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18.02.2006
 

Einfach einfach
Cornelsen und Microsoft sorgen für Bildung

Wie Börsenblatt-online meldet, wollen der Cornelsen Verlag (»Einfach klassisch!«) und Microsoft eine »strategische Partnerschaft« bilden, um die »Qualität der Aus- und Weiterbildung zu erhöhen«.
Dazu gehört unter anderem:

»- Gestaltung des Unterrichts mit dem Kooperationsprodukt „Class in a box“: Die neue Edition umfasst das Microsoft Office Professional 2003, die "Encarta 2006 Enzyklopädie" und zahlreiche Vorlagen und Übungsmaterialien, um Word, Excel oder PowerPoint in den Schulalltag zu integrieren.«

Damit dürfte das Rechtschreibproblem aus den Schulzimmern ein für allemale verbannt sein. Nicht mehr Duden oder Bertelsmann definieren somit für die heranwachsende Generation, was orthographisch richtig ist, sondern »Word«. Die »erhöhte« »Qualität der Aus- und Weiterbildung« besteht nun unter anderem darin, daß eine fundierte Kenntnis der deutschen Orthographie so überflüssig ist, wie eine mehr als rudimentäre Ahnung von klassischer deutscher Literatur. Einfach alles einfach!



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Kommentare zu »Einfach einfach«
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Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.12.2019 um 05.15 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#11043

Im Bücherkeller stoße ich auf das "Goldene Kinderbuch. Kurzweilige Erzählungen und Schwänke", Enßlin und Laiblin, o. J., etwa 1950. Ganzleinen, 80. Tausend.

Dieses Buch stand im Schaufenster eines Schreibwarengeschäfts in der Kleinstadt meiner Kindheit. Es stand rechts in der Ecke, mit einem goldfarbigen Schutzumschlag, der längst verschollen ist, und war das Objekt meiner Begierde, bis ich es tatsächlich unter dem Weihnachtsbaum fand. Über 400 Seiten (8 Mark, das Preisschildchen ist noch zu erkennen)! Ich hatte erst kurz zuvor lesen gelernt, und in diesem Alter sind Bücher geradezu schicksalhaft - nie wieder liest man so intensiv. Einige der bescheidenen Schwarzweiß-Zeichnungen habe ich sogar koloriert, einige wenige Farbtafeln waren auch dabei, sehr kostbar. Nach rund 65 Jahren merke ich erst, wie sich das alles eingeprägt hat. Ich war denn auch in den Tagen nach Weihnachten nicht ansprechbar.

Was ich aber sagen wollte: Die Texte sind sprachlich sehr anspruchsvoll. Eine Episode aus Goethes "Dichtung und Wahrheit", die ich dann später wiedererkannte (der kleine Wolfgang zerdeppert das Geschirr), Stifters "Sohn des Pechbrenners". Ich kann mích nicht erinnern, daß ich über die schwierigen Wörter und Konstruktionen gestolpert wäre. Das wäre heute undenkbar, irgendein Diethard Lübke würde sich darüber hermachen und alle Schwierigkeiten beseitigen. So glaubt man Kinder vom Smartphone weglocken zu können.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 22.12.2010 um 14.35 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#8429

Das Bearbeiten literarischer Texte (nach dem Vorbild von Readers' Digest) setzt ein rein inhaltliches Interesse voraus. Dann könnte man allerdings gleich den Stoff mit eigenen Worten nacherzählen. Anläßlich einer Geschichte könnte man dann über Gott und die Welt diskutieren (lassen). Nur Fragen nach der Sprache und nach der Form darf man nicht mehr stellen, denn die stammt ja oft gar nicht vom Dichter, sondern von Diethard Lübke.

Damit hat sich aber der Literaturunterricht an der Schule selbst erledigt. Ich hätte nichts dagegen, es wäre immer noch besser als dieser Pseudo-Deutschunterricht.

