsteller und Publizisten müssen also zur Kenntnis nehmen, daß ihre Interessen deshalb bei der Neuregelung der Rechtschreibung nicht im Vordergrund stehen, weil die neue Orthographie sich in erster Linie an den Bedürfnissen derjenigen orientiert, für welche die Regierungen unmittelbar Verantwortung tragen: die Schulen und die Behörden.“ (KMK-Pressemitteilung vom 25.10.1996)

In derselben Tonlage äußerte sich noch viel später ein Lehrer(!)-Vertreter, der heute im Rat für deutsche Rechtschreibung sitzt. Er mokierte sich über „die späten Dichter, die irgendwann einmal gemerkt haben, dass es da eine Reform gibt. Die machen aber ohnehin mit der Sprache, was sie wollen, und überschätzen jetzt plötzlich die Orthographie.“ (Ludwig Eckinger im Kölner Stadtanzeiger 6.2.2004)




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