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Nachrichten rund um die Rechtschreibreform

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19.08.2004
 

Es gibt nichts Wichtigeres
Die taz ringt um Fassung

63 Meldungen, Berichte, Kommentare und Leserbriefe in der taz hatten zwischen dem 19. 7. und dem 18. 8. die Rechtschreibreform zum Thema.

Besonders wichtig war es den Autoren immer wieder, daß es Wichtigeres gebe: „Der Inhalt“, wurde etwa am 7. 8. der stellvertretende Chefredakteur zitiert, „ist wichtiger als die Art und Weise, wie etwas geschrieben wird. Das ist der Grundsatz der taz“.

Gleichwohl hatten diese 63 Beiträge einen Umfang von insgesamt gut 3600 Zeilen, rund 20 Prozent mehr als die 44 Berichte und Meldungen, die sich im selben Zeitraum beispielsweise mit dem Völkermord in Darfur befaßten.

Nur vier Beiträge (drei Leserbriefe und ein Gastkommentar aus Frankreich) enthielten Kritik an der Rechtschreibreform, alle übrigen kritisierten die Kritiker. Sie kritisierten sie zu Anfang eher spöttisch – jeder könne schließlich schreiben, wie es ihm gefalle ( „Eine Sommer-FArZe“, 30.7.) –, zuletzt aber, nach der Erklärung von Spiegel, Springer und SZ, genau das in Zukunft tun zu wollen, doch recht dramatisch. Michael Rutschky bezeichnete den Schritt der drei Pressehäuser gar ernsthaft als Putsch (18. 8.).

Ein Gesetz ist gebrochen worden, und zwar auf eine Art, die man sich bei der taz vorläufig nicht erklären kann. Man hat zu schreiben, wie es im Duden steht, und wenn im Duden stünde, daß von nun an nicht nur Tipp zu schreiben, sondern dabei jedesmal auch noch ein Purzelbaum auf dem Redaktionsflur zu schlagen sei, so würde man selbst das artig befolgen. Die Reformbewegung ist eine Sekte, und die taz ist ihr Zentralorgan.



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Kommentare zu »Es gibt nichts Wichtigeres«
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Kommentar von Simon Bauer, verfaßt am 20.08.2004 um 12.39 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=79#13

Sommerloch sei Dank! Bevor man eine Seite weniger mit Werbung ausstatten kann wird sich "liebevoll" um die Sprache gekümmert.
Hier aber im Prinzip aus der falschen Sichtweise heraus - eine Zeitung sollte stets "objektiv" bleiben (gut, das mag utopisch klingen) - eine objektive Berichterstattung lässt sich aber bei einem solchen Verhältnis nicht erkennen?!



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