Bearbeitete Schulausgaben in Fremdsprachen sind etwas ganz anderes. Hier geht es ja um das Erlernen der Fremdsprache, und Texte, die man mit 500, mit 1000 oder mit 1500 Vokabeln lesen kann, sind sehr hilfreich.

Deutsche Texte von Lessing bis heute sollten grundsätzlich nur im Original gelesen werden.

Übrigens kann ich Lübke nicht recht geben, der der ZEIT einmal sagte:

"Man kann Kabale und Liebe in den Mülleimer schmeißen, oder man kann den Text den Schülern nahe bringen", sagt Lübke, "und ich möchte, dass die Schüler Schiller gut finden." Wenn man sich entscheidet, "Kabale und Liebe " nicht zu lesen, landet das Stück nicht gleich im Mülleimer.

Ein Gutes hat die Barbarei aber doch: sie reißt den hochgestochenen Lehrplänen die Maske vom Gesicht.

Es dürfte manchen interessieren, daß gerade "Kabale und Liebe" von Studenten des Deutschen als Fremdsprache etwa in Afrika und Indien gern gelesen wird, und zwar im Original. Die Konflikte, die uns verstaubt anmuten, sind dort aktuell.


Kommentar von R. M., verfaßt am 22.12.2010 um 12.45 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#8427

Das ist sehr zu vermuten, denn was gäbe es bei Horváth eigentlich sonst sprachlich zu entschärfen? Schlichter kann man doch kaum schreiben.


Kommentar von Glasreiniger, verfaßt am 22.12.2010 um 11.15 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#8426

Im Nachrichtenbrettforum bemerkte S.Salzburg das Neger-Rumgeeire der Wikipedia im Artikel zu "Jugend ohne Gott". Hat Cornelsen den Text auch entnegert?


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 21.12.2010 um 10.24 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#8425

Cornelsen läßt sogar Texte des 20. Jahrhunderts wie Horvaths "Jugend ohne Gott" sprachlich auf das vermutete Niveau von Hauptschülern heruntermodulieren.

Das ganze Thema ist nicht so leicht zu erledigen. Natürlich kann man nicht die gesamte deutsche Literatur von Otfrid bis heute als Lesestoff in der Schule unterbringen, von einer gewissen Fremdheit an wird man zumindest als Lesehilfe mit Übersetzungen arbeiten müssen. Wolfram kann man ohne solche Hilfe nicht lesen, manche Stellen sind selbst für Philologen recht dunkel. Kaisers Grimmelshausen-Übersetzung soll recht gut sein. Gottfried Keller ist meiner Ansicht nach im Original zumutbar – warum sollen die Schüler auf ihren bisherigen Wortschatz beschränkt bleiben? Ich kann mich nicht erinnern, daß wir mit "Kleider machen Leute", das wir schon sehr früh gelesen haben, als Kinder irgendwelche Schwierigkeiten hatten. Es war die Reclamausgabe, orthographisch etwas modernisiert, aber nicht im Wortlaut. Wenn die Schüler partout was Gegenwartsnahes lesen sollen, dann gibt es ja genug moderne Texte. Bei den älteren gehört die Geschichtlichkeit zur Sache. Das Cornelsen-Argument, Goethe, Keller usw. hätten nicht für die Schule geschrieben, ist indiskutabel.

Beim Verlag und bei amazon werden jeweils Goethe und Diethard Lübke, Keller und Diethard Lübke usw. als die beiden Verfasser genannt.

Zur Geschichtlichkeit noch eine Bemerkung: Wenn man die Übersetzungen etwa mittelhochdeutscher Texte liest, stellt man fest, daß der verhältnismäßig kleine Wortschatz des Originals aufgepeppt und aufgebläht wird. Der Übersetzer versucht, ein aus heutiger Sicht "treffendes" Wort zu setzen, z. B. verschiedene Verben für schlichtes "fahren" usw. Dadurch entsteht ein viel "wortweiterer" Text, und das ist eine kaum beachtete, aber sehr beträchtliche Veränderung. Besonders durchgreifend wird der schmale psychologische Wortschatz angereichert und damit in geistesgeschichtlich bedeutsamer Weise verfälscht. Bei mir führt das zu einem tiefen Widerwillen gegen Übersetzungen.


