17.11.2010


Theodor Ickler

Meissen und Giessen

Viel Porzellan wird zerschlagen

Bekanntlich wissen viele Leute nicht mehr, wie man Meißen und Gießen schreibt. Im ersteren Fall trägt dazu die Meissener Porzellanmanufaktur bei, die sich tatsächlich schon immer so schrieb.

Wie die Presse gerade berichtet (das ist der Anlaß meines Eintrags), hat die Meissener Porzellanmanufaktur große Mengen Porzellan vernichtet (für 30 Mill. Euro, sagt man), damit die Preise hoch bleiben. Allerdings bedauert man den schlechten Eindruck, den das macht. Im Klartext: Man hätte es wohl lieber heimlich getan. Ich glaube selbst auch nicht, daß dadurch die Nachfrage wieder steigt, denn wer kauft schon teures Prozellan von einer Firma, die so wenig von ihren kunstreichen Produkten hält?

Mein Großvater war als junger Mann Modelleur und Maler an der Meissener Manufaktur, und ich habe als Kind noch einige seiner Figuren und Zeichnungen bewundert. Daran mußte ich jetzt wieder denken. Wie erleben eigentlich die Künstler oder, meinetwegen Kunsthandwerker, die Vernichtung ihrer Werke? (Doch eher Künstler, wenn ich es recht bedenke!)

Kürzlich habe ich Muckross House im Nationalpark von Killarney besichtigt. Dort stand auch eine große Vase aus der Manufaktur. Wahrscheinlich aber schon älter und nicht gerade von meinem Opa …


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