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03.08.2005
That’s it
Herwig Kainz vom Österreichischen Gewerbeverein steigen angesichts des Treibens der fundamentalistischen Orthographieterroristen die Grausbirnen auf.
Auf das gewerbliche Ethos übertragen, gilt folgende Maxime: Ist doch wurscht, ob ein Tisch aus Eiche oder Spanplatte geschreinert wird, und ob man ihn einfach irgendwie zusammenschraubt oder mit handwerklicher Kunstfertigkeit verarbeitet: er muß seine Funktion erfüllen, also eine Platte und vier Beine haben, that’s it!
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Kommentar von Berchtesgadner Anzeiger, verfaßt am 05.08.2005 um 00.38 Uhr
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=thorheiten&id=74#154
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Neue Rechtschreibung auch in Berchtesgaden ein Thema
Berchtesgaden: (5. August) - Seit Montag, 1. August, ist die neue Rechtschreibung deutschlandweit offiziell verpflichtend anzuwenden. Lediglich Bayern und Nordrhein-Westfalen halten vorerst weiter an der Übergangsregelung fest und erlauben zeitgleich auch noch den Gebrauch der alten Schreibweise. Der »Berchtesgadener Anzeiger« hat sich im Berchtesgadener Markt einmal umgehört und von Einheimischen und Gästen verschiedene Meinungen zum Thema Rechtschreibreform eingeholt.
»Ich bin mittlerweile für die Rechtschreibreform«, sagt Sven Reimers aus Rheinland-Pfalz. Allerdings hofft der 38-jährige Maschinenbauingenieur, dass es jetzt endgültig bei der neuen Schreibweise bleibt. Schließlich habe er ja auch schon versucht, sich auf diese umzustellen. »Man hätte das Ganze aber noch radikaler vereinfachen können«, fügt er hinzu. Dass Bayern und Nordrhein-Westfalen weiterhin an der Übergangslösung festhalten, findet er »negativ«. Dieser Meinung ist auch Anna-Elisabeth Kurz, die bei einem Berchtesgadener Geldinstitut arbeitet: »Wenn, dann alle...«, bekräftigt sie. Zwar gibt es an ihrer Arbeitsstelle keine verbindlichen Vorschriften bezüglich der Schreibweise, dennoch bemüht sie sich, die neue Rechtschreibung anzuwenden.
Auch die Berchtesgadener Schülerinnen Franziska (15 Jahre) und Lisa (14 Jahre) versuchen, sich an die neue Regelung zu halten. »Aber Fehler passieren manchmal noch«, geben sie zu. Die beiden sind überzeugt: »Ältere Leute tun sich da sicher schwerer.« Der 63-jährige Urlauber Manfred Schlomm hält die Rechtschreibreform für »großen Kokolores« und stellt die Frage in den Raum, »ob man die ältere Generation damit provozieren will«. Er findet es »in Ordnung«, dass Bayern und Nordrhein-Westfalen in Sachen verpflichtende neue Schreibweise ausscheren.
»Ich bin in Deutsch kein so großes Ass, das Umgewöhnen ist mir nicht so leicht gefallen«, erzählt die zwölfjährige Lisa aus Berchtesgaden. Deshalb finde sie die alte Rechtschreibung »besser«. Dieser Meinung ist auch der Großteil der deutschen Bevölkerung, wie eine aktuelle Umfrage zeigt, welche das Institut für Demoskopie Allensbach im Juli 2005 durchführen ließ. Demnach sind 61 Prozent der Deutschen gegen die Rechtschreibreform. Lediglich 41 Prozent der Befragten hatten sich zum Zeitpunkt der Studiendurchführung ganz oder teilweise auf die neue Schreibweise umgestellt. Die Mehrheit der Bevölkerung (51 Prozent) sieht gar keinen Grund dazu und nur 6 Prozent gaben an, sich künftig nach den Reformregeln richten zu wollen.
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