09.04.2010 Theodor Ickler BlauäugigEine ErinnerungIn den ersten Jahren der Reform habe ich gedacht, Aufklärung könne nirgendwo schaden, und deshalb unbefangen auch zweimal in der "Jungen Freiheit" veröffentlicht, die ich zwar nie gelesen hatte, von der aber bekannt war, daß sie ziemlich weit rechts steht. Sie warb ausdrücklich mit den Namen anderer Gastautoren, gegen die ich nichts einzuwenden hatte.Damals habe ich auch auf Einladung bei einer schlagenden Verbindung in Erlangen über die Rechtschreibreform referiert, von der ich weder den Namen je gehört hatte noch wußte, daß sie vom Verfassungsschutz beobachtet wurde. Diese ganze Richtung stand und steht mir politisch noch viel ferner als das "Neue Deutschland", wo ich ebenfalls veröffentlicht habe. Aber bald wurde mir klar, daß all dies völlig vergeblich war. Ich glaube, es geht diesen Leuten gar nicht um die Sprache, und sie haben ja dann auch nichts weiter unternommen. Im Gegenteil, das vorgebliche Engagement solcher falschen Mitstreiter führte dazu, daß unsere Reformkritik von einigen Leuten ebenfalls als "rechtsextrem" diffamiert werden konnte. Zum Glück ist diese Phase inzwischen vergessen, die Ergebnisse der Reform sprechen hinreichend für sich selbst. Als mir die große deutsche Zeitung XY bedeutete, wenn ich noch einmal etwas für die "Junge Freiheit" schriebe, könnte ich jede Hoffnung aufgeben, noch einmal in XY gedruckt zu werden, kam mir das zwar auch übertrieben vor, berührte mich aber nicht mehr, denn ich hatte längst von mir aus beschlossen, weitere Anwerbungsversuche abzuwehren, und dabei bin ich geblieben.
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