05.06.2005


Theodor Ickler

Ein Blick in die Zukunft

Ich kann Gedanken lesen

Während Ministerialrat Stillemunkes blaß und verbittert vor sich hinstarrte, legte er sich die nächste Trickserei zurecht: Die KMK wird den Bundeselternrat, den Deutschen Philologenverband und die Bundesschülervertretung konsultieren und anschließend verkünden:
"Die deutschen Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler lehnen die Änderungsvorschläge des Rates für deutsche Rechtschreibung ab. Diese Vorschläge gefährden nach Auffassung der Sprachpraktiker die Einheit und Zuverlässigkeit der deutschen Orthografie, sie erschweren das Lernen und verunsichern die Schülerinnen und Schüler in unnötiger Weise. Aus Verantwortung für die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer bleiben die Kultusministerinnen und Kultusminister bei der seit sieben Jahren in den Schulen problemlos angewandten Neuregelung in der Fassung von 2004."

Eltern- und Schülervertretungen hat der Verband der Schulbuchverlage schon lange auf seine Seite gezogen. Der Philologenverband hängt seit Durner am Schürzenband der KMK-Vorsitzenden. Damit dieses Votum möglich wird, hat man von vornherein nicht alle Interessenvertreter in den Rat berufen. Sollte der Stoßtrupp dort nicht erfolgreich sein, bleibt immer noch die Reserve. Das war der Plan, und nun wird man sehen.


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