Kommentar von Mitleser, verfaßt am 16.03.2007 um 00.54 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#5774

Stühle rücken? In Mannheim muß ein Poltergeist am Werk sein.


Kommentar von Mannheimer Morgen, 26. Januar 2007, verfaßt am 15.03.2007 um 21.11 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#5773

Chef verlässt den Duden-Verlag

Mannheim. Stühle rücken beim Duden-Verlagshaus in Mannheim: Alexander Bob, Vorstand der Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, verlässt das Unternehmen im Sommer 2007.
Zum 1. Oktober wird der 47-Jährige nach Unternehmensangaben Geschäftsführer der Cornelsen Verlagsholding in Berlin. Bob sitzt seit 1998 im Vorstand des Bibliographischen Instituts, seit 2001 war er Vorstandssprecher. Wer seine Aufgaben in Mannheim übernimmt, ist noch offen. Erste Gespräche mit Nachfolgern würden geführt, hieß es gestern. red


Kommentar von David Weiers, verfaßt am 19.02.2006 um 17.29 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#2989

Ich möchte mich jetzt demnächst in der PR-Abteilung von Cornelsen bewerben. Habe auch schon ein paar Vorschläge für Werbeslogans parat:

"Cornelsen Schulausgaben. Literatur für Blöde."

"Leseschwierigkeiten? Schreibschwächen? Zu blöd für Goethe? Mit Cornelsen Schulausgaben kein Problem. Wir machen die Klassiker zum Comic."

"Fontane leicht gemacht - Cornelsen macht Schluss mit verstaubten Eliteschreiberlingen!"

"Keine Chance für die Streber! Mit Cornelsen wird Bildung wieder einfach!"

"Easy-Theo - der Sprachdinosaurier von einst jetzt als fortschrittlicher Talk-Transformer. Check it out!"

"Lexikon? Nein Danke! Ich lese lieber ohne nachzuschlagen! - Cornelsen Schulausgaben bringen wieder Fun in die dröge Deutsch-Stunde."

"Mein Kind ist wieder gut in der Schule. Und auch ich lese viel lieber als früher. Kein Wunder, denn bei den Cornelsen Schulausgaben ist für jeden was dabei. Da muss man nicht mehr immer nachschlagen und über irgendwelche versteckten Bedeutungen nachgrübeln. Cornelsen bringt die Message schnell und locker auf den Punkt! Und der Rest ist heute sowieso nicht mehr wichtig. - Uschi M. Frisörin und Mutter.
Kurz. Modern. Cornelsen."


... Also ich finde, daß ich durchaus Talent habe...


Kommentar von Mika Sander, verfaßt am 19.02.2006 um 14.37 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#2988

Nur zur Erinnerung: "...einfach klassisch" - die Meisterleistung des Cornelsen Verlages.

(Besonders interessant die letzte Zeile, Hervorhebungen von mir)


Was ist bei diesen Schulausgaben "einfacher"?

Verlag und Herausgeber nehmen die Tatsache ernst, dass Werke wie „Die Judenbuche“, „Der Schimmelreiter“, „Wilhelm Tell“ ursprünglich nicht für Jugendliche geschrieben worden sind (anders als die Werke von Erich Kästner, Christine Nöstlinger, Peter Härtling ...), sondern für ein erwachsenes, hoch gebildetes Publikum vor mehr als 150 Jahren. „Die Judenbuche“ ist 1842 als Fortsetzungsroman im Morgenblatt für gebildete Leser erschienen, der „Schimmelreiter“ in der Deutschen Rundschau, ebenfalls in Fortsetzungen. Beide Zeitschriften gehören zu den im 19. Jahrhundert so beliebten Intelligenzblättern. Für diese hoch gebildete und sprachlich versierte Leserschaft haben Autorinnen und Autoren wie Annette von Droste-Hülshoff oder Theodor Storm geschrieben – und nicht im Traum daran gedacht, dass ihre Werke später einmal als Schullektüren für Kinder und Jugendliche verwendet würden. Und man muss davon ausgehen, dass auch Kinder und Jugendliche der damaligen Zeit die Texte nicht verstanden hätten.


