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Nachrichten rund um die Rechtschreibreform

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06.08.2015
 

Recht schreiben
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Danke für diesen Beitrag, der es auf den Punkt bringt. Schrift ist nicht zum Schreiben da, sondern zum Lesen.

Man könnte einen Vergleich ziehen zum Automobilbau. Auch im Auto sind die wichtigen Funktionen und Bedienteile genormt, also in jeder Automarke gleich. Die Konstrukteure haben in erster Linie den Fahrer eines Autos im Blick, und nicht die Erleichterung im Fahrzeugbau. Bedienfreundlichkeit des fertigen Produkts ist das Ziel. Wenn die Autohersteller diese Vorgabe aus dem Blick verlören, könnte niemand mehr auf Anhieb jedes Auto lenken. Das Vehikel schriftlicher Verständigung ist die Schrift. Und die muß nun mal genormt sein, sonst erhalten wir Millionen von Geheimschriften, die nur derjenige entziffern kann, der sie verfaßt hat. Das widerspricht dem Zweck von Schrift. Doch ist der Senf nun aus der Tube raus. Und aus. Ich selbst schreibe immer noch in klassischer Rechtschreibung, und ich lese mit Vergnügen Bücher, die ohne das dämliche ss in dass auskommen. Auch darin hat sich für Schüler kein Vorteil ergeben, da das und dass optisch schlecht zu unterscheiden sind, anders als das und daß (Ich war lange Jahre Lehrerin). Die künstliche s-Regel ist eine munter sprudelnde Fehlerquelle. Logisch ist sie nur für diejenigen, welche vor der Reform die alte s-Regel beherrscht haben. Ich wette, man wird angesichts des wachsenden Durcheinanders das ß abschaffen. Damit gehen wir konsequent den Weg weiter in noch schlechtere Lesbarkeit. Die Schweizer müßten eigentlich „Busse“ zahlen für die Torheit, das ß aus dem Schriftwortschatz verbannt zu haben. Aus persönlichen Gesprächen mit Schweizern weiß ich, daß bei den meisten das ß im Hinterkopf unbewußt mitläuft. In der Schweiz liest man viele Bücher aus Deutschland, mit dem lesefreundlichen ß. Lesen prägt die Rechtschreibung.

Karin Pfeiffer Hallein (bei Salzburg)


Ganz herzlichen Dank für den Kommentar. Sie haben die Katastrophe auf den Punkt gebracht. Die sogenannte Rechtschreibeform war eine einzige Katastrophe. Sie führte zu einem unglaublichen Chaos und hat x-Millionen gekostet. In der Wirtschaft würde man von dem Verantwortlichen Schadenersatz verlangen. Der Politiker Zehetmair genießt ohne schlechtes Gewissen seine Pension. Schamgefühl scheint es bei manchen Politiken nicht zu geben.

Irina Seitz München


Herr Anastasiadis hat mit seinem Kommentar in der Ausgabe des Merkur vom 5.August wieder mal so Recht. Da stellt sich doch unser Ex-Kultusminister, Herr Zehetmair, hin und verkündet, dass die Rechtschreibreform überflüssig gewesen sei. Ich finde da keine Worte mehr. Dass Herrn Zehetmair das jetzt schon auffällt, ist ja köstlich, denn die ganze Bevölkerung weiß das schon lange. Es ist nicht zu fassen, was diese Experten mit unserer Rechtschreibung angefangen haben. Einen rechten Saustall haben sie angerichtet und das nur, um angeblich den zu uns kommenden Menschen anderer Nationen das Erlernen der deutschen Rechtschreibung zu erleichtern. Und dieser ganze Mist, anders kann man das nicht benennen, ist auf dem Rücken unserer Schüler und deren Lehrer ausgetragen worden. Ganze 10 Jahre haben diese Experten da rumgewurstelt, ganz zu schweigen von der irrsinnigen Verschwendung unserer Steuergelder. Man müsste diese Pfuscher mit ihrem Privatvermögen zur Rechenschaft ziehen, dazu gehört auch Zehetmair.

Ingrid Fürst München


Sprache lebt und verändert sich immer wieder. Der Duden muss daher regelmäßig aktualisiert werden dank vieler Wort-Neuschöpfungen. Aber doch nicht in dem Umfang der damaligen Rechtschreibreform. Insgesamt sind sich fast alle einig, dass es sich hier wohl in erster Linie um ein positives kommerzielles Ereignis für den Dudenverlag und für viele andere um eine überflüssige Aktion gehandelt hat. Was mich persönlich viel mehr nervt, sind die vielen Fehler in unseren gedruckten Medien. Der Merkur macht da leider keine Ausnahme. Schlimmer noch wird es mit E-Mails und SMS-Nachrichten. Wie Herr Anastasiadis schreibt, fehlt es offenbar an Grundkenntnissen der Grammatik und Syntax. In der schnelllebigen Zeit der Medien gibt es wohl keine Korrekturlesung mehr. Computer-Korrektur-Programme helfen da auch nicht. Wie kann es sonst geschehen, dass der Satzbau oft unvollkommen ist, Verben, Konjunktionen und Artikel fehlen oder Fälle falsch sind, Wörter doppelt im Text oder zweimal hintereinander stehen und anderes. Manchmal muss man Textabschnitte mehrmals lesen, um die Aussage zu verstehen.

Ulrich Schröder Baldham


Quelle: merkur.de
Link: http://www.merkur.de/lokales/leserbriefe/politik/rechtschreibreform-5324940.html


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