03.02.2010


Theodor Ickler

Assessoren assessieren

Aus der Zeitung von heute

Das Wort Assessor bezeichnet neuerdings auch die Prüfer bei den "Assessment-Centers", und ihre Tätigkeit heißt assessieren.
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, ist die Qualität der Assessments erstmals empirisch untersucht und für sehr gering befunden worden. Eingestellt wurden meist die Schwätzer und Selbstdarsteller. (Früher hat man die Leute nach ihrer bisherigen Bewährung im Beruf beurteilt, eingestellt und befördert.)

Das Völkchen der Kommunikationsberater wächst proportional mit der Arbeitslosigkeit. Die Universitäten fordern die Hochschullehrer auf, sich (auf eigene Kosten, versteht sich) von jungen Psychologinnen, Theaterwissenschaftlerinnen und Vortragskünstlerinnen hochschuldidaktisch fortbilden zu lassen. Auch hier wäre dringend eine empirische Überprüfung des Erfolgs nötig, aber dazu wird es wohl nicht kommen. Und selbst wenn: Inzwischen ist ja erwiesen, daß die aus Steuermitteln bezahlten Bewerbungstrainings für die Katz sind, aber sie werden trotzdem weiterhin angeboten und bezahlt.

Die Rechtschreibung in Bewerbungsschreiben ist in den letzten fünf Jahren um 25 Prozent schlechter geworden. (Auch aus der heutigen Presse)

Die PISA-Forscher kriegen mehr Geld. Da werden sich die Schulen aber freuen.

In England sollen Computer an die armen Familien verteilt werden, damit die Kinder übers Internet bessere Rechtschreibung lernen. Auch da wüßte ich einen besseren und billigeren Weg (nein, keine Rechtschreibreform).

Na, und zur allgemeinen Überraschung sind nach dem Auslaufen der Abwrackprämie die Autokäufe so stark zurückgegangen wie seit 20 Jahren nicht mehr.


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