Sprache
Die Autorinnen und Autoren schrieben für ein Publikum, das die deutsche Sprache außerordentlich gut beherrschte. Der „gewählte“ Wortgebrauch, Fremdwörter und die mitunter sehr langen Sätze waren durchaus erwünscht und angemessen.

Viele Autorinnen und Autoren haben persönliche Spracheigentümlichkeiten: Goethe benutzt im „Götz“ Frankfurter Regionalismen und hat überall eine bewusst archaisierende Sprache verwendet, um damit Götz und seine Zeit zu charakterisieren.
Gottfried Keller stammt aus der Schweiz und gebraucht Schweizer Sprachbesonderheiten. Theodor Storm beschreibt die norddeutsche Küstenlandschaft mit den entsprechenden Fachausdrücken und verwendet sogar das Plattdeutsche. Ein Werk wie der „Götz“ ist vor 230 Jahren geschrieben worden: Die ganz normale Gebrauchssprache hat sich seit dieser Zeit weiterentwickelt. Verändert haben sich der Wortgebrauch (frug → fragte, auseinanderkennen → unterscheiden können, Mietkontrakt → Arbeitsvertrag), der Gebrauch von Adverbien und Präpositionen (fürbass gehen → weggehen, traun → in der Tat), der vorangestellte Genitiv (des Weges Enge) und vieles mehr.


Wie unterstützt die Reihe „einfach klassisch“?


Inhalt
Inhaltlich schwer zugängliche oder weitschweifige Textpassen wurden weggelassen oder durch Moderatorentexte ersetzt. Jede Textausgabe enthält darüber hinaus Infokästen, in denen die Schülerinnen und Schüler wichtige Hintergrundinformationen finden, die für das Textverständnis nützlich und notwendig sind.

Jede Textausgabe enthält darüber hinaus vielfältige Zeichnungen und Fotos. Die Fotos sind besonders wichtig bei den Dramen. Sie veranschaulichen die Handlung und wecken spontanes Interesse. Sie eignen sich außerdem dazu, das Textverständnis zu überprüfen (Welche Textstelle wird durch das Foto veranschaulicht? Wer sind die Personen? Worum geht es?).

Sprache
Anmerkungen zu schwierigen Wörtern stehen im Text. Dadurch bleibt der Lesefluss erhalten, Schülerinnen und Schüler können den Text selbstständig und ohne besondere Schwierigkeiten lesen, und das mit allen positiven Konsequenzen: Lesen macht wieder Spaß – die Texte werden richtig verstanden – im Unterricht wird über die Texte fundiert gesprochen ...

Selbstverständlich wurde die Orthografie den modernen Rechtschreibregeln angeglichen, ebenso die Zeichensetzung, selbst wenn damit der Sinn des Textes etwas verändert wird.



http://www.cornelsen.de/teachweb/1.c.35723.de?parentID=1.c.132286.de



Kommentar von Kai Lindner, verfaßt am 19.02.2006 um 11.21 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#2986

Das "unpolitisch" stammt von mir... und es soll in etwa die Gewichtung der Aussage eines Waffenhändlers haben, der seine Waren an beide Seiten verkauft.

Microsoft kann es egal sein, welche Rechtschreibung von den Nutzern verwendet wird – solange sie nur Word und nicht OO oder WP benutzen.

