28.07.2008


Theodor Ickler

Duden-Preisträger

Geringe Wertschätzung durch den Dudenverlag

Die Dankrede Peter Eisenbergs kann man jetzt hier nachlesen – und sich wundern.

Schon als Siegfried Grosse den Dudenpreis erhielt, wunderten wir uns über die Nachlässigkeit, mit der seine Dankrede vom Dudenverlag abgedruckt wurde: "Wörter von Verständnis erschwerender Art", "assymetrisch" und viele weitere Schnitzer waren in den Text hineinpraktiziert worden. In Peter Eisenbergs Rede liest man (außer einem Druckfehler) nun: "Immerhin erweisen auch die größten Sprachpessimisten der Literatursprache ihre Referenz." Selbst wenn Eisenberg die Verwechselung von Referenz und Reverenz unterlaufen sein sollte, hätte die Redaktion das korrigieren müssen.

Inhaltlich wird der Eindruck seiner Rede durch Seitenhiebe auf Kritiker geschwächt, die Eisenberg seine doppelgleisige Taktik bei der Durchsetzung der Rechtschreibreform vorgehalten haben. Er stellt es mit gespielter Naivität sogar als besonders schlau dar, daß er für Duden und Bertelsmann gleichzeitig arbeitet. Das wirkt bei einem solchen Anlaß kleinkariert, beweist aber auch, daß wir einen wunden Punkt getroffen haben. Souveräner wäre es natürlich, schweigend zu genießen (wie die Schweizer Reformer).


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