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Blüthen der Thorheit

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01.03.2006
 

Juli Zeh pflegt die Anarchie

Die meisten Deutschen wissen nicht mehr, wie sie richtig schreiben sollen.

Die Schriftstellerin Juli Zeh auch nicht. Und sie ist stolz drauf, wie sie der dpa verriet.




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Kommentare zu »Juli Zeh pflegt die Anarchie«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 28.02.2009 um 18.25 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=100#712

Aber wo sie recht hat, hat sie recht. Aus einem Gespräch in der heutigen Wiener Zeitung:

"Was halten Sie von "Deutsch ins Grundgesetz"?
Zeh: Nichts. Erstens sollte man Verfassungen nicht mit noch so Wünschbarem voll stopfen; das ist nicht der Sinn eines Grundgesetzes, sondern Aufgabe der Politik. Und zweitens ist diese Initiative ja nicht der Liebe zur Sprache entsprungen, sondern ein Affront gegen nicht-deutsche Mitbürger: "Ihr Türken, lernt erst alle mal Deutsch!" Überhaupt bin ich gegen Reglementierungen im Bereich der Sprache. Ich habe auch von der Rechtschreibreform wenig bis nichts gehalten. Ich liebe die deutsche Sprache, ich möchte auch, dass wir sorgfältig mit dem umgehen, was wir haben. Aber staatliche Eingriffe lehne ich ab."

Natürlich paßt ihr heutiges Urteil über die Rechtschreibreform nicht recht zu ihrem Aufruf, endliche Ruhe zu geben.

 

Kommentar von Horst Ludwig, verfaßt am 02.04.2006 um 00.37 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=100#311

Sie mag ja Erfolgsautorin sein, die Juli Zeh, aber von dem Rang, wo sie was fürs ganze Volk Gültige zur richtigen Schreibung sagen kann, ist sie eben doch noch nicht, zumal's bei ihr ohne "Korrektoren und Lektoren" in dieser Sache nicht geht. Der "Sturm im Wasserglas" bewegte sie nur so weit, daß sie "generell [...] den Großteil der ursprünglichen Rechtschreibreform wie die Eindeutschung von Fremdwörtern oder die 'Beliebigkeit' bei der Zeichensetzung abgelehnt" habe, — was doch zur Frage führt, was denn "generell" eigentlich bedeutet. Und bei ihrer Befürwortung der verbindlichen "Annahme der von der Kultusministerkonferenz vorgeschlagenen Korrekturen der Rechtschreibreform" und dann solle Ruhe sein, sagt sie doch nur dasselbe, was die Kultusminister auch gesagt haben. Wo zeigt sich denn da eigenes Denken, das sich erfahrungsgemäß sehr natürlich aus der tagtäglichen Arbeit mit Geschriebenen und Verschriftung ergibt und weshalb sich deutsche Literatur-Nobelpreisträger, Zehs Kollegen doch wohl, sehr schön empört gegen die Verhunzung unserer Schreibgewohnheit einsetzen?
Aber auch die dpa scheint sich "aus alter, neuer und selbst erfundener Rechtschreibung" schon ihre eigene herauszufischen, — womit dieses Vorbild für viele Druckmedien eben nun doch nicht wieder so schreibt, wie's in der Schule gelehrt werden muß, und derart also auch den armen Kindern nicht hilft, wie's die hier bei allem mitlaufenden Journalisten doch immer wieder zu ihrer Verteidigung vorgeben. Wenn dpa heute schreibt: "Es geht eigentlich nicht darum, dass jemand ins Gefängnis kommt, sondern dass niemandem in Zukunft etwas ähnliches (wie das Kriegsrecht) einfällt" [dpa Newsticker, Ermittlungen in Polen gegen Ex-General Jaruzelski, 01.04.2006 11:19 Uhr]), — hatte da der von der dpa unterstützten Reform nach "ähnliches" nicht als Hauptwort aufgefaßt werden müssen?

 

Kommentar von ub, verfaßt am 01.03.2006 um 19.54 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=100#263

Die Berliner Morgenpost gibt den dpa-Text nlcht ganz vollständig wieder. Der letzte Satz nach "Ich habe mir aus allen Regelvorschlägen das herausgesucht, was mir am besten gefiel..." lautet im Original: "Sehr zum Leidwesen aller Korrektoren und Lektoren!"

 

Kommentar von Germanist, verfaßt am 01.03.2006 um 18.42 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=100#262

Die Forderungen "Schluß der Diskussion" und "es muß endlich Ruhe sein" sind Täterschutz.
Seit 1945 werden diese Forderungen von an Übeltaten beteiligt Gewesenen erhoben, damit ihre Schandtaten vergessen werden.

 

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