Einzig der Umstieg auf die Dot-Net-Basis im kommenden Windows-Vista kann eine Gefahr für das Vorhandensein der bewährten Rechtschreibung in M$-Offic-2007 sein. Denn für den Umstieg muß jede der unzähligen Word-Programmbibliotheken von grundauf neu programmiert werden... und gegebenenfalls fällt dabei in Redmond die Entscheidung, daß das Modul für die "alte Rechtschreibung" in Word nicht notwendigerweise auf die neue Codebasis portiert werden muß, da es (wider besseren Wissens) seit 1996 in Deutschland nicht mehr gültig ist.


Kommentar von Walter Lachenmann, verfaßt am 18.02.2006 um 22.23 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#2985

Cornelsen bietet allen Ernstes folgendes Lehrwerk an:

Rechtschreiben lernen mit Modellwörtern

und behauptet:

»Die vielfältigen Rechtschreibübungen in diesem Band beziehen sich auf einen Modellwortschatz. Die Kinder entwickeln beim Üben ein Gespür für die Prinzipien der deutschen Rechtschreibung und erhalten damit die Grundlage für einen sicheren Umgang mit der Schriftsprache.«

Was sind denn wohl die »Prinzipien der deutschen Rechtschreibung«, über die sich weder die Kultusminister noch der Rat für deutsche Rechtschreibung ein klares Bild zu machen imstande sind? Von »sicherem Umgang mit der Schriftsprache« kann ja wohl nirgendwo mehr die Rede sein. Das trifft auch auf die Experten bei Cornelsen zu, findet sich dort die für unsere armen Kinder hochgefährliche Krawallmacher-Orthographie sogar auf dem Titel einer Schullektüre:

Das Schloß Dürande

Und Eichendorff mit zwei f! Ist das nicht viel zu schwierig für unsere armen Kids?


Kommentar von Jens Stock, verfaßt am 18.02.2006 um 19.08 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#2983

Das sehe ich ganz genauso, Herr Brünner.


Kommentar von Arndt Brünner, verfaßt am 18.02.2006 um 18.37 Uhr   Mail an
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#2982

Die erwähnten MS-Produkte haben längst Einzug in die Schulen gehalten, sind auf jedem (hessischen) Schulrechner installiert, den ich kenne. EDV-Unterricht für Anfänger ist nach meiner Beobachtung vor allem eine Einführung in die Verwendung dieser Office-Programme.
Mit einer PowerPoint-freien Präsentationsprüfung in Real- oder Hauptschulabschluß kann fast keine gute Note mehr erzielt werden. Animationen gehen vor Inhalt, Farbe vor Rechtschreibung, Show vor Tiefe.
Selbstverständlich ist Schülern das Ändern jeglicher Einstellungen am Computer (z.B.: [x] alte Rechtschreibung) verboten. Das Rechtschreibproblem ist also in dieser Beziehung schon längst verbannt; die Schreckensvision "class in a box" schon längst eingetreten (allerdings in mehr als einer Beziehung).

Cornelsen aber wird sich mit dieser Liaison hoffentlich ein für alle mal unmöglich machen.


Kommentar von Germanist, verfaßt am 18.02.2006 um 18.04 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#2981

Microsoft kann wohl dann nicht unpolitisch bleiben, wenn es wie z.B. bei der Stadtverwaltung München um die Entscheidung geht, ob von Microsoft auf Linux umgestellt wird. Vielleicht wollte Bill Gates über die Staatsregierung Druck auf den Stadtrat ausüben lassen. Etliche deutsche Kommunalverwaltungen denken darüber nach oder haben sogar schon umgestellt.


Kommentar von Theodor Ickler, verfaßt am 18.02.2006 um 17.15 Uhr  
Adresse: http://www.sprachforschung.org/index.php?show=news&id=407#2980

Kürzlich wurde hier die Ansicht geäußert, Microsoft sei wenigstens unpolitisch. Das sieht man in Bayern seit je anders. Bill Gates ist ein oft und gern gesehener Gast in München. Siehe z. B. http://www.stoiber.de/meinearbeit/26/cont_264.



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