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15.12.2006
 

Stefan Stirnemann
Ein Duden für jederfrau

Die Reformer der Sitta-Gallmann-Schule sind nicht der Sprache verpflichtet, sondern dem Dudenverlag.

Das zeigt die Fortsetzung der orthographischen Ermittlungen in der Weltwoche, eher unfreiwillig auch der Beitrag von Max A. Müller im LCH-Zentralorgan Bildung Schweiz.



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Kommentare zu »Ein Duden für jederfrau«
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Kommentar von R. M., verfaßt am 15.12.2006 um 00.21 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=524#5528

Es soll schon vorgekommen sein, daß die Schweizer Reformer als Krumenmonster bezeichnet wurden.


Kommentar von Salman Röschti, verfaßt am 15.12.2006 um 08.28 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=524#5529

Sehr interessant ist auch der aktuelle Stand der dort zu findenden Abstimmung:

Rechtschreibung: Blicken Sie noch durch?

Ich halte mich einfach an die alten Regeln. 46.8%

Nein, ich schreibe, wie’s mir passt. 21.5%

Ich schaue im Zweifelsfall in den Duden. 12.7%

Ich schätze es, dass mehr Varianten zugelassen sind. 11.4%

Ja. 6.3%

Nein, ich bin völlig überfordert. 1.3%


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.12.2006 um 10.06 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=524#5530

Bei Langenscheidt ist auch ein neues Lehrwerk für Deutsch als Fremdsprache erschienen: Aspekte. Der Prospekt enthält eine Probeseite, auf der man „Hautinformationen“ liest (statt „Haupt-“), und gleich daneben steht „Kaptitel“. Das ist wenig vertrauenerweckend. Das Lehrwerk sei „modular“ aufgebaut, so daß man die Lektionen in beliebiger Reihenfolge durcharbeiten kann. Das heißt, es gibt keine Progression. Für solchen Luxus bleibt einfach keine Zeit. Ob Duden oder Deutsch als Fremdsprache – im Konzern muß alles ganz schnell gehen, weil die Bücher binnen Monaten veralten.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 15.12.2006 um 18.25 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=524#5534

Ratsmitglied Max A. Müller (Dachverband der Schweizer Lehrerinnen und Lehrer) hatte sich offenbar mit dem Schülerduden noch nicht näher beschäftigt und kannte natürlich auch Stefan Stirnemanns Analysen in der WELTWOCHE noch nicht.


Kommentar von R. M., verfaßt am 20.12.2006 um 10.21 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=524#5550

Was die abstrusen Einfälle der Schweizer Reformer und Innen betrifft, so muß man feststellen, daß das Juxwort jederfrau tatsächlich etwas häufiger verwendet zu werden scheint als jedefrau. Was mag sich Anna Normalbürgerin dabei denken?


Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 20.12.2006 um 10.33 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=524#5551

Ich glaube nicht, daß das Denken dabei eine große Rolle spielt. Es wird mechanisch mann gegen frau ausgetauscht und fertig. Oder aber wir haben es mit einer pseudointellektuellen Variante zu tun: jeder als alter, seeehr alter Genitiv ...


Kommentar von Germanist, verfaßt am 20.12.2006 um 12.58 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=524#5552

"jedermann" ist Singularetantum und hat beim Deklinieren nur noch den s-Genitiv: "jedermanns Sache". Wie soll "jedefrau" dekliniert werden? Im Dativ in Anlehnung an "jedermann eine Chance" "jedefrau eine Chance"? Im Genitiv in Anlehnung an "jedermanns Sache" "jedefraus Sache"?

Was mich viel mehr ärgert: Die Tochter von Ulrike Meinhof darf von Gerichts wegen "Terroristentochter", aber nicht "Terroristintochter" genannt werden, obwohl das ihren Vater fälschlicherweise als Terroristen hinstellt, wo doch ihre Mutter Terroristin war. Die Wörter "Terroristintochter" usw. gibt es amtlich wohl noch nicht. Da klafft eine Lücke bei allen weiblichen Berufsbezeichnungen.


Kommentar von Wolfram Metz, verfaßt am 20.12.2006 um 13.17 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=524#5553

Würde man nicht eher von einer „Terroristinnentochter“ sprechen?



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