09.11.2010 Theodor Ickler Radfahrer und Nordic WalkerKleine Betrachtung auf WaldwegenErgänzend zu meinem alten Text „Duden ohne DUDEN“ möchte ich noch mitteilen:Fast täglich fahre ich durch den schönen Sebalder Forst. Da gehen aber auch viele Menschen spazieren. Eltern warnen ihre kleinen Kinder vor mir: "Paß auf, da kommt ein Radfahrer!" Wie ich schon vor Jahren gesagt habe, warnt man wohl kaum mit den Worten "Da kommt ein Autofahrer!" Das war mir ein Hinweis darauf, daß Autofahren und Radfahren verschieden eingeschätzt werden, was eine unterschiedliche Schreibweise begünstigen könnte. Die Reformer haben sich das inzwischen zu eigen gemacht, jedenfalls hat irgendwer am IDS vor einiger Zeit ebenso argumentiert. Bei meinen Radfahrten treffe ich natürlich auch viele Nordic Walker, zumal diese neulich einen eigenen ausgeschilderten Parcours bekommen haben (wovon es im Landkreis inzwischen mehrere gibt). Ich glaube, wenn es das schöne englische Wort nicht gäbe, hätte es die Industrie nicht so leicht geschafft, Skistöcke im Sommer zu verkaufen. Das ist ein Beispiel für die Macht der Sprache. Allerdings kann ich dieser Sportart keine große Zukunft vorhersagen. Ich ertappe oft Walker, die, sobald sie sich außer Sichtweite glauben, ihre beiden Stöcke in die Hand nehmen und neben sich hertragen, was ihnen offenbar ein leichteres Gehen und Plaudern erlaubt. Das "richtige" Nordic Walken ist eine große Kunst, die ich mir mal habe erklären lassen. Und eben da wurde mir auch klar, daß es keine Zukunft hat. Wahrscheinlich könnte man die Menschen dazu bringen, beim Spazierengehen einen völlig sinnlosen Gegenstand in der Hand zu halten, wenn er nur einen schicken Namen hätte!
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