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10.12.2004
 

Österreichische Delegierte benannt
Rat für deutsche Rechtschreibung

Das österreichische Bildungsministerium schickt zwei Alt-Reformer in die neue Kommission.

Es nominierte für den Rat für deutsche Rechtschreibung unter anderem den ehemaligen Unterrichtsminister Helmut Zilk, den ehemaligen Wiener Stadtschulratspräsidenten Kurt Scholz und den aktuellen Leiter der Zwischenstaatlichen Kommission, Karl Blüml.

Die weiteren österreichischen Mitglieder im Rat sind der ehemalige Kultur-Ressortleiter der "Presse", Hans Haider, der Germanistik-Professor Richard Schrodt (Uni Wien), der Autor Ludwig Laher, der Geschäftsführer des Schulbuchverlags öbv&hpt, Georg Glöckler, der in diesem Verlag publizierende Günter Lusser von der Pädagogischen Akademie Feldkirch sowie Ulrike Steiner, Redakteurin des Österreichischen Wörterbuchs. Schrodt und Steiner waren bereits in der Zwischenstaatlichen Kommission tätig.



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Kommentare zu »Österreichische Delegierte benannt«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 12.07.2008 um 18.16 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=162#6918

Der "Standard" hat gerade einen Beitrag von Ludwig Laher veröffentlicht - auf Wunsch des Verfassers in herkömmlicher Rechtschreibung:
http://derstandard.at/?url=/?id=3412043
Es geht also, wenn man nur will. Es sollten wirklich mehr Autoren davon Gebrauch machen.


Kommentar von dieStandard.at, verfaßt am 14.12.2004 um 10.22 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=162#124


»Wortführer, die

Die österreichischen Mitglieder des "Rats für deutsche Rechtschreibung" stehen fest - und auch, dass nur eine Frau darunter ist

"Man sollte zur Rechtschreibung niemanden befragen, der über 60 ist. Die Alten wollen ja nicht mehr lernen. Das sollen mal die Jungen machen," meinte Marcel Reich-Ranicki, als die als Rechtschreibreform im deutschsprachigen Raum zwar spruchreif, aber noch nicht verbindlich war; was sich alsbald, genau: mit dem 1. August 2005, ändern wird.

Bis dahin soll an dem neu in Form gebrachten Regelwerk noch gefeilt werden, und das von Leuten, die in Sprache machen, sozusagen, professionell und mit geschultem Auge, und - wider Gutheissens oben zitierten Kritikers - oft doch älteren Semesters sind. Wollen wir doch an dieser Stelle altersdiskriminiernde Äußerungen nicht weiter thematisieren, auch nicht an späterer, wir haben uns schließlich einer anderen Form von Diskriminierung verschrieben (Sie ahnen schon, welche, nicht?).

Der designierte Vorsitzende des neuen Rates für deutsche Rechtschreibung, Hans Zehetmair, der früher bayerischer Kunst- und Kultusminister war, will doch bis Ende des Jahres erste Korrekturen der (hierzulande weniger) umstrittenen Reform angehen; im Besonderen sollen es die ExpertInnen mit der Getrenntschreibung aufnehmen. Oder, um es positiver zu formulieren, mit der Zusammenschreibung.

Aber: Zusammen geschrieben wird, geschlechterspezifisch betrachtet, nicht wirklich an der neuen Verordung. Dann lieber doch Getrenntschreibung. Acht Experten und eine Expertin sind in der österreichischen Delegation für den Rat vertreten. Das ist mager.

Derweil wird speziell Frauen Sprachbegabung oder auch "nur" die Begabung zur korrekten Umsetzung deren Exoskeletts, um das es hier doch ginge, zugeschrieben. Und das nicht unbegründet. Da hätte sich doch die eine oder andere Expertin finden lassen, die zur Neufindung der deutschen Sprachform etwas hätte beitragen können. Wollen. Sollen.

Nun, statt dessen tummeln sich neben Helmut Zilk - hier in seiner Funktion als ehemaliger Unterrichtsminister zu nennen - der ehemalige Wiener Stadtschulratspräsident Kurt Scholz, der aktuelle Leiter der Zwischenstaatlichen Kommission, Karl Blüml, der ehemalige Kultur-Ressortleiter der "Presse", Hans Haider, der Germanistik-Professor Richard Schrodt (Uni Wien), der Autor Ludwig Laher, der Geschäftsführer des Schulbuchverlags öbv&hpt, Georg Glöckler, Günter Lusser von der Pädagogischen Akademie Feldkirch neben Ulrike Steiner, als Redakteurin des Österreichischen Wörterbuchs bisher schon in der Zwischenstaatlichen Kommission tätig, auf der Bestzungsliste.

Der Rat, dem neben den jeweils neun österreichischen und schweizer achtzehn deutsche ExpertInnen angehören, soll am 17. Dezember in Mannheim konstituiert werden. Mal sehen, wie es um die endgültige Frauenquote bestellt ist. (red)«



Kommentar von Jan-Martin Wagner, verfaßt am 11.12.2004 um 21.49 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=162#118

Hinzu kommt, daß Frau Steiner als Lektorin für den Schulbuchverlag öbv&hpt arbeitet; siehe dazu http://www.oebvhpt.at/verlag/index.html bzw. http://rechtschreibung.ids-mannheim.de/kommission_mitglieder_steiner.html (man achte auf die E-Mail-Adresse!).


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 10.12.2004 um 20.46 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=162#117

Die österreichische Regierung hat als Hauptvertreter erwartungsgemäß dieselben drei Personen in den Rat berufen, die bereits in der Zwischenstaatlichen Kommission saßen. Der prominente und beliebte Politiker Zilk hat sich einmal kritisch zu den vielen Getrenntschreibungen geäußert, Scholz eine Glosse über Erlebnisse mit seinem Rechtschreibprogramm geschrieben. Lusser ist Verfasser von Rechtschreib-Schulbüchern (»tip top in Rechtschreibung«, öbvhpt) und arbeitet in der »Arbeitsgruppe Grundschule«; im Auftrag des Schulministeriums bei der Durchsetzung der Reform mit. Von dieser Seite sind also keine wesentlichen Einwände gegen die weitere Durchsetzung der Rechtschreibreform zu erwarten. Die Benennung der bisherigen Kommissionsmitglieder Blüml, Schrodt und Steiner kann auch als Affront gegen die deutschen Kultusminister verstanden werden, zumal wenn man berücksichtigt, daß Österreich schon den bisherigen »Beirat« nicht gebilligt und nicht mitgetragen hat.


Kommentar von R. M., verfaßt am 10.12.2004 um 16.27 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=162#116

Das macht eine Zweidrittel-Mehrheit für die Reform. Zehetmair wird vor die Wand reden. Hoffentlich hängt an der wenigstens ein Kruzifix.



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