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15.06.2005 Theodor Ickler In falschen HändenDie Schreibweise ist den Sprachkundigen entzogen und in die Hände von Ministerialbeamten und Wirtschaftsunternehmen gelegt worden.„Interessengruppen“ und Verbände werden befragt, ob ihnen die Folgen einer Reform genehm sind, und danach wird entschieden. Den Reformern wurde zuerst ein Beirat zur Seite gestellt, in dem die Verbände die Mehrheit hatten, und zum Schluß wurden sie alle in einem „Rat für deutsche Rechtschreibung“ zusammengefaßt, der ebenfalls den Interessenverbänden ein Gewicht gab, das ihnen nicht zukommt. Bei früheren orthographischen Konferenzen wurden auch Vertreter des Buchgewerbes herangezogen, aber nur wegen ihrer unbestrittenen fachlichen Kompetenz. Während der Konferenz von 1901 baten die Verleger, wie man im Protokoll nachlesen kann, sehr höflich um eine Übergangsfrist, und als sie ihnen gewährt wurde, bedankten sie sich fast überschwenglich. Heute wirken die Verlage direkt durch ihre Lobby und indirekt durch ihre Autoren auf die Rechtschreibreform ein, stören die Reparaturarbeiten und verderben die guten Sitten.
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